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Die Akzeptanz von Sprachanalyse im
Bewerbungsprozess
C. Bosau & L. Tillmann
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen 2
Ausgangspunkt
Aktuelle Problemfelder:
§ „war of talent“, demographischer Wandel
§ Einzug von KI und digitaler Möglichkeiten
§ höhere Bedeutung der „candidate experience“
Forschungslage:
§ viel Forschung generell über die Akzeptanz von Auswahlverfahren
§ ABER: Unterbelichtung von Sprachanalysen
§ VOR ALLEM so gut wie keine Untersuchungen zur Steigerung der Akzeptanz
seitens der Bewerber/innen
Praxis im Personalmanagement:
§ unkritische Implementierung von KI-Möglichkeiten
§ geringe Bewusstheit über Auswirkungen auf Bewerberreaktionen
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Bisherige Forschungslage
§ zentrale Frage: Wie kann die Akzeptanz von Sprachanalysen erhöht werden (gesetzt den
Fall, dass diese in Zukunft eh in irgendeiner Form eingesetzt werden)?
Nutzung von Sprachanalysen:
§ Sprachanalysen werden/wurden faktisch eingesetzt (u.a. PRECIRE)
§ vermutlich aber geringe soziale Akzeptanz (Kanning, 2018; Kersting, 2019)
è bisherige Studien testen jedoch keine Maßnahmen zur
Akzeptanzsteigerung
§ Dahm & Dregger (2019): Im Vergleich mit Chatbots auf der Unternehmenswebsite und der
Analyse der Bewerbungsunterlagen durch eine KI wollten Bewerber/innen die
Sprachanalyse zur Personalauswahl am wenigsten genutzt haben
§ Warszta, Oldenburger, Severin, Thiessen & Lange, M. (2020): sowohl Bewerber/innen als
auch Praktiker würden die automatische Sprachanalyse im Vergleich mit klassischen
anderen Auswahlinstrumenten mit Abstand am Wenigsten bearbeiten wollen bzw. lassen
3
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Eigene Studie zur Akzeptanzerhöhung
Ablauf der Untersuchung:
§ Probanden erhielten Szenario-Beschreibung: Bewerbung für Traumjob, Vorauswahl durch
entweder einen klassischen Persönlichkeitstest oder ein Telefonat mit einem Tool zur
Sprachanalyse, je nach Ergebnis dann Einladung zum persönlichen Kennenlernen
§ Dann Information zur Sprachanalyse:
a) nur allgemeine Ankündigung (Kontrollgruppe)
b) schriftlich Erläuterung der Funktionsweise
c) ausführliche Video-Erläuterung
§ Bewertung der Sprachanalyse mit AKZEPT! (Dimensionen: Privatsphäre, Messqualität,
Augenscheinvalidität; Kersting, 2008), mit Vertrauen in die Technologie (Miltgen et al.,
2013) sowie mit der allgemeinen Verhaltensintention, das sprachanalysierte Telefonat zu
führen (vgl. u.a. Dahm & Dregger, 2019)
Fragestellung:
§ Können umfangreiche Informationen und Erläuterungen über das Verfahren die soziale
Akzeptanz erhöhen?
§ Wenn ja, welche Art der Informationsübermittlung: schriftlich vs. auditiv/visuell?
