1. This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement no
764717. The sole responsibility for the content of this presentation lies with its author and in no way reflects the views of the European Union.
WinWind vorläufige Ergebnisse
Aktivitäten und Lessons Learned
Dr. Maria Rosaria Di Nucci
Freie Universität Berlin
Forschungszentrum für Umweltpolitik
WinWind Ländertisch und
Thematischer Workshop
Abschlussveranstaltung
Potsdam, 28. Oktober 2019
2. Überblick
• WinWind Aktivitäten und Lessons learned
(R. Di Nucci)
• Stakeholder Befragung
(S. Vondran)
• Best Practices und Transfer
(M. Krug)
3. Das Projekt WinWind
WinWind - Winning social acceptance for wind
energy in wind energy scarce regions
Förderung: Horizon 2020 Programm (sog.
Coordination & Support Action, CSA)
Konsortium: 12 Partner aus Deutschland,
Italien, Lettland, Norwegen, Polen und Spanien
Politikempfehlungen und
Politikdialog
Transfer von Good/Best Practices
Fallstudien (Good/Best Practices +
Innovative Maßnahmen)
Stakeholder Dialoge und
Konsultationen
Einbindung von Stakeholdern im
Rahmen von Ländertischen
Untersuchung & Systematisierung
regionsspezifischer
Akzeptanzfaktoren (Taxonomie)
5. Einfluss: Wo macht WinWind
einen Unterschied?
• Wichtige lokale Akzeptanzfaktoren sind bekannt
aber der Ansatz, eine vergleichende Analyse über sechs Länder mit sehr
unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und verschiedenen politischen und
sozioökonomischen Rahmenbedingungen hinweg durchzuführen, ist anspruchsvoll
• WinWind konzentriert sich auf Maßnahmen, die aufgrund ihrer Neuartigkeit bisher
kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen waren:
Innovative Richtlinien & Maßnahmen and Governance Mechanismen, die die
prozedurale Gerechtigkeit (Verfahrensgerechtigkeit) und
die finanzielle Beteiligung fördern (Vereteilungsgerechtigkeit)
• Wir beziehen lokale und nationale Stakeholder ein
• Wir entwickeln Leitsätze und Kriterien für eine faire Windenergie als Orientierung für
die Politikentwicklung
• Wir initiieren den Transfer von Best Practices
6. Projektaktivitäten
Stakeholder Engagement via 6 Ländertische
Regelmäßige Country Desk Meetings
Thematische Workshops
Runde Tische zur Politikgestaltung
Stakeholder Konsultationen
Analytische Arbeit
Literaturauswertung + Startbedingungen
Taxonomie der Akzeptanztreiber und -barrieren
Portfolio von 30 Good Practices
10 Best Practice-Fallstudien
Technischer und wirtsch. Screening-Berichthttp://www.wpgs.de
Quelle: FUB
7. Projektaktivitäten (II)
Best Practice Transfers
• 1 Inländischer Transfer (Italien)
• 4 Internationale Transferworkshops inkl.
Bürgerwindpark Neuenkirchen
Kooperative Erneuerbarer Energien
Einbringen der Projektergebnisse in die
Politikentwicklung
• Policy Roundtables
• EU Policy Roundtable (17 + 19 Juni 2019)
• Policy input paper
• Policy Bericht
• Teilnahme an öffentlichen Konsultationen zu
regionalen Energiestrategien
• Teilnahme an öffentlichen Konsultationen NECPs
Quelle: FUB-FFU
8. Aktivitäten in allen WinWind
Partnerländern
Durchgeführte thematische Workshops:
Italien:
• Mögliche Zielkonflikte mit Landschaftsbild, Naturschutz und
Tourismus
• Wertschöpfung lokaler Gemeinden
• Die Rolle der Windenergie beim Erreichen der Klimaziele
Lettland:
• Markt- und Akzeptanzbarrieren der On-Shore Windenergie
• Politische Maßnahmen, um die Entwicklung der On-Shore
Windenergie zu fördern
Norwegen:
• Lokale Akzeptanzbarrieren mit Fokus auf den
Minderheitenrechten
• Good Practices
Polen:
• Lokale Akzeptanzbarrieren
• Good Practice Beispiele
Spanien:
• Windenergie in Naturschutzgebieten
• Windenergie und Tourismus
Deutschland:
• Intermediäre Organisationen, freiwillige
Selbstverpflichtungen und Zertifizierungslösungen
• Windenergie im Wald
• Gerechte Teilhabe der Bürger*innen und Gemeinden am
Windenergieausbau
9. Stakeholder Konsultation in 6
Ländern
Bedeutung der verschiedenen die lokale
Akzeptanz beeinflussenden Faktoren
(Skala des Impact-Faktors: -3 bis +3)
Inwieweit diese Faktoren die
Entwicklung von Projekten in der Region
verhindern/ ermöglichen
Lösungen zur Verbesserung der
politischen, marktwirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Akzeptanz in den
Zielregionen
Möglichkeiten und Beschränkungen für
den Transfer von bewährten Praktiken
im Inland oder zwischen den Ländern
insgesamt 181 komplette Antworte, wie
folgt gegliedert (s. Grafik)
Keine repräsentative statistische Erhebung,
sondern eine Konsultation ausgewählter
Stakeholder!
10. Hypothesen
1. Klimaauswirkungen sind ein förderlicher Faktor in Regionen, in denen die Sorgen
um den Klimawandel größer sind als die Besorgnisse bezüglich des
Naturschutzes.
