Die Präsentation von Prof. Dr. Lennart Brumby und Philipp Daniel auf der Messe IN.STAND in Stuttgart betont die Bedeutung von Kooperationen und Partnerschaften in der Instandhaltungsbranche, um am besten instandhalten zu können. Das Ziel besteht darin, einen digitalen Zwilling der Maschine zu erschaffen und durch kollaborative Zusammenarbeit, gemeinsame Daten und Kompetenzen sowie eigene Ersatzteile die Effizienz zu steigern. Coopetition, ein Wechselspiel zwischen Wettbewerb und Kooperation, kann als Strategie genutzt werden.
2. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
Überblick
2
Das Ecosystem Instandhaltung
Stärken und Schwächen von Service und Instandhaltung
Servicepartnerschaften – Gemeinsam das Beste wollen
3. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
3
„Früher war alles so einfach...“
Anlagenbediener
(Produktion)
Instandhalter
Maschine
Ich produziere Ich repariere
„Heute ist alles so kompliziert...“
Anlagenbediener
(Produktion)
Instandhalter
Asset
Ich produziere
Ich verlier den Überblick
Hersteller
IH-Dienstleister
Komponenten-
hersteller
Ersatzteil-
Händler
Daten-
Spezialist
IH-Berater Messungen
KI-Spezialist
Von einer internen Leistungsbeziehung zum Ecosystem
4. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
4
Was ist ein Ecosystem?
Ein Ecosystem beschreibt einen Verbund von Unternehmen, die durch einen
Orchestrator auf eine gemeinsame Wertschöpfung ausgerichtet wird.
Dabei übersteigt die Leistung des gesamten Ecosystems aus Sicht der Kunden
die Summe der Einzelbeiträge aller Beteiligten.
◼ Alle Partner sind auf ein gemeinsames Leistungsversprechen / Ziel ausgerichtet.
◼ Die einzelnen Partner des Ecosystems sind durch eine Vielzahl von multilateralen
Beziehungen eng miteinander vernetzt.
◼ Durch den Zugang zu unternehmensfremden Kompetenzen können sich alle Beteiligte auf
ihre Kernkompetenzen fokussieren.
◼ Beim Wegfallen eines Partners kann auch das Ecosystem zusammenbrechen.
◼ Datentransparenz muss entlang des Prozesses und bei den Schnittstellen zwischen
Ecosystem und Kunden geschaffen werden.
6. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
Allgemeine Eigenschaften
eines Ecosystems
Verbund von Unternehmen
Orchestrator
gemeinsame Wertschöpfung
Vielzahl von multilateralen
Beziehungen
Kernkompetenzen fokussiert
Kritisch bei Wegfall
eines Partners
Datentransparenz wichtig
6
Die betriebliche Instandhaltung als Orchestrator
im Ecosystem Maintenance
Instand-
haltung
7. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
7
Voraussetzungen für ein erfolgreiches
Ecosystem Maintenance
1
2
3
4 Wichtige Mitarbeiterkompetenzen
in einem Ecosystem sind
interdisziplinäre Handlungs- und
Sozialkompetenzen.
