"Es muss ja nicht jeder das Rad neu erfinden, man kann sich ja auch mit Kollegen abstimmen und Unterrichtsmaterial teilen."
Traurig, aber wahr: viele Lehrerkooperationen hinsichtlich Unterrichtsvorbereitung gibt es bis heute (noch) nicht. Der Referent hat sich mit seinen Kollegen 2017 auf den Weg gemacht und Unterricht über die mebis Lernplattform kooperativ vorbereitet und geteilt. Dieses Projekt zu initialisieren war alles andere als einfach und vielleicht am Anfang sogar mehr Arbeit. Aber innerhalb kürzester Zeit stellte sich so etwas Effizienz und Unterrichtsentwicklung ein.
In seinem Vortrag wird Sebastian Schmidt auf Gelingensbedingungen eingehen, Fallstricke aufzeigen, technisch die Kooperation via mebis erläutern und hoffentlich am Ende auch andere Lehrkräfte für einen Start in eine echte Lehrerkooperation motivieren können. Aller Anfang ist schwer, aber die Magie, die sich dadurch entwickelt absolut lohnenswert. Man muss es nur gscheid anpacken (wollen).
2. 10 Tipps und Tricks
1. weg vom ich, hin zum wir
2. Team(-leiter) finden
3. gemeinsamen Nenner finden –
auch extern
4. Projekt mit Rückendeckung
5. schülerzentrierte Strukturen
6. early bird
7. Feedback + Wertschätzung
8. Verbindlichkeiten schaffen
9. Workflow (mit Checkliste)
10. Fehler zulassen
Bildquellen: pixabay license
3. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Wie es bei uns begann…
Quelle: Screenshot google maps, Screenshot Twitter
4. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Team(-leiter) finden
Schulleitung
Quelle: @lehrerpreis, Homepage Realschule Pfuhl
12. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Material vom Lehrer zu den Schülern?
Bildquellen: Screenshot mebis.bayern.de/infoportal;
Materialien über
Redaktionskurs
16. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Vom Konsumenten zum Produzenten
Basiskompetenzen
Suchen
Verarbeiten
Kommunizieren
Kooperieren
Produzieren
Präsentieren
Analysieren
Reflektieren
17. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Organisation - Pünktlichkeit
Neuer Kurs Schulbuch
google docs
18. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Organisation - Pünktlichkeit
"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-
NC
19. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Organisation - Pünktlichkeit
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NC
20. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Weiterhin nicht alles rosa…
• Kapitel fehlen
• Inhalte passen nicht
zusammen
• Import hakt
• Kein mebis
• Keine Zeit
• Schlechter Unterricht
• Fehler
• Materialien zu spät
• Unterschiede
• …
21. 10 Tipps und Tricks
1. weg vom ich, hin zum wir
2. Team(-leiter) finden
3. gemeinsamen Nenner finden –
auch extern
4. Projekt mit Rückendeckung
5. schülerzentrierte Strukturen
6. early bird
7. Feedback + Wertschätzung
8. Verbindlichkeiten schaffen
9. Workflow (mit Checkliste)
10. Fehler zulassen
Bildquellen: pixabay license
22. Lehrerkooperation – Arbeitserleichterung und Unterrichtsentwicklung? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de) Bildquelle: flickr CC BY 4.0 Anne Lehmann www.annelehmann.de
23. Quelle: Wikipedia; Bundesarchiv, B 145 Bild-F079064-0006 / CC-BY-SA 3.0 Metropolitan School CC BY-SA 3.0; maxpixel.net CC0
Auf dem Weg zu zeitgemäßem Unterricht
Es muss ja nicht jeder das Rad neu erfinden.
Man sollte sich die Arbeit aufteilen, allein ist das kaum mehr gut hinzubekommen.
Man lernt am besten, wenn man etwas gemeinsam macht.
