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Erniedonkfesi in Lisdorl im lohre 1937
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Heiner Groß
Wo fgong Mcng
Rudo f Lonsdorfer
Wollgong Mong
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Vorwort 3
Der Verein {ür Heimo}kunde Lisdor{ e. V stellt sich vor 4
Vor 60 Johren - Lisdorfer verlossen ihre Heimoi 6
Erinnerungen on die Evokuierung onno 1939 /
Mosel frdnkisch
- eine Sproche über Grenzen 9
AK Mundort und Brouchtum l0
Wie Le.ischiroff enstonn es l0
Erntedonkfesie in Lisdod l0
Wie die Lisdorler den Kriegswinler 1944,/45 im Stollen im Rosentol verbrochien l4
Die Brücken über die Soor bei Lisdorf 15
Lisdorf - eine römische Siedlung? 16
Lisdorfer berells 1816 Stddterl 16
Erinnerungen on unsere Gostwirlschofl ,Zum Anker,, (beim Borthel) 17
Geschichien um den Gosthof Ris eDem Ecken« in Lisdorf 18
He ner Groß
Moniko Honouer Müller
August Bolthosor
Druck:
Milgliedsbeitrog:
Vereii iür Heimolkunde L sdorf e. V (VHt)
Am Ginrerbers 13, 66740 Soorlouis tisdor{
lel-u.F.: 06A3 ) / 41 69 4
Heiner Groß (vero.lworl i.h), Geors Groß, Günter lv,1on9, Wol{sons Mais, Werner Noumoin,
Druckerei und Verlos Heiiz Klein GmbH, Au{ der Wes 7, 66740 Soarlou s Lisdor{
Kreissporkosse Soorlouis (BLZ 593 501 l0), Klo.Nr: 74-30088 0
Volksbonk Soorlouß (BtZ 593 901 00), Kto.Nr: 1401217629
5,00 DM le Hefi, Vereinsmiislieder erholle. es koreilos
36,00 DM/ Johr bei El.ze mitg iedschol, 60,00 DM bei Fomiienmltslleds.hofi
Nomentlch gekennze chnele Anike geben die Meinrns des Verfosere, nicht unbed .91 der Redoktioi wieder
Nochdruck, ouch ouszugsweise, .ur mli Ge.ehmigu.g des Herousgebers
r1li,,
Vonnrort
Bei dem ebhoften nteresse, den der Heimolgedonke in den letzien lohren in zunehmende
N4oße ollgemein und im besonderen ln unserem Stodtteil Lisdorf erf<;hrt, fühlen wir uns ver
plllchtei und zugleich ouch ermutigt, die oußerordent ich inleressonte Vergongenheit unseres
Ortes weiler ouizuhe len und durch Herousgobe von heimotkund ichen Schriflen der interes,
sierten Algemeinheii zugdngllch zu mochen.
Mit dem »Lisdorfer Heimoiblofiu, dessen l. Ausgobe wir zu unserem zweiiöhrigen Bestehen
herousgebrocht hoben, sle len wir lhnen eine Schrlft vor, die rege mciß]g erscheinen so L
Für diese Ausgobe hoben wir vornehmlich Beiträge von Geschehnissen ous !nserer iunge-
ren Orlsgeschichte ousgewöh t, die die Aheren !nter uns noch bewußt miter ebt hoben. Dos
sind die Beitröge über die in den eizten Vorkrlegsiohren in Lisdorf im großen Rohmen gefei,
Heiner Groß
Vorsitzender des Vereins für Heimqtkunde Lisdorf e. V.
erien Erniedonkfesle und die om i Sepiember 1939 dem Toge des Kriegsousbruches erfolgie Evokuierung der
Lisdorler Bevö kerung noch Thüringen und dem Osthozgebiel, sowie die eidvole Zeit im Lisdorfer Sto len ous der
Zeit Ende 1944/ AnIong 1945.
Mit schöneren Erinnerungen verbunden sind die Geschichten über die früheren Goslwilrschoften Risler, Borthe und
Kneip im,Eckenu, der heuiigen Soorstroße, on die noch viele in Lisdorf gerne zurückdenken.
Ein Beitrog über den moselfrdnkischen Ursprung unserer Lisdorfer Mundort !nd über die Herkunfi unseres Ortsnomens
dorl in dieser 1 . Ausgobe ebenso nicht fehlen, wle die Vorsie ung des Herousgebers dieser Zeilschrifi, des noch iun-
gen Vereins für Heimotkunde Lisdorl e.V.
Die Soor über viele lohrhunderte unser Schicksolsfluß ist mii einem Alrike über die wechselvolle Geschichte der
beiden Lisdorfer Soorbrücken ebenso in dieser Ausgobe behonde t.
Eine Erslousgobe ist immer mii besonders vielArbeit und vielfö tigen Problemen verbunden. Dos wor ouch bei dieser
1. Ausgobe so. Nochdem dos zuncichsl possende Konzepl gefunden und die lechnische Hersiel ung gesicheri wor,
ging es on dle ihemotische Geslo lung. Bel derAuswohl der in der l. Ausgobe zu pub izierenden Themen hotren wir
im wohrsten Sin ne des Wolres die Quol der Woh «. Wlr hoben nömlich seil unsererVereinsgründung Sioff und The
men für viele inieressonle Adikel zusommengelrogen, so doß ouch die ndchslen Ausgoben themotisch gesicheri sind-
Allen Ko leginnen und Kolegen, insbesondere den /4iig iedern des Redokionsousschusses, die ln vielen Stunden un-
eigennütziger Arbeit diese l. Ausgobe geschoffen hoben, donke ich gonz hezlich. Aber ouch denlenigen, die uns
mit interessonien nformolionen und ohen, hislorischen Folos geholfen hoben, gilt unserer hez ichster Donk.
Diese 1. Ausgobe können wir noch unentgelilich obgeben. Für die vorgesehenen weileren Ausgoben müssen wir
iedoch eine bescheidene Gebühr erheben. Doneben sind wlr ouf Sponsorengelder und Werbeeinnohmen ongewie-
sen. Nur so wird es mög ich sein, die vorgesehenen weiteren Ausgoben ouch iotsöchlich herouszubrlngen.
Wir hoffen, doß dos ,Lisdo#er Heimoibloik( eine gute Aufnohme und Verbreitung finden wird und die Leser es mii
lnieresse und Freude genießen werden.
r-z.
3
DerVerein für Heimotkunde Lisdorf e. V. stellt sich vor
Gegründet wurde der Verein, kurz VHL genonnt, om 7.
November 1997 im Gosthous Brelninser in der Moches-
siroße in Soorlouis Lisdorf von 36 Personen. Wir sind olso
ein noch recht iunger Verein und noch in der Aufboupho-
se, trol-zdem hoben wir in den zwei .Johren unseres Besle-
hens einiges ouf den Weg gebrocht und schon über 250
Mitglleder, worouf wir noiürlich sto z sind.
Vorges.hi.hte
Ein Tei der Gründungsmltglieder hol slch bereits longe vor
der Gründung des VHL mll Heimolgeschichie und Helmot
pflege im weilesien Sinne beschöfligt. So geh6ren Ludwig
Freichel, Heiner Groß, Geors Groß, Hons Kneip, Wollsons
Mong, Werner Noumonn und Al{red Schwind schon seit vie-
len Johren der Vereinigung für die Heimoikunde im Lond
kreis Soorlouis on, deren Geschafisflhrer Alfred Schwind
wöhrend seiner beruflichen Töligkeil ols Amtsleiter beim
Londrotsomi Soor ouis wor. Vor eiwo l0 lohren hoben Ute
Brelninger, Klemens Port und Wolier Welsch ols ose Verei
niquncr von Heimofreunden den Kolender »Lisdorf Gestern
und Heule« mit Zeichnungen historischer Lisdorfer Motive
des Molers Robert Eisenborth ous Rehlingen herousgebrocht.
Dem sollle eine enlsprechende Vereinsgründung lolgen, wos
ober zunöchst nicht geschoh.
Zur g eichen Zeit engoglerte sich Heiner Groß lm Soorlouiser
Stodtroi für die Einrichtung einer ArbeitbescholfLrngs
moßnohme bei der Siodt Soorlouis zur Auforbeilung der
Geschichte von Lisdorf. Diese Ber.ühungen hoflen 1994 mit
der befristeten Einste lung des Historikers Arni Finkenberg
ous Trier Erfolg und lijhrten 1997 schließlich zur Herousgo-
be des Buches ,Lisdorf Von der Sleinzeit bis zur Gegenwo'1
{1 996)rr o s Bond 5 der Geschlchle der Kreisslodl Soorlouis.
n der Erkenntnis, doß ouch noch der Veröffent ichung des
tisdoder Geschichtsbuches noch Vie es der weileren Edor-
schung und vor o lem der breiten Vermitl ung bedorf, hot
Heiner Groß schließ ich im Herbsi 1997 zur Gründung el-
nes Vereins Iür Heinrotkunde in Lisdorf oufgerufen. Dem
Au{ruf woren öber 40 lnteressenten in dos Gosthous
Breininger ge{olgt, so doß om 7. November sogleich die
beobsichiigle Vereinsgründung erfo gen konnle.
Reahlsform des Vereins
DeTVHL isi ein rechts{öhigerVerein noch BGB. Noch Erstel-
lung und Verobschiedung elner Solzung wurden wir om 2.
Dezember 1998 unter der Nr. 1055 in dos Vereinsregister
beim Amtsgerichf Soorlouis eingelrogen. Selther {ühren wir
den Zusotz »e- V«.
Zweck des Vereins
Au{sobe des VHL ist:
1. die Förderung und Pflege des Heimotgedonkens und des
troditionellen Brouchtums
2. die Erlorschung der Heimotgeschichte, vornehmlich der
des Stodltei s Lisdorfs.
gut, Bildern und Korten insbesondere Veröffenllichungen,
Vodröge, Studienfohrten und heimoikund iche Veronstollun-
gen dienen.
Der Verein isi porieipolitisch neutrol.
Gemeinnützigkelt
Der VHL verfolgt ousschließ ich und unmilte bor gemeinnü1
zige Zwecke. Selne Täiigkeit lst dorouf gerichlet, dle Al ge-
meinheit ouf geistig kuliurellem Geblel selbsllos zu tördern.
MilteldesVereins dürfen n!r für die soizungsmößlgen Zwek-
ke verwendet werden. Durch Bescheid des Finonzomies
Soorlouis vom 23. Apri l998 wurden wir ols semeinnüizig
Der VHL Vorslond
Er besieht ous 6 Miigliedern des geschdltslührenden Vor-
slondes und weiteren l9 gewöhien und 2 berrfenen Mil-
gliedern des erueilelren Vorslondes, die den Gesomtvor-
srond biden.
Gerrhöftclührender Votrtond:
Voßikenden Heiner Gioß,Am Glßlerberg 13, Iel.: 41694
Slellverlrelen l(emen! Pod, Wolfklr. 3, Tel; 42271
llorio S.holly, l{eu€-Welt-Sh 40 lel.: 42621
t.holrmeiiler: Bemd Loy, tort Routh 62, Tel.: 43052
orgdleiten Honr-loochim loris, Gro8*r 95,Iel,: 42536
S.h ftlührer: Agner Groß, lm Bogen I3,lel.: 40651
Mitglleds(holt
Au{genommen in den VHL werden nolür iche Personen so
wie Verbönde, Unternehmen und iuristische Personen, die
bereil sind, den Verein bel der Erfü lung seiner sotzungs-
mößlgen Au{goben zu unierstützen und zu fördern. A e, dle
okllv mitorbeiten und / oder uns durch ihren Beitrog Jinon
zieL fordern wollen, slnd heilich wi kommen. Der MilgLieds-
beitrog beirögt 3,00 DM ie Monot bei Elnze milglledscholt
und 5,00 DM ie Monot bei Fomillenmitoliedscho{i. Dobei
hondelt es sich um die Mindestbeitröge. Noch oben hoben
wir keine Begrenzungl
Arbeitskreise
Zur Er edlgung derVereinsoufgoben wurden om i 7.9.I 998
fo gende Arbeliskreise (AK) gebildet:
AK Archiv und Heimrlrtube nit 8 ttlilgliedern
leiter Gü[ler mdng, An der Kopellenmühle 5, Tel,: 42631
Al( lllundd.t und Bid0.hl0m nil 8ltlitgliedern
leilen We]ner lloumonn, lm oh:tgorten l7,Iel,: 2770
Al( toniliei-i,nd Ahnenfoß(hurg nil I I iigliedern
Leiler: Peler Breininger, Am Ginsterberg 14, Tel.: 41616
Diesem Zweck sollen neben der Forschungstörigketr der Al( Heimdtgesdkhte einrdl. trühget.hkhte mil 15 MiEliedern
Mtig ieder und derArch vierung von erholienswertem Schrih leiler: Wolfgong mong, Pdmmenweg 2d Sthollh.06834/ 49295
4
l[ Bodonlondo, Geologle ulld lllnerulogle mil4 rtlit0li.dem
Leiler llelrclGrc0, Am Ginrerh€rg 13, Iel,: 41694
Al( Ger.hi.hte de. lirdoiler Gemü,ehour nir 5 filltgliedon
leiler: Hsiner Grcß
Al( liidoder Spodgexhl.hie mll 7 ilitglloden,
Leiler:,lo,ef Rupp, Gotlsrrli 16, Iel.: 42109
Al( oryoniiolion von leronrldllungen nil 6 ltlltglleden
Lciler: VoßiE. er und Oigonßlllonrlelier
Al( Redohlon ll6 Milglleden
Liler: H.imr GroS
Bi5herige Aklivltälen
Die Houptorbeit wird in den Arbeitskreisen geleislel, die
mehr oder weniger regelmößig logen. lnsbesondere der AK
Mundort und Brouchlum unler Leilung von Werner Nou-
monn und der AK Heimolgeschichie einsch . Frühgeschich-
le unier Leilung von Wolfgong Mong, sowie in letrler Zeil
ouch der AK Redoklion unier Leiiung von Heiner Groß to
9en regelmößig. Besonders hervozuheben ist dos Engoge-
menlvon Günler Mong Iür dieAulbou eines Schriflenorchivs
und Agnes Groß fur den Au{bou eines Bildorchivs. Beide
Archivleile sind schon rechi umfongreich. Noch der Bereit
siellLrng von Röumen im Bereich der Prolessor Ecker Schule
soll dori unser Archiv eingerichtet werden und donn zu be-
s rm.nlen Ze,len lederrrorr z.-rgdr9l,.h seir.
Seil mehr ols einem Johr ist Rudolf Zenner ous Felsberg in
unserem Aultroq dobei, ein Einwohnerbuch von Lisdorf zu
ersiellen, dos Ende 2000 in der Reihe »Quellen zur Geneo-
ogie im Londkreis Soorlouis und ongrenzende Gebieleu er-
scheinen soll.
Noch dem Heimotkolender für 1998 konnten wir onr 30.
September dieses Johres einen Lisdorfer Heimolkolender {ür
dos Johr 2000 vorste len, der l3 neue Koh ezeichnungen
des Molers Robert Eisenborih von hislorischen Moliven ous
Lisdorl enfhöh-
Die bisherigen Besichtigungen und Führungen erstreckten
sich vorwiegend ouf Obiekte vor Ort. So wurde die Sto len,
onloge im Rosentol, die in dieser Ausgobe behondelt ist,
oulgrund des großen lnieresses mehrfoch besichllgt, eben-
so der unler DenkmoLschutz slehende ,'Alte Friedho{ Soor-
louis« ieweils mit Füharng durch Gernot Korge, dem Ge,
schöftsführer der KreisvereinigLrng lür Heimotkunde. Besich-
ligtwurden ouch dos Siödlische Museum mit Führung durch
Museumsleiier Erich Pohl und dos hlstorische Pulvermogo-
zin im Fort Rouch- lm Herbst 1998 wurde eine boden-
kundliche Führung durch die LisdorlerAu durchgelührt, die
weii über Lisdorf hinous nteresse gefunden holte.
Vor kuaem hoben wir gemeinsom mii der Bildhouerin Re-
gina Zopp, die zur Zeil den neuen Lisdorfer Dorfp olz künsl-
lerisch gesioltei, einen ,,Toq der ofienen Tür,, in ihrer Werk'
slotl in der Provinziolslroße durchgefiihrt, der troiz ungün-
stigerWitterung eine große Resononz ge{unden hot. ln 1998
besuchten wir die »Prometheus Ausstellung« im Geblöse-
hous des Welikulturerbes ,,Alie Völk inger Hütle« und die
Ausstellung »Dos goldene Vlies« im Ch6teou du Molbrouck
in Lothringen sowie die römische Villenonloge in Perl-Borg.
n diesem Johr besuchien wir die Aussiellung ,Äls der Krieg
über uns gekommen won und ,1000 lohre Stodlgeschich-
ie Soorbrückenu im Historischen Museum im Soorbrücker
Schloß sowie die Ar:sstellung über die Abiei Wodgossen in
der doriigen Volksbonk.
Vorhoben
Neben Besichtigungen, Führungen, Ausstellungen und Fohr'
len mit geschichtlichem oder noturkundlichem Hintergrund
slnd konkret mehrere Publ kotionen gep on1, so über die
Slollenereignisse 1944/45, den Bou der Kleinbohn vor der
Johrhundertwende, die Lisdor{er Orlstei e ,Holzmühle" und
,Obsigorfen. sowie weitere Folgen dieser I - Ausgobe
»Lisdorfer Heimoiblott« und ouch eine Schrift über die
Lisdorfer Mundod, die Werner Noumonn mii seinem Arbelis'
kreis schon weitgehend vorbereilel hoi.
Flnonzlerung
Die Vorhoben, insbesondere die geplonten Verölfentlichun'
gen, können selbslverstönd ich nur reolisierl werden, wenn
uns die dofü r e r{orderlichen Mitteizur Ver{ügung stehen. Die
bescheidenen Mitgliedsbeilräge reichen - trotz der inzwi-
schen über 250 Mitglieder und sporsomster Mittelbe-
wirlschoflung - beiweitem dozu nicht ous. Und die Beilrö-
ge sollen ouch in den ndchsten Johren nichl ongehoben
werden. Wi. sind olso noch wie vor oul Spenden, Anzeigen
uns sonsiige UnterslÜlzung von Sponsoren dringend onge-
wiesen. Alle, die uns eine kleine oder große Spende zukom-
men lossen, erholien dorüber eine sleuerlich obzugsfdhige
Spendenbescheinigung von der Kreisstodl Soorlouis zuge'
slellt.
Am nochholtigslen können wir iedoch durch die Beitrdge
vielerweiterer Mitglieder ge{ördertwerden. Desho b sind wir
on vielen weileren Mitgliedern sehr interessiert.
Der Vorslond des VHL
Wolfgong Mong
VOR 60 JAHREN - Lisdorferverlqssen ihre Heimot
Vorsechzig Johren, im Herbst 1939, wor Lisdorf{ost leervon
seinen Bewohnern. Nur Soldoten woren im Dorf zu sehen.
Deutschlond befond sich im Zweiien Weltkrieg. Hinter der
5oorlog, mehrere Kilomete r tief geslof{elt, derWestwoll, elwo
l5 bis 20 Ki ometer weiler weslwdris Fronkreichs Ostwoll,
die Moginof inie. Die meislen Bewohner Lisdorfs befonden
sich weit weg »im Reich«. Sie woren dodhin »evokuieri wor-
den«. Bereils im Moi l939woren onlösslich einerWesiwoll-
lnspektion des Soor Abschnitts durch Adolf Hitler diesem
Evokuierungsplöne vorgelegt worden. Diese sohen vor, im
Kriegs{olle ous einer bis l0 Kilomeier hinler die Grenze rei-
chenden ,Roten Zoneu die gesomte Bevölkerung vorüberge-
hend zu enlfernen. Um dos unschöne Wort,F ucht,, zu ver-
meiden, nonnle mon dlese Aklion »Evokuierung«. Als nun im
Sommer i 939 wegen Hil ers Forderungen on Polen und Eng-
londs Beislondsgoronlie Polen gegenüber erneul Kriegsge-
fohr besiond, hoffien die Menschen on der 5oor, doss olles,
wie schon im Voriohr onlösslich der Sudeienkrise, sich in
Wohlge{ollen ouflösen würde. Vor ollem holfe mon, doss
sich Fronkreich in seiner»Mourirö Donzig« (Sterben für Don-
zig) Stimmung nicht von Eng ond in einen Krieg hinetnzie,
hen lossen würde. Aber om 25. Augusl wurden Wehrmochts-
einheilen Richlung Westwol in Morsch qeseizt. ln der dor-
ouflolgenden Nochl erlolgie die Einberufung derWehrp{lich,
ligen. An 27 - August wurden donn sogenonnte »Bewirt-
schoftungskorieqn oul Lebensmillel, Bekleidung und Ge-
brouchsgüler ousgegeben. NLrn dömmerle es ouch den Letz-
ten, doss es doch Krieg geben würde, und die Ersten moch-
ten sich ouf den Weg zu Verwondten »im Reich«. Am 29. Au,
gusi begonn donn die Evokuierung der lnsossen der Kron-
kenhöuser Bold do ro u{ folglen Ahe, Gebrechliche und Mütter
mil Kleinkindern. Sie wurden ,unöchsl noch mit Bussen und
Loslwogen zu den Sommellogern im Hinterlond gebrocht. Als
om L September deuische Truppen Polen ongriffen, wurde
der Rest der Bevölkerung evokulert. Dos ging schubweise
vonslotlen. Zuersl komen die Dörfer on der Grenze, hn,
Leidingen, Romme fongen u.s.w. on dle Reihe. Donn {olg-
len Berus, Bisien, Düren, donn Felsberg, Uberherrn,
6
Neuforweiler, schließlich Lisdorf. Dos geschoh olles noch om
l.Sepiember. Die Dör{er om linken Sooruler wurden einen
Tog sp6ter evokuieri und om 3. Seplemberwor die gesomie
»Rote Zone« verlossen. ln Lisdorf hotlen bereils om Mo.gen
die Erslen dos Dorf verlossen- Zum Teil woren die Leule von
der Polizei geweckt worden. Gegen Miitog setzte sich der
Houplteil der Bewohner ln Morsch. Am spöten Nochmitlog
{olgten die Leizien - meist mii Ziehwägelchen.
Sehrviele Lisdorfe r verließe n ober mit Plerde{uhrwerken dos
Dorf. Efwo ein Drittel der Dorfbevölkerung woren Bouern
und sie nohmen ouf ihren Fuhrwerken zum TeilVerwondete
und Bekonnie mii.-rAnsonslen wurde ein großer Teil der
Lisdorfer mit Omnibussen und Loslwogen lronsporlierl. Es
gob in Lisdorf ndm ich drei oder vier Loslwogen von Ge-
müsehöndlern. Sie luhren mehrmo s om Tog zu den Somm-
ellogern inr Hinierlond. Hier im Roum Leboch / Tholey
woren die Flüchtlinge teils in mil Slroh ousgelegten Schul,
und Gosthoussölen untergebrochl. Einige hoben ouch im
Freien kompiert, wo sie om 3- Seplembervon einem schwe
ren Gewifier überroschf wurden. Erst om 3. und 4. Septem
ber wurden die Lisdorler donn zu den Bohnhölen gebrocht.
Doch von einer komloirob en Reise konnte keine Rede sein.
Obwohl ieder nur I 5 kg Morschousrüsiung milnehmen durf-
le Moßchverpllegung, Essbesteck und Essgeschirr, Decken,
Leibwösche, Wenerschutz, Wosch, Pulz- und Nöh-
zeug, Toschenlompe und nicht zuvergessen, die
Gosmoske - woren die Eisenbohnobteile völlig
überbelegt. Viele Leule londelen ouch in Vieh, und
Gülerwoggons, die ober donn wenigslens mit Stroh
ousge egi woren. Es ging ouch nicht so zÜgig vor-
on, do dle Ml iiörtronsporle von und noch der Front
Voroig hote1. Wol- r es genoL g ,r9, ,Lss e r.e-
Wohrenddessen zogen dre Lrsdor{er Eouern in ei
nem sch,er endlos scheinenden Woge reck rn er-
ner fosl dreiwöchigen Reise in den Kreis Nord-
housen in Thüringen.
Dorthin und noch Sochsen-Anholt woren die Be
wohner der »Roten Zone« im Kre s Soor ouis (do,
mo s Soorloulem) im wesenilichen evokuied wor-
den. Dos gesomie »Bergungsgebiet« erstreckte sich
etwo von Honnover bis in die Oberpfolz und von
Hessen bis zur Elbe. Als zentroler Punkt goh Kossel. Dori be-
lond sich ouch ein Suchdienst. Denn durch die vorzeitige Evo-
kuierung der Kronken, Aien und iungen Müiterworen viele
Fomllien ouselnondergerlssen worden. Auch sonsi suchie die
NSDAP den Evokuierten den Aufeniho I in der Fremde so on-
genehm wie möglich zu mochen. So wurden Stommiische
orgonisiert und es gob Belreuungsslellen. Nichi immer ndm-
lich wor dos Verhöltnis der Fl0chflinge zu r eingesessenen Be-
völkerung sehr gut. Aufenlholtsorte der Evokuierlen woren
im ollgemeinen kleine Dörler, wo sie donn bei Fomilien
zwongseingewiesen worden woren. Dos musste, zumindest
in der ersien Zeii, zu Reibereien {lhren. Do gob es Mietwu
cher, und ofi musslen sich die Menschen, die wegen des
l.'eg"s .nit Fronl'e ch ihre He'rol hoien verlossen .nücsen,
Eß6nach
Golha
ols ,Soorfronzosenu beschimplen ossen. Der sonze Winler
ging so im {remden Lond dohin und ouch dos Frühiohr. Donn
skeckte Fronkreich om 22. luni 1940 die Woffen, und nun
hieß es o erorlen: »Nix wie hemml«. So schne I ging es ober
donn doch nichl. Wer vorzeitig heimkehrte, wurde zurück-
geschickl, verlor gor einen Enlschödigungsonspruch {ürwdh-
rend der Evokuierungszell entstondene Sochschöden. Dos
hol're ouch seinen Grund. Die Dörfer logen immerhin 10 Mo-
note zwischen den Fronien. n Lisdorf holte es zwor keine
Bodenkömp{e gegeben, doch es be{onden sich militörische
Anlogen im Dorf, und Lisdor{ hofie iöglich Adilleriefeuer er-
hohen. Folglich mussten die Kriegsschöden o usge besse rl' wer
der . Vo' ole"r --ßte wosser r-d Sl o-rve..orgr rg *ie
derherg esiellt werden. Sollten dte Einheimischen nichischnell
genug ollein mil dlesen Arbeilen fedig werden, wurden, do-
mit es schneller ging, exlro lnstolloteure ous »dem Reich« en-
gogied. So woren denn Hondwerker, dorunter ouch Böcker
und Meizger, und Beh;rden die ersten, die zurückkehren
durften. m Loufe des Monois August trofen donn die übrt-
oen Bewohnerein-Am Soorlouterner Bohnhofwurden sie mit
Fohnen, Girlonden, B umenschmuck und Musikkopellen
emp{ongen. ln Lisdorf ongekommen konnien sle donn fesl-
siellen, doss slch die Kriegsschöden im Rohmen gehollen hor
ten. Dos nvenlor wor meist noch in guiern Zuslond, denn
wdhrend der Abwesenheit hohe die Polizei Plündern streng
bek6mpft. P L;nderer woren lout Be{ehl oul der Stelle zu er-
schießen. Als om I 5- September 1940 der Unterricht in der
Schule begonn, wor dos ein Zeichen dofür, doß olles wieder
seine Ordnung hotte. Niemond ober hot domols geohni, doß
Rudolf tonsdorfer
sich olles unter erheb ich chooiischeren Umstönden in nur
vierJohrenwiederholenso te. DochdosisleineondereGe
schichie.
