Learning tool module2 topic1 Implement the training programme
Learning tool M1_T3_Design the Training Plan together with VET teacher
1. Modul 1:
Planung der Ausbildung
VorbereitungderAusbilderfür
arbeitsplatzbezogenesLernen
Entwickelt im Rahmen des „Erasmus+“-Projektes Nr. 2018-1-RO01-KA202-049191
TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal für ein hochwertiges,
arbeitsplatzbezogenes und duales Lernen
Diese Veröffentlichung spiegelt nur die Ansichten der Verfasser wider, und die Kommission kann
nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.
2. Zusammenfassung
Mit Hilfe dieser Lerneinheit werden Sie lernen, offizielle Planungsunterlagen, berufliche
Standards, schulische Curricula und nationale Gesetze zu verwenden und zu interpre-
tieren. Sie werden lernen, eine flexible arbeitsplatzbezogene Ausbildung je nach Alter
und Lernbedarf der Auszubildenden zu entwickeln und mit der theoretischen
Ausbildung, der Dauer des praktischen Teils und dem Programm des Unternehmens, in
dem der praktische Teil stattfindet, zu korrelieren. Sie werden in der Lage sein, einen
realistisch und flexibel ausgerichteten Ausbildungsplan unter Berücksichtigung der
Altersvorgaben und des Trainingsbedarfs der Auszubildenden zu erstellen.
Die behandelten Hauptpunkte sind:
Vorbereitung eines Ausbildungsrahmens für Auszubildende
Didaktische Kursplanung
Wesentliche Elemente der Kursplanung
Wie plant man einen Kurs / einen arbeitsplatzbezogenen Lehrgang
Zielgruppenanalyse
Verwendung des KIOSK-Modells zur Planung von Kursen /
arbeitsplatzbezogenen Lehrgängen
2TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal für ein hochwertiges, arbeitsplatzbezogenes und duales Lernen
3. Vorbereitung eines
Ausbildungsrahmens für Auszubildende
In den vorangegangenen Lernabschnitten wurde gezeigt, dass eine
effektive Lernbedarfsanalyse und deduktive Definition von Lernzielen die
Hauptvoraussetzungen für einen erfolgsreichen arbeitsplatzbezogenen
Lehrgang sind. In dem nächsten Schritt müssen Sie einen geeigneten
Lern-/Ausbildungsrahmen entwerfen. Der Ausbildungsrahmen sollte
die in den vorangegangenen Schritten vereinbarten Lernbedürfnisse und
-ziele widerspiegeln.
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TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal
für ein hochwertiges, arbeitsplatzbezogenes
und duales Lernen
4. Was ist ein Ausbildungsrahmen?
Ein Ausbildungsrahmen ist mit dem Verständnis des Konzepts der Lernumgebung
verbunden, das Anfang der neunziger Jahre in Finnland entwickelt wurde. Eine
Lernumgebung ist ein Umfeld, das aus der physikalischen Umgebung, psychologischen
Faktoren und sozialen Beziehungen besteht (Finnischer Nationalrat für Bildung, 2004).
Die physikalische Umgebung umfasst die Gebäude, Räumlichkeiten, Möbel und
Ausrüstungen, die für die Ausbildung verwendet werden. Die physikalische Umgebung
umfasst auch die technische Lernumgebung, die sich auf die Bildungstechnologie
bezieht.
Die psychologische Lernumgebung umfasst die kognitive Umgebung, d. h. die zu
erlernenden Informationen und Fähigkeiten, und die emotionale Umgebung, die
Emotionen und Motivation beinhaltet.
Die soziale Lernumgebung umfasst das soziale Netzwerk, die Struktur und das System,
die von allen an der Lernsituation beteiligten Personen und den Interaktionen zwischen
ihnen beeinflusst werden.
Die Berücksichtigung der verschiedenen Aspekte von Lernumgebungen trägt dazu bei,
einen angemessenen Rahmen für den arbeitsplatzbezogenen Lehrgang zu schaffen.
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TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal
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und duales Lernen
5. Planung eines arbeitsplatzbezogenen Ausbildungsweges in einem
Unternehmen
Ebenso wichtig ist es, die anfänglichen Kenntnisse und Fähigkeiten der
Auszubildenden sowie einige persönliche Eigenschaften (Erwartungen,
Interessen, Motivationen, Einstellungen usw.) zu verstehen, die ihren
Lernprozess beeinflussen können.