Gemeinschaftliche Nutzung
von Daten
Neues Mindset für eine
kollaborative Zusammenarbeit
mit anderen Partnern
Offene Systemarchitekturen und
kollaborative Prozesse
Quelle: nach Deloitte AG 2019
9. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
Überblick
9
Das Ecosystem Instandhaltung
Stärken und Schwächen von Service und Instandhaltung
Servicepartnerschaften – Gemeinsam das Beste wollen
10. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
10
Co-opetition – Wechselspiel zwischen Wettbewerb und Kooperation
Hersteller-Welt Dienstleister-Welt
Betreiber-Welt
Asset
Kunde-
Lieferant
Wettbewerb
für betriebliche
Instandhaltung
Wettbewerb
Kooperation
Kunde-
Lieferant
Wettbewerb
für betriebliche
Instandhaltung
„Wir können am besten instand
halten, da wir die Maschine
hergestellt haben.“
„Wir können am besten instand
halten, da wir auf Instandhaltung
spezialisiert sind.“
„Wir können am besten instand
halten, da wir die Maschine täglich
betreiben.“
11. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
11
Typische Stärken und Schwächen der Instandhaltung
Leistungen an eigenen
Maschinen fremder Hersteller
Instandhaltung
Enger Kontakt, enge
Abstimmung mit Produktion
Im Wesentlichen nur interne
Leistungen
In der Regel Cost-Center,
Kostendruck
Geringe Wachstums-
möglichkeiten
Stärken Schwächen
Schneller Zugang zur Maschine Geringe Engineering-Erfahrung
Geringe Kundenorientierung,
eher Technik-orientiert
Geringer Anreiz für neue
Leistungen und Innovationen
Effizienz-orientiert, Vermeidung
von Verschwendung (Lean)
Schlechtes Image
Guter Austausch mit
Anwendererfahrungen
Einfache Abstimmung für
vorbeugende Maßnahmen
Bedeutung der Maschine im
Wertschöpfungsprozess bekannt
12. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
Leistungen an fremden
Maschinen eigener Herstellung
Oft nur sporadischer Kontakt
zum Betreiber der Maschinen
Externe Leistungen
In der Regel Profit-Center,
Gewinnmaximierung
Sehr hohe Wachstums-
möglichkeiten
Service
12
Typische Stärken und Schwächen des Service
Stärken Schwächen
Erfahrung von unterschiedlichen
Kunden & Betriebsweisen
Konstruktion bekannt,
eigene Ersatzteile
Geringe Betriebserfahrung
Geringes Wissen um die
Bedeutung der Maschine
Hohe Innovationsbereitschaft,
Neue Leistungen
Hohe Kundenorientierung
Kein direkter Zugang zur
Maschine
Schwierige Abstimmung
mit der Produktion
Gutes Image
im eigenen Unternehmen
Kurzfristiges Gewinnstreben vor
langfristigem Life-Cycle-Zielen
13. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
13
Fazit: Wer kann am besten instand halten?
Antwort: Der am besten mit dem Anderen kooperiert!
Schneller Zugang zur Maschine
Guter Austausch mit
Anwendererfahrungen
Einfache Abstimmung für
vorbeugende Maßnahmen
Bedeutung der Maschine im
Wertschöpfungsprozess bekannt
Effizienz-orientiert, Vermeidung
von Verschwendung (Lean)
Erfahrung von unterschiedlichen
Kunden & Betriebsweisen
Konstruktion bekannt,
eigene Ersatzteile
Hohe Kundenorientierung
Gutes Image
im eigenen Unternehmen
Hohe Innovationsbereitschaft,
Neue Leistungen
Instandhaltung Service
Kooperation
▪ kollaborative
Zusammenarbeit
▪ Offene Architekturen
▪ Gemeinsame Daten
▪ Kompetenzen
14. Servicepartnerschaften
im Ecosystem Maintenance
Prof. Dr. Lennart Brumby Messe In.Stand
Stuttgart, 08.11.2023
Überblick
14
Das Ecosystem Instandhaltung
Stärken und Schwächen von Service und Instandhaltung
Servicepartnerschaften – Gemeinsam das Beste wollen
16. Servicepartnerschaften in der Praxis
Ideale Korrelation zwischen Servicetiefe und Partnerschaftscharakter
Komplexität
übertragener
Aufgaben
Vertrauensbasis zwischen
DL und Betreiber,
Partnerschaftscharakter
17. Servicepartnerschaften in der Praxis
Ideale Korrelation zwischen Servicetiefe und Partnerschaftscharakter
Komplexität
übertragener
Aufgaben
Vertrauensbasis zwischen
DL und Betreiber,
Partnerschaftscharakter
Wir verkaufen keine
Dienstleistungen – wir
erwerben Vertrauen!
18. Servicepartnerschaften in der Praxis
Ereignisse in großer Distanz zum idealen Korrelationspfad sorgen für
Probleme – bei Dienstleistern und Betreibern gleichermaßen
Komplexität
übertragener
Aufgaben
Vertrauensbasis zwischen
DL und Betreiber,
Partnerschaftscharakter
„Schrauber“ wird gerufen, weil die
Anlage stillsteht.