'rDer obenieuer che Ireck der Lisdorfer Loidw rie mii Pferde-
fuhMerken noch Thüriioen levonArnt Finkenberq ln seinem Lisdorfer
Ges.hichrsbuch (S.233 S 238) ou{9rund von Beiktjsen vo. Poul
A.4orsuetnoch Tosebuchoulzei.hnu.se. des spdterse{ollenen Richord
Ecker u.d von Roso Ke n-Rulons cos{ohrich behondelt.
Erinnetung on die Evokuierung 1939
Die Rückführung der Llsdorfer
Londwirle ist im Heimolbuch von
Llsdorf (Bond V der Geschichre
der Kreisstodi Soorlouis) ouslühr
lich beschrieben. Meine Eiebnis,
se beginnen mitdem Tog derAn-
kunfl in Nordhousen/Nord-Thü-
ringen. Am Morgen des
20.09.1 939 wurden unsere Pler'
de nebst drei Plonwogen ous dem
Zug entloden. Wir wurden mlt
den Wogen in Rlchiung Groß
werlher geschickl, beg eitei von einem orlskundigen Hel{er
Der ersie Wogen wor der der Foml ie lohonn Schmitt Wei-
er, sle komen oul dos Riltergut in Kleinwerlher. Der zweiie
Wogen wor der unsrige, der der Fomilie Josef Lonsdorfer
Kreutzer. Meine Eltern, meine Schwesler Roso, mein Bruder
Josef (i 944 in Rußlond sefollen) und ich, domols I 1 lohre
o i, mußien noch vier Kilomeierweiter zum Ritlergul in Groß-
werlher. Der drilte Wogen der Fomi ie Josef Lonsdorfer
Lonsdorfer fuhr co. I 0 Kilometer weiler noch Wol ersleben.
Au{ dem Ril'rergut in Großwenher wurden wir von den Ein-
heimischen sehrfreund ich begrüßt und oufgenommen. Zu
ersi wurden die P{erde versorgi, donn wurde meiner Fomilie
eine Wohnung mit drei Zimmern zugewiesen. Noch einigen
Ruhelogen für Mensch und Tier wurden mein Voler, Broder
und Schwestergegen Enfge t oufdem Ritlergui be-
schöftigl; ich ging zLrr Schu e, meine Multer be,
sorgte den Housholl und holl mil in der Guts-
küche.
Dos Riliergut gehörte donrols der Firmo Fronk &
Kothreiner (»Kothreiner Koffee,,), wor co. 2500
Morgen groß und beschö{tigle ungeföhr 60 Men-
schen- Verwoliei wurde dos Gut von elnem Ad'
mlnistrolor nomens Hermonn Ebelr, zusötzlich
von einem Ho{- und einem Fe dverwo ter. Der
Mos-r renpo4 r-nro3-e 3 Trol-orer rrd ei-e
Roupe (Keitenfohrzeug). Der Viehbestond be ief
sich ouf co. 30 Arbeitsp{erde, l0 Reit- und
(ursche"prerde. 200 M, chliLle, 200 5ch-eine
und zwei große Scholherden. Angeboul wurden
Gelreide, Zuckerrüben und Korlofleln. Mein Vo-
ler lJl"le ir oe, C oßgörrerer qrov
"-ende
Ar-
derungen im Gemüseonbou ein, wos ouf dem Ritlergul zu
elnem llorierenden Gemüseverkoufführte. Longsom kom ol,
es in seine geregelte Bohnen, nolür ich wor dos Heimweh
sehr groß. Um unser Heimweh zu indern, fuhren wir in un-
serer Freizeit mit Fohrrödern zu unseren Verwondlen und
Freunden, die in der nöheren Umgebung evokuiert woren.
Einmo wöchenilich irofen wir uns o le bei Peter Morquet in
Nordhousen, der dod die Goststölte »Zum Mohr,, gepoch-
tel holte. ln diesem Gosthous hotle der »Emmes Piik, ein
Lisdorfer Hobbymoler, Lisdorfer Heimohoiive on eine Wond
gemo i mil der Beschrifiung: »Am grünen Soum der Soor,,.
Sonniogs fLrhren wir mil zwei oder drei Kulschen in den Dom
noch Nordhousen, um dod die Hl- Messe zu feiern- lch selbsi
wurde in diesem Dom geflrml, mein Firmpoie wor Niko ous
Weiler Luxenburger. Große Sorgen mochlen wir r,.rs um ur-
sere Fomilienmilglieder, die sich nicht in Thüringen befon-
den. 5o meine Schwester Greto, die in Lothringen verheiro-
lel wor, ihr Ehemonn wor m Krieg; sie wo. mil ihrer einidh-
rigen Tochier Joqueline in Cognoc in Fronkreich evokuierl.
Felner hielt sich meine Schwesler Bertchen mit ihrer Tochter
Morlene in Ditl{ud ouf, ihr Ehemonn Peter Stein erfüllte sei-
ne Soldoienpf icht. Mltfe Oktober 1939 fuhr meine Schwe-
sler Roso in die Heimol zu ihrem Verlobten Alois stutz, der
ols Soldot in Piesboch storioniertwor (Reg. Nr 70 und 125).
Belde wurden om 9.November 1939 in Nolboch »kriegs-
getrouti(, dle kirch iche Trouung fond in der Kotho ischen
Pforrkirche in Piesboch stoil- Dje vierie Schwesler, Morio, ve.
heirotet in Wodgossen, wormit ihren vier Kindern in der Nöhe
von Bedin evokuierl. lhr Ehemonn Philipp Kie{er wor eben-
folls Soldot. An Weihnochren 1939 wurden olle Mitorbeiter
des Rittergules mit ihren Fomilien im Herrenhous beschenkt,
verhunden mit einer schönen weihnochtsfeier. Unter einem
großen Weihnochisboum wurde gebelet und gesungen, on-
sch ießend gob es 1ür o le ein Festessen. Donn fuhren wir
gegen 20 Uhr mit den Kutschen durch den hohen Schnee
der Winter 1939/40 wor sehr kolt - noch Nordhousen zur
Christmetle. Longsom nohie dos Frühiohr heron, olles dreh-
le sich nur noch um die Heimkehr in unsere geLieble Hei-
mot. Endlich, im Sommer I 940, durlten wir olle wieder noch
House. »Nix wie hemm,r stond on den Bohnsteigen und on
den Zügen, die uns zurückgebrocht hoben.
Noch der Wiedervereinigung 1989 fuhren meine Nochborn,
Poul und Leno Morguet, meine verslorbene Frou Regino und
ich noch Pühlingen, Elende, llsenburg und Groß-Werlher.
Überoll *urden *ir freundLich oufgenommen. Dos Rillergut
Groß-Werther wor in einem desoloien Zusiond. Dos HeF
renhoLrs wurde 1946 von den Russen gesprengi. Die herz-
lichen Konlokle zwischen Lisdorf und der Fomilie Honno und
Erich Müler in Groß-Wedher besiehen bis zum heutgen
Tog, ouch schon über die nöchsfe Generolion hinous.
nks unserWohnhous ' rechts der Kornspeicher ünd Stoll!nse.
Auf der Hinloh.t, 05.09.1939, Zwi{henslolion in d€.s.hule von Züsch/ Hunsück
von rcchh noch inks: teonle Fronz, Albed Schmili, Erno Klein, Eriko Lonsdor{er, Amo Ru lons, Annl Adoh, Otilio Loisdod€r, Rudoll
Loisdor{er, Morionne Lonsdorfer, Erich Lonsdoder
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irt-

awEä_
G; v'
ä,-!ry
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t
Werner Noumonn
es zohlreiche königliche Anweisungen, die Sproche des Vol-
kes zu benr,rtzen- Eines der seltenen Zeugnisse in mosel-
(rdnkischer Sproche, dos Trierer Copilulore siomml ous dem
10. Johrhunderl.
Bei der spöleren Teilung des Reiches Korls des Großen wur-
de keine Rücksichi ou{ Sproche oder Nolionoliidi gelegt.
Dos Soorlond wurde dem lothoringischen Milte reich zuge-
schlogen.
lm Mitlelolter woren die Füßtenhöfe und Kirchenverwoll-
ungen zweisprochig. ln Orten {rdnkischen LJrsprungs sproch
mon die deuische Sproche« und die romonische (Lolein) in
den onderen Orten.
Für dos frönkische Lothringen wurden besondere Regierungs-
bezirke qeschoffen, dos deuische Bellisturn.
Mil der Renoissonce trol Loiein wleder in den Vordergrund
und der Niedergong der Volkssprochen begonn.
lm 17. Johrhundert erreicht dos Schrifideutsche seine mehr
oder weniger endgü lige Form. Dle Werke Morl n Luihers
irugen wesentlich zurSchoffung ein er vereinhe iilichlen ,deul'
schen 5prochen bei- Dodurch wurden die frönkischen Spro-
chen ou{ die Stufe von löndlichen Dloiekten gesiellt. Die
'Unkenntnis der Hochsproche begünsiigl vielloch einen Zu
slond der LJnlerlegenheit, derdie Bevölkerung Mißgriffe durch
öf{enlliche Beomte oussetzl-
Vor 1870 ist der Diolek immer noch ein Millel der Kommu'
nikotion, hof ober seine lilerorische Geltung fost vollstöndig
verloren. Gedichie und Lieder in Dio eki sind äußerst sehen-
Fosi olle sind hochdeutsch und trogen zur weileren Verbrei
tung des Hochdeulschen bei.
n unserem Johrhunderl lrugen die beiden Wellkriege Lrnd
die domil verbundenen Evokuierungen dozu bei, doß die
D olekte zurückgedröngtwurden und eine einheitliche Hoch-
sproche in der Bevölkeruno verbreiiel wurde. Auch die Ein-
{ohrung des Fernsehens sowie der Schulbesuch oußerholb
des Wohnortes hoben dozu geführt, doß die Mundort zum
Teil vergessen wurde.
Ersi in den lekfen Johren hoben sich viele Mönner und Frouen
diesseits und ienseils der Grenzen für die Erholtung unseres
moselJrönkischen Diolektes eingesetzl. Milrlerweile befos-
§en sich wieder viele Einzelpersonen und Gruppen mlt dem
Erholt unserer Mundort.
Quelle: Ku@ Gerh chte derldnkische. Spßche von G6rord Bou onger und
Mosel-frönkisch - eine Sproche über Grenzen
Dos Mosel-{rönkische, dos Plott, dos von Lisdorf soo ro bwö rls
(die Grenze zum rheinJrönkischen verlöufl südlich von Lis-
dorl im Roum Bous) bis in die Gegend von Trier und dor-
über hinous, in Luxemburg Lrnd in Loihringen gesprochen
wlrd, ist nichl nur eine sehr ole Sproche, es isl ouch eine
Sproche on der Grenze und ols solche zukunftstrachtlg.
Ein kuzer nicht unbedingl vollsiöndigerAbriß derGeschichie
zeigl einige wichlige Eioppen in der Entslehung unserer
Vor Chrisii Geburi wurde in unserer nöheren und weileren
Heimot Germonisch und Keltisch gesprochen. Dos sind Spro-
chen, die sich vom lndoeuropöischen obleiten, dem Vor-
{ohren fost oller europöischen Sprochen.
ln den ersten lohrhunderten noch Christus wurden viele Ge-
biele nörd ich der Alpen von den Römern unterworfen und
dem römischen Reich einverelbl. So ouch dos Gebiei on
Soor und Mosel. Unsere Vorlohren komen erstmols mil der
loteinische Sproche in Kontokt.
Dos Keltische wurde zwor im 2. und 3. Johrhundert noch
Chrisius noch gesprochen, golt ober bold olszu grobschlöch-
tig und verschwond bold. lm 4. lohrhunded zeigten sich
Risse im Gefüge des römischen Reiches und die Sproche
der Fronken breilele sich om linken Rheinufer ous. Durch
die Römer wurden zu dieser Zeil im Hinterlond germonische
Söldner ongesiedeli, die im Folle eines Krieges ols mobile
Reserve eingeselzl werden solhen. Do sie nicht mil den on-
deren römischen Truppen vermengl wurden, behiehen sie
ihre Sproche bei. 5o lrug dle römische Armee, nochdem sie
zum Ursprung der romonischen Sprochen geworden wor,
zur Germonisierung des llnken Rheinu{ers bei. Fost ieder
Orl im germonischen Gebiel erhieit eine Gornlson, deren
Nomen erho len blieb. So wird o!s dem germonischen Worl
»kopo«, dos eine Reiierlruppe bezeichnet, bei uns die En-
dung *lroL. lm Hochdeutschen wurde dorous Dorf. Die
solischen Fronken, die ous dem Mü nd ungsgebiei des Rheines
siommten, unlerworlen Gollien und die ripuorischen Fron-
ken, die om Minelrhein und on der Mosel soßen. Die Fron-
ken und Alemonnen, die die Gebieie links des Rheines be-
siedelten, goben ebenlolls dos Loleinische zugunslen der
germonischen Sprochen ouf. Auch Korl der Große sproch
ripuorisches Frönklsch, eine Sproche, die von vielen seiner
Untertonen nichi verstonden wurde. Durch seine höuflgen
Aufenlho te in Loihringen, dos zrJsommen mil unserer Hei-
mol eine Einheii bildeie, trug er dozu bei, dos Fränkische in
unserer Region zu verbreiten.
Einerseits gob es zur Zeit Korls des Großen erste zoghofie
Ansöhe zur SchoffLrng einer Hochsproche. Anderseils gibl
Mundortobsnd mit Jeon-Louis Kieffer
Am Mithroch, dem 15. Dezember 1999, 20.00 Uhr, findet im Gosthous Adolf Breininger ein moselfrönkischer
Mundorlobend mil.reon-Louis Kieffer sfott. Alle lnleressenten sind herzlich einqeloden.
Wie Le.ischtroff enstonn at wolrsons Mons
Enn klöön Geschlchl iwwo de Enstehuns
ofigeschriei von Werner Noumonn
Em erschden Joohrlousend no Christigeburd hot em Lond
on do 5oo en grosso Riddo gelewwt. Sei Burch hot olf em
Berch gestonn. Von doo konnl o ronno louen off die scheen
Soo.
Geföhld hot ei denen o{f do Burch on neischd. Se hodden
genuch se essen. On se trenken hodden se ooch genuch.
En Houfen Möchde on Knechde honn de gonze Doch for
de Burchherrn geschoffl. Mel do Zeit ess et o I gor vill besso
sons.
Do Riddo hot ooch en scheen Frou, on die hofr zwoi noch
scheeno Mötcho off de Weld brod. De Mdicho honn se
Lieschin on Annchln gedOafi.
Wie die zwoi gross woren sen se freien gong. Wie se
qeheirod honn, hoi ihr Voddo iedem von den Zwoi en
scheenen grossen Hoff geboui. Der ön Hoff woor ofl do
rechls Sooseit, on der onno Hoff woor olf do enks Seit von
do Soo. Ei Lieschin hot de Hofl ofl do lenks Sooseit kre.lht
und et Annchin den off do onno Seil.
Die zwoi Mdtcho honn rnet ihre Mönno glecklich onn se
selriden ge eww.l. Onn weil et oll Leit gudd gong es, senn
immo meohr dohin gezoo. Aus iedem Hof{ es en Doril genn.
Met do Zeit ess ous dem Hoff vom Annchln Enschtroff genn.
Onn ous dem Ho{f vom Lieschin ess Le.ischlroff enslonn-
Diese heitereVersion der Enlsiehungsgeschichle von tisdorf in un-
serer moselfrönkischen Mundod sol zum Schmunze n be iroqen.
Ak Mundqrt und Brquchlum
Der Arbeitskreis Mundort und Brouchtum befoßt sich mit der
Pflege der Lisdorfer Mundort und versucht, die ln unserem
Heimotod in derVergongenheil gep{legten Bröuche zu som
meln und zu orchivieren. Seii einiger Zeli beschöftigen slch
die Arbeitskreismitg ieder mil dem Sommeln und der Erfos-
sung von Worlen und Ausdrücken ous der Lisdorfer Mund
orl. lnzwischen konnten fost 1000 Worie in die Sommlung
ou{genommen werden. Auch in der Zukunft soll weiterhin
eifrlg gesonrme t werden. Dozu trillt sich der Arbeilskrels
einmo monol ich im Goslhous »Hopfenblüle«. Die genou-
en Termine werden ieweils ln der Presse bekonnl gegeben.
Bisher hoben sich fo gende Milglieder des Vereins für Hei-
motkunde on der Arbeit des Arbeitskreises betel igi:
Bollhosor Augusl, Bohr Clemenline, Breininger Pe-
ter, Frei.hel Luwig, Groß Agnes, Rupp Josef, Scholly
Morio,Welsch Wolter, Leiter des Arbeitskreises:
Noumonn Werner
Göste und neue Mitglleder sind gerne gesehen. nleressen
ten wenden sich on den Leller des Arbeiiskreises oder eines
der Mltglieder
t0
von Leischirorr, Erntedonkfesle in Lisdor{
»Lisdorl wird mil Rechi der Gemusegoden des Sooriondes
bezeichnel, und seine fuzeugnisse wetden überoll on der
Soor sekouft." 5o slond es in der SMRZEITUNG SMR-
LOU 5 vom 5.I0.1 948. Diese Feslslellung gili ouch heute
noch. Bedingt durch die Dominonz des Gemüseonbous isi
Lisdorf bis heute von der Londwirlscholt geprögt. Ein Hö-
hepunkt lm Leben der Bouern wor seii olters her dos Ernie-
donkfesi lrodiiionel begongen om erslen Sonntog im
Oktober.
Heute findel nur noch eine Gobensesnuns wöhrend des
Gofiesdiensles stolt, ober bis in d;e Fünfziger lohre fond in
Lisdorf eines der größten Ernledonk{este im Londe sloll.
Erntedonk wurde in Lisdorf schon seil oller Zeil gefeiert. Dos
ersle größere Erntedonkfest fond 1933 stott. ln den lohren
I 935 bis l93B {ond in Lisdor{ die zenkole Erntedonk-
kundgebung im Kreis Soor ouis (domols Soorlouiem) stolt.
ln der Soozeitung vom 19.9.1938 wird es ols dos größle
im Soorlond bezeichnet. Dos Fest wurde vom Pforrer, der
Bouernschoft, der Stodi Soorloulern und der Portei (NSDAP)
orgonisierl. Deren Tel nohme lrug wesenilich zu den, wie wir
sehen werden, gigontischen Ausmoßen bei. Als größtes
Bouerndorfon der unreren Soor elgnele sich Lisdorf beson-
ders für eine Propogondoveronsto lung, ols deren Hinler
grund die besondere Begünstigung des Bouernstondes
durch den Notionolsozlolismus stond. Zweierlei Gründe für
diese Einsle uns sob es. Erslens der Wunsch noch Aulor-
kie. Dos helßt: Deutschlond so lte vom Aus ond wlrtschofl-
lich unobhöngig und domil unerpressbor sein. Dos heißi,
es ste te olle wichtigen Güter und domit noiürlich ouch Noh'
rungsmittel selber her. So hleß es denn ouch in der Soor
zeitung vom 4. i 0.1937, doß dos Fest begongen werde, »um
den Herrgott den Donk obzustotten, für den Entesesen und
den Führer, der dos deulsche Bouernlum wieder /eisiongs-
löhiglü seine hohen Aufgoben mochie«. Zweiiens: die B ut
und Bodenideologie. Donoch woren die Bouern die Kroft-
que le des Volkes. Nur ein Bouernvolk konnte ein sesundes
Vo k sein. ln den Siödten ober ols Que e des Loslers und
des Moieriolismus degeneriere (enlorlet) dos Volk. Mit die'
ser Veronstolluns sollte olso der Bouernstond seehrt wer'
den. Dozu kom ols nützllcher Nebeneffekt, wie beio en NS-
Veronslo lungen die Beeindruckung und ouch dos Amüse
ment des Volkes. Die Veronstoltung wurde ousdrücklich ols
,echles und frohes Vo/ksfesi« bezeichnet (Soozeitung vom
04.10.1937). Gleichermoßen sollie dos Fest die Volksge-
meinschoft slörken, indem »dos Zusommengehör;gle;tsge
fühl von Stodt und Lond zum Ausdruck zu brinsen sei.. (ebendo)
Wie nun soh der Ablouf eines so chen Fesies oLrs? Wir be
slhen u.o. einen Zeitunssbericht §oorzeltuns) von 3.10.1938,
den unser Archivor Günter Mong ousfindig gemochl hol und
den wle in dieser Ausgobe ols Abschrft verö{fentlichen.
Aber eln Johr spöler fond kein Ernledonkfesl mehr s1o11. Der
Zweite Weltkries holte besonnen, und die Lisdorler woren
noch Mitle deutsch ond evokuied worden. Dobei hotte es
dos bis doio größle Fesi werden so len. Sogor Adolf Hltler
sol sein Kommen noch Lisdorf onqekündlqt hoben, ober es
kom donn ho t o es onders.
:J?ummer 231 e oovleitung fiontcg, ben 3. Ohtobel 1938
Oic gtobt goorloutom foierte
Gmtebonhfedt - $rf ebendfedt
Erofortige $eier im 6t0biteil4 - Oonh für ben Gegen ber §rnte unb bie ßriebendtot bed 8üI)rerd
S}oi§l0itor 6!6ubed ap lrt be! 8ebölheüng Oün[ unb ?lnelhennuno oüi fi]r ihre lodibli(hc ooltünq in ben leften toqen
3um 0t'ren $?ol Dülbe in biedem Johr bod Gütobonhf.at ber 6tobt
€00 üuiarn gemein60m in €oftIüutrn 4 (!idbDq) geleiert. Oobu!.l)
fiom elat iinniäUig ber 3üd0mmenncttüf, olle! bstoilig,en €lobttdle ün,
tsr bem l?omsn be! noüsn §loidtiobi lu gludbruch. §06 ticb biede
3ü6om enlcgung on einem Ort benrdi)ft bot, beDiet bod bisdiätligs
€rntoban$ont. Oie Eülotnot ber ü6!ig0n giobtieile t!d!0n 0b bet 64i,
nen .berbdtDetiet, t0tr tohftoict nolb bier geeitt ünb brüulbhn ed ourl)
fiicbi 3ü bereücn, brnn tie doh.n ein (lmtcbßnhfeit, Dio 0d c60n nür 6si
underen -q]litbülgcrn im gtobttsit !iab04 gsisieli,0e6sn honn.
Sieder g,obttsil reprädoniicli nun oinm0["bod!0nb" in unSerer §!.ili,
§iobi unb Dcjl bie§e! 6t0bltcil oüci ein leit biede! gtabt inr, dinb bie!
bi. Elen3en Don 6tabt unb lonb fodt gänjtict DerDitrbt, obDobt bio
liaboqsr irrsn Linbtirbsn Cbolohf0[ gor nicbt Dolleugncn hdnnen unb
i!ollen.
3ü bor groEon Seiuclelioll 6om nocl) in bsn l0tl,en 900ür bis Elsube
ü6er bie gi.re!üng bsd Eriebond in bsr EBdi hinju, do boE mon ollen
Eedtteitnebnon bie trroube bet tüged Don ben qlugen ob[ed0n honnte-
! er §cgedrerlcui:
Screitd 0m Gßmdtog kDnntsn Dir ütre!,rtl eit om§iget grroff.n,Iut,
ton unb l8ilhen b.i ien lidbofcrn 6eDb0rbten, bi. n0(() drhnetlon itren
Sd0on bie toi3fe 50nb ontcgtsn. glu(() Dorsn bür(t) bis rtäblircten ole
britsrbi. pauptdtroEcn bcd etobtieils lidborf mil rie§igon .5o[entu.ü]'
fdbnon 0e6cbnücki bD!b.n, d! b§6 b06 6ehannt0 6.Icn be! 6tä6.ren
!0rben5äudrmom6plitenQlbcnbbod€0mdt(lg, ober0ßtinbe!Erübc
bca €onntagn erfotgts, nrobut.h b0! ,chnuche 8ih oincd ohnchin iett,
ti.hen Ctobitcib nmh Dlrrbltßtonbigt Dürbs.
§ünn Dürbc ci Don 6tünbe !u gtunbe lebcnbigcr in lnsclam 6tobt
leil, unb 0ß {m 9,30 Uhr ,irb be! Glnleiüg 1ür 9lbbolung bon (tmto,
hrone unb j{ron3 in ber gpmio[at!0Fc
iormiene, bo D0r0n üniero $011r'
genDdten, bie !0nbnri!t, l0nbDrrhsr unb güDelbfteibs,rbofi ,cbon
mitten in irrsm Esiti0o bdn. unh! !ßoldniriii boa fiudihugct ber €91,
Cionborto 30, unte! mudi(jugfürlsr €. €ctmitt ginq ed Lrnter 8.tns;
biger m0rd.rmudih Jum 'lpoboy'', um bd ben Sg. ]obdnn fiorgüe!,
§tein bie meitielboft geicrti(lte §lntehmne ünb brn §rntehnrq in Gmp,
i0ng iu nebnren ünb iur S:h.t. lu g0leiten, mo no.t oltem trdurb bie
ermboto bes §090d ibre hi!.bli.he E8eitc crbietien. Jn bem 6icb ün,
6thlieoenben ieiarlilbon Sorhomt bonhtcn o[[0 bon Fetrn ber Grnte fiir
ben €egen bld ßehen unb ber golisbton leimoisrbe. Oono.t liins c§
,inaui auiben Slisbhol Dor bo6 .inbnr.hd00ll. Cb!.nmol ber g0iolle,
mn bed gtobtleitt !idbo!i, bie im groF.n .ßrilrgc geb[isben Dolsn. €]e!0,
De Denrge Joge no,b l.em lBerLrrn Drr Sesorqnis Dor ernpm neuen
q8eltbranb, horn bislsr odl)rboft ,(hli.bien Sehenehüng .inc ti!f. Ec,
beniung iu. 5?oabban bir g*rr:genen S.i6en brd ,?iebertdnbid(t)en
§onhgeb.led bürrb ben muaihüg bsr €9tgtonborts 30 lsrhlungen
Düren, tsgtc Olt bouelniütlcr Qlg. J06. §lein in 3?onür be! 3iDit,
gsmsinbs einsn d.rti.tten loüaclhroni niober. Odroufliong bie "gex,
nonio" bon Gbor "tlnDerged,0n" 0Dn I0ül monige!, bem ban Sieb
bom guton §hm.rßbsn bom S?udihjug folgts. Sann ergriff i&r. Girh
6chüB bßd l8Drt 3u eincr einblu.hdoollsn Bsbenkebs, in bor ü bedon,
bor§bic Qlelbiendta unde&rßchgroü.n D!! 20 fqbren imShmpigcgen
bi. q8dt Don ß.inben on a[kn ßlonren Dürbigte. -leute iei bonk be!
