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1 von 42
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Grundlagen der Umfrageforschung
Kapitel 6: Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung
1
Einführungskurs
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung:
Einige nützliche Konzepte
6.1 Conjoint-Analyse
6.2 Marktsimulationen
6.3 Segmentierung
6.4 Wahrnehmungskarten
2
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung:
Einige nützliche Konzepte
6.1 Conjoint-Analyse
6.2 Marktsimulationen
6.3 Segmentierung
6.4 Wahrnehmungskarten
3
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
4
Conjoint-Analyse
Conjoint-Analyse ist eine Reihe von Techniken, die in der
Marktforschung für die Analyse von attributbasierten
Präferenzen von Konsumenten eingesetzt werden – d.h. um zu
bestimmen, wie wichtig unterschiedliche Produkteigenschaften
und Eigenschaftsausprägungen für die Konsumenten sind.
Besonderheiten
• Bewertung von ganzheitlichen Objekten
• Dekomposition von Präferenzen
Stark verbreitet in
• Segmentierung
• Entwicklung von neuen Produkten
• Preissetzung
Wie soll unser neues Produkt aussehen?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
5
ganz und gar
nicht wichtig
ausgesprochen
wichtig
Hersteller/Marke
Prozessorleistung, GHz
Speicher, GB
Display-Größe
Preis
Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer
nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
6
Erwartung
ganz und gar
nicht wichtig
ausgesprochen
wichtig
Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer
nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind?
Hersteller/Marke
Prozessorleistung, GHz
Speicher, GB
Display-Größe
Preis
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
7
Realität
ganz und gar
nicht wichtig
ausgesprochen
wichtig
Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer
nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind?
Hersteller/Marke
Prozessorleistung, GHz
Speicher, GB
Display-Größe
Preis
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
8
Relative Wichtigkeiten einzelner Produkteigenschaften können besser gemessen werden, wenn sie
von Probanden als einheitliches Stimulus beurteilt werden (CONsidered JOINTly), als wenn jede
Eigenschaft isoliert bewertet wird:
• Viele Konsumenten sind nicht in der Lage, die relative Wichtigkeit einzelner Produkteigenschaften
zu bestimmen.
• Einzelne Eigenschaften werden isoliert anders wahrgenommen, als ihre Kombination, die ein
ganzheitliches Produkt ausmacht.
• Konstruktion der bevorzugten Kombination von Eigenschaften belastet kognitive Fähigkeiten von
Probanden.
• Alle Eigenschaften sind wichtig.
• Soziale Erwünschtheit einiger Eigenschaften bzw. Eigenschaftsausprägungen sowie scharf
ausgeprägte Selbsteinschätzung von Probanden motivieren sie einigen Eigenschaften und
-ausprägungen viel Gewicht zu geben, auch wenn sie keine Rolle spielen (z.B.
Umweltfreundlichkeit, Wohlstand, verringerte Bedeutung vom Preis).
• Einige Probanden können absichtlich versuchen, die Studienergebnisse zu manipulieren, indem
sie „vorteilhafte“ Antworten gaben (z.B. Überbewertung der Wichtigkeit vom Preis).
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Conjoint-Analyse
9
Wenn Sie heute einen PC kaufen müssten und dies die einzig auf dem Markt verfügbare Alternativen
wären, welche Alternative würden Sie wählen?
Dell
• 5 GHz Prozessor
• 4 GB Speicher
• 13“ Monitor
• € 1999,-
Sony
• 3 GHz Prozessor
• 8 GB Speicher
• 17“ Monitor
• € 2199,-
MacBook
• 3 GHz Prozessor
• 2 GB Speicher
• 15“ Monitor
• € 2099,-
Keine
• Wenn das die einzigen
Alternativen wären,
würde ich den Kauf
aufschieben
☐ ☐ ☐ ☐
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung:
Einige nützliche Konzepte
6.1 Conjoint-Analyse
6.2 Marktsimulationen
6.3 Segmentierung
6.4 Wahrnehmungskarten
10
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Marktsimulationen
11
Produktalternativen
Blau Rot Gelb
Proband #1 50 40 10
Proband #2 0 65 75
Proband #3 40 30 20
Mittelwert 30 45 35
Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Produktalternativen
Blau Rot Gelb
Proband #1 50 40 10
Proband #2 0 65 75
Proband #3 40 30 20
Mittelwert 30 45 35
Marktsimulationen
12
“Rot” hat den höchsten durchschnittlichen Präferenzwert.
Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Marktsimulationen
13
Produktalternativen
Blau Rot Gelb Wahl
Proband #1 50 40 10 Blau
Proband #2 0 65 75 Gelb
Proband #3 40 30 20 Blau
Mittelwert 30 45 35 Rot
“Rot” hat den höchsten durchschnittlichen Präferenzwert.
Allerdings, keiner bevorzugt “Rot”.
Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Warum Marktsimulationen? Wettbewerber!
14
• Angenommen 80% der Kunden auf dem Markt präferieren runde Dinge und 20%
präferieren quadratische Dinge.
• Welche Art von Dingen sollten wir auf den Markt bringen?
• Ohne Zusatzinformation ist die Wahl offensichtlich – „runde Dinge“.
• Was ist wenn es auf dem Markt bereits 10 Wettbewerber gibt, die ALLE runde Dinge
anbieten?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Warum Marktsimulationen?
15
• Simulationen spiegeln die Realität besser wieder, als datengetriebenen Modelle
• … in Abbildung von idiosynkratrischen Präferenzen von Segmenten und Individuen
• … durch Berücksichtigung von Präferenzen und konkurrierender Angebote auf dem Markt.
• Wir müssen uns nicht unbedingt auf den „fetten“ Teil des Markts fixieren, um guten Profit
zu erzielen.
• „Versuchslabor“ zum Testen einer Vielzahl an realen Möglichkeiten / Marktchancen und
ihrer möglichen Ergebnisse.
• Ergebnisse von Marktsimulationen sind leicht verständlich und aktionsfähig fürs
Management.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Was machen Marktsimulationen?
