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There is a great river of data out there.
Rather than building dams and bottle it
all up into discrete entities
we just give people canoes and compasses.
Alice Dragoon
Visionen und Werte in Wissensgemeinschaften
und
Communities of Practice
Dr. Bernhard v. Guretzky
Abstract: Der Erfolg wissensbasierter Unternehmen hängt daran, Wissen in Produkten und
Dienstleistungen zu entwickeln, zu praktizieren und anzuwenden; letztlich also den Umgang
mit Wissen in seinen Geschäftsprozessen zu institutionalisieren. Dies geschieht am
effektivsten in Wissensgemeinschaften und Communities of Practice. Ziel dieses Papiers ist
es, diese beiden Organisationsformen, die für den Umgang mit Wissen im Unternehmen so
wichtig sind, vorzustellen und die Bedeutung, die Visionen, Werte und Web-2.0-
Technologien in diesen Organisationsformen haben, heraus zu arbeiten.
1. Einführung
Die künftige Entwicklung auf dem globalen Markt beeinflussen und mit bestimmen zu
können, ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Um so
mehr hängt die Zukunft sichernde Strategie wissensbasierter Unternehmen (siehe [1])
davon ab, wie sehr sie in der Lage sind, im internationalen Geschehen "die Nase vorn
zu haben", d.h. neues Wissen im Unternehmen zu kreieren, es im Angebotsportfolio
anzuwenden und zur Optimierung der betrieblichen Geschäftsprozesse zu nutzen.
Aufgrund der wachsenden Komplexität des Angebotsportfolios (was sich allgemein für
das wissensbasierter Unternehmen sagen lässt) wird das dafür benötigte Wissen
immer mehr kooperativ und in Gruppen erarbeitet und immer weniger von Einzelnen.
Die Vernetzung von Menschen (innerhalb eines Unternehmens und über seine
Grenzen hinaus) und die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen ihnen wird also
zum zentralen Bestandteil einer effizienten Verteilung von Wissen. Verteilte
Arbeitsgruppen und virtuelle Interessensgemeinschaften spielen in modernen
Unternehmen eine immer größere Rolle und müssen durch aufgabenorientierte Ziele
und innovative Technologien unterstützt werden. Solche "Wissensgemeinschaften"
werden zunehmend zum Wissensträger im Unternehmen und es gilt, diese neue Art
heterogen gestalteter Organisationsformen für die Bereitstellung von strategisch
wichtigem Wissen optimal zu gestalten. Wissensgemeinschaften fungieren jedoch nicht
2
nur als Wissensträger, sie sind gleichzeitig auch Träger einer neuen Kultur, mit dem
Potenzial Arbeitsweise und Kommunikation im ganzen Unternehmen zu verändern.
Untersuchungen des BMFT zufolge beschreiten diesen Weg bereits 30% kleiner und
mittlerer Unternehmen.
Wissensgemeinschaften wie die weniger ausgeprägt organisierten Communities of
Practice müssen übrigens nicht auf ein einzelnes Unternehmen beschränkt sein; in
Entwicklungspartnerschaften beispielsweise können die Forschungs- und
Entwicklungskosten auf mehrere Parteien verteilt werden. Diesbezügliche Studien
zeigen, dass in diesem Sinne kooperierende Firmen, nicht nur höhere Pro-Kopf-
Umsätze erwirtschaften, sondern auch höhere Wachstumsraten erzielen als ihre Peer-
Gruppe.
Ziel dieses Papiers ist es daher, Wissensgemeinschaften als Träger des
innerbetrieblichen Wissensmanagements vorzustellen, in denen strategisch wichtiges
Wissen erarbeitet und im Unternehmen nachhaltig eingesetzt wird. Als wesentliche
Erfolgsgaranten dafür werden die weichen Faktoren "Werte und Visionen"
beschrieben. Zur Unterstützung von technologischer Seite werden dafür die Web 2.0-
Anwendungen Wikis, Blogs und das social Bookmarking vorgestellt. Schließlich wird
gezeigt, wie dermaßen im Unternehmen verankerte Gemeinschaften, dieses selbst zu
verändern vermögen.
2. Communities of Practice und Wissensgemeinschaften
Der Begriff "Community of Practice" stammt aus den achtziger Jahren und geht auf
Etienne Wenger zurück (siehe etwa [2]). Eine Community of Practice (CoP) ist eine
Gruppe von Menschen, die durch gemeinsames Engagement und Interesse an einem
Vorhaben auf der Basis gemeinsam akzeptierter Verhaltens- und
Kommunikationsregeln mit dem Ziel miteinander verbunden sind, gemeinsam neues
Wissen und neue Erkenntnisse zu erarbeiten, woraus sich auch neue
Handlungsmuster – "Lessons Learned" oder "Good Practices" ableiten lassen. Eine
bestimmende Eigenart von CoPs ist ihr informeller Charakter.
Wissensgemeinschaften hingegen erfordern dagegen ein ungleich höheres Maß an
persönlichem Einsatz und Verantwortungsgefühl; ihre Mitglieder werden eher dorthin
entsandt oder von Mitgliedern der Gruppe eingeladen. Folgerichtig ist die Bedeutung
von Wissensgemeinschaften für Unternehmen ungleich höher, denn hier wird
strategisches Wissen – der sog. Wissensbereich ([3]) – für das Unternehmen
erarbeitet. Beispiele könnten etwa sein: "Künstliche Intelligenz im Flugzeugbau"; "Der
Einfluss von Nanotechnologie auf das künftige Produktportfolio" oder "Der Einsatz von
Web-3.0-Technologien (Semantisches Web, dynamische Vernetzung) zur
Verbesserung der Kundenbeziehung und der innerbetrieblichen Kommunikation". Der
Wissensbereich von CoPs dagegen betrifft eher in der Praxis schon erprobtes Wissen,
das im Unternehmen einer weiteren Verbreitung zugeführt werden soll.
3
Wissensgemeinschaften müssen somit auch in höherem Maße "Communities of
Commitment" sein. Die Kombination von Arbeitspraxis in der Gemeinschaft mit Einsatz
und Verbindlichkeit führt zu konkretem Mehrwert für das Unternehmen in Form von
• effektiverer Arbeit,
• neuen Produkten und Geschäftsmodellen,
• innovativen Problemlösungen und einem
• verbessertem Know-how der Mitarbeiter.
Trotz des unterschiedlichen Grades an Verbindlichkeit in Wissensgemeinschaften und
CoPs gibt es doch eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten. Bei beiden
Organisationsformen führt dieser Gemeinschaftscharakter zu einer gemeinschaftlichen
Sprache, einem gemeinsamen Arbeitsstil und gemeinsam zu benutzenden
Werkzeugen. Die gemeinsam erfahrenen Geschichten und Empfindungen des
regelmäßigen Miteinanders erleichtern und vertiefen die Kommunikation und den
sozialen Austausch untereinander. Das klar definierte Ziel von Wissensgemeinschaft
wie CoP, an denen sich der Erfolg der gemeinsamen Arbeit auch messen lassen muss,
hat zur Folge, dass deren Mitglieder nicht nur über ähnliche (im Sinne von
Nachvollziehbarkeit durch andere Mitglieder) Weltsichten, Arbeits- und
Verhaltensweisen, sondern auch über ähnliches Hintergrundwissen und ähnliche
Erfahrungen verfügen und damit den Zusammenhalt der Gemeinschaft mit ihren Rollen
und Symbolen wesentlich bestimmen. Der kollektive fachliche Hintergrund der
Mitglieder schließlich führt zu einem vergleichbaren Erfahrungs- und Wissensschatz,
wodurch das Gefühl für die gemeinsame Ziele und Aufgaben gestärkt wird.
Mitarbeiter bemühen sich im allgemeinen Mitglieder einer CoP oder
Wissensgemeinschaft zu werden, weil sie Freude an dem sozialen und intellektuellen
Austausch haben. Deshalb vertrauen und respektieren sie sich auch eher in ihrer
Andersartigkeit, eben weil sie durch ein gemeinsames fachliches Bemühen
aufeinander bezogen sind. Das Gefühl, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein,
schafft das notwendige Vertrauen und die Sicherheit, sich gegenseitig fachlich wie
persönlich herausfordern zu können und so zu außergewöhnlichen Leistungen zu
gelangen. Beide sind Orte des Lernens, ein weiterer Grund, warum sich Menschen
darum bemühen, dort mitzuwirken zu können. Denn Lernen macht glücklich,
insbesondere in einer kollaborativen Umgebung, wo das Erlernte anwendbar und damit
sichtbar wird. Und eine der besten Möglichkeiten zu lernen, ist zu lehren und neue
Lösungen in der Gemeinschaft – auf einer höheren Ebene ist es das Unternehmen
bzw. die Gesellschaft bzw. der Markt – auszuprobieren.
