SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 29
OECD Beschäftigungsausblick 2016
WIE STEHT DEUTSCHLAND DA?
Paris/Berlin, 7. Juli 2016
Kristine Langenbucher
Ökonomin für Arbeitsmarktpolitik
Abteilung für Arbeitsmarktanalyse und
Arbeitsmarktpolitik
Direktorat für Beschäftigung, Arbeit und Soziales
OECD
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Heute publiziert
OECD Beschäftigungsausblick 2016
Eine neue Ausgabe der jährlichen OECD Hauptpublikation über
Arbeitsmärkte und Beschäftigungspolitik:
o Editorial - Zurück in die Arbeit, aber immer noch nicht ganz da
o Kapitel 1 - Die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen und kurzfristige
Aussichten
o Kapitel 2 - Einsatz von Kompetenzen bei der Arbeit: Warum ist er wichtig
und wodurch wird er beeinflusst?
o Kapitel 3 - Ein besserer Ansatz für Strukturreformen: Kurzfristige
Arbeitsmarkteffekte von Strukturreformen
o Kapitel 4 - Gleichstellung der Geschlechter auf den Arbeitsmärkten in
Schwellenländern: Eine unvollendete Aufgabe
o Statistischer Anhang
ARBEITSMARKTTRENDS
UND –AUSSICHTEN
Kapitel 1, OECD Beschäftigungsausblick 2016
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
DieArbeitsmarktbedingungen in der OECD verbessern sich weiter,
dennoch ist der Verlauf ist im OECD-Ländervergleich ungleichmäßig
Entwicklung der Beschäftigungsquote für die Bevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren
Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosen
a) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern .
b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums.
Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database.
54
56
58
60
62
64
66
68
70
%
OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, bleibt aber in den
meisten OECD-Ländern über dem Vorkrisen-Niveau
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote als Anteil der Erwerbsbevölkerung
Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosen
a) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern .
b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums.
Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database.
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
%
OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist rückläufig –
in Deutschland liegt sie unter 2 Prozent
Langzeitarbeitslose (1 Jahr und mehr), Anteil an allen Arbeitskräften
a) Data are not seasonally adjusted but smoothed using three-quarter moving averages.
b) OECD is the weighted average of 33 OECD countries excluding Chile.
Source: OECD calculations based on quarterly national Labour Force Surveys.
0
1
2
3
4
5
6
7
%
OECDᵇ Euroraum Deutschland USA
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Die Situation von benachteiligten Jugendlichen ist in Deutschland
besser als in den meisten anderenOECD-Ländern
Anteil der junge Menschen zwischen 15-29 Jahren, die weder in Beschäftigung, Bildung
oder Ausbildung sind („NEETs“)
a) 2008 and 2013 for Korea.
b) OECD is the unweighted average of 33 OECD countries (excluding Israel).
Source: OECD calculations based on national labour force surveys excepted Census data for China and OECD Education Database for Australia and Korea.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
%
2007 2015 (↗)
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Ein Fokus auf rein quantitative Aspekte des Arbeitsmarktes
vernachlässigt die Frage der Beschäftigungsqualität
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
FIN DEU OECD FIN DEU OECD FIN DEU OECD
Arbeitseinkommen Arbeitsmarkt-
sicherheit
Qualität des Arbeitsumfeldes
Index 0-1
Niedriges bis hohes Ergebnis
2013* 2005
Beschäftigungsqualität in Deutschland, Finnland und der OECD
Hinweis: Der Index ist normalisiert zwischen 0 und 1.
* 2015 für die Qualität des Arbeitsumfeldes.
Quelle: OECD Datenbank für Beschäftigungsqualität (2016).
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Der Anteil der befristeten Arbeitsverträge ist seit 2007
zurückgegangen
0
10
20
30
40
%
Incidence of temporary employment, 2007 and 2015
Persons aged 15-64, %
2015 2007
EINSATZ VON
KOMPETENZEN BEI DER
ARBEIT: WARUM IST ER
WICHTIG UND WODURCH
WIRD ER BEEINFLUSST?
Kapitel 2,
OECD Beschäftigungsausblick 2016
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Warum ist der Einsatz von Kompetenzen wichtig?
Vollständigere Nutzung der
Kompetenzen im Bereich der
Informationsverarbeitung ist
mit höheren Löhnen verbunden
Effektivere Nutzung der
Kompetenzen ist mit
Arbeitsplatzzufriedenheit und
allgemeinem Wohlbefinden der
Arbeitnehmer verbunden
Auf Unternehmensebene führt
eine bessere Nutzung der
Kompetenzen zu höherer
Produktivität und geringerer
Personalfluktuation
Die Nachfrage nach
Kompetenzen der Informations-
verarbeitung wird auch die
Wahrscheinlichkeit der Auto-
matisierungen beeinflussen
Für weitere 31% ändern
sich die Arbeitsplätze
OECD/ZEW Studie: Risiko
besteht für 12% der
Beschäftigten in Deutschland
Höherer Einsatz von Lesekompetenzen mit
höherer Leistung pro Arbeitsstunde verbunden
Stimuliert Investitionen,
Mitarbeiterengagement und
Innovation
Übertragung auf die Lebenszufriedenheit
im Allgemeinen und bessere Gesundheit
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Das Kompetenzniveau erklärt ein kleinen Teil in der Variation