16
Der grundlegende Prozess von Marktsimulationen ist wie folgt:
Für jeden Probanden, auf der Basis seiner (bekannten) Präferenzstruktur und unter
Berücksichtigung erschöpfender Information über den Markt (i.S.v. existierenden und
simulierten Produktangeboten), werden seine Produktwahl oder -auswahlwahrscheinlichkeit
und somit die Marktanteile jedes Produkts bestimmt.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Was machen Marktsimulationen?
17
Dies wird durch die Anwendung von sog. Wahlregeln erreicht, z.B.:
• Regel der ersten Wahl
• Produkt mit dem höchsten Nutzen wird gewählt
• Auswahlwahrscheinlichkeit dieses Produkts ist 100%, die restlichen Produkte haben die
Auswahlwahrscheinlichkeit von 0%
• BTL-Modell (genannt nach Bradley, Terry, und Luce)
• Auswahlwahrscheinlichkeit eines Produkts hängt von seinem relativen
Nutzenanteil auf dem Markt
• Positive Auswahlwahrscheinlichkeit für Produkte mit geringem
Präferenz- bzw. Nutzenwert
• Logit-Regel
• Auswahlwahrscheinlichkeit steigt mit steigendem Kontrast
vom Produktnutzen
• Diese Regel ermöglicht a-priori Anpassung von simulierten Marktanteilen
an die realen Marktanteile
å=
= H
h
h
h
h
U
U
1
p
å=
×
×
= H
h
U
U
h
h
h
e
e
1
)(
a
a
ap
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung:
Einige nützliche Konzepte
6.1 Conjoint-Analyse
6.2 Marktsimulationen
6.3 Segmentierung
6.4 Wahrnehmungskarten
18
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Marktsegmentierung
19
Marktsegmentierung
Marktsegmentierung stellt die Grundlage einer differenzierten
Marktbearbeitung dar.
Marktsegmentierung bezeichnet die Aufspaltung des
“relevanten Marktes” in
• nach innen homogene und
• nach außen heterogene
Gruppen von Konsumenten.
Ziel: Entwicklung effizienter Produktdifferenzierungsstrategien
für möglichst optimale Ausschöpfung der Potentiale einzelner
Segmente.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Effektive Marktsegmentierung
20
Sechs Kriterien, die die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Segmentlösung bestimmen:
Identifizierbarkeit
Möglichkeit der Identifizierung von Konsumenten
auf der Basis einfach messbarer Variablen
Substantialität
Segmente müssen groß genug sein, um
Investitionen amortisieren zu können
Zugänglichkeit
Möglichkeit einer gezielten Ansprache bzw.
eines gezielten Einsatzes vom Marketing-Mix
Stabilität
… im Zeitraum der Planung, Durchführung und
Wirkung segmentspezifischer Maßnahmen
Verhaltensrelevanz
Einheitliche Reaktion auf segmentspezifische
Marketing-Maßnahmen (z.B. Preisänderung)
Handlungsfähigkeit
Sinnvoll und hilfreich bei Formulierung vom
Marketing-Mix
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Marktsegmentierung:
Typologie von Segmentierungsmerkmalen
21
Generell Produktspezifisch
Beobachtbar
Kulturelle, Geographische,
Demographische, Sozioökonomische
Merkmale
Nutzerstatus, Nutzungssituation,
-häufigkeit, -intensität,
Markentreue und –Loyalität
Nicht beobachtbar
Psychographische Merkmale, Werte,
Persönlichkeit und Lifestyle
Psychographische Merkmale,
Nutzenvorstellungen/Produktnutzen,
Einstellungen, Wahrnehmung,
Präferenzen, Motive, Absichten
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Nutzen-Segmentierung
• „…Der Nutzen, den Menschen von Produkten erwarten, ist ein der Hauptgründe
für die Heterogenität in ihrem Wahlverhalten. Somit ist der Nutzen der
relevanteste Segmentierungsmerkmal.”
(Haley 1968)
• „… Nutzen ist ein der beliebtesten Merkmale der Segmentierung zwecks Erlangen
vom Marktverständnis, Positionierungsentscheidungen, Entwicklung neuer
Produktkonzepte, Werbe- und Vertriebsstrategien. Das alles – aufgrund seiner
Aktionsfähigkeit.“
(Wind 1978)
22
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Marktsegmentierung:
Bewertung von Segmentierungsmerkmalen
23
Identifizier-
barkeit
Substantialität Zugänglichkeit Stabilität Handlungs-
fähigkeit
Verhaltens-
relevanz
1. Generelle, beobachtbare ++ ++ ++ ++ – –
2. Spezifische, beobachtbare
Kauf + ++ – + – +
Nutzung + ++ + + – +
3. Generelle, nicht beobachtbare
Persönlichkeit ± – ± ± – –
Lifestyle ± – ± ± – –
Psychographische Merkmale ± – ± ± – –
4. Spezifische, nicht beobachtbare
Psychographische Merkmale ± + – – ++ ±
Wahrnehmung ± + – – + –
Nutzen bzw. Nutzenvorstellungen + + – + ++ ++
Absichten + + – ± – ++
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Paradox der Nutzensegmentierung
24
Bei Segmentierung auf der Basis vom Nutzen, den Konsumenten von einer Produkt- bzw.
Dienstleitungskategorie erwarten, sollte der Analytiker klar zwischen zwei Typen von Variablen unterscheiden:
(i) Variablen, die wichtig sind, um die Stichprobe in homogene Segmente trennen zu können, und (ii)
Variablen, die wichtig sind, weil sie den Nutzen oder die Eigenschaften darstellen, den die Probanden in jedem
Segment am meisten verlangen. Es ist einfach anzunehmen, dass sie das Gleiche sind. Manchmal ja, meistens
jedoch nicht. Es ist gut möglich, dass die „Treiber“ zwischen den Segmenten gar nicht variieren und überhaupt
keine Diskriminanzkraft aufweisen, z.B. Preis, Qualität usw.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung:
Einige nützliche Konzepte
6.1 Conjoint-Analyse
6.2 Marktsimulationen
6.3 Segmentierung
6.4 Wahrnehmungskarten
25
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Positionierung
2626
Positionierung
Positionierung –
• Positionierung bezeichnet die Ausrichtung aller
Marketingaktivitäten an den Präferenzstrukturen der
potenziellen Kunden unter Berücksichtigung von
Wettbewerbsprodukten.