Neben dem unterschiedlichen Grad an Einsatz und Selbstverpflichtung der einzelnen
Mitglieder gegenüber der Gemeinschaft (ihr Commitment) ist es die ausgeprägte
soziale Struktur, die den Unterschied zwischen Wissensgemeinschaft und CoP
ausmacht. Erste wird durch eine zumindest informell anerkannte Hierarchie mit ihren
Rollen (Führer, Visionäre, Praktiker, Lernende, Protokollanten etc.) und Identitäten
4
bestimmt. In CoPs dagegen spielen soziale Strukturen eine weit geringere Rolle, schon
allein deswegen, weil ihre Mitglieder sich meist in virtuellen Räumen treffen und
austauschen, wodurch die Rollen und Identitäten weit mehr verwischt werden.
Der tiefere Sinn von CoPs und insbesondere von Wissensgemeinschaften für
Unternehmen liegt darin, die Mitglieder in einen "doppelten Lernkreis" einzubinden:
Wissen ist kein objektivierbarer Gegenstand, sondern an Personen gebunden. Es
offenbart sich in Prozessen und sozialen Interaktionen. Damit schwinden die fachlichen
Autoritäten und gleichzeitig wächst die Notwendigkeit, Wissen in der Gemeinschaft zu
erarbeiten. Dies ist der "innere" Lernkreis. In einem größeren Rahmen, dem sog.
"äußeren" Lernkreis, kann es dann (selbst-)kritisch in andere Unternehmensbereiche
und Geschäftsprozesse transformiert werden, wo es sich in neuen Produkten bzw.
Dienstleistungen niederschlagen kann. Für den Erfolg, insbesondere von
Wissensgemeinschaften, ist es also unabdingbar, dass deren Mitglieder auch als
Transmissionsriemen für dort erarbeitetes Wissen anderswo im Unternehmen
fungieren und es dort in Geschäftsprozessen einsetzen.
Ein weiterer Vorteil dieses doppelten Lernkreises liegt darin, die Mitglieder der
Wissensgemeinschaften im unternehmerischen Kontext eingebunden zu halten. Das
ist deshalb wichtig, weil die Gefahr besteht, dass diese sich sprachlich und
organisatorisch vom Unternehmen mit der Zeit disassoziieren. Denn sie fühlen sich
möglicherweise als etwas Besonderes und werden von Außenstehenden um ihre
"Mitgliedschaft" in einem als privilegiert wahrgenommenen Club beneidet. Ein
ständiger Austausch an Ideen und Ergebnissen zwischen Wissensgemeinschaft und
der sie tragenden Organisation hilft, dieser Isolierung vorzubeugen.
In Wissensgemeinschaften geht es darum, stillschweigendes (implizites) Wissen
auszutauschen, und es explizit zu machen. Das ist der wesentliche Lernprozess, da
dabei neue Konzepte, Produkte etc. entwickelt werden, die von anderen nachvollzogen
und zur Basis für neues Wissen gemacht werden können. Dieser Regelkreis der
Externalisierung von Wissen funktioniert am effektivsten in Gemeinschaften, da
implizites Wissen Personen bezogen und schwer zu formalisieren ist, umfaßt es doch
auch das subjektive Selbstverständnis, Intuitionen oder Gefühle. Oder wie es Michael
Polanyi, der den Begriff des impliziten Wissens schon 1967 eingeführte, ausgedrückt
hat: "We can know more than we can tell". Implizites Wissen zeigt sich im Handeln, in
Aktionen, Abläufen, Wertvorstellungen und Selbstverpflichtungen. Darüber hinaus
beinhaltet es technische Aspekte wie Know-how, persönliche Fertigkeiten und
Fähigkeiten sowie kognitive Aspekte wie mentale Modelle, Handlungs- und
Denkschemata, Paradigmen und Meinungen. All das, mit was sich der Mensch die
Wirklichkeit zu erklären versucht und sich in ihr zu bewegen. All dies soll in
Wissensgemeinschaften im Gespräch, im gemeinsamen Handeln und Erfahren in
Form von Prozeduren, Regeln, Formeln, Werkzeugen, Dokumenten, Software oder
Plänen usf. externalisiert werden. Dem Wissen wird also gewissermaßen eine äußere,
5
materielle Form gegeben; es wird verdinglicht, "reifiziert" wie die Konstruktivisten
diesen Prozess bezeichnen. Diese Reifikation externalisiert also implizites Wissen!
Demgegenüber steht die Partizipation, die unser Tun, Sprechen, Denken, Fühlen und
unsere sozialen Beziehungen zu einer Einheit zusammenführen. Genau dies zu
ermöglichen und zu unterstützen, ist die Aufgabe von CoPs und
Wissensgemeinschaften.
3. Visionen und Werte in Wissensgemeinschaften und CoPs
Wissensgemeinschaften und CoPs bestehen aus drei "Kernelementen" (siehe [3]):
• Der Wissensbereich bestimmt die Themen und Probleme, die erarbeitet
bzw. gelöst werden sollen.
• Die Gemeinschaft besteht einerseits aus den Mitgliedern und andererseits
aus dem sozialen und institutionellen Netz, in das diese eingebunden sind.
Die Gemeinschaft wird ebenso bestimmt durch ihre Kultur und die realen
wie virtuellen Räume, in denen ihre Mitglieder zusammenkommen.
• Die Praxis schließlich umfaßt die methodischen Ansätze und Standards,
die Instrumente und Werkzeuge sowie die Erfahrungen, Lessons Learned
und Dokumente, die die einzelnen Mitglieder in die Gemeinschaft
einbringen.
Der Wissensbereich wird durch eine Vision geprägt, so wie die Gemeinschaft, durch
die Art und Weise, wie deren Mitglieder miteinander interagieren, durch die dort
geltenden Werte bestimmt wird. Visionen und Werte sind damit die wesentlichen
Garanten für den Erfolg von Wissensgemeinschaften, in dem sie die Motivation ihrer
Mitglieder positiv beeinflussen und den Prozess des Wissensaustauschs, die Praxis,
optimieren helfen.
Eine solche "Community-Vision" ist die Beschreibung eines begeisternden
Wunschbildes, das die Situation nach der erfolgreichen Bearbeitung des
Wissensbereichs beschreibt; sie gibt Kraft und wirkt emotional. Die Vision ist ein
bildlicher Ausdruck für das, was die Gemeinschaft tut; sie umreißt ihren Selbstzweck,
ihre Identität und ihr Selbstverständnis. Diesem Bild müssen sich die Mitglieder
verschreiben können, sie müssen es zu ihrem eigenen machen, was ja in einer
überschaubaren Wissensgemeinschaft sehr viel einfacher ist als in einem
Unternehmen. Die Community-Vision soll die Kompetenzen, Fähigkeiten und
persönlichen Ziele der Mitarbeiter – ihr Wissen also – widerspiegeln. Je deutlicher das
gemacht und vom Unternehmen gefördert wird, desto weniger wird die Arbeit als
entfremdet empfunden und umso mehr werden sie sich mit ihrer ganzen Person
einbringen. In dem die Community-Vision zumindest zeitweise sich mit der
individuellen Vision des Mitgliedes überlappt, wird die Arbeitsaufgabe Teil eines
erfüllten Lebens und erst dann lassen sich herausragende Leistungen erzielen.
Visionen bündeln die Anstrengungen der Menschen und verpflichten sie auf ein
6
gemeinsames Ziel. "Dadurch gewinnen Visionen ihre besondere Bedeutung als
vielleicht wichtigster Motor des Fortschritts.", wie es Ex-BDI-Chef H. O. Henkel
zusammengefasst hat.
Die Community-Vision ist kein inneres Bild einer einzelnen Person, sondern ein
kollektives, deshalb müssen alle Mitglieder der Wissensgemeinschaft dazu beitragen,
ihre persönliche Vision als Teil dieser Community-Vision mit einzubringen. Dadurch
wird sie "objektiviert", denn alle einigen sich auf ein gemeinsames Bild. Je mehr dies
tun, desto mehr Zugkraft hat die Vision und umso stärker ist ihre Wirkung nach innen
wie nach außen. Sie erweitert die Enge von Gedankengängen. Deshalb können sich
Unternehmen mit visionären Wissensgemeinschaften erfolgreich der Zukunft nähern,
und zwar nicht durch das Mehr an Wissen, das dort erarbeitet wird, sondern vielmehr
durch Sinngebung, Orientierung und Motivation zur Selbstentfaltung des Einzelnen.
Nur das wird auch Wissensgemeinschaften zusammenhalten, die in ihrer
Zusammensetzung möglichst vielfältig bezüglich unterschiedlicher Biografien und
Qualifikationen ihrer Mitglieder orientiert sein sollten. Denn je stärker dieser Aspekt der
Diversität ausgeprägt ist, desto mehr Perspektiven werden berücksichtigt,
verschiedene Wege ausprobiert und Ergebnisse miteinander verbunden, die in
homogenen Gruppen oftmals übersehen werden. Diversität fördert schlicht die
übergreifende Ideenfindung.