Diskrepanz zwischen der Argumentation und dem tatsächlichen Machen. -> Link
8 Schulen – 50 Lehrer? Überblick verloren -> Selbstläufer, Arbeitserleichterung,…
Unterrichtsentwicklung:
Problem: jeder macht es ein bisschen oder ganz anders, Diversität zeigt: es kommt nicht auf den Contentersteller an, sondern der Lehrer als Coach ist viel wichtiger
Dem anderen über die Schultern schauen, seinen eigenen Unterricht gscheid machen, ihn gemeinsam reflektieren, ertragen, dass man auch Fehler macht
Selbst erstellen ist besser als alles übernehmen (sagen manche) -> Wirksamkeit durch eigene Teilhabe, Arbeitserleichterung durch Kooperation
Mehrwert und Arbeitserleichterung
Dafür den deutschen Lehrerpreis gewonnen
Wenn ich eine Fortbildung zu Kooperation gebe, habe ich danach im E-Mail-Postfach Anfragen, ob ich noch weitere Kooperationen für das Fach xy oder die Schulart z kenne. Nein, kenne ich leider nicht. Anscheinend ist es nicht so trivial, dass strukturell angelegte Lehrerkooperation einem die Arbeit erleichtert. Klar, es gibt da schon einen Ordner, wo alle Ihr Zeug ablegen sollen. Macht bloß keiner, bzw. da legt immer nur einer ab und keiner nimmt es: Kooperation heißt nicht: ich geb Euch mein Zeug und Ihr nehmt es einfach her. Kooperation heißt echte Zusammenarbeit und auch echte Partizipation, konzeptionell angelegt.
280 km entfernt
Nicht nur 2, sondern jeweils 4
Von der Idee her motiviert (vielleicht reicht das schon?)
Grundsätzlich kritisch: Notbremse -> keiner muss für immer, jeder kann erst einmal
Gerade der Anfang ist schwer…
Gleichgesinnte finden – nicht jeder muss, klein anfangen ist förderlich (heute 50, weil das nicht gewollt war?)
Kooperation braucht zu Beginn eine starke Führung, Verantwortliche, die das Projekt angehen. Wie im Unterricht, einer muss etwas zerren und ziehen und manchmal auch kontrollieren. Zusammenarbeit ist eine große Umstellung, vor allem auch, das in den Arbeitsalltag zu integrieren -> Kooperation: Teilnahme als Pflicht (man muss produzieren, nicht nur Konsumieren)
Notfallbremse
Projekt auf Schulleiterebene gestartet – sehr wichtige Rolle im Nachhinein
Schulleiter ausgetauscht, Rückhalt einholen -> sehr wichtiger Faktor im Nachhinein
Kooperationsstunde im Stundenplan (ohne Anrechnung), Erlangen -> freier Tag für Kooperation
Gemeinsamen Nenner finden
Diversität aushalten
Gemeinsame Ideen zulassen -> grundsätzlich offen hineingehen, aber auch ein gemeinsames Konzept wollen
In unserem Fall: Ferdinand und ich haben einen Plan gemacht und den anderen vorgestellt und dann feinjustiert, wir haben die ersten vier Kapitel selbst erstellt, damit die anderen sich ein Bild machen können… -> Aber: pädagogische Freiheit bei der inhaltlichen Umsetzung trotz Struktur
Das ist bis heute geblieben. Erst die Kooperation aushalten, dann selbst machen - Rollenverteilung
Tipp: nicht einfach nur Material anhäufen, sondern sich vorher klar überlegen, was man im Unterricht will
Nicht: hauptsache digital, sondern Digitale Bildung UND Kompetenzorientierung
Unterricht nach Flipped Classroom – was gut zu Hause machbar ist zu Hause (Hinführung, Hefteintrag, einfach Übung), was den Dialog im Klassenzimmer braucht ins Klassenzimmer bringen