19. Servicepartnerschaften in der Praxis
Entlastungspotenzial lässt sich nur in Abhängigkeit von Partnerschaftstiefe
realisieren
Komplexität
übertragener
Aufgaben
Vertrauensbasis zwischen
DL und Betreiber,
Partnerschaftscharakter
Entlastungspotenzial bei
Betreibern Abhängigkeit
von Dienstleistern
20. Servicepartnerschaften in der Praxis
Warum haben Betreiber Interesse an Servicepartnerschaften?
Komplexität von Instandhaltung steigt und bindet zunehmend Ressourcen außerhalb der
Kernprozesse des Betreibers.
▪ Technologischer Fortschritt
▪ Automatisierung, Daten und Analytik
▪ Umweltvorschriften und Sicherheitsstandards
▪ Höhere Komplexität der Produkte
▪ Globalisierung und Lieferketten
▪ Fachkräftemangel
21. Servicepartnerschaften in der Praxis
Nähe von Dienstleistern zu Herstellern nimmt mir steigender Komplexität der
übertragenen Aufgaben zu
Komplexität
übertragener
Aufgaben
Vertrauensbasis zwischen
DL und Betreiber,
Partnerschaftscharakter
Nähe zu Herstellern,
Vertrautheit mit deren
Anlagen
22. Servicepartnerschaften in der Praxis
Flashback: Co-opetition – Wechselspiel zwischen Kooperation und
Wettbewerb
Hersteller-Welt Dienstleister-Welt
Betreiber-Welt
Asset
Kunde-
Lieferant
Wettbewerb
für betriebliche
Instandhaltung
Wettbewerb
Kooperation
Kunde-
Lieferant
Wettbewerb
für betriebliche
Instandhaltung
„Wir können am besten instand
halten, da wir die Maschine
hergestellt haben.“
„Wir können am besten instand
halten, da wir auf Instandhaltung
spezialisiert sind.“
„Wir können am besten instand
halten, da wir die Maschine täglich
betreiben.“
23. Servicepartnerschaften in der Praxis
Entwicklungsschritte einer Servicepartnerschaft
Erste Reparaturaufträge
Übernahme
Instandhaltung nach
Instandhaltungsplänen
der Hersteller
Anlagenbezogene
Definition und Messung
von Abnutzungs-
indikatoren.
Maximierte Aufzehrung
von Instandhaltungs-
reserven.
Dienstleister garantiert
Anlagenverfügbarkeit
gegenüber dem
Betreiber
24. Bestandsmanagement → Life-Cycle-Check → Condition Monitoring → individuelle
Versorgungsstrategie und Obdoleszenzmanagement mit Lagerwirtschaft →
Full-Service-Paket → Bewertung und Absicherung von Haftungsrisiken
Servicepartnerschaften in der Praxis
Aufgabenkette auf Dienstleisterseite
Erste Reparaturaufträge
Übernahme
Instandhaltung nach
Instandhaltungsplänen
der Hersteller
Anlagenbezogene
Definition und Messung
von Abnutzungs-
indikatoren.
Maximierte Aufzehrung
von Instandhaltungs-
reserven.
Dienstleister garantiert
Anlagenverfügbarkeit
gegenüber dem
Betreiber
25. Bestandsmanagement → Life-Cycle-Check → Condition Monitoring → individuelle
Versorgungsstrategie und Obdoleszenzmanagement mit Lagerwirtschaft →
Full-Service-Paket → Bewertung und Absicherung von Haftungsrisiken
Servicepartnerschaften in der Praxis
Aufgabenkette auf Dienstleisterseite
Erste Reparaturaufträge
Übernahme
Instandhaltung nach
Instandhaltungsplänen
der Hersteller
Anlagenbezogene
Definition und Messung
von Abnutzungs-
indikatoren.
Maximierte Aufzehrung
von Instandhaltungs-
reserven.
Dienstleister garantiert
Anlagenverfügbarkeit
gegenüber dem
Betreiber
Zukunftsvisionen
26. Prof. Dr. Lennart Brumby 26
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Prof. Dr.-Ing. Lennart Brumby VDI
Studiengangsleiter Service Engineering
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim
Coblitzallee1-9
68163 Mannheim
Philipp Daniels
Geschäftsführer
WISAG Industrie Service Holding SE
Herriotstraße 3
60528 Frankfurt am Main