Der österreichisch-englische Philosoph Karl Popper zitiert seinen Kollegen
Xenophanes mit folgenden Worten: "Ich kann unrecht haben, und du kannst recht
haben, und wenn wir die Dinge vernünftig durchsprechen, können wir ein paar von
unseren Irrtümern korrigieren; und wir können vielleicht beide näher an die Wahrheit
herankommen." Xenophanes lehrte immerhin vor über 2.500 Jahren im damals
griechischen Sizilien. Seine ihm zugeschriebenen Worte beschreiben trefflich die für
Wissensgemeinschaften so zentrale Wertvorstellung der Relativierung der eigenen
Position und die Achtung derjenigen des Gegenübers. Sie implizieren Toleranz und
geben ethische Prinzipien vor: "Wenn ich von dir lernen kann, dann muss ich dich im
Interesse der Wahrheit nicht nur dulden, sondern als potenziell gleichberechtigt
anerkennen; denn die Haltung, alle Menschen als gleichwertig und gleichberechtigt
anzuerkennen, ist die Grundvoraussetzung für unsere Bereitschaft, rational zu
diskutieren." (siehe [4]) Diese Worte beschreiben nichts anderes als den
Grundgedanken des Diversity Managements und geben damit nicht nur einen
Werterahmen für das Handeln und die Kommunikation in der Gemeinschaft vor,
sondern weisen auch der Weg zum Erkenntnisgewinn.
Persönliche Werte bilden das moralische und geistige Fundament für die
Zusammenarbeit in jeder Gemeinschaft. Sie bestimmen den Umgang mit Anderen
jenseits von fest umrissenen Zielen und konkreten Situationen. Entsprechend wichtig
ist die gegenseitige Transparenz auf der Ebene der Werte der Mitglieder. Über Werte
definiert sich die Wissensgemeinschaft, ja sie wird durch diese im Unternehmen
7
sichtbar. Damit sind Werte – wie die Vision – identitätsstiftend. Eine Community of
Practice und in höherem Maße eine Wissensgemeinschaft lässt sich daher als
Wertegemeinschaft auffassen, deren Mitglieder sich also nicht nur einer verbindenden
Vision verschreiben, sondern die sich darüber hinaus auch auf einen gemeinsamen
Wertekanon beziehen. Solche Verhaltenswerte prägen den Arbeitsstil und die Kultur in
der Wissensgemeinschaft. Man unterscheidet dabei (siehe etwa [5]):
• Moralische Werte: Integrität, Fairness, Ehrlichkeit
• Kooperationswerte: Loyalität, Teamgeist, Konfliktfähigkeit, Vertrauen
• Leistungswerte: Mut, Lernbereitschaft, Qualität
• Kommunikationswerte: Achtung, Offenheit, Respekt, Aufrichtigkeit
Werte sind deshalb für Wissensgemeinschaften so wichtig, da sie helfen, die
Rahmenbedingungen zu gestalten, in denen sich Wissen entwickeln kann und
Mitarbeiter motiviert werden, Wissen zu erwerben, zu teilen und zu nutzen. Denn
Wissen kann ja nur in funktionierenden Kooperationsbeziehungen zwischen den
einzelnen Mitgliedern zu Tage gefördert werden.
Werte geben noch keine Handlungsanweisungen. Vielmehr ist es Aufgabe des
Unternehmens, Bedingungen zu schaffen, um werteorientiertes Verhalten in der
Wissensgemeinschaft nicht nur zu fördern, sondern auch durchzusetzen. Wenn also
ein Unternehmen das Thema Werte auf die Tagesordnung setzt, wird damit nach innen
wie nach außen signalisiert, dass werteorientiertes Handeln nicht nur eine Frage der
individuellen Moral ist, sondern für das Unternehmen als Ganzes von Bedeutung ist.
Dies geschieht etwa durch die Selbstverpflichtung der Unternehmensführung, ein
Bewusstsein für werteorientiertes Verhalten zu schaffen und zu fördern und gezielt
Mitarbeiter für Wissensgemeinschaften auszusuchen, die auch selbst diese
Selbstverpflichtung auf Werte für sich in Anspruch nehmen. Dazu gehört auch die
Kodifizierung der Werte. Die Umsetzung der Werte, das werteorientierte Handeln also,
läuft auf einen Prozess der Verinnerlichung (Internalisierung) dieser Werte hinaus.
Jeder in der Wissensgemeinschaft muss sich auf das werteorientierte Verhalten des
Anderen verlassen können. Dann haben diese nicht nur eine normative Funktion, die
Handlungs- und Entscheidungsgrundlagen für ihre Mitglieder geben, sondern auch
eine integrative Funktion, die für Zugehörigkeit und Loyalität gegenüber der
Wissensgemeinschaft sorgt.
Zur Förderung von Wissensgemeinschaften und CoPs ist es notwendig, sich sowohl
am Wissensbereich, also den sich daraus abzuleitenden Wissenszielen zu orientieren,
als auch den organisatorischen Aspekten und den damit verbundenen notwendigen
Ressourcen genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Zusammenfassend geht es also
um die folgenden Aktivitäten:
• Visionsfindung Definition einer gemeinsamen Vision
• Wertedefinition Kodifizierung der tragenden Werte
• Rollenklärung Definition der einzelnen Rollen
8
• Zielklärung Definition des Wissensbereichs
Damit wird ein grundsätzliches Problem, nämlich der unterschiedlichen Motivation der
Teilnehmer einer CoP oder Wissensgemeinschaft, angegangen. Darüber hinaus hilft
es, die unterschiedlichen Verwertungsinteressen der einzelnen Mitglieder am
Wissensbereich aufzudecken. Solange diese verdeckt bleiben, werden sich die
Mitglieder nicht öffnen und ihre persönlichen Geschichten, sprich ihr stillschweigendes
Wissen, preisgeben.
4. Wissensgemeinschaften, CoPs und das Web 2.0
Die durch soziale Software getragenen Netzwerke sind in der Regel selbstorganisierte
Problemlösungsgemeinschaften wie u. a. Communities of Practices oder
Wissensgemeinschaften, die nicht primär dem Austausch expliziten Wissens dienen,
sondern in denen Menschen sich mit anderen verbinden, gemeinsam Ideen entwickeln
und damit den Austausch impliziten Wissens fördern. Soziale Software leistet als
individuelles Kommunikationswerkzeug einen wesentlichen Beitrag zur
Wissensgenerierung und Wissensverbreitung, da Wissen nicht mehr in persönlichen
Emails, Plattenspeichern oder Favoritensammlungen verschwindet, sondern
chronologisch, thematisch und nach Personen geordnet anderen Mitglieder der
Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden kann. Das Nachdenken wird dadurch zu
einer öffentlichen Angelegenheit; Gedanken und Ideen – selbst wenn sie noch
unausgegoren sind – können von einem Kollegen oder von zuvor unbekannten
Wissensträgern aufgegriffen werden, so dass sich daraus Diskussionen und
Lösungsvorschläge entwickeln können.
Soziale Software hat das Internet in eine Kommunikationsplattform verwandelt, wo
Inhalte kreiert, verteilt, bearbeitet und neu zugeordnet werden können. Sie ermöglicht
sowohl einen virtuellen Raum für Beziehungen und Gespräche als auch einen
Speicher für Dokumente; sie schafft eine Form von Gemeinschaft durch Möglichkeiten
der Individualisierung, der Vernetzung und der kooperativen Arbeit an gemeinsamen
Aufgaben (siehe etwa [6]). Mit sozialer Software sollen Menschen kommunizieren, sich
treffen, ihre Beziehungen pflegen, sich über ihre persönlichen Interessen und ihre
Arbeitsgebiete austauschen. Sie hilft auf einfache Art und Weise, den eigenen
Kalender zu veröffentlichen, so dass Termine mit anderen verabredet werden können,
seine Gedanken und Ideen, die einem selbst wichtig sind, zu veröffentlichen und
Spuren der eigenen Exkursionen durchs Netz für andere sichtbar zu hinterlassen, um
eben darüber in Austausch mit Gleichgesinnten treten zu können. Man teilt
Informationen, indem man sie allen auf einer gemeinsamen Plattform zur Verfügung
stellt, das gemeinsame Arbeiten steht hier im Vordergrund.
Soziale Software, darunter sollen im folgenden nur Systeme wie Wikis, Blogs oder das
sog. "social Bookmarking" verstanden werden, die seit einiger Zeit mit dem Schlagwort
"Web 2.0" (siehe etwa [7]) belegt werden, ist gemeinschaftsbildend im Gegensatz zu
9
Vorgänger Web 1.0, das Produkte mit den dazugehörigen Kundenbeziehungen im
Fokus hatte. Der Begriff Web 2.0 geht übrigens auf den Iren Tim O'Reilly zurück, einer
"Web 0.5" "Web 1.0" "Web 2.0"
Bezeichnung Technisches Web Werbliches Web Soziales Web
Anwender Experten Handel/Kunden Menschen
Fokus Organisation Produkte Gemeinschaften
Beziehungen B2B B2B/B2C C2C
Ziel Rationalisierung Information Sozialisation
Quelle: PWC, 2006
der Gründer der Open Source Initiative. Neben Wikis, Blogs und social Bookmarking
(del.icio.us, Mr Wong u.a.) gibt es eine ganze Reihe von Anwendungen wie Flickr,
MySpace, Napster, AdSense, BitTorrent, Xing, FaceBook (⇒"is a social utility that
connects you with the people around you") oder dessen deutsches Plagiat StudiVZ
u.a., die ebenfalls unter dieses Akronym subsumiert werden, aber im Zusammenhang
mit Wissensgemeinschaften oder CoPs keine Rolle spielen.