der Nutzung von Kompetenzen, Arbeitsorganisation viel
Varianz des Einsatzes von Kompetenzen, der mit individuellen und
Unternehmenseigenschaften erklärt werden kann, OECD PIAAC Länder
0
10
20
30
40
50
60
Einsatz von
Lesekompetenz
Einsatz von
Schreibkompetenz
Einsatz von
mathematische
Kompetenz
IuK Anwendung bei der
Arbeit
Einsatz von
Problemlöse-
kompetenz
Unternehmensgröße Berufsgruppe Branche
High-Performance Work Practices (HPWP) Kompetenzniveau Fixe Ländereffekte
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Arbeitsweisen die hohe Leistung versprechen
Managementpraktiken
Mitarbeiterbeteiligung
Leistungsabhängige Lohnzahlungen
Weiterbildung
Arbeitszeitflexibilität
Arbeitsorganisation
Teamarbeit
Autonomie
Mentoring
Job-Rotation
Anwendung von neu Erlerntem
HPWP – High performance work practices
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
High-Performance Work Practices (HPWP) beeinflussen
den Einsatz von Informationsverarbeitungskompetenzen
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
A. Work flexibility - Sequence of
tasks
To a high extent and more
Up to some extent
Not at all
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
B. Work flexibility - Speed of work
To a high extent and more
Up to some extent
Not at all
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
C. Work flexibility - How to do
work
To a high extent and more
Up to some extent
Not at all
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
D. Co-operating with co-workers
To a high extent and more
Up to some extent
Not at all
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
E. Instructing, teaching and
training others
At least once a week
At least once a month
Never
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
F. Sharing information with co-
workers
At least once a week
At least once a month
Never
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
G. Organising own time
At least once a week
At least once a month
Never
1 2 3 4
Reading
Writing
Numeracy
ICT at work
Problem
solving
H. Planning own activities
At least once a week
At least once a month
Never
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Flexibilität am Arbeitsplatz: Autonomie bei der
Arbeitszeiteinteilung
1 2 3 4
Lesekompetenz
Schreibkompetenz
Mathematische Kompetenz
IuK Anwendung bei der Arbeit
Problemlöse- kompetenz
G. Autonomie bei der Arbeitszeiteinteilung
Mind. Einmal pro Woche Mind. einmal pro Monat
Niemals
Nie
Mind. einmal pro
Woche
Häufigkeit sich seine Arbeitszeit
selbst einteilen zu können
Häufigkeit mit der die
Kompetenzen genutzt werden
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
High performance work practices: Deutschland
im Vergleich
0
5
10
15
20
25
30
35
40
DEU OECD FIN
40
50
60
70
80
90
100
OECD DEU FIN
Bonus Weiterbildung
Arbeitszeitflexibilität
Anteil der Arbeitsplätze mit hohen
HPWP in der Arbeitsorganisation
Arbeitnehmer (in %) die von HPWP
Managementpraktiken profitieren
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
 Einige Länder haben Initiativen ergriffen um die Kompetenznutzung
am Arbeitsplatz durch Innovationen zu fördern, vor allem mit dem
Ziel, das Produktivitätswachstum zu erhöhen. Die Initiativen
konzentrierten sich auf:
─ Informationskampagnen,
─ HPWP als “win-win” Option für Arbeitgeber- wie Arbeitnehmer anzupreisen.
─ Verbreitung bewährter Verfahren und Identifikation von Vorzeige-Firmen
─ Öffentlich Mittel für die Entwicklung von Diagnose-Hilfen, um Unternehmen zu helfen
Engpässe zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, die eine bessere Nutzung der
Kompetenzen ihrer Mitarbeiter fördert.
─ Kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial als Zielgruppe
 Politik Starke Tarifparteien zu fördern und eine angemessene
Mindestlohn setzen, um die eine bessere Nutzung der Kompetenzen
zu fördern.
Anreize Arbeitgeber Kompetenzen besser zu nutzen:
Förderung von HPWP, Tarifverhandlungen und
angemessene Mindestlöhne können helfen
EIN BESSERER ANSATZ FÜR
STRUKTURREFORMEN
Kapitel 3, OECD Beschäftigungsausblick 2016
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Positiver Einfluss auf
Produktivität und
Wirtschaftswachstum
Produkt- und Arbeitsmarktsreformen fördern das
Wirtschaftswachstum in der langen Frist
Produktmärkte
Reform von
Markteintrittsbarrieren
Arbeitsmärkte
Reform von Beschäftigungsschutz
Markteintritte
durch neue,
effizientere
Firmen Höhere Investitionen
in physisches
Kapitel, F&E und
Weiterbildung
Mehr Ein- und
Ausstellungen Produktivitäts-
zuwachs wird
durch höhere
Löhne teilweise
an die Arbeit-
nehmern
weitergegeben
ABER hohe Anpassungskosten in der kurzen Frist
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
In der kurzen Frist können Reformen zu
Arbeitsplatzverlusten führen
Kumulative Änderung der Beschäftigung (in Prozent) bis zu 4 Jahre nach der Reform
-2.5
-2
-1.5
-1
-0.5
0
0.5
davor 1 2 3 4
Zeit seit Reform (Jahre)
A. Markteintrittsbarrieren
-1.5
-1.3
-1.1
-0.9
-0.7
-0.5
-0.3
-0.1
0.1
0.3
0.5
davor 1 2 3 4
Zeit seit Reform (Jahre)
B. Beschäftigungsschutz
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Aber Arbeitsplatzverluste sind
geringer während eines
wirtschaftlichen Aufschwungs
Der Zeitpunkt für Reformen und der landesspezifische
