SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 2
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Führungsinspirationen I 15
Szenarien-Planung: Ungewissheit
mit vorbereiteten Optionen begegnen?
Fachbeitrag von Roland Schegg und Michael Jäger
Steigt oder fällt die Nachfrage? Wie antworten wir auf fallende Margen? Was machen die Währun-
gen? Ist das Unternehmen auf Eventualitäten vorbereitet? Wie fit ist die Führung im Umgang mit der
Ungewissheit von immer komplexeren Märkten? Das Denken in Szenarien setzt hier gezielt und
überzeugend an.
Grundhandwerk von Rettungs-
diensten und Einsatzkräften
Seien es Feuerwehr, Rettungsdiens-
te, Einsatzkräfte, Militär oder Pilo-
ten von Verkehrsmaschinen: Für sie
alle ist es überlebensnotwendig, sich
permanent auf mögliche Verände-
rungen vorzubereiten. Entsprechen-
de Szenarien werden immer wieder
geübt. Checklisten sowie klare Vor-
gehensweisen erlauben es dann, je
nach Situation rasch und richtig
agieren zu können. Dagegen wird in
der Unternehmensführung oft er-
staunlich wenig in Szenarien ge-
dacht. In der Folge sind strukturier-
te Vorgehenspläne und Checklisten
selten vorbereitet. Gerade Sanie-
rungsfälle zeigen aber immer wie-
der, wie wichtig eine schlüssige Sze-
narien-Planung wäre.
Welche Auswirkung haben Ereignis-
se wie Währungsturbulenzen oder
ein plötzlicher Margeneinbruch auf
die Ertrags- und Liquiditätslage? In
wie weit würde noch genügend
Cashflow erwirtschaftet, um bei-
spielsweise die Amortisationen ge-
genüber den Kreditbanken leisten zu
können? Welche Höhe erreicht als
Folge eine allfällige Finanzierungs-
lücke? Um nicht auf dem falschen
Fuss erwischt zu werden lohnt es
sich, frühzeitig und stetig den Um-
fang möglicher Bedrohungen struk-
turiert aufzuarbeiten. Ergänzt mit
einer integralen Finanz-Simulation
können zudem Effekte auf die Er-
tragslage identifiziert und eine dro-
hende Finanzierungslücke frühzeitig
dargestellt werden. Dank vorbereite-
ter Massnahmen kann dann im
Ernstfall eine entstehende Lücke
(bzw. Bedrohung) rasch und zielori-
entiert adressiert werden.
Komplexität und Ungewissheit:
Parallelen zum Marathon?
Aufgrund der zunehmenden Kom-
plexität wirtschaftlicher Zusammen-
hänge, internationaler Abhängigkei-
ten sowie einer allgemeinen Unge-
wissheit nimmt die Verlässlichkeit
von Wirtschaftsprognosen stetig ab.
Gerade in den letzten Jahren war die
Wirtschaft von unerwarteten Ein-
griffen und Rückschlägen gezeich-
net. Die daraus resultierenden un-
ternehmerischen Herausforderun-
gen lassen sich durchaus mit einem
Marathon vergleichen: Nach 32
Kilometern haben die Laufenden
(Unternehmen) den Hauptteil der
insgesamt 42 Kilometern erfolgreich
gemeistert. Auf den ersten Blick
scheint die Reststrecke gut machbar;
weit mehr als die Hälfte ist ja
schliesslich schon geschafft. Doch
spannend wird ein Marathon erfah-