Wikis und Blogs sind Publikationssysteme. Sie personalisieren Wissen, bringen das
Gespräch, die Kommunikation zurück ins Unternehmen und heben die Trennung von
Wissen und Wissensträger wieder auf, da jeder sich zu den veröffentlichten Texten
äußeren und sich auf sie beziehen kann (eine ausführliche Beschreibung von Wikis
und Blogs findet sich etwa in [8]). Dadurch wird ein Erfahrungsaustausch, eine
Konversation in Gang gesetzt. Ward Cunningham, der "Erfinder" der Wikis, hat die
Unterschiede der beiden Konzepte und ihre soziale Wirkung treffend wie folgt
zusammengefasst: "A wiki is a work made by a community. The blogosphere (die
Gemeinschaft der Blogger) is a community made by its works“. Wikis und Blogs sind
insbesondere für die oft dezentral aufgestellten Communities of Practice eine probate
Möglichkeit, ihre Mitglieder in gemeinsamen Aufgaben zu involvieren. Zudem
ermöglichen sie schnelles Feedback zu veröffentlichten Ideen. Dadurch wird der meist
private Prozess der Suche, Analyse und Auswahl mit anderen geteilt. Blogs wenden
die Möglichkeiten des Webs dafür an und "nutzen damit die kollektive Intelligenz, die
Weisheit der Masse", wie es O'Reilly ausgedrückt hat. Durch gegenseitiges Verlinken
von Websites kann mit Hilfe von Wikis und Blogs ein soziales Wissensnetzwerk
aufgebaut werden, in dem die gemeinsam verfolgten Inhalte und die handelnden
Personen mit ihren ähnlichen Interessen auch nach außen hin sichtbar werden (siehe
etwa [8]). Durch Nutzerbeteiligung werden so Netzwerk-Effekte erzielt.
Wikis und Blogs ermöglichen nicht nur das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten, sie
verwalten diese auch, übernehmen damit Archivfunktionen, sie sind das
Langzeitgedächtnis von Wissensgemeinschaften und Communities of Practice, vor
10
dem Hintergrund der Mitarbeiterfluktuation ein unschätzbarer Vorteil für die
Wissensbewahrung im Unternehmen. Diese durch sog. Permalinks entstandenen
Archive, lassen sich durch ein geeignetes Datenbankmanagement so erweitern, dass
die Beziehungen der Artikel untereinander, deren Inhalte und Autoren, seien diese nun
inhaltlicher, struktureller oder kontextueller Art mit einbezogen werden.
Der wohl wesentliche Vorteil von Wikis und Blogs gegenüber traditionellen Content
Management Systemen ist die Möglichkeit, sie auch von mobilen Endgeräten sprich
einem BlackBerry und ähnlichen Geräten ohne großen Aufwand zu füllen: Das
"Blogging to go!", die mobilen Blogs (Moblogs) als Form des kooperativen Publizierens
machen aus Offline-Tools Webapplikationen und heben die Grenzen von privat und
beruflich bzw. öffentlich auf. Den stationären Arbeitsplatz gibt es damit nicht mehr.
Die dritte Säule des Web 2.0 in diesem Kontext ist das social Bookmarking mit dem
"Tagging". Mit dem social Bookmarking werden die persönlichen Lesezeichen
(⇒booksmarks) veröffentlicht und damit anderen zugänglich gemacht. Mit Hilfe von
"Tags" werden diese Lesezeichen klassifiziert – sie werden verschlagwortet; mit Tags
bringt man sie in einen Kontext und stellt Assoziierungen her. Social Bookmarking gibt
einen Überblick über die momentanen Interessen einer Person bzw. einer ganzen
Gruppe. Damit werden diese Interessen für andere sichtbar, womit die Grundlage für
ein gemeinsames Arbeiten auf einem Gebiet gelegt wird (siehe etwa [6]). Im Kontext
der Wissensgemeinschaften kann man social Bookmarking darüber hinaus als
spezielle Suchmaschine betrachten, deren Qualität nicht durch unbekannte
Algorithmen bestimmt wird, sondern durch die Bewertung der Mitglieder.
5. Wissensgemeinschaften verändern das Unternehmen
In den vorangegangenen Kapiteln wurde versucht, deutlich zu machen, dass
Wissensgemeinschaften wie Communities of Practice ganz wesentliche Träger des
Wissensmanagements sind. Denn hier herrschen in einem überschaubaren Rahmen
Voraussetzungen, die ausdrücklich die Prozesse, wie den Erwerb, die Entwicklung,
das Verteilen und das Nutzen von Wissen begünstigen. Gelingt es dem Unternehmen
diese für die Wissensprozesse so förderlichen Bedingungen auch außerhalb der
Wissensgemeinschaften zu verbreiten, sie zum Allgemeingut zu machen, so wird die
Bedeutung neuen Wissens nicht nur im Unternehmen exponentiell zunehmen, sondern
sich auch die Unternehmenskultur dementsprechend ändern. Damit nehmen
Wissensgemeinschaften eine zusätzliche Rolle ein, sie werden nämlich Träger eines
veränderten Miteinander und zeigen die Kraft von Werten und Visionen. Die
Unternehmensführung kann diesen Effekt ganz bewußt einsetzen, um damit
Beharrungstendenzen des Althergebrachten auszuhebeln. Wissensgemeinschaften
sind infolgedessen Ausgangspunkt einer neuen Kultur und werden damit zu
Leuchttürmen im Unternehmen, in deren Schein "man" sich aufhalten will.
Für wissensorientierte Unternehmen ist es zwingend, engagierte und gut ausgebildete
11
Mitarbeiter zu finden, einzustellen und zu halten. Die Organisationsform von
Wissensgemeinschaften ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter mit eben dieser
Kraft von Werten und Visionen in Verbindung zu bringen und ihnen dadurch eine
emotionale Bindung anzubieten und die Basis für eine Sinn erfüllte Tätigkeit zu
schaffen. Darüber hinaus sind sie ein Schritt zur "lernenden Organisation", wenn
Wissensgemeinschaften in die Aus- und Weiterbildungsstrategie des Unternehmens
verankert werden. Denn heute geht es weniger um Geld, Sozialleistungen oder
Ansehen, sie haben als dauerhafte Motivation der Mitarbeiter ausgedient. Vielmehr
gewinnen Verantwortung, Vielseitigkeit, Gestaltungsspielräume, Aufmerksamkeit, die
Vernetzung und der Austausch mit Gleichgesinnten sowie intellektuelle
Herausforderungen an Bedeutung; diese Möglichkeiten sind die Voraussetzung, dass
sich Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren können.
Ein dritter Punkt, bei denen Unternehmen mit Wissensgemeinschaften punkten
können, ist die Akzentuierung einer produktiven Diversität. Mitarbeiter prägen als
Individuen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten die Firma, die sich so besser in
einem zunehmend komplexer werdenden Umfeld orientieren kann. Besteht eine
Gruppe aus Mitarbeitern mit verschiedenem kulturellen Hintergrund und
unterschiedlichen Erfahrungen, die sich trotzdem auf gemeinsame Werte und Visionen
beziehen können, ist diese in der Regel produktiver und innovativer als eher homogen
zusammengesetzte Gruppen. Intellektuelle und kulturelle Diversität sollte also zum
Einstellungskriterium im Unternehmen werden.
Der bewußte Umgang mit Diversität im Unternehmen verbindet Werte,
Unternehmensethik und Corporate Responsibility mit organisationaler Effektivität und
Offenheit gegenüber sich schnell verändernden Marktsituationen. Denn umgekehrt
werden Vorurteile und stereotype Antworten in der globalisierten Wirtschaft ganz
schnell zu einem Geschäftsrisiko. Wissensgemeinschaften können auch hier die Rolle
eines Trägers von Veränderungsprozessen übernehmen.
6. Links (Zugriff am 5. 10. 2007)
[1] A. Lundershausen, B. v. Guretzky: " Philosophie in wissensbasierten Unternehmen ";
http://www.c-o-k.de/cp_artikel.htm?artikel_id=250
[2] E. Wenger: "Communities of Practice"; http://www.knowledgeboard.com/cgi-
bin/item.cgi?id=458
[3] M. Bettoni et al.: "Communities of Practice im Wissensmanagement: Charakteristika,
Initiierung und Gestaltung"; erschienen in: Reinmann, G. & Mandl, H. (Hrsg.). Psychologie
des Wissensmanagements. Perspektiven, Theorien und Methoden. Hogrefe (2004), 319-326;
http://server02.is.uni-sb.de/courses/wiki/index.php/Communities_of_Practice
[4] K. R. Popper: "Die Welt des Parmenides"; Piper 1998
12
[5] B. v. Guretzky: "Werte im Unternehmen";
http://www.philosophieundwirtschaft.de/Philosophie&Wirtschaft_Ausgabe9_301206.pdf
[6] M. Kloos: "Comm.unities.of.prac.tice 2.0"; http://www.martinkloos.nl/thesis-M.Kloos.pdf
[7] T. O'Reilly: "What is Web 2.0?";
http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html
[8] B. v. Guretzky: "Wikis, Blogs und Wissensmanagement"; http://www.c-o-
k.de/cp_artikel.htm?artikel_id=170
Für Hinweise beim Verfassen dieses Artikels danke ich Gabrielle Schiller.

