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8ixüorfer 6eiut]b.16/ 17 lDtoi2014 Trei§ 5,00 GürD
250 SaFe pfonhircDe Sidborf
1764 y 2014
Bouherl
Abt Dr. Michoel Stein
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1*:!'i:. ,il '''r:)!
Ar.hilelf/Bqumeisler Johonn Heinrich Eckhordt, Abtei Wodgqsseh
Plqrrer bei der Einweihung Prämonstrotenser Chlod Fr. Eydt
Pforrer im Jubiläumsiqhr 20I4 Rqll Hieberr
NeueFüh,unqsrptzeimRotho6s.",."i..br.J"-",;äj;................... ........... .................. ...... .............2
Chronikde,Gesrliche.lnderPforclCrispnusundCrispinionusLisdodseitdemlohr1760.......................... ...t0
lryentor der lirchlichen Kußrgüier im Sislum Trierhier: Plo knche Soorlouir- Lisdor[....... .......2l
Lodwis lX., Hel ser Ludwis Kö.is von F,onkeich und Pforporrcn yon Sr. Ludwis Soonoos
Fonf Soonönder on den kholthebeln der Mo.hr in Be/ih....
...24
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Folqende Lisdoderwuden bishe, mii einem verdienstoden der Bunde$ep!blik Deutschlond vom Bundespräsidenten ousqez.._^e ...........30
Denkmo seschützter Morienhol so verdnhtel bebouJ üerden ..43
Neue Führungsspifze im Rothous
Soorlouis ob I .Jonuor 20i 4
Oberbürgermeister Rolond Henz
{SPD) überreicht Bürgermeislerin
Morion losi (CDU) und Beiqeord-
nelen Günier Melchior (Grüne)
ihre Ernennungsurkr.rnden.
Sie woren om 27. Juni 2Ol3 in ge-
heimer wohl i.. Stodlrol ols Noch-
folger von Klor..,s Pecino (CDU) und
Monfred Heyer (SPD) gewöhlt wor'
den.
Folo: Stodt Soorlouis
lmpressum:
Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V
Am Ginsterbers 13, 66740 Soorloois-tisdorf
Tel.:06831/ 4 l6 94, For 06831/ l2 87 53
Heiner Groß (veronnvorllich)
Geors Groß, Asnes Groß, Gobi Feld, Horold Weiler, Monfred Nebeiuns
Druckerei und Verlos Heinz Klein GmbH, Auf der Wies 7, 66740 Soonouis-Lisdorf
Kreissporkosse Soorlouis (8LZ 593 501 l0), Kto. Nr: 74 30088 0
volksbonk Soorlouis (BLZ 593 901 l0), Kto. Nr: 1401217629
5 Euro ie Heh, Vereinsmilslieder erhohen es koslenlos
Nomenilich sekennzeichnete A.tikel geben die Meinung des Ve ossers, nichl unbedinst der Redoktion, wieder
No.hdruck, ouch ouszussweise, nur mit Genehmisuns des Heroussebeß
2
Verehrle Leserinnen und Leser,
vier Monole noch der Nr. l5 stellen wir lhnen heule eine Doppelousgobe des Lisdorfer
Heimolbloiies vor. Der Grund sind zwei Kirchenjubiöen in diesem Johr, und zwor dos
250iährige.lubildum der den beiden Heiligen St. Crispinus und Crispinionus geweih-
ien Borock-Pforrkirche Lisdorf und der ochihunder-iste Geburtstog des Heiligen König
Ludwig lX., seii 1685 Schutzpotron der Pforrkirche St. Ludwig in Soorlouis. Beide Kir-
chen leitet seit 2007 Pforrer Rolf Hiebert, und sie sind seil 201I in der ,,fforreienge-
meinscholt links der Soor Soorlouis" vereint. Den größten Teil dieser Ausgobe widmen
wir dem LisdorJer Kirchenjubilöum, dos von der Kirchengemeinde in der Woche noch
Pfingsien gefeiert wird.
Die Lisdorfer Pforrkirche ist in den Johren 1760 - 1764 on Stelle der bereits seit etwo
900 dort vorhondenen ollen Kirche von der Abtei Wodgossen unter dem ous Lisdorf stommenden Abi Dr.
Michoel Slein errichtet worden. Benediziert wurde die neuerrichtete Pforrkirche om 25.1 1.1764 von Abt Dr.
Michoel Stein gemeinsom mit Ortsplorrer Chloud Fr. Eydf und 8 weiteren Mönchen der Abtei Wodgossen.
Geploni und gebout wurde die Kirche von dem Wodgosser Abtei-Boumeisler Heinrich Eckhordt, der ous
der Gegend von Moinz slommle und mil einer Soorlouiserin wor Er hot im Auftrog von Abt Dr. Michoel
Sfein mehrere zur Abtei Wodgossen gehörende Kirchen gebout und ist I 765 beim Bou der Pforrkirche Bous
tödlich verunglückt und wurde in der ebenfolls von ihm erbouten Wodgosser Abtei-Kirche beigesetzt.
Eine gonze Reihe weiterer lubilorer r:nd oklueller Ereignisse hoben wir in dieser Ausgobe behondelt, wos
letztlich zu diesem Doppelheff geführi hot.
Wir hoben uns wieder bemüht, die verschiedenen Artikel mit vielen Bildern zu illusfrieren.
Wir wünschen lhnen viel Freude beim Lesen der Artikel und Betrochten der Bilder
lhr Heiner Groß
Vorsitzender des Verein lür Helmqtkunde Lisdor, e,V,
Londrot Pqtrik Louer feierle 50. Geburtstog
Potrik Louer ous Nolboch, seit 15. Mörz 2012 Londrot unseres großen
Londkreises Soorlouis hoi om 9. Jonuor 2014 seinen ,,50" gefeierl.
Er hoäe om 22. Januor 2012 ols SPD-Kondidot die Londrotswohl mit
55,7% gewonnen. Die Wohl wor er{orderlich geworden, nochdem die
beliebie Londrötin Moniko Bochmonn ous Hülzweiler von Minislerprdsi-
denlin Anngrel Kromp-Korrenbouer im August 20,1 I ols Ministerin in ihre
Regierungsmonnscholt berufen wurde.
Potrik Louer siudierle luro und wor donoch Richier om Amisgericht Soor-
louis. Als Nochfolger des einige Johre im Lisdor{er Ortsteil Holzmühle
wohnhoflen Kurt Adom (SPD) wurde Louer spöter zum Bürgermeisler in
seiner Heimolgemeinde Nolboch gewöhli.
Potrik Louer isl noch seinem Amtsontriä ols Londrot zum Vorsilzenden
der,lereinigung für die Heimotkunde im Londkreis Soorlouis" gewöhlt
worden, dem der Lisdorfer VHL-Vorsitzende seit fosi 40 lohren ols Mil-
glied ongehö*.
Londrot Potrik Louer ist Lisdorl und seinen Vereinen sehr zugelon. Beim
I l00iöhrigen Ortsiubilöum 201I wor er bei ollen Fesiveronslohungen
onwesend. Bei den Heimspielen der HGS ist er off mit seiner Frou onwesend. An der Arbeit des Vereins für
Heimotkunde Lisdorf nimmt er regen Anteil.
An seinem Gebudslog grotulierten ihm im Vereinshqus Frouloulern zohlreiche Freunde und Bekonnte sowie
Verfrelern von Behörden und Porfeien, nicht nur von der SPD , der er seit gut 30 Johren ongehörl, sondern
ouch von der CDU und onderen Por-teien. Sein Londrotskollege Udo Recktenwold (CDU) ous St.Wendel
grotulierte mit einer herzhoften Rede,,vom schworzen zum rolen Bruder".
Der Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V und dos Lisdorfer Heimotblott groiulieren nochmols sehr herzlich
und ho{fen ouf weitere treue Verbundenheit. (hg)
t
I
ffi-i
lisdorl, eine Plarei - im Wandel det leit
Abdruck ous Fesischrifl I 100 Johre Lisdorf, Vedosser: Monfred Boßmonn
Reklor o. D. Johonn Görgen, der fost 20 Johre in
Lisdort Lehrer und Erzieher wor, log die Erlorschung
der Geschichfe unseres Sfodffei/es sehr om Herzen.
ln einer umf ongreichen geschichllichen Zusommen-
fossung über,,Entstehung, Wochstum und Enlwick"
iung des Stodtteiis lisdorf" hot er vor seinem lode,
im Johre 1975, eine umfongreiche Dorsteliung die-
ser fhemolik verfosst.
Dieses werk beinholfef eine Fülle von Dofen, die
ouch die Geschichte der Pforrei und ihrcr Geistli-
chen umfossf. Hiet einige Auszüge dovon:
Lisdorf konn ohne Zweifel zum öltesten Sied-
lungsgebiet der Soorheimot gezöhlt werden. ln
einer Urkunde ous dem Johre 9l I wird berichfei,
doss König Korl lll., Herrscher im westfrönkischen
Reich, seinem Gelreuen Slephon, Bischof von
Combroi, die Villo (Hof) Lestroph im Niedgou on
der Soor gelegen, durch Erbrecht übereignet hot.
Dos Beslehen einer Pforrei Lisdor{ in der nochko-
rolingischen Zeit konn doher ols festsiehend on-
genommen werden.
Weiter heißt es: ,,Die Kirche sei ousgezeichnel durch
den Leib des hehren Bekenners, des hl. Crispinus.
Es besteht die unbestreilbore Tolsoche, doss bereils
um 900 in Lisdorf eine Kirche gestonden hot, die
den römischen Mdrtyrern Crispinus und Crispinio-
nus, den Schutzheiligen der Gerber, Schuster und
Solller, geweiht wor.
4
G
Lultoufnohmevon 1928
Det eßle Pfdfiet
Der ersie Pforrer, der dem Nomen noch überliefert
ist, wor um I183 der Priester Chrisfion. Von dieser
Zeil on werden die Belege und Urkunden über eine
Pforrkirche in Lisdorf genouer und zuverlössiger. So
schenkte im lohre 1220 Gröfin Lukordis von Lei-
ningen dos Polronoisrechl der Kirche Lisdorf der
AbteiWodgossen.
lm lohre 1232 verlieh der Erzbischof von Trier dos
Poironotsrechl in Lisdorf dem Kloster Wodgossen,
nochdem I135 in einer Schenkungsurkunde der
gröflichen Fomilie in Soorbrücken olle ihre Rechte
in Wodgossen dem Erzbischof Alberto in Trier zum
Zwecke der Kloslergründung übertrogen worden
woren.
Um 1300 wor dos Klosfer Wodgossen im olleini-
gen Besilz der Herrschoft Lisdod-Ensdorf mit Hoch-
, Mittel- und Niedergerichtsborkeit.
Pfdthet wor der Abt von Wodgossen
Der jeweilige Abl von Wodgossen wor Pforrherr
von Lisdorf. ln Lisdorf wurde der Abt durch Pforr-
verwoher oder Vikore verJreien.
Bis zum lohre 1569 hielten die Vikore des Abts
nur bei Bedorf in Lisdorf Gottesdienst und kehrien
donn ins Wodgosser Klosler zurück. Noch 1569
wurden die Potres in Lisdorf sesshoff. Sie wohnien
bis zur fronzösischen Revoiulion in einem Hous ne'
ben der Kirche.
Det Dreißigiöhrige kieg
Wöhrend dieser furchtboren Zeil woren die meislen
Bewohner von Lisdorf zeitweise geflüchtet oder on
der Pesl geslorben. Der Orl wor größlenteils ver-
lossen, der Vikor hotte sich vorübergehend in dos
Klosler Wodgossen zurückgezogen.
Noch einem Visitotionsbericht ous dem Johre
1657 woren in der Kirche vier Altöre, ein silber-
ner Kelch, kuplerne Geröte und ein zerbrochener
Toufslein vorhonden.
Mii Beginn des 18. Johrhunderts broch eine Zeii
on, die durch eine rege Bouiöiigkeit gekennzeich-
nei wor. Diese Zeit zog viele Architekten, Künstler
und Kunslhondwerker in unsere Region, die ihnen
ein weites Feld der Beiötigung bof.