Der Vergleich zwischen den für die Rolle im Unternehmen erforderlichen
Fähigkeiten und den anfänglichen Fähigkeiten der Auszubildenden
ermöglicht es, einen detaillierten Plan für den Ausbildungsgang im
Unternehmen zu definieren.
Nach Festlegung der Lernziele wird festgelegt, was der Auszubildende
während des arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs im Unternehmen lernen
muss, ebenso wie die notwendigen Aktivitäten, damit der Auszubildende
die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben kann.
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und duales Lernen
6. Versuchen Sie zu diesem Zweck, einen Arbeitsplan zu erstellen, der
Folgendes festlegt:
Was sind die Arbeitsaufgaben, die der Auszubildende während des
arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs zu bewältigen hat?
Die Art und Weise, wie sie organisiert und befolgt werden müssen, um das
Lernen und die Anwendung der erworbenen Fähigkeiten zu fördern.
Wann sind mögliche Erklärungsmomente, Übungen, Einzelstudien usw.
einzufügen, die im Unternehmen durchgeführt werden müssen, um den
Erwerb bestimmter spezifischer Kenntnisse und Fähigkeiten zu unterstützen?
Unternehmensinterne Schulungsaktivitäten, die eine, für die berufliche
Weiterentwicklung nützliche Integration von Wissen und Fähigkeiten
ermöglichen.
Der Aktivitätsplan kann später auf der Grundlage des Lernrhythmus der
Auszubildenden und/oder unerwarteter Ereignisse, die durch besondere
geschäftliche Bedürfnisse bedingt sind, angepasst werden.
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und duales Lernen
7. Eine gute didaktische Planung ist die Grundlage für einen
erfolgreichen arbeitsplatzbezogenen Lehrgang
Die didaktische Planung eines arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs ist eine
der grundlegenden Aufgaben des Ausbilders. Die Planung eines
arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs bezieht sich nicht nur auf die
Definition von Inhalten oder zeitlichem Umfang. Die Lehrgangsplanung
bedeutet für den Ausbilder, alle Umstände zu berücksichtigen, die zum
Erfolg der arbeitsplatzbezogenen Ausbildung beitragen – von der
Festlegung der Lernziele über die Anforderungen an den Raum und die
Auswahl der Lernmaterialien bis hin zur Auswertung der Veranstaltung.
Die Planung eines arbeitsplatzbezogenen Ausbildungskurses ist der
Beginn der Arbeit aller Ausbilder. Die Konzeption des Kurses bestimmt
die Kursinhalte über die gesamte Dauer und ist entscheidend für die
erfolgreiche Durchführung.
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8. Didaktische Kursplanung
Was bedeutet „Didaktik“?
Der Umgang mit Didaktik in der Praxis bedeutet, sich mit dem Prozess
des Lehrens und des Lernens auseinanderzusetzen. Es geht dabei um
die folgenden Faktoren:
Bestimmung der Zielgruppe,
Lerninhalte,
Planung,
Implementierung,
Bewertung und
Reflexion.
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9. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass und wie all diese Fragen
miteinander verbunden sind:
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1. Wofür?
Anwendungs
-situation
5. Wie geht
das?
Organisa-
tionsform,
Methode
4. Was?
Inhalte
6. Womit und
wo?
Medien,
Lernort
3. Wozu das
Ganze?
Lernziel,
Qualifikation
2. Für wen?
Zielgruppe,
Bedarf
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10. Aus diesen sechs Schlüsselfragen lassen sich weitere konkrete Fragen
ableiten:
Welche Lernziele sollen erreicht werden und warum?
Welche Voraussetzungen, welche Vorkenntnisse haben die
Teilnehmer?
Welche Inhalte wähle ich aus?
Welche Methoden und Medien sind sinnvoll?
Wie messe ich den Lernerfolg?