4
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Die experimentelle Manipulation
a) allgemeine Ankündigung
5
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Die experimentelle Manipulation
b) schriftliche Erläuterung
6
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Die experimentelle Manipulation
c) Ausführliche Video-Erläuterung
7
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Die Stichprobe: N = 120
Geschlecht
männlich weiblich
Alter
< 20 Jahre 20 - 25 Jahre 26 - 30 Jahre
31 - 35 Jahre > 30 Jahre
Bildung
mittlere Reife Abitur Ausbildung
Bachelor Master Diplom
Sonstiges
Erfahrung mit KI bei
Bewerbungen
ja nein weiß es nicht
Berufserfahrung
keine < 1 Jahr 1-5 Jahre
6-10 Jahre > 10 Jahre
Erfahrung mit
Sprachanalyse
ja nein
8
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Vorab-Analyse: Prädiktoren der allgemeinen
Akzeptanz
Standardisiertes Beta Signifikanz
Wahrgenommenes Risiko
z.B. „Ich hätte Angst um meine Daten“
.001 .99
Vertrauen in die Technologie
z.B. „Ich vertraue der Selektion durch das KI-System“
.142 .55
Technische Innovationsbereitschaft
z.B. „In meinem Umfeld probiere ich üblicherweise als erstes neue Technologien aus“
.264 .14
Wahrgenommene Nützlichkeit
z.B. „Die Bewerbervorauswahl durch das KI-System ist nützlich“
.266 .22
AV: Verhaltensintention
korr. R2 = .24
Befragung NUR der Kontrollgruppe:
§ N = 38
§ Einflussfaktoren der klassischen Modelle der technischen Akzeptanz erhoben (vgl. Miltgen
et al., 2013, Dahm & Dregger, 2019)
9
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Maßnahmen der Akzeptanzsteigerung
2,97 3,1 3,46
1
2
3
4
5
6
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Augenscheinvalidität
3,98 4,31 4,7
1
2
3
4
5
6
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Privatsphäre
3,43 3,31 3,66
1
2
3
4
5
6
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Messqualität
3,24 3,22
3,67
1
2
3
4
5
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
VerhaltensintenOon
2,88 2,81 3,03
1
2
3
4
5
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Technologievertrauen
Kleiner bis mittlerer Effekt
η² = .04, p < .10
mittlerer Effekt
η² = .08, p = .01
kleiner Effekt
η² = .02, n.s. (p = .26)
kleiner Effekt
η² = .01, n.s. (p = .50)
Kleiner bis mittlerer Effekt
η² = .05, p < .10
10
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Maßnahmen der Akzeptanzsteigerung
11
Vergleich zwischen Sprachanalyse und Persönlichkeitstest
§ Beachte: der Persönlichkeitstest wurde immer in gleicher Weise durchgeführt und danach
von den Probanden bewertet, die experimentelle Manipulation bezog sich NUR auf die
Sprachanalyse
3,8
3,63
3,22
3,43
3,31
3,66
3
4
5
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Messqualität
Pers.-Test Sprachanalyse
p < .05 p < .10 p = .01
4,57
4,81
4,53
3,98
4,31
4,7
3
4
5
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Privatsphäre
Pers.-Test Sprachanalyse
p < .01 p < .01 n.s.
3,39
3,54
3,26
2,97
3,1
3,46
2
3
4
KG
N = 38
schriftlich
N = 36
auditiv/visuell
N = 46
MW
Augenscheinvalidität
Pers.-Test Sprachanalyse
p < .05 p < .05 n.s.
Der Unterschied zwischen
Sprachanalyse und Pers.-
Test verschwindet
Der Unterschied zwischen
Sprachanalyse und Pers.-
Test verschwindet
Womöglich ein
Kontrasteffekt?
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Ø Gemäß dieser Studie wollen vor allem die Personen ein sprachanalytisches Verfahren
eher nutzen, die eine allgemeine technische Innovationsbereitschaft haben und die eine
Nützlichkeit in dem Verfahren sehen.
Risikobedenken und das Vertrauen in die Technologie nehmen hier keinen positiven
Einfluss auf die Nutzungsintention.
Fazit
Gezielte Erläuterungen - insbesondere durch vertrauens-
fördernde Videos - können die Akzeptanz von sprachanalytisch-
KI-basierten Verfahren erhöhen, so dass die Bewertung zu
klassischen Persönlichkeitstests aufschließen kann
Ø Die Bedeutung steigt von Themen wie:
• Soziale Akzeptanz
• „candidate experience“
Ø Bewerber/innen werden in engen Märkten mehr und mehr zu „Kunden“, die sich den
Arbeitgeber aussuchen können.