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Visionen und Werte in Wissensgemeinschaften

  • 1. There is a great river of data out there. Rather than building dams and bottle it all up into discrete entities we just give people canoes and compasses. Alice Dragoon Visionen und Werte in Wissensgemeinschaften und Communities of Practice Dr. Bernhard v. Guretzky Abstract: Der Erfolg wissensbasierter Unternehmen hängt daran, Wissen in Produkten und Dienstleistungen zu entwickeln, zu praktizieren und anzuwenden; letztlich also den Umgang mit Wissen in seinen Geschäftsprozessen zu institutionalisieren. Dies geschieht am effektivsten in Wissensgemeinschaften und Communities of Practice. Ziel dieses Papiers ist es, diese beiden Organisationsformen, die für den Umgang mit Wissen im Unternehmen so wichtig sind, vorzustellen und die Bedeutung, die Visionen, Werte und Web-2.0- Technologien in diesen Organisationsformen haben, heraus zu arbeiten. 1. Einführung Die künftige Entwicklung auf dem globalen Markt beeinflussen und mit bestimmen zu können, ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Um so mehr hängt die Zukunft sichernde Strategie wissensbasierter Unternehmen (siehe [1]) davon ab, wie sehr sie in der Lage sind, im internationalen Geschehen "die Nase vorn zu haben", d.h. neues Wissen im Unternehmen zu kreieren, es im Angebotsportfolio anzuwenden und zur Optimierung der betrieblichen Geschäftsprozesse zu nutzen. Aufgrund der wachsenden Komplexität des Angebotsportfolios (was sich allgemein für das wissensbasierter Unternehmen sagen lässt) wird das dafür benötigte Wissen immer mehr kooperativ und in Gruppen erarbeitet und immer weniger von Einzelnen. Die Vernetzung von Menschen (innerhalb eines Unternehmens und über seine Grenzen hinaus) und die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen ihnen wird also zum zentralen Bestandteil einer effizienten Verteilung von Wissen. Verteilte Arbeitsgruppen und virtuelle Interessensgemeinschaften spielen in modernen Unternehmen eine immer größere Rolle und müssen durch aufgabenorientierte Ziele und innovative Technologien unterstützt werden. Solche "Wissensgemeinschaften" werden zunehmend zum Wissensträger im Unternehmen und es gilt, diese neue Art heterogen gestalteter Organisationsformen für die Bereitstellung von strategisch wichtigem Wissen optimal zu gestalten. Wissensgemeinschaften fungieren jedoch nicht
  • 2. 2 nur als Wissensträger, sie sind gleichzeitig auch Träger einer neuen Kultur, mit dem Potenzial Arbeitsweise und Kommunikation im ganzen Unternehmen zu verändern. Untersuchungen des BMFT zufolge beschreiten diesen Weg bereits 30% kleiner und mittlerer Unternehmen. Wissensgemeinschaften wie die weniger ausgeprägt organisierten Communities of Practice müssen übrigens nicht auf ein einzelnes Unternehmen beschränkt sein; in Entwicklungspartnerschaften beispielsweise können die Forschungs- und Entwicklungskosten auf mehrere Parteien verteilt werden. Diesbezügliche Studien zeigen, dass in diesem Sinne kooperierende Firmen, nicht nur höhere Pro-Kopf- Umsätze erwirtschaften, sondern auch höhere Wachstumsraten erzielen als ihre Peer- Gruppe. Ziel dieses Papiers ist es daher, Wissensgemeinschaften als Träger des innerbetrieblichen Wissensmanagements vorzustellen, in denen strategisch wichtiges Wissen erarbeitet und im Unternehmen nachhaltig eingesetzt wird. Als wesentliche Erfolgsgaranten dafür werden die weichen Faktoren "Werte und Visionen" beschrieben. Zur Unterstützung von technologischer Seite werden dafür die Web 2.0- Anwendungen Wikis, Blogs und das social Bookmarking vorgestellt. Schließlich wird gezeigt, wie dermaßen im Unternehmen verankerte Gemeinschaften, dieses selbst zu verändern vermögen. 2. Communities of Practice und Wissensgemeinschaften Der Begriff "Community of Practice" stammt aus den achtziger Jahren und geht auf Etienne Wenger zurück (siehe etwa [2]). Eine Community of Practice (CoP) ist eine Gruppe von Menschen, die durch gemeinsames Engagement und Interesse an einem Vorhaben auf der Basis gemeinsam akzeptierter Verhaltens- und Kommunikationsregeln mit dem Ziel miteinander verbunden sind, gemeinsam neues Wissen und neue Erkenntnisse zu erarbeiten, woraus sich auch neue Handlungsmuster – "Lessons Learned" oder "Good Practices" ableiten lassen. Eine bestimmende Eigenart von CoPs ist ihr informeller Charakter. Wissensgemeinschaften hingegen erfordern dagegen ein ungleich höheres Maß an persönlichem Einsatz und Verantwortungsgefühl; ihre Mitglieder werden eher dorthin entsandt oder von Mitgliedern der Gruppe eingeladen. Folgerichtig ist die Bedeutung von Wissensgemeinschaften für Unternehmen ungleich höher, denn hier wird strategisches Wissen – der sog. Wissensbereich ([3]) – für das Unternehmen erarbeitet. Beispiele könnten etwa sein: "Künstliche Intelligenz im Flugzeugbau"; "Der Einfluss von Nanotechnologie auf das künftige Produktportfolio" oder "Der Einsatz von Web-3.0-Technologien (Semantisches Web, dynamische Vernetzung) zur Verbesserung der Kundenbeziehung und der innerbetrieblichen Kommunikation". Der Wissensbereich von CoPs dagegen betrifft eher in der Praxis schon erprobtes Wissen, das im Unternehmen einer weiteren Verbreitung zugeführt werden soll.
  • 3. 3 Wissensgemeinschaften müssen somit auch in höherem Maße "Communities of Commitment" sein. Die Kombination von Arbeitspraxis in der Gemeinschaft mit Einsatz und Verbindlichkeit führt zu konkretem Mehrwert für das Unternehmen in Form von • effektiverer Arbeit, • neuen Produkten und Geschäftsmodellen, • innovativen Problemlösungen und einem • verbessertem Know-how der Mitarbeiter. Trotz des unterschiedlichen Grades an Verbindlichkeit in Wissensgemeinschaften und CoPs gibt es doch eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten. Bei beiden Organisationsformen führt dieser Gemeinschaftscharakter zu einer gemeinschaftlichen Sprache, einem gemeinsamen Arbeitsstil und gemeinsam zu benutzenden Werkzeugen. Die gemeinsam erfahrenen Geschichten und Empfindungen des regelmäßigen Miteinanders erleichtern und vertiefen die Kommunikation und den sozialen Austausch untereinander. Das klar definierte Ziel von Wissensgemeinschaft wie CoP, an denen sich der Erfolg der gemeinsamen Arbeit auch messen lassen muss, hat zur Folge, dass deren Mitglieder nicht nur über ähnliche (im Sinne von Nachvollziehbarkeit durch andere Mitglieder) Weltsichten, Arbeits- und Verhaltensweisen, sondern auch über ähnliches Hintergrundwissen und ähnliche Erfahrungen verfügen und damit den Zusammenhalt der Gemeinschaft mit ihren Rollen und Symbolen wesentlich bestimmen. Der kollektive fachliche Hintergrund der Mitglieder schließlich führt zu einem vergleichbaren Erfahrungs- und Wissensschatz, wodurch das Gefühl für die gemeinsame Ziele und Aufgaben gestärkt wird. Mitarbeiter bemühen sich im allgemeinen Mitglieder einer CoP oder Wissensgemeinschaft zu werden, weil sie Freude an dem sozialen und intellektuellen Austausch haben. Deshalb vertrauen und respektieren sie sich auch eher in ihrer Andersartigkeit, eben weil sie durch ein gemeinsames fachliches Bemühen aufeinander bezogen sind. Das Gefühl, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein, schafft das notwendige Vertrauen und die Sicherheit, sich gegenseitig fachlich wie persönlich herausfordern zu können und so zu außergewöhnlichen Leistungen zu gelangen. Beide sind Orte des Lernens, ein weiterer Grund, warum sich Menschen darum bemühen, dort mitzuwirken zu können. Denn Lernen macht glücklich, insbesondere in einer kollaborativen Umgebung, wo das Erlernte anwendbar und damit sichtbar wird. Und eine der besten Möglichkeiten zu lernen, ist zu lehren und neue Lösungen in der Gemeinschaft – auf einer höheren Ebene ist es das Unternehmen bzw. die Gesellschaft bzw. der Markt – auszuprobieren. Neben dem unterschiedlichen Grad an Einsatz und Selbstverpflichtung der einzelnen Mitglieder gegenüber der Gemeinschaft (ihr Commitment) ist es die ausgeprägte soziale Struktur, die den Unterschied zwischen Wissensgemeinschaft und CoP ausmacht. Erste wird durch eine zumindest informell anerkannte Hierarchie mit ihren Rollen (Führer, Visionäre, Praktiker, Lernende, Protokollanten etc.) und Identitäten