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11. Wesentliche Elemente der Kursplanung
Die wesentlichen Elemente der Kursplanung (nach Nuissl und Siebert,
2013) sind in der folgenden Abbildung dargestellt:
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Kursplanung
Kursablauf
konzipieren
Lernziele
formulie-
ren
Stoffmenge
reduzieren
Lernmateria-
lien erstellen/
auswählen
Inhalt
Lernort
Evaluation
Lehrende
Methoden
Lerngruppen
Ziele
Interaktionen
Lernsequenzen
Zeit
Lernende
Medien
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12. 1. Allgemeine und spezifische Lernziele formulieren
Die Formulierung der allgemeinen/spezifischen Lernziele steht
am Anfang jeder Kursplanung. Es ist darauf zu achten, dass
erreichbare Lernziele festgelegt und nachprüfbar sind. Allgemeine/
spezifische Lernziele müssen mit den Lernenden/Auszubildenden
abgestimmt werden, daher sollten sie so klar wie möglich formuliert
werden. Schließlich sollten die Lernziele für den Kurs/den
arbeitsplatzbezogenen Lehrgang geeignet sein.
2. Stoffmenge reduzieren
Dies geschieht durch didaktische Reduktion: exemplarische Auswahl,
Einführungsorientierung, expliziten Bezug auf die Erfahrungen der
Teilnehmer, Konzentration auf Anwendungssituationen und
berufliche Spezialisierung (nach Nuissl und Siebert, 2013).
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Wie plant man einen Kurs / einen arbeits-
platzbezogenen Lehrgang
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13. Exkurs: Didaktische Reduktion
Eine didaktische Reduktion der Lerninhalte bedeutet, dass Sachverhalte für
die Lernenden so aufbereitet werden, dass sie klar und verständlich sind. Sie
findet statt, wenn aus einer großen Materialmenge eine Auswahl von
Lerninhalten getroffen oder wenn ein komplexes Thema in vereinfachter Form
dargestellt wird, indem es auf seine grundlegenden Konzepte, Ideen oder Muster
reduziert wird.
Die didaktische Reduktion ist also eine Technik, die vor dem Hintergrund einer
nicht zu bewältigenden Stoffenge und zunehmend komplexerer Themen
eingesetzt werden kann, um die Lernziele zu erreichen.
Die didaktische Reduktion ist ein Teil der Planungs- und Unterrichtskompetenz
der Lehrenden. Die Planungskompetenz bezieht sich auf die Stoffauswahl im
Zuge der Angebotsplanung und der Programmentwicklung. Dabei sind die
Zielgruppe, Lernziele und zeitlich-organisatorische Rahmenbedingungen
zu berücksichtigen. Die Unterrichtskompetenz des Lehrers/Ausbildners ist
gefordert, wenn die elementaren Aspekte des Lernstoffs den Lernenden/
Auszubildenden vermittelt werden sollen.
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14. Die Aufgabe der Reduktion von Lerninhalten umfasst eine quantitative und eine
qualitative Dimension. Die quantitative Reduktion wird durch die
Konzentration der Lerninhalte erreicht (Abstraktion). Dabei werden das gesetzte
Lernziel und die Bedarfe der Zielgruppe berücksichtigt. Die qualitative Reduktion
ist eine Vereinfachung der Inhalte unter Berücksichtigung der
Lernvoraussetzungen. Sie zielt auf eine möglichst übersichtliche Darbietung
einzelner Sachverhalte (Konkretisierung).
Um Sachverhalte in Unterrichtsinhalte zu überführen, müssen sie sich zunächst
mit den Inhalten auseinandersetzen und eine geeignete Form der
Vorbereitung wählen. Auf diesem Weg hilft ihnen zu Beginn eine
Faktenanalyse, mit der sich die Lehrenden des aktuellen Wissensstands eines
Themas vergewissern. Anschließend erfolgt eine didaktische Analyse, um die
Bedeutung des Materials für die Lernenden zu erörtern und Ansätze für sie zu
finden. Dies geschieht mit Blick auf die Lernenden/Auszubildenden: ihre
biographischen Merkmale, die Bedeutung des Lernstoffs für ihre Zukunft und
weitere Fragen.
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15. Strategien zur Umsetzung der didaktischen
Reduktion in die Praxis:
Elementarisierung: Die Lerninhalte werden auf das Wesentliche reduziert;
nicht zu verwechseln mit der Trivialisierung, sondern Reduzierung auf
grundlegende Strukturen und Gesetzmäßigkeiten.
Schlüsselbegriffe: In einigen Fachbereichen gibt es verschiedene Schlüssel-
begriffe, die einen Zugang zum Thema vermitteln können.
Anwendungssituationen: In der beruflichen Weiterbildung und den arbeits-
platzbezogenen Lehrgängen könnten beispielsweise Themen, die für alle
relevant sind, Vorrang haben vor solchen, die nur für wenige von Interesse sind.
