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DER ZEITLICHE
ABLAUF EINER
UNTERNEHMENS-
KRISE
03
Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung
stellt keine Billigung des Inhalts dar, der ausschließlich die Meinung der Autoren widerspiegelt,
und die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen
verantwortlich gemacht werden.
Das Modul ist lizensiert unter CC BY 4.0.
Um eine Kopie dieser Lizenz anzuzeigen, besuchen Sie
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
• Unternehmensleiter:innen
reagieren mit zu großer
Verzögerung
• Wenn eine Krise entdeckt
wird, sind die Ursachen der
Krise oft schon voll zum
Tragen gekommen und
können kurzfristig nicht mehr
behoben werden
• Es erfolgt keine ständige
Risikoanalyse
Krisen
kommen
selten über
Nacht
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5+ Jahre 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre 1 Jahr 0
Umsatz in Mio. EUR
Quelle: Roland Berger - basierend auf einer Analyse von 800 Restrukturierungsfällen
Krise in operativen
Geschäftsergebnissen
Liquiditäts-
krise
Objektive Erkennbarkeit
der Krise (in %)
Zeit
Häufige Probleme bei Krisen:
Identifizierbarkeit von Krisen
Unternehmenskrisen
entwickeln sich oft in
Wellen.
In der Zeit dazwischen
gibt es oft trügerische
Entspannungsphasen,
die eine Überwindung
der Krise vortäuschen.
Vereinfachtes
Krisenmodell
Wendepunkt Ende der Krise
- Liquidation /
Einstellung des
Geschäftsbetriebes
Zeit
Überlebenswahrscheinlichkeit
Der Beginn der Krise
Potenzieller
Wendepunkt
Durchführung von
Resrukturierungsmaßnahmen
Ende der Krise -
Weiterbestehen
Potenzieller
Wendepunkt
Unternehmenskrisen folgen in
der Regel einem typischen
Verlauf. In der Praxis können
die einzelnen Phasen
unterschiedlich lang sein,
teilweise werden auch Phasen
übersprungen. In der Regel
gilt: Je weiter die Krise
fortgeschritten ist, desto
schwieriger und teurer ist ihre
Bewältigung. Im weiteren
Verlauf dieses Moduls werden
wir auf die einzelnen Phasen
im Detail eingehen.
Der typische
Verlauf einer
Krise
Stakeholder-
Krise Strategiekrise
Produkt-/
Verkaufskrise
Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz
• Nachhaltige
Konflikte auf
Ebene der
Interessens-
vertreter:innen
• Blockade
wesentlicher
Entscheidungen
• Akzeptanz
negativer
Entwicklungen
• Keine klare Vision
• Unzureichende
Kundenorientierung
• Produkte in der
Reifephase
• Verpasste
technologische
Entwicklungen /
unzureichende
vertikale Integration
• Unternehmen
macht immer noch
Gewinne
• Rückgang der
Verkäufe
• Preis- und
Margendruck
• Steigende Bestände
• Gebundenes Kapital
• Nicht ausgelastete
Kapazitäten
• Ergebnisrückgang,
wenn keine
Gegenmaßnahmen
ergriffen werden
• Anhaltender
Umsatzrückgang
• Unternehmen
reagiert mit
Kostensenkungen
• Rückgang des
Gewinns und der
Verluste,
Verringerung des
Eigenkapitals
• Kapitalbeschaffung
wird schwieriger
(sinkende Bonität)
• Kreditlinien
ausgeschöpft
• Verzicht auf
Rabatte
• Zunahme der
Verbindlichkeiten
durch Zahlungs-
verzug
• Lieferengpässe
• Risiko der
Zahlungsunfähig-
keit
• Drohende
Insolvenz
• Überschuldung
• Eingetretene
Insolvenz
Umsatz /
Gewinn /
Liquidität
Ungewissheit
über Nachfolge/
Management
Kein/
falsches
Leitbild
Keine
Wettbewerbs-
fähigkeit
Verzehr von
Vermögens-
werten
(Rückgang des
Eigenkapitals,
etc.)
Keine
Reserve(n) /
finanzieller
Spielraum
Verlust der
Entscheidungs-
gewalt
Schwache
Führung
Nicht
marktkonforme
Produkte
Rückgang der
Erträge
Verbrauch
von liquiden
Mitteln
(Drohende)
Insolvenz
Verlust eines
Großkunden
/ Auftrags
Schaden-
ersatzan-
sprüche
Massive
Forderungs-
verluste
Unmittelbares Auftreten
der Krise (externe Auslöser)
Der Eintritt in eine
Unternehmenskrise ist
unabhängig von der
aktuell festgestellten
Krisenphase.
Auch ein sofortiger
Eintritt in fortgeschrittene
Phasen - meist ausgelöst
durch äußere Einflüsse -
ist möglich.
