Aktualisierte Fassung meiner Folien "Trends im Online-Journalismus" vom 22.02.2010. Die Präsentation umfasst neue multimediale Darstellungsformen, Beispiele, wie Medien soziale Medien einsetzen, Tools und Strategien für den Einsatz von Social Media in der journalistischen Recherche und jede Menge Links zu weiterführenden Beiträgen und Tutorials im Netz.
11. YouTube (Google) dominiert
36 Millionen Internet-User haben in Deutschland im August 2009 rund 6,4 Milliarden
Videos online betrachtet.
YouTube deckt 43 Prozent des deutschen Online-Video-Markts ab: Im genannten
Zeitraum wurden 2,8 Milliarden Videos auf YouTube konsumiert.
An zweiter Stelle konnte sich ProSiebenSat1 mit einem Anteil von 2,6 Prozent platzieren,
gefolgt von Megavideo.com mit einem Marktanteil von 1,6 Prozent und RTL Group (1,3
Prozent).
Quelle: Comscore, 10/09
14. Audio-Slideshows - beispielhaft:
One in 8 Million (New York Times)
http://www.nytimes.com/packages/html/nyregion/1-in-8-million/index.html
15. Der freie Journalist Matthias Eberl, der seit 5 Jahren mit
Audio-Slideshows experimentiert, wurde im Dezember
2009 für seine Slideshow „Außen Puff, innen die Hölle“
mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.
17. Soundslides
Gutes Tool für Audio-Slideshows
Demoversion kostenlos (zum Ausprobieren, zum Veröffentlichen nicht geeignet)
Basisversion 40 Dollar, Premiumversion 70 Dollar
19. journalistische Anwendungen
• Zusatzinfos aufs Handy bei Live-Sportevents: Eyeply
• „living magazine“: Esquire magazine , Rhein-Zeitung
• Umgebungssuche: Pathfinder
• ortsbasierte Informationen: Wikitude
vertiefende Lektüre mit weiteren Anwendungsmöglichkeiten und Beispielen:
How journalists can use augmented reality (Guardian)
Augmented Reality: Das ganze Internet in der Handy-Kamera (FAZ)
6+ Anwendungsmöglichkeiten für Augmented Reality für journalistische Zwecke (Kooptech)
Augmenting reality through journalism (Online journalism blog)
20. Datenvisualisierung
• wordle (generiert Tagclouds
aus den häufigsten Begriffen auf
Webseiten)
• QR-Code Generator
(2D-Code, der mit dem Handy
abfotografiert wird und ins
mobile Web führt)
• Flickr maps 10 Mio auf
einer Karte verortbare Fotos
weitere Bsp: 31 interesting data visualization tools
21. mashups /crime data/ database journalism
aus: http://flowingdata.com/2009/06/23/20-visualizations-to-understand-crime/
weitere Beispiele für Datenbank-Mashups: flowingdata.com
22. Geotagging
• Wohnungskarte.de
Wohnungssuche mit Google
Maps Mashup
• Flickr maps 10 Mio auf
einer Karte verortbare Fotos
• UShovel Kombination von
Twitter Geotagging und Hashtags
für Jobangebote
(Schneeschaufeln)
28. Twitter: Im Dezember 2009 wurden erstmals über
1 Mrd. Tweets gesendet. Tendenz: weiter steigend.
Quelle: Royal Pingdom
29. Twitter-Nutzerzahlen D/A/CH
Zahl der aktiven
deutschsprachigen
Twitterer legt von
Feb. bis März 2010
um 27 % auf
260.000 zu
aktiver Account =
mind. ein Twet pro
Woche
Quelle: web evangelisten
30. „Wenn die Nachricht wichtig ist, dann
wird sie mich finden“
(ein US-Student, zitiert in der New York Times, März 2008)
31. Was können Medien tun, um den
neuen Erwartungen gerecht zu
werden?
• "Share" Funktionen einbauen. Menschen
wollen mit anderen teilen, was sie bewegt,
egal ob Videoclip oder Zeitungsartikel.
• sich in vorhandene soziale Netzwerke
einbringen
• selbst zu sozialen Netzwerken werden
32. • Social Networks und die neue Partizipationskultur im Internet
verlangen von Medienunternehmen umfassende Änderungen ihres
traditionellen Einbahnstraßen-Status
• Aus passiven Zuschauern und Lesern werden aktiv partizipierende
Nutzer
• Nutzer vertrauen und folgen vor allem den Empfehlungen aus ihren
persönlichen Netzwerken. In den USA führen mittlerweile mehr Links
von Facebook als von Google auf Nachrichten-Websites
• Facebook: 400 Mio. Mitglieder weltweit, erst knapp 7 Mio. in
Deutschland (vor einem Jahr erst 2,5 Mio deutsche Nutzer)
• Das Echtzeitnetz (Twitter) weckt Erwartungen, die auf klassische
Medien übertragen werden
33. Social Media: Einsatz im Journalismus
• eigene Inhalte im Netz verteilen
• den Schwarm für Recherchen nutzen
• unkomplizierte Umfragen (nicht repräsentativ)
• Quellen und Ressourcen finden
• eine Community schaffen oder in eine
bestehende Community eintreten
• Partizipation der Nutzer
• Dialog auf Augenhöhe
40. ZDF heute.de bei Facebook
fast 23.000 Fans
keine reinen RSS-Feeds,
redaktioneller Aufwand
Frage, ob tatsächlich mit
Gebührenmitteln „alles
schon bezahlt“ ist
interessanter, kontrovers disktutierter Beitrag bei Carta:
Das ZDF auf Facebook: Nur ein Fall für Fans?