Michoel Sreinj Ab, im Klosler Wodgossen
Auf kirchlichem Gebiel wor es besonders der bou-
freudige Abt Michoel Stein, Sohn einer Hebomme
ous Lisdorf, der dem Klosfer von 1743 bis 1778
vorsfond. Er rief den Architekten Johonn Heinrich
-r'
Ia.,-L
F
+r
!II
Eckhordt noch Wodgossen, der ols Sohn eines
Mourermeisters ous der Moinzer Diözese 1723 in
Soorlouis heiroiete.
Noch den Plönen dieses Architekten entstonden
die Abteikirche in Wodgossen, die Kirchen in Düp-
penweiler, Schiffweiler, Bietzen, Großblittersdorf,
Ensheim, Soorgemünd. Bous, dos Kirchenschiff in
Berus und schließlich im Johre 1764 der Neubou
der Kirche in LisdorJ. Der Stondort der Kirche wor
der gleiche wie der ihrer Vorgöngerin.
Am 25. November 1764 wurde die neue Kirche
von Lislroff vom Abt Dr Michoel Stein mit Erloub-
nis des Bischofs von Trier unler Assislenz des Orts-
pforrers Postor Eydt und ochi Wodgosser Mitbrüder
benediziert.
Wöhrend dos Kloster Wodgossen die meislen
Kosten für den Ner:bou übernohm, mussten die
Lisdorfer Pforrkinder ihren Teil durch Hous- und
Sponndiensle leisfen, wos in Anbetrocht der noch
zu leislenden Frondienste nicht leicht wor Der Abt
mussfe oflmols ouf die Forlselzung der
Arbeiten dröngen.
Die fronzösische Revoiulion
Der Ausbruch der fronzösischen Re-
volution bedingie die Schließung der
Kirche, Beschlognohmung von Pforr"
hous und Pforrgülern und vieles on-
dere mehr. Von 1792-1801 wor die
Ausübung des chrisilichen Kults oflizi-
ell verboten. Noch Abschluss des Kon-
kordots von i802 blieb die Diözese
Meiz Iür Lisdorf zustöndig. Noch 1817
kom die Pforrei wieder zum Dekonot
Perl. 1827 wurde dos Dekonot Soor-
louis eingerichiet und Lisdorf diesem
zugeteilt. Die Kolokombenzeii endele
mii der Aro Nopoleons, der die Ausübung
oller Re igionen wieder geslotlere urd die
geroubten Kirchengüter zurückgob.
Renovierungs- und Erweilerungsorbeiren
ln den lohren 1853, 1884 und 1898
wurden Renov;erungs- und Ergönzungs-
orbeiten durchgefühd. ln den lohren
1927/192A efolgle unler Dechont Jo-
seph Spengler der Erweilungsbou, der
den gesliegenen Ansprüchen der domoli-
gen Pfo..e erlsproch. Der Trierer Weihb:-
schof Mönch weihte den Erweiierungsbou
om 5. Moi l93l ein.
Der Zweile Wellkrieg ging ouch on der
Lisdorfer Kirche nichl spurlos vorbei. Um-
fongreiche lnslondselzungsorbeiien woren
von Nöien, die, so gut es die domoligen
Umslönde erloublen, durchgefi;ha wurden. Bei
kleinen Ausbesserungsorbeiten stürzte om 19. De-
zember 1959 ein Teil der Kirchendecke ein. Unter
Pforrer Alois Löw erfolgte die weiigehend orchitek-
lonische Umgeslohung des Golieshouses. ln An-
wesenheii von Dechont Heinrich Unkel, Soorlouis,
wurde om Fesle ,,Moriö Himmel{ohrt" om 15. Au-
gust 1961 der Kirchenroum nochmols geweiht.
(Soweit der Berichl von Rektor o. D. Johonn Görgen)
Dos 2. Volikonische Konzil
Unler fforrer Ernsl Seiwert, einem gebüriigen Rode-
ner, wurde in den l97oer-Johren die konsequente
ond fochlich fundierte subslonzerhohende Renovie-
rung des Lisdorfer Gotteshouses fortgeführt.
ln seinem Grußwod in der Festschriff zum Kirchen-
bosor 1978 schreibt er u. o.:
,,Dos 2. Votikonische Konzil mil seiner fordern-
den Liturgiereform hot uns in Bezug ouf die
I I
der lnnenraum var 1959
die Lisdortet Kirche heure
E
I
Blick zLJr Empore l98lBlick zLJr Empore l98l Skohlenk.onz in derVierung
Neugestoitung des Kirchenroumes vor große Auf-
goben gestelli. Wenn in den vergongenen Johren
mehr dos Zweckhofte den Kirchenroum beslimml
hot, wird hier eine vergessene Bou-Theologie neu
lebendig. ln einer poslorollilurgischen Togung, die
den Kirchbou zum Themo hotte, wurden die Kir-
chen o s Myslerien genonnt. Nochdrück ich wurde
dorouf hingewiesen. doss bei der lnnenousstollung
einer Kirche nicht nur der proktische Gesichtspr.:nkt
berücksichtigt werden soll, sondern weitmehr dem
Myslerium gedienl werden muss, welches sich kul-
tisch in den Gotleshriusern vollzieht. Seit 1976
hoben wir in Lisdorf ols Gemeinde in dieser Sicht
monches leislen können."
Pforrer Seiwerl schreibt weiter: ,,Noch ist die Voll-
endung unserer Arbeiten nicht erreicht. Ein gro-
ßer Schritt bleibt noch zu lun. Aber sind wir nicht
ALLE durch Toufe und Firmung oufgerufen, on
der lnnenroum 196l
unserer Gemeinde und domil on der Kirche mit-
zubouen? Keiner dorl heute nur still für sich und
ouf rein privoler Ebene ein Christ sein wo len. .Je-
der ist hinein gebunden in dos Geschick seiner
Gemeinde und der Kirche. lch möchte wünschen,
doss olle Pforrongehörigen dos begreifen und in
die Tol umselzen".
Bereits im lohre 1970 erfolgte die Turm- und
Dochrenovierung der Kirche. Die notwendig ge-
wordene Generolrenovierung des lnnenroumes
wurde om 3. November 1976 mii dem Ausbou
der morschen Holzdecke eingeleilet. Noch den
Plönen des Architekten Tibor Kugelmonn, Soor-
brücken, erfolgte der Einbou der borocken Floch-
decke. Dos umfongreiche Renovierungs- und
6
'ne.roum
1982 Konsekrotion des Allores l98l
Umgeslollungsvorhoben umfosste den Einbou
zweier neuer Fenster im Chorroum, die Umpo-
silionierung der Seitenoltöre und die EJneuerung
der Fenslervergiosungen. Mit der lnsiollotion der
Elektroleitungen, dem Einbou der neuen Heizung
und den Bodenbelogsorbeiten wurden die Moß-
nohmen I 977 forlgeselzt.
1978 folgten der Abriss der olten Empore und on-
schließend deren Neubou. Donoch slonden die
Ausmo ung des Kirchenroumes, der Einbou der re-
stourierten Kreuzwegstotionen, die Borockfossung
der Aliöre, der Konzel und der Orgelbrüstung und
dos Anbringen des neuen Beleuchlungskörpers zur
Durchführung on.
Aufgrund der besonderen lnitiotive von Pforrer
Seiwert wurde in der Vierung der Deckenkonsl-
ruklion ein Slrohlenkronz ongebrocht. Es ist eine
Stuckorbeit mit einem Ausmoß von l2 x 9 Meter
Der Mittelleil besteht ous einer Toube, die voll-
plostisch georbeitet ist und einen Durchmesser
von einem Meler hol.
Mit der feierlichen Konsekrolion des neuen Volksol-
iors durch den H.H. Weihbischof Dr. Kleinermeilert
wurde die fünf lohre douernde Renovierungsmoß-
nohme im Dezember 1981 obgeschlossen.
Die neue Orgel
Noch Abschluss der kosleninlensiven Restourie-
rung wor es eine schmerzliche Erkennfnis, doss
die im Johre l94l erboute Hörpfer-Orgel mit
enormen Moieriolschöden versehen wor und eine
Sonierung und Wiederoufbou ouch oufgrund der
mongelhoflen Technik nicht rolsom schien. Wie-
derum wor es fforrer Ernst Seiwerl, der, verirou-
end ouf die Opferbereitschoft der Gemeinde, mit
den lirchlichen Grerrien oesch'oss, eine neue
Orgel zu bouen.
Der im Johre 1982 gegründeie Orgelbouförderverein
der Koth. Kirchengemeinde Lisdorf übernohm engo-
giert die Aufgobe, für die Finonzierung dieser Moß-
nohme zu sorgen. Nochdem die linonziele Moch-
borkeil gegeben schien, wurde im September 1984
dos Orgelwerk ousgeschrieben. Die Entscheidung fiel
zugunslen der soorl<indischen Orgelboufirmo Hugo
Moyer, die es noch zweijöhriger Bouzeit schoffte, ein
lnsirur.enl zu bouen, dos noch heute von ollen Belei-
ligten ols sehr gelungen bezeichnel wird.
lnne.roum 1982
ü.
iI
Eindeckung des Kirchendoches
und die unzureichende lsolie-
rung des Dochroumes.
Noch der dringlichen Neueinde-
ckung der Kirche, die im Johre
2008/2009 durchge{ührl wur-
de, konnte die erneule lnnen-
roumsonierung der Pforrkirche
2O1O/2O11 in Angriff genom-
men werden.
Mit großer Freude durfien wir
om 5. Mörz 201I mit Pforrer
Rolf Hiebert und Koplon Motthios
Scheer die {estliche Wiedereröff-
nung unserer slilvoll renovierlen
Pforrkirche feiern.
Mii der lsolierung des Dochrou-
mes, dem Einbou eines neuen
Beleuchlungssyslems, der um-
..,._il
[Uxil
*lltll
illiillfl
iur6
lllitr
llllihi
MoyeLOrsel, erboul I 987
Die Orgelweihe durch Regionoldekon And16 und
Prof. Poul Schneider erfolgte om 25. Oktober
1987, dem 1 700. Todeslog der Schutzpotrone Cri-
spinus und Crispinionus.
Absolute Quolitöl im Orgelbou, so wie sie in der
Lisdorler Kirche vorhonden isl, konn nur donn ver-
wirklicht werden, wenn ein Orgelbouer erster Güte
ouf eine Gemeinde trifft, die den obsoluien Willen
zur Quolitöt hoi. ln Lisdorf ist dos Foll gewesen.
Die Pforrkirche erstrohlt im neuen Glonz
Anfong dieses Johrhunderts wurden im Decken-
bereich des Gotleshouses erste Feuchtigkeits-
schöden sichtbor, die im Loufe der Zeit immer
größer wurden. Ursochen woren die mongelhofte
fongreichen Pulzsonierung sowie der neuen Forb-
gebung der gesomten Roumschole konnle noch
sechsmonoliger Bouzeit die Moßnohme obge-
schiossen werden,
Die Lisdorfer Pforrongehörigen schouen mit Stolz
ouf eine gelungene Renovierung ihres prochtvol-
len Gotteshouses.
Die großzügige lJntersiützung der Londesregie-
rung ous Mitteln des Koniunkturpokts Soor er-
ieichterte wesentlich die Finonzierborkeit der um-
fongreichen Arbeiten.
Donk gebüha ouch den Lisdorfer Firmen, den
Vereinen und den über 250 Pforrongehörigen,
die mit Spenden die lohnenswerte lnslondselzung
unlerstÜtzten.
lr
i1
I7t
t,I
)
ar,,ril
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llie Geschiohte zur tntstenung der lisdorler lfirche
Abdruck ous Fesischrifl I I00 lohre Lisdorf, VerJosser: Gerold Knoll (t)
Aus dem Geschlecht der Merowinger kom Sigibert
1., der 561 bis 575 in Reims und Metz mil seiner
Gemohlin Brunhilde regierle. Er, der seil seiner
Kindheit in Soisson die Heiligen Crispinus und Cri-
spinionus verehrle, brochte gemöß der überlieler-
ten Geschichie im Seplember des Johres 570 die
Reliquien noch Lisdorf.
