Im agilen Umfeld hat das Team die Arbeitsgemeinschaft ersetzt. Crossfunktional, T-Shaped und selbstorganisiert soll es sein. Was sich nach einer idealen Arbeitsumgebung anhört, kann langfristig trotzdem zu Frust und Motivationsverlust führen. Was können die Ursachen sein?
Im ersten Teil des Vortrags (Stolz) geht es um die Mechanismen rund um Teambildung. Im Großen sind das Bestimmung einer Teamvision und -Mission und die Ermittlung von gemeinsamen Werten. Im Kleinen ist es das Konzept der „Psychological Safety“, das allen erfolgreichen Teams gemeinsam ist. Außerdem wird mit Stoizismus eine Geisteshaltung vorgestellt, mit der jeder Einzelne aktiv sein teamorientiertes Handeln verbessern kann.
Es ist aber ein Vorurteil, wenn man glaubt, dass ein funktionierendes Team einmal zusammengestellt dauerhaft gut zusammenarbeitet. Daher werfen wir im zweiten Teil einen Blick auf den aktuellen Forschungsstand und die Historie von Motivation. Teilnehmer verstehen, was es mit extrinsischer und intrinsischer Motivation auf sich hat und welche Menschenbilder Taylorismus und die X-Y-Theorie propagieren. Wir gehen auf verschiedene evolutionäre Organisationsformen von Unternehmen ein und zeigen, wie gut die verschiedenen Motivationstheorien zu bestimmten Organisationsformen passen.
Abschließend bringen wir Stolz & Vorurteil zusammen: wir zeigen, wie in agilen Teams mit der individuell passenden Motivation langfristig erfolgreich zusammengearbeitet werden kann.
3. 3
Pride – Was ist ein Team?
Team Arbeits-
gemeinschaft
≠
4. 4
Pride - Teamvision
“Our vision is nothing less than realizing the full
potential of the Internet — universal access to
research and education, full participation in
culture — to drive a new era of development,
growth, and productivity.”
–Creative Commons
5. 5
Pride - Teamvision
“Wir widmen uns voll und ganz der Aufgabe, die
epischsten Spielerlebnisse aller Zeiten zu
schaffen.“
- Blizzard
7. 8
Pride - Teammission
“Google will die Informationen der Welt
organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich
und nutzbar machen.”
–Google
8. 9
Was tun wir?
Wie tun wir es?
Warum tun
wir es?
Was macht uns
einzigartig?
Kann sich
ändern
9. 12
Pride – Psychological Safety
“being able to show and employ one's self
without fear of negative consequences of self-
image, status or career”
–Kahn 1990, p. 708
12. 15
Pride – Stoizismus (1)
● 3. Jahrhundert vor Christus: Zeno von Citium
● Tugenden = Glück
● Chaotische Welt
● Memento Mori
● Selbstkontrolle
● Logik statt blinder Reaktion
Quelle: Wikipedia
13. 16
Pride – Stoizistische Meditationen
“Do not seek for things to happen the way you
want them to; rather, wish that what happens
happen the way it happens: then you will be
happy.”
–Epictetus
14. 17
Pride – Stoizistische Meditationen
“The chief task in life is simply this: to identify
and separate matters so that I can say clearly to
myself which are externals not under my control,
and which have to do with the choices I actually
control.”
- Epictetus
15. 18
Prejudice – Eine Wunschvorstellung
“What we wish, we readily believe,
and what we ourselves think, we
imagine others think also.”
– Caesar
16. 19
Prejudice – Motivation kommt von allein
Was motiviert ein Team zu guter Zusammenarbeit? Dazu, die eigene Arbeit im
Sinne von Clean Code dauerhaft zu analysieren, zu hinterfragen und zu
verbessern?
● Teamgeist?!
● Gemeinsames Verständnis von Qualität?!
● Fehler- und Feedbackkultur?!
● Spaß an gutem Code?!
17. 20
Prejudice - Motivationsgeschichte
● Taylorismus (Winslow Taylor ab ca. 1882)
● Ablaufoptimierung
• Durch Analyse und detaillierte Vorgaben
• Durch das Management
● Trennung von planerischer und ausführender Arbeit
● Pensum, Prämien & Strafen
18. 21
Prejudice - Menschenbilder
● 2-Faktoren-Theorie (Frederik Herzberg, 1959)
● Hygienefaktoren
● Motivationsfaktoren
● X-Y-Theorie (McGregor, 1960)
● Theorie X: „Der Mensch ist unwillig“ à extrinsische Motivation
● Theorie Y: „Der Mensch ist engagiert“ à intrinsische Motivation
22. 25
Vor ca.
10.000 Jahren
Seit einigen
Jahrzehnten
Zukunft
Vor ca.
6.000 Jahren
Vor ca.
200 Jahren
Impulsiv
konformistisch
leistungsorientiert
pluralistisch
evolutionär
Wolfsrudel
Armee
Maschine
Familie
Prejudice – Organisationsmodelle und Motivation
F. Laloux, „Reinventing Organizations“, 2017
23. 26
Prejudice – Motivationsschmerzen
“It is easier to find men who will
volunteer to die, than to find those
who are willing to endure pain with
patience.”
– Caesar