Eeftriungttot bed ßübrerd §eutd(btonb tr)iebe! 9106, dtorh unbmö.btig
unb bomit dsi bst Opfertob undersr lelbsn nictt ümdonst geDeSen.
gslobs Dir o|l ber Elenle Dülben bedhdl0 nii iüigsn Oon! on bis
lotenlelb.n unb un6eren ,elrticten trübr.r bß6§e,tb.rCrnte in einem
godi(herten ßrisbsn ieiorn. fiit bem €isg,.peil aüi ben ßürler unb .{ihn3[er
bet grogbeuidcbsn Slsilte§ torDio ben 8i0be!n be! 9loiion hl0n0 bis
elrebrnbe gcbenhitunbs ord.
5e! Slo.rmittog:
qlis in bm fiLibelen Jobren, do brocbtc bll5?olbnittog ben!öh$unhi
bet Eedttßgen.
g(bDn hnq norb 12 llbr trofen bilr eldten gafle lDn noh
ünb iern mit klingenbem 6pie[ undele 8olmationcn ein. 5e! 3udtlom
6stlte obet elii !0.1)t !o! 9lbnoldcb be§ Segttugsa oin, beionbeli (lufber
groEen, br.ihn ?lbDlf€itle!,eho6. itcnbrn rlrbi6 unb Iinhf bie fien"
d(hen in mcr4o(t)0n 51ei0en Cd DC! eine ßreube, bur(h bieien l)eldirh
ged.tmürftlen gt0btieil iu oonbeln unb b06onb0rd auffällig oor in bie,
,om fqhre, bü6 bi. gtühcren Dor ben 9tu§eln fott oü,§rblieElilb ncbl
ged(0m0(kDoI mit ben Derdctiebenen e]smüdsdortsn geliert ro{ren. J?0(t
sinmdl burrlfulilen Di! mit bün !0n pre§SeDertrete lü! Esrfügung
g.ljielltcn Sqgen bi. BouptbullbgangddhoFen, bie borEefi3ug !o6dier,
t0, unb übeloll dtonben üniere ?imt Do!o!, bi. -qltänncr bor ßeumlohr,
toDio ber poliisi oui irren P06t0n unb regeltsn bcn gro8on qlclh0tr.
3,0i6(henburcb luhren bie lel3ion E8ogrn iun g(hulhof, DD bie rnbgüI,
tig.30lmiernng eliolgtc. 9Iß b0nn lurt nacf 14 llbr bad Gignat b0!
Seustoerr srtönt0, Dü6ts iebe!, ba6 be! Eel'iug 8i.t in $oDegun$ g&
6ettl b(th. O.r 3ug ourbc .röifurt burlli b.n Ori büuemfiihor unb
neine Qlb,ütonlen blct iu 3i06, bann hom bsr Slu§itqüg bsr GQl,gton,
borie ünb bie !?änncr bilcr 6toü0de, Cll,Ololine, 5?6SlA, bie
l§rrh'rbür, CC unb bonn bie crdtcn !8ouonmgen, bie bh,m0l bilr
9olmüth on[itlts. $ätlsnb no.b im Soriorrs bis l] ollmülle gändict)
fohltc, botte 6i. ti.h in bie6e,n Jorro prüctiig hc!0r]69üno(ht Lrnb 6te[ic
gt.irb .ine günrs 5fuibe Don qßogen, unb bhde Düren ilhblrrum mit
Dier, ia dogor lierhg pfsrbsn tregponfii, bie ols sinen Dorlüg1ich gspilog,
ter Cinbür.h molbfen. llütb tletlh,r bie Soqmübt.r bi.anat bie Di.r
d[teiten l3oueln und0rei 6l0bttsili. Gd iolgte {Bogcn on 18ogcn, bie
ein dinnfä[iqsd 8ih Don bed Souern Jotrendlbeit, bio lsin Gnbs fin,
bot, bolmittdton. Sm "50b0r", l!0 bio §ribüne 0uige,tctlt rbd!, dulbo[
bis 3olilrei.f erncriencnsn €trengtiate, 0n itre! 6piIs, .Qreidteit.r e(0ü,
bsri, fo|tbr0t Or. €.tmitt, Eürgornsiaier ullenberg0r u.0. mor! dk,
eingefünb.n hoiten, .{olgio bor 1lDü.imd!6!t b.6 Ecstiugcd Dor bsn
getobensn Bäiten bcr p0nei, ilrer eJ(ebelungcn unb ben E.törbcn'
Derlreieln. Q{l! bonn in einsn $eiletsn l8ogsr bis Grnts[dnigin et
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lon klein0n €üiehldntr bi. gddte q!ü8t0, b0 oo! bsr !$oifo[ bsqlirh.
llucb rirbi nrinbo Durber bi. rDirhli.b meidiorhdfier 6rhöpfürg0n bs!
$olhSgcnondin ßrau 30b0nn morguet,§lein beDunbert, bic iür bic-te!,
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g(bou gsst0l1t, bh einmotig in ibrur 2l!t nir]b. 9?ur bic rire 3obt möge
gcnüg.n, bdE nirbt rsnige! 0l ii[cr 2000 jfr-dpfc b0! Dotthieben6tcn
"S0ppc6,0ric[" ellorberlicb ootcn, üm bsn aiüfi0ren ,lobnlen birlla
Beotsd di.b0!tü6tallm. EBdE bi0r n0bor " Tu!etlan ", 3oicbdn, Sunk0l,
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gErigt ourbe, biutie ni.lit nrirhr ü0clbohn Dcrhon. edbflrrllitfinblict
hann oilt lir3clnc! lonbmilt0u0in bie6r lBdr! rli.ht dtellen ünbsD lotcn
6icb bic inr "-PobDr" blionbers gündtig mit Eonüic 0efo.hten !onb,
Dirte morgust.Rtoin, lletc! luxonbnrge!, -pond Serbin, 5lih. Shin,
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nDt!enbige Ltnte!to$e iu bieEe! Qlnt0,
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6s! cinjigartigrn (a!l)dü 1iäfinoriiÜ er,
3eu0tcr OemüdedDlt.n nicht fsbiefi
bu4icn, 0a!§iebt si.h 0Dn trtt§i. Osr
gärtner {§ein thllts benn au.b bi.
Sl msndtd.ke unb boi lotu qeböIi(o
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Solhdgenotten lehnelt bi0lre Qftbeit
f0rlisge6lelltnrsrbrn honnte, oobei 60,
tü(hdhhtigi t])crben müF,, bü6 |lrok,
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9llt ber Sebr Iong. ßet!u0 o ibon Op0rt lniSedtptol "31D5rlthdt",
b0! Dom 8ctöniten eonnsnillsin üL0rdtloblt nulbe, singetrofiol Dor,
detlie,Dfort bic rluaihhopdto brr E8sü6.lot litlirgcn llto bet Gto6,
fübrüng i!!ed m3,Eütrsr6 e.btüb0! .in, onrb bie Slanre! bor e!I,
€tonborte 30, doDie bc! 3onnmüdiqug bcr!l §orgten im übligsn iür
bie mutiholid(bs 2ludgsatoftrng b.a §oqc6, indbe§Dlblls q6cr
irir illtt.
märdcte Döblenb be; rssstiugri iclb,t, DD i0 Taudih uncltliFti.t idt.
llttbausrnlürr0r qJ§.5otci§lcin e!öffnetc bonn knli Dor l5 Ubr bod
Cütobonhlostbor Otobt goorloutsrn ünb btglü8tc bie loflleitb eßchio'
nenon Cbrengilto, SoDie bie in cirer 30hl Don ntbätlun§t[oise 15.000
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5ie €äfiger bq! "gcrndflid" brdlbhn borüui 0n6prcltcnb 9einri.td
"T?dhnu(t" lu gehö!, rDo!(luf S'r.iSteiter GcbL6crl lDr b06 Slilmion
trot ünb bm aolllienb.n »on BolhtenoSacn 6froch.lBir foicrten, io
fubrtc bcr §rdslcitc! 0ü6, bcutc €lnhbon& in boppdtcr 5in6i(hr. !06
bcnt6(tc llolh rnke bem ?lthnd(btiqcn lürbic $utc €rntc unb 15bonkr
bon 3ühnr für aoine bcrrli.br Fricbcnitdr, bül(h lic o unr unb bomir
0ucb €Lr[ipd bl]n trri.bcn bcr!l)c!t hobc. 5od bcrtilbc 1]DI6 dei glü.k,
Ii.h, iibc! bir cnt6rboibcnbcn enrücn b.t 29.9.1938, bn!.6 bis Nh
6ic! $cr(lbc 0n bc! 8lcnle crst n.b! lie 3ebcntnnq br6 3kib0n6 in bcr
5cin0r cridbrcn fiitrcn. Cr nchnlc nurh bi.,or bciliqor nnb tcicrlic$.n
td( ir ?lnloE, öcr,rcs(nrtcn Scrtdl&.rmg nnlicr.r r^tlidr6 tür hic in
bor hlltcn §0$cn 903.i0t. nrli0c nnti bitlillinic c -5okung lu bofihoi.
§n 8d rlN.r! {lLü.htiahe6, s0 ldqtc blr 6pr0(bcr, t1i! bcul6cben ßrouen
Lrnb 9länncl iü saher, tuir sic in b.n gtunb(n .rnstrikt ejef(lbr
lLßnlnnütbtä bcn untl dicb 1lri{tnlnlm,.bot0n tlm rin.n 8übrcr, jü brnl
nron fdlsollrira ?lertoücn bdtcl n]u$ un! ir t'csncr ?lrbcitcn nnti
,TloE nhmc nrdn iu.!,i(hfli(h ,tcht, Dcilsh ti.n i0nlcn 1l0ß. bdfin.
Slrcilkirc! e(bubcr! elinncrlc tonn Drirr bftdn, rlic ir lcn lclIen fio,
n(ltn g(hnriüighsiton dlhr glt bslplochsn unb iihrNunbc[ nnrrboi,
Ncil bic ltclonhcli oclo$rrtcn lisbürfc! licrf)dttnissc, bi. ebcnlolln iLr
kcflncn, riihml! cr 6i4, berii(ksirhtiqt rDurbrn. 2ltk )ldin(hnr0n, §ci r)6
irn :)l(lbnlm fcs lli.riabrcillo .s ol'cr lcr :Dlarfulrlnunq, acim ioilr,
ocnb notDenbig, Dcil Dtnc bicdc ünb oicl. onbcrc ein 29.9.38 nic hdltc
kunmen liijnn.n, bd bcn oir ünt oüch oüf uniclq tirhorc cfiürlungs,
grunblos! berhrdcn nrLf lcn.
l8ir nru6ten itorh dcin, unb balu 6.igür00cn tEt in bobon T?nBc brr
frci(binähr6ionb nit oll.n ürincn 2lno.bnünqcn. ?lbc! ollr bicic Oinsc
Fürbcn hente DDn bcm dllci 6obenirrenbcn Ectronficn be6 Ericbond in
bcr l8dt ü6crtönt unb bc6bolb müitsn mir nnrt Dio Dor gst(bloidcn in
cin.! ßront binror 9lbolf Siiler tiehen unb i$lt e$i re.bt ibfi folgcn,
bdmit er lDeiterbin ün6cr llolk dtsr[ ünb gfirhlirb moi;hcn [ünnc. OdB
biri (.übetenlonb in bi.ien 3ogen inl, gro6bortd(b. llcic, beimg.tuhrt
dri, iei für ün6 bcionttcrli trö6tlirr, tlirtcn llir bo(b einr litnlichc 3rit
tiltl! !n,, iia ül{criinm nicht s0 mit bon 8futc lietar Ocüla(hcn ac,
d(b eben mürbe. Oorunr bonh.n Di! bon ßiibr$ für dcine übcrlnoorbc
glodtihüntl unb gdobcn ifm felncr Lrnlltb hblkb0 §!eur.
!ürts(hlonb, ünb 5olnr,q8l.tcl,lieb h{on(tcn nl, ieicllichc l6lltüfri,
llnnq bic5e6 Tet,prc(llcns in bcn brrbrtlicbrn 3ag nnb oL, bdnn bü
.ftd,ldtlr ollc düfiort'§h, ün cin Grntcbdnltic bcr trcuhc nb t'(:6
8-ri.bcn! iu Fcicm, ric noch nic, ür fidnrla tlcr Jubd ficirc Qirrn$n
nlcb!. !D?it nü.[ii(bt 0ui bi.,c llnfiünbi0Lrn(l rult. ourb Don Dcitcrcn
llllfia6chrdtigun0cn llbiidfi b gefi onncn, unb 0e6!1)[odien nd$(bir!,
lln flndrre Sormdlionc[, lic qBoqer, gnr],|'ul Lrnb Bolklqc !üaun in
bcn gtdbttcil litöodturürh, lDo in ollcn eötun Crntsbonh!änlr onh{t rr,
nbob ljic e rb(1ftn t'cr Ounhlbdtai.b ülcr nn§.rcn erobncilhqtl,
bo b$rt.btc eiid Srcnlc ü[c! air Bc!r, t!d! Nic hcin dnbercs tldlr dngc,
ldn ist, bln Dobrcn Chirnhl.r un;erc, [änblkbcn etnblleili lr lconit,
tcln. lBid in hen Jiübm $loroen tinsin irortl ii.l) lie 800ö1ft. n$ (ln
bicicm irbijnen ünb cinli(rlrli§lr tctl, bd! iI linlof be,6rn siüb Ni!
qtDi6, iu cincr bducmlcn nlb ;cböncn Cinrkblunq s,)rlDrbol i t.
llrlltrl
rl
»Kodor{el Köfer Abweh.die.si( Wosen des to.dw ds Niko ous Johonies beim Erntedonkumzug i938
t3
{
Wie die Lisdorler den Kriegswinter 1944/45 im Stollen im Rosentol verbrochten
»Aufeine schlimme Nocht mit hinteteinonder folgenden Ein-
schklgen folgre ein noch viel schlimnererlog. Gegen 1I Uhr
trcl ein Volhreffer ins Zinner direkt t;beruns, wo kronke, ohe
l/önnet logen. Diese komen in Decken gehül/i, so schne/iwie
es eben ging, ouch noch in unseren Roum und woren um
nichts in der welt mehr wegzubringen. HEI BLEIWE ECH SEI-
ZE ,rliedehohe der olle Herr L immer wieder und bewegte
sich nichl. Mehrere Mole {lüchteten wir uns ouch in den Stol
len.lm großenStollen, welche Zustönde heftschten hiet? An
Eingong wor es koh, ober in der Mil1e und om Ende dessel-
ben eine Hihe von 6A Grod, eine so/che Souerstaffotmut, so
doß keine Kerze nehr brcnnte. Die Menschen {ielen ahn-
r.r,ochtig um, dobei fehile es om Nohaendigsten, n,chis zum
Essen und lrinken. Monn on Monn ou{ Bönken sitzend hiel-
len mehr ols 600 Menschen es scÄon togelong hterous. W)r
zogen es vor, wieder in den Keller zu gehen und uns Goties
Fügung zJ über/ossen. Jnfolge eines Einsch/oges in den gro-
ßen Kochkessel, konnte lein Gemeinschoftsessen mehr ge-
Dies isi ein Ausschnitt ous dem Slollenbericht der Ordens-
schwestern der 5onkt-Elisobeih-K inik Soorlouis. Er erinned
on den Kriegswinler 1944/45, a s einige Hundert Lisdorfer
in einem Siollensysiem im Rosentho vor dem Krieg SchLriz .
Lisdorler Bürger hotlen einen {rüheren Bierkeller im Sondstein
hinterden Höusern des Rosenihols zu einem Lufischurroum,
bestehend ous drei Teilen, ousgebout. Dos Gonze geschoh
in Eigenleislung, ohne irgendeinen ZuschLJß der Stodt oder
elner Behörde.
Bereils wöhrend der F iegerongriffe derAlliierten I94311944
suchten Lisdorfer Bürger in dem Sto len Schuiz. m Novem-
ber 1944 iöherte sich die Front unserem Dod. Am 22. No,
vember wor noch wochenlongen Könrplen die Festung Meiz
gefollen, und om 24.11. seizie dos XX. t.JS-Armeekorps,
besfehend ous der 90. und der 95. lnfonleriedivision zum
Angriff ouf die »Zitodelle von Soorloutern«, wie derslork be-
fesiigle Weshdoll-Abschnin rund um Soolouis hieß, on. Am
folgenden Tog durchbrochen die Amerikoner zwischen
Niederwles und Telerchen die Front, und om 28.1 l. erre ch,
len sie dle »Soor-Höhen-Stel unqn (u. o. Linie St. Borboro-
Felsberg-Berus).
Bereils ob Anfong November woren die ersien Lisdorler ins
Reichsinnere gef[;chtet. Es hondehe ich dobei überwiegend
um Wilwen und Hinterbliebene. Ein Evokr:ierungsbefehl wor
noch nicht erlossen worden, doch ob 20./25.1 I setzte eine
ollgemeine Fluchtbewegung ein. Aber nicht olle wolhen flie-
hen. Viele dochten ouch, doß olles schnell vorbei wdre, die
Amerikoner rosch durchstoßen würden.
Am 25.11. begonnen nun dieienigen, die zu b eibengedoch-
ten, ihre Hobe in den Sto en zu schollen und ouch selbst in
ihn zu ziehen. Er wor für 250 Personen konzipiert. Aber es
14
Wollgong Mong
woren erheblich mehr Am 29.1 l. komen Bürger ous Soor-
louis, von der Portei zum Verlossen der Stodt oufgefordert,
hinzu. Auch Lisdorler, die nicht mit gebout hofien, woren in
den Slollen gezogen. Bis zun 4./5.12. komen noch l0 bis
l5 Ensdor{er, I4 Leute ous dem Obstgorten und Einwohner
von Picord- So woren noch unterschiedlichen Anqoben zwi-
schen 450 und 750 Menschen im Stollen.
Fürsie begonnen nun sechs bls sieben schreckliche Wochen,
denn dos Dorl og in der Houpikompllinie. Zwor besetzien
die Amerlkoner om 3.12. Lisdorf, doch in Ensdorl ronnte sich
ihrAngriff fesl. Von den Höhen hinier Ensdor{ schoß dte deut-
sche Ariillerie ouf die omerikonischen Stellungen oul dem
Lisdorfer Berg, ober zuweilen ouch mitten in dos Dorf. So
konnle bis ouf Requirierungskornmondos - meist Jugendli
che - niemond den Sto en verlossen.
ln lhm herrschte ober nicht nur drongvolle Enge. Es gob ketn
Entlüfiungssystem. Und donn die Klimoverhdllnisse: Droußen
regnele es. Ab 6-/7.12. herrschle slrenger Frost, im Slollen
ober Temperoluren von 40 bis 60 Grod. Menschen sind do
gesiorben, und Kinder wurden geboren. Und oll die Men-
schen mußten verp{ egi werden, wesho b u.o. eine Feldkl-
che eingerichtel wurde. Bis zum 3. Dezember holten einiqe
erfohrene Leute ein informelles Kommondo. Ab diesem Tog
hoflen ein o meriko nischer Se rgeo nt und ein Korporoldie Lei-
tung inne. Mon muß ihnen ein sehr korrektes Verholten be,
slöiigen. Für die Kronken wor Doktor Dresen, Chelozi des
5tödtischen Kronkenhouses zustöndig, 1ür die Seelsorge
Dechoni Spengler, beide unterslützt durch vier Schwestern
der Sonkt Elisobeih-Klinik und die L sdorfer Schwestern.
Kronke und gebrechliche Leufe ließen die Amerikoner noch
Hemmersdorl bringen. Dieses Dorf hotren sie om 28. No-
vember eroberl. Sie woren donn rosch bis zur Soor vorge-
sloßen, so doß Hemmersdorf ziemlich enferni hinter der
Front log. Ende Dezember - inzwischen he(schte noch ei-
nem deuischen Gegenonqriff inlolqe der Ardennen-O{fen
sive Sleliungskrieg - wurde ein Teil der (gesunden) Stollen-
insossen ebenlolls noch Hemmersdorf gebrocht. Am 13.
Jonuo. I945 wor die Drongsol donn endlich zu Ende. Die
noch im Stollen verbllebenen - immer noch einige Hundert
- woren on diesem und den beiden vorongegongenen To-
gen noch Alt{orweiler, Berus, Bisten, Überherrn evokuieriwor-
den. Es douerle donn ober noch zwei volle Monote bis sie
ins Dorf zurückkehren konnten. Denn erst Ende Mör" 45
gelong den Amerikonern die vollsiöndige Einnohme »der Zi,
todelle von Soorloutemu und der Dr:rchbruch zum Rhein.
lch hofle, dleser kuze Überbllck hoi dos lnleresse geweckt,
mehr über jene Ereignisse zu erfohren. Wir werden Anfong
kommenden Johres eine Sonderschrifi über den letzten und
schlimmsten Kriegswinterin tisdorf herousbringen. Dozuwur-
den Augenzeugen befrogt und weiiere werden noch gehört
werden. lhnen ollen sei schon ietzt herzlich gedonkt, doß
durch ihr Zeugnis iene hochdromoiischen Ereignisse {ür eine
1m Frieden oufgewochsene Generol on erho ten bleiben.
Heiner Groß
Die Brücken über die Soqr bei Lisdorf
Die ersie Brücke über die Soor zwischen Lisdorf und Ensdorf
wurde 1894, o so vor nunmehr 105 .lohren, on der Sielle
der vor einigen Johren obgerissenen Brücke errichlet. Ge-
boul wurde sie vom Londkreis Soorlouis, wesholb sie spd-
ier Kreisbrücke und in Lisdorfouch »Enstroffer Brick« genonnt
wurde. Durch den Bou dleser Verkehrsbrücke wor Llsdorf
endlich direkt mll Ensdorf verbunden, dem Ort, der bis 1868
zur Pforrei Lisdorf und bis I936 zur Bürgermeislerei Lisdorf
gehörte.
Noch Fertigstellung der BrL;cke wurde der seil Johrhunder-
ten on der gleichen Ste le unterholtene Fdhrbeirieb L-;ber die
Sooreingestellt. Dos ouf LisdorferSeile stehende sogenonnte
Föhrhous, dos dem Föhrmeisier und seiner Fomilie o s Wohn
und Wirtschofisgeböude diente, hotte mit der Aufgobe des
Fdhrbetriebes seine ursprüng iche Funktion verloren. Noch
der Felrigstellung der Brücke dienle es dem »Brückenmeisler«
ols Dienstgeböude, denn für die Benuizung der Brücke
mussle onfdnglich ein Brückengeld enlrichlel werden. Spö-
ler diente es ols Wohnhous und wurde vermutlich wdhrend
des l. Weltkrieges obgerissen.
1894 gebolle Llsdor{er Soarbrücke (1944 sesprensi)
Elne zweite Föhre wurde etwo in der Höhe der heutigen Pro-
{essor Ecker Stroße betrieben. Sie wurde vor ollem von
Pforonqehöriqen ous Ensdorf zum Besuch der Pforrkirche
in Lisdorf benulzt. Dieser Fcihrbetrleb wurde noch Bidung
einer eigenen Pforrei Ensdorf im Johre I868 eingesielll.
Der Föhrbelrieb über die Soor zwischen Lisdorf und Ensdorf
forderte bei Hochwosser und bei Eisgong im Winler regel'
mdßig Opfer. Bei dem großen Föhrunglück an 27 - Mö"7
I 846, ols bei Hochwosser die Föhre obgetrieben wurde und
in den reissenden F uten derSoorversonk, ertronk die Hdlfie
der efwo 70 Fohrgdste. Es woren ousschließlich Ensdorler
Bürger ouf dem Weg zur Kirche in Lisdorf. ln einer der nöch-
slen Ausgoben werden wir über diese Föhrkotostrophe ous
führlich berichlen.
Elwo zur gleichen Zeil, ols die Brücke über die Soor zwischen
Lisdori und Ensdorl vom Kreis gebout wurde, {orderten ein-
llußreiche Gewerbetreibende in Soorlouis und vor ollem in
Wolerfongen den Bou einer Kleinbohn von Wo lerfongen
überSoorlouls und Lisdorf noch EnsdorfmitAnsch ußon dos
dortige Netz der Reichsbohn. Die Trosse dieser Keinbohn
sollle noch deren Vorste ung über die neue Krelsbrücke füh
ren. Die Slodl Soor ouis, noch Schleilung der Festungsonlo-
sen um wirischoftlichen Aufschwung durch Verbesseruns der
n{rostruklur bemühf, mochle sich zum Proiehbetreiber für
die Kleinbohn. Sie bemühte sich ouch in Verhondlungen mlt
dem Kreis, dieseplonie Kleinbohn überdie neueSoorbrücke
zu führen. Nochdem es in dieser Frose zu keiner Einisuns
kom, entsch oß slch die Stodt SoorloLris zu einer onderen
Trossenführung ftr die K einbohn. Sie führte durch die ge-
somte Orlsloge von Lisdorf und erforderte den Bou einer ei-
genen Brücke über die Soor irn Bereich Grostrow om do-
mols süd ichen Ende von Lisdorf. Noch mehriöhrigen Plonun
gen und Auseinondersel-zungen mit den betroffenen Anlie-
gern wurde die Kleinbohnbrücke sch ießlich in den Johren
1896,297 gebouf. (Günter und Wo fgong Mong orbeilen zur
Zeit on einer Abhond ung über den Bou der Kleinbohn.) So
woh diese Brücke ols ouch die »Enstrolfer Brick« hollen Be-
stond bis zum 2. Weltkrieg.
Bei den Kriegsvorbereilungen im .Johre I939 wurde beiden
Brücken besondere skoiegische Bedeulung beigemessen.
An beiden Brücken wurden Sprengkommern onge egl,
domii sie im Fo e eines fronzösischen Voßtoßes hötren
schne gesprengl werden können. Die Sprengkommer
on der K einbchnbrücke wurde ihr schon bold unbeob-
sichligt zum Verhöngnis. Am 1. Seplember mußle dle
Lisdorfer Bevo kerung den Orl ver ossen und den Weg
in die Evokuierung onkeien. Nurwenige Dlenstverpflich-
teie mußlen in Lisdorf zurückblelben. Zwei Toge spöler,
ols gerode ein schweres Gewitter über Lisdorf zog, wur
den die Dienslverpflichteten durch eine schwere Explo-
sion oufgeschreckt. Dle K einbohnbrücke wor unter oh-
rerbe_orbendem torr .rrd slo'ten Irscturer.rnge_ ir
Noi- u.d Behefsbrücke über de Soor on Srelle der oh 3.9.1939
sesprenslen Keinbohnbdcke
ogernde Dynomil durch Blitzeinschlog zur Exp osion ge
brocht worden und hotre so die Kleinbohnbrücke qesprensl.