rungsgemäss erst nach 32 Kilome-
tern. Denn jetzt sind die Energie-
speicher leer und es geht an die
Kraftreserven. Zwischenfälle sind
nun besonders bedeutsam und ha-
ben sofort Auswirkungen: Ein plötz-
licher Sturz im Feld (ein Konkurrent
fällt aus), eine Richtungsänderung
(neue Regulierungen), scharfer Ge-
genwind (hoher Preisdruck, Wäh-
rungsturbulenzen), ein leerer Ge-
tränkeposten (ungenügender Liefe-
ranten-Nachschub) und dann noch
eine unerwartete Steigung (ver-
schärfte Kreditbedingungen). Jeder
dieser Zwischenfälle erfordert auf-
grund des bereits geleisteten Einsat-
zes enorme Anstrengungen. Reicht
die Kraft dazu noch aus? Wurde die
verfügbare Energie richtig einge-
teilt? Geht die Strategie bis zum Ziel
wirklich auf? Wer unterschiedliche
Szenarien einplant, hat gute Chan-
Simulation von Szenarien-Einflüssen auf Umsatz sowie Ertrags- und Liquiditätslage
Umsatz-Entwicklung je Szenario
Zeit
Management-Case
Worst-Case
Wirkung auf Ertrags- und Liquiditätslage
0
Management-Case
Worst Case
Massnahmen
Schliessung
Lücke?
Umfang
Bedrohung?
Zeit
CHF CHF
16 I PwC
cen, das Rennen zu überstehen –
und kommt vielleicht sogar im vor-
deren Feld ins Ziel. Der gestürzte
Läufer machte nämlich eine Lücke
frei, der vorangegangene Getränke-
posten sorgte bereits für reichlich
Flüssigkeitsnachschub und die Kraft
wurde so eingeteilt, dass die letzten
Steigungen gut zu meistern waren.
Oder: Der Umgang mit den eisernen
Energiereserven ist gut geschult und
der Körper weiss, wie damit umzu-
gehen ist.
Mit fünf Schritten zur schlüssi-
gen Szenarien-Planung
1. Identifikation der Treiber
Zunächst gilt es, wesentliche Ein-
flussfaktoren, Ereignisse oder Ent-
wicklungen zu identifizieren. Um
auch konkrete Stress-Szenarien
abgrenzen zu können, werden den
Schlüsseltreibern (z.B. Währungsre-
lationen) Ausprägungspole zugeord-
net und allfällige Interdependenzen
bestimmt.
2. Szenarien-Entwicklung
Auf der Basis der Schlüsseltreiber
können nun mögliche Szenarien
abgeleitet werden. Dies geschieht im
Sinne von: „Wenn das eintritt, resul-
tiert…“ Neben positiven Entwick-
lungen sollten unbedingt auch un-
günstige Fälle („Worst-Cases“) her-
geleitet werden. Ursachen dafür
könnten u.a. sein: anhaltender Um-
satzeinbruch, mangelnde Auslastung
von Personal oder Infrastruktur,
Margeneinbussen, Verlust von Kre-
ditlinien, nicht genügend ausfinan-
ziertes Umlaufvermögen, Liquidi-
tätsmangel oder eine drohende
Überschuldung aufgrund von durch
Verluste aufgebrauchtem Eigenkapi-
tal.
3. Simulation in Modellen
Die eigentliche Simulation von Sze-
narien bildet jetzt den zentralen
Kern, um auch kumulierte Effekte
und Abhängigkeiten sichtbar zu
machen. Dies erfolgt je nach verfüg-
baren Daten in angemessener und
zweckmässiger Tiefe. In jedem Fall
ist ein integrales Finanz-Modell
bestehend aus Erfolgsrechnung,
Bilanz und Mittelflussrechnung