• Positionierung stellt eine Integration verschiedener
Strategieoptionen dar.
• Ziel der Positionierung ist es, die Unternehmensleistungen
so zu gestalten, dass die von Kunden wahrgenommenen
Ist-Eigenschaften mit den von ihnen gewünschten Soll-
Eigenschaften in Übereinstimmung gebracht werden.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Die Rolle der Wahrnehmung in Positionierung
27
Blindtest
Probanden wissen nicht, welche Cola sie trinken
„Offener“ Test
Probanden wissen, welche Cola sie trinken
Präferieren
Diet Pepsi
Präferieren
Diet Coke
Keine
Präferenz
Präferieren
Diet Pepsi
Präferieren
Diet Coke
Keine
Präferenz
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Wahrnehmungskarten
2828
Wahrnehmungskarten
Wahrnehmungskarten bilden Positionen von konkurrierenden
Produkten (bzw. Marken oder Unternehmen) im „virtuellen“
Eigenschaftsraum ab, welcher die Wahrnehmung der
gesamten Produkt- bzw. Dienstleistungskategorie durch die
Konsumenten charakterisiert.
• Abstände zwischen zwei Alternativen entsprechend dem
Grad ihrer wahrgenommenen (Un-)Ähnlichkeit.
• Vektoren geben die Richtung und Stärke von
wahrgenommenen Produkteigenschaften an.
• Achsen sind die latenten Produkteigenschaften, die
zwischen allen Alternativen am besten differenzieren.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Ziel der Positionierung
29
Komfort
PS-Zahl
Idealpunkt/
Idealposition
Produkt B
Produkt A
Ziel der Positionierung ist es, in der
Wahrnehmung von Konsumenten eine
solche Position einzunehmen, die
• möglichst nah am Idealpunkt und
• möglichst weit weg von der Konkurrenz
ist.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Beispiel: Wahrnehmungskarte von Sessel-Designs
30
Quelle:Chuang,Y.,&Chen,L.2008Apr24.HowtoRate100VisualStimuliEfficiently.InternationalJournalofDesign
Emotional
Rational
Einfach
Übertrieben
Leicht
Schwer
Realistisch
Modern
Traditionell
Kompliziert
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 31
Wahrnehmungskarten
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
Quelle:Moore/Pessemier(1993),S.145
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
32
Wahrnehmungskarten
Wettbewerbsintensität
Je näher die Marken sind, desto ähnlicher sind sie in
der Wahrnehmung der Konsumenten, desto stärker
(„direkter“) ist der Wettbewerb.
Relativ starke
Konkurrenz
Gleiche Distanz =
ähnliche Wett-
bewerbsintensität
Relativ schwache
Konkurrenz
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
33
Wahrnehmungskarten Das populärste Bier
unter Männern
Gleiche Popularität unter
Frauen, Unterschied
unter Männern
Das unpopulärste Bier
unter Männern
Eigenschaftsvektoren:
Wahrnehmung von Brands durch Konsumenten
Je weiter ein Brand vom Ursprung entlang eines
Eigenschaftsvektors entfernt ist, desto stärker ist
diese Eigenschaft bei ihm ausgeprägt
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
34
Wahrnehmungskarten
Rechter Winkel =>
Popularität unter Männern
sagt nichts über Popularität
unter Frauen aus
Die unter Männern
populäre Marken neigen
dazu, stark zu sein
Beziehungen zwischen den Eigenschaften
Je kleiner der Winkel zwischen Eigenschaftsvektoren,
desto höher ist deren paarweise Korrelation
Gleiche Popularität unter
Frauen, Unterschied unter
Männern
Gleiche Popularität unter
Männern, starker
Unterschied unter Frauen
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
35
Wahrnehmungskarten
Konsumenten können die Marken auf der
Dimension „Populär unter Männern“ besser
differenzieren, als auf der Dimension
„Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis “
Länge des Eigenschaftsvektors zeigt seinen
Differenzierungsgrad
Je länger der Vektor ist, desto stärker differenziert
diese Eigenschaft zwischen den Bieren
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Populär unter Männern
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
36
Wahrnehmungskarten
Zeigen in etwa eine
Richtung; korrelieren
sowohl rechnerisch, als
auch inhaltlich
Achsen differenzieren am stärksten
Achsen sind “virtuelle” Eigenschaftsvektoren, die am
stärksten differenzieren. Deren Bezeichnung wird
meistens aus den benachbarten Vektoren abgeleitet.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Stark
Leicht
HochwertigBudget
Hochwertig
Auswärts essen
Zum
besonderen
Anlass
Vollmundig
Arbeiter
Hell Leicht
Old Milwaukee
Populär unter
Männern
Günstig
Gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis
Populär unter
Frauen
Stark
Budweiser
Beck‘s
Miller Coors
Michelob
Miller Lite
Coors Light
Meister Brau
Old Milwaukee Light
Heiniken
Nicht
sättigend
Präferenzen vom Segment
C sind nicht befriedigt ->
offene Marktlücke?
37
Wahrnehmungskarten
Wahrnehmungskarten und Segmentierung
Einfache Bewertung von Segmentpotenzialen und -attraktivität.
Einfache Formulierung von Positionierungsstrategien, -aussagen
und Werbekampagnen.
Segment
A
Segment
C Segment
B
Mögliche Themen für Werbekampagnen:
Segment A: Stakes Bier für starke Männer.
Segment B: Echte Ladies trinken hochwertiges helles Bier zu
besonderen Anlässen.