  • 4. 4 bestimmt. In CoPs dagegen spielen soziale Strukturen eine weit geringere Rolle, schon allein deswegen, weil ihre Mitglieder sich meist in virtuellen Räumen treffen und austauschen, wodurch die Rollen und Identitäten weit mehr verwischt werden. Der tiefere Sinn von CoPs und insbesondere von Wissensgemeinschaften für Unternehmen liegt darin, die Mitglieder in einen "doppelten Lernkreis" einzubinden: Wissen ist kein objektivierbarer Gegenstand, sondern an Personen gebunden. Es offenbart sich in Prozessen und sozialen Interaktionen. Damit schwinden die fachlichen Autoritäten und gleichzeitig wächst die Notwendigkeit, Wissen in der Gemeinschaft zu erarbeiten. Dies ist der "innere" Lernkreis. In einem größeren Rahmen, dem sog. "äußeren" Lernkreis, kann es dann (selbst-)kritisch in andere Unternehmensbereiche und Geschäftsprozesse transformiert werden, wo es sich in neuen Produkten bzw. Dienstleistungen niederschlagen kann. Für den Erfolg, insbesondere von Wissensgemeinschaften, ist es also unabdingbar, dass deren Mitglieder auch als Transmissionsriemen für dort erarbeitetes Wissen anderswo im Unternehmen fungieren und es dort in Geschäftsprozessen einsetzen. Ein weiterer Vorteil dieses doppelten Lernkreises liegt darin, die Mitglieder der Wissensgemeinschaften im unternehmerischen Kontext eingebunden zu halten. Das ist deshalb wichtig, weil die Gefahr besteht, dass diese sich sprachlich und organisatorisch vom Unternehmen mit der Zeit disassoziieren. Denn sie fühlen sich möglicherweise als etwas Besonderes und werden von Außenstehenden um ihre "Mitgliedschaft" in einem als privilegiert wahrgenommenen Club beneidet. Ein ständiger Austausch an Ideen und Ergebnissen zwischen Wissensgemeinschaft und der sie tragenden Organisation hilft, dieser Isolierung vorzubeugen. In Wissensgemeinschaften geht es darum, stillschweigendes (implizites) Wissen auszutauschen, und es explizit zu machen. Das ist der wesentliche Lernprozess, da dabei neue Konzepte, Produkte etc. entwickelt werden, die von anderen nachvollzogen und zur Basis für neues Wissen gemacht werden können. Dieser Regelkreis der Externalisierung von Wissen funktioniert am effektivsten in Gemeinschaften, da implizites Wissen Personen bezogen und schwer zu formalisieren ist, umfaßt es doch auch das subjektive Selbstverständnis, Intuitionen oder Gefühle. Oder wie es Michael Polanyi, der den Begriff des impliziten Wissens schon 1967 eingeführte, ausgedrückt hat: "We can know more than we can tell". Implizites Wissen zeigt sich im Handeln, in Aktionen, Abläufen, Wertvorstellungen und Selbstverpflichtungen. Darüber hinaus beinhaltet es technische Aspekte wie Know-how, persönliche Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie kognitive Aspekte wie mentale Modelle, Handlungs- und Denkschemata, Paradigmen und Meinungen. All das, mit was sich der Mensch die Wirklichkeit zu erklären versucht und sich in ihr zu bewegen. All dies soll in Wissensgemeinschaften im Gespräch, im gemeinsamen Handeln und Erfahren in Form von Prozeduren, Regeln, Formeln, Werkzeugen, Dokumenten, Software oder Plänen usf. externalisiert werden. Dem Wissen wird also gewissermaßen eine äußere,
  • 5. 5 materielle Form gegeben; es wird verdinglicht, "reifiziert" wie die Konstruktivisten diesen Prozess bezeichnen. Diese Reifikation externalisiert also implizites Wissen! Demgegenüber steht die Partizipation, die unser Tun, Sprechen, Denken, Fühlen und unsere sozialen Beziehungen zu einer Einheit zusammenführen. Genau dies zu ermöglichen und zu unterstützen, ist die Aufgabe von CoPs und Wissensgemeinschaften. 3. Visionen und Werte in Wissensgemeinschaften und CoPs Wissensgemeinschaften und CoPs bestehen aus drei "Kernelementen" (siehe [3]): • Der Wissensbereich bestimmt die Themen und Probleme, die erarbeitet bzw. gelöst werden sollen. • Die Gemeinschaft besteht einerseits aus den Mitgliedern und andererseits aus dem sozialen und institutionellen Netz, in das diese eingebunden sind. Die Gemeinschaft wird ebenso bestimmt durch ihre Kultur und die realen wie virtuellen Räume, in denen ihre Mitglieder zusammenkommen. • Die Praxis schließlich umfaßt die methodischen Ansätze und Standards, die Instrumente und Werkzeuge sowie die Erfahrungen, Lessons Learned und Dokumente, die die einzelnen Mitglieder in die Gemeinschaft einbringen. Der Wissensbereich wird durch eine Vision geprägt, so wie die Gemeinschaft, durch die Art und Weise, wie deren Mitglieder miteinander interagieren, durch die dort geltenden Werte bestimmt wird. Visionen und Werte sind damit die wesentlichen Garanten für den Erfolg von Wissensgemeinschaften, in dem sie die Motivation ihrer Mitglieder positiv beeinflussen und den Prozess des Wissensaustauschs, die Praxis, optimieren helfen. Eine solche "Community-Vision" ist die Beschreibung eines begeisternden Wunschbildes, das die Situation nach der erfolgreichen Bearbeitung des Wissensbereichs beschreibt; sie gibt Kraft und wirkt emotional. Die Vision ist ein bildlicher Ausdruck für das, was die Gemeinschaft tut; sie umreißt ihren Selbstzweck, ihre Identität und ihr Selbstverständnis. Diesem Bild müssen sich die Mitglieder verschreiben können, sie müssen es zu ihrem eigenen machen, was ja in einer überschaubaren Wissensgemeinschaft sehr viel einfacher ist als in einem Unternehmen. Die Community-Vision soll die Kompetenzen, Fähigkeiten und persönlichen Ziele der Mitarbeiter – ihr Wissen also – widerspiegeln. Je deutlicher das gemacht und vom Unternehmen gefördert wird, desto weniger wird die Arbeit als entfremdet empfunden und umso mehr werden sie sich mit ihrer ganzen Person einbringen. In dem die Community-Vision zumindest zeitweise sich mit der individuellen Vision des Mitgliedes überlappt, wird die Arbeitsaufgabe Teil eines erfüllten Lebens und erst dann lassen sich herausragende Leistungen erzielen. Visionen bündeln die Anstrengungen der Menschen und verpflichten sie auf ein
  • 6. 6 gemeinsames Ziel. "Dadurch gewinnen Visionen ihre besondere Bedeutung als vielleicht wichtigster Motor des Fortschritts.", wie es Ex-BDI-Chef H. O. Henkel zusammengefasst hat. Die Community-Vision ist kein inneres Bild einer einzelnen Person, sondern ein kollektives, deshalb müssen alle Mitglieder der Wissensgemeinschaft dazu beitragen, ihre persönliche Vision als Teil dieser Community-Vision mit einzubringen. Dadurch wird sie "objektiviert", denn alle einigen sich auf ein gemeinsames Bild. Je mehr dies tun, desto mehr Zugkraft hat die Vision und umso stärker ist ihre Wirkung nach innen wie nach außen. Sie erweitert die Enge von Gedankengängen. Deshalb können sich Unternehmen mit visionären Wissensgemeinschaften erfolgreich der Zukunft nähern, und zwar nicht durch das Mehr an Wissen, das dort erarbeitet wird, sondern vielmehr durch Sinngebung, Orientierung und Motivation zur Selbstentfaltung des Einzelnen. Nur das wird auch Wissensgemeinschaften zusammenhalten, die in ihrer Zusammensetzung möglichst vielfältig bezüglich unterschiedlicher Biografien und Qualifikationen ihrer Mitglieder orientiert sein sollten. Denn je stärker dieser Aspekt der Diversität ausgeprägt ist, desto mehr Perspektiven werden berücksichtigt, verschiedene Wege ausprobiert und Ergebnisse miteinander verbunden, die in homogenen Gruppen oftmals übersehen werden. Diversität fördert schlicht die übergreifende Ideenfindung. Der österreichisch-englische Philosoph Karl Popper zitiert seinen Kollegen Xenophanes mit folgenden Worten: "Ich kann unrecht haben, und du kannst recht haben, und wenn wir die Dinge vernünftig durchsprechen, können wir ein paar von unseren Irrtümern korrigieren; und wir können vielleicht beide näher an die Wahrheit herankommen." Xenophanes lehrte immerhin vor über 2.500 Jahren im damals griechischen Sizilien. Seine ihm zugeschriebenen Worte beschreiben trefflich die für Wissensgemeinschaften so zentrale Wertvorstellung der Relativierung der eigenen Position und die Achtung derjenigen des Gegenübers. Sie implizieren Toleranz und geben ethische Prinzipien vor: "Wenn ich von dir lernen kann, dann muss ich dich im Interesse der Wahrheit nicht nur dulden, sondern als potenziell gleichberechtigt anerkennen; denn die Haltung, alle Menschen als gleichwertig und gleichberechtigt anzuerkennen, ist die Grundvoraussetzung für unsere Bereitschaft, rational zu diskutieren." (siehe [4]) Diese Worte beschreiben nichts anderes als den Grundgedanken des Diversity Managements und geben damit nicht nur einen Werterahmen für das Handeln und die Kommunikation in der Gemeinschaft vor, sondern weisen auch der Weg zum Erkenntnisgewinn. Persönliche Werte bilden das moralische und geistige Fundament für die Zusammenarbeit in jeder Gemeinschaft. Sie bestimmen den Umgang mit Anderen jenseits von fest umrissenen Zielen und konkreten Situationen. Entsprechend wichtig ist die gegenseitige Transparenz auf der Ebene der Werte der Mitglieder. Über Werte definiert sich die Wissensgemeinschaft, ja sie wird durch diese im Unternehmen