Dozu soll sich im Johr 570 im Jogdbereich des Kö-
nigs Sigiber-i 1., in dem sich ouch der Ort Lisdorf
befindet, Folgendes zugelrogen hoben:
Dos lohr 570 wor für die Riller und Bouern der
Herrschoft Lisdorf ein denkwürdiges Johr. lm Sep-
tember wor der Hofmorscholl des Königs von Aus-
lrien ous Melz eingefroffen und hotie Anordnungen
zu dem bevorstehenden Kirchweihfest getrof{en.
Der König selbst wollie zur Weihe der LisdorJer
Kirche kommen. Sie wor ein Johr zuvor ouf seinen
Befehl hin geboui worden- Einige Wochen spöler
schon nohle der königliche Zug. König Sigibert l.
ritl on der Spike seiner Edelleute. Der großen Rei-
ierschor und Jögern, Folknern und Hundeführern
folgte ein Tross schwerer Wogen, ouf dem Diener
und Dienslmögde soßen. Sie führten Zelle, Hous-
und Jogdgeröte mif. Königin Brunhilde wor im Ge-
spröch mil Peter, Bischof von Melz (568-578), der
on ihrer Seile ritt. Vier Riiter mit weißen Mönteln
über der Rüstung folgten ihnen. Sie lrugen ob-
wechselnd einen l. einen goldener Schrein on ei-
nem Schulterbond. Dos große Gefolge stond om
onderen Morgen ehrfürchtig zu beiden Seiten des
Weges, ols der König und die Königin, on ihrer
Seiie der Bischof, zur lestlich geschmückten Kirche
schritten. Vor ihnen irug ein Ritter den Schrein, in
dem Reliquien der beiden römischen Mörtyrer Cri-
spinus und Crispinionus ruhlen. Der König hoite
die Reliqr-:ien ous Soisson überführen lossen.
ln Soisson, seiner Gebudssfodf, hofie er schon ols
Heronwochsender diese beiden Heiligen verehrf.
Wöhrend Peter, Bischof von Mefz, mil den Prieslern
die Kirche weihie, knieten die Moiesiöten in der
8
Kirche mit ihren Edlen in Andochl nieder. Der Kö-
nig dochte on dos Leben der beiden Hei igen.
Die Legende sprichl von Crispin und seinem Bru-
der Crispiniorus. Söhne einer vorreTnTen rörri.
schen Fomilie, doss sie zusommen mii dem Sohn
eines römischen Senotors noch Soisson komen, um
dort ols Gloubensboten zu wirken. lhren Lebensun-
lerholi verdienten sie ols Schuhmocher, den Armen
mochten sie unenlgellich Schuhe, wodurch sie
viele für ihren Glouben gewonnen. ln den Chris-
tenverfo gungen unler Koiser Moximion wurden
sie vom Pröfekten Riciiovorus im Johr 287 n. Chr.
verhoflel und gefoltert. Er ließ ihnen Pfrieme un-
ter die Fingerndge slecken, sie mit flüssigem Blei
übergießen, sie ins Feuer, eiskolles Wosser werfen
urd schlie3licl' entl-oJp-en E ne ondere Überle-
ferung berichtet, doss ihnen - wie Bortholomdus
- die Hout bei lebendigem Leibe obgezogen wur-
de. An der Slelle des Mortyriums von Crispin und
Crispinionus wurde im 6. lohrhr.lndert eine Bosiliko
in Soisson erboul. Heute, on diesem festlichen 25.
Okiober, wor ihr Todestog. Pefer, Bischof von Mefz,
holle die Reliquien in den Altoriisch eingemouert
und begonn nun, die ersle heilige Messe in der
Kirche der Herrschoft Lisdorf zu lesen. Schüler der
Metzer Bischofsschule songen dos Glorio.
Lisdor{er Kirchengeschichte
Polrozinium: Si.Crispinus und Crispinionus
569 Bou einer Klrche in Lisdorf ouf Befehl von König
Sisibert l.
570 Re iquien von Crispinus und Crispinionus ous
Bosliko in So;sson in neue Kirche noch Lisdod
Sept. 570 Konsekrotion der Kirche durch Bischof Peier
von Meiz im Beisein von König Sigibert l.
9I I Urkunde von König Korl ll. des westfrdnkischen
Reiches mil Hinweis ouf Kirche in LisdorJ
r r35 Grofvon Soorbrücken schenkl Rechle in LisdorV
Wqdgossen dem Erzbischof in Trier zum Zwecke der
Klosiergründung, Gründung des Klosters/der Abtei
I183 Hinweis ouf Prlester Christion in Lisdorf
1220 Schenkung in Lisdorf durch Gröfin Lukordis von
Leiningen on Abiei Wodgossen
1232 Verleihuns des Poironolsrechrs in LlsdorJ on Ab-
lei wodsossen durch Erzbischof von Trier
I569 Lisdorfer Priester/ Vlkore wohnen in Gebäude
I618148 wöhrend des 30iöhrlsen Krleses wohnt der
Vikor für Lisdorf in der Ablei wodsossen
1760 Trlerer weihbischof de Honlhelrn erteilt bei ei
nem Visitotionsbesuch den Aufrros, die bouföllise Kir-
che durch einen Neubou zu erselzen. Kirchiurrl,] wurde
berelts I7l7 neu errichiei
1764 Neubou der Kirche onsie e der ollen. Bouherr
Abl Michoe Siein; Archiieki lohonn Helnrich Eckhordi
25,II.1764 Benedikiion der neuen Kirche in Lisdorf
Des Königs Freude wor groß, sein Wunsch wor er-
füllt. An seinem Jogdoufeniholt hotie er eine Kir-
che, in der er die Heiligen verehren durfie, die er
seit seiner Kindheit konnie. (gk)
r.eqo 'on IoL ,' Z-''.. B ,-. CF. -h. I I AL' C
' d o-, UDe,
setzuns W Giesebrechts neubeorb. von Rudolf sochner (Arsse"
wd/r/te Quel/en u or deutschen Gesc/richte d--s Mnreloiters )
Hei.enonn, Kotl: Dos Etzbistun Moinzin önßchet uhd hi).ki-
s.het Zeit, Bd. l, Motbue 1979.
(nöll Geroid, Geschichte Lisdorf, Übedührung der Rel,.ru,e ous
Soisso. ro.h Lisdöl unter S igibe l- hit Petet, Bßchof van Meh,
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Zöllner, üich: Geschichte der Fronken b,s zur Mit,e des sechs-
ten Johthündens, München 197A
durch Abt Michoel Slein und Ortspforrer Eydt sowie 8
1853 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche
1884 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche
'1898 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche
1927 /2a Er,veiteruns der Kir.he um ietzisen Chorroum
5.5.1931 Konsekrotio der erweiterien Kirche durch
Trlerer Weihbischof Mönch
1959 Einsiurz der Decke (Kuppe )über dem Chorroum
der Kirche
l960 Renovierung der Decke und des Altores der Kir-
.he sowle orchilektonische Umgestoltung
l96lEinweihung der renovieden Kirche durch Dechon
Unke
t97O Turm- und Dochrenovierung
I 976 Generolrenovierung des gesomten lnnenroums
1978 Abriss und Neubou der Empore
Dez. l98l Konsekrotion der renovierten Klrche durch
Trierer Weihbischof DL Kleinermei ed
1984 Ersoh der Orgel durch Orge boufirmo Hugo
1987 Orselweihe durch Regiono dekon Andre und
Prof. Poul Schnelder
2008/09 Neueindeckung des Knchendoches mit Sch eler
20'l 0/l 1 lnnenrestourierung
5.3.2011 Feierliche Wiedereröffnung der stivoll res-
2012 /13 Restourierung des Kirchiurmes
Abdruck ous Festschrifi I 100 Johre Lisdorf,
Verfosser: Heiner Groß
9
G[ronil der Geistlic[en
in der PIanei Gris[inus und Cris[inianus lisdoil seit dem Iahr lt60
Lisdorf ols Pforrei lassl sich bis zurück in dos Johr 9l I urkundlich nochweisen. ln diesem Johr übertrug
König Korl ill, Herrscher des wesfrönkischen Reiches, seinem Geireuen Sfephon, Bischof von Combrei, ur-
kundlich durch Erbpocht die villo (Hol) Lestorphen, im Niedgou on der Soor gelegen. Loui dieser Urkunde
sei die Kirche dose bsi ousgezeichnet durch den Leib des hehren Bekenners, des Hl. Crispinus. Dos beweisf,
doss um 900 in Lisdorl eine Kirche geslonden hot, d;e den römischen Mörtyrern Crispinus und Crispinio-
nus geweihl wor. Dieses Pokozinium der LisdorJer Pforrkirche isi durch die lohrhunderte hindurch bis heute
erhollen geblieben.
Die Geisilichen der Pforrei Lisdorf wurden in den .lohrhunderten noch Einrichtung von Pforreien von dem
zustöndigen Bischof unter moßgeblicher Mitwirkung der Grundherren in ihr Amt berufen. Bis eiwo I 300 wo-
ren die Grofen von Soorbrücken bzw. deren Verwondlen Polronolsherren von Lisdorf. Noch der Gründung
des Kloslers Wodgossen im Johr I I 35 und Schenkungen on dos Kloster ging 1232 dos Potronotsrecht ouch
ouf dieses über Der jeweilige Abt wor nun Polronolsherr der Pforrkirche Lisdorf und domil ouch Grund- und
Gerichlsherr von Lisdorf bis zur Fronzösischen Revolution. Die Plorrkirche Lisdorf wurde dem Klosler inkor
poriert mit der Begünstigung, die Pforrstelle mil Convenfuolen (Kloster- bzw. Ordensgeisllichen) zu besetzen
stotl mit Weltgeistlichen. Bis zur Revolulion und der Auflösung des Kloslers Wodgossen komen die Lisdorfer
Postöre demnoch vom Klosier. Sie wohnien im Klosler und komen nur bedorfsweise noch Lisdorf. Erst 1569
wurden die Lisdorler Pforrherren in Lisdorf sesshoft in einem Pforrhous direkt neben der Kirche. Desholb
sind nicht olle Poslöre vor 1569 nomenllich bekonnf. ln den Chroniken sind von 1183 bis 1569 nur ll
Postöre ou{geführt. Besonders im Zeitroum 1400 bis l52l ist die Aufzöhlung sehr lückenhoft. Urkundlich
nochgewiesen isi erslrrols 1
'183 ein Priesier Chrislion, und von I 569 bis I 764 sind es I 3 Posföre.
Der Ausbruch der Fronzösischen Revolution im lohre 1789 sielLte dos kirchlich-religiöse Denken der Pries-
ler und des glöubigen Volkes ouf eine hode Probe. Lisdorl und der Roum Soorlouis gehörlen domols zu
Fronkreich. Die Ausübung des chrisilichen Kulis wurde slreng untersogt, Kirchen und Klösler geschlossen,
Pforrhöuser und Klostergeböude mit ihren Güiern beschlognohmi und verkouft. Die Geisllichen wurden
verfolgt und inhofliert, sofern sie nicht bereii woren, der römisch-kotholischen Kirche obzuschwören und
den Eid ouf die republikonische Verlossung obzulegen. Der seit 1785 in Lisdorf tötige Poslor P lohonn Lutz
ous Trier verweigerte den Verfossungseid und emigriede.
ln der nochfolgenden Chronik der Lisdorfer Geistlichen werden nur die oufgeführt, die seit der Erbouung
der ietzigen Pforrkirche tätig woren.