Segment C: Leichtes Helles – gutes Bier zum guten Preis.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Beispiel: Wahrnehmungskarte von Schmerzmittel
38
Sanft
Gut für Kinder
Lange Wirkung
Effektivität
Hart zu schlucken
Fairer Preis
Tylenol
Panadol
Anacin
Bayer
Excedrin
Motrin
Prüfen Sie sich:
Welche Medikamente stehen unter stärksten Konkurrenz?
Wie lassen sich diese Medikamente in Begriffen von nur
einer der dargestellten Eigenschaften aus Marketing Sicht
am besten beschreiben?
Anhand welcher zwei der dargestellten Eigenschaften lassen
sich die Vorzüge eines Medikaments am besten
kommunizieren?
Kann ein Unternehmen einen höheren Preis dadurch
rechtfertigen, dass sein Medikament sanfter als alle andere
Medikamente ist?
Welche Eigenschaft (außer „Gut für Kinder“) sollte ein
Hersteller der Kindermedikamente als erstes optimieren?
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Sanft
Gut für Kinder
Lange Wirkung
Effektivität
Hart zu schlucken
Fairer Preis
Tylenol
Panadol
Anacin
Bayer
Excedrin
Motrin
Beispiel: Wahrnehmungskarte von Schmerzmittel
39
Prüfen Sie sich:
Welche Medikamente stehen unter stärksten Konkurrenz?
Antwort: Tylenol und Mortin
(am nächsten zueinander)
Wie lassen sich diese Medikamente in Begriffen von nur
einer der dargestellten Eigenschaften aus Marketing Sicht
am besten beschreiben?
Antwort: „Sanft“
(am weitesten vom Ursprung entlang dieses Vektors
und am nächsten zu ihm)
Anhand welcher zwei der dargestellten Eigenschaften lassen
sich die Vorzüge eines Medikaments am besten
kommunizieren?
Antwort: “Sanft” und “Effektivität”
(die längsten Vektoren)
Kann ein Unternehmen einen höheren Preis dadurch
rechtfertigen, dass sein Medikament sanfter als alle andere
Medikamente ist?
Antwort: Nein! In der Wahrnehmung von Konsumenten sind
diese Eigenschaften unabhängig voneinander
Welche Eigenschaft (außer „Gut für Kinder“) sollte ein
Hersteller der Kindermedikamente als erstes optimieren?
Antwort: “Hart zu schlucken”
(kleinster Winkel zu „Gut für Kinder“;
liegt auf der horizontalen Achse)
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Wichtigkeit der Wahrnehmung in Positionierung
40
Kohlenhydrate
Preis
Vitamine
Protein
Nährwert
Vitamine
Protein
Sättigt
Geschmack
Halbfertig
Kohlenhydrate
Fett
Cholesterin
Kalorien
Zucker
Zucker
Cholesterin
Sättigt
Halbfertig
Fett
Kalorien
Objektive Eigenschaften
Subjektiv wahrgenommene Eigenschaften
Kurioser aber typischer Fall
40 Lebensmittel: subjektive Wahrnehmung vs.
objektive Eigenschaften.
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung
Wichtigkeit der Wahrnehmung in Positionierung
41
Objektive Eigenschaften
Subjektiv wahrgenommene Eigenschaften
Kurioser aber typischer Fall
40 Lebensmittel: subjektive Wahrnehmung vs.
objektive Eigenschaften.
Wahrnehmung bzw. Bewertung von vielen
Lebensmitteleigenschaften hat oft nichts oder sehr
wenig mit dem realen Gehalt dieser Eigenschaften
zu tun.
Kohlenhydrate
Preis
Vitamine
Protein
Nährwert
Vitamine
Protein
Sättigt
Geschmack
Halbfertig
Kohlenhydrate
Fett
Cholesterin
Kalorien
Zucker
Zucker
Cholesterin
Sättigt
Halbfertig
Fett
Kalorien
Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 42
Referenzen:
Backhaus, Klaus, Bernd Erichson, Wulff Plinke, Rolf Weiber (2015), „Multivariate Analysemethoden: Eine
anwendungsorientierte Einführung“, Springer Gabler, 14. Auflage.
Malhotra, Naresh K. (2009), „Marketing Research: An Applied Orientation“, Prentice Hall, 6th edition.
Myers, James H. (1996), „Segmentation & Positioning for Strategic Marketing Decisions“, South Western Educ Pub .
Sulivan III, Michael (2010), „Statistics: Informed Decisions Using Data“, Pearson, 3rd edition.
Course “Statistics I” of Elgin Community College.
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abgeleiteten Werken sind angehalten, die für die Verbreitung ihrer Werke notwendige Lizenzen selbst zu beschaffen. Der Autor sowie die mit ihm affilierten Personen und/oder Organisationen können für die
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1https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de. Die Lizenz gilt nicht für das Bildmaterial.

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Grundlagen der Umfrageforschung (www.questionstar.de) : 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung

  • 1. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Grundlagen der Umfrageforschung Kapitel 6: Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung 1 Einführungskurs
  • 2. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung: Einige nützliche Konzepte 6.1 Conjoint-Analyse 6.2 Marktsimulationen 6.3 Segmentierung 6.4 Wahrnehmungskarten 2
  • 3. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung: Einige nützliche Konzepte 6.1 Conjoint-Analyse 6.2 Marktsimulationen 6.3 Segmentierung 6.4 Wahrnehmungskarten 3
  • 4. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 4 Conjoint-Analyse Conjoint-Analyse ist eine Reihe von Techniken, die in der Marktforschung für die Analyse von attributbasierten Präferenzen von Konsumenten eingesetzt werden – d.h. um zu bestimmen, wie wichtig unterschiedliche Produkteigenschaften und Eigenschaftsausprägungen für die Konsumenten sind. Besonderheiten • Bewertung von ganzheitlichen Objekten • Dekomposition von Präferenzen Stark verbreitet in • Segmentierung • Entwicklung von neuen Produkten • Preissetzung Wie soll unser neues Produkt aussehen?