Gerüchte, die Sprengung sei durch eine bis zur Soor vor-
gedrungene f ronzösische Spezioleinheit oder durch Beschuß
von Fronkrelch her ousgelösl worden, hoilen sich spöler
die Lult geflogen. Offenbor wor dos dot nicht sochgemöß
t-<
nichl bestöiigt. Kua noch der ungewollten Sprengung der
Kleinbohnbrücke wurde noch 1939 r,rnmittelbor doneben
eine eiwo 5 m breite Behe fsbrücke ous Holz geboul. Die
gesprengie Brücke solhe 1940 wleder oufgebout werden.
Eine fertige Stohlbrücke wurde noch 1940 zum Groslrow
geb.ochr. ober r cl'- rreh. iJbe. d e Soo, gelegt.
Beim Rückzug derdeuischen Froni in die rechts derSoorge-
legenen Wesiwollonlogen gegen Ende November 1944
sollten olle Brücken über die Soor gesprengt werden, um
den heronrückenden Amerikonern den Übergong über die
Soor und die Eroberung des Westwolles zu erschweren. Kuz
vor der Einnohme von Lisdorf durch omerikonische Truppen
wurden im Zeilroum von Mantag,27. November bis Soms-
log,2. Dezember 1944 die Kreisbrücke, die Behe fsbrücke
!nd die dorl noch immer logernde Stohlbrücke von deul"
schen Einheilen gesprengt.
Noch Kriegsende wurde über den in der Soor llegenden
Trümmern der Kreisbrücke ein Steg fijr Fußganger und Rod-
lohrer errichlel. Ersl 1947 wurde wieder e;ne Brücke zwi,
schen Lisdor{ und Ensdorf überdie Soorerrichtel. Unterholb
der gesprenglen Kreisbrücke wurde eine Behelfsbrücke ous
Ho z gebout. Diese wurde nur ein holbes Johr spöter bei der
Hochwosserkoloslrophe lm Winler wieder zersiört. Bei dle-
sem schlimmsien Soor Hochwosserseil I /84 fond derBerg-
monn Peter Mortin, Ehemonn von Troud geborene Reck, ous
Lisdorf den Tod, ols er mil selnen Kollegen .Johonn Stürmer
und Peier Weiler genonnt »Belze Peter« ouf der Behelfsbrücke
slehend ongeschwemmtes Holz bergen wollte.
Als eßte der vor dem 2.Weltkrieg vorhondenen Lisdor{er
Soorbrücken wurde 1948 die Kleinbohnbrücke ous Srohh-
eilen wieder errichlet und on 22. Mdrz 1949 für den Ver-
kehr freigegeben. Noch der Siillegung der Kleinbohn om
31.12.1963 hotre diese Brücke ihre Funktion verloren und
w!rde spöier im Rohmen des SoorousboL,s zur Schiffohrts'
st'oße und der" Bou de'Stousr.:'e -isdorl obge'sse1
Atr' 24.12. 1951 wurde schließlich die 1944 gesprengte
,Enstrof{er Bricku noch knopp onderlholb Johren Bouzeitwie-
der dem Verkehr l;bergeben.
lm Zuge der Arbeiten zur Begrodigung der Soor und zum
lisdorf - eine römische Siedlung?
Diese Frooe isl oufqeirelen, nochdem in den.Johren 1949
und 1953 beiAusschocht!ngsorbeiten lürden Neubou von
Wohnhöusern in der Gotlersiroße, unleronderem beim Bou
des Eliernhouses unseres Vorslondsmilgliedes Josel Rupp,
römische Housholtsgegensiönde beziehungsweise Grob-
beigoben gefunden wurden. Dos domols benochrichtigte
Konservoioromi des Soorlondes hot leider keine nöheren
Untersuch!ngen vor Ort ongesielli. Von Archöologen wird
ollerdings vermulet, doß die Römischen Gegensitlnde bei
den umlongreichen Erdorbelten beim Fesiungsbou oder bei
spöleren Verfü lungen im Bereich des sogenonnlen Gotler,
Loches dorthin gebrocht wurden. Teile des Fundes sind im
Slddtischen Museum Soorlouis ousgestellt beziehungswei-
se noch im Besitz von losef Rupp.(hg)
l6
Ausbou zur Schiffohrtsstroße, die 1992 bei Lisdorf weitge-
hend obgeschlossen woren, wor oucl, der Bou einer ner,en
Brücke über den neuen Soorlouf zwischen Lisdorl und
Ensdorf erforderlich. Die neue Brücke und die weiigehend
neue Stroße, o s Londstroße L 139 deklorlerl, wurden om
'I
5. Moi 1993 dem Verkehr übergeben. Unmiltelbor donoch
wurde die lB94 erstmo s geboute und noch ihrerSprengung
gegen Kriegsende im Johre l95l wieder errichteie olie
Kreisbrücke obgerissen.
Auch die Neue Brücke wird im Volksmund ,Enskoffer Brick"
genonnt. Bestrebungen diese Brücke noch Persönlichkeiten
zu benennen sind bisher im Sonde verloufen.
Für diesen Arrike lieferten mir melne Vereinskollegen Allred
K ein sen. und Günier Mong werlvo e Hinweise und Do-
len, lnsbesondere über die Geschehnisse wöhrend des 2.
We tkrreges, denelch dof;, hezl ch donke
Lisdor{er Bürser 1940 ouf der Notbrücke v. L n.r: lose{ Lonsdorler,
Nikolous Klein, Klemeis Nobel, Johonn Rullons und iohonn Morsuel
lisdorfer bereits I 8l 6 Stüdter!
Lisdorf gehöde rund 120 lohre vor dem Zusommenschluß
mii Soorlouis, FroLrloLrtern, Schönbruch (Beoumorois) und
Picord om l April 1936 durch die Notiono sozio islen zur
Slodl Sooroutern schon einmol zur Stodt Soorlouis. Noch
dem Herrschofiswechsel von Fronkreich zu Preußen durch
den 2. Poriser Frieden vom 20.11.1815 wurde die bis do-
hin selbstöndige Gemeinde Lisdorf mil dem Weiler
,Hussord. ous verwoitungslechnischen Gründen der Siodl
Soorlouis ongegliedert. Soorlouis erhielt so 5l87 Einwoh-
ner und konnte noch nunmehr geltendem preußischem
Recht einen eigenen Po izeikommissor erhollen. Bereils im
August I Bl6 wurde die Zwongsverbindung von Lisdorf zur
5lodl SoorloLJis wieder ou{gelösl, die Stelle des Polizeikom-
missors in SoorloLris blieb ollerdlngs erhollen. Lisdorl wor
mil 1374 Einwohnern wleder eine seLbstöndige Gemeinde
und bildete mit Ensdorf, dos ous der Bürgermeisierel
Frouloutern ousgegliederl wurde, eine eigene Bürgermeisle'
rei mit Sitz in Lisdod die bis zum Johre 1936 bestond.(hg)
Moniko Honquer - Müller, genonnt Moniko Borthel
Ednnetungen on unsere Gostwiilschuft üum Anl«ern (beim Borthel)
@rrru.r6mfrE =mmr "E Arng*ntm @rurrtrXgcX
Die Anekdoien, die ich hier enöhle, weiß ich von meiner
Omo, genonni Moorie Trockle und oulgrund eigener
Kindheitserlebnisse. Meine Großelbrn, Johonn und Morio
Borlhel, besoßen in der Soorstroße in Lisdor{ die Gostwirt"
schoh,Zum Ankern und ein Schiff mit Nomen »HELGO-
LAND«, welches von vier Pferden gezogen wurde. Es gob
ouch einen Gehil{en, erwurde »Bouer Louis« gerufen- Opo
Johonn fuhr mjl seiner ,HELGOIAND« in sOdliche Richtung
bis noch Skoßburg und in nördliche Richtung bis Rorierdom.
Die Lisdorfer Gemüsehöndler brochten ihre Woren zum
AnlegeploE in der Soorslrosse, wo sie donn oul die »HEL-
GOLAND" verloden wurden, um in Soorbrücken ou{ dem
Morkl verkoufi zu werden. Anschließend hielten die Bouern
und Hdndler in unserm Gosthous Einkehr: Zum Verzehr gob
es gebockene Heringe und souer eingelegie Fische. Auch
gob es Aol, den mein Opo selbst zubereitei holte. Dozu
wurde Bronntwein ous einer Korbllosche ousgeschenkt, denn
Bier wor sehr leuer Morgens komen die Mönnervorbei, die
zur Frühschichi gingen. 5ie hotlen einen Flochmonn dobei,
den sie sich jeden Morgen ouflüllen ließen. Mein Opo wor
ein Originol. Wenn er schlecht gelounl wor, worf er seine
Göste einfoch rous mil dem Sotz: »Geh'n oll hemm, eich
kinken mei Beio selwou. Als iunge Frou fuhr meine Omo
öfiers oul dem Schilf mit, ober es gefiel ihr nichf besonders.
Sie hotte Angst vor den Slrofgefongenen, die dos Schi{f
entloden mußten. (Meines Wissens konnte mon solche Sirof-
gelongene zur domoligen Zeil für verschiedene Diensle on-
Goslwidschofi Eodhel l909,Moio Borrhe seb. Tro.kle mll zwe h-
rer Kinder und einem Nochborsiunsen
lordern). Außerdem wollie meine Omo viel lieber in die Früh-
messe gehen, wos ihr mehr bedeutele. Sie blieb zu House
und der Großvoter fuhr olleine los.
Unser Gorlen grenzle on die Schmiede von WernerAmonn,
besser bekonnt unter dem Nomen »Schmidd Schong«. Die
leuie lrofen sich dort in erster Linie, um Plerde beschlogen
zu lossen und um ein bißchen zu froischen. Ab und zu ver-
schwond mol einer oder ouch zwei und touchlen wenig spö-
_er i- der Srhrr ede w ede. o,rf Des Rolse s -ösurg *or e'1e
k e ne Tür im Zoun, durch die mon durch unseren Gorten
ln die Gostwirtschoä gelongen konnte. Mon konnte sich so
ein Schnöpschen eislen, ohne doß es einer merkle.
ch selbsl erinnere mich noch on die Nochkriegszeit, ols es
zum ersten mol Bier gob. Dos Lokol wor notdürflig reporiert.
Den Gösien mochte dos domols nichts ous, denn die hoi-
len schlechlere Zeiten gesehen und ionzlen ousgelossen.
Mein Voler, ErhordMül/eq mochte mii ein poorMusikern die
Tonzmusik. lch wor dobei und soß die gonze Zeit oul dem
Klovier, denn mon hotte mich bei dem gonzen Treiben ver'
gessen. Eines obends wurde plötzlich die Tür oulgerissen
und fronzösische Soldoten der Besotzungsmochl slürmlen
herein. lm Lokol wor es oul einmol totenstill. Sie gingen zur
Theke und verlongten Bier Meine Mulier, ,Rio 80lhe", gob
ihnen zu veßlehen, doß es keine Gläser gob. Dorou{hin {or-
derien sie ein poor Frouen zum Tonzen ouf und ver ießen
onsch ie3end dos lo[o Ar1
(o
gelder -og
kore,r sie w e-
der und brochten meiner Muller einen Korion mil Bierglö-
Besonders erinnere ich mich on einen Hei ig-Abend. Dos
Lokol wor voler Leuie. lch zündefe die Kenen on unserm
Chrislboum on und löschie dos Lichl, so doß nur noch der
Eoum leuchteie. Plötzlich begonnen olle Göste im Lokol ,Stil,
le Nocht,, zu singen. Es wor eine eigenortige Slimmung im
Roum, die ich bis heute nicht vergessen hobe.
Vergessen hobe ich ouch nichl die Fünlziger.Johre, in de'
nen noch ousgiebig »Foosend« und »(irw« gefeierl wurde.
Mein VoierworMusiker mil Leib und Seele (]nd ie noch Siim-
mung holte er sein Akkordeon hervor und spielie, so wur-
de ouch oft sponton qefeiert, ouch ohne ieden An oß.
Anmerkung: Die Goslstötle »Zum Anker« wurde circo I820
eröllnet und zulehl von Frou Morio Mü ler geb.Borthel ge-
{ührt. lrn Johre l96l wurde sie gesch ossen. lhre B üiezeil
holie sie zur Zeit der Soorschiffohrt, o s l6glich Schiffe om
Ende der heuiigen Soorshoße on egten und be- und entlo-
den wurden, ober ouch noch noch 1945 o s mehrere Ver'
eine dod regelmößig togien. Heute isi es dos Hous Nr. I l
l7
I
I
I
1..
t
-':*4
August Bolthosor
Geschichten um den Gosthof Risler >>em Ecken<< in Lisdorf
Meine om 29 05 I998 in Alter
von {ost 9l Johren versiorbenä
Muller, Kolhoino Bollhosor, geb.
Welsch-Kneip, qeboren om
I 8.08.I907 in Lisdorf, lebte von
Geburt on bis zLrm Johre I985,
olso 78 Johre im sogenonnlen
Ecken, ielzl Soorstroße Nr. 33
linke bzw. nördllche Srroßensel
le. Aufgrund ihres Aliers zog sie
1985 zu mir in mein Hous ln der
ll. Go'Jenreihe 40 und lebte dorr
bis zu ihrem Tod im vergongenen
.lohr. Unser Hous in der Soorsiroße 33 lst selther vermlelet.
Meine Multerezöhlte mirgerne Geschichten von früher, vor
ollem ous lhrer Klndheit, unseren Vorfohren und ,em Eckenn,
wie die heutige Soorslroße genonni wurde und ouch immer
noch genonnt wird. Vor der heullgen Bezeichnung ,Soor-
stroße« hieß sie viele Johrzehnte,Fährgoß".
Besonders gerne elzdh ie meine Muller Geschichlen um den
Gosthoi Risler, der von Adom Ris er, genonnt ,,Wurscht Sepp"
onse vor der etzten lohrhundertwende ,em Ecken" ouf der
rechten Seile gegründet wurde. Adom Risler wurde om
26.1 1 .1846 in Lisdorf geboren. Meine Multer hot ihn noch
gut gekonnl. Seln Großvoter, Johonn Philipp Ris er, gebo-
ren 1758, kom von Mü housen ous dem E soß noch Lisdor{.
Die Wirtscho{t Risler wor domo s eln sehr gut gehendes Lo'
kol »en richtich GoldgruuL,, wie meine Muller sogle- Jelzl
isl dos Geböude, in dem Adom Ris er die Wirtschoft grün-
dete, dos Hous Nr 30, bewohnt von der Foml ie Rupp.
ln ledem Gosthous hobe küher mindestens ein Bett zum
Übernochlen bereitgestonden. Dos sei domols üblich ge
wesen, so meine Muiier. Auch lhre Großmutter »ed Rot'
honnesen Morleo (meine Urgroßmulter) hobe schon mo ein
Bett in ihrem Hous, ietzl Nr.33, zum Übernochten eines
Gosles ous dem gegenüberliegenden Gosthol Ris erfreige
mocht. Noch I900 hobe Adom Ris er den neuen Goslhof
Ris er, gleich neben unserem Hous zur Soor hin ouf der lin-
ken Seife, gebout. Dos Grundslück sei zuvor ein mil Holz-
brellern eingezöumier Gorlen gewesen, der die »Schwolz
B onken« genonni wurde. Gekoult hotre er es vom ,versof'
lenem Dröger,,, so nonnte mon den Monn, der gesenüber
unserem Hous ou{ der rechien Siroßenseile wohnie- Meine
Muller sogfe mir oft, doß der Adom Risler dem Dröger den
Gorien ols Bougrundstück ,foor en Appel un en Ai obkoof
hot,,. Auf dem Grundstück hobe sich donn Adom Risler ein
zweistöckiges Hous mit einem einstöckigern hinleren Anbou
errichtet. m Erdgeschoß hobe er nun seine neue Gostwir-t
schofi mll viel mehr P olz belrieben, wobei ouch ein richti-
ger Speiseroum zur VerfL;gung gestonden hobe. Bei dem
neuen Goslhof Risler hondelle es sich um dos heulige Hous
Nr. 35 ouf der linken Selte der Soorslroße. Dos Gebäude,
in dem Adom Ris er seinen erslen Gosthof betrieb, hobe er
t8
noch dem Umzug in sein neues Geböude ouf der gegen-
überliegenden Linken Stroßenseile dem,Riesenneckelir zu'
nöchst vermieter und spöter verkouft. Es hondelt sich dobei
um den Urgroßvoter von Ludwis Grosmück ous der heuti-
gen Wo ffstroße Nr. 6. n selnem neuen Gostho{ hobe sich
Adom Rls er in seinem Speiseongebol ouf geröucherlen Fisch
speziolisied, wos im o ten Gosthof ous röumlichen Grün-
den nicht mösllch wor. Der Gosthof Risler sei bo d bekonnl
gewesen wegen seiner delikoten Fischgerichte- So seien
ouch die zohlreichen Oflizlere ous der Gornison Soor ouls
mit ihren Domen regelmdßig zum Fischessen in dos Gost
hous Ris er gekommen. ln dleser Zelt zwischen der Johrhun-
derlwende und dem l Weltkrieg, o s dle guie o ie Zeit be
zeichnet, hobe dos Gosthous Risler seine BLüte erlebt.
Meine Mutier erzöhhe mir, doß sie den olten Ris er-Wid
(Ado m Risler) oit vor selner Wirtschoft ouf elnem leeren Bler
foß mit einer Bierjlosche in der Hond sitzen soh, wobei er
sie und dle onderen Kinder ous der Nochborschofl ,göo
{odppelte«. Am I 5. Jonuor I 913 ist Adom Rlsler in Lisdorf
im A ter von 66 Johren geslorben.
Wie ich ous den Ezrihlungen meiner Mutler weiß und der
Wo rof{schen Fom ienkorlei lm Kre sorchiv in Soorlouis ent-
nehmen konnie, wor Adom Risler zweimol verhelroiet Lrnd
Voter von insqesomt l5 Kindern. ln eßler Ehe wor er ver-
heirotel mit Kothorino Rupp ous Neuforweiler. Sie hotte thm
l0 Kinder geschenki, dovon sind ollerdings nur 2 Kinder
öller o s ein lohr geworden. I7 Toge noch der Geburt d-"s
10. Kindes, es wor Kothorino, isl die Mutrer om I L Febru'
or I 887 versiorben. Nur die beiden Töchter Morie und Ko-
lhorino hoben die Kinderiohre überlebt und sind erwoch-
sen geworden. Kothorino Risler hot spöter den Lehrer Globus
geheirolet. Er wor der K ossen ehrer meiner Muller on der
Lisdor{er SchLrle. Drei Monote noch dern Tod seiner 1 . Frou
Koihorino heirolele Adom Risler om 2. Moi I887 die Anno
Lonsdorfer ous Lisdorf, vermut ich ous der Fomi le der
»Deierchen«. Die Nochkommen ous dieser Ehe woren :
Anno, Johonn Adom AelqlJ, Johonno Ange iko Alirc, Kotho-
rino Fronzisko, und tuslrsig Philipp. Sohn Adolf hotte in Soor
louis eine Drogislenlehre obsolviert und spöler in 5oorbrük-
ken ein eigene Apotheke geführl. A ine wor mil einem Ge-
richtsbeomien v-"rheirotet und LLrdw g isi ols vermißi nicht
mehr ous dem l Weltkrieg zurückgekehrt. Von den Klndern
Anno und Fronzisko ist nichrs Nöheres bekonnt.
Noch dem Tode von Adom Risler kom es zu Erbstreiugkeilen
unler seinen Kindern und der ,Gosthof Ris eni wurde irn
Rohmen der Erbouseinondersetzungen in 1913/14 verslei-
geri. NeLrer Eigentümer wurde Lorenz Kneip, geboren om
20. Februor l8/9 in Lisdorf. Erworein Bruder meiner Groß-
muller Koihorino Welsch geb. Kneip, die orn 5. Dezember
1876 in ihrem Elternhous in der Soorstroße Nr. 33, olso
neben dem Gosthof Risler, ebenso wie ihr Bruder Lorenz,
zur We I gekommen lst.
Noch der Ansteigerung des Gosihouses Risler wolhe, noch
Erzdh ungen meiner Muller, Lorenz Kneip ouch dos do-
nebensiehende Hous seiner Mufler und meiner L-lrgroßmL,t-
ter Morio Kneip geb. Luxenburger (>,ed Rothonnesen Mo-
rie«), geboren om 17. September I847, eruerben, um den
blsherlgen Gosthoi Rls er zu einen gonz großen coslhof
Kneip zu erweilern. Doch die Witwe,ed Rothonnesen Mo-
rie« wor nichl zum Verkoul ihres Houses on ihren Sohn Lo-
renz bereif, woroul dieser donn sehr verdrgert gewesen sein
so . lhr Monn Johonn Kneip, geboren om 9. August I840
wor bereits om 28. September I880 verslorben. »Ed Rot-
honnesen Morie« genehmigte ihrem Sohn Loren, ledoch die
Aulslockung des eingeschossigen hinteren Anboues in dem
von ihm ongesteigerlen Gosthof Rlsler oul2 Geschoße. Do
durch hötten ihm nun größere Röumlichketten zLrr Durch,
führung von enlsprechenden Veronslollungen und Versomm-
lungen im nunmehrlgen Goslhous Lorenz Kneip zur Verlü-
gung gesionden. Au{grund des Rückgonges der Schiffohrt
oul der Soor durch dle Eisenbohn und den LKW Verkehr sei
es im »Ecken« geschöftsmößig noch und noch schlechler qe-
worden. Dos hobe den Gostwirl Lorenz Knelp bewogen, om
Eingong zum,Ecken" und mehr zur Ortsmilte von Lisdod
hin, ein Grundslück zu koufen und dorouf Anfong der Drei-
ß ger.Johre ein neues Gosihous Lorenz Kneip zubouen.
Noch der dortigen Gosihoferöffung wurde der bisherige tn
der Soorsiroße Nr: 35 gesch ossen. Der Gosthof Kneip, ietzt
ln Besilz von Rechtsonwo t Sieglrled Knetp ous Soorlouis,
wurde vor einigen Johren ous Widschoftlichkeiisgründen ge-
sch ossen. Seilher befindet sich in dem Geböude die Ge-
schö{tssielle des CDll Kreisverbondes Soorouis.
Aus den Erzöh ungen meiner Muller gdbe es noch viel ln-
ieressonles zu berichten. lch möchte es ouf folgende Ge
schichie beschrdnken: Sie (meine Mutter) wor slolz ouf dte
Ndhkünste lhrer Muter, der Kothorino Welsch qeb. Kneip.
5ie wor »Ndhdosch«. Nöhen gelernt hotre sie bei Nonnen im
Koster. Donoch hobe sie in Llsdod viele und sehr schöne
Brouik eider für die »BoLJersch Mödcho« ongefertigt.
Neben meiner Mufler, eckenoufdörls lm Hous Nr 31, hobe
,ed Bobbe s Morie« gewohnt. »Ed hoi gdo gudd geß un
geirunk«, so meine Muller Sie sei ein guter Kunde im Gost
hous Ris er gewesen. »Fo de Durscht hot ed kdn Wosser
geirunk, ed holde Beio sehrgöo getrunk un ed woorso dick,
doß mo mil de Armen nid um ed rumkumm es Un so lss dot
Hors ooch gleich drulf gong. Der Emmes Pit hoi ed noheor
koof un mit seiner Froo, dem Friedo, drinn gewoonn{.
Neben dem Gosihof Risler weiler runler zur Soor hobe im
heuligen Hous Nr 37 »der o te Hornisch« gewohnt. »Die
hoddei en Sloll vollo Kenno. Wenn der besoff woor, donn
hoddo göo gewett, foor Beio nodirlich, doß o mil selnen
Zenn en Nool ous em Holzbreet zehen konn«. Die Welte
hobe er immer donn - trolz größter Ansirengungen nicht
gewinnen können, wenn der Nogel zu tief im Ho z einge-
sch ogen wor oder es sich um besonders hodes Ho z ge
hondel hobe. Diese Geschichfe hot mir oirch der 1960
veßlorbene Schreinermelsler Hons B osiLrs ous »dem Ecken«
oft elzöhlt. Hons B osius sen. hot übrigens dos Hous Nr. 37
spöter gekoufl. Vor dem »ollen Hornisch« wohnle dort der
Dorfschusier Peter We sch, der Großvoter des heutigen n-
hobers der Firmo ,Orthopödie Welsch« in Lisdod.
Noch den Erz<ihlungen der,,Altenn ous,dem Eckeno soll dorl
vor l9OO eine Volksschu e sewesen sein. Dos Gebdude
hobe dem Adom Risler gehört. Er hobe es on die domols
selbstöndige Gemeinde Llsdorf zum Schulunterricht vermie-
tel. Ungefdhr 20 Schüler so en in dem GebäLrde Lrnlerrichtei
worden sein, so doß onzunehmen isl, doß es sich um eine
ousge ogerte Volksschulk osse hondelie. So iedenlolls hot
es mir dos ,,Aiio Bebbe«, ieizi Hous Nr l3 und bewohnt von
Wo demor Schmifi, mir dos olt elzöh11, wenn ich dohin »Kös
un Ailo koofen woorn.