42. Huffington Post Social News Site:
seit August 2009 via Facebook Connect
6,8 Mio Unique User der Gesamt-Site im Sept. 09
= 50% mehr als Vorjahreswert (Comscore)
49. Beispiel einer Regionalzeitung: Rhein-Zeitung
• 30 Accounts und über 13.000 Follower bei Twitter
• alle 18 Lokalredaktionen twittern, beide
Chefredakteure plus weitere Redakteure und
Redaktionenplus ein Account des Newsdesk
• nur ein einziger Account ist ein RSS-Feed, ansonsten
ausschließlich Dialog
• täglich beteiligen sich rund 50 Redakteure und
Volontäre bei Twitter
• alle Redakteure haben ein beruflich definiertes
Account bei Twitter und Werkenntwen.de
• ein Redakteur am zentralen Newsdesk ist nahezu
Vollzeit im sozialen Netz unterwegs, mittelfristig ist
ein Social-Media-Ressort geplant
50. Rhein-Zeitung
Lokalredaktion Idar-Oberstein
Ortsgruppe bei Werkenntwen.de (WKW) im August 2009 gegründet
über 1600 Mitglieder
mehr als ein Dutzend Themenideen aus der WKW-Gruppe im Blatt umgesetzt
51. Rhein-Zeitung:
Vernetzung in sozialen
Netzwerken mit Rückkoppelung
in Print
55. vom sozialen Netz und klassischen Medien verstärkte
Selbstinszenierung
56.
57. rege Pro- und Contra-Diskussion im sozialen Netz:
Ist das Journalismus, PR oder Selbstinszenierung?
einige Stimmen:
Michael Praetorius:
„Richard Gutjahr hat sich perfekt als embedded Journalist in
das Geschehen integriert.“
(praetorius.com)
Martin Giesler:
„Zwischen PR und Journalismus passt kaum ein iPad“
(martone.de)
59. Der Guardian bereitete im Frühjahr 2009 die
gesamten verfügbaren Daten zum
Spesenskandal der britischen Unterhaus-
Abgeordneten (Wer hat welche Steuernachlässe
in Anspruch genommen? Wer hat sie
zurückgezahlt? Wer nicht?)
- interaktive Darstellungsform
kollaborative Charakter des Projekts
(Crowdsourcing)
Frage an die Nutzer lautete: Can you do
something with this data? Please post us your
visualisations and mash-ups below or mail us at
datastore@guardian.co.uk
MP‘s expenses: All the revelations as a spreadsheet (Guardian)
61. Twitter und TV
• DSDS (RTL): 1100 Tweets pro Folge
• Schlag den Raab (Pro7): 1000 Tweets pro Folge
• Tatort (ARD): 800 Tweets pro Folge
• Wetten Dass (ZDF): nur 560 Tweets pro Folge
trotz 4 Stunden Dauer
• weitere bei Twitternutzern beliebte Sendungen:
Big Brother, Die Simpsons, Wer wird Millionär?
Quelle: Studie von X-Ray, Scholz & Friends, Lowe Deutschland im Januar 2010
65. „Tatort:Vermisst“ mit Lena Odenthal am 11.10.09
(20. Jubiläum) konnte im ARD Livestream und über den
Facebook Live Feed verfolgt werden - einmalige Aktion
68. CNN Nachrichtenmoderator Rick Sanchez
“There is no question
"“„
that the future is a three-
screen experience.“
fast 130.000 Follower
Sanchez bindet Twitter-
Reaktionen seit 2 Jahren
live in die Sendung ein
Zuschauerquoten
seitdem verdoppelt
70. Obamas Amtseinführung: CNN/Facebook Kooperation
Bei Facebook konnten Nutzer CNN.com Player auf ihren Profilen einbinden.
Durchschnittlich mehr als 4000 Kommentare pro Minute.
CNN lieferte während der Feier 13.9 Millionen Live Video Streams aus
71. Current TV setzte 15 Redakteure ein, um Live-Bilder
der Präsidenten-Inauguration mit den interessantesten
Tweets aus der Twitter-Community zu unterlegen.