  • 5. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 5 ganz und gar nicht wichtig ausgesprochen wichtig Hersteller/Marke Prozessorleistung, GHz Speicher, GB Display-Größe Preis Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind?
  • 6. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 6 Erwartung ganz und gar nicht wichtig ausgesprochen wichtig Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind? Hersteller/Marke Prozessorleistung, GHz Speicher, GB Display-Größe Preis
  • 7. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 7 Realität ganz und gar nicht wichtig ausgesprochen wichtig Bitte geben Sie an, inwieweit folgende PC-Eigenschaften bei Ihrer nächsten Entscheidung über den Kauf eins PCs wichtig sind? Hersteller/Marke Prozessorleistung, GHz Speicher, GB Display-Größe Preis
  • 8. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 8 Relative Wichtigkeiten einzelner Produkteigenschaften können besser gemessen werden, wenn sie von Probanden als einheitliches Stimulus beurteilt werden (CONsidered JOINTly), als wenn jede Eigenschaft isoliert bewertet wird: • Viele Konsumenten sind nicht in der Lage, die relative Wichtigkeit einzelner Produkteigenschaften zu bestimmen. • Einzelne Eigenschaften werden isoliert anders wahrgenommen, als ihre Kombination, die ein ganzheitliches Produkt ausmacht. • Konstruktion der bevorzugten Kombination von Eigenschaften belastet kognitive Fähigkeiten von Probanden. • Alle Eigenschaften sind wichtig. • Soziale Erwünschtheit einiger Eigenschaften bzw. Eigenschaftsausprägungen sowie scharf ausgeprägte Selbsteinschätzung von Probanden motivieren sie einigen Eigenschaften und -ausprägungen viel Gewicht zu geben, auch wenn sie keine Rolle spielen (z.B. Umweltfreundlichkeit, Wohlstand, verringerte Bedeutung vom Preis). • Einige Probanden können absichtlich versuchen, die Studienergebnisse zu manipulieren, indem sie „vorteilhafte“ Antworten gaben (z.B. Überbewertung der Wichtigkeit vom Preis).
  • 9. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Conjoint-Analyse 9 Wenn Sie heute einen PC kaufen müssten und dies die einzig auf dem Markt verfügbare Alternativen wären, welche Alternative würden Sie wählen? Dell • 5 GHz Prozessor • 4 GB Speicher • 13“ Monitor • € 1999,- Sony • 3 GHz Prozessor • 8 GB Speicher • 17“ Monitor • € 2199,- MacBook • 3 GHz Prozessor • 2 GB Speicher • 15“ Monitor • € 2099,- Keine • Wenn das die einzigen Alternativen wären, würde ich den Kauf aufschieben ☐ ☐ ☐ ☐
  • 10. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung: Einige nützliche Konzepte 6.1 Conjoint-Analyse 6.2 Marktsimulationen 6.3 Segmentierung 6.4 Wahrnehmungskarten 10
  • 11. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Marktsimulationen 11 Produktalternativen Blau Rot Gelb Proband #1 50 40 10 Proband #2 0 65 75 Proband #3 40 30 20 Mittelwert 30 45 35 Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
  • 12. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Produktalternativen Blau Rot Gelb Proband #1 50 40 10 Proband #2 0 65 75 Proband #3 40 30 20 Mittelwert 30 45 35 Marktsimulationen 12 “Rot” hat den höchsten durchschnittlichen Präferenzwert. Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
  • 13. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Marktsimulationen 13 Produktalternativen Blau Rot Gelb Wahl Proband #1 50 40 10 Blau Proband #2 0 65 75 Gelb Proband #3 40 30 20 Blau Mittelwert 30 45 35 Rot “Rot” hat den höchsten durchschnittlichen Präferenzwert. Allerdings, keiner bevorzugt “Rot”. Angesichts folgender Präferenzwerte, welches Produkt sollten wir auf dem Markt anbieten?
  • 14. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Warum Marktsimulationen? Wettbewerber! 14 • Angenommen 80% der Kunden auf dem Markt präferieren runde Dinge und 20% präferieren quadratische Dinge. • Welche Art von Dingen sollten wir auf den Markt bringen? • Ohne Zusatzinformation ist die Wahl offensichtlich – „runde Dinge“. • Was ist wenn es auf dem Markt bereits 10 Wettbewerber gibt, die ALLE runde Dinge anbieten?
  • 15. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Warum Marktsimulationen? 15 • Simulationen spiegeln die Realität besser wieder, als datengetriebenen Modelle • … in Abbildung von idiosynkratrischen Präferenzen von Segmenten und Individuen • … durch Berücksichtigung von Präferenzen und konkurrierender Angebote auf dem Markt. • Wir müssen uns nicht unbedingt auf den „fetten“ Teil des Markts fixieren, um guten Profit zu erzielen. • „Versuchslabor“ zum Testen einer Vielzahl an realen Möglichkeiten / Marktchancen und ihrer möglichen Ergebnisse. • Ergebnisse von Marktsimulationen sind leicht verständlich und aktionsfähig fürs Management.
  • 16. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Was machen Marktsimulationen? 16 Der grundlegende Prozess von Marktsimulationen ist wie folgt: Für jeden Probanden, auf der Basis seiner (bekannten) Präferenzstruktur und unter Berücksichtigung erschöpfender Information über den Markt (i.S.v. existierenden und simulierten Produktangeboten), werden seine Produktwahl oder -auswahlwahrscheinlichkeit und somit die Marktanteile jedes Produkts bestimmt.