einzusetzen. Auswirkungen u.a. auf
Ertragslage, Umlaufvermögen, Li-
quidität sowie Finanzierungslage
werden mit diesem Instrument gut
nachvollziehbar dargestellt.
4. Massnahmenpläne
Lücken, welche die Szenarien jetzt
aufzeigen, sind risikogerecht mit
konkreten Aktionen und Massnah-
men zu adressieren. Die entspre-
chenden Massnahmenlisten dienen
im Eintrittsfall (je nach Szenario) als
rasch verfügbare Aktionspläne.
5. Umsetzung
Einzelne Massnahmen werden er-
fahrungsgemäss bereits präventiv
umgesetzt, um das Unternehmen auf
mögliche Veränderungen vorzube-
reiten und abzusichern. Weitere
Massnahmenpläne stellen Optionen
dar, die nur im Eintrittsfall oder
Notfall zum Einsatz gelangen.
Reaktionszeiten beachten
Bei der Auslösung insbesondere von
Notfallplänen sind unbedingt deren
Reaktionszeiten zu berücksichtigen,
denn beispielsweise ein Personalab-
bau oder eine Werkschliessung wir-
ken sich häufig erst nach mehreren
Monaten finanziell aus. Die Prioritä-
ten sollten deshalb wie folgt gesetzt
werden: Liquidität sichern, Techno-
logie halten, Kapazität anpassen.
Wiederaufschwung auch pla-
nen und ausfinanzieren
Auch der wirtschaftliche Auf-
schwung will geplant sein. Es nutzt
wenig, eine Krise zu überstehen, um
dann keine Mittel mehr zu haben,
die für eine Teilnahme am Auf-
schwung notwendig sind. Denn für
das Hochfahren des Betriebes ist aus
finanzieller Sicht wiederum zwin-
gend Liquidität nötig. Entsprechend
müssen u.a. wieder ansteigende
Vorräte, angefangene Arbeiten oder
Kundenforderungen vorfinanziert
werden. Neben dem „Worst-Case“
ist also auch der Wiederaufschwung
ein wichtiger Teil der Szenarien-
Planung. Denn der Sturz eines Un-
ternehmens kann wie beim Mara-
thon-Läufer auch auf Kilometer 40
noch passieren.
In fünf Schritten zur Szenarien-Planung und zu konkreten Massnahmen
Dauer
• Überprüfung
Geschäftsmodell
• Produktionsverlagerung
(Aufbau oder Akquise)
• Internationalisierung der
gesamten Wertschö-
pfungskette (Supply-
Chain)
• Portfoliobereinigung und
Fokus auf nachhaltig
margenträchtige
Geschäftsfelder
• Stärkung von Innovation,
Forcierung Leistungs-
Differenzierung
• etc.
• Effizienz- und Produk-
tivitätssteigerung in
Produktion und
Overhead-Bereich
• Variabilisierung von
Personalkosten
• Wertschöpfungskette
optimieren, Outsourcing
Aktivitäten
• Verstärkung Tätigkeiten
in Wachstumsmärkten
• Vertragsmanagement
• etc.
• Preisnachlässe bei
Lieferanten durchsetzen
• Arbeitszeitverlängerung
ohne Lohnerhöhung
• Währungsabsicherung
• Aufschub Investitionen
• etc.
Mittelfristig Langfristig
Finanzielle
Handlungsfelder
Operative
Handlungsfelder
Strategische
Handlungsfelder
Kurzfristig
Illustrative Massnahmen am Beispiel der Frankenstärke
Wirksamkeit,Nachhaltigkeit
Simulation
in Modellen
Szenarien-
entwicklung
Umsetzung
Massnahmenpläne
1
2
3
4
5
Identifikation
Treiber

