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Transformation2Green
Abschlusskonferenz der Projekte Trafo 3.0 und evolution2green
19. Juni 2018
Tagungswerk Berlin
Die Gestaltung sozialökologischer
Transformationen:
Erkenntnisse aus den Forschungs-
projekten Trafo 3.0 & Evolution2Green
Carl-Otto Gensch | Öko-Institut
Walther Kahlenborn | adelphi
3
Hintergrund & Zielstellung
● Trotz Fortschritten weit von (globaler) Nachhaltigkeit entfernt
● Zunehmend von „Transformation(en)“ die Rede
‒ UN 2015: „Transforming our world“ (Agenda 2030)
‒ BMUB (u.a. im „Integrierten Umweltprogramm“) und BMBF (Calls); WBGU
2011: „Große Transformation“
‒ Aber auch bei Industrie & Gewerkschaften, etwa bzgl. Autoindustrie
● In Deutschland schlägt sich die Diskussion in den verschiedenen
Debatten zu den „-wenden“ nieder: „Energiewende“,
„Verkehrswende“, „Agrarwende“, „Chemiewende“ etc.
● Notwendigkeit der „-wenden“ ergibt sich konkret aus Grenzen der
klassischen Umweltpolitik, gekoppelt mit den wachsenden
ökologischen Herausforderungen aus (inter-)nationalen Trends
4
Hintergrund & Zielstellung
Transformations- und internationale Transitionsforschung
à Was kann man lernen für das Verständnis und die Gestaltung von
Transformationsprozessen?
à BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltiges Wirtschaften“ im
Rahmen der SÖF mit Trafo 3.0 und Evolution2green als
umfassend ausgerichtete Vorhaben
5
Hintergrund & Zielstellung
BMBF-Vorhaben „Trafo 3.0“
● Zielsetzung:
Entwicklung eines Gestaltungsmodell für Transformationsprozesse
in der Praxis unter sozialökologischen Gesichtspunkten
● Vorgehen:
Historische Fallanalysen und Erprobung / Weiterentwicklung in drei
Anwendungsfeldern:
‒ Papierloses Publizieren und Lesen
‒ E-Bikes im Stadt- und Regionalverkehr
‒ Nachhaltige Produktion und Konsum von Fleisch
● Partner:
Verbraucherzentrale NRW, Stadt und Green City München,
Ferienregion Dahme-Spreewald, Schweisfurth-Stg., Praxisakteure
6
Hintergrund & Zielstellung
BMBF-Vorhaben „Evolution2green“
● Zielsetzung:
Erkenntnisse gewinnen mit Blick auf eine Gesamtstrategie zur
Transformation des Wirtschaftssystems hin zu einer Green Economy
+ Detailkenntnisse zu Akteursverhalten und -spielräumen in einigen
Transformationsfeldern
● Vorgehen:
Aufbereitung konzeptioneller Ansätze der Transformationsforschung,
Serien von Fallstudien zu Pfadabhängigkeiten und zu
Erfolgsfaktoren, Zukunftswerkstätten und Roadmaps
● Partner:
adelphi, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT),
Borderstep Institut
Verständnis und Einflussfaktoren
von Transformationsprozessen
8
Transformationsverständnis
● Grundlegender, tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel
● Systemischer, ko-evolutionärer Wandel,
in dem sich zahlreiche Systemelemente (Technologien,
Produkte, Praktiken, Werte…) ändern und dabei
gegenseitig beeinflussen
9
Transformationsverständnis (Forts.)
● Transformation in einer
Mehr-Ebenen-Perspektive:
dominierendes sozio-
technisches „Regime“
gerät unter Druck durch
Innovationen in Nischen
und Veränderungen auf
der Makroebene
10
Einfluss- / Erfolgsfaktoren von
Transformationsprozessen
● Beobachtung 1:
Pfadabhängigkeiten sind wesentliche Hemmnisse
‒ Pfadabhängigkeiten sind in fast allen Systemelementen zu
finden (Leitbildern, Infrastrukturen, Politik,
Märkte/Marktakteure
‒ Verschiedene Ausprägungen: rechtlich, ökonomisch,
technisch, organisatorisch / institutionell und
nutzungsbezogen
‒ rechtliche sind besonders häufig, aber alle einschlägig in
jedem Bereich und eng miteinander verschränkt
‒ Nutzerzufriedenheit mit „klassischer Situation“ nicht zu
unterschätzen
11
Einfluss- / Erfolgsfaktoren von
Transformationsprozessen
● Beobachtung 2:
Vor den Nischenmärkten stehen die Nischen
● Beobachtung 3: Der Kontext ist entscheidend
● Beobachtung 4: Change Agents sind das Schlüsselset
● Beobachtung 5: “Nachhaltig” reicht nicht als Anreiz
● Beobachtung 6: Strategische Nutzung von Stellhebeln
und “windows of opportunity” als zentraler Bestandteil
der meisten Transformationsprozesse
● Beobachtung 7: Koordination ist hilfreich – oder auch nicht
● Beobachtung 8: Weitreichende Transformationen
erfordern weitreichende Investitionen
erfordern weitreichendes Vertrauen
12
Gestaltbarkeit von Transformationen?