  • 17. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Was machen Marktsimulationen? 17 Dies wird durch die Anwendung von sog. Wahlregeln erreicht, z.B.: • Regel der ersten Wahl • Produkt mit dem höchsten Nutzen wird gewählt • Auswahlwahrscheinlichkeit dieses Produkts ist 100%, die restlichen Produkte haben die Auswahlwahrscheinlichkeit von 0% • BTL-Modell (genannt nach Bradley, Terry, und Luce) • Auswahlwahrscheinlichkeit eines Produkts hängt von seinem relativen Nutzenanteil auf dem Markt • Positive Auswahlwahrscheinlichkeit für Produkte mit geringem Präferenz- bzw. Nutzenwert • Logit-Regel • Auswahlwahrscheinlichkeit steigt mit steigendem Kontrast vom Produktnutzen • Diese Regel ermöglicht a-priori Anpassung von simulierten Marktanteilen an die realen Marktanteile å= = H h h h h U U 1 p å= × × = H h U U h h h e e 1 )( a a ap
  • 18. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung: Einige nützliche Konzepte 6.1 Conjoint-Analyse 6.2 Marktsimulationen 6.3 Segmentierung 6.4 Wahrnehmungskarten 18
  • 19. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Marktsegmentierung 19 Marktsegmentierung Marktsegmentierung stellt die Grundlage einer differenzierten Marktbearbeitung dar. Marktsegmentierung bezeichnet die Aufspaltung des “relevanten Marktes” in • nach innen homogene und • nach außen heterogene Gruppen von Konsumenten. Ziel: Entwicklung effizienter Produktdifferenzierungsstrategien für möglichst optimale Ausschöpfung der Potentiale einzelner Segmente.
  • 20. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Effektive Marktsegmentierung 20 Sechs Kriterien, die die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Segmentlösung bestimmen: Identifizierbarkeit Möglichkeit der Identifizierung von Konsumenten auf der Basis einfach messbarer Variablen Substantialität Segmente müssen groß genug sein, um Investitionen amortisieren zu können Zugänglichkeit Möglichkeit einer gezielten Ansprache bzw. eines gezielten Einsatzes vom Marketing-Mix Stabilität … im Zeitraum der Planung, Durchführung und Wirkung segmentspezifischer Maßnahmen Verhaltensrelevanz Einheitliche Reaktion auf segmentspezifische Marketing-Maßnahmen (z.B. Preisänderung) Handlungsfähigkeit Sinnvoll und hilfreich bei Formulierung vom Marketing-Mix
  • 21. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Marktsegmentierung: Typologie von Segmentierungsmerkmalen 21 Generell Produktspezifisch Beobachtbar Kulturelle, Geographische, Demographische, Sozioökonomische Merkmale Nutzerstatus, Nutzungssituation, -häufigkeit, -intensität, Markentreue und –Loyalität Nicht beobachtbar Psychographische Merkmale, Werte, Persönlichkeit und Lifestyle Psychographische Merkmale, Nutzenvorstellungen/Produktnutzen, Einstellungen, Wahrnehmung, Präferenzen, Motive, Absichten
  • 22. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Nutzen-Segmentierung • „…Der Nutzen, den Menschen von Produkten erwarten, ist ein der Hauptgründe für die Heterogenität in ihrem Wahlverhalten. Somit ist der Nutzen der relevanteste Segmentierungsmerkmal.” (Haley 1968) • „… Nutzen ist ein der beliebtesten Merkmale der Segmentierung zwecks Erlangen vom Marktverständnis, Positionierungsentscheidungen, Entwicklung neuer Produktkonzepte, Werbe- und Vertriebsstrategien. Das alles – aufgrund seiner Aktionsfähigkeit.“ (Wind 1978) 22
  • 23. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Marktsegmentierung: Bewertung von Segmentierungsmerkmalen 23 Identifizier- barkeit Substantialität Zugänglichkeit Stabilität Handlungs- fähigkeit Verhaltens- relevanz 1. Generelle, beobachtbare ++ ++ ++ ++ – – 2. Spezifische, beobachtbare Kauf + ++ – + – + Nutzung + ++ + + – + 3. Generelle, nicht beobachtbare Persönlichkeit ± – ± ± – – Lifestyle ± – ± ± – – Psychographische Merkmale ± – ± ± – – 4. Spezifische, nicht beobachtbare Psychographische Merkmale ± + – – ++ ± Wahrnehmung ± + – – + – Nutzen bzw. Nutzenvorstellungen + + – + ++ ++ Absichten + + – ± – ++
  • 24. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Paradox der Nutzensegmentierung 24 Bei Segmentierung auf der Basis vom Nutzen, den Konsumenten von einer Produkt- bzw. Dienstleitungskategorie erwarten, sollte der Analytiker klar zwischen zwei Typen von Variablen unterscheiden: (i) Variablen, die wichtig sind, um die Stichprobe in homogene Segmente trennen zu können, und (ii) Variablen, die wichtig sind, weil sie den Nutzen oder die Eigenschaften darstellen, den die Probanden in jedem Segment am meisten verlangen. Es ist einfach anzunehmen, dass sie das Gleiche sind. Manchmal ja, meistens jedoch nicht. Es ist gut möglich, dass die „Treiber“ zwischen den Segmenten gar nicht variieren und überhaupt keine Diskriminanzkraft aufweisen, z.B. Preis, Qualität usw.
  • 25. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 6. Fortgeschrittene Techniken der Marktforschung: Einige nützliche Konzepte 6.1 Conjoint-Analyse 6.2 Marktsimulationen 6.3 Segmentierung 6.4 Wahrnehmungskarten 25
  • 26. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Positionierung 2626 Positionierung Positionierung – • Positionierung bezeichnet die Ausrichtung aller Marketingaktivitäten an den Präferenzstrukturen der potenziellen Kunden unter Berücksichtigung von Wettbewerbsprodukten. • Positionierung stellt eine Integration verschiedener Strategieoptionen dar. • Ziel der Positionierung ist es, die Unternehmensleistungen so zu gestalten, dass die von Kunden wahrgenommenen Ist-Eigenschaften mit den von ihnen gewünschten Soll- Eigenschaften in Übereinstimmung gebracht werden.