Arbeitsmarkt können einen Unterschied ausmachen
Zeitpunkt von Reformen
Kurzfristige Arbeitsplatzverluste sind in
dualen Arbeitsmärkten in Folge von
Beschäftigungsschutzreformen geringer
- 1.2
- 0.8
- 0.4
0.0
0.4
0.8
Davor 1 2 3 4
Zeit seit Reform (Jahre)
15% befristete Arbeitsverhältnisse
10% befristete Arbeitsverhältnisse
5% befristete Arbeitsverhältnisse
Kumulative Änderung der Beschäftigung (in %)
bis zu 4 Jahre nach der ReformReformen lassen sich leichter
während einer schwachen
Konjunkturlage initiieren
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt?
 Aufschwung in vielen OECD-
Ländern, aber noch schwaches
Produktivitätswachstum
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Durchdachte Politikmaßnahmen können dazu beitragen,
die anfänglichen Kosten der Strukturreformen zu mindern
• Ergänzende Maßnahmen um die anfänglichen Arbeitsplatzverluste
und/oder Einkommensverluste der betroffenen Arbeitnehmer zu
minimieren:
– Aktive Arbeitsmarktpolitik, vor allem, eine Ausrichtung auf frühe Interventionen,
– "Grandfather clauses", d.h. Beschäftigungsschutzreformen nur bei Neueinstellungen
anwenden,
– Reformen des Tarifrechtsverhandlungen , um firmenindividuelle Lösungen zu ermöglichen,
– vorübergehende Erweiterungen der Arbeitslosenversicherung (bei geringen
Leistungsansprüchen und guter Haushaltslage).
• Es gibt keine „one size fits all“ Rezept: Maßnahme(n) sollten grundsätzlich
auf dem länderspezifischen Kontext angepasst werden. Zu achten ist unter
anderem auf:
– die Phase des Konjunkturzyklus
– die Fähigkeit, das Haushaltsbudget zu erweitern
– die länderspezifischen Arbeitsmarktbedingungen und Institutionen
– politökonomische Überlegungen.
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Welche Folgerungen lassen sich für die geplante
Arbeitsmarktreformen in Frankreich ziehen?
Die Reform geht in die richtige Richtung, um Wirtschaftswachstum in der
langen Frist zu verbessern
Die Ergebnisse des OECD Beschäftigungsausblicks 2016 deuten darauf hin,
dass die Reform keine großen Arbeitsplatzverluste und andere Kosten in der
kurzen Frist mit sich bringt. Drei Gründe hierfür:
Der französisch
Arbeitsmarkt ist stark
segmentiert: mehr als
80% der
Neueinstellungen sind
befristete
Die Wirtschaft
beginnt wieder zu
wachsen
Die Reform des
Beschäftigungsschutzes
soll mit einer Reform
der
Tarifverhandlungen
kombiniert werden
24
Vielen Dank
Contact: berlin.centre@oecd.org
OECD Berlin Center, via www.oecd.org/berlin
Follow us on Twitter, via @OECD_Social
OECD Beschäftigungsausblick, via www.oecd.org/employment/outlook
OECD Employment database, via www.oecd.org/employment/database
Viele NEETs haben keinen sekundären Schulabschluss
b) OECD is the unweighted of the 34 OECD member countries.
a) 2013 for Korea.
Percentage distribution of total NEETs aged 15-29 years by education, 2015
a
Source: OECD calculations based on national labour force surveys excepted Census data for China and OECD Education Database for
Australia and Korea.
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
%
Low-skilled (↗) Medium-skilled High-skilled
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
• Ausgangspunkt ist eine Studie aus dem Jahr 2013:
(Frey und Osborne, 2013, S. 38)
• Übertragung der Studie auf andere Länder
– 42% in Deutschland
– 48% in der Schweiz
– 35% in Großbritannien, Dänemark und Finnland
– 54% in der EU (von 47% in Schweden bis zu 62% in Rumänien)
Sind 47% der Beschäftigten in den USA von
Automatisierung bedroht?
According to our estimate, 47 percent of total US employment is in the
high risk category, meaning that associated occupations are potentially
automatable over some unspecified number of years, perhaps a decade or
two
26
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Nicht Berufe, sondern Tätigkeiten können automatisiert
werden
• Frey/Osborne-Studie
• OECD/ZEW-Studie
– 9% der Beschäftigten in den USA und in der OECD üben
relativ häufig leicht automatisierbare Tätigkeiten aus
– Vor allem Geringqualifizierte üben häufiger leicht
automatisierbare Tätigkeiten aus
Neue
Technologien
Automatisierbarkeit von
Berufen
Gefährdung von
Arbeitsplätzen
Neue
Technologien
Automatisierbarkeit von
Tätigkeiten
Veränderung von
Arbeitsplätzen
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Einschätzung der OECD/ZEW Studie: Risiko besteht für
12% der Beschäftigten in Deutschland
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AUT
DEU
ESP
SVK
ENG/NIR
NOR
CZE
NLD
ITA
CAN
Average
USA
FRA
DNK
IRL
SWE
POL
JPN
BEL(Fl)
FIN
EST
Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC); Arntz et al (2016)
Beschäftigte mit hohem Automatisierungsrisiko
Anteil der Beschäftigten mit >70% an Automatisierbaren Tätigkeiten
%
Das Risiko ist höher für
geringqualifizierte und
Geringverdiener.
28
OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook
Wandel der Arbeitsplätze: Hoher Anteil an
Arbeitsplätzen mit mittlerem Risiko
0
5
10
15
20
25
30
35
40
CZE
SVK
ITA
DEU
POL
AUT
NLD
Average
USA
ENG/NIR
DNK
CAN
NOR
SWE
IRL
JPN
BEL(Fl)
ESP
EST
FRA
FIN
Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC)
%
29
Beschäftigte mit mittlerem Automatisierungsrisiko
Anteil der Beschäftigten mit 50-70% an Automatisierbaren Tätigkeiten