Aus ollen Erzöh ungen Lrnd überlielerten Berlchten meiner
Mutrer Kothorlno Bolthosor geb. We sch und der onderen
ous »em Ecken« ist zu folgern, doß dorl früher, o s die Stro-
ße noch Fahrgoß hieß und töglich Schiffe, u. o. die »Dill-
schosy(, onleglen und be und entloden wurden, slöndig
Betrieb wor und reges Treiben herrschle. DenEcken« wor
voller Leben und dle Anwohner profitlerten ouch wirtschoft-
ich dovon. Es wor olso,wos los em Ecken« und ouch die
Kinder holten lhren Spoß, wenn sie den Schiffern zurie{en:
,Schi{fmonn werl mei Bendel rous, eich {ohren nemmo mii.«
li-1.: /o lor .owels"l-seo.re,p(l876 96))
re.hls: Kothorino Bo ihosor seb. Wels.h (1907-1998)
t9
Kopellenmühle in Lisdorf
lri.]her
Die Kopellenmühle wurde vom KloslerWodgossen unter Abt Hermonn Medz {1705 1743) erbout. Den Nomen,Kopellen
müh e« erhiell sie 1746, o s der ous Llsdod slomnrende Abt Michoel Stein bel der Mühle eine Kope e bouen ließ. Selt
1967 ist die Kope enmühle Sih des Unternehmens »Theodor Rieimonn GmbH«, dos dod mll modernsten Verfohren und
e nem großen Mitorbeiteßtob Bockmlschungen produz ert.
tl
,F ä,
(Ze chnungen Roberi Eisenborth)
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WTT
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ffi

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Lisdorfer heimatblatt 1

  • 1. )§, ^ lü' 6eietSttborf §§ ,S*. dr§ 9' c ,§.n§ a$ gtl -og§ §ro §' ütt "di-r- * mo ,lr. I tlot.nllrc! 1099 +rrcid: ,'),0o eDa Erniedonkfesi in Lisdorl im lohre 1937 'i? 3i/,. ,n //u zrrLL tu.j E
  • 2. Heiner Groß Wo fgong Mcng Rudo f Lonsdorfer Wollgong Mong lnholt Vorwort 3 Der Verein {ür Heimo}kunde Lisdor{ e. V stellt sich vor 4 Vor 60 Johren - Lisdorfer verlossen ihre Heimoi 6 Erinnerungen on die Evokuierung onno 1939 / Mosel frdnkisch - eine Sproche über Grenzen 9 AK Mundort und Brouchtum l0 Wie Le.ischiroff enstonn es l0 Erntedonkfesie in Lisdod l0 Wie die Lisdorler den Kriegswinler 1944,/45 im Stollen im Rosentol verbrochien l4 Die Brücken über die Soor bei Lisdorf 15 Lisdorf - eine römische Siedlung? 16 Lisdorfer berells 1816 Stddterl 16 Erinnerungen on unsere Gostwirlschofl ,Zum Anker,, (beim Borthel) 17 Geschichien um den Gosthof Ris eDem Ecken« in Lisdorf 18 He ner Groß Moniko Honouer Müller August Bolthosor Druck: Milgliedsbeitrog: Vereii iür Heimolkunde L sdorf e. V (VHt) Am Ginrerbers 13, 66740 Soorlouis tisdor{ lel-u.F.: 06A3 ) / 41 69 4 Heiner Groß (vero.lworl i.h), Geors Groß, Günter lv,1on9, Wol{sons Mais, Werner Noumoin, Druckerei und Verlos Heiiz Klein GmbH, Au{ der Wes 7, 66740 Soarlou s Lisdor{ Kreissporkosse Soorlouis (BLZ 593 501 l0), Klo.Nr: 74-30088 0 Volksbonk Soorlouß (BtZ 593 901 00), Kto.Nr: 1401217629 5,00 DM le Hefi, Vereinsmiislieder erholle. es koreilos 36,00 DM/ Johr bei El.ze mitg iedschol, 60,00 DM bei Fomiienmltslleds.hofi Nomentlch gekennze chnele Anike geben die Meinrns des Verfosere, nicht unbed .91 der Redoktioi wieder Nochdruck, ouch ouszugsweise, .ur mli Ge.ehmigu.g des Herousgebers r1li,,
  • 3. Vonnrort Bei dem ebhoften nteresse, den der Heimolgedonke in den letzien lohren in zunehmende N4oße ollgemein und im besonderen ln unserem Stodtteil Lisdorf erf<;hrt, fühlen wir uns ver plllchtei und zugleich ouch ermutigt, die oußerordent ich inleressonte Vergongenheit unseres Ortes weiler ouizuhe len und durch Herousgobe von heimotkund ichen Schriflen der interes, sierten Algemeinheii zugdngllch zu mochen. Mit dem »Lisdorfer Heimoiblofiu, dessen l. Ausgobe wir zu unserem zweiiöhrigen Bestehen herousgebrocht hoben, sle len wir lhnen eine Schrlft vor, die rege mciß]g erscheinen so L Für diese Ausgobe hoben wir vornehmlich Beiträge von Geschehnissen ous !nserer iunge- ren Orlsgeschichte ousgewöh t, die die Aheren !nter uns noch bewußt miter ebt hoben. Dos sind die Beitröge über die in den eizten Vorkrlegsiohren in Lisdorf im großen Rohmen gefei, Heiner Groß Vorsitzender des Vereins für Heimqtkunde Lisdorf e. V. erien Erniedonkfesle und die om i Sepiember 1939 dem Toge des Kriegsousbruches erfolgie Evokuierung der Lisdorler Bevö kerung noch Thüringen und dem Osthozgebiel, sowie die eidvole Zeit im Lisdorfer Sto len ous der Zeit Ende 1944/ AnIong 1945. Mit schöneren Erinnerungen verbunden sind die Geschichten über die früheren Goslwilrschoften Risler, Borthe und Kneip im,Eckenu, der heuiigen Soorstroße, on die noch viele in Lisdorf gerne zurückdenken. Ein Beitrog über den moselfrdnkischen Ursprung unserer Lisdorfer Mundort !nd über die Herkunfi unseres Ortsnomens dorl in dieser 1 . Ausgobe ebenso nicht fehlen, wle die Vorsie ung des Herousgebers dieser Zeilschrifi, des noch iun- gen Vereins für Heimotkunde Lisdorl e.V. Die Soor über viele lohrhunderte unser Schicksolsfluß ist mii einem Alrike über die wechselvolle Geschichte der beiden Lisdorfer Soorbrücken ebenso in dieser Ausgobe behonde t. Eine Erslousgobe ist immer mii besonders vielArbeit und vielfö tigen Problemen verbunden. Dos wor ouch bei dieser 1. Ausgobe so. Nochdem dos zuncichsl possende Konzepl gefunden und die lechnische Hersiel ung gesicheri wor, ging es on dle ihemotische Geslo lung. Bel derAuswohl der in der l. Ausgobe zu pub izierenden Themen hotren wir im wohrsten Sin ne des Wolres die Quol der Woh «. Wlr hoben nömlich seil unsererVereinsgründung Sioff und The men für viele inieressonle Adikel zusommengelrogen, so doß ouch die ndchslen Ausgoben themotisch gesicheri sind- Allen Ko leginnen und Kolegen, insbesondere den /4iig iedern des Redokionsousschusses, die ln vielen Stunden un- eigennütziger Arbeit diese l. Ausgobe geschoffen hoben, donke ich gonz hezlich. Aber ouch denlenigen, die uns mit interessonien nformolionen und ohen, hislorischen Folos geholfen hoben, gilt unserer hez ichster Donk. Diese 1. Ausgobe können wir noch unentgelilich obgeben. Für die vorgesehenen weileren Ausgoben müssen wir iedoch eine bescheidene Gebühr erheben. Doneben sind wlr ouf Sponsorengelder und Werbeeinnohmen ongewie- sen. Nur so wird es mög ich sein, die vorgesehenen weiteren Ausgoben ouch iotsöchlich herouszubrlngen. Wir hoffen, doß dos ,Lisdo#er Heimoibloik( eine gute Aufnohme und Verbreitung finden wird und die Leser es mii lnieresse und Freude genießen werden. r-z. 3
  • 4. DerVerein für Heimotkunde Lisdorf e. V. stellt sich vor Gegründet wurde der Verein, kurz VHL genonnt, om 7. November 1997 im Gosthous Brelninser in der Moches- siroße in Soorlouis Lisdorf von 36 Personen. Wir sind olso ein noch recht iunger Verein und noch in der Aufboupho- se, trol-zdem hoben wir in den zwei .Johren unseres Besle- hens einiges ouf den Weg gebrocht und schon über 250 Mitglleder, worouf wir noiürlich sto z sind. Vorges.hi.hte Ein Tei der Gründungsmltglieder hol slch bereits longe vor der Gründung des VHL mll Heimolgeschichie und Helmot pflege im weilesien Sinne beschöfligt. So geh6ren Ludwig Freichel, Heiner Groß, Geors Groß, Hons Kneip, Wollsons Mong, Werner Noumonn und Al{red Schwind schon seit vie- len Johren der Vereinigung für die Heimoikunde im Lond kreis Soorlouis on, deren Geschafisflhrer Alfred Schwind wöhrend seiner beruflichen Töligkeil ols Amtsleiter beim Londrotsomi Soor ouis wor. Vor eiwo l0 lohren hoben Ute Brelninger, Klemens Port und Wolier Welsch ols ose Verei niquncr von Heimofreunden den Kolender »Lisdorf Gestern und Heule« mit Zeichnungen historischer Lisdorfer Motive des Molers Robert Eisenborth ous Rehlingen herousgebrocht. Dem sollle eine enlsprechende Vereinsgründung lolgen, wos ober zunöchst nicht geschoh. Zur g eichen Zeit engoglerte sich Heiner Groß lm Soorlouiser Stodtroi für die Einrichtung einer ArbeitbescholfLrngs moßnohme bei der Siodt Soorlouis zur Auforbeilung der Geschichte von Lisdorf. Diese Ber.ühungen hoflen 1994 mit der befristeten Einste lung des Historikers Arni Finkenberg ous Trier Erfolg und lijhrten 1997 schließlich zur Herousgo- be des Buches ,Lisdorf Von der Sleinzeit bis zur Gegenwo'1 {1 996)rr o s Bond 5 der Geschlchle der Kreisslodl Soorlouis. n der Erkenntnis, doß ouch noch der Veröffent ichung des tisdoder Geschichtsbuches noch Vie es der weileren Edor- schung und vor o lem der breiten Vermitl ung bedorf, hot Heiner Groß schließ ich im Herbsi 1997 zur Gründung el- nes Vereins Iür Heinrotkunde in Lisdorf oufgerufen. Dem Au{ruf woren öber 40 lnteressenten in dos Gosthous Breininger ge{olgt, so doß om 7. November sogleich die beobsichiigle Vereinsgründung erfo gen konnle. Reahlsform des Vereins DeTVHL isi ein rechts{öhigerVerein noch BGB. Noch Erstel- lung und Verobschiedung elner Solzung wurden wir om 2. Dezember 1998 unter der Nr. 1055 in dos Vereinsregister beim Amtsgerichf Soorlouis eingelrogen. Selther {ühren wir den Zusotz »e- V«. Zweck des Vereins Au{sobe des VHL ist: 1. die Förderung und Pflege des Heimotgedonkens und des troditionellen Brouchtums 2. die Erlorschung der Heimotgeschichte, vornehmlich der des Stodltei s Lisdorfs. gut, Bildern und Korten insbesondere Veröffenllichungen, Vodröge, Studienfohrten und heimoikund iche Veronstollun- gen dienen. Der Verein isi porieipolitisch neutrol. Gemeinnützigkelt Der VHL verfolgt ousschließ ich und unmilte bor gemeinnü1 zige Zwecke. Selne Täiigkeit lst dorouf gerichlet, dle Al ge- meinheit ouf geistig kuliurellem Geblel selbsllos zu tördern. MilteldesVereins dürfen n!r für die soizungsmößlgen Zwek- ke verwendet werden. Durch Bescheid des Finonzomies Soorlouis vom 23. Apri l998 wurden wir ols semeinnüizig Der VHL Vorslond Er besieht ous 6 Miigliedern des geschdltslührenden Vor- slondes und weiteren l9 gewöhien und 2 berrfenen Mil- gliedern des erueilelren Vorslondes, die den Gesomtvor- srond biden. Gerrhöftclührender Votrtond: Voßikenden Heiner Gioß,Am Glßlerberg 13, Iel.: 41694 Slellverlrelen l(emen! Pod, Wolfklr. 3, Tel; 42271 llorio S.holly, l{eu€-Welt-Sh 40 lel.: 42621 t.holrmeiiler: Bemd Loy, tort Routh 62, Tel.: 43052 orgdleiten Honr-loochim loris, Gro8*r 95,Iel,: 42536 S.h ftlührer: Agner Groß, lm Bogen I3,lel.: 40651 Mitglleds(holt Au{genommen in den VHL werden nolür iche Personen so wie Verbönde, Unternehmen und iuristische Personen, die bereil sind, den Verein bel der Erfü lung seiner sotzungs- mößlgen Au{goben zu unierstützen und zu fördern. A e, dle okllv mitorbeiten und / oder uns durch ihren Beitrog Jinon zieL fordern wollen, slnd heilich wi kommen. Der MilgLieds- beitrog beirögt 3,00 DM ie Monot bei Elnze milglledscholt und 5,00 DM ie Monot bei Fomillenmitoliedscho{i. Dobei hondelt es sich um die Mindestbeitröge. Noch oben hoben wir keine Begrenzungl Arbeitskreise Zur Er edlgung derVereinsoufgoben wurden om i 7.9.I 998 fo gende Arbeliskreise (AK) gebildet: AK Archiv und Heimrlrtube nit 8 ttlilgliedern leiter Gü[ler mdng, An der Kopellenmühle 5, Tel,: 42631 Al( lllundd.t und Bid0.hl0m nil 8ltlitgliedern leilen We]ner lloumonn, lm oh:tgorten l7,Iel,: 2770 Al( toniliei-i,nd Ahnenfoß(hurg nil I I iigliedern Leiler: Peler Breininger, Am Ginsterberg 14, Tel.: 41616 Diesem Zweck sollen neben der Forschungstörigketr der Al( Heimdtgesdkhte einrdl. trühget.hkhte mil 15 MiEliedern Mtig ieder und derArch vierung von erholienswertem Schrih leiler: Wolfgong mong, Pdmmenweg 2d Sthollh.06834/ 49295 4
  • 5. l[ Bodonlondo, Geologle ulld lllnerulogle mil4 rtlit0li.dem Leiler llelrclGrc0, Am Ginrerh€rg 13, Iel,: 41694 Al( Ger.hi.hte de. lirdoiler Gemü,ehour nir 5 filltgliedon leiler: Hsiner Grcß Al( liidoder Spodgexhl.hie mll 7 ilitglloden, Leiler:,lo,ef Rupp, Gotlsrrli 16, Iel.: 42109 Al( oryoniiolion von leronrldllungen nil 6 ltlltglleden Lciler: VoßiE. er und Oigonßlllonrlelier Al( Redohlon ll6 Milglleden Liler: H.imr GroS Bi5herige Aklivltälen Die Houptorbeit wird in den Arbeitskreisen geleislel, die mehr oder weniger regelmößig logen. lnsbesondere der AK Mundort und Brouchlum unler Leilung von Werner Nou- monn und der AK Heimolgeschichie einsch . Frühgeschich- le unier Leilung von Wolfgong Mong, sowie in letrler Zeil ouch der AK Redoklion unier Leiiung von Heiner Groß to 9en regelmößig. Besonders hervozuheben ist dos Engoge- menlvon Günler Mong Iür dieAulbou eines Schriflenorchivs und Agnes Groß fur den Au{bou eines Bildorchivs. Beide Archivleile sind schon rechi umfongreich. Noch der Bereit siellLrng von Röumen im Bereich der Prolessor Ecker Schule soll dori unser Archiv eingerichtet werden und donn zu be- s rm.nlen Ze,len lederrrorr z.-rgdr9l,.h seir. Seil mehr ols einem Johr ist Rudolf Zenner ous Felsberg in unserem Aultroq dobei, ein Einwohnerbuch von Lisdorf zu ersiellen, dos Ende 2000 in der Reihe »Quellen zur Geneo- ogie im Londkreis Soorlouis und ongrenzende Gebieleu er- scheinen soll. Noch dem Heimotkolender für 1998 konnten wir onr 30. September dieses Johres einen Lisdorfer Heimolkolender {ür dos Johr 2000 vorste len, der l3 neue Koh ezeichnungen des Molers Robert Eisenborih von hislorischen Moliven ous Lisdorl enfhöh- Die bisherigen Besichtigungen und Führungen erstreckten sich vorwiegend ouf Obiekte vor Ort. So wurde die Sto len, onloge im Rosentol, die in dieser Ausgobe behondelt ist, oulgrund des großen lnieresses mehrfoch besichllgt, eben- so der unler DenkmoLschutz slehende ,'Alte Friedho{ Soor- louis« ieweils mit Füharng durch Gernot Korge, dem Ge, schöftsführer der KreisvereinigLrng lür Heimotkunde. Besich- ligtwurden ouch dos Siödlische Museum mit Führung durch Museumsleiier Erich Pohl und dos hlstorische Pulvermogo- zin im Fort Rouch- lm Herbst 1998 wurde eine boden- kundliche Führung durch die LisdorlerAu durchgelührt, die weii über Lisdorf hinous nteresse gefunden holte. Vor kuaem hoben wir gemeinsom mii der Bildhouerin Re- gina Zopp, die zur Zeil den neuen Lisdorfer Dorfp olz künsl- lerisch gesioltei, einen ,,Toq der ofienen Tür,, in ihrer Werk' slotl in der Provinziolslroße durchgefiihrt, der troiz ungün- stigerWitterung eine große Resononz ge{unden hot. ln 1998 besuchten wir die »Prometheus Ausstellung« im Geblöse- hous des Welikulturerbes ,,Alie Völk inger Hütle« und die Ausstellung »Dos goldene Vlies« im Ch6teou du Molbrouck in Lothringen sowie die römische Villenonloge in Perl-Borg. n diesem Johr besuchien wir die Aussiellung ,Äls der Krieg über uns gekommen won und ,1000 lohre Stodlgeschich- ie Soorbrückenu im Historischen Museum im Soorbrücker Schloß sowie die Ar:sstellung über die Abiei Wodgossen in der doriigen Volksbonk. Vorhoben Neben Besichtigungen, Führungen, Ausstellungen und Fohr' len mit geschichtlichem oder noturkundlichem Hintergrund slnd konkret mehrere Publ kotionen gep on1, so über die Slollenereignisse 1944/45, den Bou der Kleinbohn vor der Johrhundertwende, die Lisdor{er Orlstei e ,Holzmühle" und ,Obsigorfen. sowie weitere Folgen dieser I - Ausgobe »Lisdorfer Heimoiblott« und ouch eine Schrift über die Lisdorfer Mundod, die Werner Noumonn mii seinem Arbelis' kreis schon weitgehend vorbereilel hoi. Flnonzlerung Die Vorhoben, insbesondere die geplonten Verölfentlichun' gen, können selbslverstönd ich nur reolisierl werden, wenn uns die dofü r e r{orderlichen Mitteizur Ver{ügung stehen. Die bescheidenen Mitgliedsbeilräge reichen - trotz der inzwi- schen über 250 Mitglieder und sporsomster Mittelbe- wirlschoflung - beiweitem dozu nicht ous. Und die Beilrö- ge sollen ouch in den ndchsten Johren nichl ongehoben werden. Wi. sind olso noch wie vor oul Spenden, Anzeigen uns sonsiige UnterslÜlzung von Sponsoren dringend onge- wiesen. Alle, die uns eine kleine oder große Spende zukom- men lossen, erholien dorüber eine sleuerlich obzugsfdhige Spendenbescheinigung von der Kreisstodl Soorlouis zuge' slellt. Am nochholtigslen können wir iedoch durch die Beitrdge vielerweiterer Mitglieder ge{ördertwerden. Desho b sind wir on vielen weileren Mitgliedern sehr interessiert. Der Vorslond des VHL
  • 6. Wolfgong Mong VOR 60 JAHREN - Lisdorferverlqssen ihre Heimot Vorsechzig Johren, im Herbst 1939, wor Lisdorf{ost leervon seinen Bewohnern. Nur Soldoten woren im Dorf zu sehen. Deutschlond befond sich im Zweiien Weltkrieg. Hinter der 5oorlog, mehrere Kilomete r tief geslof{elt, derWestwoll, elwo l5 bis 20 Ki ometer weiler weslwdris Fronkreichs Ostwoll, die Moginof inie. Die meislen Bewohner Lisdorfs befonden sich weit weg »im Reich«. Sie woren dodhin »evokuieri wor- den«. Bereils im Moi l939woren onlösslich einerWesiwoll- lnspektion des Soor Abschnitts durch Adolf Hitler diesem Evokuierungsplöne vorgelegt worden. Diese sohen vor, im Kriegs{olle ous einer bis l0 Kilomeier hinler die Grenze rei- chenden ,Roten Zoneu die gesomte Bevölkerung vorüberge- hend zu enlfernen. Um dos unschöne Wort,F ucht,, zu ver- meiden, nonnle mon dlese Aklion »Evokuierung«. Als nun im Sommer i 939 wegen Hil ers Forderungen on Polen und Eng- londs Beislondsgoronlie Polen gegenüber erneul Kriegsge- fohr besiond, hoffien die Menschen on der 5oor, doss olles, wie schon im Voriohr onlösslich der Sudeienkrise, sich in Wohlge{ollen ouflösen würde. Vor ollem holfe mon, doss sich Fronkreich in seiner»Mourirö Donzig« (Sterben für Don- zig) Stimmung nicht von Eng ond in einen Krieg hinetnzie, hen lossen würde. Aber om 25. Augusl wurden Wehrmochts- einheilen Richlung Westwol in Morsch qeseizt. ln der dor- ouflolgenden Nochl erlolgie die Einberufung derWehrp{lich, ligen. An 27 - August wurden donn sogenonnte »Bewirt- schoftungskorieqn oul Lebensmillel, Bekleidung und Ge- brouchsgüler ousgegeben. NLrn dömmerle es ouch den Letz- ten, doss es doch Krieg geben würde, und die Ersten moch- ten sich ouf den Weg zu Verwondten »im Reich«. Am 29. Au, gusi begonn donn die Evokuierung der lnsossen der Kron- kenhöuser Bold do ro u{ folglen Ahe, Gebrechliche und Mütter mil Kleinkindern. Sie wurden ,unöchsl noch mit Bussen und Loslwogen zu den Sommellogern im Hinterlond gebrocht. Als om L September deuische Truppen Polen ongriffen, wurde der Rest der Bevölkerung evokulert. Dos ging schubweise vonslotlen. Zuersl komen die Dörfer on der Grenze, hn, Leidingen, Romme fongen u.s.w. on dle Reihe. Donn {olg- len Berus, Bisien, Düren, donn Felsberg, Uberherrn, 6 Neuforweiler, schließlich Lisdorf. Dos geschoh olles noch om l.Sepiember. Die Dör{er om linken Sooruler wurden einen Tog sp6ter evokuieri und om 3. Seplemberwor die gesomie »Rote Zone« verlossen. ln Lisdorf hotlen bereils om Mo.gen die Erslen dos Dorf verlossen- Zum Teil woren die Leule von der Polizei geweckt worden. Gegen Miitog setzte sich der Houplteil der Bewohner ln Morsch. Am spöten Nochmitlog {olgten die Leizien - meist mii Ziehwägelchen. Sehrviele Lisdorfe r verließe n ober mit Plerde{uhrwerken dos Dorf. Efwo ein Drittel der Dorfbevölkerung woren Bouern und sie nohmen ouf ihren Fuhrwerken zum TeilVerwondete und Bekonnie mii.-rAnsonslen wurde ein großer Teil der Lisdorfer mit Omnibussen und Loslwogen lronsporlierl. Es gob in Lisdorf ndm ich drei oder vier Loslwogen von Ge- müsehöndlern. Sie luhren mehrmo s om Tog zu den Somm- ellogern inr Hinierlond. Hier im Roum Leboch / Tholey woren die Flüchtlinge teils in mil Slroh ousgelegten Schul, und Gosthoussölen untergebrochl. Einige hoben ouch im Freien kompiert, wo sie om 3- Seplembervon einem schwe ren Gewifier überroschf wurden. Erst om 3. und 4. Septem ber wurden die Lisdorler donn zu den Bohnhölen gebrocht. Doch von einer komloirob en Reise konnte keine Rede sein. Obwohl ieder nur I 5 kg Morschousrüsiung milnehmen durf- le Moßchverpllegung, Essbesteck und Essgeschirr, Decken, Leibwösche, Wenerschutz, Wosch, Pulz- und Nöh- zeug, Toschenlompe und nicht zuvergessen, die Gosmoske - woren die Eisenbohnobteile völlig überbelegt. Viele Leule londelen ouch in Vieh, und Gülerwoggons, die ober donn wenigslens mit Stroh ousge egi woren. Es ging ouch nicht so zÜgig vor- on, do dle Ml iiörtronsporle von und noch der Front Voroig hote1. Wol- r es genoL g ,r9, ,Lss e r.e- Wohrenddessen zogen dre Lrsdor{er Eouern in ei nem sch,er endlos scheinenden Woge reck rn er- ner fosl dreiwöchigen Reise in den Kreis Nord- housen in Thüringen. Dorthin und noch Sochsen-Anholt woren die Be wohner der »Roten Zone« im Kre s Soor ouis (do, mo s Soorloulem) im wesenilichen evokuied wor- den. Dos gesomie »Bergungsgebiet« erstreckte sich etwo von Honnover bis in die Oberpfolz und von Hessen bis zur Elbe. Als zentroler Punkt goh Kossel. Dori be- lond sich ouch ein Suchdienst. Denn durch die vorzeitige Evo- kuierung der Kronken, Aien und iungen Müiterworen viele Fomllien ouselnondergerlssen worden. Auch sonsi suchie die NSDAP den Evokuierten den Aufeniho I in der Fremde so on- genehm wie möglich zu mochen. So wurden Stommiische orgonisiert und es gob Belreuungsslellen. Nichi immer ndm- lich wor dos Verhöltnis der Fl0chflinge zu r eingesessenen Be- völkerung sehr gut. Aufenlholtsorte der Evokuierlen woren im ollgemeinen kleine Dörler, wo sie donn bei Fomilien zwongseingewiesen worden woren. Dos musste, zumindest in der ersien Zeii, zu Reibereien {lhren. Do gob es Mietwu cher, und ofi musslen sich die Menschen, die wegen des l.'eg"s .nit Fronl'e ch ihre He'rol hoien verlossen .nücsen, Eß6nach Golha