  • 27. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Die Rolle der Wahrnehmung in Positionierung 27 Blindtest Probanden wissen nicht, welche Cola sie trinken „Offener“ Test Probanden wissen, welche Cola sie trinken Präferieren Diet Pepsi Präferieren Diet Coke Keine Präferenz Präferieren Diet Pepsi Präferieren Diet Coke Keine Präferenz
  • 28. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Wahrnehmungskarten 2828 Wahrnehmungskarten Wahrnehmungskarten bilden Positionen von konkurrierenden Produkten (bzw. Marken oder Unternehmen) im „virtuellen“ Eigenschaftsraum ab, welcher die Wahrnehmung der gesamten Produkt- bzw. Dienstleistungskategorie durch die Konsumenten charakterisiert. • Abstände zwischen zwei Alternativen entsprechend dem Grad ihrer wahrgenommenen (Un-)Ähnlichkeit. • Vektoren geben die Richtung und Stärke von wahrgenommenen Produkteigenschaften an. • Achsen sind die latenten Produkteigenschaften, die zwischen allen Alternativen am besten differenzieren.
  • 29. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Ziel der Positionierung 29 Komfort PS-Zahl Idealpunkt/ Idealposition Produkt B Produkt A Ziel der Positionierung ist es, in der Wahrnehmung von Konsumenten eine solche Position einzunehmen, die • möglichst nah am Idealpunkt und • möglichst weit weg von der Konkurrenz ist.
  • 30. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Beispiel: Wahrnehmungskarte von Sessel-Designs 30 Quelle:Chuang,Y.,&Chen,L.2008Apr24.HowtoRate100VisualStimuliEfficiently.InternationalJournalofDesign Emotional Rational Einfach Übertrieben Leicht Schwer Realistisch Modern Traditionell Kompliziert
  • 31. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 31 Wahrnehmungskarten Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend Quelle:Moore/Pessemier(1993),S.145
  • 32. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend 32 Wahrnehmungskarten Wettbewerbsintensität Je näher die Marken sind, desto ähnlicher sind sie in der Wahrnehmung der Konsumenten, desto stärker („direkter“) ist der Wettbewerb. Relativ starke Konkurrenz Gleiche Distanz = ähnliche Wett- bewerbsintensität Relativ schwache Konkurrenz
  • 33. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend 33 Wahrnehmungskarten Das populärste Bier unter Männern Gleiche Popularität unter Frauen, Unterschied unter Männern Das unpopulärste Bier unter Männern Eigenschaftsvektoren: Wahrnehmung von Brands durch Konsumenten Je weiter ein Brand vom Ursprung entlang eines Eigenschaftsvektors entfernt ist, desto stärker ist diese Eigenschaft bei ihm ausgeprägt
  • 34. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend 34 Wahrnehmungskarten Rechter Winkel => Popularität unter Männern sagt nichts über Popularität unter Frauen aus Die unter Männern populäre Marken neigen dazu, stark zu sein Beziehungen zwischen den Eigenschaften Je kleiner der Winkel zwischen Eigenschaftsvektoren, desto höher ist deren paarweise Korrelation Gleiche Popularität unter Frauen, Unterschied unter Männern Gleiche Popularität unter Männern, starker Unterschied unter Frauen
  • 35. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend 35 Wahrnehmungskarten Konsumenten können die Marken auf der Dimension „Populär unter Männern“ besser differenzieren, als auf der Dimension „Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis “ Länge des Eigenschaftsvektors zeigt seinen Differenzierungsgrad Je länger der Vektor ist, desto stärker differenziert diese Eigenschaft zwischen den Bieren Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Populär unter Männern
  • 36. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend 36 Wahrnehmungskarten Zeigen in etwa eine Richtung; korrelieren sowohl rechnerisch, als auch inhaltlich Achsen differenzieren am stärksten Achsen sind “virtuelle” Eigenschaftsvektoren, die am stärksten differenzieren. Deren Bezeichnung wird meistens aus den benachbarten Vektoren abgeleitet.
  • 37. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Stark Leicht HochwertigBudget Hochwertig Auswärts essen Zum besonderen Anlass Vollmundig Arbeiter Hell Leicht Old Milwaukee Populär unter Männern Günstig Gutes Preis- Leistungs-Verhältnis Populär unter Frauen Stark Budweiser Beck‘s Miller Coors Michelob Miller Lite Coors Light Meister Brau Old Milwaukee Light Heiniken Nicht sättigend Präferenzen vom Segment C sind nicht befriedigt -> offene Marktlücke? 37 Wahrnehmungskarten Wahrnehmungskarten und Segmentierung Einfache Bewertung von Segmentpotenzialen und -attraktivität. Einfache Formulierung von Positionierungsstrategien, -aussagen und Werbekampagnen. Segment A Segment C Segment B Mögliche Themen für Werbekampagnen: Segment A: Stakes Bier für starke Männer. Segment B: Echte Ladies trinken hochwertiges helles Bier zu besonderen Anlässen. Segment C: Leichtes Helles – gutes Bier zum guten Preis.
  • 38. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Beispiel: Wahrnehmungskarte von Schmerzmittel 38 Sanft Gut für Kinder Lange Wirkung Effektivität Hart zu schlucken Fairer Preis Tylenol Panadol Anacin Bayer Excedrin Motrin Prüfen Sie sich: Welche Medikamente stehen unter stärksten Konkurrenz? Wie lassen sich diese Medikamente in Begriffen von nur einer der dargestellten Eigenschaften aus Marketing Sicht am besten beschreiben? Anhand welcher zwei der dargestellten Eigenschaften lassen sich die Vorzüge eines Medikaments am besten kommunizieren? Kann ein Unternehmen einen höheren Preis dadurch rechtfertigen, dass sein Medikament sanfter als alle andere Medikamente ist? Welche Eigenschaft (außer „Gut für Kinder“) sollte ein Hersteller der Kindermedikamente als erstes optimieren?