Herausforderungen:
● Pfadabhängigkeiten unterschiedlicher Art
● Komplexität, Interdependenzen innerhalb und zwischen
Systemen
● Konkurrierende Akteursinteressen und Ziele
● Verteilte Ressourcen
àTransformationsprozesse sind nicht einfach plan- und
steuerbar
àAber es gibt Gestaltungsmöglichkeiten – unter
Berücksichtigung der genannten Herausforderungen
Gestaltung von
Transformationsprozessen
14
1) System-Verständnis entwickeln & nutzen
● Grundlage für Steuerungshandeln sollte systemisches
Verständnis des Transformationsfeldes sein:
‒ Wie sieht der Gesamtkontext aus?
‒ Welche Pfadabhängigkeiten bestehen?
‒ Gibt es wichtige Parallelentwicklungen?
‒ Wie hängen die Systemelemente zusammen?
‒ Wo liegen Nachhaltigkeitshürden und -chancen?
● Ausbau von Strategic Foresight für besseres Verständnis
gesellschaftlicher Trends, künftiger Entwicklungen wie
auch wichtiger paralleler Transformationsprozesse
(Digitalisierung, Urbanisierung etc.)
15
2) Visionen, Leitbilder & Ziele mitentwickeln
● Leitbilder als positives Zukunftsversprechen
● Leitbilder bieten Motivation, Orientierung und
Legitimation für Akteurshandeln
● Leitbilder besonders attraktiv, wenn es
gelingt, sie akteursübergreifend zu entwickeln
(Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft)
● System-Denken anwenden:
Technologien, Infrastrukturen, Konsumverhalten usw.
zusammendenken
● Leitbilder auch als möglicher Beitrag zur Evaluation der
Zielerreichung
16
3) Windows of Opportunities und Stellhebel
● Gezieltes Vorbereiten auf oder auch gezieltes Schaffen
von Gelegenheitsfenstern
● Aufgreifen der Chancen aus gesellschaftlichen Trends
und parallel laufenden Transformationsprozessen
● Aufgrund begrenzter Ressourcen und Kapazitäten Fokus
auf Stellen im System mit Hebelwirkung legen, z.B.
bestimmte Systemelemente (z.B. Infrastrukturen) oder
Schnittstellen
● Nachhaltigkeit alleine reicht nicht als Treiber. Der breite
Nutzen neuer Lösungen ist essentiell: Co-Benefits
generieren.
17
4) Nischen schaffen / Innovationen fördern
● Förderung des Austauschs am Rande des gesellschaftl.
Diskurses, um Problembewusstsein entwickeln und
Nischen als Innovationsnuklei entstehen zu lassen
● Nicht nur technische, auch soziale und regulatorische
Innovationen:
Ø Zivilgesellschaft: selbst (sozialer) Innovateur;
NGOs: Pionier-Akteure vernetzen und Positiv-
Beispiele kommunizieren
Ø Wirtschaftsakteure sollten selbst Innovateure
für nachhaltige Geschäftsmodelle sein – und
ein Unternehmensklima hierfür schaffen
Ø Politik & Verwaltung sollten neben technischen
auch soziale Innovationen fördern
Ø Gemeinsam: Innovationen in „Reallaboren“
zeitlich und örtlich begrenzt auf Machbarkeit,
Nutzen, Akzeptanz testen
18
5) Stakeholder Management –
Change Agents aufbauen und vernetzen
● Verschiedene Typen von Change Agents
je nach Bedarf mobilisieren
● Change Agents gezielt aufbauen
(Stakeholder Management)
● Akteurskonstellationen wichtig, die verschiedene
Ressourcen und Kompetenzen kombinieren (Wissen,
Macht, Kommunikation…)
● Vernetzungen schaffen auch außerhalb üblicher Bündnisse
● Change agents müssen keine „Umweltakteure“ sein
● Wichtig ist auch Bereitschaft zu unkoordiniertem Vorgehen
19
6) Exnovation befördern
● Ausstieg aus etablierten, nicht-nachhaltigen Strukturen
● Oft zusätzliche Maßnahmen nötig
● Hohes Konfliktpotenzial; hoher Legitimationsanspruch
● Erforderlich:
à Klare Ausstiegsziele kommunizieren und
durch entsprechende Politikinstrumente unterfüttern
à Anreize setzen zur Investition in Strukturwandel-Regionen
à Evtl. finanzielle Ressourcen und zeitliche Streckung nötig
à Wirtschaftsakteure sollten ihre Ressourcen in alternative,
nachhaltige Technologien und Produkte investieren.