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Andere mochten auch (7)

Gesellschaft auf einen Blick 2016: OECD-Sozialindikatoren
Gesellschaft auf einen Blick 2016: OECD-SozialindikatorenGesellschaft auf einen Blick 2016: OECD-Sozialindikatoren
Gesellschaft auf einen Blick 2016: OECD-Sozialindikatoren
 
Renten auf einen Blick 2015
Renten auf einen Blick 2015Renten auf einen Blick 2015
Renten auf einen Blick 2015
 
Dare to Share – Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf
Dare to Share – Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und BerufDare to Share – Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf
Dare to Share – Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf
 
Nach der Flucht: Der Weg in die Arbeit
Nach der Flucht: Der Weg in die ArbeitNach der Flucht: Der Weg in die Arbeit
Nach der Flucht: Der Weg in die Arbeit
 
Escaping the-low-growth-trap-effective-fiscal-initiatives-avoiding-trade-pitf...
Escaping the-low-growth-trap-effective-fiscal-initiatives-avoiding-trade-pitf...Escaping the-low-growth-trap-effective-fiscal-initiatives-avoiding-trade-pitf...
Escaping the-low-growth-trap-effective-fiscal-initiatives-avoiding-trade-pitf...
 
Will risks-derail-the-modest-recovery-oecd-interim-economic-outlook-march-2017
Will risks-derail-the-modest-recovery-oecd-interim-economic-outlook-march-2017Will risks-derail-the-modest-recovery-oecd-interim-economic-outlook-march-2017
Will risks-derail-the-modest-recovery-oecd-interim-economic-outlook-march-2017
 
OECD Employment Outlook 2016
OECD Employment Outlook 2016OECD Employment Outlook 2016
OECD Employment Outlook 2016
 

Ähnlich wie OECD-Beschäftigungsausblick 2016: Wie Steht Deutschland da?

Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäTWin Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Joachim Hafkesbrink
 

Ähnlich wie OECD-Beschäftigungsausblick 2016: Wie Steht Deutschland da? (20)

Wirtschaftsbericht Deutschland 2018
Wirtschaftsbericht Deutschland 2018Wirtschaftsbericht Deutschland 2018
Wirtschaftsbericht Deutschland 2018
 
HR-Report 2017. Schwerpunkt Kompetenzen für eine digitale Welt
HR-Report 2017. Schwerpunkt Kompetenzen für eine digitale WeltHR-Report 2017. Schwerpunkt Kompetenzen für eine digitale Welt
HR-Report 2017. Schwerpunkt Kompetenzen für eine digitale Welt
 
Weiterbildung in Deutschland im Kontext der Digitalisierung
Weiterbildung in Deutschland im Kontext der DigitalisierungWeiterbildung in Deutschland im Kontext der Digitalisierung
Weiterbildung in Deutschland im Kontext der Digitalisierung
 
Deutsch mieux travailler_avec_l'âge_suisse-23_10_2014-final
Deutsch mieux travailler_avec_l'âge_suisse-23_10_2014-finalDeutsch mieux travailler_avec_l'âge_suisse-23_10_2014-final
Deutsch mieux travailler_avec_l'âge_suisse-23_10_2014-final
 
Hays HR-Report 2019
Hays  HR-Report 2019Hays  HR-Report 2019
Hays HR-Report 2019
 
Digitalisierung nach Corona
Digitalisierung nach CoronaDigitalisierung nach Corona
Digitalisierung nach Corona
 
Das Potenzial von Migranten nutzen: Deutschland
Das Potenzial von Migranten nutzen: DeutschlandDas Potenzial von Migranten nutzen: Deutschland
Das Potenzial von Migranten nutzen: Deutschland
 
Das poten zial von migranten nutzen deutschland
Das poten zial von migranten nutzen deutschlandDas poten zial von migranten nutzen deutschland
Das poten zial von migranten nutzen deutschland
 
Hays HR-Report 2020: Lebenslanges Lernen
Hays HR-Report 2020: Lebenslanges LernenHays HR-Report 2020: Lebenslanges Lernen
Hays HR-Report 2020: Lebenslanges Lernen
 
Fachkräftemangel in Deutschland - unterschätzt oder aufgebauscht?
Fachkräftemangel in Deutschland - unterschätzt oder aufgebauscht?Fachkräftemangel in Deutschland - unterschätzt oder aufgebauscht?
Fachkräftemangel in Deutschland - unterschätzt oder aufgebauscht?
 
Pensions at a Glance 2017 - Renten in Deutschland
Pensions at a Glance 2017 - Renten in DeutschlandPensions at a Glance 2017 - Renten in Deutschland
Pensions at a Glance 2017 - Renten in Deutschland
 
Renten auf einen Blick 2019
Renten auf einen Blick 2019Renten auf einen Blick 2019
Renten auf einen Blick 2019
 
Braucht es noch Kompetenzmodelle für lebenslanges Lernen? 
Braucht es noch Kompetenzmodelle für lebenslanges Lernen? Braucht es noch Kompetenzmodelle für lebenslanges Lernen? 
Braucht es noch Kompetenzmodelle für lebenslanges Lernen? 
 