  • 39. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Sanft Gut für Kinder Lange Wirkung Effektivität Hart zu schlucken Fairer Preis Tylenol Panadol Anacin Bayer Excedrin Motrin Beispiel: Wahrnehmungskarte von Schmerzmittel 39 Prüfen Sie sich: Welche Medikamente stehen unter stärksten Konkurrenz? Antwort: Tylenol und Mortin (am nächsten zueinander) Wie lassen sich diese Medikamente in Begriffen von nur einer der dargestellten Eigenschaften aus Marketing Sicht am besten beschreiben? Antwort: „Sanft“ (am weitesten vom Ursprung entlang dieses Vektors und am nächsten zu ihm) Anhand welcher zwei der dargestellten Eigenschaften lassen sich die Vorzüge eines Medikaments am besten kommunizieren? Antwort: “Sanft” und “Effektivität” (die längsten Vektoren) Kann ein Unternehmen einen höheren Preis dadurch rechtfertigen, dass sein Medikament sanfter als alle andere Medikamente ist? Antwort: Nein! In der Wahrnehmung von Konsumenten sind diese Eigenschaften unabhängig voneinander Welche Eigenschaft (außer „Gut für Kinder“) sollte ein Hersteller der Kindermedikamente als erstes optimieren? Antwort: “Hart zu schlucken” (kleinster Winkel zu „Gut für Kinder“; liegt auf der horizontalen Achse)
  • 40. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Wichtigkeit der Wahrnehmung in Positionierung 40 Kohlenhydrate Preis Vitamine Protein Nährwert Vitamine Protein Sättigt Geschmack Halbfertig Kohlenhydrate Fett Cholesterin Kalorien Zucker Zucker Cholesterin Sättigt Halbfertig Fett Kalorien Objektive Eigenschaften Subjektiv wahrgenommene Eigenschaften Kurioser aber typischer Fall 40 Lebensmittel: subjektive Wahrnehmung vs. objektive Eigenschaften.
  • 41. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung Wichtigkeit der Wahrnehmung in Positionierung 41 Objektive Eigenschaften Subjektiv wahrgenommene Eigenschaften Kurioser aber typischer Fall 40 Lebensmittel: subjektive Wahrnehmung vs. objektive Eigenschaften. Wahrnehmung bzw. Bewertung von vielen Lebensmitteleigenschaften hat oft nichts oder sehr wenig mit dem realen Gehalt dieser Eigenschaften zu tun. Kohlenhydrate Preis Vitamine Protein Nährwert Vitamine Protein Sättigt Geschmack Halbfertig Kohlenhydrate Fett Cholesterin Kalorien Zucker Zucker Cholesterin Sättigt Halbfertig Fett Kalorien
  • 42. Paul Marx | Grundlagen der Umfrageforschung 42 Referenzen: Backhaus, Klaus, Bernd Erichson, Wulff Plinke, Rolf Weiber (2015), „Multivariate Analysemethoden: Eine anwendungsorientierte Einführung“, Springer Gabler, 14. Auflage. Malhotra, Naresh K. (2009), „Marketing Research: An Applied Orientation“, Prentice Hall, 6th edition. Myers, James H. (1996), „Segmentation & Positioning for Strategic Marketing Decisions“, South Western Educ Pub . Sulivan III, Michael (2010), „Statistics: Informed Decisions Using Data“, Pearson, 3rd edition. Course “Statistics I” of Elgin Community College. Haftungsausschluss: Diese Präsentation enthält das Bildmaterial, welches nur für die Verbreitung innerhalb dieser Präsentation und ihrer Teile in unveränderter Form lizensiert ist. Die Autoren von abgeleiteten Werken sind angehalten, die für die Verbreitung ihrer Werke notwendige Lizenzen selbst zu beschaffen. Der Autor sowie die mit ihm affilierten Personen und/oder Organisationen können für die Verletzung jeglicher Lizenzbedingungen in keiner Form verantwortlich gemacht werden, sofern diese Verletzungen nicht durch ihr aktives Tun verursacht worden sind – also insbesondere nicht in Fällen der durch sie unkontrollierten Verbreitung dieser Präsentation, ihrer Teile und/oder von dieser Präsentation abgeleiteter Werke. Markennamen und geschützte Warenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. Die Nennung von Markennamen und geschützter Warenzeichen hat lediglich beschreibenden Charakter. Irrtümer vorbehalten. Diese Präsentation unterliegt der CreativeCommons-Attribution-NonCommercial-ShareAlike-Lizenz1, soweit Anderes nicht explizit angegeben ist. Jede Nutzung oder Verbreitung dieser Präsentation, ihrer Teile und/oder abgeleiteter Werke erfordert einen Verweis auf diese Präsentation und explizite Nennung von Paul Marx und questionStar™. ©2016 Paul Marx, questionStar™. All rights reserved. 1https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de. Die Lizenz gilt nicht für das Bildmaterial.

Hinweis der Redaktion

  1. First-Choice-Rule (Maximum-Utility-Rule) Produkt mit dem höchsten Gesamtnutzen wird Gewählt (Wahrscheinlichkeit der Auswahl solches Produktes ist immer 100%, Wahrscheinlichkeit der Auswahl anderer Produkte ist gleich 0) BTL-Modell (Bradley, Terry und Luce) Wahrscheinlichkeit der Produktwahl entspricht dem prozentualen Anteil der Präferenz für ein Produkt am „Gesamtmarkt“. (Wahrscheinlichkeit der Auswahl von Produkten mit geringen Präferenzwerten ist höher 0) Logit-Choice-Rule Die Wahrscheinlichkeit, nur eines der möglichen Produkte zu wählen, wächst (exponentiell) mit dem Präferenzunterschied.
  2. Identifiability It must be possible to measure Substantiality It must be large enough to earn profit Accessibility It is possible to reach potential customers via the organization's promotion and distribution channel Stability It must be stable enough that it does not vanish after some time Responsiveness It responds consistently to a given market stimulus Actionability It is useful in deciding on the marketing mix
  3. Segment C - leichtes helles Bier, günstig A - starkes Bier für richtige Männer B - Frauen werden es mögen; die Leichtigkeit für _sie_
  4. Any use or distribution of this presentation, its parts and/or derivative works is allowed only for non-commercial purpose and requires a link to this presentation and reference to Paul Marx and questionStar™.