Weitere ähnliche Inhalte

Ähnlich wie Szenarienplanung Führungsinspirationen

dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlage
dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlagedpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlage
dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der KapitalanlageStefanFrieseneckerCF
 
Delta4U_fit4future.pdf
Delta4U_fit4future.pdfDelta4U_fit4future.pdf
Delta4U_fit4future.pdfOliverRuoff1
 
think tank digitalisierung
think tank digitalisierungthink tank digitalisierung
think tank digitalisierungChristoph Kalt
 
Moderne Budgetierung White Paper Final
Moderne Budgetierung White Paper FinalModerne Budgetierung White Paper Final
Moderne Budgetierung White Paper Finalaloahe2
 
Strategie zur Krisenüberwindung - Entwurf
Strategie zur Krisenüberwindung - EntwurfStrategie zur Krisenüberwindung - Entwurf
Strategie zur Krisenüberwindung - EntwurfStefan Bornemann
 
Moderne budgetierung flexibilität
Moderne budgetierung flexibilitätModerne budgetierung flexibilität
Moderne budgetierung flexibilitätICV_eV
 
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptx
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptxModul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptx
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptxcaniceconsulting
 
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)Wolfgang Rathert
 
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...metafinanz Informationssysteme GmbH
 
Compliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckCompliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckTALOSCommunications
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohbergeraloahe2
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohbergeraloahe2
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohbergeraloahe2
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohbergeraloahe2
 
Zuverlaessige führungsinformationen summary
Zuverlaessige führungsinformationen summaryZuverlaessige führungsinformationen summary
Zuverlaessige führungsinformationen summaryICV_eV
 
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptx
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptxModul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptx
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptxcaniceconsulting
 
Transformation:KMU mit klarem Wettbewerbsvorteil
Transformation:KMU mit klarem WettbewerbsvorteilTransformation:KMU mit klarem Wettbewerbsvorteil
Transformation:KMU mit klarem WettbewerbsvorteilPwC Switzerland
 
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptx
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptxModul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptx
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptxcaniceconsulting
 
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptx
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptxModul 22 - Frühwarnsystem.pptx
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptxcaniceconsulting
 

Ähnlich wie Szenarienplanung Führungsinspirationen (20)

dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlage
dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlagedpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlage
dpn Roundtable zum Thema Risikomanagement bei der Kapitalanlage
 
Delta4U_fit4future.pdf
Delta4U_fit4future.pdfDelta4U_fit4future.pdf
Delta4U_fit4future.pdf
 
think tank digitalisierung
think tank digitalisierungthink tank digitalisierung
think tank digitalisierung
 
Moderne Budgetierung White Paper Final
Moderne Budgetierung White Paper FinalModerne Budgetierung White Paper Final
Moderne Budgetierung White Paper Final
 
Strategie zur Krisenüberwindung - Entwurf
Strategie zur Krisenüberwindung - EntwurfStrategie zur Krisenüberwindung - Entwurf
Strategie zur Krisenüberwindung - Entwurf
 
Moderne budgetierung flexibilität
Moderne budgetierung flexibilitätModerne budgetierung flexibilität
Moderne budgetierung flexibilität
 
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptx
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptxModul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptx
Modul 9 - Externe Krisenauslöser – Was zu tun ist.pptx
 
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)
Wolfgang Rathert: Kontrolle ist eine Illusion (Swiss CIO)
 
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...
Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht in...
 
Compliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckCompliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health Check
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohberger
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohberger
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohberger
 
07 hohberger
07   hohberger07   hohberger
07 hohberger
 
Nachhaltigkeit im Change Management
Nachhaltigkeit im Change ManagementNachhaltigkeit im Change Management
Nachhaltigkeit im Change Management
 
Zuverlaessige führungsinformationen summary
Zuverlaessige führungsinformationen summaryZuverlaessige führungsinformationen summary
Zuverlaessige führungsinformationen summary
 
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptx
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptxModul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptx
Modul 13 - Interne Krisenauslöser - Operative Krise.pptx
 
Transformation:KMU mit klarem Wettbewerbsvorteil
Transformation:KMU mit klarem WettbewerbsvorteilTransformation:KMU mit klarem Wettbewerbsvorteil
Transformation:KMU mit klarem Wettbewerbsvorteil
 
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptx
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptxModul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptx
Modul 3 - Zeitlicher Ablauf einer Unternehmenskrise.pptx
 
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptx
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptxModul 22 - Frühwarnsystem.pptx
Modul 22 - Frühwarnsystem.pptx
 

Mehr von Roland Schegg

Bau-Branche: Differenzieren oder verlieren
Bau-Branche: Differenzieren oder verlierenBau-Branche: Differenzieren oder verlieren
Bau-Branche: Differenzieren oder verlierenRoland Schegg
 
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!Roland Schegg
 
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 20208. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020Roland Schegg
 