  • 7. ols ,Soorfronzosenu beschimplen ossen. Der sonze Winler ging so im {remden Lond dohin und ouch dos Frühiohr. Donn skeckte Fronkreich om 22. luni 1940 die Woffen, und nun hieß es o erorlen: »Nix wie hemml«. So schne I ging es ober donn doch nichl. Wer vorzeitig heimkehrte, wurde zurück- geschickl, verlor gor einen Enlschödigungsonspruch {ürwdh- rend der Evokuierungszell entstondene Sochschöden. Dos hol're ouch seinen Grund. Die Dörfer logen immerhin 10 Mo- note zwischen den Fronien. n Lisdorf holte es zwor keine Bodenkömp{e gegeben, doch es be{onden sich militörische Anlogen im Dorf, und Lisdor{ hofie iöglich Adilleriefeuer er- hohen. Folglich mussten die Kriegsschöden o usge besse rl' wer der . Vo' ole"r --ßte wosser r-d Sl o-rve..orgr rg *ie derherg esiellt werden. Sollten dte Einheimischen nichischnell genug ollein mil dlesen Arbeilen fedig werden, wurden, do- mit es schneller ging, exlro lnstolloteure ous »dem Reich« en- gogied. So woren denn Hondwerker, dorunter ouch Böcker und Meizger, und Beh;rden die ersten, die zurückkehren durften. m Loufe des Monois August trofen donn die übrt- oen Bewohnerein-Am Soorlouterner Bohnhofwurden sie mit Fohnen, Girlonden, B umenschmuck und Musikkopellen emp{ongen. ln Lisdorf ongekommen konnien sle donn fesl- siellen, doss slch die Kriegsschöden im Rohmen gehollen hor ten. Dos nvenlor wor meist noch in guiern Zuslond, denn wdhrend der Abwesenheit hohe die Polizei Plündern streng bek6mpft. P L;nderer woren lout Be{ehl oul der Stelle zu er- schießen. Als om I 5- September 1940 der Unterricht in der Schule begonn, wor dos ein Zeichen dofür, doß olles wieder seine Ordnung hotte. Niemond ober hot domols geohni, doß Rudolf tonsdorfer sich olles unter erheb ich chooiischeren Umstönden in nur vierJohrenwiederholenso te. DochdosisleineondereGe schichie. 'rDer obenieuer che Ireck der Lisdorfer Loidw rie mii Pferde- fuhMerken noch Thüriioen levonArnt Finkenberq ln seinem Lisdorfer Ges.hichrsbuch (S.233 S 238) ou{9rund von Beiktjsen vo. Poul A.4orsuetnoch Tosebuchoulzei.hnu.se. des spdterse{ollenen Richord Ecker u.d von Roso Ke n-Rulons cos{ohrich behondelt. Erinnetung on die Evokuierung 1939 Die Rückführung der Llsdorfer Londwirle ist im Heimolbuch von Llsdorf (Bond V der Geschichre der Kreisstodi Soorlouis) ouslühr lich beschrieben. Meine Eiebnis, se beginnen mitdem Tog derAn- kunfl in Nordhousen/Nord-Thü- ringen. Am Morgen des 20.09.1 939 wurden unsere Pler' de nebst drei Plonwogen ous dem Zug entloden. Wir wurden mlt den Wogen in Rlchiung Groß werlher geschickl, beg eitei von einem orlskundigen Hel{er Der ersie Wogen wor der der Foml ie lohonn Schmitt Wei- er, sle komen oul dos Riltergut in Kleinwerlher. Der zweiie Wogen wor der unsrige, der der Fomilie Josef Lonsdorfer Kreutzer. Meine Eltern, meine Schwesler Roso, mein Bruder Josef (i 944 in Rußlond sefollen) und ich, domols I 1 lohre o i, mußien noch vier Kilomeierweiter zum Ritlergul in Groß- werlher. Der drilte Wogen der Fomi ie Josef Lonsdorfer Lonsdorfer fuhr co. I 0 Kilometer weiler noch Wol ersleben. Au{ dem Ril'rergut in Großwenher wurden wir von den Ein- heimischen sehrfreund ich begrüßt und oufgenommen. Zu ersi wurden die P{erde versorgi, donn wurde meiner Fomilie eine Wohnung mit drei Zimmern zugewiesen. Noch einigen Ruhelogen für Mensch und Tier wurden mein Voler, Broder und Schwestergegen Enfge t oufdem Ritlergui be- schöftigl; ich ging zLrr Schu e, meine Multer be, sorgte den Housholl und holl mil in der Guts- küche. Dos Riliergut gehörte donrols der Firmo Fronk & Kothreiner (»Kothreiner Koffee,,), wor co. 2500 Morgen groß und beschö{tigle ungeföhr 60 Men- schen- Verwoliei wurde dos Gut von elnem Ad' mlnistrolor nomens Hermonn Ebelr, zusötzlich von einem Ho{- und einem Fe dverwo ter. Der Mos-r renpo4 r-nro3-e 3 Trol-orer rrd ei-e Roupe (Keitenfohrzeug). Der Viehbestond be ief sich ouf co. 30 Arbeitsp{erde, l0 Reit- und (ursche"prerde. 200 M, chliLle, 200 5ch-eine und zwei große Scholherden. Angeboul wurden Gelreide, Zuckerrüben und Korlofleln. Mein Vo- ler lJl"le ir oe, C oßgörrerer qrov "-ende Ar- derungen im Gemüseonbou ein, wos ouf dem Ritlergul zu elnem llorierenden Gemüseverkoufführte. Longsom kom ol, es in seine geregelte Bohnen, nolür ich wor dos Heimweh sehr groß. Um unser Heimweh zu indern, fuhren wir in un- serer Freizeit mit Fohrrödern zu unseren Verwondlen und Freunden, die in der nöheren Umgebung evokuiert woren. Einmo wöchenilich irofen wir uns o le bei Peter Morquet in Nordhousen, der dod die Goststölte »Zum Mohr,, gepoch- tel holte. ln diesem Gosthous hotle der »Emmes Piik, ein Lisdorfer Hobbymoler, Lisdorfer Heimohoiive on eine Wond gemo i mil der Beschrifiung: »Am grünen Soum der Soor,,. Sonniogs fLrhren wir mil zwei oder drei Kulschen in den Dom noch Nordhousen, um dod die Hl- Messe zu feiern- lch selbsi
  • 8. wurde in diesem Dom geflrml, mein Firmpoie wor Niko ous Weiler Luxenburger. Große Sorgen mochlen wir r,.rs um ur- sere Fomilienmilglieder, die sich nicht in Thüringen befon- den. 5o meine Schwester Greto, die in Lothringen verheiro- lel wor, ihr Ehemonn wor m Krieg; sie wo. mil ihrer einidh- rigen Tochier Joqueline in Cognoc in Fronkreich evokuierl. Felner hielt sich meine Schwesler Bertchen mit ihrer Tochter Morlene in Ditl{ud ouf, ihr Ehemonn Peter Stein erfüllte sei- ne Soldoienpf icht. Mltfe Oktober 1939 fuhr meine Schwe- sler Roso in die Heimol zu ihrem Verlobten Alois stutz, der ols Soldot in Piesboch storioniertwor (Reg. Nr 70 und 125). Belde wurden om 9.November 1939 in Nolboch »kriegs- getrouti(, dle kirch iche Trouung fond in der Kotho ischen Pforrkirche in Piesboch stoil- Dje vierie Schwesler, Morio, ve. heirotet in Wodgossen, wormit ihren vier Kindern in der Nöhe von Bedin evokuierl. lhr Ehemonn Philipp Kie{er wor eben- folls Soldot. An Weihnochren 1939 wurden olle Mitorbeiter des Rittergules mit ihren Fomilien im Herrenhous beschenkt, verhunden mit einer schönen weihnochtsfeier. Unter einem großen Weihnochisboum wurde gebelet und gesungen, on- sch ießend gob es 1ür o le ein Festessen. Donn fuhren wir gegen 20 Uhr mit den Kutschen durch den hohen Schnee der Winter 1939/40 wor sehr kolt - noch Nordhousen zur Christmetle. Longsom nohie dos Frühiohr heron, olles dreh- le sich nur noch um die Heimkehr in unsere geLieble Hei- mot. Endlich, im Sommer I 940, durlten wir olle wieder noch House. »Nix wie hemm,r stond on den Bohnsteigen und on den Zügen, die uns zurückgebrocht hoben. Noch der Wiedervereinigung 1989 fuhren meine Nochborn, Poul und Leno Morguet, meine verslorbene Frou Regino und ich noch Pühlingen, Elende, llsenburg und Groß-Werlher. Überoll *urden *ir freundLich oufgenommen. Dos Rillergut Groß-Werther wor in einem desoloien Zusiond. Dos HeF renhoLrs wurde 1946 von den Russen gesprengi. Die herz- lichen Konlokle zwischen Lisdorf und der Fomilie Honno und Erich Müler in Groß-Wedher besiehen bis zum heutgen Tog, ouch schon über die nöchsfe Generolion hinous. nks unserWohnhous ' rechts der Kornspeicher ünd Stoll!nse. Auf der Hinloh.t, 05.09.1939, Zwi{henslolion in d€.s.hule von Züsch/ Hunsück von rcchh noch inks: teonle Fronz, Albed Schmili, Erno Klein, Eriko Lonsdor{er, Amo Ru lons, Annl Adoh, Otilio Loisdod€r, Rudoll Loisdor{er, Morionne Lonsdorfer, Erich Lonsdoder I '..*-.* irt- awEä_ G; v' ä,-!ry I t
  • 9. Werner Noumonn es zohlreiche königliche Anweisungen, die Sproche des Vol- kes zu benr,rtzen- Eines der seltenen Zeugnisse in mosel- (rdnkischer Sproche, dos Trierer Copilulore siomml ous dem 10. Johrhunderl. Bei der spöleren Teilung des Reiches Korls des Großen wur- de keine Rücksichi ou{ Sproche oder Nolionoliidi gelegt. Dos Soorlond wurde dem lothoringischen Milte reich zuge- schlogen. lm Mitlelolter woren die Füßtenhöfe und Kirchenverwoll- ungen zweisprochig. ln Orten {rdnkischen LJrsprungs sproch mon die deuische Sproche« und die romonische (Lolein) in den onderen Orten. Für dos frönkische Lothringen wurden besondere Regierungs- bezirke qeschoffen, dos deuische Bellisturn. Mil der Renoissonce trol Loiein wleder in den Vordergrund und der Niedergong der Volkssprochen begonn. lm 17. Johrhundert erreicht dos Schrifideutsche seine mehr oder weniger endgü lige Form. Dle Werke Morl n Luihers irugen wesentlich zurSchoffung ein er vereinhe iilichlen ,deul' schen 5prochen bei- Dodurch wurden die frönkischen Spro- chen ou{ die Stufe von löndlichen Dloiekten gesiellt. Die 'Unkenntnis der Hochsproche begünsiigl vielloch einen Zu slond der LJnlerlegenheit, derdie Bevölkerung Mißgriffe durch öf{enlliche Beomte oussetzl- Vor 1870 ist der Diolek immer noch ein Millel der Kommu' nikotion, hof ober seine lilerorische Geltung fost vollstöndig verloren. Gedichie und Lieder in Dio eki sind äußerst sehen- Fosi olle sind hochdeutsch und trogen zur weileren Verbrei tung des Hochdeulschen bei. n unserem Johrhunderl lrugen die beiden Wellkriege Lrnd die domil verbundenen Evokuierungen dozu bei, doß die D olekte zurückgedröngtwurden und eine einheitliche Hoch- sproche in der Bevölkeruno verbreiiel wurde. Auch die Ein- {ohrung des Fernsehens sowie der Schulbesuch oußerholb des Wohnortes hoben dozu geführt, doß die Mundort zum Teil vergessen wurde. Ersi in den lekfen Johren hoben sich viele Mönner und Frouen diesseits und ienseils der Grenzen für die Erholtung unseres moselJrönkischen Diolektes eingesetzl. Milrlerweile befos- §en sich wieder viele Einzelpersonen und Gruppen mlt dem Erholt unserer Mundort. Quelle: Ku@ Gerh chte derldnkische. Spßche von G6rord Bou onger und Mosel-frönkisch - eine Sproche über Grenzen Dos Mosel-{rönkische, dos Plott, dos von Lisdorf soo ro bwö rls (die Grenze zum rheinJrönkischen verlöufl südlich von Lis- dorl im Roum Bous) bis in die Gegend von Trier und dor- über hinous, in Luxemburg Lrnd in Loihringen gesprochen wlrd, ist nichl nur eine sehr ole Sproche, es isl ouch eine Sproche on der Grenze und ols solche zukunftstrachtlg. Ein kuzer nicht unbedingl vollsiöndigerAbriß derGeschichie zeigl einige wichlige Eioppen in der Entslehung unserer Vor Chrisii Geburi wurde in unserer nöheren und weileren Heimot Germonisch und Keltisch gesprochen. Dos sind Spro- chen, die sich vom lndoeuropöischen obleiten, dem Vor- {ohren fost oller europöischen Sprochen. ln den ersten lohrhunderten noch Christus wurden viele Ge- biele nörd ich der Alpen von den Römern unterworfen und dem römischen Reich einverelbl. So ouch dos Gebiei on Soor und Mosel. Unsere Vorlohren komen erstmols mil der loteinische Sproche in Kontokt. Dos Keltische wurde zwor im 2. und 3. Johrhundert noch Chrisius noch gesprochen, golt ober bold olszu grobschlöch- tig und verschwond bold. lm 4. lohrhunded zeigten sich Risse im Gefüge des römischen Reiches und die Sproche der Fronken breilele sich om linken Rheinufer ous. Durch die Römer wurden zu dieser Zeil im Hinterlond germonische Söldner ongesiedeli, die im Folle eines Krieges ols mobile Reserve eingeselzl werden solhen. Do sie nicht mil den on- deren römischen Truppen vermengl wurden, behiehen sie ihre Sproche bei. 5o lrug dle römische Armee, nochdem sie zum Ursprung der romonischen Sprochen geworden wor, zur Germonisierung des llnken Rheinu{ers bei. Fost ieder Orl im germonischen Gebiel erhieit eine Gornlson, deren Nomen erho len blieb. So wird o!s dem germonischen Worl »kopo«, dos eine Reiierlruppe bezeichnet, bei uns die En- dung *lroL. lm Hochdeutschen wurde dorous Dorf. Die solischen Fronken, die ous dem Mü nd ungsgebiei des Rheines siommten, unlerworlen Gollien und die ripuorischen Fron- ken, die om Minelrhein und on der Mosel soßen. Die Fron- ken und Alemonnen, die die Gebieie links des Rheines be- siedelten, goben ebenlolls dos Loleinische zugunslen der germonischen Sprochen ouf. Auch Korl der Große sproch ripuorisches Frönklsch, eine Sproche, die von vielen seiner Untertonen nichi verstonden wurde. Durch seine höuflgen Aufenlho te in Loihringen, dos zrJsommen mil unserer Hei- mol eine Einheii bildeie, trug er dozu bei, dos Fränkische in unserer Region zu verbreiten. Einerseits gob es zur Zeit Korls des Großen erste zoghofie Ansöhe zur SchoffLrng einer Hochsproche. Anderseils gibl Mundortobsnd mit Jeon-Louis Kieffer Am Mithroch, dem 15. Dezember 1999, 20.00 Uhr, findet im Gosthous Adolf Breininger ein moselfrönkischer Mundorlobend mil.reon-Louis Kieffer sfott. Alle lnleressenten sind herzlich einqeloden.
  • 10. Wie Le.ischtroff enstonn at wolrsons Mons Enn klöön Geschlchl iwwo de Enstehuns ofigeschriei von Werner Noumonn Em erschden Joohrlousend no Christigeburd hot em Lond on do 5oo en grosso Riddo gelewwt. Sei Burch hot olf em Berch gestonn. Von doo konnl o ronno louen off die scheen Soo. Geföhld hot ei denen o{f do Burch on neischd. Se hodden genuch se essen. On se trenken hodden se ooch genuch. En Houfen Möchde on Knechde honn de gonze Doch for de Burchherrn geschoffl. Mel do Zeit ess et o I gor vill besso sons. Do Riddo hot ooch en scheen Frou, on die hofr zwoi noch scheeno Mötcho off de Weld brod. De Mdicho honn se Lieschin on Annchln gedOafi. Wie die zwoi gross woren sen se freien gong. Wie se qeheirod honn, hoi ihr Voddo iedem von den Zwoi en scheenen grossen Hoff geboui. Der ön Hoff woor ofl do rechls Sooseit, on der onno Hoff woor olf do enks Seit von do Soo. Ei Lieschin hot de Hofl ofl do lenks Sooseit kre.lht und et Annchin den off do onno Seil. Die zwoi Mdtcho honn rnet ihre Mönno glecklich onn se selriden ge eww.l. Onn weil et oll Leit gudd gong es, senn immo meohr dohin gezoo. Aus iedem Hof{ es en Doril genn. Met do Zeit ess ous dem Hoff vom Annchln Enschtroff genn. Onn ous dem Ho{f vom Lieschin ess Le.ischlroff enslonn- Diese heitereVersion der Enlsiehungsgeschichle von tisdorf in un- serer moselfrönkischen Mundod sol zum Schmunze n be iroqen. Ak Mundqrt und Brquchlum Der Arbeitskreis Mundort und Brouchtum befoßt sich mit der Pflege der Lisdorfer Mundort und versucht, die ln unserem Heimotod in derVergongenheil gep{legten Bröuche zu som meln und zu orchivieren. Seii einiger Zeli beschöftigen slch die Arbeitskreismitg ieder mil dem Sommeln und der Erfos- sung von Worlen und Ausdrücken ous der Lisdorfer Mund orl. lnzwischen konnten fost 1000 Worie in die Sommlung ou{genommen werden. Auch in der Zukunft soll weiterhin eifrlg gesonrme t werden. Dozu trillt sich der Arbeilskrels einmo monol ich im Goslhous »Hopfenblüle«. Die genou- en Termine werden ieweils ln der Presse bekonnl gegeben. Bisher hoben sich fo gende Milglieder des Vereins für Hei- motkunde on der Arbeit des Arbeitskreises betel igi: Bollhosor Augusl, Bohr Clemenline, Breininger Pe- ter, Frei.hel Luwig, Groß Agnes, Rupp Josef, Scholly Morio,Welsch Wolter, Leiter des Arbeitskreises: Noumonn Werner Göste und neue Mitglleder sind gerne gesehen. nleressen ten wenden sich on den Leller des Arbeiiskreises oder eines der Mltglieder t0 von Leischirorr, Erntedonkfesle in Lisdor{ »Lisdorl wird mil Rechi der Gemusegoden des Sooriondes bezeichnel, und seine fuzeugnisse wetden überoll on der Soor sekouft." 5o slond es in der SMRZEITUNG SMR- LOU 5 vom 5.I0.1 948. Diese Feslslellung gili ouch heute noch. Bedingt durch die Dominonz des Gemüseonbous isi Lisdorf bis heute von der Londwirlscholt geprögt. Ein Hö- hepunkt lm Leben der Bouern wor seii olters her dos Ernie- donkfesi lrodiiionel begongen om erslen Sonntog im Oktober. Heute findel nur noch eine Gobensesnuns wöhrend des Gofiesdiensles stolt, ober bis in d;e Fünfziger lohre fond in Lisdorf eines der größten Ernledonk{este im Londe sloll. Erntedonk wurde in Lisdorf schon seil oller Zeil gefeiert. Dos ersle größere Erntedonkfest fond 1933 stott. ln den lohren I 935 bis l93B {ond in Lisdor{ die zenkole Erntedonk- kundgebung im Kreis Soor ouis (domols Soorlouiem) stolt. ln der Soozeitung vom 19.9.1938 wird es ols dos größle im Soorlond bezeichnet. Dos Fest wurde vom Pforrer, der Bouernschoft, der Stodi Soorloulern und der Portei (NSDAP) orgonisierl. Deren Tel nohme lrug wesenilich zu den, wie wir sehen werden, gigontischen Ausmoßen bei. Als größtes Bouerndorfon der unreren Soor elgnele sich Lisdorf beson- ders für eine Propogondoveronsto lung, ols deren Hinler grund die besondere Begünstigung des Bouernstondes durch den Notionolsozlolismus stond. Zweierlei Gründe für diese Einsle uns sob es. Erslens der Wunsch noch Aulor- kie. Dos helßt: Deutschlond so lte vom Aus ond wlrtschofl- lich unobhöngig und domil unerpressbor sein. Dos heißi, es ste te olle wichtigen Güter und domit noiürlich ouch Noh' rungsmittel selber her. So hleß es denn ouch in der Soor zeitung vom 4. i 0.1937, doß dos Fest begongen werde, »um den Herrgott den Donk obzustotten, für den Entesesen und den Führer, der dos deulsche Bouernlum wieder /eisiongs- löhiglü seine hohen Aufgoben mochie«. Zweiiens: die B ut und Bodenideologie. Donoch woren die Bouern die Kroft- que le des Volkes. Nur ein Bouernvolk konnte ein sesundes Vo k sein. ln den Siödten ober ols Que e des Loslers und des Moieriolismus degeneriere (enlorlet) dos Volk. Mit die' ser Veronstolluns sollte olso der Bouernstond seehrt wer' den. Dozu kom ols nützllcher Nebeneffekt, wie beio en NS- Veronslo lungen die Beeindruckung und ouch dos Amüse ment des Volkes. Die Veronstoltung wurde ousdrücklich ols ,echles und frohes Vo/ksfesi« bezeichnet (Soozeitung vom 04.10.1937). Gleichermoßen sollie dos Fest die Volksge- meinschoft slörken, indem »dos Zusommengehör;gle;tsge fühl von Stodt und Lond zum Ausdruck zu brinsen sei.. (ebendo) Wie nun soh der Ablouf eines so chen Fesies oLrs? Wir be slhen u.o. einen Zeitunssbericht §oorzeltuns) von 3.10.1938, den unser Archivor Günter Mong ousfindig gemochl hol und den wle in dieser Ausgobe ols Abschrft verö{fentlichen. Aber eln Johr spöler fond kein Ernledonkfesl mehr s1o11. Der Zweite Weltkries holte besonnen, und die Lisdorler woren noch Mitle deutsch ond evokuied worden. Dobei hotte es dos bis doio größle Fesi werden so len. Sogor Adolf Hltler sol sein Kommen noch Lisdorf onqekündlqt hoben, ober es kom donn ho t o es onders.
