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mitteilung
DATUM 15. Oktober 2012
NUMMER 299
SPERRFRIST
Aigner: „Wir brauchen faire Rahmenbedingungen für
Investitionen in die Landwirtschaft der Entwicklungsländer“
Welternährungsausschuss der FAO in Rom startet Verhandlungen über
„Prinzipien für verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft“
Durch den Anstieg der Weltbevölkerung müssen bis zum Jahr 2050 rund neun Milliarden
Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. Dazu sind Schätzungen der UN-
Welternährungsorganisation FAO zufolge jährlich Investitionen in Höhe von 83 Milliarden
US-Dollar erforderlich. Hinzu kommen begleitende Investitionen in Infrastruktur, Lager-
einrichtungen, Marktentwicklung oder Ausbildung sowie die Forschung und Entwicklung.
Im Vorfeld der Sitzung des Welternährungsausschusses der FAO am Montag in Rom
sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner: „Ohne erhebliche Investitionen in
die Landwirtschaft und den ländlichen Raum vor Ort werden wir den Kampf gegen den
Hunger nicht gewinnen können.“ Kaum ein Wirtschaftsbereich in Entwicklungsländern
sei in den vergangenen Jahrzehnten so vernachlässigt worden wie die Landwirtschaft.
Bauern vor Ort fehle es häufig am Zugang zu finanziellen Mitteln für Investitionen, zum
Beispiel in Saatgut oder Bewässerung. In vielen Entwicklungsländern gelinge es nicht,
mit öffentlichen Mitteln den Investitionsbedarf zu decken. Private Investitionen – auch
aus dem Ausland – sind daher ein wichtiger Faktor, um die globalen Investitionsziele für
die Verbesserung der Welternährung zu erreichen. Voraussetzung dafür seien aller-
dings „faire Spielregeln“, betonte Aigner. „Investitionen müssen verantwortlich geplant
und realisiert werden. Hier braucht es klare Prinzipien, die das gewährleisten. Dafür set-
ze ich mich ein. Die ländliche Bevölkerung vor Ort darf nicht der Verlierer sein, sondern
soll von Investitionen in die Landwirtschaft profitieren.“
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Mit der Sitzung in dieser Woche startet der Welternährungssauschuss (CFS) bei der
FAO einen breit angelegten globalen Konsultationsprozess für die Entwicklung von
„Prinzipien für verantwortliche Agrarinvestitionen“. Ziel ist es, vor allem Kleinbauern in
Wertschöpfungsketten einzubinden und negative soziale und ökologische Folgen von
Investitionen zu vermeiden. Dabei spielen auch starke Erzeugerorganisationen und Ge-
nossenschaften eine wichtige Rolle. Sie sind ein bewährtes Mittel, um die Kräfte der
bäuerlichen Bevölkerung zu bündeln und besser zu organisieren. Deutschland habe
hohe Erwartungen, so Aigner. „Im Mai dieses Jahres ist uns mit der Verabschiedung der
Freiwilligen Leitlinien zur verantwortungsvollen Verwaltung von Boden- und Landnut-
zungsrechten, Fischgründen und Wäldern ein entscheidender Schritt gelungen hin zu
mehr Sicherheit und Gerechtigkeit beim Zugang zu natürlichen Ressourcen. Diesen Er-
folg kann die Welternährungsorganisation hoffentlich mit den Prinzipien für verantwortli-
ches Agrarinvestment fortsetzen“, sagte Aigner.
Mit Blick auf den 5. Berliner Agrarministergipfel im Januar 2013 betonte die Bundesmi-
nisterin: „Deutschland unterstützt den Prozess der Entwicklung von Prinzipien für ver-
antwortliche Investitionen auf mehreren Ebenen. Zum nächsten Agrarministergipfel am
Rande der Internationalen Grünen Woche in Berlin habe ich Kollegen aus 185 Ländern
eingeladen, um intensiv zu diskutieren, wie die Spielregeln für faire Agrarinvestitionen
aussehen könnten. Klar ist jetzt schon: Am Ende müssen höhere Investitionen in die
Landwirtschaft und die ländlichen Räume stehen, die vor allem die Menschen vor Ort
erreichen.“
Weitere Informationen im Internet:
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www.fao.org