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DATUM 10. November 2010
NUMMER 198
SPERRFRIST Sperrfrist: 16:00 Uhr
BMZ und BMELV unterstützen
Entwicklung ländlicher Räume in Entwicklungsländern
Die Bundesminister Niebel und Aigner werben bei Konferenz für „Neue Part-
nerschaften aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
Weltweit leiden über 900 Millionen Menschen an Hunger. Drei Viertel dieser Menschen leben
dort, wo Nahrung produziert wird – auf dem Land. Zum Auftakt der Konferenz „Entwicklung
ländlicher Räume – Neue Partnerschaften aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilge-
sellschaft“ betonten Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Bundesentwick-
lungsminister Dirk Niebel: „Wer den Hunger in der Welt bekämpfen will, kommt an der
Entwicklung der ländlichen Räume nicht vorbei. Vor allem die Landwirtschaft in den Entwick-
lungsländern hat enorme Entwicklungspotenziale, die wir nutzen und ausbauen müssen.
Dabei wollen wir unsere Ressourcen noch besser bündeln und Know-how austauschen.“
Etwa 300 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft treffen sich auf
Einladung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) am 10. und 11. November in Berlin, um gemeinsam neue Ideen und Allianzen zu ent-
wickeln. „Unter dem Leitgedanken der Hilfe zur Selbsthilfe bauen wir die Entwicklung der
ländlichen Räume, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht genügend beachtet wurden, zu
einem Schlüsselbereich der deutschen Entwicklungspolitik aus“, betonte Niebel. Er forderte
die Partnerländer auf, alles dafür zu tun, um die Bevölkerung in den Entwicklungsprozess
einzubeziehen. Gute, transparente Regierungsarbeit sei entscheidend, um die Millenniums-
entwicklungsziele zu erreichen. Mit dem vorgestellten neuen strategischen Konzept seines
Hauses sollen die Potenziale der ländlichen Räume besser gefördert werden. Das BMZ stellt
von 2010 bis 2012 jährlich 700 Millionen Euro für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und
Ernährungssicherung bereit.
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NUMMER 198
SPERRFRIST Sperrfrist: 16:00 Uhr
„Die Entwicklung hin zu einer rentablen, sozial und ökologisch nachhaltigen bäuerlichen
Landwirtschaft stellt in Entwicklungsländern die zentrale Herausforderung dar. Dabei muss
die Eigenversorgungskapazität gestärkt werden“, sagte Niebel. Diese biete Schutz gegen
Preisschwankungen und Unsicherheiten auf internationalen Agrarmärkten. Allein mit Produk-
tionssteigerungen könne die Ernährung der Weltbevölkerung allerdings nicht sichergestellt
werden, fügte Aigner hinzu. Auch die Debatte um großindustrielle oder kleinteilige Landwirt-
schaft helfe nicht weiter. „Wichtig sind organische Innovationen, die von den Strukturen vor
Ort ausgehen. Außerdem brauchen wir mehr Investitionen in Infrastruktur, Technik und
Know-how im ländlichen Raum sowie den Ausbau der internationalen Agrarforschung“, sagte
sie. Bei der Abstimmung der Agrarforschung seien Entwicklungs- und Landwirtschaftsminis-
terium auf einem guten Weg.
Die beiden Minister sprachen sich auf der Tagung erneut ausdrücklich für die Abschaffung
sämtlicher Exporterstattungen und Exportsubventionen im Agrarbereich aus und wiesen dar-
auf hin, dass Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nur gemeinsam den Her-
ausforderungen der Entwicklung ländlicher Räume und der weltweiten Ernährungssicherung
begegnen könnten. Sie forderten vor allem auch von der Wirtschaft eine stärkere Kooperati-
on mit Kleinbauern, um eine bessere Wertschöpfungskette im ländlichen Raum zu schaffen.
Der vor- und nachgelagerte Bereich der Landwirtschaft biete viele Innovations- und Investiti-
onsmöglichkeiten. Ländliche Räume müssten lebenswert sein, damit die Menschen vor Ort
Entwicklungsmöglichkeiten haben.
Beispiel für eine neue Partnerschaft sei die geplante Kooperation zwischen Entwicklungsmi-
nisterium, Landwirtschaftsministerium und der Gemeinschaft zur Förderung der privaten
deutschen Pflanzenzüchtung in Äthiopien. Ziel dieser öffentlich-privaten Partnerschaft ist die
Weiterentwicklung von Nutzpflanzensorten wie Weizen und Gerste auf Basis von geneti-
schem Material aus Äthiopien und Deutschland. Dadurch soll ein wichtiger Beitrag zur Ver-
besserung die Ernährungssituation in Äthiopien geleistet werden.
Weitere Informationen dazu im Internet unter www.partnerschaften-laendliche-raeume.de.