12
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
• Dahm, M., & Dregger, A. (2019). Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der HR: Die Wirkung und Förderung der
Akzeptanz von KI-basierten Recruiting-Tools bei potenziellen Nutzern. In B. Hermeier, T. Heupel, S. Fichtner-Rosada
(Hrsg.), Arbeitswelten der Zukunft: Wie die Digitalisierung unsere Arbeitsplätze und Arbeitsweise verändert (S. 249 -
271). Wiesbaden: Springer.
• Kanning, U. (2018). Lesetipps - Psychologische Diagnostik durch Sprachanalyse. Wirtschaftspsychologie heute.
Verfügbar unter: https://www.wirtschaftspsychologie-heute.de/psychologische-diagnostik-durch-sprachanalyse/
• Kersting, M. (2019). Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. Reflexionen zur Eignungsdiagnostik
mit PRECIRE. Personalmagazin, 11, 60-65
• Kersting, M. (2008). Zur Akzeptanz von Intelligenz- und Leistungstests. Report Psychologie, 33, 420-433.
• Miltgen, C.L., Popovic, A., & Oliveira, T. (2013). Determinants of end-user acceptance of biometrics: Integrating the “Big
3” of technology acceptance with privacy context. Decision Support Systems, 56, 103-114.
• Warszta, T., Oldenburger, J., Severin, A., Thiessen, L., & Lange, M. (2020). Präferenzen von eignungsdiagnostischen
Instrumenten in Selbst- und Fremdselektion. PERSONALquarterly, 34-41.
Literatur
13
AOWI-Kongress 2023
Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Rheinische Fachhochschule Köln
Prof. Dr. Christian Bosau, Dipl.-Psych. & Master of HRM & IR
Schaevenstraße 1a/b
50676 Köln
Tel.: +49 221 20302-0
e-mail: christian.bosau@rfh-koeln.de
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Twitter/X: cribocologne
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Akzeptanz von Sprachanalyse im Bewerbungsprozess - Vortrag AOWI-Tagung 2023.pdf

  • 1. Die Akzeptanz von Sprachanalyse im Bewerbungsprozess C. Bosau & L. Tillmann
  • 2. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen 2 Ausgangspunkt Aktuelle Problemfelder: § „war of talent“, demographischer Wandel § Einzug von KI und digitaler Möglichkeiten § höhere Bedeutung der „candidate experience“ Forschungslage: § viel Forschung generell über die Akzeptanz von Auswahlverfahren § ABER: Unterbelichtung von Sprachanalysen § VOR ALLEM so gut wie keine Untersuchungen zur Steigerung der Akzeptanz seitens der Bewerber/innen Praxis im Personalmanagement: § unkritische Implementierung von KI-Möglichkeiten § geringe Bewusstheit über Auswirkungen auf Bewerberreaktionen
  • 3. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Bisherige Forschungslage § zentrale Frage: Wie kann die Akzeptanz von Sprachanalysen erhöht werden (gesetzt den Fall, dass diese in Zukunft eh in irgendeiner Form eingesetzt werden)? Nutzung von Sprachanalysen: § Sprachanalysen werden/wurden faktisch eingesetzt (u.a. PRECIRE) § vermutlich aber geringe soziale Akzeptanz (Kanning, 2018; Kersting, 2019) è bisherige Studien testen jedoch keine Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung § Dahm & Dregger (2019): Im Vergleich mit Chatbots auf der Unternehmenswebsite und der Analyse der Bewerbungsunterlagen durch eine KI wollten Bewerber/innen die Sprachanalyse zur Personalauswahl am wenigsten genutzt haben § Warszta, Oldenburger, Severin, Thiessen & Lange, M. (2020): sowohl Bewerber/innen als auch Praktiker würden die automatische Sprachanalyse im Vergleich mit klassischen anderen Auswahlinstrumenten mit Abstand am Wenigsten bearbeiten wollen bzw. lassen 3