  • 11. :J?ummer 231 e oovleitung fiontcg, ben 3. Ohtobel 1938 Oic gtobt goorloutom foierte Gmtebonhfedt - $rf ebendfedt Erofortige $eier im 6t0biteil4 - Oonh für ben Gegen ber §rnte unb bie ßriebendtot bed 8üI)rerd S}oi§l0itor 6!6ubed ap lrt be! 8ebölheüng Oün[ unb ?lnelhennuno oüi fi]r ihre lodibli(hc ooltünq in ben leften toqen 3um 0t'ren $?ol Dülbe in biedem Johr bod Gütobonhf.at ber 6tobt €00 üuiarn gemein60m in €oftIüutrn 4 (!idbDq) geleiert. Oobu!.l) fiom elat iinniäUig ber 3üd0mmenncttüf, olle! bstoilig,en €lobttdle ün, tsr bem l?omsn be! noüsn §loidtiobi lu gludbruch. §06 ticb biede 3ü6om enlcgung on einem Ort benrdi)ft bot, beDiet bod bisdiätligs €rntoban$ont. Oie Eülotnot ber ü6!ig0n giobtieile t!d!0n 0b bet 64i, nen .berbdtDetiet, t0tr tohftoict nolb bier geeitt ünb brüulbhn ed ourl) fiicbi 3ü bereücn, brnn tie doh.n ein (lmtcbßnhfeit, Dio 0d c60n nür 6si underen -q]litbülgcrn im gtobttsit !iab04 gsisieli,0e6sn honn. Sieder g,obttsil reprädoniicli nun oinm0["bod!0nb" in unSerer §!.ili, §iobi unb Dcjl bie§e! 6t0bltcil oüci ein leit biede! gtabt inr, dinb bie! bi. Elen3en Don 6tabt unb lonb fodt gänjtict DerDitrbt, obDobt bio liaboqsr irrsn Linbtirbsn Cbolohf0[ gor nicbt Dolleugncn hdnnen unb i!ollen. 3ü bor groEon Seiuclelioll 6om nocl) in bsn l0tl,en 900ür bis Elsube ü6er bie gi.re!üng bsd Eriebond in bsr EBdi hinju, do boE mon ollen Eedtteitnebnon bie trroube bet tüged Don ben qlugen ob[ed0n honnte- ! er §cgedrerlcui: Screitd 0m Gßmdtog kDnntsn Dir ütre!,rtl eit om§iget grroff.n,Iut, ton unb l8ilhen b.i ien lidbofcrn 6eDb0rbten, bi. n0(() drhnetlon itren Sd0on bie toi3fe 50nb ontcgtsn. glu(() Dorsn bür(t) bis rtäblircten ole britsrbi. pauptdtroEcn bcd etobtieils lidborf mil rie§igon .5o[entu.ü]' fdbnon 0e6cbnücki bD!b.n, d! b§6 b06 6ehannt0 6.Icn be! 6tä6.ren !0rben5äudrmom6plitenQlbcnbbod€0mdt(lg, ober0ßtinbe!Erübc bca €onntagn erfotgts, nrobut.h b0! ,chnuche 8ih oincd ohnchin iett, ti.hen Ctobitcib nmh Dlrrbltßtonbigt Dürbs. §ünn Dürbc ci Don 6tünbe !u gtunbe lebcnbigcr in lnsclam 6tobt leil, unb 0ß {m 9,30 Uhr ,irb be! Glnleiüg 1ür 9lbbolung bon (tmto, hrone unb j{ron3 in ber gpmio[at!0Fc iormiene, bo D0r0n üniero $011r' genDdten, bie !0nbnri!t, l0nbDrrhsr unb güDelbfteibs,rbofi ,cbon mitten in irrsm Esiti0o bdn. unh! !ßoldniriii boa fiudihugct ber €91, Cionborto 30, unte! mudi(jugfürlsr €. €ctmitt ginq ed Lrnter 8.tns; biger m0rd.rmudih Jum 'lpoboy'', um bd ben Sg. ]obdnn fiorgüe!, §tein bie meitielboft geicrti(lte §lntehmne ünb brn §rntehnrq in Gmp, i0ng iu nebnren ünb iur S:h.t. lu g0leiten, mo no.t oltem trdurb bie ermboto bes §090d ibre hi!.bli.he E8eitc crbietien. Jn bem 6icb ün, 6thlieoenben ieiarlilbon Sorhomt bonhtcn o[[0 bon Fetrn ber Grnte fiir ben €egen bld ßehen unb ber golisbton leimoisrbe. Oono.t liins c§ ,inaui auiben Slisbhol Dor bo6 .inbnr.hd00ll. Cb!.nmol ber g0iolle, mn bed gtobtleitt !idbo!i, bie im groF.n .ßrilrgc geb[isben Dolsn. €]e!0, De Denrge Joge no,b l.em lBerLrrn Drr Sesorqnis Dor ernpm neuen q8eltbranb, horn bislsr odl)rboft ,(hli.bien Sehenehüng .inc ti!f. Ec, beniung iu. 5?oabban bir g*rr:genen S.i6en brd ,?iebertdnbid(t)en §onhgeb.led bürrb ben muaihüg bsr €9tgtonborts 30 lsrhlungen Düren, tsgtc Olt bouelniütlcr Qlg. J06. §lein in 3?onür be! 3iDit, gsmsinbs einsn d.rti.tten loüaclhroni niober. Odroufliong bie "gex, nonio" bon Gbor "tlnDerged,0n" 0Dn I0ül monige!, bem ban Sieb bom guton §hm.rßbsn bom S?udihjug folgts. Sann ergriff i&r. Girh 6chüB bßd l8Drt 3u eincr einblu.hdoollsn Bsbenkebs, in bor ü bedon, bor§bic Qlelbiendta unde&rßchgroü.n D!! 20 fqbren imShmpigcgen bi. q8dt Don ß.inben on a[kn ßlonren Dürbigte. -leute iei bonk be! Eeftriungttot bed ßübrerd §eutd(btonb tr)iebe! 9106, dtorh unbmö.btig unb bomit dsi bst Opfertob undersr lelbsn nictt ümdonst geDeSen. gslobs Dir o|l ber Elenle Dülben bedhdl0 nii iüigsn Oon! on bis lotenlelb.n unb un6eren ,elrticten trübr.r bß6§e,tb.rCrnte in einem godi(herten ßrisbsn ieiorn. fiit bem €isg,.peil aüi ben ßürler unb .{ihn3[er bet grogbeuidcbsn Slsilte§ torDio ben 8i0be!n be! 9loiion hl0n0 bis elrebrnbe gcbenhitunbs ord. 5e! Slo.rmittog: qlis in bm fiLibelen Jobren, do brocbtc bll5?olbnittog ben!öh$unhi bet Eedttßgen. g(bDn hnq norb 12 llbr trofen bilr eldten gafle lDn noh ünb iern mit klingenbem 6pie[ undele 8olmationcn ein. 5e! 3udtlom 6stlte obet elii !0.1)t !o! 9lbnoldcb be§ Segttugsa oin, beionbeli (lufber groEen, br.ihn ?lbDlf€itle!,eho6. itcnbrn rlrbi6 unb Iinhf bie fien" d(hen in mcr4o(t)0n 51ei0en Cd DC! eine ßreube, bur(h bieien l)eldirh ged.tmürftlen gt0btieil iu oonbeln unb b06onb0rd auffällig oor in bie, ,om fqhre, bü6 bi. gtühcren Dor ben 9tu§eln fott oü,§rblieElilb ncbl ged(0m0(kDoI mit ben Derdctiebenen e]smüdsdortsn geliert ro{ren. J?0(t sinmdl burrlfulilen Di! mit bün !0n pre§SeDertrete lü! Esrfügung g.ljielltcn Sqgen bi. BouptbullbgangddhoFen, bie borEefi3ug !o6dier, t0, unb übeloll dtonben üniere ?imt Do!o!, bi. -qltänncr bor ßeumlohr, toDio ber poliisi oui irren P06t0n unb regeltsn bcn gro8on qlclh0tr. 3,0i6(henburcb luhren bie lel3ion E8ogrn iun g(hulhof, DD bie rnbgüI, tig.30lmiernng eliolgtc. 9Iß b0nn lurt nacf 14 llbr bad Gignat b0! Seustoerr srtönt0, Dü6ts iebe!, ba6 be! Eel'iug 8i.t in $oDegun$ g& 6ettl b(th. 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Sm "50b0r", l!0 bio §ribüne 0uige,tctlt rbd!, dulbo[ bis 3olilrei.f erncriencnsn €trengtiate, 0n itre! 6piIs, .Qreidteit.r e(0ü, bsri, fo|tbr0t Or. €.tmitt, Eürgornsiaier ullenberg0r u.0. mor! dk, eingefünb.n hoiten, .{olgio bor 1lDü.imd!6!t b.6 Ecstiugcd Dor bsn getobensn Bäiten bcr p0nei, ilrer eJ(ebelungcn unb ben E.törbcn' Derlreieln. 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  • 12. Ilrr unl !änblclinnsn bil) l)ngc 13!!bünb0fil)sit llli6t0cn bon C4eugsr ünb bom !.lcrtile! lurerbau truqen. ed06ha$ldnbli.l malon sutb bie Q§ogen undrrcrSonbDer[er balr ongclon, bie unilrßlüqung bei -9ünb, lDerhrd Jü bohum.nticrcn unb 60 iebem iiefet Grbouenben otne $citcrsi boi htfi morhien, Dol' Tolh6, unb lllbeii6gsmsindctßft 6lrbsu, tat. 5n bicicm lob! Dür ncu lcr "lÄlorloffcltiü, fer,9lbbebrbien6f inrotem, 0[d .r a0 (]eleigi Nlubr, Die er l])irhtirb oot. 3s natiillitbcr cin Togsn ünb einc gluppc g0itollet Ddr, üm ao frcubigcr unb tebhi,er Dnrbsn die be{Iü6t.51!u $ oncr ber l8ogcn ber 2hbsiter, bic dicf Dhh, li.b heimirrb in lidbof fübhn unb ftsioilig ben Soueln bci be! 9erricbtung ihrcr Soget hotfcn. §in trbön$ Scitticl gsdunbon €mP finban6 fiir bie Ssdtgc6toltung inl notirn(lio, Si0lirti§rhofi g.i6ts. O(lli olrrb bcr 00fiüs& Doscn atork bodrbtct tlurfs, lstdtctl dicb ün] 510nbo, genoü iD Dh dni brr dnbclrn eoin) b0r nichi !Dc$ubcnhsnb0 "§äid!lnriclhrogsn" 8ta!h, bsaonbe!6 bDn br! Jugsnb, ümlßgelt. €n!üi Derbiani o0cr unt0bingt helbDllchobm iu Derben, 1lnb bod i6tbic mu!,ergüttige 1lnt0" g.!0! ben 9oüis m;lguet .§loin ouf bot Uboli, 9itlcr,6 aB! 141.5n ein0r Sr0ilc !0n ctoo 30J)i.l.r Dor hior in eine! 8ütt. unb Tld(tl !i6bod0r goniiae unb orblt0 €llougnitdr trur g(bou gsst0l1t, bh einmotig in ibrur 2l!t nir]b. 9?ur bic rire 3obt möge gcnüg.n, bdE nirbt rsnige! 0l ii[cr 2000 jfr-dpfc b0! Dotthieben6tcn "S0ppc6,0ric[" ellorberlicb ootcn, üm bsn aiüfi0ren ,lobnlen birlla Beotsd di.b0!tü6tallm. EBdE bi0r n0bor " Tu!etlan ", 3oicbdn, Sunk0l, rnbcn, fiöhren, €ethd., Slunsnhobl §opi ünb ßnb.Ia Cdloßorlcn gErigt ourbe, biutie ni.lit nrirhr ü0clbohn Dcrhon. edbflrrllitfinblict hann oilt lir3clnc! lonbmilt0u0in bie6r lBdr! rli.ht dtellen ünbsD lotcn 6icb bic inr "-PobDr" blionbers gündtig mit Eonüic 0efo.hten !onb, Dirte morgust.Rtoin, lletc! luxonbnrge!, -pond Serbin, 5lih. Shin, 12 Sahob gchniti unb Sleiningox 3u, 6ommen unb Steuhn biels gocfen r lleliügung. 91u.b tci nDch tremclht, bo6 ollcin übet 101ßogrn eonb ter, boi(ledcl)ofit Delier nü6tsn, nm bie nDt!enbige Ltnte!to$e iu bieEe! Qlnt0, ge lu grbon. §oi hie Slumrr in bic, 6s! cinjigartigrn (a!l)dü 1iäfinoriiÜ er, 3eu0tcr OemüdedDlt.n nicht fsbiefi bu4icn, 0a!§iebt si.h 0Dn trtt§i. Osr gärtner {§ein thllts benn au.b bi. Sl msndtd.ke unb boi lotu qeböIi(o $eiDe!k, !o boB unter bo gctrbir[, tsn fortmönnidcbe !eilun0 be6 Solhdgenotten lehnelt bi0lre Qftbeit f0rlisge6lelltnrsrbrn honnte, oobei 60, tü(hdhhtigi t])crben müF,, bü6 |lrok, ti6r! lü! 8eltig6ielhnll nü! cir §0g, un! ll!d! ber Gomdtoq rlBerfügunq atonb. 5od €rntobonhfe8t oüf brm Seit pto! "51otonlbdt" 9llt ber Sebr Iong. ßet!u0 o ibon Op0rt lniSedtptol "31D5rlthdt", b0! Dom 8ctöniten eonnsnillsin üL0rdtloblt nulbe, singetrofiol Dor, detlie,Dfort bic rluaihhopdto brr E8sü6.lot litlirgcn llto bet Gto6, fübrüng i!!ed m3,Eütrsr6 e.btüb0! .in, onrb bie Slanre! bor e!I, €tonborte 30, doDie bc! 3onnmüdiqug bcr!l §orgten im übligsn iür bie mutiholid(bs 2ludgsatoftrng b.a §oqc6, indbe§Dlblls q6cr irir illtt. märdcte Döblenb be; rssstiugri iclb,t, DD i0 Taudih uncltliFti.t idt. llttbausrnlürr0r qJ§.5otci§lcin e!öffnetc bonn knli Dor l5 Ubr bod Cütobonhlostbor Otobt goorloutsrn ünb btglü8tc bie loflleitb eßchio' nenon Cbrengilto, SoDie bie in cirer 30hl Don ntbätlun§t[oise 15.000 nolt €oor[0utenr geftonlmenon Se§uchol. Sonn fiibrle e! Deitet aui, bdi oit luliomnungehonnlen Seien um ortlln§ bsm 6t()öpfel fü! bio r0irbtirhr Grn,e ju b(lnh.n ünb l,Deitond bsnl ßiibrel füI deifis ill bi0t0n togen burrhgriührte Erisbenidilre rg. 5os()atb mü6!!n bic Eouern }r rt § Emleköi gin Morlo Ano.. lil 1TL:]- w i, t.
  • 13. ou.t in 3nknnli ointor bcn ßütt$ llsben ünb dltcn ,?06nobmen bet Sldcrdnriblltonbad lloit.rbin fDlcch, b0 biede jc kllt.n Cnbcd mr! bern 80uc!n dllbcr lugut. [ämcn. 3m übrigen noflcn llir dtol] bdrouitcin, io g(blof, !$ Orttborornfübrcr, bdB ün5 bis Toracbüng in bieac 3eit ,incintlctt[r tor, in ber c, mirklich Er06c, ju (rlchcn nnb 66otl1n g.ltc. lBir o(. bätten 2lntcilon ber )?0rttunb Oriif,c bei Jlsi.bo, ünt' bff 6.i bcr 6.bönits !0bn fü! bic !!boo!e llrb.il b!6 llousrn im lJoll. 5ie €äfiger bq! "gcrndflid" brdlbhn borüui 0n6prcltcnb 9einri.td "T?dhnu(t" lu gehö!, rDo!(luf S'r.iSteiter GcbL6crl lDr b06 Slilmion trot ünb bm aolllienb.n »on BolhtenoSacn 6froch.lBir foicrten, io fubrtc bcr §rdslcitc! 0ü6, bcutc €lnhbon& in boppdtcr 5in6i(hr. !06 bcnt6(tc llolh rnke bem ?lthnd(btiqcn lürbic $utc €rntc unb 15bonkr bon 3ühnr für aoine bcrrli.br Fricbcnitdr, bül(h lic o unr unb bomir 0ucb €Lr[ipd bl]n trri.bcn bcr!l)c!t hobc. 5od bcrtilbc 1]DI6 dei glü.k, Ii.h, iibc! bir cnt6rboibcnbcn enrücn b.t 29.9.1938, bn!.6 bis Nh 6ic! $cr(lbc 0n bc! 8lcnle crst n.b! lie 3ebcntnnq br6 3kib0n6 in bcr 5cin0r cridbrcn fiitrcn. Cr nchnlc nurh bi.,or bciliqor nnb tcicrlic$.n td( ir ?lnloE, öcr,rcs(nrtcn Scrtdl&.rmg nnlicr.r r^tlidr6 tür hic in bor hlltcn §0$cn 903.i0t. nrli0c nnti bitlillinic c -5okung lu bofihoi. §n 8d rlN.r! {lLü.htiahe6, s0 ldqtc blr 6pr0(bcr, t1i! bcul6cben ßrouen Lrnb 9länncl iü saher, tuir sic in b.n gtunb(n .rnstrikt ejef(lbr lLßnlnnütbtä bcn untl dicb 1lri{tnlnlm,.bot0n tlm rin.n 8übrcr, jü brnl nron fdlsollrira ?lertoücn bdtcl n]u$ un! ir t'csncr ?lrbcitcn nnti ,TloE nhmc nrdn iu.!,i(hfli(h ,tcht, Dcilsh ti.n i0nlcn 1l0ß. bdfin. Slrcilkirc! e(bubcr! elinncrlc tonn Drirr bftdn, rlic ir lcn lclIen fio, n(ltn g(hnriüighsiton dlhr glt bslplochsn unb iihrNunbc[ nnrrboi, Ncil bic ltclonhcli oclo$rrtcn lisbürfc! licrf)dttnissc, bi. ebcnlolln iLr kcflncn, riihml! cr 6i4, berii(ksirhtiqt rDurbrn. 2ltk )ldin(hnr0n, §ci r)6 irn :)l(lbnlm fcs lli.riabrcillo .s ol'cr lcr :Dlarfulrlnunq, acim ioilr, ocnb notDenbig, Dcil Dtnc bicdc ünb oicl. onbcrc ein 29.9.38 nic hdltc kunmen liijnn.n, bd bcn oir ünt oüch oüf uniclq tirhorc cfiürlungs, grunblos! berhrdcn nrLf lcn. l8ir nru6ten itorh dcin, unb balu 6.igür00cn tEt in bobon T?nBc brr frci(binähr6ionb nit oll.n ürincn 2lno.bnünqcn. ?lbc! ollr bicic Oinsc Fürbcn hente DDn bcm dllci 6obenirrenbcn Ectronficn be6 Ericbond in bcr l8dt ü6crtönt unb bc6bolb müitsn mir nnrt Dio Dor gst(bloidcn in cin.! ßront binror 9lbolf Siiler tiehen unb i$lt e$i re.bt ibfi folgcn, bdmit er lDeiterbin ün6cr llolk dtsr[ ünb gfirhlirb moi;hcn [ünnc. OdB biri (.übetenlonb in bi.ien 3ogen inl, gro6bortd(b. llcic, beimg.tuhrt dri, iei für ün6 bcionttcrli trö6tlirr, tlirtcn llir bo(b einr litnlichc 3rit tiltl! !n,, iia ül{criinm nicht s0 mit bon 8futc lietar Ocüla(hcn ac, d(b eben mürbe. Oorunr bonh.n Di! bon ßiibr$ für dcine übcrlnoorbc glodtihüntl unb gdobcn ifm felncr Lrnlltb hblkb0 §!eur. !ürts(hlonb, ünb 5olnr,q8l.tcl,lieb h{on(tcn nl, ieicllichc l6lltüfri, llnnq bic5e6 Tet,prc(llcns in bcn brrbrtlicbrn 3ag nnb oL, bdnn bü .ftd,ldtlr ollc düfiort'§h, ün cin Grntcbdnltic bcr trcuhc nb t'(:6 8-ri.bcn! iu Fcicm, ric noch nic, ür fidnrla tlcr Jubd ficirc Qirrn$n nlcb!. !D?it nü.[ii(bt 0ui bi.,c llnfiünbi0Lrn(l rult. ourb Don Dcitcrcn llllfia6chrdtigun0cn llbiidfi b gefi onncn, unb 0e6!1)[odien nd$(bir!, lln flndrre Sormdlionc[, lic qBoqer, gnr],|'ul Lrnb Bolklqc !üaun in bcn gtdbttcil litöodturürh, lDo in ollcn eötun Crntsbonh!änlr onh{t rr, nbob ljic e rb(1ftn t'cr Ounhlbdtai.b ülcr nn§.rcn erobncilhqtl, bo b$rt.btc eiid Srcnlc ü[c! air Bc!r, t!d! Nic hcin dnbercs tldlr dngc, ldn ist, bln Dobrcn Chirnhl.r un;erc, [änblkbcn etnblleili lr lconit, tcln. lBid in hen Jiübm $loroen tinsin irortl ii.l) lie 800ö1ft. n$ (ln bicicm irbijnen ünb cinli(rlrli§lr tctl, bd! iI linlof be,6rn siüb Ni! qtDi6, iu cincr bducmlcn nlb ;cböncn Cinrkblunq s,)rlDrbol i t. llrlltrl rl »Kodor{el Köfer Abweh.die.si( Wosen des to.dw ds Niko ous Johonies beim Erntedonkumzug i938 t3 {
  • 14. Wie die Lisdorler den Kriegswinter 1944/45 im Stollen im Rosentol verbrochten »Aufeine schlimme Nocht mit hinteteinonder folgenden Ein- schklgen folgre ein noch viel schlimnererlog. Gegen 1I Uhr trcl ein Volhreffer ins Zinner direkt t;beruns, wo kronke, ohe l/önnet logen. Diese komen in Decken gehül/i, so schne/iwie es eben ging, ouch noch in unseren Roum und woren um nichts in der welt mehr wegzubringen. HEI BLEIWE ECH SEI- ZE ,rliedehohe der olle Herr L immer wieder und bewegte sich nichl. Mehrere Mole {lüchteten wir uns ouch in den Stol len.lm großenStollen, welche Zustönde heftschten hiet? An Eingong wor es koh, ober in der Mil1e und om Ende dessel- ben eine Hihe von 6A Grod, eine so/che Souerstaffotmut, so doß keine Kerze nehr brcnnte. Die Menschen {ielen ahn- r.r,ochtig um, dobei fehile es om Nohaendigsten, n,chis zum Essen und lrinken. Monn on Monn ou{ Bönken sitzend hiel- len mehr ols 600 Menschen es scÄon togelong hterous. W)r zogen es vor, wieder in den Keller zu gehen und uns Goties Fügung zJ über/ossen. Jnfolge eines Einsch/oges in den gro- ßen Kochkessel, konnte lein Gemeinschoftsessen mehr ge- Dies isi ein Ausschnitt ous dem Slollenbericht der Ordens- schwestern der 5onkt-Elisobeih-K inik Soorlouis. Er erinned on den Kriegswinler 1944/45, a s einige Hundert Lisdorfer in einem Siollensysiem im Rosentho vor dem Krieg SchLriz . Lisdorler Bürger hotlen einen {rüheren Bierkeller im Sondstein hinterden Höusern des Rosenihols zu einem Lufischurroum, bestehend ous drei Teilen, ousgebout. Dos Gonze geschoh in Eigenleislung, ohne irgendeinen ZuschLJß der Stodt oder elner Behörde. Bereils wöhrend der F iegerongriffe derAlliierten I94311944 suchten Lisdorfer Bürger in dem Sto len Schuiz. m Novem- ber 1944 iöherte sich die Front unserem Dod. Am 22. No, vember wor noch wochenlongen Könrplen die Festung Meiz gefollen, und om 24.11. seizie dos XX. t.JS-Armeekorps, besfehend ous der 90. und der 95. lnfonleriedivision zum Angriff ouf die »Zitodelle von Soorloutern«, wie derslork be- fesiigle Weshdoll-Abschnin rund um Soolouis hieß, on. Am folgenden Tog durchbrochen die Amerikoner zwischen Niederwles und Telerchen die Front, und om 28.1 l. erre ch, len sie dle »Soor-Höhen-Stel unqn (u. o. Linie St. Borboro- Felsberg-Berus). Bereils ob Anfong November woren die ersien Lisdorler ins Reichsinnere gef[;chtet. Es hondehe ich dobei überwiegend um Wilwen und Hinterbliebene. Ein Evokr:ierungsbefehl wor noch nicht erlossen worden, doch ob 20./25.1 I setzte eine ollgemeine Fluchtbewegung ein. Aber nicht olle wolhen flie- hen. Viele dochten ouch, doß olles schnell vorbei wdre, die Amerikoner rosch durchstoßen würden. Am 25.11. begonnen nun dieienigen, die zu b eibengedoch- ten, ihre Hobe in den Sto en zu schollen und ouch selbst in ihn zu ziehen. Er wor für 250 Personen konzipiert. Aber es 14 Wollgong Mong woren erheblich mehr Am 29.1 l. komen Bürger ous Soor- louis, von der Portei zum Verlossen der Stodt oufgefordert, hinzu. Auch Lisdorler, die nicht mit gebout hofien, woren in den Slollen gezogen. Bis zun 4./5.12. komen noch l0 bis l5 Ensdor{er, I4 Leute ous dem Obstgorten und Einwohner von Picord- So woren noch unterschiedlichen Anqoben zwi- schen 450 und 750 Menschen im Stollen. Fürsie begonnen nun sechs bls sieben schreckliche Wochen, denn dos Dorl og in der Houpikompllinie. Zwor besetzien die Amerlkoner om 3.12. Lisdorf, doch in Ensdorl ronnte sich ihrAngriff fesl. Von den Höhen hinier Ensdor{ schoß dte deut- sche Ariillerie ouf die omerikonischen Stellungen oul dem Lisdorfer Berg, ober zuweilen ouch mitten in dos Dorf. So konnle bis ouf Requirierungskornmondos - meist Jugendli che - niemond den Sto en verlossen. ln lhm herrschte ober nicht nur drongvolle Enge. Es gob ketn Entlüfiungssystem. Und donn die Klimoverhdllnisse: Droußen regnele es. Ab 6-/7.12. herrschle slrenger Frost, im Slollen ober Temperoluren von 40 bis 60 Grod. Menschen sind do gesiorben, und Kinder wurden geboren. Und oll die Men- schen mußten verp{ egi werden, wesho b u.o. eine Feldkl- che eingerichtel wurde. Bis zum 3. Dezember holten einiqe erfohrene Leute ein informelles Kommondo. Ab diesem Tog hoflen ein o meriko nischer Se rgeo nt und ein Korporoldie Lei- tung inne. Mon muß ihnen ein sehr korrektes Verholten be, slöiigen. Für die Kronken wor Doktor Dresen, Chelozi des 5tödtischen Kronkenhouses zustöndig, 1ür die Seelsorge Dechoni Spengler, beide unterslützt durch vier Schwestern der Sonkt Elisobeih-Klinik und die L sdorfer Schwestern. Kronke und gebrechliche Leufe ließen die Amerikoner noch Hemmersdorl bringen. Dieses Dorf hotren sie om 28. No- vember eroberl. Sie woren donn rosch bis zur Soor vorge- sloßen, so doß Hemmersdorf ziemlich enferni hinter der Front log. Ende Dezember - inzwischen he(schte noch ei- nem deuischen Gegenonqriff inlolqe der Ardennen-O{fen sive Sleliungskrieg - wurde ein Teil der (gesunden) Stollen- insossen ebenlolls noch Hemmersdorf gebrocht. Am 13. Jonuo. I945 wor die Drongsol donn endlich zu Ende. Die noch im Stollen verbllebenen - immer noch einige Hundert - woren on diesem und den beiden vorongegongenen To- gen noch Alt{orweiler, Berus, Bisten, Überherrn evokuieriwor- den. Es douerle donn ober noch zwei volle Monote bis sie ins Dorf zurückkehren konnten. Denn erst Ende Mör" 45 gelong den Amerikonern die vollsiöndige Einnohme »der Zi, todelle von Soorloutemu und der Dr:rchbruch zum Rhein. lch hofle, dleser kuze Überbllck hoi dos lnleresse geweckt, mehr über jene Ereignisse zu erfohren. Wir werden Anfong kommenden Johres eine Sonderschrifi über den letzten und schlimmsten Kriegswinterin tisdorf herousbringen. Dozuwur- den Augenzeugen befrogt und weiiere werden noch gehört werden. lhnen ollen sei schon ietzt herzlich gedonkt, doß durch ihr Zeugnis iene hochdromoiischen Ereignisse {ür eine 1m Frieden oufgewochsene Generol on erho ten bleiben.