Exemplarische Auswahl: Ein Einzelphänomen eines Themas wird ausgewählt
und so aufbereitet, dass allgemeine Strukturen und Gesetzmäßigkeiten derart
deutlich werden, dass sie sich auch auf andere Fälle übertragen lassen (Siebert,
2009).
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16. 3. Lernmaterialien auswählen / erstellen
Im Anschluss werden Lernmaterialien zusammengestellt oder
entwickelt. Oft gibt es für Kurse festgelegtes Material, z. Bsp.
Lehrbücher, Texte, Folien, Präsentationen, die angepasst werden
müssen. Das Material sollte für Erwachsene geeignet sein, keine
Widersprüche hinsichtlich der Aussagen und des Kontexts enthalten,
in Bezug auf die Zeit und Teilnehmerkompetenz zum Kurs passen
und sich nicht überschneiden.
Außerdem entscheidet der Kursleiter/Ausbilder über den Einsatz von
Methoden und Medien, die zur Erreichung der Lernziele geeignet sind.
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17. Was ist Methodik?
Der Begriff „Methodik“ wird unterschiedlich verstanden. Einerseits
versteht man darunter die Gesamtheit der Methoden, die im Lehr-
/Lernprozess eingesetzt werden. Andererseits kann der Begriff
weitergefasst werden und auch den Lernort, die soziale Form, die
Sitzordnung, die Zeiten, die Medien und die Teilnehmenden
berücksichtigen.
Wir verstehen die Methodik als die „Lehre oder Theorie von den
Methoden, die zur Erreichung bestimmter Ziele in Erziehung und
Unterricht zur Verfügung stehen“ (nach Schaub und Zenke, 2002).
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18. Horst Siebert systematisiert diese Aspekte und schlägt vor, dass die
institutionellen Rahmenbedingungen, die Teilnehmenden, die
Ziele und Inhalte sowie die Lehrenden bei der Auswahl der Methoden
berücksichtigt werden sollten, wie die nachfolgende Abbildung „Kriterien
für die Methodenauswahl“ zeigt:
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Institutionelle
Rahmenbedingungen
Lehrer/Ausbilder
Teilnehmende
Ziele und
Inhalte
Methoden
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19. Methodenauswahl: Vielfältiges Methodenkompendium
Unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte soll der Ausbilder
nun geeignete Methoden zur Vorbereitung und Umsetzung der Inhalte,
Aufgaben und Themen des arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs auswählen.
Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Methodenkompendium
(interaktive Methoden, Methoden des praktischen Wissenserwerbs,
Visualisierungs- und Feedback-Methoden) sollte sowohl für eine aktive
Beteiligung als auch für ein umfassendes Training geeignet sein.
Das Aufzeigen neuer aktivierender Lernansätze und -methoden
wirkt sich neben dem Frontunterricht motivierend auf die Mitarbeiter
aus. Darüber hinaus hilft es einerseits, negative Erfahrungen in Bezug auf
das Lernen und die Weiterbildung zu reduzieren und andererseits eine
positive Einstellung zu den zuvor genannten Themen zu gewinnen.
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und duales Lernen
20. Im Allgemeinen sollen die
Trainings- und Lernmethoden so
praxisnah wie möglich sein. Der
Fokus sollte nicht nur auf der
praktischen Relevanz liegen – auch
die Art und Weise des Lernens sollte
praktisch sein.
Lernen durch Handeln kann so
umgesetzt und zu einer Dimension
entwickelt werden, dass die
Auszubildenden sich des Lernens
gar nicht bewusst werden. Sie
können neue Kompetenzen
entwickeln, ohne zu merken, dass
sie lernen.
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21. Die Methoden, die Sie für eine Ausbildungsveranstaltung auswählen, sollten
variiert werden. Bei arbeitsplatzbezogenen Lehrgängen hat man oft mit
heterogenen Lerngruppen zu tun. Dieser Tatsache kann durch den Einsatz
verschiedener Methoden mit unterschiedlichen Schwerpunkten Rechnung
getragen werden.
Wählen Sie Methoden, die verschiedene Lernarten berücksichtigen, Spaß
machen und alle Sinne ansprechen. Integrieren Sie kurze Sequenzen, in denen
sich die Teilnehmenden auch bewegen müssen, denn Bewegung ist – nach den
Ergebnissen der Hirnforschung – konzentrationsfördernd.
