In welchem Umfang wird die Digitalisierung den Präsenzunterricht und die klassische Lehre verändern? Die zukünftigen Sozialformen des Unterrichts (Klassenunterricht, Gruppenarbeit, Einzelarbeit etc.) haben entscheidenden Einfluss darauf, wie Lehr- und Lernmittel aufbereitet und wie Unterrichtsräume gestaltet und ausgestattet werden müssen. Sie entscheiden auch darüber, ob überhaupt noch die physische Präsenz von Lernenden und Lehrenden an einem konkreten Ort vonnöten ist. Für Bildungsträger ist die Frage nach den zukünftigen Ausprägungen der Sozialformen des Unterrichts von entscheidender Bedeutung in Hinblick auf die Entwicklung einer zukunftsrobusten Vision und Strategie.
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Einführung mit Methode
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lichkeitsraumes abzustecken und dadurch die auf die
Zukunft ausgerichtete Vorstellungskraft zu erweitern. Die
nachfolgenden Szenarien sind Beispiele entweder der
wahrscheinlichen Zukunft oder der
überraschenden Zukunft.
Niemand kann die Zukunft voraussagen. Aber es ist
möglich, geordnet und systematisch über die Zukunft
nachzudenken. Wir nutzen dafür das Eltviller Modell.
Wir möchten Sie unterstützen, systematisch zu eigenen
Überzeugungen und Erkenntnissen zu kommen! Sie sind
die Basis, auf die Ihr erfolgversprechendes Zukunftsbild
aufbaut. Nur so können Sie sich fokussieren und ihre
zukünftigen Aktivitäten klar ausrichten.
Wir sind branchenübergreifend erfahren darin, weiter zu
denken und Unternehmen bei der zukunftsrobusten
Strategieentwicklung zu begleiten. Profitieren Sie von
mehr Orientierung und Sicherheit, von frühzeitig
genutzten Chancen, von einer zukunftsrobusten und
motivierenden Vision für mehr Energie und Freude!
Ihre Vision ist Ihre rentabelste Investition!
Ihr Dr. Philipp Reisinger
Sozialformen des Unterrichts (Klassenunterricht,
Gruppenarbeit, Einzelarbeit etc.) definieren die
verschiedenen Ausprägungsformen der Interaktion
zwischen Lernenden und Lehrenden. Sie bestimmen, wie
und auf welche Weise gelehrt und gelernt wird, welche
Fähigkeiten und Kompetenzen Lernende und Lehrende
sich persönlich aneignen müssen, damit wirksame Bil-
dung und Wissensvermittlung überhaupt möglich sind.
Sie haben entscheidenden Einfluss darauf, wie Lehr- und
Lernmittel aufbereitet und wie Unterrichtsräume gestal-
tet und ausgestattet werden müssen. Sie entscheiden
schließlich auch darüber, ob überhaupt noch die physi-
sche Präsenz von Lernenden und Lehrenden an einem
konkreten Ort vonnöten ist.
Aufgrund der vielfach prägenden und gestaltenden Be-
deutung der Sozialformen des Unterrichts für das Bil-
dungswesen und das Gelingen von Wissensvermittlung,
lohnt es sich, der Frage nachzugehen, wie sich die So-
zialformen in Zukunft verändern werden. Die aus unse-
rer Sicht wirksamste Methode dafür ist die Entwicklung
von Zukunftsszenarien zu Sozialformen des Unterrichts.
Zukunftsszenarien werden zusammengestellt aus einem
System von Zukunftsannahmen, die ein komplexes Bild
einer möglichen Zukunft und eventuell den Weg dorthin
beschreiben. Die Szenarien dienen dem Zweck, die
denkbaren Grenzen des in der Zukunft liegenden Mög-
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2025: Hybride Bildungsansätze, die eine organische Ver-
zahnung von digitalen Lernformen und Präsenzunterricht
darstellen, prägen das gesamte Bildungswesen.
Vor allem Blended Learning, das die Vorteile von Prä-
senzunterricht und E-Learning kombiniert, hat sich
durchgesetzt. Einige Bildungseinrichtungen setzen auf
die Lern- und Unterrichtsform des Flipped Classroom.
Die Lernenden sind dabei aufgefordert, die Lerninhalte
selbstständig zu erarbeiten. Die Präsenzveranstaltungen
werden dafür genutzt, die individuell angeeigneten In-
halte unter dem Beisein einer Lehrperson und in Ge-
meinschaft mit anderen Lernenden anzuwenden und zu
vertiefen.
Alle Lehrpersonen sind mit den Technologien, die den
hybriden Bildungsansätzen zugrunde liegen, professio-
nell vertraut. Die Lehrpersonen verstehen sich in der
hybriden Bildungswelt als Bildungs- und Lernbegleiter.
Sie müssen die inhaltlichen Zielvorgaben einhalten, de-
ren Erreichung durch die eingesetzten Softwarelösungen
umfassend gemessen wird. Die gesammelten, analy-
sierten und bewerteten Daten ermöglichen eine konti-
nuierliche Optimierung sämtlicher Prozesse und Inhalte
rund um die Wissensvermittlung, die von der jeweiligen
Bildungseinrichtung verantwortet wird.