Typische Ursache-
Wirkungs-
Beziehungen vs.
direktes Auftreten
Stakeholder-
Krise Strategiekrise
Produkt-/
Verkaufskrise
Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz
Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge?
Leitbild? Leitbild? Leitbild? Leitbild?
Produkte? Produkte? Produkte?
Eigenkapital? Eigenkapital?
Liquide
Mittel?
Druck zu reagieren
Im idealtypischen
Verlauf einer
Unternehmenskrise
nehmen die zu
lösenden Problem-
felder UND der
Reaktionsdruck zu.
Problem-
felder und
Reaktions-
druck
Stakeholder-
Krise Strategiekrise
Produkt--
Verkaufskrise
Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz
Das Modell der Unternehmenstrauer
Die Atlantic Technological University, die auch die
Projketleitung für das SECure Projekt innehat, und deren
Mitarbeiter:innen Simon Stephens, Christopher McLaughlin
und Katrina McLaughlin, haben eine faszinierende
Forschungsarbeit zum Thema "Small business in a time of
crisis" veröffentlicht: Ein fünfstufiges Modell der
Unternehmenstrauer.
In der Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen eine
Krise wie die Corona-Krise auf das psychische Wohlbefinden
von Kleinunternehmer:innen hat. Sie nutzten dabei die
bereits vorhandene wissenschaftliche Literatur über Trauer,
insbesondere das Fünf-Stufen-Modell der Trauer von Kübler-
Ross (1969), um die Auswirkungen zu untersuchen.
LESEN SIE:
Small business in a time of crisis: A five stage model of
business grief
In: Journal of Business Venturing Insights,
Volume 16, 2021, e00282, ISSN 2352-6734,
Das Modell der Unternehmenstrauer
Die Literatur zeigt, dass es sowohl Kritiker:innen als auch
Befürworter:innen eines stufenbasierten Ansatzes gibt, um die
Erscheinungsformen der Trauer zu erfassen und zu verstehen. Es
wurden Daten von vierzig in Irland ansässigen
Kleinunternehmer:innen erhoben. Die Daten wurden fünfmal über
einen Zeitraum von sechs Monaten (März-September 2020)
erhoben. Das Ergebnis ist ein fünfstufiges Modell der
Unternehmenstrauer, welches einen Einblick in die emotionale
Beziehung zwischen Eigentümer:innen und ihrem kleinen
Unternehmen gibt. Die Autor:innen konkludieren, dass eine
Unternehmensschließung bei Kleinunternehmer:innen zum
Einsetzen eines Trauerprozesses führen kann. Dieser läuft in
bestimmten Phasen ab und kann durch Modellierung und
Illustrierung dargestellt werden.
LESEN SIE:
Small business in a time of crisis: A five stage model of
business grief
In: Journal of Business Venturing Insights,
Volume 16, 2021, e00282, ISSN 2352-6734,

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  • 1. DER ZEITLICHE ABLAUF EINER UNTERNEHMENS- KRISE 03 Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, der ausschließlich die Meinung der Autoren widerspiegelt, und die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden. Das Modul ist lizensiert unter CC BY 4.0. Um eine Kopie dieser Lizenz anzuzeigen, besuchen Sie https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
  • 2. • Unternehmensleiter:innen reagieren mit zu großer Verzögerung • Wenn eine Krise entdeckt wird, sind die Ursachen der Krise oft schon voll zum Tragen gekommen und können kurzfristig nicht mehr behoben werden • Es erfolgt keine ständige Risikoanalyse Krisen kommen selten über Nacht 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 5+ Jahre 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre 1 Jahr 0 Umsatz in Mio. EUR Quelle: Roland Berger - basierend auf einer Analyse von 800 Restrukturierungsfällen Krise in operativen Geschäftsergebnissen Liquiditäts- krise Objektive Erkennbarkeit der Krise (in %) Zeit Häufige Probleme bei Krisen: Identifizierbarkeit von Krisen
  • 3. Unternehmenskrisen entwickeln sich oft in Wellen. In der Zeit dazwischen gibt es oft trügerische Entspannungsphasen, die eine Überwindung der Krise vortäuschen. Vereinfachtes Krisenmodell Wendepunkt Ende der Krise - Liquidation / Einstellung des Geschäftsbetriebes Zeit Überlebenswahrscheinlichkeit Der Beginn der Krise Potenzieller Wendepunkt Durchführung von Resrukturierungsmaßnahmen Ende der Krise - Weiterbestehen Potenzieller Wendepunkt