1759-1774 Poler Chloud Fr. Eydl, Postor von Lisdorf; Am 25.11.1764 weihte (benedizierte) er ge-
meinsom mil Abt Dr Michoel Stein und I Mönchen der Abtei Wodgossen die neu errichlele Pforrkirche in
Lisdorf. Potronolsherr, Eigeniümer und Bouherr wor Abt. Dr. Michoel Stein. Poslor Eydt wechselte spöter ols
Dechont noch Perl und verstorb kurz donoch 177 4.
1774-1778 Pierre S.hmitt, Prömonslrolenser, genonnl Morchol, ous Lisdorf gebürtig.
Er wurde 1778 vom Klosterkonvenl in Wodgossen zum vorlelzlen Abl gewöh11. Er wor fronzösischer Slools-
bürger und Abt bis I 784. Er soll eines unnoiürlichen Todes geslorben sein.
1779-1785 Poter Nikolqus Hqmmes. Er storb spöter ols Probst zu Hogenou/Elsoss.
17A5-1791 Poler Johonn Lulz ous Trier. 1791 emigrier-te er wegen der Revolutions-Schikonen. Der
lelzte Slerbeokt von ihm ist dotied vom 4.10.1 791 .
1791-1792 Hqlstroff; seine Amtszeit douerte nur I lohr. Yon 1792 bis 1794 lebfe er weiter in Lisdorf,
durfte ober sein Aml nicht ousüben. Nochdem er den Eid ouf die republikonische Verlossung obgelegt hoi-
le, wor er,,conslilioneller Priesler und slorb spöter ols fforrer in Frouloulern.
1792-7801 Peter Johqnn Neubecker, Prdmonstrotenser-Mönch ous dem oufgelösten Wodgosser Klos-
ter. Er stommte ous Lisdorf und wor ols Poslor in Bous eingeselzl. Noch der Aufhebung des Klosters wohnte
und wirkte er weiler in Bous. Peler Neubecker gehörte zu den wenigen Priestern in der hiesigen Gegend,
t0
die wöhrend der Fronzösischen Revolution im Geheimen die Sokromente spendeten. Es ist überliefert, doss
zur domoligen Zeil viele Lisdorfer heimlich Poslor Neubecker in Bous oufsuchien, der seine Seelsorge unler
siöndiger Lebensgefohr ousübte.
1798-180f G. Slein qus Soorlouis, Curofus (Seelsorge-Verwolter), wor consiitioneller Priester, storb ols
,,prelre odminislroleur" in Beoumorois.
l80l-1804 Poter Johqnn Lulz kehrte noch den Schrecken der Revolution noch Lisdor{ zurück und blieb
bis 1.7.1804. Donoch zog er noch Betlingen (Schmelz), dos domols zu Trier gehörte. LisdorJ gehöde ob
I 790 zum Bislum Metz, und es gefiel ihm nicht mehr hier. Dos Klosler Wodgossen existierte nicht mehr, die
Lisdorfer Kirche wor ousgeplündert, dos Pforrhous verkouft, die Einkünfle verringert und die Gesinnung der
Pforrongehörigen hotle sich zum Nochieil veröndert.
1804-1832 Jeqn Johonn Jokob Goby ous Ripplingen bei Merzig. Er wor Priester der Diözese Melz,
zu der Lisdorf von 1790 bis l8l7 gehöde, und bouie die Pforrei Lisdorf wieder ouf. Er koufie l8l3 ein
Hous;n der Großstroße und richtele es ols Pforrhous ein. 1820 ließ er neben dem Pforrhous ein stottliches
Kreuz und die Sloluen von Morio und Johonnes errichlen. Poslor Goby slorb om 15.9.1832.
1832-1838 Johohn Anton Josel Hqnsen wurde l80l in Quiddelboch bei Adenou in der Eifel ge,
boren. Noch Studien on den Universilölen Kön, Bonn und dem Priesterseminor in Trier
wurde er 1825 dort zum Priesler geweihi. Aufgrund seiner oußerordenilichen Begobung
holte ihn Bischof Hommer noch nur kurzer Koplonszeil zu sich noch Trier ols Sekretör. Sei-
ne Reformvorslellungen und revolutiondren ldeen fonden ollerdings nichi die Zusiimmr..rng
des Bischofs und so wurde er ouf die lreie Poslorensle le noch Lisdorf/Ensdorf versetzt. Hier
er-worb er sich schnell den Ruf eines guien und eifrigen Seelsorgers, der sich ouch ols No-
lur- und Heimotforscher, Schrifisteller und Relormer ouf unterschied ichen Gebieien engo-
giede. So gründete er 1835 in Lisdorf die erste Londwirlschoftsschule Preußens, on der er
selbsi unterrichtete. Als er 1838 ouf eigenen Wunsch noch Olrlveiler verselzi wurde, versuchie eine größere
Frouenschor ous Lisdorl und Ensdorf seinen Weggong zu verhindern. Dieses Ereignis ist ols ,,Lisdor{er Frou-
enoufsiond" in die Geschichte eingegongen. ln Ottweiler betötigte er sich ouch politisch und kom 1848 ols
Abgeordneter in die preußische Nolionolversommlung in Fronkfurl, wo er sich den ,,Linken" onschloss. Er
gründele ouch die ersle Bergmonnsbruderschofi im Soorgebiet und dos erste kotholische Wochenblott im
Bistum Trier. Außerdem gob er mehrere polilische und heimotgeschichtliche Schriften herous. Er wurde zum
Dechont beförded und vom preußischen Stoot mii der,,Großen Goldenen Medoille für Kunsl und Wissen-
schofi" ousgezeichnet. 1875 verstorb er in Otiweiler.
I838-1860 Johqnn Schusler wurde 1 802 in Körrig-Merzkirchen geboren und 1829 in Trier zum Priester
geweiht. Noch seiner Koplonszeit in Wincheringen/Mosel wurde er l83l Posior in Neuforweiler und 1838
in Lisdorf. 1859 gründele er die Bergmonnsbruderschoft St. Borboro in Lisdorf, wo es domols schon 69
Bergler-:fe gob. Poslor Schuster slorb 1860 in Lisdorf im Alter von 58 lohren.
1860-1869 Gottlried Gofihqrd Prinz wurde 1826 in Trier geboren und dort l85l zum Priesler geweihl.
Noch seiner Koplonszeil in Vollendor und Soorlouis wurde er 1855 Posior in KosieLloun und ob Oki. 1860 in
Lisdorf, zum dem domols ouch Ensdorf gehör1e. Lisdorf zöhlie domols 2l3l Seelen, Ens-
dorf 1227. Es gob 360 Schulkinder in Lisdorf und 242 in Ensdorf, die mehrmols wöchent-
lich in der Lisdorfer Kirche von Poslor Prinz unlerrichfel wurden. Poslor Prinz befürwortele
von Anlong on eine eigenslöndige Ensdorfer Pforrei und den Bou einer Kirche in Ensdorf.
Am 5.7.1868 wurde schließlich die neu erboule Kirche in Ensdor{ benediziert und durch
Urkunde des Trierer Bischofs Eberhord vom 23.10.1869 selbsiöndige Pforrei. Noch heute
wird Postor Prinz in Ensdorf hoch verehrt und iöhrlich ein Donk- und Segensomt für ihn ge-
feiert. Den Ensdorfer Hocholtor soll er selbst finonzierl hoben. 1869 isi er noch Trier-Ehrong
übergesiedelt und wurde spöter Direklor des Eremilenhouses in Trier, wo er 1893 verstorb.
I869-1906 Kqrl Wehn wurde in Lülingen bei Geldern on der deutsch-hollöndischen Grenze gebo-
ren. 1869 kom er ols Poslor noch Lisdorf. Von ihm isi überliefert, doss er ein wehgewondfer und sehr
I
g
musikolischer, ober ouch ein sehr slrenger Priesfer war Zu Prcl- Dr. Dr. lokob Ecker, dessen Elternhous nur
wenige Meler vom Lisdorfer Pforrhous entfernt wor, hotte er Zeit seines Lebens ein gesponnles Verhöltnis.
Unter Poslor Wehn wurde der Kirchfurm erneuert und eine Empore in dos Kirchenschiff eingeboul. Der
frühere birnenförmige Kirchturm erhielt eine ZwiebeLform. Er erworb eine 3. Glocke und ließ Anderungen
on den Allören vornehmen sowie die Grobplotten on den SeitenoLtören beseitigen. Als wöhrend des Kul-
turkomp+es die Priester kein stootliches Geholt mehr erhielten, wurde er von seinen Lisdorfer Pforrongehö-
rigen unlerslülzl. Noch einer Gehollsousfollentschödigung ließ er ouf eigene Koslen den oberen Teil des
Kirchturms erneuern. 1906 verstorb er in Lisdorf und wurde ouf dem hiesigen Friedhof beigesetzl.
1906-1907 Koplon Josel Friedrith ous Schweich/Mosel, der seit 1903 in Lisdorf und in der lnlerims-
zeit Pforrverwoller wor, onschließend Poslor ;n Soorbrücken.
1907-f 915 Nikolqus H. Höflling stommte ous Boppord om Rhein und kom ols Poslor von Soorbrücken
noch Lisdorf. Er hot dos Pforrhous in der Großslroße boulich um einen F ügel erweilern lossen. Johonn
Berdin, 1869 in Lisdor{ geboren und Zeit seines Lebens hier wohnhoft, hinter ieß: ,,Mon hoi sich nichi ver-
stondenl" l9l5 wurde Nikolous Höffling Postor ;n Serrig.
l915-t954 Josef Spengler, 1880 in Wüschheim/Hunsrück geboren und 1903 in Trier von Bischof
Korum um Priesler geweiht. Donoch 5 lohre Koplon in Wehrden, ob 1908 Postor in Lieg (Kreis Cochem).
Wöhrend des 1. Weltkriegs
kom er l9l5 ols Poslor noch
Lisdorf. Hier wirkle er 39 Johre
long sehr verdienstvolL ols Pos-
tor und ob 1935 ols Dechqnl
des Dekonoles Soorlouis.
Er holte Herz-Jesu-Schwestern
noch Lisdorf und veronlosste
den Bou des Schweslernhou-
ses. 1927 /28 erweiiede er die
Pforrkirche um den heuligen Altorroum und die
beiden Seitenschiffe. Bereits 1932, ein lohr vor
der Mochtergreifung Hitlers und drei lohre vor
der Soor-Abslimmung und Rückkehr des Soor-
londes ins Deuische Reich, wornle er eindringlich
vor den Nozis. Alle seine Prophezeiungen hoben
sich spöter bewohrheitet. Den 2. Weltkrieg und
dos verheerende Ende erlebte er in seinem Pforr-
hous in Lisdorf, in benochboden Bunkern und im
Stollen Rosenthol. Unmitre bor noch dem Krieg
golt seine Sorge der Wiede.i,lslondsetzung seines
Pforrhouses und der Plorrkirche sowie den vielen
Kriegsopfern. Am 26.4.1953 feierte er sein Gol-
denes Priesteriubildum in Lisdorf. lm selben Johr
wurde er wegen seiner großen und longiöhrigen
Verdiensle in der Pforrei Lisdorf und im Dekonot
Soorlouis zum Ehrenbürger der Stqdl Sqor-
louis ernqnnl.
,]954
musste er seine Dechon-
ten- und Pforreisfelle in Lisdorf kronkheilsbedingt
im Aher von 74 Johren oufgeben. Er zog mil sei-
nen beiden Schweslern Morgorethe und Anno
Spengler, die ihn seii l9l5 im Lisdorfer Pforrhous
untersiützl hollen, noch Boppord om Rhein, wo
er om 6.11.1956 verstorb und ouf dem dortigen
Friedhof unter großer Anleilnohme vieler Lisdor-
fer beigesetzt wurde.
12
Dechont Josef Spengler wird onr Tog des Goldenen Pries-
reriübilöums {26.Apri I953) vom geschmückien Pforrhous
in der Großstro8e obgeholi und zur Kirche geleilel.
tr;
Es war am 19. 12. 1954
on öß lch seiner Elnführuns ln tisdo,f.