Nicht zu viele Strukturen: Pädagogische/Didaktische Freiheit -> kein Einheitsbrei (Unterricht wird in jedem Klassenzimmer anders ausschauen, trotz Kooperation)
Fortbildungen für Ideenfindung eines neuen Teams? Experten ins Boot holen? Von anderen abkucken? Manchmal ist „einfach machen“ nicht so hilfreich, vielleicht sollte man bei einem so aufwändigen Projekt auch erst eine Zeit der Reflexion und Ideenfindung einplanen
Nicht: hauptsache digital, sondern Digitale Bildung UND Kompetenzorientierung
Unterricht nach Flipped Classroom – was gut zu Hause machbar ist zu Hause (Hinführung, Hefteintrag, einfach Übung), was den Dialog im Klassenzimmer braucht ins Klassenzimmer bringen
Nicht zu viele Strukturen: Pädagogische/Didaktische Freiheit -> kein Einheitsbrei (Unterricht wird in jedem Klassenzimmer anders ausschauen, trotz Kooperation)
Fortbildungen für Ideenfindung eines neuen Teams? Experten ins Boot holen? Von anderen abkucken? Manchmal ist „einfach machen“ nicht so hilfreich, vielleicht sollte man bei einem so aufwändigen projekt auch erst eine Zeit der Reflexion und Ideenfindung einplanen
Das Material wird so angelegt, dass es nach und nach direkt für die Schüler freigeschaltet werden kann. Nicht jede Stunde erst auf unterschiedlichen Plattformen zusammensuchen, sondern direkt loslegen, schön sortiert
Lehrerkommentare –materialien eingerückt und nicht sichtbar für Schüler,
Ein Extra-Ordner für „Nur Lehrer“
Das Material wird so angelegt, dass es nach und nach direkt für die Schüler freigeschaltet werden kann. Nicht jede Stunde erst auf unterschiedlichen Plattformen zusammensuchen, sondern direkt loslegen, schön sortiert
Lehrerkommentare –materialien eingerückt und nicht sichtbar für Schüler,
Ein Extra-Ordner für „Nur Lehrer“
Erster Plan: Cloud für Lehrermaterial, mebis für aufbereitetes Schülermaterial
Hilfreich: jede Schule in Bayern hat einen Zugang zu mebis, Schüler und Lehrer können leicht da rein gebracht werden.
Kooperation mit mehreren Schülern leicht möglich: Link vom Kurs kopieren, an andere weitergeben -> viele Lehrer von ganz vielen Schulen in einem Kurs: VORSICHT, jeder kann auch alles löschen, verändern, manipulieren… daher geben wir nur frei, wenn eine echte Aufnahme in die Kooperation erfolgt ist
Problem der zwei Plattformen: Unterrichtsmaterial da, Schülermaterial da -> man will ja nicht erst zusammensuchen müssen und dann erst loslegen.
Dropbox als erste Cloud-> Datenschutzproblem, nicht jeder wollte es, kaum einer nutze es. Jeder hat eine andere Cloud, jede Schule ein anderes System. Nur ein System ist fast überall gleich: mebis
Warum nicht Teams? Schwer, die Schulinstanzen zusammenzubringen: Eine Instanz für die Kooperation haben wir, aber dann ist das Weitergeben an die eigenen Schüler kniffliger, der Wechsel zwischen verschiedenen Teams umständlich,… in Corona-Zeiten, Copy and paste in Teams rein
Bei der Auswahl der Daten aufpassen:
Einzelne Inhalte holen -> Übergrid anhakeln und einzelne (neue Dinge anhakeln) -> landet im passenden Grid (der Nummer nach, nicht dem Namen nach)
Ganzes Kapitel holen -> alle anderen aushakeln
Neue Dateien? Werden nicht erkannt -> jedes Jahr mache ich meinen Kurs platt/leer und importiere neu, korrigierte Inhalte kommen sonst nie dazu
Fehleranfällig, Kurs klar und ohne unwichtige Elemente anlegen.