  • 4. Unternehmenskrisen folgen in der Regel einem typischen Verlauf. In der Praxis können die einzelnen Phasen unterschiedlich lang sein, teilweise werden auch Phasen übersprungen. In der Regel gilt: Je weiter die Krise fortgeschritten ist, desto schwieriger und teurer ist ihre Bewältigung. Im weiteren Verlauf dieses Moduls werden wir auf die einzelnen Phasen im Detail eingehen. Der typische Verlauf einer Krise Stakeholder- Krise Strategiekrise Produkt-/ Verkaufskrise Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz • Nachhaltige Konflikte auf Ebene der Interessens- vertreter:innen • Blockade wesentlicher Entscheidungen • Akzeptanz negativer Entwicklungen • Keine klare Vision • Unzureichende Kundenorientierung • Produkte in der Reifephase • Verpasste technologische Entwicklungen / unzureichende vertikale Integration • Unternehmen macht immer noch Gewinne • Rückgang der Verkäufe • Preis- und Margendruck • Steigende Bestände • Gebundenes Kapital • Nicht ausgelastete Kapazitäten • Ergebnisrückgang, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden • Anhaltender Umsatzrückgang • Unternehmen reagiert mit Kostensenkungen • Rückgang des Gewinns und der Verluste, Verringerung des Eigenkapitals • Kapitalbeschaffung wird schwieriger (sinkende Bonität) • Kreditlinien ausgeschöpft • Verzicht auf Rabatte • Zunahme der Verbindlichkeiten durch Zahlungs- verzug • Lieferengpässe • Risiko der Zahlungsunfähig- keit • Drohende Insolvenz • Überschuldung • Eingetretene Insolvenz Umsatz / Gewinn / Liquidität
  • 5. Ungewissheit über Nachfolge/ Management Kein/ falsches Leitbild Keine Wettbewerbs- fähigkeit Verzehr von Vermögens- werten (Rückgang des Eigenkapitals, etc.) Keine Reserve(n) / finanzieller Spielraum Verlust der Entscheidungs- gewalt Schwache Führung Nicht marktkonforme Produkte Rückgang der Erträge Verbrauch von liquiden Mitteln (Drohende) Insolvenz Verlust eines Großkunden / Auftrags Schaden- ersatzan- sprüche Massive Forderungs- verluste Unmittelbares Auftreten der Krise (externe Auslöser) Der Eintritt in eine Unternehmenskrise ist unabhängig von der aktuell festgestellten Krisenphase. Auch ein sofortiger Eintritt in fortgeschrittene Phasen - meist ausgelöst durch äußere Einflüsse - ist möglich. Typische Ursache- Wirkungs- Beziehungen vs. direktes Auftreten Stakeholder- Krise Strategiekrise Produkt-/ Verkaufskrise Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz
  • 6. Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge? Nachfolge? Leitbild? Leitbild? Leitbild? Leitbild? Produkte? Produkte? Produkte? Eigenkapital? Eigenkapital? Liquide Mittel? Druck zu reagieren Im idealtypischen Verlauf einer Unternehmenskrise nehmen die zu lösenden Problem- felder UND der Reaktionsdruck zu. Problem- felder und Reaktions- druck Stakeholder- Krise Strategiekrise Produkt-- Verkaufskrise Ertragskrise Liquiditätskrise Insolvenz
  • 7. Das Modell der Unternehmenstrauer Die Atlantic Technological University, die auch die Projketleitung für das SECure Projekt innehat, und deren Mitarbeiter:innen Simon Stephens, Christopher McLaughlin und Katrina McLaughlin, haben eine faszinierende Forschungsarbeit zum Thema "Small business in a time of crisis" veröffentlicht: Ein fünfstufiges Modell der Unternehmenstrauer. In der Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Krise wie die Corona-Krise auf das psychische Wohlbefinden von Kleinunternehmer:innen hat. Sie nutzten dabei die bereits vorhandene wissenschaftliche Literatur über Trauer, insbesondere das Fünf-Stufen-Modell der Trauer von Kübler- Ross (1969), um die Auswirkungen zu untersuchen. LESEN SIE: Small business in a time of crisis: A five stage model of business grief In: Journal of Business Venturing Insights, Volume 16, 2021, e00282, ISSN 2352-6734,
  • 8. Das Modell der Unternehmenstrauer Die Literatur zeigt, dass es sowohl Kritiker:innen als auch Befürworter:innen eines stufenbasierten Ansatzes gibt, um die Erscheinungsformen der Trauer zu erfassen und zu verstehen. Es wurden Daten von vierzig in Irland ansässigen Kleinunternehmer:innen erhoben. Die Daten wurden fünfmal über einen Zeitraum von sechs Monaten (März-September 2020) erhoben. Das Ergebnis ist ein fünfstufiges Modell der Unternehmenstrauer, welches einen Einblick in die emotionale Beziehung zwischen Eigentümer:innen und ihrem kleinen Unternehmen gibt. Die Autor:innen konkludieren, dass eine Unternehmensschließung bei Kleinunternehmer:innen zum Einsetzen eines Trauerprozesses führen kann. Dieser läuft in bestimmten Phasen ab und kann durch Modellierung und Illustrierung dargestellt werden. LESEN SIE: Small business in a time of crisis: A five stage model of business grief In: Journal of Business Venturing Insights, Volume 16, 2021, e00282, ISSN 2352-6734,