Dohinter Dechoni Unkel. Soorlouls
I954-f966 Alois Löw wurde om 2.2.1899 in Reisboch
geboren und ist dori om 9.3.1998 im hohen Alter von 99
Johren im Kreise seiner Fomilie versiorben. 1923 wurde er
in Trier zum Priester geweiht. Als Koplon wor er in Simmern,
Neunkirchen und Burboch, ols Pforrvikor in Vettelschoß und
ols Postor in Oberkirchen und Wollhousen, bis er 1954 noch
Lisdorf kom. Unler seiner Regie wurde dos Schweslernhous
oufgestockt und noch einem Einsiurz der Kirchendecke so-
wohl die Decke ols ouch dos gesomte Kirchendoch erneuerf;
ebenso der Kirchlurm, dessen Zwiebelform nun ohne Loler-
ne und Helm ousgebildet wurde. 1966 gob er die Postoren-
stelle in Lisdorf ouf und wurde Housgeisllicher in einem Al-
lenheim in KleinbLittersdorf bis 1978. Donoch kehde er zu
seiner Fomilie noch Reisboch zurück und holf, solonge er
konnfe, in der dorfigen Pforrei ous. Zwei Toge vor seinem
75iöhrigen Priesterjubilöum storb er und wurde ebenfolls
unter großer Anteilnohme seiner früheren Lisdorfer Pforron-
gehörigen ouf dem Friedhof in Reisboch beigesefzf.
1966-1986 Ernsl Seiwert wurde om 19.12.1920 in Ro-
den geboren und storb om 23.06.1 988 im Alter von 67 loh-
ren in Mülheim-Körlich bei Koblenz. Noch Abitur und Krieg-
sleilnohme (zulelzt ols Offizier) sowie Kriegsgefongenschoft
studierte er Theologie und Philosophie om Prieslerseminor in
Trier und wurde l95l in Trier zum Priesfer geweiht. Es folg-
ten 6 lohre Koplonszeit in Mülheim bei Koblenz. Ab 1957
wor er Poslor in der Pforrei Biebern im Hunsrück und kom
om 11.12.1966 ols Postor noch Lisdorf. lm luli 1970 kom noch die fforrverwoliung Neuforweiler hinzu.
ln Lisdorf initiierte er den Neubou des ietzigen Pforrhouses mit Pforrsool, des Pforrzenirums und des neuen
Lisdorfer Kindergortens. Die Borock-Pforrkirche wurde slilgerecht renovied und ouch die Anschof{ung der
neuen Borockorgel ouf den Weg gebrochi. Kronkheitsbedingt mussle er Anfong September
'1986 in den
Ruhestond gehen und zog mil seiner Houshöllerin und dem vielnomesischen Woiseniungen Ching, der im
Pforrhous Aufnohme gefunden hotte, noch Mülheim. lm Rohmen eines mehrtögigen großen Pfor#esles
wurde Poslor Ernsi Seiwert in Lisdod verobschiedet. Er hotie in den knopp 20 lohren in Lisdorf Großes
geleistet und sieis loyol mit den pforrlichen Gremien wie Ver-woliungs- und fforrgemeinderol zusommen
georbeitei. Seinen Ruheslond konnle Ernst Seiweri nur knopp zwei Johre genießen. Am 23. Juni 1988 erlog
er seiner schweren Kronkheit. lm Beisein vieler ehemoliger Pforrongehörigen ous Lisdorl und Neuforweiler
wurde er ouf dem Friedhol in Mülheim beigesetzt.
Pforrer Ernst Seiwerl mit einer Reisegruppe im lohre I977 unterwegs.
t3
I
Pforrer Korl Detemple bei der Einsesnuns der Heimolsiube om I2.Moi 2000 (oben) und
im Kreise der Kolholischen Frouensemeinschofl Lisdorf im lonuor 1996
1980-2000 Korl Delemple wur
de om in Gonnesweiler/Kreis S1.
Wendel om 1 1.7.1930 geboren.
Noch Volks- und Hondelsschule
obsolviede er eine koufmönnische
Lehre und wor einige Johre ols
kouf mönnischer Angestellter löiig.
Als Spötberufener besuchte er dos
Gymnosium der Solesioner Don
Bosco in Benediktbeuren/Ober-
boyern. Noch dem Abilur studierte
er on der dortigen Ordenshoch-
schule Theologie. 1966 wurde er
ols Mitglied der Gemeinschofl der
Solesioner in Essen zum Priesler
geweiht. Donoch wor er 4loh-
re ols Heimleiter und Subsidior in
Wiesboden idiig und 2.Johre ols
Kopon in Honnover 1972 ltol et
ols Vikor in Soorbrücken in den
Dienst des Bistums Trier Noch sei-
ner lnkordinolion 1975 wor er ob
1976 Postor der beiden
Hunsrückgemeinden
Kirchberg und Dicken-
schied, ob Mörz
,l987
in Lisdorf und Neufor-
weiler Wöhrend seiner
Amiszeil wurde mil sei-
ner UnlersiÜlzung der
Förderverein,,Klingende
Kirche" gegründet, der
seildem viele kirchennru-
sikolische Höhepunkte in
die Lisdorfer Pforrkirche
brochte mit europowei-
ler Resononz. Aoch die
imposonie Orgel ous der
Werksioil der soorlöndi-
schen Orgelmonufoklur
Moyer konnle mil seiner
Unterstützung instolliert
werden. Wöhrend seiner
13jöhrigen Amtszeit in
Lisdorl hoi Posior Detemple 372 Kinder geiouft, 423 zur Erstkommunion und 281 zur Firmung geführt.
180 Poore hol er gelroul und 523 Menschen zu Grobe geirogen. Die zohlreichen Gäste, die zu seiner
Verobschiedung noch Lisdorf gekommen woren, bescheiniglen ihm eine glückliche Hond bei der Erledi-
gung seiner vielföltigen seelsorgerischen und verwoliungsmößigen Aufgoben in Lisdorf und Neuforweiler
Mit großem persönlichem Engogemenl hot Postor Delemple viele Proiekte verwirklicht. Die Gestoltung des
Kirchplolzes und des Pforrgortens geben dovon ebenso Zeugnis wie die Gestoltung des Pforr- und Jugend-
heimes und die Gründung der Seniorengemeinschoft, die ihm besonders om Herzen log. Am 31.07.2000
kot er in den Ruhestond und kehrte zurück in seine Heimotgemeinde Gonnesweiler Dorl wor er, solonge es
seine Gesundheit zuließ, in der Pforreiengemeinschoft Gonnesweiler/Neunkirchen-Nohe/Sötern und Tür-
kismühle weiterhin seelsorgerisch lölig. Am 12. Moi 2008 verstorb er und wurde unler großer Anleilnohme
seiner ehemoligen Pforrongehörigen in Gonnesweiler beerdigl.
14
2000-2006 Anton
Heidger, Postor von
St. Ludwig Soorlouis
und vom 1.9.2000 bis
31.7.2006 zusötzlich in
Lisdorf. Anton Heidger
wurde om 22.4.1935
in Lehmen on der Mo-
sel ols Bouernsohn ge-
boren. Noch Abiiur in
Koblenz und Theolo-
giestudium in Trier und
Freiburg wurde er om
7. April 1962 in frier
zum Priesfer geweiht.
Seine Koplonszeit ob-
solvierle er in Spiesen
(1 962-1965) und in
Niederfischboch im Sie-
serlond (,]965-1968).
1968 wurde er zum
Postor von Longenlons-
Pforrer i.R. Anron Heidger begleitete im Okiober 2006 eine VHL-Reisegruppe noch Rom
heim on der Nohe berufen; spöler kom noch Bretzenheim hinzu, der domols größte Weinbouort in Rhein-
lond-Ptolz. 1974 wurde er Postor von Si. Ludwig in Soorlouis und einige Johre spöler für l6 Johre zum
Dechont des Dekonoles Soorlouis. Ab l.9.2OOO übernohm er mit 65 Johren noch zusötzlich die Pforrei
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Lisdorf. Noch 6 Johren Doppelbelosir..rng ols Postor dieser beiden großen Pforreien wurde er mit 71 Johren
ouf eigenen Wunsch zum 31.8.2006 von seinem Aml entpflichtet. Donoch wohnte er ols ,,Ruheständler im
Unruheslond" in Neuforweiler und holf überoll bereitwillig ous, wo Prieslermongel wor. Vor einiger Zeit ist
er in eine moderne Neubouwohnung noch Soorlouis-lnnenstodt umgezogen und hilfl irotz seiner 79 Johre
in der gesomten ,,Pforreiengemeinschoft links der Soor" (Soorlouis, Lisdorf, Beoumorois, Picord, Neuforwei-
ler) sowie in den beiden Soorlouiser Kronkenhöusern bei der Wohrnehmung priesteriicher Aulgoben. Am
7. Ap.il2Ol2leiede Anlon Heidger mil einer Festmesse in 51. Ludwig und einem onschließenden Empfong
sein Goldenes Priesteriubilöum. Anton Heidger wor bis zum heutigen Tog: 52 lohre Priester,46 lohre Pos-
tor - dovon 32 Johre in Soorlouis und 6 Johre in LisdorJ - sowie l6 Johre verdienstvoller Dechoni des De-
konotes Soorlouis. ln diesen longen Prieslerjohren hol er in verschiedenen Pforreien und in verschiedenen
leilenden Funklionen vorbildlich gewirkt und Großes in Soorlouis, in Lisdorf und dorüber hinous geleisiet.
2006-2007 Simon Huynh, Postor in Beoumorois und vom I .9.2006 bis 14.8.2007 zusötz ich in Lisdorf.
Er wurde om 20.5.1950 ols Sohn eines Kommunolbeomien in Vielnom geboren.
Noch dem Abiiur 1969 om Konvikt in Qui-Nhon studierte er Theo ogie im großen
Priesterseminor in Hue, der olten Koisersiodi in Vieinom, und om Priesterseminor
Do-Nong. Durch die kommunislische Mochtübernohme in Vietnom 1975 begonn
für ihn und seine Sludienkollegen eine horte Zeii. Togsüber mussien sie ols Toge-
löhner orbeiten und konnlen nur noch obends studieren. Noch der Auflösung des
Priesterseminors 1978 entschloss sich Simon Huynh zur Fll.:chf ous Vielnom. ln ei-
nem Boot flüchtete er mil onderen Vielnomesen über dos Meer. Sie wurden von
einem englischen Frochter oufgenommen und schließlich in Dschibuti on der ofri-
konischen Osiküste on Lond gebrocht. Mit Hilfe des MoLteser Hifsdienstes in Köln
kom er noch Deutschlond. Am Goethe,lnstiiut in Lüneburg erlernte er in 8 Monoten
die deutsche Sproche. Anschließend ermöglichte ihm die Pforrei Bod Breisig von
I 979 bis l98l den Abschluss seines Theologie-Studiums om Prieslerseminor in Trier I 981 wurde er zum
Diokon geweihl und wor bis I 983 in Theley töfig. Am 5.2.1983 wurde Simon Huynh von Bischof Spitol in
Trier zum Priesler geweiht und kom bis 1986 ols Koplon noch Soorlouis. Von I 986 bis 1989 wor er Vikor
in Friedrichsfhol-Bildstock. Es folgten 7 Johre Töiigkeit ols Vietnomesen"Seelsorger des Bislums Trier Ab
Jonuor 1996 wurde er zum Poslor in Beoumorois und Picord berr..rfen. lm Johre 2000 kom noch Neufor-
weiler hinzu. Vom I .9.2006 bis 19.8.2007 wor er Pforrverwoller in Soorlouis und Lisdorf. Mit Uniersülzung
von Religionslehrer OSIR i.R. Werner Recktenwold
berto Aldq, (rechts) der wegen der Vokonz seine Zeit in
ie, bewöliigte Posior Huynh die seelsorgerische Belreuung
16
(links, Foto SZ vom 4.4.2005) und Vikor Ro-
Lisdorf freiwillig bis zum 31 .12.2006 vedönger-
von Soorlouis, Lisdorf, Beoumorois, Picord und
a
Seil
Neuforweiler ein lohr long zur ollgemeinen Zufriedenheil. Durch seine herzliche Art gewonn er schnell die
Zuneigung der fforrongehörigen in den 4 fforreien, vor ollem ouch der Mitglieder kirchlicher Gremien.