  • 4. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Eigene Studie zur Akzeptanzerhöhung Ablauf der Untersuchung: § Probanden erhielten Szenario-Beschreibung: Bewerbung für Traumjob, Vorauswahl durch entweder einen klassischen Persönlichkeitstest oder ein Telefonat mit einem Tool zur Sprachanalyse, je nach Ergebnis dann Einladung zum persönlichen Kennenlernen § Dann Information zur Sprachanalyse: a) nur allgemeine Ankündigung (Kontrollgruppe) b) schriftlich Erläuterung der Funktionsweise c) ausführliche Video-Erläuterung § Bewertung der Sprachanalyse mit AKZEPT! (Dimensionen: Privatsphäre, Messqualität, Augenscheinvalidität; Kersting, 2008), mit Vertrauen in die Technologie (Miltgen et al., 2013) sowie mit der allgemeinen Verhaltensintention, das sprachanalysierte Telefonat zu führen (vgl. u.a. Dahm & Dregger, 2019) Fragestellung: § Können umfangreiche Informationen und Erläuterungen über das Verfahren die soziale Akzeptanz erhöhen? § Wenn ja, welche Art der Informationsübermittlung: schriftlich vs. auditiv/visuell? 4
  • 5. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Die experimentelle Manipulation a) allgemeine Ankündigung 5
  • 6. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Die experimentelle Manipulation b) schriftliche Erläuterung 6
  • 7. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Die experimentelle Manipulation c) Ausführliche Video-Erläuterung 7
  • 8. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Die Stichprobe: N = 120 Geschlecht männlich weiblich Alter < 20 Jahre 20 - 25 Jahre 26 - 30 Jahre 31 - 35 Jahre > 30 Jahre Bildung mittlere Reife Abitur Ausbildung Bachelor Master Diplom Sonstiges Erfahrung mit KI bei Bewerbungen ja nein weiß es nicht Berufserfahrung keine < 1 Jahr 1-5 Jahre 6-10 Jahre > 10 Jahre Erfahrung mit Sprachanalyse ja nein 8
  • 9. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Vorab-Analyse: Prädiktoren der allgemeinen Akzeptanz Standardisiertes Beta Signifikanz Wahrgenommenes Risiko z.B. „Ich hätte Angst um meine Daten“ .001 .99 Vertrauen in die Technologie z.B. „Ich vertraue der Selektion durch das KI-System“ .142 .55 Technische Innovationsbereitschaft z.B. „In meinem Umfeld probiere ich üblicherweise als erstes neue Technologien aus“ .264 .14 Wahrgenommene Nützlichkeit z.B. „Die Bewerbervorauswahl durch das KI-System ist nützlich“ .266 .22 AV: Verhaltensintention korr. R2 = .24 Befragung NUR der Kontrollgruppe: § N = 38 § Einflussfaktoren der klassischen Modelle der technischen Akzeptanz erhoben (vgl. Miltgen et al., 2013, Dahm & Dregger, 2019) 9
  • 10. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Maßnahmen der Akzeptanzsteigerung 2,97 3,1 3,46 1 2 3 4 5 6 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Augenscheinvalidität 3,98 4,31 4,7 1 2 3 4 5 6 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Privatsphäre 3,43 3,31 3,66 1 2 3 4 5 6 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Messqualität 3,24 3,22 3,67 1 2 3 4 5 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW VerhaltensintenOon 2,88 2,81 3,03 1 2 3 4 5 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Technologievertrauen Kleiner bis mittlerer Effekt η² = .04, p < .10 mittlerer Effekt η² = .08, p = .01 kleiner Effekt η² = .02, n.s. (p = .26) kleiner Effekt η² = .01, n.s. (p = .50) Kleiner bis mittlerer Effekt η² = .05, p < .10 10
  • 11. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Maßnahmen der Akzeptanzsteigerung 11 Vergleich zwischen Sprachanalyse und Persönlichkeitstest § Beachte: der Persönlichkeitstest wurde immer in gleicher Weise durchgeführt und danach von den Probanden bewertet, die experimentelle Manipulation bezog sich NUR auf die Sprachanalyse 3,8 3,63 3,22 3,43 3,31 3,66 3 4 5 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Messqualität Pers.-Test Sprachanalyse p < .05 p < .10 p = .01 4,57 4,81 4,53 3,98 4,31 4,7 3 4 5 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Privatsphäre Pers.-Test Sprachanalyse p < .01 p < .01 n.s. 3,39 3,54 3,26 2,97 3,1 3,46 2 3 4 KG N = 38 schriftlich N = 36 auditiv/visuell N = 46 MW Augenscheinvalidität Pers.-Test Sprachanalyse p < .05 p < .05 n.s. Der Unterschied zwischen Sprachanalyse und Pers.- Test verschwindet Der Unterschied zwischen Sprachanalyse und Pers.- Test verschwindet Womöglich ein Kontrasteffekt?