2. Soziale Auswirkungen tragen dazu bei, die Entwicklung der Windenergie in
Regionen zu behindern, in denen Windkraftanlagen mit gesundheitlichen
Problemen assoziiert werden.
3. Wirtschaftlichen Auswirkungen sind ein förderlicher Faktor in Regionen, in
denen die lokale Eigenverantwortung gefördert wird und/oder in denen andere
wirtschaftliche Vorteile erzielt werden.
4. Prozessbezogenen Auswirkungen tragen dort dazu bei, die Entwicklung der
Windenergie voranzutreiben, wo Konzessions- und Planungsprozesse als fair
wahrgenommen werden.
5. Kontextfaktoren sind ein Treiber für die Entwicklung der Windenergie in
Regionen, in denen die Windenergie auch vor Ort verbraucht wird.
6. Individuelle Merkmale tragen dazu bei, die Entwicklung der Windenergie in
Regionen zu behindern, in denen die Erwartungen an die
Landschaftsbeständigkeit besonders hoch sind.
11. Durchschnittliche Bewertung der
Akzeptanzfaktoren in den Zielregionen
GHG emissions: 1.3
Local profits & income: 1.1
Local ownership of plants: 1.0
Information & transparency: 1.0
Share of renewables: 0.9
Individuals’ economy: 0.9
Participation & consultation: 0.8
Trust in information: 0.8
Trust in processes: 0.7
Targets: 0.7
Energy demand: 0.7
Policies (financial support
schemes): 0.7
Economic distribution within
community: 0.6
Economic distribution between
communities: 0.5
Plans: 0.5
Trust in regional/local decision- makers: 0.5
Trust in investors: 0.3
Other infrastructure improvement: 0.2
Policies (taxation): 0.2
Trust in national decision-makers: 0.2
Socio-cultural values: 0.2
Public discourse on wind energy: 0.0
Agriculture: 0.0
Grid improvement: -0.1
Political climate: -0.3
Tourism: -0.6
Sense of place: -0.6
Quality of life: -0.9
Health & well-being: -1.2
Project size: -1.4
Visibility: -1.6
Biodiversity & wildlife: -1.7
Distance: -1.8
Physical environment: -2.0
Source: WinWind Deliverable 2.3
12. Zentrale Barrieren
In allen WinWind Ländern (Bewertungsdurchschnitt < -1)
• Größe moderner Projekte
• Entfernung von Windkraftanlagen zu den Wohngebieten
• Sichtbarkeit der Windkraftanlagen
• Auswirkungen auf die physische Umwelt sowie auf Biodiversität und Wildtiere
• Auswirkung auf Tourismus
Wohlbefinden und (reale oder wahrgenommene) Gesundheitsauswirkungen als relevante
Barrieren in DE, LV, PL (Bewertungsdurchschnitt <-1).
13. Förderliche Faktoren
• Positive Auswirkungen auf die THG (DE, LV, PL, ES)
• Auswirkungen auf lokale Gewinne und Einkommensbildung (DE, NO, PL, ES)
• Möglichkeiten der informellen/formalen Beteiligung und Konsultation im
Planungs- und Genehmigungsprozess
(DE, IT, NO, PL)
• Eigentumsverhältnisse an den Anlagen (DE, LV, IT, ES).
• Nationale, regionale und lokale Windenergieziele
(IT, LV, ES)
• Informationen über Projekte und die Transparenz des Planungs- und
Genehmigungsprozesses (DE, IT, PL)
Bewertungsdurchschnitt > 1
14. Lessons learned: Partizipation
(prozedurale Gerechtigkeit)
• Obwohl die meisten Windprojektentwickler versuchen, die Öffentlichkeit
einzubeziehen, tun dies nur wenig systematisch und diese Aktivität sind in frühen
Projektphasen gering
• Eine frühere und systematischere Einbeziehung der Öffentlichkeit und der
Interessengruppen könnte die negativen Reaktionen bei vielen
Windenergieprojekten verringern.
• Unzufriedenheit mit dem Entscheidungsprozess ist ein wesentlicher Grund für
Widerstand
aber partizipative Prozesse erzeugen nicht per se Akzeptanz.
• Höhere Akzeptanz, wenn der Entscheidungsprozess als fair und offen
wahrgenommen wird und wenn Menschen das Ergebnis beeinflussen können
(Verfahrensgerechtigkeit)
15. Lessons learned für die
Zielregionen
• Notwendigkeit, Kommunen und Anwohner*innen durch neutrale Informationen zu
unterstützen
• Wichtige Rolle der intermediären Organisationen einschließlich Konfliktmediatoren
bei der Vertrauensbildung in Planungs- und Genehmigungsprozessen
• Bedeutung von Leuchtturmprojekten unter Einbeziehung der Bürger*innen
• Hervorhebung der lokalen Vorteile und positive Beeinflussung der öffentlichen
Meinung
• Bedeutung der Kommunikationsstrategien für die "stille" Gruppe von
Unterstützer*innen in lokalen Gemeinschaften und die Gruppe der
Unentschlossenen
Unser Standpunkt: wenn wir es versäumen, eine differenzierte Perspektive
einzunehmen, kann die Forschung zur sozialen Akzeptanz der Windkraft
möglicherweise
ein besseres Verständnis der Reaktionen der Menschen auf RES-Technologien
die Legitimierung dieser Reaktionen
nicht erfassen
16. This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement no
764717. The sole responsibility for the content of this presentation lies with its author and in no way reflects the views of the European Union.
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WinWind Project
dinucci@zedat.fu-berlin.de
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