Die folgenden Methoden erweisen sich in arbeitsplatzbezogenen
Lehrgängen als effizient:
Kognitive Ausbildung
Leittexte / schriftliche Anleitungen
Simulationen
Lernstationen / Arbeiten an Stationen
Lernen durch Handeln: praktische Übungen
etc.
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22. Kognitive Ausbildung
Die kognitive Ausbildung zeichnet sich durch vier Phasen aus:
Modellierung (Demonstration),
Gerüstbau (unterstützte selbständige Tätigkeit),
Verblassen (Verringerung der Lehrerunterstützung bei zunehmender
Kompetenz der Lernenden) und
Coaching (überwachte Begleitung).
Zu Beginn stellt der Lehrer/Ausbilder den Lernenden/Auszubildenden
die einzelnen Arbeitsschritte an einem Modell vor (Modellierung). Der
Lernende/Auszubildende sollte dann die einzelnen Arbeitsschritte mit
Hilfe des Lehrers selbstständig durchführen (Gerüstbau). Mit
zunehmender Kompetenz des Lernenden nimmt die Unterstützung des
Lehrers immer mehr ab (Verblassen). Der Lehrer/Ausbilder muss den
Lernprozess des Lernenden/Auszubildenden genau beobachten, um ihn
angemessen unterstützen zu können (Coaching).
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und duales Lernen
23. Leittexte / schriftliche Anleitungen
Die Leittexte sind schriftliche Anleitungen zum Lernen. Die
Teilnehmer werden von Fragen und Aufgaben geleitet, wie sie
selbstständig nach Informationen suchen und mit Materialien, Quellen
und Medien arbeiten können. Mit dieser Methode werden
Unabhängigkeit und Kompetenz entwickelt.
Die Auszubildenden müssen ihren Lernprozess selbstständig planen und
die Inhalte weitgehend selbstständig bearbeiten. Die Leittexte
unterstützen die Auszubildenden dabei, die Arbeits- und Lernprozesse in
Teilschritte zu zerlegen und ihre Reihenfolge festzulegen.
Die Leittextmethode kann für Auszubildende mit unterschiedlichen
Lernbedürfnissen verwendet werden. Diese Methode ist auch für
verschiedene Lernende geeignet, da die Lernenden selbst innerhalb
vorgegebener Grenzen bestimmen können, wie sie lernen, mit wem sie
lernen, welche Hilfsmittel sie einsetzen und welche Schwerpunkte sie
festlegen.
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24. Simulationen
Die Simulation ist eine realistische Darstellung von Ereignissen der
Realität. Aus der Abstraktion wird ein Modell erstellt, an dem
Experimente gezielt durchgeführt werden. Aus den Ergebnissen wird
dann das Verhalten der realen Prozesse abgeleitet.
Die Lernenden übernehmen (oft spielerisch) Rollen und/oder arbeiten in
simulierten Umgebungen, um ihre Handlungs- und
Entscheidungsfähigkeit in realistischen, aber druckfreien Situationen zu
entwickeln und zu trainieren.
Kundengespräche, Beschwerdenbearbeitung, Konfliktgespräche etc.
können durch Simulationen getestet und geübt werden, so dass
zielorientiertes Verhalten gesehen und verinnerlicht werden kann.
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25. Lernstationen / Arbeiten an Stationen (1/2)
Beim Stationslernen werden den Lernenden verschiedene, vom
Ausbilder in einem Raum vorbereitete Lernstationen angeboten.
Je nach Interesse, Lernanforderungen oder Lernstil wählen die
Teilnehmer eine Lernstation, an der sie ihr Wissen bearbeiten,
üben oder vertiefen können. Sie können allein oder gemeinsam mit
anderen arbeiten.
Das Motto lautet: Jeder in seinem eigenen Tempo und zu dem
für ihn wichtigen Themenaspekt. Regelmäßige Treffen der
gesamten Gruppe bieten Raum für Diskussionen und offene
Fragen. Das Stationslernen kombiniert individuelles und
gemeinsames Lernen in der Gruppe miteinander.
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26. Lernstationen / Arbeiten an Stationen (2/2)
Die Auszubildenden arbeiten an jedem Auftrag, wählen aber die
Reihenfolge, in der sie dies tun. So geben Sie ihren Teilnehmern die
Freiheit und Verantwortung, ihren eigenen Lernweg zu wählen. Die
Auszubildenden erleben, dass solche Lernentscheidungen je nach
Situation unterschiedlich motiviert sein können: Sie werden von
Interessen geleitet oder basieren auf ihren eigenen Vorkenntnissen und
Fähigkeiten.