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!Roland Schegg
 
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...Roland Schegg
 
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, Digitalisierung
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, DigitalisierungBergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, Digitalisierung
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, DigitalisierungRoland Schegg
 
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?Roland Schegg
 
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 20175. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017Roland Schegg
 
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 20175. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017Roland Schegg
 
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren Roland Schegg
 
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?Roland Schegg
 

Mehr von Roland Schegg (11)

Bau-Branche: Differenzieren oder verlieren
Bau-Branche: Differenzieren oder verlierenBau-Branche: Differenzieren oder verlieren
Bau-Branche: Differenzieren oder verlieren
 
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!
Familienunternehmen&KMU erfolgreich durch Corona Krise - BWL dazu ist erfunden!
 
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 20208. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020
8. Public-Forum, Fokus öffentliche Finanzen/16. Juni 2020
 
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!
Smart Government: Digitalisierung darf nicht zu Vertrauensbruch führen!
 
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...
Innovative Lösungen, die sich rechnen - Vorschau Public-Forum 2018 - St. Gall...
 
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, Digitalisierung
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, DigitalisierungBergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, Digitalisierung
Bergbahnen/Studie: Geschäftsmodelle, Kooperationen, Digitalisierung
 
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?
Digitalisierung: neue Geschäftsmodelle statt Technologie entscheidend?
 
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 20175. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
 
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 20175. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
5. Public-Forum / Fokusthema 2017: Mobilität - 2. Mai 2017
 
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren
Frankenstärke: Differenzierung als Erfolgsfaktor - statt stetig verlieren
 
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?
Gemeinden: Denken in Kooperationen - eigenständig, aber gemeinsam effizient?
 