  • 12. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Ø Gemäß dieser Studie wollen vor allem die Personen ein sprachanalytisches Verfahren eher nutzen, die eine allgemeine technische Innovationsbereitschaft haben und die eine Nützlichkeit in dem Verfahren sehen. Risikobedenken und das Vertrauen in die Technologie nehmen hier keinen positiven Einfluss auf die Nutzungsintention. Fazit Gezielte Erläuterungen - insbesondere durch vertrauens- fördernde Videos - können die Akzeptanz von sprachanalytisch- KI-basierten Verfahren erhöhen, so dass die Bewertung zu klassischen Persönlichkeitstests aufschließen kann Ø Die Bedeutung steigt von Themen wie: • Soziale Akzeptanz • „candidate experience“ Ø Bewerber/innen werden in engen Märkten mehr und mehr zu „Kunden“, die sich den Arbeitgeber aussuchen können. 12
  • 13. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen • Dahm, M., & Dregger, A. (2019). Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der HR: Die Wirkung und Förderung der Akzeptanz von KI-basierten Recruiting-Tools bei potenziellen Nutzern. In B. Hermeier, T. Heupel, S. Fichtner-Rosada (Hrsg.), Arbeitswelten der Zukunft: Wie die Digitalisierung unsere Arbeitsplätze und Arbeitsweise verändert (S. 249 - 271). Wiesbaden: Springer. • Kanning, U. (2018). Lesetipps - Psychologische Diagnostik durch Sprachanalyse. Wirtschaftspsychologie heute. Verfügbar unter: https://www.wirtschaftspsychologie-heute.de/psychologische-diagnostik-durch-sprachanalyse/ • Kersting, M. (2019). Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. Reflexionen zur Eignungsdiagnostik mit PRECIRE. Personalmagazin, 11, 60-65 • Kersting, M. (2008). Zur Akzeptanz von Intelligenz- und Leistungstests. Report Psychologie, 33, 420-433. • Miltgen, C.L., Popovic, A., & Oliveira, T. (2013). Determinants of end-user acceptance of biometrics: Integrating the “Big 3” of technology acceptance with privacy context. Decision Support Systems, 56, 103-114. • Warszta, T., Oldenburger, J., Severin, A., Thiessen, L., & Lange, M. (2020). Präferenzen von eignungsdiagnostischen Instrumenten in Selbst- und Fremdselektion. PERSONALquarterly, 34-41. Literatur 13
  • 14. AOWI-Kongress 2023 Bosau & Tillmann: Akzeptanz von Sprachanalysen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Rheinische Fachhochschule Köln Prof. Dr. Christian Bosau, Dipl.-Psych. & Master of HRM & IR Schaevenstraße 1a/b 50676 Köln Tel.: +49 221 20302-0 e-mail: christian.bosau@rfh-koeln.de Slides are available on Slideshare: cbosau Twitter/X: cribocologne 14