Wissensarbeit im Wandel - Neue Spannungs- und Handlungsfelder
Wissensarbeit im Wandel - Neue Spannungs- und HandlungsfelderWissensarbeit im Wandel - Neue Spannungs- und Handlungsfelder
Wissensarbeit im Wandel - Neue Spannungs- und Handlungsfelder
 
HR-Report 2015/2016 von IBE und Hays
HR-Report 2015/2016 von IBE und HaysHR-Report 2015/2016 von IBE und Hays
HR-Report 2015/2016 von IBE und Hays
 
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäTWin Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
Win Win Strategie FüR Neue ArbeitsqualitäT
 
Pressestatement von Martin Litsch (Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverban...
Pressestatement von Martin Litsch (Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverban...Pressestatement von Martin Litsch (Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverban...
Pressestatement von Martin Litsch (Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverban...
 
Managerkarrieren im wandel
Managerkarrieren im wandelManagerkarrieren im wandel
Managerkarrieren im wandel
 
Managerkarrieren im Wandel
Managerkarrieren im WandelManagerkarrieren im Wandel
Managerkarrieren im Wandel
 
Deloitte CFO Survey Herbst 2017 - Ausblick Mittelstand
Deloitte CFO Survey Herbst 2017 - Ausblick MittelstandDeloitte CFO Survey Herbst 2017 - Ausblick Mittelstand
Deloitte CFO Survey Herbst 2017 - Ausblick Mittelstand
 

Mehr von OECD Berlin Centre

Mehr von OECD Berlin Centre (20)

Wie wir Städte wahrnehmen und was dies bewirkt, am Beispiel Verkehr
Wie wir Städte wahrnehmen und was dies bewirkt, am Beispiel VerkehrWie wir Städte wahrnehmen und was dies bewirkt, am Beispiel Verkehr
Wie wir Städte wahrnehmen und was dies bewirkt, am Beispiel Verkehr
 
Sense the city | Stadt erleben und erfassen
Sense the city | Stadt erleben und erfassenSense the city | Stadt erleben und erfassen
Sense the city | Stadt erleben und erfassen
 
Ciao Corona - Präsentation von Susi Kriemler
Ciao Corona - Präsentation von Susi KriemlerCiao Corona - Präsentation von Susi Kriemler
Ciao Corona - Präsentation von Susi Kriemler
 
Zustand der schulen nach einem jahr pandemie
Zustand der schulen nach einem jahr pandemieZustand der schulen nach einem jahr pandemie
Zustand der schulen nach einem jahr pandemie
 
Stadtgespraeche Teil 4
Stadtgespraeche Teil 4Stadtgespraeche Teil 4
Stadtgespraeche Teil 4
 
Africa´s development dynamics 2021
Africa´s development dynamics 2021Africa´s development dynamics 2021
Africa´s development dynamics 2021
 
Work based learning in central eastern european countries
Work based learning in central eastern european countriesWork based learning in central eastern european countries
Work based learning in central eastern european countries
 
Berufliche zukunft in unsicheren zeiten was junge menschen weiterbringt
Berufliche zukunft in unsicheren zeiten   was junge menschen weiterbringtBerufliche zukunft in unsicheren zeiten   was junge menschen weiterbringt
Berufliche zukunft in unsicheren zeiten was junge menschen weiterbringt
 
Erreichbarkeit in Städten
Erreichbarkeit in Städten Erreichbarkeit in Städten
Erreichbarkeit in Städten
 
Democracy´s second act
Democracy´s second actDemocracy´s second act
Democracy´s second act
 
Catching the deliberative wave
Catching the deliberative waveCatching the deliberative wave
Catching the deliberative wave
 
Ausbildung unddiecoronakrise
Ausbildung unddiecoronakriseAusbildung unddiecoronakrise
Ausbildung unddiecoronakrise
 
Von Digitalisierung zu datengetriebener Innovation in Unternehmen
Von Digitalisierung zu datengetriebener Innovation in UnternehmenVon Digitalisierung zu datengetriebener Innovation in Unternehmen
Von Digitalisierung zu datengetriebener Innovation in Unternehmen
 
Von Anti-Diskriminierung zu Diversität im Arbeitsmarkt
Von Anti-Diskriminierung zu Diversität im ArbeitsmarktVon Anti-Diskriminierung zu Diversität im Arbeitsmarkt
Von Anti-Diskriminierung zu Diversität im Arbeitsmarkt
 
STI Outlook 2021
STI Outlook 2021STI Outlook 2021
STI Outlook 2021
 
Grundlagen der datenbasierten Wertschöpfung stärken
Grundlagen der datenbasierten Wertschöpfung stärkenGrundlagen der datenbasierten Wertschöpfung stärken
Grundlagen der datenbasierten Wertschöpfung stärken
 
Produktivitätswachstum durch Innovation: Digitalisierung voranbringen
Produktivitätswachstum durch Innovation: Digitalisierung voranbringenProduktivitätswachstum durch Innovation: Digitalisierung voranbringen
Produktivitätswachstum durch Innovation: Digitalisierung voranbringen
 
Covid-19 and the automotive sector in CEE economies
Covid-19 and the automotive sector in CEE economies Covid-19 and the automotive sector in CEE economies
Covid-19 and the automotive sector in CEE economies
 
Was treibt die Hauspreise?
Was treibt die Hauspreise?Was treibt die Hauspreise?
Was treibt die Hauspreise?
 
A territorial approach to the sd gs in bonn
A territorial approach to the sd gs in bonnA territorial approach to the sd gs in bonn
A territorial approach to the sd gs in bonn
 

OECD-Beschäftigungsausblick 2016: Wie Steht Deutschland da?