Szenarienplanung Führungsinspirationen

  • 1. Führungsinspirationen I 15 Szenarien-Planung: Ungewissheit mit vorbereiteten Optionen begegnen? Fachbeitrag von Roland Schegg und Michael Jäger Steigt oder fällt die Nachfrage? Wie antworten wir auf fallende Margen? Was machen die Währun- gen? Ist das Unternehmen auf Eventualitäten vorbereitet? Wie fit ist die Führung im Umgang mit der Ungewissheit von immer komplexeren Märkten? Das Denken in Szenarien setzt hier gezielt und überzeugend an. Grundhandwerk von Rettungs- diensten und Einsatzkräften Seien es Feuerwehr, Rettungsdiens- te, Einsatzkräfte, Militär oder Pilo- ten von Verkehrsmaschinen: Für sie alle ist es überlebensnotwendig, sich permanent auf mögliche Verände- rungen vorzubereiten. Entsprechen- de Szenarien werden immer wieder geübt. Checklisten sowie klare Vor- gehensweisen erlauben es dann, je nach Situation rasch und richtig agieren zu können. Dagegen wird in der Unternehmensführung oft er- staunlich wenig in Szenarien ge- dacht. In der Folge sind strukturier- te Vorgehenspläne und Checklisten selten vorbereitet. Gerade Sanie- rungsfälle zeigen aber immer wie- der, wie wichtig eine schlüssige Sze- narien-Planung wäre. Welche Auswirkung haben Ereignis- se wie Währungsturbulenzen oder ein plötzlicher Margeneinbruch auf die Ertrags- und Liquiditätslage? In wie weit würde noch genügend Cashflow erwirtschaftet, um bei- spielsweise die Amortisationen ge- genüber den Kreditbanken leisten zu können? Welche Höhe erreicht als Folge eine allfällige Finanzierungs- lücke? Um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden lohnt es sich, frühzeitig und stetig den Um- fang möglicher Bedrohungen struk- turiert aufzuarbeiten. Ergänzt mit einer integralen Finanz-Simulation können zudem Effekte auf die Er- tragslage identifiziert und eine dro- hende Finanzierungslücke frühzeitig dargestellt werden. Dank vorbereite- ter Massnahmen kann dann im Ernstfall eine entstehende Lücke (bzw. Bedrohung) rasch und zielori- entiert adressiert werden. Komplexität und Ungewissheit: Parallelen zum Marathon? Aufgrund der zunehmenden Kom- plexität wirtschaftlicher Zusammen- hänge, internationaler Abhängigkei- ten sowie einer allgemeinen Unge- wissheit nimmt die Verlässlichkeit von Wirtschaftsprognosen stetig ab. Gerade in den letzten Jahren war die Wirtschaft von unerwarteten Ein- griffen und Rückschlägen gezeich- net. Die daraus resultierenden un- ternehmerischen Herausforderun- gen lassen sich durchaus mit einem Marathon vergleichen: Nach 32 Kilometern haben die Laufenden (Unternehmen) den Hauptteil der insgesamt 42 Kilometern erfolgreich gemeistert. Auf den ersten Blick scheint die Reststrecke gut machbar; weit mehr als die Hälfte ist ja schliesslich schon geschafft. Doch spannend wird ein Marathon erfah- rungsgemäss erst nach 32 Kilome- tern. Denn jetzt sind die Energie- speicher leer und es geht an die Kraftreserven. Zwischenfälle sind nun besonders bedeutsam und ha- ben sofort Auswirkungen: Ein plötz- licher Sturz im Feld (ein Konkurrent fällt aus), eine Richtungsänderung (neue Regulierungen), scharfer Ge- genwind (hoher Preisdruck, Wäh- rungsturbulenzen), ein leerer Ge- tränkeposten (ungenügender Liefe- ranten-Nachschub) und dann noch eine unerwartete Steigung (ver- schärfte Kreditbedingungen). Jeder dieser Zwischenfälle erfordert auf- grund des bereits geleisteten Einsat- zes enorme Anstrengungen. Reicht die Kraft dazu noch aus? Wurde die verfügbare Energie richtig einge- teilt? Geht die Strategie bis zum Ziel wirklich auf? Wer unterschiedliche Szenarien einplant, hat gute Chan- Simulation von Szenarien-Einflüssen auf Umsatz sowie Ertrags- und Liquiditätslage Umsatz-Entwicklung je Szenario Zeit Management-Case Worst-Case Wirkung auf Ertrags- und Liquiditätslage 0 Management-Case Worst Case Massnahmen Schliessung Lücke? Umfang Bedrohung? Zeit CHF CHF