à Stetiger Protest durch zivilgesellschaftliche Akteure gegen
nicht-nachhaltige Strukturen befördert den Ausstieg
20
7) Klassische Politik mitgestalten
● Klassische Politikinstrumente und Beeinflussung der
Politik durch Lobbying, Öffentlichkeitsmobilisierung sind
auch bei der Gestaltung von Transformationsprozessen
essentiell
● Vertrauensbildung ist wichtig, insbesondere, sobald die
Transformation real wird, ebenso wie Ehrlichkeit, den
hohen finanziellen wir gesellschaftlichen Kosten ins Auge
zu sehen.
21
Ausblick
● Die klassische Umweltpolitik stößt längst an ihre
Grenzen. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen
brauchen wir eine transformative Umweltpolitik.
● Sie basiert auf einem anderen Grundverständnis von
Umweltpolitik und reibt sich mit bestehendem
Ressortdenken und traditioneller Politikgestaltung.
● Die starke Zergliederung des politisch-admin. Systems in
D. macht transformative Umweltpolitik nicht einfach.
● Gleichzeitig verbessert die grundsätzliche Konsens-
orientierung (bisher) deutscher Politik potentiell die
Möglichkeit, langfristige Transformationsansätze bewusst
gestaltend zu fahren.
22
Ausblick
● Das Hauptproblem transformativer Umweltpolitik werden
absehbar Transformationsängste in der Bevölkerung sein.
● Gleichzeitig entwickeln sich viele Transformationen in den
nächsten Jahrzehnten autonom immer weiter.
● Gerade deshalb wird eine aktive transformative
Umweltpolitik mehr denn je gebraucht.
● Der Werkzeuge existieren und positive Beispiele gibt es.
Nun ist die Politik gefragt, die Erkenntnisse zu nutzen.

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Die Gestaltung sozialökologischer Transformationen: Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten Trafo 3.0 & Evolution2Green

  • 1. www.oeko.de Transformation2Green Abschlusskonferenz der Projekte Trafo 3.0 und evolution2green 19. Juni 2018 Tagungswerk Berlin
  • 2. Die Gestaltung sozialökologischer Transformationen: Erkenntnisse aus den Forschungs- projekten Trafo 3.0 & Evolution2Green Carl-Otto Gensch | Öko-Institut Walther Kahlenborn | adelphi
  • 3. 3 Hintergrund & Zielstellung ● Trotz Fortschritten weit von (globaler) Nachhaltigkeit entfernt ● Zunehmend von „Transformation(en)“ die Rede ‒ UN 2015: „Transforming our world“ (Agenda 2030) ‒ BMUB (u.a. im „Integrierten Umweltprogramm“) und BMBF (Calls); WBGU 2011: „Große Transformation“ ‒ Aber auch bei Industrie & Gewerkschaften, etwa bzgl. Autoindustrie ● In Deutschland schlägt sich die Diskussion in den verschiedenen Debatten zu den „-wenden“ nieder: „Energiewende“, „Verkehrswende“, „Agrarwende“, „Chemiewende“ etc. ● Notwendigkeit der „-wenden“ ergibt sich konkret aus Grenzen der klassischen Umweltpolitik, gekoppelt mit den wachsenden ökologischen Herausforderungen aus (inter-)nationalen Trends
  • 4. 4 Hintergrund & Zielstellung Transformations- und internationale Transitionsforschung à Was kann man lernen für das Verständnis und die Gestaltung von Transformationsprozessen? à BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltiges Wirtschaften“ im Rahmen der SÖF mit Trafo 3.0 und Evolution2green als umfassend ausgerichtete Vorhaben
  • 5. 5 Hintergrund & Zielstellung BMBF-Vorhaben „Trafo 3.0“ ● Zielsetzung: Entwicklung eines Gestaltungsmodell für Transformationsprozesse in der Praxis unter sozialökologischen Gesichtspunkten ● Vorgehen: Historische Fallanalysen und Erprobung / Weiterentwicklung in drei Anwendungsfeldern: ‒ Papierloses Publizieren und Lesen ‒ E-Bikes im Stadt- und Regionalverkehr ‒ Nachhaltige Produktion und Konsum von Fleisch ● Partner: Verbraucherzentrale NRW, Stadt und Green City München, Ferienregion Dahme-Spreewald, Schweisfurth-Stg., Praxisakteure