Seil I .9.201 I ist Simon Huynh gemeinsom mil Ro lf Hiebert zum fforrer der ffo rreiengemeinschoft Soor-
louis links der Soor beslelli worden.
15,8.2007 Poslor Roll Hiebert wurde om I 1.8.1961 in Diefflen geboren. Als Messdiener hot er
sich schon früh in seiner heimotlichen Pforrei engogiert, wo ein iunger Priester
ihn für den kirchlichen Diensl begeisterte. Noch dem Abitur om Gymnosium in
Dillingen studierte er om Prieslerseminor in Trier und wurde om I 7. luli 1987 im
Trierer Dom zum Priesler geweihl. Von 1987 bis
,1990
wor er Koplon in Merzig
und Merchingen, ob 1990 Vikor in Ottweiler und Fü'lh im Osiertol. Ab August
1993 wurde er Postor der Pforrei Tünsdorf der Gemeinde Mellloch berufen, wo er
ouch für die Pforreien E{t-Hellendoff und Borg zustöndig wor. Noch l4 lohren en-
gogierter Seelsorge in diesen löndlichen Pforreien wurde er von dem domoligen
Trierer Bischof Dr. Reinhord Morx zum Pforrer von Soorlouis und Lisdorf ernonnl.
Sowohl in LisdorJ ols ouch in Soorlouis wurde er om 18. bzw. 19. August 2007 in
Feslgottesdienslen durch Dechont Heinz Hoser und weitere Priester feierlich be-
grüßt. Aufgrund dienstlicher Vorschriften nohm er seinen Wohnsiiz in der Stodi-
pforrei im fforrhous St. Ludwig. ln Pressegespröchen zu Beginn seiner Amiszeit in Soorlouis und Lisdorf
nonnie er ols Schwerpunkle schöne, obwechslungsreiche und würdevolle Goltesdiensfe mit guten Predig-
ten, die Arbeit mil jungen Menschen, Messdienern und Firmlingen sowie die Morienverehrung. Dos hol er
in den fost T.Johren in Soorlouis und LisdorJ beeindruckend umgesetzt. Die Einbindung und Zusommen,
orbeii mit den kirchlichen Gremien und Vereinen liegi ihm besonders om Herzen. Noch der Bildung der
Pforreiengemeinschoft,,Soorlouis links der Soor" zum l. sept. 2011 durch den Trierer Bischof Dr. Stephon
Ackermonn wurde Rolf Hieberi gemeinsom mit Simon Huynh ols Pforrer der neuen Gemeinschoft be*ellt.
Rolf Hiebert wurde die Funklion des ,,Moderolors" und Vorsilzenden des neuen Kirchengemeindeverbondes
(kirchliche Angestelhe und finonzielle Angelegenheiten) übedrogen. Die schwierige Zusommenführung der
vier Plorreien in die neue Gemeinschoft ist ihm bisher bestens gelungen. Als Lisdorfer Postor hot er die kos-
tenoufwöndigen Renovierungs- und Reslourierungsorbeilen on unserer schönen Borock-Pforrkirche ebenso
gut gemeistert wie die Neueindeckung des Kirchendoches mit Schiefer in 2008/09, die lnnenresiourierung
in 2010/l I und die Resiourierung des Kirchiurms in 2012/13. Bei der Erledigung seiner vielföliigen Auf-
goben wird Postor Hiebert derzeit ioikröfiig unterstüizt durch Postor Simon Huynh, mit dem er hormonisch
zusommenorbeitet, durch Koplon Andreos Lenz (links), Diqkon Bernhord Hildebrqhdt (rechts), die
Ruhestönd er Anton Heidger (79) und Werner Recktenwold (86);
desweiteren durch die Pforrsekrelörinnen lngrid Blindouer und Ko-
rin Buße sowie die Küslerinnen Anne Adom und Hildegord Luxen-
burger und ouch die ehrenomllichen Mitorbeiter ous den kirchli-
chen und pforrlichen Gremien.
Nicht uneiwöhnt bleiben soll Posior Hieberts Liebe zur Mosik. Er
singl gerne, wos mon in den Gotlesdienslen immer wieder erleben
konn, und spielt Klovier und Orgel. Als Fußboll-Fon ist er begeis,
lerler Anhönger des Meisterclubs Boyern München, den er gele-
gentlich ouch schon mol in der Allionz-Areno in München onfeuerf. Bei besonderen Erfolgen der Boyern
hisst er gerne die Boyernfohne on seinem Pforrhous. (hg)
ohonn Berdin, Lisdorf (l889-l968): ,,Pforrer in Lisdorf"
ohonn Goersen, Rektor o.D.: ,,Lisdorf eine olle Pfonei und Chronik der Geisilichen in der Pforrei LisdorJ" in Eniwu
r Buch über Lisdorl l97s;
isdorfer Pforrbriel Nr. 7 om 11.12.1966
dolf Zenner (l939-2014): ,,Chronik der Geistlichen in der Pforrei Lisdorf" in ,,Die Einwohner von Lisdorf vor '1900"
rrchronik Lisdorf, Series Abbotum Wodegoiiensium Jungk Regestensommlung, Rendotio omn um ogrorum
I576-l673 und onderen Akten, Mo le ll. Bond, Hondbuch des Bisiumsordin. 1962,1960.
17
Bild-Report von der Einlührung vo,:.rf".:ir.[fJl ,t.bert in Lisdor{ om 1A.A.2OO7
Bernd Howner ok Sprecher der Verelne übetrei.ht ein Besrüßun.ls-
se{henk (oben); Freudise BesrÜßunq mir Frou wosne, und Morsret
Neis vom Lisdorfer Kindersorlen
Elisobeih lenolführr die stonlche MeßdleneEoh on.
Postor Hiebert im Gesprdch mlt selne. Mlter und sei.em Cousin Roi
nerMorio Heib (oben); sowie mir Geors lunsmonn und Heiner GroR
Postor Ra f Hiebert w rd vom Pforihous zur knche geletet
Fünf Geistliche geleiien Posior Hiebe z!r Pfoiiknche
t8
Die Pfqrrei §t. Crispinus und Crispiniqnus lisdorf
im Johre 2Ol4
Geislliche Leitung:
Postor Rolf Hiebert, zugleich Postor von St. Ludwig, Soorlouis
Koplon Andreos Lenz
Gemeindereferent/Diokon Bernhord Hildebrondt
Postor Rolf HieberJ isi ouch veronlworilicher Pforrer der fforreiengemeinschoft ,,Soor ouis links der Soor" in
der Funkiion ols Moderoior und Vorsilzender des neuen Kirchengemeindeverbondes.
Postor Simon Huynh, Pforrei St. Peter und Poul in Beoumorois, isi gemeinsom mii Rolf Hieberf Posior der
Pf orreiengemeinschofi.
Als Geistliche im Ruheslond helfen bedorfsweise or..,s:
Dechonl und Pforrer i.R. Anton Heidger (79)
Obersludienroi und Religionslehrer i.R. Werner Recktenwold (86)
Plqrroml Lisdorf : Pforrsekreiörin lngrid Blindouer
Kirchenmusik/ Orgonist: Regionolkonlor Armin Lomor
Kir.hli.he Dienste:
Küslerinnenr Anne Adom, Hildegord Luxenburger
Kommunionspende (Helferinnen u. Helfer): Hildegord Luxenburger, Fronk Reimsboch, Donold Wogner, Ro-
switho Weiler,
Lekloren - Dienstr Anne Adom, Borboro Eckel, Elisobeth Jenol, Hildegord Luxenburger, Klemens Port, Fronk
Reimsboch, Donold Wogner, Roswitho Weiler,
Meßdiener dienst: Elisobeth lenol
ffo rrhe im -Ve rwo hu n g: Donold Wogner
Gremien der Kirche und Pforrei:
Verwoliungsroir Vorsitzender: Posior Rolf Hiebert
stellv. Vorsitzender: Monf red Boßmonn
Mitglieder: Georg Amonn, Morius Amonn, Clous Eckel, Heiner Groß, Klemens Port, Klous
Hild (kooptiert)
Pforrgemeinderol: Vorsilzender: Klous Hild
stellv. Vorsitzender: Klous Adom
Mitglieder: Tonjo Biewer. Elfriede Holner, Bernd Howner, Chrisiine Hownel Elisobelh
Jenol, Andreos Kelich, Hons-Joochim Loris, Hildegord Luxenburger, Klemens Port,
Rolf Procht, Roswitho Weiler
Kirchliche Vereine, Gruppen und koth. Gemeinschoften:
Kirchenchor,,Cöcilio": Leiter: Regionolkontor Armin Lomor,
Vorsilzende: Christine Howner
Förderverein Klingende Kirche der koth. Kirchengemeinde Lisdorf: Vorsitzender: Monfred Boßmonn
Meßdienergemeinschoft der Pforrkirche Lisdorf: Leiterin: Elisobeth Jenol
Kolh. Frouengemeinschoft (KFD) Si. Elisobeth Lisdorf: Sprecherin: Renote Arnold
Lourdesverein ,,lmmoculoto" der koih. Kirchengemeinde Lisdoff: Vorsilzende: Hildegord Luxenburger
Seniorengemeinschofl der koth. Kirchengemeinde Lisdorf: Vorsitzende: Morlene Weber
Freundeskreis der Lisdorfer Pforrkirche e.V: Vorssiizender: Alfred Philippi
r9
Gekürzter Abdruck qus ,,Die Kunsldenkmäler der Kreise
Ollweiler und Soorlouis" von Wolther Zimmermonn 1934
Lisdorf
Lisdor{ (1183: Liezdorl) wor Allod der Grofen
von Soorbrücken. Durch Erbschoft hotien Anteil
doron die Grofen von Zweibrücken, Leiningen,
Soorwerden, Lützelstein und die Rougrofen. Alle
diese Anieile, die zum Teil zu Lehen weiterge-
geben woren, erworb im Loufe des 13. und 14.
lh. die Abtei Wodgossen {vgl. die verschiedenen
Regesten bei JUNGK). lm J. 1300 übergob Grof
Wolrom von Zweibrücken ouch seine Lehensleute
(nobiles et minislerioles l) in Liestor{ dem Klos-
ter (MRR. lV, Nr.3098. - JUNGK,. Kes. 807), und
forton erhollen diese vom Klosler die Lehen (vgl.
z. B. JUNGK, Res. 1069).
Die Festung Soorlouis ist ouf dem Bonn dieses
seit olters mil der Ablei Wodgossen innig ver-
bundenen Dorfs erboul worden, dessen Londes-
hoheit ursprünglich den Grofen von Soorbrü-
cken, spöter dem Herzog von Lothringen zustond
(RICHTER, o. o. O.).
KATHOLISCHE PFARRKIRCHE s. 1.5. Crispini
et s. Crispiniqni
Dos Polronof der Kirche schenkte in ). 1220-23
die Gröfin Luccordis von Wied (Mu11er des Gro{en
Simon von Soorbrücken) mit Zuslimmung der Er-
ben dem Klosier Wodgossen (MRUB. I I I , Nr. 148,
149,201 ,2O2. - MRR. I l, Nr 1515, 15x6, 1555,
'1596. - JUNGK, Res. 226, 227, 244, 245; ysl.
299). Der Turm der Kirche word im L l7l7 erneu-
ert (DE LORENZI, o. o. O.). Ein Neubou fond im
J. 1764 sloll, onscheinend noch dem Enlwurf des
Wodgosser Bor.:meislers Eckhordl. Eine Erweiterung
durch Querschiff und Chor wor im L 1929.