  • 1. OECD Beschäftigungsausblick 2016 WIE STEHT DEUTSCHLAND DA? Paris/Berlin, 7. Juli 2016 Kristine Langenbucher Ökonomin für Arbeitsmarktpolitik Abteilung für Arbeitsmarktanalyse und Arbeitsmarktpolitik Direktorat für Beschäftigung, Arbeit und Soziales OECD
  • 2. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Heute publiziert OECD Beschäftigungsausblick 2016 Eine neue Ausgabe der jährlichen OECD Hauptpublikation über Arbeitsmärkte und Beschäftigungspolitik: o Editorial - Zurück in die Arbeit, aber immer noch nicht ganz da o Kapitel 1 - Die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen und kurzfristige Aussichten o Kapitel 2 - Einsatz von Kompetenzen bei der Arbeit: Warum ist er wichtig und wodurch wird er beeinflusst? o Kapitel 3 - Ein besserer Ansatz für Strukturreformen: Kurzfristige Arbeitsmarkteffekte von Strukturreformen o Kapitel 4 - Gleichstellung der Geschlechter auf den Arbeitsmärkten in Schwellenländern: Eine unvollendete Aufgabe o Statistischer Anhang
  • 3. ARBEITSMARKTTRENDS UND –AUSSICHTEN Kapitel 1, OECD Beschäftigungsausblick 2016
  • 4. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook DieArbeitsmarktbedingungen in der OECD verbessern sich weiter, dennoch ist der Verlauf ist im OECD-Ländervergleich ungleichmäßig Entwicklung der Beschäftigungsquote für die Bevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosen a) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern . b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums. Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database. 54 56 58 60 62 64 66 68 70 % OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA
  • 5. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, bleibt aber in den meisten OECD-Ländern über dem Vorkrisen-Niveau Die Entwicklung der Arbeitslosenquote als Anteil der Erwerbsbevölkerung Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosen a) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern . b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums. Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database. 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 % OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA
  • 6. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist rückläufig – in Deutschland liegt sie unter 2 Prozent Langzeitarbeitslose (1 Jahr und mehr), Anteil an allen Arbeitskräften a) Data are not seasonally adjusted but smoothed using three-quarter moving averages. b) OECD is the weighted average of 33 OECD countries excluding Chile. Source: OECD calculations based on quarterly national Labour Force Surveys. 0 1 2 3 4 5 6 7 % OECDᵇ Euroraum Deutschland USA
  • 7. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Die Situation von benachteiligten Jugendlichen ist in Deutschland besser als in den meisten anderenOECD-Ländern Anteil der junge Menschen zwischen 15-29 Jahren, die weder in Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung sind („NEETs“) a) 2008 and 2013 for Korea. b) OECD is the unweighted average of 33 OECD countries (excluding Israel). Source: OECD calculations based on national labour force surveys excepted Census data for China and OECD Education Database for Australia and Korea. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 % 2007 2015 (↗)
  • 8. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Ein Fokus auf rein quantitative Aspekte des Arbeitsmarktes vernachlässigt die Frage der Beschäftigungsqualität 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 FIN DEU OECD FIN DEU OECD FIN DEU OECD Arbeitseinkommen Arbeitsmarkt- sicherheit Qualität des Arbeitsumfeldes Index 0-1 Niedriges bis hohes Ergebnis 2013* 2005 Beschäftigungsqualität in Deutschland, Finnland und der OECD Hinweis: Der Index ist normalisiert zwischen 0 und 1. * 2015 für die Qualität des Arbeitsumfeldes. Quelle: OECD Datenbank für Beschäftigungsqualität (2016).
  • 9. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Der Anteil der befristeten Arbeitsverträge ist seit 2007 zurückgegangen 0 10 20 30 40 % Incidence of temporary employment, 2007 and 2015 Persons aged 15-64, % 2015 2007
  • 10. EINSATZ VON KOMPETENZEN BEI DER ARBEIT: WARUM IST ER WICHTIG UND WODURCH WIRD ER BEEINFLUSST? Kapitel 2, OECD Beschäftigungsausblick 2016
  • 11. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Warum ist der Einsatz von Kompetenzen wichtig? Vollständigere Nutzung der Kompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung ist mit höheren Löhnen verbunden Effektivere Nutzung der Kompetenzen ist mit Arbeitsplatzzufriedenheit und allgemeinem Wohlbefinden der Arbeitnehmer verbunden Auf Unternehmensebene führt eine bessere Nutzung der Kompetenzen zu höherer Produktivität und geringerer Personalfluktuation Die Nachfrage nach Kompetenzen der Informations- verarbeitung wird auch die Wahrscheinlichkeit der Auto- matisierungen beeinflussen Für weitere 31% ändern sich die Arbeitsplätze OECD/ZEW Studie: Risiko besteht für 12% der Beschäftigten in Deutschland Höherer Einsatz von Lesekompetenzen mit höherer Leistung pro Arbeitsstunde verbunden Stimuliert Investitionen, Mitarbeiterengagement und Innovation Übertragung auf die Lebenszufriedenheit im Allgemeinen und bessere Gesundheit