  • 6. 6 Hintergrund & Zielstellung BMBF-Vorhaben „Evolution2green“ ● Zielsetzung: Erkenntnisse gewinnen mit Blick auf eine Gesamtstrategie zur Transformation des Wirtschaftssystems hin zu einer Green Economy + Detailkenntnisse zu Akteursverhalten und -spielräumen in einigen Transformationsfeldern ● Vorgehen: Aufbereitung konzeptioneller Ansätze der Transformationsforschung, Serien von Fallstudien zu Pfadabhängigkeiten und zu Erfolgsfaktoren, Zukunftswerkstätten und Roadmaps ● Partner: adelphi, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Borderstep Institut
  • 7. Verständnis und Einflussfaktoren von Transformationsprozessen
  • 8. 8 Transformationsverständnis ● Grundlegender, tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel ● Systemischer, ko-evolutionärer Wandel, in dem sich zahlreiche Systemelemente (Technologien, Produkte, Praktiken, Werte…) ändern und dabei gegenseitig beeinflussen
  • 9. 9 Transformationsverständnis (Forts.) ● Transformation in einer Mehr-Ebenen-Perspektive: dominierendes sozio- technisches „Regime“ gerät unter Druck durch Innovationen in Nischen und Veränderungen auf der Makroebene
  • 10. 10 Einfluss- / Erfolgsfaktoren von Transformationsprozessen ● Beobachtung 1: Pfadabhängigkeiten sind wesentliche Hemmnisse ‒ Pfadabhängigkeiten sind in fast allen Systemelementen zu finden (Leitbildern, Infrastrukturen, Politik, Märkte/Marktakteure ‒ Verschiedene Ausprägungen: rechtlich, ökonomisch, technisch, organisatorisch / institutionell und nutzungsbezogen ‒ rechtliche sind besonders häufig, aber alle einschlägig in jedem Bereich und eng miteinander verschränkt ‒ Nutzerzufriedenheit mit „klassischer Situation“ nicht zu unterschätzen
  • 11. 11 Einfluss- / Erfolgsfaktoren von Transformationsprozessen ● Beobachtung 2: Vor den Nischenmärkten stehen die Nischen ● Beobachtung 3: Der Kontext ist entscheidend ● Beobachtung 4: Change Agents sind das Schlüsselset ● Beobachtung 5: “Nachhaltig” reicht nicht als Anreiz ● Beobachtung 6: Strategische Nutzung von Stellhebeln und “windows of opportunity” als zentraler Bestandteil der meisten Transformationsprozesse ● Beobachtung 7: Koordination ist hilfreich – oder auch nicht ● Beobachtung 8: Weitreichende Transformationen erfordern weitreichende Investitionen erfordern weitreichendes Vertrauen
  • 12. 12 Gestaltbarkeit von Transformationen? Herausforderungen: ● Pfadabhängigkeiten unterschiedlicher Art ● Komplexität, Interdependenzen innerhalb und zwischen Systemen ● Konkurrierende Akteursinteressen und Ziele ● Verteilte Ressourcen àTransformationsprozesse sind nicht einfach plan- und steuerbar àAber es gibt Gestaltungsmöglichkeiten – unter Berücksichtigung der genannten Herausforderungen
  • 14. 14 1) System-Verständnis entwickeln & nutzen ● Grundlage für Steuerungshandeln sollte systemisches Verständnis des Transformationsfeldes sein: ‒ Wie sieht der Gesamtkontext aus? ‒ Welche Pfadabhängigkeiten bestehen? ‒ Gibt es wichtige Parallelentwicklungen? ‒ Wie hängen die Systemelemente zusammen? ‒ Wo liegen Nachhaltigkeitshürden und -chancen? ● Ausbau von Strategic Foresight für besseres Verständnis gesellschaftlicher Trends, künftiger Entwicklungen wie auch wichtiger paralleler Transformationsprozesse (Digitalisierung, Urbanisierung etc.)