Erwartungs-Szenario:
Hybride Bildungsansätze
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2025: Wesentliches Element der Aus- und Weiterbildung
ist der Präsenzunterricht mit der Lehrperson als Wissens-
vermittler im Zentrum. Um dem technologischen Fort-
schritt Rechnung zu tragen, sind digitale Technologien
und Lernelemente organisch in den Unterricht integriert.
Die Lernenden verwenden nur noch digitale Lehrbücher.
Sie konsultieren ausschließlich Online-Lexika und Online-
Wörterbücher und nutzen Software zur Übung und
Vertiefung der im Unterricht erworbenen Wissensinhalte.
Notebooks und Tablets haben Stift und Papier ersetzt.
Ebenfalls zum Einsatz kommen Augmented- und Virtual-
Reality-Anwendungen.
Eventual-Szenario: Unterricht
mit digitalen Lernelementen
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2025: Die massive Rückkehr wertkonservativer gesell-
schaftlicher Strömungen und Regierungen, gepaart mit
einem allgemeinen Hang zur Technophobie, hat dazu
geführt, dass gerade der Bildungssektor sich wieder der
klassischen Unterrichtsform zugewendet hat.
Wesentliches Element der Aus- und Weiterbildung ist der
Präsenzunterricht mit der Lehrperson als Wissens-
vermittler im Zentrum. Die Lernenden sind dazu ange-
halten, sich das vorgetragene Wissen einzuprägen und
abrufbereit im Gedächtnis zu bewahren.
Mit Papier, Stift und Büchern wird auf den Rückgang der
feinmotorischen Fertigkeiten bei Kindern und Jugend-
lichen reagiert, der durch die zunehmende Digitalisie-
rung der Unterrichtsmaterialien in den zurückliegenden
Jahren teilweise mitverursacht wurde.
Überraschungs-Szenario:
Klassischer Unterricht
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2025: Die Nutzung von adaptiver Lehr- und Lernsoft-
ware, die sich den individuellen Lernbedürfnissen und –
zielen sowie der individuellen Lerngeschwindigkeit der
Lernenden anpasst, hat sich durchgesetzt und wird an
den Bildungseinrichtungen verwendet.
Die Lehrenden haben nur mehr die Rolle von Coaches
und Tutoren inne. Sie stehen den Lernenden motivierend
und orientierend zur Seite.
Die Entwicklung geht dahin, die adaptiven Software-
Lösungen zu einem digitalen Bildungsassistenten zu-
sammenzuführen. Mithilfe von Virtual- und Augmented-
Reality-Lösungen werden die Bildungsinhalte und –wel-
ten visualisiert.
Mit dem digitalen Bildungsassistenten – der auch in
Form eines Avatars visualisiert werden kann – soll man
schon bald über die professionellen Spracherkennungs-
systeme direkt und in Alltagssprache kommunizieren
können.
Überraschungs-Szenario:
Adaptives Lernen
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Von welchen Zukunftsannahmen in Bezug
auf die 'Bildung der Zukunft' gehen Sie in
Ihrer Organisation aus?
Welche Szenarien haben Sie mit Ihrem
Managementteam entwickelt, um Ihre
Organisation strategisch auf mögliche
Zukunftsentwicklungen einzustellen?
In welchem Umfang werden digitale Lern-
und Sozialformen den Präsenzunterricht und
die klassische Lehre verändern?
Welche weiteren Trends, Themen und
Technologien der Zukunft könnten für Ihre
Organisation bedeutsam werden?
Haben Sie für Ihre Organisation eine klare
strategische Vision, um inmitten der
zahlreichen Veränderungen orientiert zu
bleiben?
Von welchen Szenarien in Bezug auf
die Bildung der Zukunft gehen Sie aus?
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Titel: Supplement II: Statistiken
und Projektionen zur Zukunft
der Bildung
Herausgeber: FutureManagementGroup AG
Redaktion: Dr. Philipp Reisinger
Publikation: Februar 2017
Seiten: 44
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Titel: Supplement I: Zukünftige
Einflussfaktoren auf das
Bildungswesen
Herausgeber: FutureManagementGroup AG
Redaktion: Dr. Philipp Reisinger,
Stefan Schnack
Publikation: Februar 2017
Seiten: 29
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Weiterführende Lektüre
Titel: Zukunftsmarkt
'Digitale Bildung'
Herausgeber: FutureManagemenGroup AG
Autor: Dr. Philipp Reisinger
Publikation: Market Foresights 07/2015
Seiten: 37
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Titel: Bildung der Zukunft
Herausgeber: ESO Education Group,
Pierre-Semidei-Stiftung
Redaktion: Dr. Philipp Reisinger,
Dr. Pero Mićić,
Stefan Brummund
Erste Auflage: Oktober 2016
Seiten: 90
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