72. Konkurrenz oder
Kollaboration? Neue
Medienanbieter im sozialen
Netz
74. Triblocal
sublokale Journalismus-Plattform gesponsert von der „Chicago Tribune“
bedient sechs Landkreise im Großraum Chicago nutzergenerierten Berichten
eine Auswahl von Texten wird wöchentlich gedruckt
78. Quellen und Ressourcen finden
Immer mehr Medien nutzen dafür AUCH soziale
Netzwerke:
• „BBC tells news staff to embrace social media. - BBC journalists must keep
up with technological change - or leave, the director of BBC Global News
Peter Horrocks says.“ (Quelle: The Guardian, 10.2.10)
• „Sky News Orders All Journalists to Install Tweetdeck“ (Quelle: thenextweb, 7.1.10)
• „We won't report a story solely because it's trending on Twitter, but we will
discuss it and weigh its popularity against its news value.“ Lauren
McCullough, Manager of Social Networks, Nachrichtenagentur AP,
(Quelle: Poynter Online, 12.1.10)
• „New York Times Jumps On The Foursquare Bandwagon“ (Quelle: business insider, 9.2.10)
79. Twitter
• „Es gibt eine Menge Gründe, warum Twitter für Journalisten wichtig ist. Einer
davon ist, dass es so mobil und einfach zu aktualisieren ist und man es
benutzen kann, wenn man unterwegs ist.“ - Journalismusprofessor Jay Rosen
NYU im Interview mit Focus Online, 18.2.10
• „Es gibt Vor- und Nachteile. Die Realität ist, dass wir nicht an Twitter & Co.
vorbeikommen. Die Gesellschaft nutzt die Sozialen Netzwerke. Wenn der
Journalist das ignoriert, geht er ein hohes Risiko ein. [...] Natürlich sollte man
vor dem Twittern oder Bloggen nie vergessen, die Fakten zu checken,
obwohl dort alles sehr schnell ist. Aber die Journalisten sollten zeigen, dass
sie in der Lage sind, Soziale Netzwerke effizient zu nutzen, trotz
kursierender Gerüchte und falscher Fakten, die ja auch dort vorkommen.“
John V. Pavlik, Journalismusprofessor, The State University of New Jersey, medien-
monitor, 2.2.10
80. Twitter-Tools für Journalisten
Tweetdeck
Kommunikationszentrale mit zeitsparenden Funktionen: Retweet-Button, Antwort-Button, Gruppen,
automatisierte Linkverkürzung, eigene Spalten für Nachrichten aus Facebook oder MySpace
81. • Twitterlisten: Nutzer finden, denen es sich zu folgen lohnt
und thematisch gruppieren
85. Suche mit Twitter undGoogle
iGoogle konfigurieren:
5 Google-
algorithmisch relevante
Tweets mit den
gesuchten Stichworten
werden oben in der
Trefferliste angezeigt
86. Suche mit Twitter und Google
Domainsuche:
site:twitter.com
findet nicht die neuesten,
aber relevante Tweets
(Google-Algorithmus)
87. Brandneu seit 19.03.2010:
Deutschsprachiges Google Real
Time Search
Tweets sind nach ca. 10 Sekunden schon über die
Google Suche auffindbar
(auch Updates von Jaiku, identi.ca, Friendfeed, Facebook etc.)
87
89. Die Mehrheit der US-
Journalisten nutzt mittlerweile
Twitter und Facebook als
Recherchequelle
90. 56 Prozent der befragten
Journalisten halten soziale
Medien bei der Recherche für
wichtig, aber 84 Prozent von
denen halten die Angaben aus
sozialen Netzwerken zugleich
für unzuverlässiger als Angaben
aus traditionellen Quellen.
Quelle: Cision, 20.1.10
96. RSS-Reader
iGoogle Startseite
Google Reader
Netvibes
97. Mobiler Journalismus (MoJo) - Nützliche Tools für das
Übermitteln von Beitrags unterwegs
• Google Voice - Aufnahmen mit den Smartphone
• U-Stream - Live-Videostreaming
• Wordpress App - unterwegs bloggen per
Smartphone
• audioboo - iPhone Audio-Blogging-App
Links zum Weiterlesen : 5 Essential Tools for the Mobile Journalist (Mashable)
MoJo - Mobile Journalism (lab)
98. Beiträge + Listen mit Tipps + Tools für
Social Media
• The 39 Social Media Tools I’ll Use Today (social media today)
• Three Ways to Manage Your Attention with Facebook (Steve Rubel Lifestream)
• The Journalist’s Guide to Maximizing Personal Social Media ROI (Mashable)
• Die besten Google-Tipps für Medienmacher (meedia)
• Twitter-Splitter (meine Twitter-Tipp-Serie für Journalisten im mediummagazin)
99. Informationsquellen für Trends im Online-Journalismus
• lab (Ausbildungsblog der Deutschen Welle)
• Links für Journalisten (lab)
• ISO 800 (Fabian Mohr, Zeit Online)
• mediastorm.org/blog
• 10,000 words
• Digital News Journalist
• journalism 2.0 - How to Survive and Thrive
• Online Journalism Handbook
• Journalistopia Free Multimedia Tools list (Link zum pdf-Download)
• medialdigital.de
• Mindy McAdams Multimedia-Tutorial RGMP als E-Book auf deutsch
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