  • 15. Heiner Groß Die Brücken über die Soqr bei Lisdorf Die ersie Brücke über die Soor zwischen Lisdorf und Ensdorf wurde 1894, o so vor nunmehr 105 .lohren, on der Sielle der vor einigen Johren obgerissenen Brücke errichlet. Ge- boul wurde sie vom Londkreis Soorlouis, wesholb sie spd- ier Kreisbrücke und in Lisdorfouch »Enstroffer Brick« genonnt wurde. Durch den Bou dleser Verkehrsbrücke wor Llsdorf endlich direkt mll Ensdorf verbunden, dem Ort, der bis 1868 zur Pforrei Lisdorf und bis I936 zur Bürgermeislerei Lisdorf gehörte. Noch Fertigstellung der BrL;cke wurde der seil Johrhunder- ten on der gleichen Ste le unterholtene Fdhrbeirieb L-;ber die Sooreingestellt. Dos ouf LisdorferSeile stehende sogenonnte Föhrhous, dos dem Föhrmeisier und seiner Fomilie o s Wohn und Wirtschofisgeböude diente, hotte mit der Aufgobe des Fdhrbetriebes seine ursprüng iche Funktion verloren. Noch der Felrigstellung der Brücke dienle es dem »Brückenmeisler« ols Dienstgeböude, denn für die Benuizung der Brücke mussle onfdnglich ein Brückengeld enlrichlel werden. Spö- ler diente es ols Wohnhous und wurde vermutlich wdhrend des l. Weltkrieges obgerissen. 1894 gebolle Llsdor{er Soarbrücke (1944 sesprensi) Elne zweite Föhre wurde etwo in der Höhe der heutigen Pro- {essor Ecker Stroße betrieben. Sie wurde vor ollem von Pforonqehöriqen ous Ensdorf zum Besuch der Pforrkirche in Lisdorf benulzt. Dieser Fcihrbetrleb wurde noch Bidung einer eigenen Pforrei Ensdorf im Johre I868 eingesielll. Der Föhrbelrieb über die Soor zwischen Lisdorf und Ensdorf forderte bei Hochwosser und bei Eisgong im Winler regel' mdßig Opfer. Bei dem großen Föhrunglück an 27 - Mö"7 I 846, ols bei Hochwosser die Föhre obgetrieben wurde und in den reissenden F uten derSoorversonk, ertronk die Hdlfie der efwo 70 Fohrgdste. Es woren ousschließlich Ensdorler Bürger ouf dem Weg zur Kirche in Lisdorf. ln einer der nöch- slen Ausgoben werden wir über diese Föhrkotostrophe ous führlich berichlen. Elwo zur gleichen Zeil, ols die Brücke über die Soor zwischen Lisdori und Ensdorl vom Kreis gebout wurde, {orderten ein- llußreiche Gewerbetreibende in Soorlouis und vor ollem in Wolerfongen den Bou einer Kleinbohn von Wo lerfongen überSoorlouls und Lisdorf noch EnsdorfmitAnsch ußon dos dortige Netz der Reichsbohn. Die Trosse dieser Keinbohn sollle noch deren Vorste ung über die neue Krelsbrücke füh ren. Die Slodl Soor ouis, noch Schleilung der Festungsonlo- sen um wirischoftlichen Aufschwung durch Verbesseruns der n{rostruklur bemühf, mochle sich zum Proiehbetreiber für die Kleinbohn. Sie bemühte sich ouch in Verhondlungen mlt dem Kreis, dieseplonie Kleinbohn überdie neueSoorbrücke zu führen. Nochdem es in dieser Frose zu keiner Einisuns kom, entsch oß slch die Stodt SoorloLris zu einer onderen Trossenführung ftr die K einbohn. Sie führte durch die ge- somte Orlsloge von Lisdorf und erforderte den Bou einer ei- genen Brücke über die Soor irn Bereich Grostrow om do- mols süd ichen Ende von Lisdorf. Noch mehriöhrigen Plonun gen und Auseinondersel-zungen mit den betroffenen Anlie- gern wurde die Kleinbohnbrücke sch ießlich in den Johren 1896,297 gebouf. (Günter und Wo fgong Mong orbeilen zur Zeit on einer Abhond ung über den Bou der Kleinbohn.) So woh diese Brücke ols ouch die »Enstrolfer Brick« hollen Be- stond bis zum 2. Weltkrieg. Bei den Kriegsvorbereilungen im .Johre I939 wurde beiden Brücken besondere skoiegische Bedeulung beigemessen. An beiden Brücken wurden Sprengkommern onge egl, domii sie im Fo e eines fronzösischen Voßtoßes hötren schne gesprengl werden können. Die Sprengkommer on der K einbchnbrücke wurde ihr schon bold unbeob- sichligt zum Verhöngnis. Am 1. Seplember mußle dle Lisdorfer Bevo kerung den Orl ver ossen und den Weg in die Evokuierung onkeien. Nurwenige Dlenstverpflich- teie mußlen in Lisdorf zurückblelben. Zwei Toge spöler, ols gerode ein schweres Gewitter über Lisdorf zog, wur den die Dienslverpflichteten durch eine schwere Explo- sion oufgeschreckt. Dle K einbohnbrücke wor unter oh- rerbe_orbendem torr .rrd slo'ten Irscturer.rnge_ ir Noi- u.d Behefsbrücke über de Soor on Srelle der oh 3.9.1939 sesprenslen Keinbohnbdcke ogernde Dynomil durch Blitzeinschlog zur Exp osion ge brocht worden und hotre so die Kleinbohnbrücke qesprensl. Gerüchte, die Sprengung sei durch eine bis zur Soor vor- gedrungene f ronzösische Spezioleinheit oder durch Beschuß von Fronkrelch her ousgelösl worden, hoilen sich spöler die Lult geflogen. Offenbor wor dos dot nicht sochgemöß t-<
  • 16. nichl bestöiigt. Kua noch der ungewollten Sprengung der Kleinbohnbrücke wurde noch 1939 r,rnmittelbor doneben eine eiwo 5 m breite Behe fsbrücke ous Holz geboul. Die gesprengie Brücke solhe 1940 wleder oufgebout werden. Eine fertige Stohlbrücke wurde noch 1940 zum Groslrow geb.ochr. ober r cl'- rreh. iJbe. d e Soo, gelegt. Beim Rückzug derdeuischen Froni in die rechts derSoorge- legenen Wesiwollonlogen gegen Ende November 1944 sollten olle Brücken über die Soor gesprengt werden, um den heronrückenden Amerikonern den Übergong über die Soor und die Eroberung des Westwolles zu erschweren. Kuz vor der Einnohme von Lisdorf durch omerikonische Truppen wurden im Zeilroum von Mantag,27. November bis Soms- log,2. Dezember 1944 die Kreisbrücke, die Behe fsbrücke !nd die dorl noch immer logernde Stohlbrücke von deul" schen Einheilen gesprengt. Noch Kriegsende wurde über den in der Soor llegenden Trümmern der Kreisbrücke ein Steg fijr Fußganger und Rod- lohrer errichlel. Ersl 1947 wurde wieder e;ne Brücke zwi, schen Lisdor{ und Ensdorf überdie Soorerrichtel. Unterholb der gesprenglen Kreisbrücke wurde eine Behelfsbrücke ous Ho z gebout. Diese wurde nur ein holbes Johr spöter bei der Hochwosserkoloslrophe lm Winler wieder zersiört. Bei dle- sem schlimmsien Soor Hochwosserseil I /84 fond derBerg- monn Peter Mortin, Ehemonn von Troud geborene Reck, ous Lisdorf den Tod, ols er mil selnen Kollegen .Johonn Stürmer und Peier Weiler genonnt »Belze Peter« ouf der Behelfsbrücke slehend ongeschwemmtes Holz bergen wollte. Als eßte der vor dem 2.Weltkrieg vorhondenen Lisdor{er Soorbrücken wurde 1948 die Kleinbohnbrücke ous Srohh- eilen wieder errichlet und on 22. Mdrz 1949 für den Ver- kehr freigegeben. Noch der Siillegung der Kleinbohn om 31.12.1963 hotre diese Brücke ihre Funktion verloren und w!rde spöier im Rohmen des SoorousboL,s zur Schiffohrts' st'oße und der" Bou de'Stousr.:'e -isdorl obge'sse1 Atr' 24.12. 1951 wurde schließlich die 1944 gesprengte ,Enstrof{er Bricku noch knopp onderlholb Johren Bouzeitwie- der dem Verkehr l;bergeben. lm Zuge der Arbeiten zur Begrodigung der Soor und zum lisdorf - eine römische Siedlung? Diese Frooe isl oufqeirelen, nochdem in den.Johren 1949 und 1953 beiAusschocht!ngsorbeiten lürden Neubou von Wohnhöusern in der Gotlersiroße, unleronderem beim Bou des Eliernhouses unseres Vorslondsmilgliedes Josel Rupp, römische Housholtsgegensiönde beziehungsweise Grob- beigoben gefunden wurden. Dos domols benochrichtigte Konservoioromi des Soorlondes hot leider keine nöheren Untersuch!ngen vor Ort ongesielli. Von Archöologen wird ollerdings vermulet, doß die Römischen Gegensitlnde bei den umlongreichen Erdorbelten beim Fesiungsbou oder bei spöleren Verfü lungen im Bereich des sogenonnlen Gotler, Loches dorthin gebrocht wurden. Teile des Fundes sind im Slddtischen Museum Soorlouis ousgestellt beziehungswei- se noch im Besitz von losef Rupp.(hg) l6 Ausbou zur Schiffohrtsstroße, die 1992 bei Lisdorf weitge- hend obgeschlossen woren, wor oucl, der Bou einer ner,en Brücke über den neuen Soorlouf zwischen Lisdorl und Ensdorf erforderlich. Die neue Brücke und die weiigehend neue Stroße, o s Londstroße L 139 deklorlerl, wurden om 'I 5. Moi 1993 dem Verkehr übergeben. Unmiltelbor donoch wurde die lB94 erstmo s geboute und noch ihrerSprengung gegen Kriegsende im Johre l95l wieder errichteie olie Kreisbrücke obgerissen. Auch die Neue Brücke wird im Volksmund ,Enskoffer Brick" genonnt. Bestrebungen diese Brücke noch Persönlichkeiten zu benennen sind bisher im Sonde verloufen. Für diesen Arrike lieferten mir melne Vereinskollegen Allred K ein sen. und Günier Mong werlvo e Hinweise und Do- len, lnsbesondere über die Geschehnisse wöhrend des 2. We tkrreges, denelch dof;, hezl ch donke Lisdor{er Bürser 1940 ouf der Notbrücke v. L n.r: lose{ Lonsdorler, Nikolous Klein, Klemeis Nobel, Johonn Rullons und iohonn Morsuel lisdorfer bereits I 8l 6 Stüdter! Lisdorf gehöde rund 120 lohre vor dem Zusommenschluß mii Soorlouis, FroLrloLrtern, Schönbruch (Beoumorois) und Picord om l April 1936 durch die Notiono sozio islen zur Slodl Sooroutern schon einmol zur Stodt Soorlouis. Noch dem Herrschofiswechsel von Fronkreich zu Preußen durch den 2. Poriser Frieden vom 20.11.1815 wurde die bis do- hin selbstöndige Gemeinde Lisdorf mil dem Weiler ,Hussord. ous verwoitungslechnischen Gründen der Siodl Soorlouis ongegliedert. Soorlouis erhielt so 5l87 Einwoh- ner und konnte noch nunmehr geltendem preußischem Recht einen eigenen Po izeikommissor erhollen. Bereils im August I Bl6 wurde die Zwongsverbindung von Lisdorf zur 5lodl SoorloLJis wieder ou{gelösl, die Stelle des Polizeikom- missors in SoorloLris blieb ollerdlngs erhollen. Lisdorl wor mil 1374 Einwohnern wleder eine seLbstöndige Gemeinde und bildete mit Ensdorf, dos ous der Bürgermeisierel Frouloutern ousgegliederl wurde, eine eigene Bürgermeisle' rei mit Sitz in Lisdod die bis zum Johre 1936 bestond.(hg)
  • 17. Moniko Honquer - Müller, genonnt Moniko Borthel Ednnetungen on unsere Gostwiilschuft üum Anl«ern (beim Borthel) @rrru.r6mfrE =mmr "E Arng*ntm @rurrtrXgcX Die Anekdoien, die ich hier enöhle, weiß ich von meiner Omo, genonni Moorie Trockle und oulgrund eigener Kindheitserlebnisse. Meine Großelbrn, Johonn und Morio Borlhel, besoßen in der Soorstroße in Lisdor{ die Gostwirt" schoh,Zum Ankern und ein Schiff mit Nomen »HELGO- LAND«, welches von vier Pferden gezogen wurde. Es gob ouch einen Gehil{en, erwurde »Bouer Louis« gerufen- Opo Johonn fuhr mjl seiner ,HELGOIAND« in sOdliche Richtung bis noch Skoßburg und in nördliche Richtung bis Rorierdom. Die Lisdorfer Gemüsehöndler brochten ihre Woren zum AnlegeploE in der Soorslrosse, wo sie donn oul die »HEL- GOLAND" verloden wurden, um in Soorbrücken ou{ dem Morkl verkoufi zu werden. Anschließend hielten die Bouern und Hdndler in unserm Gosthous Einkehr: Zum Verzehr gob es gebockene Heringe und souer eingelegie Fische. Auch gob es Aol, den mein Opo selbst zubereitei holte. Dozu wurde Bronntwein ous einer Korbllosche ousgeschenkt, denn Bier wor sehr leuer Morgens komen die Mönnervorbei, die zur Frühschichi gingen. 5ie hotlen einen Flochmonn dobei, den sie sich jeden Morgen ouflüllen ließen. Mein Opo wor ein Originol. Wenn er schlecht gelounl wor, worf er seine Göste einfoch rous mil dem Sotz: »Geh'n oll hemm, eich kinken mei Beio selwou. Als iunge Frou fuhr meine Omo öfiers oul dem Schilf mit, ober es gefiel ihr nichf besonders. Sie hotte Angst vor den Slrofgefongenen, die dos Schi{f entloden mußten. (Meines Wissens konnte mon solche Sirof- gelongene zur domoligen Zeil für verschiedene Diensle on- Goslwidschofi Eodhel l909,Moio Borrhe seb. Tro.kle mll zwe h- rer Kinder und einem Nochborsiunsen lordern). Außerdem wollie meine Omo viel lieber in die Früh- messe gehen, wos ihr mehr bedeutele. Sie blieb zu House und der Großvoter fuhr olleine los. Unser Gorlen grenzle on die Schmiede von WernerAmonn, besser bekonnt unter dem Nomen »Schmidd Schong«. Die leuie lrofen sich dort in erster Linie, um Plerde beschlogen zu lossen und um ein bißchen zu froischen. Ab und zu ver- schwond mol einer oder ouch zwei und touchlen wenig spö- _er i- der Srhrr ede w ede. o,rf Des Rolse s -ösurg *or e'1e k e ne Tür im Zoun, durch die mon durch unseren Gorten ln die Gostwirtschoä gelongen konnte. Mon konnte sich so ein Schnöpschen eislen, ohne doß es einer merkle. ch selbsl erinnere mich noch on die Nochkriegszeit, ols es zum ersten mol Bier gob. Dos Lokol wor notdürflig reporiert. Den Gösien mochte dos domols nichts ous, denn die hoi- len schlechlere Zeiten gesehen und ionzlen ousgelossen. Mein Voler, ErhordMül/eq mochte mii ein poorMusikern die Tonzmusik. lch wor dobei und soß die gonze Zeit oul dem Klovier, denn mon hotte mich bei dem gonzen Treiben ver' gessen. Eines obends wurde plötzlich die Tür oulgerissen und fronzösische Soldoten der Besotzungsmochl slürmlen herein. lm Lokol wor es oul einmol totenstill. Sie gingen zur Theke und verlongten Bier Meine Mulier, ,Rio 80lhe", gob ihnen zu veßlehen, doß es keine Gläser gob. Dorou{hin {or- derien sie ein poor Frouen zum Tonzen ouf und ver ießen onsch ie3end dos lo[o Ar1 (o gelder -og kore,r sie w e- der und brochten meiner Muller einen Korion mil Bierglö- Besonders erinnere ich mich on einen Hei ig-Abend. Dos Lokol wor voler Leuie. lch zündefe die Kenen on unserm Chrislboum on und löschie dos Lichl, so doß nur noch der Eoum leuchteie. Plötzlich begonnen olle Göste im Lokol ,Stil, le Nocht,, zu singen. Es wor eine eigenortige Slimmung im Roum, die ich bis heute nicht vergessen hobe. Vergessen hobe ich ouch nichl die Fünlziger.Johre, in de' nen noch ousgiebig »Foosend« und »(irw« gefeierl wurde. Mein VoierworMusiker mil Leib und Seele (]nd ie noch Siim- mung holte er sein Akkordeon hervor und spielie, so wur- de ouch oft sponton qefeiert, ouch ohne ieden An oß. Anmerkung: Die Goslstötle »Zum Anker« wurde circo I820 eröllnet und zulehl von Frou Morio Mü ler geb.Borthel ge- {ührt. lrn Johre l96l wurde sie gesch ossen. lhre B üiezeil holie sie zur Zeit der Soorschiffohrt, o s l6glich Schiffe om Ende der heuiigen Soorshoße on egten und be- und entlo- den wurden, ober ouch noch noch 1945 o s mehrere Ver' eine dod regelmößig togien. Heute isi es dos Hous Nr. I l l7 I I I 1.. t -':*4
  • 18. August Bolthosor Geschichten um den Gosthof Risler >>em Ecken<< in Lisdorf Meine om 29 05 I998 in Alter von {ost 9l Johren versiorbenä Muller, Kolhoino Bollhosor, geb. Welsch-Kneip, qeboren om I 8.08.I907 in Lisdorf, lebte von Geburt on bis zLrm Johre I985, olso 78 Johre im sogenonnlen Ecken, ielzl Soorstroße Nr. 33 linke bzw. nördllche Srroßensel le. Aufgrund ihres Aliers zog sie 1985 zu mir in mein Hous ln der ll. Go'Jenreihe 40 und lebte dorr bis zu ihrem Tod im vergongenen .lohr. Unser Hous in der Soorsiroße 33 lst selther vermlelet. Meine Multerezöhlte mirgerne Geschichten von früher, vor ollem ous lhrer Klndheit, unseren Vorfohren und ,em Eckenn, wie die heutige Soorslroße genonni wurde und ouch immer noch genonnt wird. Vor der heullgen Bezeichnung ,Soor- stroße« hieß sie viele Johrzehnte,Fährgoß". Besonders gerne elzdh ie meine Muller Geschichlen um den Gosthoi Risler, der von Adom Ris er, genonnt ,,Wurscht Sepp" onse vor der etzten lohrhundertwende ,em Ecken" ouf der rechten Seile gegründet wurde. Adom Risler wurde om 26.1 1 .1846 in Lisdorf geboren. Meine Multer hot ihn noch gut gekonnl. Seln Großvoter, Johonn Philipp Ris er, gebo- ren 1758, kom von Mü housen ous dem E soß noch Lisdor{. Die Wirtscho{t Risler wor domo s eln sehr gut gehendes Lo' kol »en richtich GoldgruuL,, wie meine Muller sogle- Jelzl isl dos Geböude, in dem Adom Ris er die Wirtschoft grün- dete, dos Hous Nr 30, bewohnt von der Foml ie Rupp. ln ledem Gosthous hobe küher mindestens ein Bett zum Übernochlen bereitgestonden. Dos sei domols üblich ge wesen, so meine Muiier. Auch lhre Großmutter »ed Rot' honnesen Morleo (meine Urgroßmulter) hobe schon mo ein Bett in ihrem Hous, ietzl Nr.33, zum Übernochten eines Gosles ous dem gegenüberliegenden Gosthol Ris erfreige mocht. Noch I900 hobe Adom Ris er den neuen Goslhof Ris er, gleich neben unserem Hous zur Soor hin ouf der lin- ken Seife, gebout. Dos Grundslück sei zuvor ein mil Holz- brellern eingezöumier Gorlen gewesen, der die »Schwolz B onken« genonni wurde. Gekoult hotre er es vom ,versof' lenem Dröger,,, so nonnte mon den Monn, der gesenüber unserem Hous ou{ der rechien Siroßenseile wohnie- Meine Muller sogfe mir oft, doß der Adom Risler dem Dröger den Gorien ols Bougrundstück ,foor en Appel un en Ai obkoof hot,,. Auf dem Grundstück hobe sich donn Adom Risler ein zweistöckiges Hous mit einem einstöckigern hinleren Anbou errichtet. m Erdgeschoß hobe er nun seine neue Gostwir-t schofi mll viel mehr P olz belrieben, wobei ouch ein richti- ger Speiseroum zur VerfL;gung gestonden hobe. Bei dem neuen Goslhof Risler hondelle es sich um dos heulige Hous Nr. 35 ouf der linken Selte der Soorslroße. Dos Gebäude, in dem Adom Ris er seinen erslen Gosthof betrieb, hobe er t8 noch dem Umzug in sein neues Geböude ouf der gegen- überliegenden Linken Stroßenseile dem,Riesenneckelir zu' nöchst vermieter und spöter verkouft. Es hondelt sich dobei um den Urgroßvoter von Ludwis Grosmück ous der heuti- gen Wo ffstroße Nr. 6. n selnem neuen Gostho{ hobe sich Adom Rls er in seinem Speiseongebol ouf geröucherlen Fisch speziolisied, wos im o ten Gosthof ous röumlichen Grün- den nicht mösllch wor. Der Gosthof Risler sei bo d bekonnl gewesen wegen seiner delikoten Fischgerichte- So seien ouch die zohlreichen Oflizlere ous der Gornison Soor ouls mit ihren Domen regelmdßig zum Fischessen in dos Gost hous Ris er gekommen. ln dleser Zelt zwischen der Johrhun- derlwende und dem l Weltkrieg, o s dle guie o ie Zeit be zeichnet, hobe dos Gosthous Risler seine BLüte erlebt. Meine Mutier erzöhhe mir, doß sie den olten Ris er-Wid (Ado m Risler) oit vor selner Wirtschoft ouf elnem leeren Bler foß mit einer Bierjlosche in der Hond sitzen soh, wobei er sie und dle onderen Kinder ous der Nochborschofl ,göo {odppelte«. Am I 5. Jonuor I 913 ist Adom Rlsler in Lisdorf im A ter von 66 Johren geslorben. Wie ich ous den Ezrihlungen meiner Mutler weiß und der Wo rof{schen Fom ienkorlei lm Kre sorchiv in Soorlouis ent- nehmen konnie, wor Adom Risler zweimol verhelroiet Lrnd Voter von insqesomt l5 Kindern. ln eßler Ehe wor er ver- heirotel mit Kothorino Rupp ous Neuforweiler. Sie hotte thm l0 Kinder geschenki, dovon sind ollerdings nur 2 Kinder öller o s ein lohr geworden. I7 Toge noch der Geburt d-"s 10. Kindes, es wor Kothorino, isl die Mutrer om I L Febru' or I 887 versiorben. Nur die beiden Töchter Morie und Ko- lhorino hoben die Kinderiohre überlebt und sind erwoch- sen geworden. Kothorino Risler hot spöter den Lehrer Globus geheirolet. Er wor der K ossen ehrer meiner Muller on der Lisdor{er SchLrle. Drei Monote noch dern Tod seiner 1 . Frou Koihorino heirolele Adom Risler om 2. Moi I887 die Anno Lonsdorfer ous Lisdorf, vermut ich ous der Fomi le der »Deierchen«. Die Nochkommen ous dieser Ehe woren : Anno, Johonn Adom AelqlJ, Johonno Ange iko Alirc, Kotho- rino Fronzisko, und tuslrsig Philipp. Sohn Adolf hotte in Soor louis eine Drogislenlehre obsolviert und spöler in 5oorbrük- ken ein eigene Apotheke geführl. A ine wor mil einem Ge- richtsbeomien v-"rheirotet und LLrdw g isi ols vermißi nicht mehr ous dem l Weltkrieg zurückgekehrt. Von den Klndern Anno und Fronzisko ist nichrs Nöheres bekonnt. Noch dem Tode von Adom Risler kom es zu Erbstreiugkeilen unler seinen Kindern und der ,Gosthof Ris eni wurde irn Rohmen der Erbouseinondersetzungen in 1913/14 verslei- geri. NeLrer Eigentümer wurde Lorenz Kneip, geboren om 20. Februor l8/9 in Lisdorf. Erworein Bruder meiner Groß- muller Koihorino Welsch geb. Kneip, die orn 5. Dezember 1876 in ihrem Elternhous in der Soorstroße Nr. 33, olso neben dem Gosthof Risler, ebenso wie ihr Bruder Lorenz, zur We I gekommen lst. Noch der Ansteigerung des Gosihouses Risler wolhe, noch
  • 19. Erzdh ungen meiner Muller, Lorenz Kneip ouch dos do- nebensiehende Hous seiner Mufler und meiner L-lrgroßmL,t- ter Morio Kneip geb. Luxenburger (>,ed Rothonnesen Mo- rie«), geboren om 17. September I847, eruerben, um den blsherlgen Gosthoi Rls er zu einen gonz großen coslhof Kneip zu erweilern. Doch die Witwe,ed Rothonnesen Mo- rie« wor nichl zum Verkoul ihres Houses on ihren Sohn Lo- renz bereif, woroul dieser donn sehr verdrgert gewesen sein so . lhr Monn Johonn Kneip, geboren om 9. August I840 wor bereits om 28. September I880 verslorben. »Ed Rot- honnesen Morie« genehmigte ihrem Sohn Loren, ledoch die Aulslockung des eingeschossigen hinteren Anboues in dem von ihm ongesteigerlen Gosthof Rlsler oul2 Geschoße. Do durch hötten ihm nun größere Röumlichketten zLrr Durch, führung von enlsprechenden Veronslollungen und Versomm- lungen im nunmehrlgen Goslhous Lorenz Kneip zur Verlü- gung gesionden. Au{grund des Rückgonges der Schiffohrt oul der Soor durch dle Eisenbohn und den LKW Verkehr sei es im »Ecken« geschöftsmößig noch und noch schlechler qe- worden. Dos hobe den Gostwirl Lorenz Knelp bewogen, om Eingong zum,Ecken" und mehr zur Ortsmilte von Lisdod hin, ein Grundslück zu koufen und dorouf Anfong der Drei- ß ger.Johre ein neues Gosihous Lorenz Kneip zubouen. Noch der dortigen Gosihoferöffung wurde der bisherige tn der Soorsiroße Nr: 35 gesch ossen. Der Gosthof Kneip, ietzt ln Besilz von Rechtsonwo t Sieglrled Knetp ous Soorlouis, wurde vor einigen Johren ous Widschoftlichkeiisgründen ge- sch ossen. Seilher befindet sich in dem Geböude die Ge- schö{tssielle des CDll Kreisverbondes Soorouis. Aus den Erzöh ungen meiner Muller gdbe es noch viel ln- ieressonles zu berichten. lch möchte es ouf folgende Ge schichie beschrdnken: Sie (meine Mutter) wor slolz ouf dte Ndhkünste lhrer Muter, der Kothorino Welsch qeb. Kneip. 5ie wor »Ndhdosch«. Nöhen gelernt hotre sie bei Nonnen im Koster. Donoch hobe sie in Llsdod viele und sehr schöne Brouik eider für die »BoLJersch Mödcho« ongefertigt. Neben meiner Mufler, eckenoufdörls lm Hous Nr 31, hobe ,ed Bobbe s Morie« gewohnt. »Ed hoi gdo gudd geß un geirunk«, so meine Muller Sie sei ein guter Kunde im Gost hous Ris er gewesen. »Fo de Durscht hot ed kdn Wosser geirunk, ed holde Beio sehrgöo getrunk un ed woorso dick, doß mo mil de Armen nid um ed rumkumm es Un so lss dot Hors ooch gleich drulf gong. Der Emmes Pit hoi ed noheor koof un mit seiner Froo, dem Friedo, drinn gewoonn{. Neben dem Gosihof Risler weiler runler zur Soor hobe im heuligen Hous Nr 37 »der o te Hornisch« gewohnt. »Die hoddei en Sloll vollo Kenno. Wenn der besoff woor, donn hoddo göo gewett, foor Beio nodirlich, doß o mil selnen Zenn en Nool ous em Holzbreet zehen konn«. Die Welte hobe er immer donn - trolz größter Ansirengungen nicht gewinnen können, wenn der Nogel zu tief im Ho z einge- sch ogen wor oder es sich um besonders hodes Ho z ge hondel hobe. Diese Geschichfe hot mir oirch der 1960 veßlorbene Schreinermelsler Hons B osiLrs ous »dem Ecken« oft elzöhlt. Hons B osius sen. hot übrigens dos Hous Nr. 37 spöter gekoufl. Vor dem »ollen Hornisch« wohnle dort der Dorfschusier Peter We sch, der Großvoter des heutigen n- hobers der Firmo ,Orthopödie Welsch« in Lisdod. Noch den Erz<ihlungen der,,Altenn ous,dem Eckeno soll dorl vor l9OO eine Volksschu e sewesen sein. Dos Gebdude hobe dem Adom Risler gehört. Er hobe es on die domols selbstöndige Gemeinde Llsdorf zum Schulunterricht vermie- tel. Ungefdhr 20 Schüler so en in dem GebäLrde Lrnlerrichtei worden sein, so doß onzunehmen isl, doß es sich um eine ousge ogerte Volksschulk osse hondelie. So iedenlolls hot es mir dos ,,Aiio Bebbe«, ieizi Hous Nr l3 und bewohnt von Wo demor Schmifi, mir dos olt elzöh11, wenn ich dohin »Kös un Ailo koofen woorn. Aus ollen Erzöh ungen Lrnd überlielerten Berlchten meiner Mutrer Kothorlno Bolthosor geb. We sch und der onderen ous »em Ecken« ist zu folgern, doß dorl früher, o s die Stro- ße noch Fahrgoß hieß und töglich Schiffe, u. o. die »Dill- schosy(, onleglen und be und entloden wurden, slöndig Betrieb wor und reges Treiben herrschle. DenEcken« wor voller Leben und dle Anwohner profitlerten ouch wirtschoft- ich dovon. Es wor olso,wos los em Ecken« und ouch die Kinder holten lhren Spoß, wenn sie den Schiffern zurie{en: ,Schi{fmonn werl mei Bendel rous, eich {ohren nemmo mii.« li-1.: /o lor .owels"l-seo.re,p(l876 96)) re.hls: Kothorino Bo ihosor seb. Wels.h (1907-1998) t9
  • 20. Kopellenmühle in Lisdorf lri.]her Die Kopellenmühle wurde vom KloslerWodgossen unter Abt Hermonn Medz {1705 1743) erbout. Den Nomen,Kopellen müh e« erhiell sie 1746, o s der ous Llsdod slomnrende Abt Michoel Stein bel der Mühle eine Kope e bouen ließ. Selt 1967 ist die Kope enmühle Sih des Unternehmens »Theodor Rieimonn GmbH«, dos dod mll modernsten Verfohren und e nem großen Mitorbeiteßtob Bockmlschungen produz ert. tl ,F ä, (Ze chnungen Roberi Eisenborth) -' WTT F ffi