  • 12. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Das Kompetenzniveau erklärt ein kleinen Teil in der Variation der Nutzung von Kompetenzen, Arbeitsorganisation viel Varianz des Einsatzes von Kompetenzen, der mit individuellen und Unternehmenseigenschaften erklärt werden kann, OECD PIAAC Länder 0 10 20 30 40 50 60 Einsatz von Lesekompetenz Einsatz von Schreibkompetenz Einsatz von mathematische Kompetenz IuK Anwendung bei der Arbeit Einsatz von Problemlöse- kompetenz Unternehmensgröße Berufsgruppe Branche High-Performance Work Practices (HPWP) Kompetenzniveau Fixe Ländereffekte
  • 13. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Arbeitsweisen die hohe Leistung versprechen Managementpraktiken Mitarbeiterbeteiligung Leistungsabhängige Lohnzahlungen Weiterbildung Arbeitszeitflexibilität Arbeitsorganisation Teamarbeit Autonomie Mentoring Job-Rotation Anwendung von neu Erlerntem HPWP – High performance work practices
  • 14. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook High-Performance Work Practices (HPWP) beeinflussen den Einsatz von Informationsverarbeitungskompetenzen 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving A. Work flexibility - Sequence of tasks To a high extent and more Up to some extent Not at all 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving B. Work flexibility - Speed of work To a high extent and more Up to some extent Not at all 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving C. Work flexibility - How to do work To a high extent and more Up to some extent Not at all 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving D. Co-operating with co-workers To a high extent and more Up to some extent Not at all 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving E. Instructing, teaching and training others At least once a week At least once a month Never 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving F. Sharing information with co- workers At least once a week At least once a month Never 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving G. Organising own time At least once a week At least once a month Never 1 2 3 4 Reading Writing Numeracy ICT at work Problem solving H. Planning own activities At least once a week At least once a month Never
  • 15. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Flexibilität am Arbeitsplatz: Autonomie bei der Arbeitszeiteinteilung 1 2 3 4 Lesekompetenz Schreibkompetenz Mathematische Kompetenz IuK Anwendung bei der Arbeit Problemlöse- kompetenz G. Autonomie bei der Arbeitszeiteinteilung Mind. Einmal pro Woche Mind. einmal pro Monat Niemals Nie Mind. einmal pro Woche Häufigkeit sich seine Arbeitszeit selbst einteilen zu können Häufigkeit mit der die Kompetenzen genutzt werden
  • 16. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook High performance work practices: Deutschland im Vergleich 0 5 10 15 20 25 30 35 40 DEU OECD FIN 40 50 60 70 80 90 100 OECD DEU FIN Bonus Weiterbildung Arbeitszeitflexibilität Anteil der Arbeitsplätze mit hohen HPWP in der Arbeitsorganisation Arbeitnehmer (in %) die von HPWP Managementpraktiken profitieren
  • 17. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook  Einige Länder haben Initiativen ergriffen um die Kompetenznutzung am Arbeitsplatz durch Innovationen zu fördern, vor allem mit dem Ziel, das Produktivitätswachstum zu erhöhen. Die Initiativen konzentrierten sich auf: ─ Informationskampagnen, ─ HPWP als “win-win” Option für Arbeitgeber- wie Arbeitnehmer anzupreisen. ─ Verbreitung bewährter Verfahren und Identifikation von Vorzeige-Firmen ─ Öffentlich Mittel für die Entwicklung von Diagnose-Hilfen, um Unternehmen zu helfen Engpässe zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, die eine bessere Nutzung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter fördert. ─ Kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial als Zielgruppe  Politik Starke Tarifparteien zu fördern und eine angemessene Mindestlohn setzen, um die eine bessere Nutzung der Kompetenzen zu fördern. Anreize Arbeitgeber Kompetenzen besser zu nutzen: Förderung von HPWP, Tarifverhandlungen und angemessene Mindestlöhne können helfen
  • 18. EIN BESSERER ANSATZ FÜR STRUKTURREFORMEN Kapitel 3, OECD Beschäftigungsausblick 2016
  • 19. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Positiver Einfluss auf Produktivität und Wirtschaftswachstum Produkt- und Arbeitsmarktsreformen fördern das Wirtschaftswachstum in der langen Frist Produktmärkte Reform von Markteintrittsbarrieren Arbeitsmärkte Reform von Beschäftigungsschutz Markteintritte durch neue, effizientere Firmen Höhere Investitionen in physisches Kapitel, F&E und Weiterbildung Mehr Ein- und Ausstellungen Produktivitäts- zuwachs wird durch höhere Löhne teilweise an die Arbeit- nehmern weitergegeben ABER hohe Anpassungskosten in der kurzen Frist
  • 20. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook In der kurzen Frist können Reformen zu Arbeitsplatzverlusten führen Kumulative Änderung der Beschäftigung (in Prozent) bis zu 4 Jahre nach der Reform -2.5 -2 -1.5 -1 -0.5 0 0.5 davor 1 2 3 4 Zeit seit Reform (Jahre) A. Markteintrittsbarrieren -1.5 -1.3 -1.1 -0.9 -0.7 -0.5 -0.3 -0.1 0.1 0.3 0.5 davor 1 2 3 4 Zeit seit Reform (Jahre) B. Beschäftigungsschutz