Das Stationslernen bedarf einer intensiven Planung und sollte in jedem
Fall gemeinsam mit den Teilnehmern ausgewertet werden.
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27. Lernen durch Handeln: praktische Übungen
In praktischen Übungen können die Auszubildenden verschiedene
Arbeitsschritte oder bereits erworbene theoretische Kenntnisse
anwenden, üben und nach und nach verbessern.
Das Üben von (neuen) Arbeitsaufgaben (z. Bsp. unterschiedliche
Arbeitsabläufe an Geräten, Einsatz von Werkzeugen, effizienter Umgang
mit unterschiedlicher Software) ermöglicht es den Auszubildenden, die
Ausführung der einzelnen Arbeitsaufgaben zu optimieren und gibt
gleichzeitig Aufschluss darüber, inwieweit die jeweiligen Aufgaben (im
Sinne der Selbsteinschätzung) bereits in einem angemessenen Maße
bewältigt wurden.
Der Fertigstellungsgrad der Aufgabe kann als Indikator für die
Lernerfolgskontrolle betrachtet werden.
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28. Zielgruppenanalyse
Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Planung arbeitsplatzbezogener
Lehrgänge nicht ignoriert werden sollte, ist die Zielgruppenanalyse:
Welche Anforderungen bringen die Mitarbeiter mit sich?
Sind sie eine eher homogene Teilnehmergruppe mit ähnlichen
Anforderungen, Bedürfnissen und Interessen?
Oder setzen sich die Gruppen aus Männern und Frauen
unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, mit unter-
schiedlichen sozialen Hintergründen und Einstellungen sowie
unterschiedlicher Motivation zusammen?
Welche sind die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der
verschiedenen Teilzielgruppen (z. Bsp. Frauen mit Betreuungs-
pflichten, Migranten, junge Männer etc.)?
Diese Kriterien müssen bei der Festlegung der weiteren Planung eines
arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs berücksichtigt werden.
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und duales Lernen
29. Spezifische Bedürfnisse der (Teil-)Zielgruppen
Je nach Unternehmen wird es mehr oder weniger heterogene Teilnehmergruppen
geben. Auch in vermeintlich homogenen Gruppen (z. Bsp. nur Frauen, nur Männer)
gibt es verschiedene Faktoren, die letztlich zu einer heterogenen Gruppe führen, wenn
man sich die einzelnen Komponenten wie Alter, Familie/Sozialsituation, Bildung/
Berufsbiographie genauer ansieht. Es gibt aber auch einige Faktoren, die man
allgemein beachten und bei der arbeitsplatzbezogenen Ausbildung berücksichtigen
sollte.
Spezifische Bedürfnisse der verschiedenen Arten von Lernenden
Eine weitere Komponente, die eine heterogene Gruppe von Teilnehmern erfordert,
sind die jeweiligen Typen der Lernenden. Jeder Teilnehmer ist ein anderer Lerntyp.
Dadurch hat dies einen nachhaltigen Einfluss auf das Lernen und den Lernerfolg. Ein
facettenreiches Methodenset stellt sicher, dass die Mitarbeiter die für sie am besten
geeigneten Ansätze und Methoden finden, um das Beste aus ihren persönlichen
Lernprozessen herauszuholen.
Die jeweiligen Typen der Lernenden und die Lernpräferenzen der Auszubildenden
werden sich im Prozess des Lernens und der Zusammenarbeit allmählich zeigen. Der
Ausbilder muss in diesem Fall aufmerksam und flexibel handeln. Dies ist unerlässlich,
um die jeweils aktuellen Lernbedürfnisse zu berücksichtigen.
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TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal
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30. Hinweis:
Eine kurze und allgemeine Einführung in einfache, aber effiziente
Lernstrategien zu Beginn des arbeitsplatzbezogenen Lehrgangs wäre
wahrscheinlich eine gute Idee, um das Lernverhalten der Mitarbeiter
positiv zu beeinflussen.
Mögliche negative Erfahrungen in der Schule oder beim Lernen können
durch schnelle Lernerfolge leicht reduziert werden. Dies kann dazu
führen, dass die Auszubildenden wieder Vertrauen in ihre eigene
Lernleistung gewinnen und Spaß und Freude am Lernen entwickeln.