  • 2. 16 I PwC cen, das Rennen zu überstehen – und kommt vielleicht sogar im vor- deren Feld ins Ziel. Der gestürzte Läufer machte nämlich eine Lücke frei, der vorangegangene Getränke- posten sorgte bereits für reichlich Flüssigkeitsnachschub und die Kraft wurde so eingeteilt, dass die letzten Steigungen gut zu meistern waren. Oder: Der Umgang mit den eisernen Energiereserven ist gut geschult und der Körper weiss, wie damit umzu- gehen ist. Mit fünf Schritten zur schlüssi- gen Szenarien-Planung 1. Identifikation der Treiber Zunächst gilt es, wesentliche Ein- flussfaktoren, Ereignisse oder Ent- wicklungen zu identifizieren. Um auch konkrete Stress-Szenarien abgrenzen zu können, werden den Schlüsseltreibern (z.B. Währungsre- lationen) Ausprägungspole zugeord- net und allfällige Interdependenzen bestimmt. 2. Szenarien-Entwicklung Auf der Basis der Schlüsseltreiber können nun mögliche Szenarien abgeleitet werden. Dies geschieht im Sinne von: „Wenn das eintritt, resul- tiert…“ Neben positiven Entwick- lungen sollten unbedingt auch un- günstige Fälle („Worst-Cases“) her- geleitet werden. Ursachen dafür könnten u.a. sein: anhaltender Um- satzeinbruch, mangelnde Auslastung von Personal oder Infrastruktur, Margeneinbussen, Verlust von Kre- ditlinien, nicht genügend ausfinan- ziertes Umlaufvermögen, Liquidi- tätsmangel oder eine drohende Überschuldung aufgrund von durch Verluste aufgebrauchtem Eigenkapi- tal. 3. Simulation in Modellen Die eigentliche Simulation von Sze- narien bildet jetzt den zentralen Kern, um auch kumulierte Effekte und Abhängigkeiten sichtbar zu machen. Dies erfolgt je nach verfüg- baren Daten in angemessener und zweckmässiger Tiefe. In jedem Fall ist ein integrales Finanz-Modell bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz und Mittelflussrechnung einzusetzen. Auswirkungen u.a. auf Ertragslage, Umlaufvermögen, Li- quidität sowie Finanzierungslage werden mit diesem Instrument gut nachvollziehbar dargestellt. 4. Massnahmenpläne Lücken, welche die Szenarien jetzt aufzeigen, sind risikogerecht mit konkreten Aktionen und Massnah- men zu adressieren. Die entspre- chenden Massnahmenlisten dienen im Eintrittsfall (je nach Szenario) als rasch verfügbare Aktionspläne. 5. Umsetzung Einzelne Massnahmen werden er- fahrungsgemäss bereits präventiv umgesetzt, um das Unternehmen auf mögliche Veränderungen vorzube- reiten und abzusichern. Weitere Massnahmenpläne stellen Optionen dar, die nur im Eintrittsfall oder Notfall zum Einsatz gelangen. Reaktionszeiten beachten Bei der Auslösung insbesondere von Notfallplänen sind unbedingt deren Reaktionszeiten zu berücksichtigen, denn beispielsweise ein Personalab- bau oder eine Werkschliessung wir- ken sich häufig erst nach mehreren Monaten finanziell aus. Die Prioritä- ten sollten deshalb wie folgt gesetzt werden: Liquidität sichern, Techno- logie halten, Kapazität anpassen. Wiederaufschwung auch pla- nen und ausfinanzieren Auch der wirtschaftliche Auf- schwung will geplant sein. Es nutzt wenig, eine Krise zu überstehen, um dann keine Mittel mehr zu haben, die für eine Teilnahme am Auf- schwung notwendig sind. Denn für das Hochfahren des Betriebes ist aus finanzieller Sicht wiederum zwin- gend Liquidität nötig. Entsprechend müssen u.a. wieder ansteigende Vorräte, angefangene Arbeiten oder Kundenforderungen vorfinanziert werden. Neben dem „Worst-Case“ ist also auch der Wiederaufschwung ein wichtiger Teil der Szenarien- Planung. Denn der Sturz eines Un- ternehmens kann wie beim Mara- thon-Läufer auch auf Kilometer 40 noch passieren. In fünf Schritten zur Szenarien-Planung und zu konkreten Massnahmen Dauer • Überprüfung Geschäftsmodell • Produktionsverlagerung (Aufbau oder Akquise) • Internationalisierung der gesamten Wertschö- pfungskette (Supply- Chain) • Portfoliobereinigung und Fokus auf nachhaltig margenträchtige Geschäftsfelder • Stärkung von Innovation, Forcierung Leistungs- Differenzierung • etc. • Effizienz- und Produk- tivitätssteigerung in Produktion und Overhead-Bereich • Variabilisierung von Personalkosten • Wertschöpfungskette optimieren, Outsourcing Aktivitäten • Verstärkung Tätigkeiten in Wachstumsmärkten • Vertragsmanagement • etc. • Preisnachlässe bei Lieferanten durchsetzen • Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnerhöhung • Währungsabsicherung • Aufschub Investitionen • etc. Mittelfristig Langfristig Finanzielle Handlungsfelder Operative Handlungsfelder Strategische Handlungsfelder Kurzfristig Illustrative Massnahmen am Beispiel der Frankenstärke Wirksamkeit,Nachhaltigkeit Simulation in Modellen Szenarien- entwicklung Umsetzung Massnahmenpläne 1 2 3 4 5 Identifikation Treiber