Lehrer entwickeln ihr Material nach und nach, nicht gleich zu Beginn -> Lehre: weit im Voraus erstellen
Decy and Ryan
Gemeinsam Unterricht gestalten
Gemeinsam neue Ideen entwickeln
Mehr Zeit für Unterricht
Gscheid machen, sich zeit nehmen, vor anderen nicht blöd da stehen
Kommunizieren und Kooperieren analog in den Mittelpunkt stellen durch digitale Medien
1-2 Kapitele pro Jahr, ein ganzes Jahr zur Verfügung
Redaktionsschleifen, Kollegen die das Material bekommen ändern ab…
Lernzirkel, Lernen durch lehren, Stamm-/Expertengruppen -> Methodenvielfalt, Diversität von gutem Unterricht ertragen, von anderen lernen, über die Schulter schauen, wie im Referendariat
Vielfalt an unterschiedlicher Lehre ist Vielfalt an Methoden und ganzheitlicher Unterricht
Der beste Weg, Unterricht besser zu machen, ist ihn ehrlich zu reflektierten. Von Schüler her
Digitale Bildung beinhalten diese Kompetenzen, die kommen durch so eine Kooperation erst einmal nicht direkt beim Schüler an. Der Lehrer erstellt ja den Content
Aber: der Lehrer lernt dabei diese Kompetenzen
Er kann diese Magie an den Schüler weitergeben -> nicht nur Digitalisierung, sondern auch Kompetenzorientierung
Er ist nicht im Contenterstellhamsterrad gefangen, sondern kann seine Schüler bestmöglich begleiten
Daher auch bei uns: verpflichtender Produzent, trotz Freiwilligkeit. Erst ausprobieren und schauen ob es zu einem passt, dann teilhabe (korrekturschleife, neues Kapitel, altes verbessern,…)
Bei uns bis zu 6 Lehrer von 13, andere Schulen: verpflichtend in Klasse 5/6
Keine just in time production
Mai Juni (weit im Voraus loslegen) -> der Stress des Alltags verhindert Kooperation
Materialerstellung meist in den Ferien (erste Kapitel immer ich)
Klare Struktur (erst selbst testen, bevor man von analog in die digitale Welt geht)
Projektplanung -> was will man und wie, nicht einfach nur eine Materialschleuder
Keine just in time production
Mai Juni (weit im Voraus loslegen) -> der Stress des Alltags verhindert Kooperation
Materialerstellung meist in den Ferien (erste Kapitel immer ich)
Klare Struktur (erst selbst testen, bevor man von analog in die digitale Welt geht)
Projektplanung -> was will man und wie, nicht einfach nur eine Materialschleuder
Keine just in time production
Mai Juni (weit im Voraus loslegen) -> der Stress des Alltags verhindert Kooperation
Materialerstellung meist in den Ferien (erste Kapitel immer ich)
Klare Struktur (erst selbst testen, bevor man von analog in die digitale Welt geht)
Projektplanung -> was will man und wie, nicht einfach nur eine Materialschleuder
Vorbild Lehrerkooperation für eine kooperative Schule
Die Magie des Machens statt das Geschwätz des Wollens
Wie hätte uns solch eine Kooperation in Zeiten von Corona allen genutzt? Da war aber keine Zeit diese anzuleiten…
DigCompEdu Bavaria
Kein Rezept, kein fertiger Plan zum Abhaken, jeder seinen eigenen Weg
Problem: die tollen Dinge sind komplex, ein Einstieg kann nur simple sein.
Deswegen: eigene individuelle Wege
Es darf nicht darum gehen, dass alles nur schlecht ist, dass nichts funktioniert und dass das System sowieso im Ganzen miserabel ist.
Auch ein Lehrer hat niemals fertig gelernt, bei der Digitalisierung heißt es auch: wie bereite bin ich, Lebenslanges Lernen an mir selbst neu zu aktivieren.
Reflektiert den ersten Schritt machen. Den Schülern zeigen, dass wir Lehrer bereit sind und guten Unterricht mit vielen Medien machen können und wollen
Sich die Arbeit erleichtern und gleichzeitig mehr Lernen und seinen Schülern mehr zutrauen