  • 21. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Aber Arbeitsplatzverluste sind geringer während eines wirtschaftlichen Aufschwungs Der Zeitpunkt für Reformen und der landesspezifische Arbeitsmarkt können einen Unterschied ausmachen Zeitpunkt von Reformen Kurzfristige Arbeitsplatzverluste sind in dualen Arbeitsmärkten in Folge von Beschäftigungsschutzreformen geringer - 1.2 - 0.8 - 0.4 0.0 0.4 0.8 Davor 1 2 3 4 Zeit seit Reform (Jahre) 15% befristete Arbeitsverhältnisse 10% befristete Arbeitsverhältnisse 5% befristete Arbeitsverhältnisse Kumulative Änderung der Beschäftigung (in %) bis zu 4 Jahre nach der ReformReformen lassen sich leichter während einer schwachen Konjunkturlage initiieren Ist jetzt ein guter Zeitpunkt?  Aufschwung in vielen OECD- Ländern, aber noch schwaches Produktivitätswachstum
  • 22. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Durchdachte Politikmaßnahmen können dazu beitragen, die anfänglichen Kosten der Strukturreformen zu mindern • Ergänzende Maßnahmen um die anfänglichen Arbeitsplatzverluste und/oder Einkommensverluste der betroffenen Arbeitnehmer zu minimieren: – Aktive Arbeitsmarktpolitik, vor allem, eine Ausrichtung auf frühe Interventionen, – "Grandfather clauses", d.h. Beschäftigungsschutzreformen nur bei Neueinstellungen anwenden, – Reformen des Tarifrechtsverhandlungen , um firmenindividuelle Lösungen zu ermöglichen, – vorübergehende Erweiterungen der Arbeitslosenversicherung (bei geringen Leistungsansprüchen und guter Haushaltslage). • Es gibt keine „one size fits all“ Rezept: Maßnahme(n) sollten grundsätzlich auf dem länderspezifischen Kontext angepasst werden. Zu achten ist unter anderem auf: – die Phase des Konjunkturzyklus – die Fähigkeit, das Haushaltsbudget zu erweitern – die länderspezifischen Arbeitsmarktbedingungen und Institutionen – politökonomische Überlegungen.
  • 23. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Welche Folgerungen lassen sich für die geplante Arbeitsmarktreformen in Frankreich ziehen? Die Reform geht in die richtige Richtung, um Wirtschaftswachstum in der langen Frist zu verbessern Die Ergebnisse des OECD Beschäftigungsausblicks 2016 deuten darauf hin, dass die Reform keine großen Arbeitsplatzverluste und andere Kosten in der kurzen Frist mit sich bringt. Drei Gründe hierfür: Der französisch Arbeitsmarkt ist stark segmentiert: mehr als 80% der Neueinstellungen sind befristete Die Wirtschaft beginnt wieder zu wachsen Die Reform des Beschäftigungsschutzes soll mit einer Reform der Tarifverhandlungen kombiniert werden
  • 24. 24 Vielen Dank Contact: berlin.centre@oecd.org OECD Berlin Center, via www.oecd.org/berlin Follow us on Twitter, via @OECD_Social OECD Beschäftigungsausblick, via www.oecd.org/employment/outlook OECD Employment database, via www.oecd.org/employment/database
  • 25. Viele NEETs haben keinen sekundären Schulabschluss b) OECD is the unweighted of the 34 OECD member countries. a) 2013 for Korea. Percentage distribution of total NEETs aged 15-29 years by education, 2015 a Source: OECD calculations based on national labour force surveys excepted Census data for China and OECD Education Database for Australia and Korea. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Low-skilled (↗) Medium-skilled High-skilled
  • 26. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook • Ausgangspunkt ist eine Studie aus dem Jahr 2013: (Frey und Osborne, 2013, S. 38) • Übertragung der Studie auf andere Länder – 42% in Deutschland – 48% in der Schweiz – 35% in Großbritannien, Dänemark und Finnland – 54% in der EU (von 47% in Schweden bis zu 62% in Rumänien) Sind 47% der Beschäftigten in den USA von Automatisierung bedroht? According to our estimate, 47 percent of total US employment is in the high risk category, meaning that associated occupations are potentially automatable over some unspecified number of years, perhaps a decade or two 26
  • 27. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Nicht Berufe, sondern Tätigkeiten können automatisiert werden • Frey/Osborne-Studie • OECD/ZEW-Studie – 9% der Beschäftigten in den USA und in der OECD üben relativ häufig leicht automatisierbare Tätigkeiten aus – Vor allem Geringqualifizierte üben häufiger leicht automatisierbare Tätigkeiten aus Neue Technologien Automatisierbarkeit von Berufen Gefährdung von Arbeitsplätzen Neue Technologien Automatisierbarkeit von Tätigkeiten Veränderung von Arbeitsplätzen
  • 28. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Einschätzung der OECD/ZEW Studie: Risiko besteht für 12% der Beschäftigten in Deutschland 0 5 10 15 20 25 30 35 40 AUT DEU ESP SVK ENG/NIR NOR CZE NLD ITA CAN Average USA FRA DNK IRL SWE POL JPN BEL(Fl) FIN EST Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC); Arntz et al (2016) Beschäftigte mit hohem Automatisierungsrisiko Anteil der Beschäftigten mit >70% an Automatisierbaren Tätigkeiten % Das Risiko ist höher für geringqualifizierte und Geringverdiener. 28
  • 29. OECD Beschäftigungsausblick 2016 www.oecd.org/employment/outlook Wandel der Arbeitsplätze: Hoher Anteil an Arbeitsplätzen mit mittlerem Risiko 0 5 10 15 20 25 30 35 40 CZE SVK ITA DEU POL AUT NLD Average USA ENG/NIR DNK CAN NOR SWE IRL JPN BEL(Fl) ESP EST FRA FIN Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC) % 29 Beschäftigte mit mittlerem Automatisierungsrisiko Anteil der Beschäftigten mit 50-70% an Automatisierbaren Tätigkeiten