Der Turm der Kirche ouf der Westseite isl vierge,
schossig und hol verseizte Eckquoder. Auf der
Wesfseile isi ein rundbogiger Eingong. Die Glo,
ckenstube ist geschieferl oufgeselzl und irögl einen
birnförrnigen Helm mil offener Loterne. Von dem
ehemols fünfochsigen Schiff, dos eine lichte Breite
von I1,75 m hot, sind noch vier Achsen erholien
mii rundbogig geschlossenen Fenslern mit hohl-
kehligem Gewönde (vgl. Berus). Eine Ansichi des
lnnern befindet sich ouf einer Sleinzeichnung m;t
Bildern ous Soorlouis {vgl. Soorlouis N r. 15).
Hochohor ous Sondslein mil einem Söulen- und
Pilosteroufbou um die Figurennische. Dorin stehl
die Figur des Heilonds und elwos liefer die der Hei-
ligen Crispin und Crispinion. Auf der Bekrönr..rng
silzen Putlen. Die vorgewölbte Sleinmenso hoi
Schnörkelwerk in der Mitte und ouf den Ecken.
Die beiden Seiteholtöre ous Sondste:n zeigen
20
einen Aufbou mit Pilostern, die iedoch unorchitek-
lonisc,1 u1d spielerisch oufgelöst sind. Uber dem
Gesims isl ein Aufsolz mii oufgerolllen Seifentei-
len und Vosen zur Seite. Links sind die Figuren der
Mulier Gotles mil dem hl. Johonn von Nepomuk
und dem hl. Norbert, rechis die Figuren des hl. Jo-
seph mit den Heiligen Nikolous und Huberlus.
Die Figuren zeigen in Hollung und Gewondbe-
hondlung große Ahnlichkeit mii denen der kotho-
lischen Pforrkirche in St. .Johonn (Kunstdenkmd-
ler der Stodt Soorbrücken Abb. 133, S. 152) und
scheinen doher ebenfolls von der Hond des Wuni-
bold Wogner herzurühren.
Figuren der Heiligen Sebostion und Rochus ous
dem 18. .Jh. in neuer Fossung.
Vorlrqgekreuz ous Holz, 18. Jh.
Sechseckige Kqhzel mit geschnitzten Füllungen,
ouf denen die Holbfiguren Christi und der vier
Evongelislen ongebrocht sind. Der Deckel trögt
eine durchbrochene Krone. Der Körper endigt in
einem Pinienzopfen (von einem der Guldner ?).
Zwe; Beichtslühle mil feiner durchbrochen ge-
schnitzier Füllung mil Schnörke werk.
Dreisifz mii hübsch geschnitziem Schnörkelouf bou.
Die Kommunionbqnk hot einen geschweiflen
Grundriß und zeigt Bolusiet unierbrochen durch
Füllungen, die veeiert sind mii Lomm und Auge
Gottes, sowie ffeiler mit Schnörkelwerk.
Die Bönke des Schiffs hoben geschnitzle Wongen.
Lesepuh mit reichgeschnitiem Fuß und Pultde-
ckel. Alles ous der Erbouungszeii der Kirche.
Silbervergoldete Monslrohz, .Zweibrücker Arbeit
des Weih;nger, 72 cm hoch. Uber eirundem Fuß
erhebt sich dos Gehöuse mii einem Kronz von
Trouben und Ahren so*ie Strohlen dohinter, be-
krönf von Pullen und Kreuz. Morken
Zwei Holzreliquiore mit hübsch geschnitzlem Ge'
höuse.
Quellennqchweis: Gekürzter Abdruck ous ,,Dle K!nsidenk'
möler der Kreise Ofiweiler und Soorlouis" von Wollher
Zimmermonn I934, S. 235 o. o. O., S. 236 o. o. O.
lnvenlor der kirchlichen Kunstgüler im Bistum Trier hier:
Plorrkirche Soorlouis- Lisdorl
Amt für kirchliche Denkmolpllege im Bischöflichen Generqlvikoriot Trier
lnvenlorisotion Dr, Andreos Weineri M.A., I 997 (cenehmister Abdruck)
Gemeinde: Soorlouis-Lisdorf
Obieki: Pforrkirche
Dotierung: 1764, "lurm 1717, Erweiterung 1929,
1 960, lnnenroumgesloltung 1976
Beschreibung: Yon der 1764 wohl noch Enlwurf
des Wodgossener Boumeislers Heinrich Eckhordt
erboulen Kirche sind noch der West'iurm (hoher
verschiefeder Aufsolz, noch Zerslörung im zweiien
Weltkrieg unter Verönderungen erneuerl) und vier
Achsen des fünfochsigen Sooles erholten. 1929
wurde durch die Archilekten Becker und Folkowski,
Moinz, die Kirche noch Oslen erweiled indem ein
dreiochsiges Querhous mii kleinen Poriolvorbou-
ren oul de Westsehe urd ein geslufler, eir-gezo-
gener, holbrund schließender Chor mil schmoen
rechleckigen Kope lenonboulen zwischen Chor und
Querhous, sowie eine quer zum Kopellenonbou ouf
der Südseite liegende Sokristei ongeboul wurden.
Der Turm ouf der Weslseiie der Pforrkirche ist mit
einer versetzien Eckquoderung versehen und durch
Gesimse in vier Geschosse gegliederl, die sich noch
oben verjüngen. Die Glockenstube isl verschieferl
oufgeselzl und trug ehemols einen birnenförmigen
Helm mit offenener Loterne (s. Kd, Abb. 175), der
1960 in einen zwiebelförmigen Helm verönderi wur
de. lm Glockengeschoß befinden sich ouf ollen vier
Seiten hochrechteckige Schollöffnungen mit Holz-
jolousie, dorüber die Zifferblötter der Turmuhr. Die
hohen rundbogigen Fensler des Longhouses sind
durch Sondsteingewdnde mit Keilsteinen und Hohl-
kehlen betoni. Die Fenster im Querhous sowie dem
Chor wurden enlsprechend den Fenstern im Schiff
gestoltet. Die Fensler in den kleineren Anbouten
sind ois hochovole Fensler bisweilen mit Sondstein-
gewönden, die Hohlkehlen zeigen, ousgeführt, Die
Döcher sind bis ouf die mit Metoll gedecklen Kopel-
lenonbouien mii Schiefer gedeckl. Auf der Nordseite
befindet sich om Chor eine große Lourdesgrotle, die
ous rolen Sondsteinen errichtet wurde. ln der Grot-
le eine Figurengruppe, die den Tod des Hl. Joseph
dorstelli, doneben in einer rundbogigen Nische Fi-
gur der Lourdesmodonno. Dos lnnere der Pforrkir-
che bekiti mon durch ein rundbogiges Portol ouf
der Weslseite bzw. durch die rechteckigen Portole
ouf der Süd- bzw Nordse;te des Turmes. Durch die
Eingongshoile im Turm mit flocher Profilstuckdecke
ge ongt mon in den Gemeindesool. Der vierochsige
Sool, dos Querhous und der Chor wurden bei der
lnnenroumumgeslollung 1976 noch dem Entwurf
von Architekt Kugelmonn, Soorbrücken borockisiert.
D'e noch dem Einslurz der Decl.e 1959 eingezoge-
ne floche Holzddecke wurde dobei entfernt und eine
floche Decke mil einer Vouie zwischen profilierlen
Sluckgesimsen eingezogen. Die Eckpfeiler der Vie-
rung wurden mit vergoldeten Siuckkopitellen verse-
hen und om Deckenspiegel der Vierung die Toube
des Hl. Geistes, umgeben von einem Wolkenkronz
vor einer Skohlengloriole in Stuck, ongebrocht
(Stuckorbeiten: Fuchs, Würzburg). Die Empore lro-
gen vier Söu en ous Sluckmormor m;t vergoldelen
Kopitellen. Als Brüstung ist die ehemolige Kom-
moniunbonk wiederverwendef. Zur Empore hinouf
führt eine schmiedeeiserne Wendelireppe in boro-
cker Formgebung (Fo. Sieines, Bekond). Der Boden-
belog in Sool, Querhous und in dem um drei Stufen
erhöhlen Allorroum sowie in dem um zwei weilere
Siufen erhöhten Chor isi roler Veroneser Mormor.
Die Fensfer in Schifl Querhous und Chor sind mit
Antikglos rechieckig bleiverglost.
Künsller: Boumeisier Heinrich Eckhordi. Erweilerung
1929: Becker und Folkowski, Moinz. lnnenroumge-
stoltung 1976: Architekt Kugelmonn, Soorbrücken,
Lisdo , Nordseile der koiho ischen ffotrkirche ous ,,Die Kunst-
denkmöler der Kreise Oltweiler und Sodrlouis" vo. wollher
t
21
A
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I ;l
Dqs Kreuz on
Seit 1988 befindef sich on der Südseile unserer
Pforrkirche zum Kirchplotz hin ein Kreuz, dos eine
bewegte Geschichte hof. Es wurde 1820 von dem
domoligen Lisdorfer Postor Jeon (Johonn Jokob)
Goby neben dem Pforrhous in der Großstroße,
dos er l913 erworben hotte, errichiet. Es wurde
umrohml von einer Morienslolue und einer Johon-
nesslolue. Diese beiden Stotuen wurden im 2. Welt'
krieg durch Gronoleinschlog zerstört.
lm Johre 1908 wurde dos Kreuz im Pforrgorlen
von Poslor Höf{ling renoviert. Dod stond es bis zum
Abriss des fforrhouses 1969, ols unter Postor Ernsl
Seiwert in der Kleinslroße ein neues Pforrhous ge-
bout wurde. Dos Kreuz wurde im Pforrgorlen nie-
dergelegt. Seil 1985 bemühle sich dos verdienstvol-
le Kirchenvorslondmilglied Josef Lodwein ous der
der Kirche
Kirchstroße um die Wiederoufrichlung des Kreuzes,
wos schließlich 1988 geschoh. Mit Zustimmung
und Unierstützung des domoligen Postors Korl De-
iemple und mehrerer Spender wurde dos Kreuz
bei der Lisdorfe Fir,no Seiwer Jenovierl, ein neu-
er Chrisius-Corpus beschofft und on ietziger Sielle
oufgestellt. Es trögt die lnschrift:,,Crux ove - spes
unico" (Sei gegrüßf, o Kreuz, einzige Hoffnung).
,,Zur Ehre Gottes und der Jungfrou Morio errichlele
diese Kreuz Joh. Goby, Posior in Lisdorf. Erneuert
1908" An Fronleichnom 1988 wurde dos Kreuz
durch Poslor Kor Detemple eingeweiht. Seither ist
es unübersehborer Beslondleil unseres bouhislori-
schen Ensembles,,Kolholische Pforrkirche Crispi-
nus und Crispinionus" in Lisdorf, deren Jubilöum
in diesem Johr 2014 gefeierl werden konn. (hg)
Lourdes-Grolle on der Lisdorfer Pforrkirche wird ,,80"
Die Lourdes-Grot-
ie on der Fried-
hofsseite der Lis-
dorfer Pforrkirche
wurde im Jo hre
1934 errichtei und
om 4.November
I934 von Posior
Josef Spengler ein-
geweiht. Neben
dem 250jöhrigen
Kircheniubilör.:m
konn in diesem
lohr demnoch ouch
dos 80iöhrige Ju-
bilöum der Lour-
des-Groäe gefeiert
werden- Die Mit-
tel für die Herstel-
lung sommelle der
Lourdes-Verein. Die
Morienslolue in der
Grotie stiftete lo-
sef Poß ous Lisdorf.