  • 7. 7 sichtbar. Damit sind Werte – wie die Vision – identitätsstiftend. Eine Community of Practice und in höherem Maße eine Wissensgemeinschaft lässt sich daher als Wertegemeinschaft auffassen, deren Mitglieder sich also nicht nur einer verbindenden Vision verschreiben, sondern die sich darüber hinaus auch auf einen gemeinsamen Wertekanon beziehen. Solche Verhaltenswerte prägen den Arbeitsstil und die Kultur in der Wissensgemeinschaft. Man unterscheidet dabei (siehe etwa [5]): • Moralische Werte: Integrität, Fairness, Ehrlichkeit • Kooperationswerte: Loyalität, Teamgeist, Konfliktfähigkeit, Vertrauen • Leistungswerte: Mut, Lernbereitschaft, Qualität • Kommunikationswerte: Achtung, Offenheit, Respekt, Aufrichtigkeit Werte sind deshalb für Wissensgemeinschaften so wichtig, da sie helfen, die Rahmenbedingungen zu gestalten, in denen sich Wissen entwickeln kann und Mitarbeiter motiviert werden, Wissen zu erwerben, zu teilen und zu nutzen. Denn Wissen kann ja nur in funktionierenden Kooperationsbeziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern zu Tage gefördert werden. Werte geben noch keine Handlungsanweisungen. Vielmehr ist es Aufgabe des Unternehmens, Bedingungen zu schaffen, um werteorientiertes Verhalten in der Wissensgemeinschaft nicht nur zu fördern, sondern auch durchzusetzen. Wenn also ein Unternehmen das Thema Werte auf die Tagesordnung setzt, wird damit nach innen wie nach außen signalisiert, dass werteorientiertes Handeln nicht nur eine Frage der individuellen Moral ist, sondern für das Unternehmen als Ganzes von Bedeutung ist. Dies geschieht etwa durch die Selbstverpflichtung der Unternehmensführung, ein Bewusstsein für werteorientiertes Verhalten zu schaffen und zu fördern und gezielt Mitarbeiter für Wissensgemeinschaften auszusuchen, die auch selbst diese Selbstverpflichtung auf Werte für sich in Anspruch nehmen. Dazu gehört auch die Kodifizierung der Werte. Die Umsetzung der Werte, das werteorientierte Handeln also, läuft auf einen Prozess der Verinnerlichung (Internalisierung) dieser Werte hinaus. Jeder in der Wissensgemeinschaft muss sich auf das werteorientierte Verhalten des Anderen verlassen können. Dann haben diese nicht nur eine normative Funktion, die Handlungs- und Entscheidungsgrundlagen für ihre Mitglieder geben, sondern auch eine integrative Funktion, die für Zugehörigkeit und Loyalität gegenüber der Wissensgemeinschaft sorgt. Zur Förderung von Wissensgemeinschaften und CoPs ist es notwendig, sich sowohl am Wissensbereich, also den sich daraus abzuleitenden Wissenszielen zu orientieren, als auch den organisatorischen Aspekten und den damit verbundenen notwendigen Ressourcen genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Zusammenfassend geht es also um die folgenden Aktivitäten: • Visionsfindung Definition einer gemeinsamen Vision • Wertedefinition Kodifizierung der tragenden Werte • Rollenklärung Definition der einzelnen Rollen
  • 8. 8 • Zielklärung Definition des Wissensbereichs Damit wird ein grundsätzliches Problem, nämlich der unterschiedlichen Motivation der Teilnehmer einer CoP oder Wissensgemeinschaft, angegangen. Darüber hinaus hilft es, die unterschiedlichen Verwertungsinteressen der einzelnen Mitglieder am Wissensbereich aufzudecken. Solange diese verdeckt bleiben, werden sich die Mitglieder nicht öffnen und ihre persönlichen Geschichten, sprich ihr stillschweigendes Wissen, preisgeben. 4. Wissensgemeinschaften, CoPs und das Web 2.0 Die durch soziale Software getragenen Netzwerke sind in der Regel selbstorganisierte Problemlösungsgemeinschaften wie u. a. Communities of Practices oder Wissensgemeinschaften, die nicht primär dem Austausch expliziten Wissens dienen, sondern in denen Menschen sich mit anderen verbinden, gemeinsam Ideen entwickeln und damit den Austausch impliziten Wissens fördern. Soziale Software leistet als individuelles Kommunikationswerkzeug einen wesentlichen Beitrag zur Wissensgenerierung und Wissensverbreitung, da Wissen nicht mehr in persönlichen Emails, Plattenspeichern oder Favoritensammlungen verschwindet, sondern chronologisch, thematisch und nach Personen geordnet anderen Mitglieder der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden kann. Das Nachdenken wird dadurch zu einer öffentlichen Angelegenheit; Gedanken und Ideen – selbst wenn sie noch unausgegoren sind – können von einem Kollegen oder von zuvor unbekannten Wissensträgern aufgegriffen werden, so dass sich daraus Diskussionen und Lösungsvorschläge entwickeln können. Soziale Software hat das Internet in eine Kommunikationsplattform verwandelt, wo Inhalte kreiert, verteilt, bearbeitet und neu zugeordnet werden können. Sie ermöglicht sowohl einen virtuellen Raum für Beziehungen und Gespräche als auch einen Speicher für Dokumente; sie schafft eine Form von Gemeinschaft durch Möglichkeiten der Individualisierung, der Vernetzung und der kooperativen Arbeit an gemeinsamen Aufgaben (siehe etwa [6]). Mit sozialer Software sollen Menschen kommunizieren, sich treffen, ihre Beziehungen pflegen, sich über ihre persönlichen Interessen und ihre Arbeitsgebiete austauschen. Sie hilft auf einfache Art und Weise, den eigenen Kalender zu veröffentlichen, so dass Termine mit anderen verabredet werden können, seine Gedanken und Ideen, die einem selbst wichtig sind, zu veröffentlichen und Spuren der eigenen Exkursionen durchs Netz für andere sichtbar zu hinterlassen, um eben darüber in Austausch mit Gleichgesinnten treten zu können. Man teilt Informationen, indem man sie allen auf einer gemeinsamen Plattform zur Verfügung stellt, das gemeinsame Arbeiten steht hier im Vordergrund. Soziale Software, darunter sollen im folgenden nur Systeme wie Wikis, Blogs oder das sog. "social Bookmarking" verstanden werden, die seit einiger Zeit mit dem Schlagwort "Web 2.0" (siehe etwa [7]) belegt werden, ist gemeinschaftsbildend im Gegensatz zu