  • 15. 15 2) Visionen, Leitbilder & Ziele mitentwickeln ● Leitbilder als positives Zukunftsversprechen ● Leitbilder bieten Motivation, Orientierung und Legitimation für Akteurshandeln ● Leitbilder besonders attraktiv, wenn es gelingt, sie akteursübergreifend zu entwickeln (Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft) ● System-Denken anwenden: Technologien, Infrastrukturen, Konsumverhalten usw. zusammendenken ● Leitbilder auch als möglicher Beitrag zur Evaluation der Zielerreichung
  • 16. 16 3) Windows of Opportunities und Stellhebel ● Gezieltes Vorbereiten auf oder auch gezieltes Schaffen von Gelegenheitsfenstern ● Aufgreifen der Chancen aus gesellschaftlichen Trends und parallel laufenden Transformationsprozessen ● Aufgrund begrenzter Ressourcen und Kapazitäten Fokus auf Stellen im System mit Hebelwirkung legen, z.B. bestimmte Systemelemente (z.B. Infrastrukturen) oder Schnittstellen ● Nachhaltigkeit alleine reicht nicht als Treiber. Der breite Nutzen neuer Lösungen ist essentiell: Co-Benefits generieren.
  • 17. 17 4) Nischen schaffen / Innovationen fördern ● Förderung des Austauschs am Rande des gesellschaftl. Diskurses, um Problembewusstsein entwickeln und Nischen als Innovationsnuklei entstehen zu lassen ● Nicht nur technische, auch soziale und regulatorische Innovationen: Ø Zivilgesellschaft: selbst (sozialer) Innovateur; NGOs: Pionier-Akteure vernetzen und Positiv- Beispiele kommunizieren Ø Wirtschaftsakteure sollten selbst Innovateure für nachhaltige Geschäftsmodelle sein – und ein Unternehmensklima hierfür schaffen Ø Politik & Verwaltung sollten neben technischen auch soziale Innovationen fördern Ø Gemeinsam: Innovationen in „Reallaboren“ zeitlich und örtlich begrenzt auf Machbarkeit, Nutzen, Akzeptanz testen
  • 18. 18 5) Stakeholder Management – Change Agents aufbauen und vernetzen ● Verschiedene Typen von Change Agents je nach Bedarf mobilisieren ● Change Agents gezielt aufbauen (Stakeholder Management) ● Akteurskonstellationen wichtig, die verschiedene Ressourcen und Kompetenzen kombinieren (Wissen, Macht, Kommunikation…) ● Vernetzungen schaffen auch außerhalb üblicher Bündnisse ● Change agents müssen keine „Umweltakteure“ sein ● Wichtig ist auch Bereitschaft zu unkoordiniertem Vorgehen
  • 19. 19 6) Exnovation befördern ● Ausstieg aus etablierten, nicht-nachhaltigen Strukturen ● Oft zusätzliche Maßnahmen nötig ● Hohes Konfliktpotenzial; hoher Legitimationsanspruch ● Erforderlich: à Klare Ausstiegsziele kommunizieren und durch entsprechende Politikinstrumente unterfüttern à Anreize setzen zur Investition in Strukturwandel-Regionen à Evtl. finanzielle Ressourcen und zeitliche Streckung nötig à Wirtschaftsakteure sollten ihre Ressourcen in alternative, nachhaltige Technologien und Produkte investieren. à Stetiger Protest durch zivilgesellschaftliche Akteure gegen nicht-nachhaltige Strukturen befördert den Ausstieg
  • 20. 20 7) Klassische Politik mitgestalten ● Klassische Politikinstrumente und Beeinflussung der Politik durch Lobbying, Öffentlichkeitsmobilisierung sind auch bei der Gestaltung von Transformationsprozessen essentiell ● Vertrauensbildung ist wichtig, insbesondere, sobald die Transformation real wird, ebenso wie Ehrlichkeit, den hohen finanziellen wir gesellschaftlichen Kosten ins Auge zu sehen.
  • 21. 21 Ausblick ● Die klassische Umweltpolitik stößt längst an ihre Grenzen. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen brauchen wir eine transformative Umweltpolitik. ● Sie basiert auf einem anderen Grundverständnis von Umweltpolitik und reibt sich mit bestehendem Ressortdenken und traditioneller Politikgestaltung. ● Die starke Zergliederung des politisch-admin. Systems in D. macht transformative Umweltpolitik nicht einfach. ● Gleichzeitig verbessert die grundsätzliche Konsens- orientierung (bisher) deutscher Politik potentiell die Möglichkeit, langfristige Transformationsansätze bewusst gestaltend zu fahren.
  • 22. 22 Ausblick ● Das Hauptproblem transformativer Umweltpolitik werden absehbar Transformationsängste in der Bevölkerung sein. ● Gleichzeitig entwickeln sich viele Transformationen in den nächsten Jahrzehnten autonom immer weiter. ● Gerade deshalb wird eine aktive transformative Umweltpolitik mehr denn je gebraucht. ● Der Werkzeuge existieren und positive Beispiele gibt es. Nun ist die Politik gefragt, die Erkenntnisse zu nutzen.