.
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31. Verwendung des KIOSK-Modells zur
Planung von Kursen / Lehrgängen
Die Metapher des Hausbaus trägt
dazu bei, dass Sie bei der Planung
eines Kurses / einer arbeitsplatz-
bezogenen Ausbildung nichts
Wichtiges vergessen.
Der Trainer und Berater Hubert
Teml beschreibt die Planung einer
Lehr-Lernsituation vereinfacht
durch ein kleines Gebäude, den
Kiosk.
Das im Internet frei verfügbare Modell
zeigt, dass die Planung und Gestaltung
einer Lehr-Lernsituation dem Hausbau
sehr ähnlich ist.
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32. Das „KIOSK-Modell“
Haus und Lehre – beides braucht zumindest Fundament, Grundgerüst und
Dach.
Fundament: Lernfördernde Grundeinstellung
Das Fundament – eine lernfördernde Grundeinstellung – ist die Basis für eine
gute Ausbildung. So sind beispielsweise eine teilnehmerorientierte Gestaltung
und ein wertschätzender Umgang miteinander für eine gute Lernatmosphäre
unerlässlich.
Grundgerüst: Grundlegende didaktische Fragen
Wie ein Haus, braucht auch die Lernplanung ein Grundgerüst, d. h. Antworten
auf grundlegende Fragen zum Kurs/zum arbeitsplatzbezogenen Lehrgang:
Welche allgemeinen/spezifischen Ziele möchte ich erreichen?
Welche Inhalte möchte ich behandeln?
Welche Methoden sollte ich einsetzen?
Wie kann der Lernerfolg ermittelt werden?
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33. Struktur: Aufgaben während des Lehr-Lernprozesses
Das Grundgerüst benötigt auch ein Aufbaumaterial, damit es hält. Dieses bezieht
sich auf die Aufgaben und Rollen der Ausbilder in fünf grundlegenden Lehr-
Lernsituationen, die in Summe als Akronym wiederum einen Kiosk ergeben:
Konfrontieren: In das Thema einsteigen,
Informieren: Wissensbasis bereitstellen,
Organisieren: Lernaufgaben anleiten,
Selbständiges Arbeiten begleiten: Betreuung der Lernenden/Auszubildenden
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeiten,
Kontrollieren: Unterstützung der Lernenden/Auszubildenden, ihren
Lernerfolg sichtbar zu machen.
Plant man nun diese Phasen mit Hilfe der oben genannten Fragen, ist der Kern
der Ausbildung bereits vorbereitet. Denkt man an das Ganze etwas mehr von den
Teilnehmenden aus, so sieht man, dass viele dieser Aufgaben bei ausreichender
Aufgabenklärung und -vereinbarung auch von Teilnehmenden übernommen
werden können.
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34. Dach: Übergeordnete Bildungsziele
Übergeordnete Bildungsziele, wie z. Bsp. die Förderung der Fähigkeit zur
Reflexion oder zur Problemlösung, sollte man im Planungsprozess nicht
vernachlässigen. Sie bilden das Dach des Bildung-Kiosks und stehen im Grunde
am Anfang, und nicht am Ende.
Denn wer beim Hausbau nicht gleich am Anfang über das Dach nachgedacht hat,
wird vielleicht nicht das darunter bringen können, was darunter gehört.
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TOTVET – Training für Berufsbildungspersonal
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35. Weiterführende Tipps und Ressourcen
APP & TEACH, IO2 – Training modules on management of apprenticeship
programmes for SMEs: Analysing learning needs and training
environments (https://www.appandteach.com)
Profi-Train, Module 3: Appeal to Employees (http://www.profi-
train.de/images/Self_study_manual_Module1_6_11042019_FORMAT_EN.p
df)
https://erwachsenenbildung.at/aktuell/nachrichten_details.php?nid=8227
http://methodenpool.uni-koeln.de/apprenticeship/frameset_
apprenticeship.html
http://paedpsych.jku.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/UNTERRIC
HTSFORMORD/PREISS/method17.html
https://wb-web.de/material/methoden/stationenlernen-1.html
https://wb-web.de/wissen/lehren-lernen/kursplanung.html
http://www.ausbildernetz.de/plus/waehrend/vermittlung/unterricht/leitt
extmethode.rsys
https://www.youtube.com/watch?v=nz6SwliUWoE
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