  • 9. 9 Vorgänger Web 1.0, das Produkte mit den dazugehörigen Kundenbeziehungen im Fokus hatte. Der Begriff Web 2.0 geht übrigens auf den Iren Tim O'Reilly zurück, einer "Web 0.5" "Web 1.0" "Web 2.0" Bezeichnung Technisches Web Werbliches Web Soziales Web Anwender Experten Handel/Kunden Menschen Fokus Organisation Produkte Gemeinschaften Beziehungen B2B B2B/B2C C2C Ziel Rationalisierung Information Sozialisation Quelle: PWC, 2006 der Gründer der Open Source Initiative. Neben Wikis, Blogs und social Bookmarking (del.icio.us, Mr Wong u.a.) gibt es eine ganze Reihe von Anwendungen wie Flickr, MySpace, Napster, AdSense, BitTorrent, Xing, FaceBook (⇒"is a social utility that connects you with the people around you") oder dessen deutsches Plagiat StudiVZ u.a., die ebenfalls unter dieses Akronym subsumiert werden, aber im Zusammenhang mit Wissensgemeinschaften oder CoPs keine Rolle spielen. Wikis und Blogs sind Publikationssysteme. Sie personalisieren Wissen, bringen das Gespräch, die Kommunikation zurück ins Unternehmen und heben die Trennung von Wissen und Wissensträger wieder auf, da jeder sich zu den veröffentlichten Texten äußeren und sich auf sie beziehen kann (eine ausführliche Beschreibung von Wikis und Blogs findet sich etwa in [8]). Dadurch wird ein Erfahrungsaustausch, eine Konversation in Gang gesetzt. Ward Cunningham, der "Erfinder" der Wikis, hat die Unterschiede der beiden Konzepte und ihre soziale Wirkung treffend wie folgt zusammengefasst: "A wiki is a work made by a community. The blogosphere (die Gemeinschaft der Blogger) is a community made by its works“. Wikis und Blogs sind insbesondere für die oft dezentral aufgestellten Communities of Practice eine probate Möglichkeit, ihre Mitglieder in gemeinsamen Aufgaben zu involvieren. Zudem ermöglichen sie schnelles Feedback zu veröffentlichten Ideen. Dadurch wird der meist private Prozess der Suche, Analyse und Auswahl mit anderen geteilt. Blogs wenden die Möglichkeiten des Webs dafür an und "nutzen damit die kollektive Intelligenz, die Weisheit der Masse", wie es O'Reilly ausgedrückt hat. Durch gegenseitiges Verlinken von Websites kann mit Hilfe von Wikis und Blogs ein soziales Wissensnetzwerk aufgebaut werden, in dem die gemeinsam verfolgten Inhalte und die handelnden Personen mit ihren ähnlichen Interessen auch nach außen hin sichtbar werden (siehe etwa [8]). Durch Nutzerbeteiligung werden so Netzwerk-Effekte erzielt. Wikis und Blogs ermöglichen nicht nur das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten, sie verwalten diese auch, übernehmen damit Archivfunktionen, sie sind das Langzeitgedächtnis von Wissensgemeinschaften und Communities of Practice, vor
  • 10. 10 dem Hintergrund der Mitarbeiterfluktuation ein unschätzbarer Vorteil für die Wissensbewahrung im Unternehmen. Diese durch sog. Permalinks entstandenen Archive, lassen sich durch ein geeignetes Datenbankmanagement so erweitern, dass die Beziehungen der Artikel untereinander, deren Inhalte und Autoren, seien diese nun inhaltlicher, struktureller oder kontextueller Art mit einbezogen werden. Der wohl wesentliche Vorteil von Wikis und Blogs gegenüber traditionellen Content Management Systemen ist die Möglichkeit, sie auch von mobilen Endgeräten sprich einem BlackBerry und ähnlichen Geräten ohne großen Aufwand zu füllen: Das "Blogging to go!", die mobilen Blogs (Moblogs) als Form des kooperativen Publizierens machen aus Offline-Tools Webapplikationen und heben die Grenzen von privat und beruflich bzw. öffentlich auf. Den stationären Arbeitsplatz gibt es damit nicht mehr. Die dritte Säule des Web 2.0 in diesem Kontext ist das social Bookmarking mit dem "Tagging". Mit dem social Bookmarking werden die persönlichen Lesezeichen (⇒booksmarks) veröffentlicht und damit anderen zugänglich gemacht. Mit Hilfe von "Tags" werden diese Lesezeichen klassifiziert – sie werden verschlagwortet; mit Tags bringt man sie in einen Kontext und stellt Assoziierungen her. Social Bookmarking gibt einen Überblick über die momentanen Interessen einer Person bzw. einer ganzen Gruppe. Damit werden diese Interessen für andere sichtbar, womit die Grundlage für ein gemeinsames Arbeiten auf einem Gebiet gelegt wird (siehe etwa [6]). Im Kontext der Wissensgemeinschaften kann man social Bookmarking darüber hinaus als spezielle Suchmaschine betrachten, deren Qualität nicht durch unbekannte Algorithmen bestimmt wird, sondern durch die Bewertung der Mitglieder. 5. Wissensgemeinschaften verändern das Unternehmen In den vorangegangenen Kapiteln wurde versucht, deutlich zu machen, dass Wissensgemeinschaften wie Communities of Practice ganz wesentliche Träger des Wissensmanagements sind. Denn hier herrschen in einem überschaubaren Rahmen Voraussetzungen, die ausdrücklich die Prozesse, wie den Erwerb, die Entwicklung, das Verteilen und das Nutzen von Wissen begünstigen. Gelingt es dem Unternehmen diese für die Wissensprozesse so förderlichen Bedingungen auch außerhalb der Wissensgemeinschaften zu verbreiten, sie zum Allgemeingut zu machen, so wird die Bedeutung neuen Wissens nicht nur im Unternehmen exponentiell zunehmen, sondern sich auch die Unternehmenskultur dementsprechend ändern. Damit nehmen Wissensgemeinschaften eine zusätzliche Rolle ein, sie werden nämlich Träger eines veränderten Miteinander und zeigen die Kraft von Werten und Visionen. Die Unternehmensführung kann diesen Effekt ganz bewußt einsetzen, um damit Beharrungstendenzen des Althergebrachten auszuhebeln. Wissensgemeinschaften sind infolgedessen Ausgangspunkt einer neuen Kultur und werden damit zu Leuchttürmen im Unternehmen, in deren Schein "man" sich aufhalten will. Für wissensorientierte Unternehmen ist es zwingend, engagierte und gut ausgebildete
  • 11. 11 Mitarbeiter zu finden, einzustellen und zu halten. Die Organisationsform von Wissensgemeinschaften ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter mit eben dieser Kraft von Werten und Visionen in Verbindung zu bringen und ihnen dadurch eine emotionale Bindung anzubieten und die Basis für eine Sinn erfüllte Tätigkeit zu schaffen. Darüber hinaus sind sie ein Schritt zur "lernenden Organisation", wenn Wissensgemeinschaften in die Aus- und Weiterbildungsstrategie des Unternehmens verankert werden. Denn heute geht es weniger um Geld, Sozialleistungen oder Ansehen, sie haben als dauerhafte Motivation der Mitarbeiter ausgedient. Vielmehr gewinnen Verantwortung, Vielseitigkeit, Gestaltungsspielräume, Aufmerksamkeit, die Vernetzung und der Austausch mit Gleichgesinnten sowie intellektuelle Herausforderungen an Bedeutung; diese Möglichkeiten sind die Voraussetzung, dass sich Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren können. Ein dritter Punkt, bei denen Unternehmen mit Wissensgemeinschaften punkten können, ist die Akzentuierung einer produktiven Diversität. Mitarbeiter prägen als Individuen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten die Firma, die sich so besser in einem zunehmend komplexer werdenden Umfeld orientieren kann. Besteht eine Gruppe aus Mitarbeitern mit verschiedenem kulturellen Hintergrund und unterschiedlichen Erfahrungen, die sich trotzdem auf gemeinsame Werte und Visionen beziehen können, ist diese in der Regel produktiver und innovativer als eher homogen zusammengesetzte Gruppen. Intellektuelle und kulturelle Diversität sollte also zum Einstellungskriterium im Unternehmen werden. Der bewußte Umgang mit Diversität im Unternehmen verbindet Werte, Unternehmensethik und Corporate Responsibility mit organisationaler Effektivität und Offenheit gegenüber sich schnell verändernden Marktsituationen. Denn umgekehrt werden Vorurteile und stereotype Antworten in der globalisierten Wirtschaft ganz schnell zu einem Geschäftsrisiko. Wissensgemeinschaften können auch hier die Rolle eines Trägers von Veränderungsprozessen übernehmen. 6. Links (Zugriff am 5. 10. 2007) [1] A. Lundershausen, B. v. Guretzky: " Philosophie in wissensbasierten Unternehmen "; http://www.c-o-k.de/cp_artikel.htm?artikel_id=250 [2] E. Wenger: "Communities of Practice"; http://www.knowledgeboard.com/cgi- bin/item.cgi?id=458 [3] M. Bettoni et al.: "Communities of Practice im Wissensmanagement: Charakteristika, Initiierung und Gestaltung"; erschienen in: Reinmann, G. & Mandl, H. (Hrsg.). Psychologie des Wissensmanagements. Perspektiven, Theorien und Methoden. Hogrefe (2004), 319-326; http://server02.is.uni-sb.de/courses/wiki/index.php/Communities_of_Practice [4] K. R. Popper: "Die Welt des Parmenides"; Piper 1998
  • 12. 12 [5] B. v. Guretzky: "Werte im Unternehmen"; http://www.philosophieundwirtschaft.de/Philosophie&Wirtschaft_Ausgabe9_301206.pdf [6] M. Kloos: "Comm.unities.of.prac.tice 2.0"; http://www.martinkloos.nl/thesis-M.Kloos.pdf [7] T. O'Reilly: "What is Web 2.0?"; http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html [8] B. v. Guretzky: "Wikis, Blogs und Wissensmanagement"; http://www.c-o- k.de/cp_artikel.htm?artikel_id=170 Für Hinweise beim Verfassen dieses Artikels danke ich Gabrielle Schiller.