Auch die eingebou-
len Lovo-Sfeine hol er bezohlt. Dem ,,Possen Schoseff" ous der Feldslroße 28 wor in seiner.Jugend ein
Missgeschick possiert, wos er Zeit seines Lebens bedouerte und ihn zu einem besonders frommen Monn
gemocht hobe. Er wor Mitglied im 3.Orden der Erzbruderschofl der Ehrenwoche des ,,Göll ichen Herzen
Jesu" und hot ouch die Moriengrotle im Gorlen des Anwesens Nr. 28 in der Feldslroße errichiei. (vgl. Lis-
dorfer Heimotblott Nr9, September 2005, ,,Die Lisdorfer Moriengrotte", August Bolthosor) Die übrigen
Steine für die Errichtung der Lourdes-Grolre wurden koslenlos von Lisdorfer Bouern und Auiobesilzern von
der Holde des Röchling'schen Hüttenwerkes in Völk ingen ongefohren.(hg)
22
Statistil lü] dic Plarei lisdoil nach ueräffentlicnten lanlGn uon 1069 - 2013
Diese Zohlen belegen, doss ouch in Lisdorf - iroiz eines intokten kirchlichen Lebens - die Zohl der Goffes-
dienslbesucher wöhrend der leizten 45 lohre von über 40% konlinuierlich ouf unler l0% drostisch zurück-
gegongen ist. Auch der Rückgong der kirchlichen Trouungen und die Zunohme der Kirchenouslrille sowie
die negotive Enlwicklung der Toufen zu den Beslotlungen sind besorgniserregend. Sowohl bei der ollge-
meinen Bevölkerungsenhvicklung ols ouch bei der bundesweil feslzustellenden Abkehr von der Kirche folgl
Lisdorf dem Bundesfrend.
Ei.kltte
969 36ll )546 20 58 52 36 4 0
970 3660 1274 21 5l 50 42 l 0
971 3720 1167 26 45 53 3l 0
972 3702 997 6 32 63 2 0
973 3703 947 5 35 53 34 l 0
974 3566 973 2l 6A 62 38 2 0
975 3513 854 I 29 52 3 0
976 3475 849 8 33 7l 49 2 0
977 3494 ta7 8 27 45 47 I l
974 3459 7/3 8 25 45 38 0 0
919 3446 721 / 33 33 50 0 0
980 3431 695 2) 48 39 126 43 0 0
98r 3461 652 17 35 32 36 o 0
942 337 4 534 )6 40 38 31 0 0
983 3328 528 8 35 t9 I0 35 I I
944 3264 478 2A 26 29 33 2 l
985 3248 424 14 39 3l 37 0 0
946 3197 392 9 25 27 80 0
987 430 l8 24 39 8 0
988 430 l8 24 39 5 I
989 l0 39 24 65 3 0
990 443 26 40 40 6 0
99) l3 32 2/ 42 t0 0
992 4)3 17 22 36 43 t2 2
993 t5 29 29 ll 0
480 6 28 36 45 ll 3
995 348 t8 25 33 37 tt 0
996 327 12 36 29 45 t3 0
997 336 8 3l 2A 7 2
998 274 6 24 32 27 5 3
999 326 12 l7 28 38 t3 2
2000 ll 24 3t 29 / 1
2001 249 )2 29 t8 30 6 l
2AA2 338 l2 32 t7 92 5
2AA3 260 30 3t 4l 9 2
2004 272 3 25 21 43 6 2
2005 8 26 29 6/ 33 3
2006 203 t0 21 22 28 0
2007 < 200 5 14 29 27 6 2
2008 < 200 7 34 27 3l ll o
2009 < 200 2 25 45 3l t0 o
20t0 < 200 7 7 19 25 t8 o
20ll < 200 t9 28 32 17
20)2 < 200 3 17 21 27 I
2013 < 200 t6 5l 29 )7 0
578 I309 t365 1426 1667 273 33
23
ludwig Ill., Heiliger Ludwig
I(änig uon lranlüeicn und Pfa11[atr0n uon St.ludwig Saaflouis
Ludwig lX, Sohn König
Ludwigs Vlll. or.:s der
Dynosiie der Kopeiinger
und der Blonco von Kosli-
lien, wurde om 25. April
1214 in Poissy geboren.
Bereits im Alter von zwölf
.Johren wurde er 1226 in
der Kolhedrole von Reims
zum König gekröni. Bis
zu seiner Volljöhrigkeii
wurde Fronkreich von
seiner Mutler regier-i. lhr
Vorbid wor besiimmend
für seine tiefe Reliqiosiiät.
Verheirolei wor Ludwig
mit Morgorele von Pro-
vence. Aus ihrer Ehe gin-
gen ell Kinder hervor.
Der König verobscheule
einen oufwdndigen Le-
bensslil und lebie denn
ouch mit seiner Fomilie
völlig onspruchslos.
Schon in jungen Johren
eniwickelte Ludwig ein
religiöses und politisches
Sendungsbewusslsein. Sein Leben verlief zwischen
{rommer Demut und ousgepräglem Herrscher-wil-
len. Er unlerslülzle die Kirche bei der Umselzung
ihrer Synodolbeschlüsse, wohde ihr gegenüber
ober ouch konsequent seine Rechle ols Kön;g.
lm Loufe seiner Regentschofi konnte Ludwig seinen
Herrschoftsbereich betröchtlich ousweiten. Auf dem
Schlochtfeld schlug er dos Heer des englischen Kö-
nigs Heinrich lll. ous dem House Plontogenet. der
letztlich im Frieden von Poris ouf die Normondie,
Moine, Aniou und Poitou verzichlete. Dornit woren
die Grenzen des,,olten" Korolingerreiches wieder
hergestellt. Schon zu Lebzeiten nonnte mon Ludwig
den,,ungekrönlen Koiser des Abendlondes".
Seine besondere Fürsorge golt den Armen. Große
Versdiensie hol er sich noch der Uberlieferung in
der Armenpflege und durch den Bou von Spitdlern
envorben. Den Armen pflegle er zur Oslerzeil die
Füße zu woschen.
Als König beonspruchte er hingegen die univer-
selle Herrschoftsgewoh im Reich und beschnitt die
Rechte des Adels zugunslen der Krone. Noch seiner
Rückkehr ous dem Heiligen Lond schuf er zentrole
Behörden. Er reformiede die Gerichisborkeil ouf
24
der Grrlndloge des römischen Rechis und fixierte
dos nordf ronzösische Gewohnheilsrechl. Vor ol em
ersetzie er die lurisdikiion der Lehnsherren und des
Klerus durch eine königliche Gerichlsborkeif. Alle
Unlertonen konnien forton ihre Rechle vor dem kö-
niglichen Appelloiionsgerichtshof geltend mochen.
Niemond durffe ohne Verlohren und Urteil seiner
Rechle beroubt werden. Auf diese Weise schuf er
Rechtssicherheit in seinem Reich. Außerdem voll-
zog er wirtschoftliche Reformen. So erklörte er die
von der Krone geprögten Münzen zum olleinigen
Zohlungsmitiel und schuf domit ein einheitliches
Wöhrungssyslem.
ln den Auseinonderselzungen zwischen Koiser
Friedrich ll. und Popst Gregor lX. suchte er zu ver-
mitleln. Unter den Herrschern des Abendlondes
genoss er den Ruf, ein Wohrer des Friedens zu
sein. Aufgrund seines hohen Ansehens riefen ihn
die streitenden Porleien bevorzugl ols Schlichter on.
lm Johre 1239 erworb Ludwig von dem loieini-
schen Koiser Bolduin ll. von Konstontinopel die
Dornenkrone Chrisii und ließ fur sie die,,Sointe
Chopelle" erbouen. Unier seiner Regenlschoft wur-
de im Johre 1248 ouch die Poriser Koihedrole Not-
re Dome geweihl. ln Poris hotte die Reliquienvereh-
rung nun ihren ersten Höhepunkt erreicht.
lm Johre 1248 broch Ludwig zu seinem erslen
Kreuzzug noch Agypten ouf. Es gelong seinen Trup-
pen zwor die Stodt Domiette (heute Dumyol) zu er-
obern, doch soh er soh schließlich keine Chonce,
die Stodt zu holten. Auf dem Rückzug wurde er mit
seinem Gefolge von den Morneluken gefongen ge-
nommen und ersl noch einem Johr gegen Zohlung
eines hohen Lösegeldes freigelossen. Er reisie so-
gleich noch Poldstino, wo er Akkon befestigte, dos
erst zwei lohrzehnfe noch seinem Tod l29l von
den Momeluken eroberl werden sollte. Aus Jeruso-
lem brochfe er ols Reliquie einen Nogel des Kreu-
zes Christi mii.
lm Jo6,re 1267 broch Ludwig zu seinem zweiien
Kreuzzug noch Nordofriko ouf. Sein Ziel soll es
gewesen sein, den Suhon von Tunis zum Glouben-
sübertriti zu bewegen. Er eroberle Korthogo, erlog
donn ober mii dem größien Teil seines Heeres ei-
ner Seuche. Er selbst storb om 25. August 1270.
Ludwigs sterbliche Uberresle wurden noch Poris in
die Kirche 5t. Denis überführt und dort bestottei.
Sein Hez wird im Dom von Monreole (Sizilien) in
einer Urne oufbewohd.
Ludwig wollte Zeit seines Lebens dem Fronziskone-
rorden beitreten und schloss sich schließlich dem
Dritlen Orden der Trinilorier on. Dos Privolleben Seii Gründung der Kotholischen Kirchengemein-
des Königsglich der Überlielerung noch mehrdem de Soorlouis im Johre 1685 ist König Ludwig lX.
einen Ordensmonn ols dem eines Herrsclrers. Pforrpolron unserer fforrkirche.
Popsl Bonifolius VIll. sproch König Ludwig lX be- Die Pforrgemeinde gedenkt seiner olliahrlich om
reils im Johre 1297 heilig. ln seiner Heiligspre- 25. Augusi, seinem Todestog. Die Reliefs des neu-
chung wird Ludwig ols demütig unC geduldig, ols goiischen Hocholiors zeigen Szenen seines Le-
liebevoller Voier, voller Zuneigung und Mitleid mit bens und Wirkens, die zum Teil den Werl<en der
den Armen und Kronken bezeichnet. So gilt Ludwig Bormherzigkeil ous dem Mofihöus-Evongelium
o s ldeolbild eines christlichen Königs, ols Vedeidi- enlsprechen. lörg Sonnet
ger des Gloubens und gerechter Herrscher.
Feslprogromm zum Ludwigsidhr
Freilog,25. April 20I4, 19.30 Uhr
Feslvorirog und Jubilöumskonzeri zum 8001en Gebudstog unseres Pforrpolron Ludwig
Der Heilige ludwig in den Schilderongen seiner Weggeföhrten und in den Dorstellungen der Ncchweli
Festredner: Herr Hons Jörg Schu
Feslliche Orgelmusik ous Fronkreich
Regionolkonior Andreos Covelius, Orgei, Krefeld
Sonnlog, 6. Juli 2O'14, I9.30 Uhr
,,Musique Soc16e"
Geistiiche Abendmusik mii Musik ous der ,,Nolre-Dome-Epoche"
Musik ous der Zeii der ,,Notre-Dome-Epoche" von L6onin und P6rotin, von Guilloume de Mochoui,
Guilloume Dufoy und Theo Brondmüller
Vocolensemble
Regionolkonlor Armin Lomor, Orgel
Somstog, 23. August 2014, I I.30 Uhr
Orgelmolin6e mil Meditotionsiexte über den Pforrpotron Ludwig lX
Meditofionstexle: Herr Hons Jörg Schu
Regionolkontor Armin Lomor, Orgel
Sonntqg, 07. Seplember 2014, 20.00 Uhr
Polronolskonzerl,,Die Dornenkrone Jesu Christi"
Befrochiungen und Orgelimprovisotionen zu den Glosfenslern von Ern$ Ah
Fesiredner: Dr. Josef Mischo
Dekonoiskontor Ulrich Klemm, Orgel, Schorndorf
sonntog,2l. Seplember 2014, 16 Uhr
,,Apofheose des Hl. Ludwig (1694) und,,Die Heilige Fomilie" (1687)
Kunsihislorische Belrochtung der Ölgemölde
des Molers Nicolos Dupuy ous Metz in der fforrkirche St. Ludwig
Refereni: Herr Hons Jörg Schu
Sonnlog, 09. November 2014, I9 Uhr
Festliches Abschlusskonzert zum Ludwigsiohr
Fronzösische Orgelmusik unterschiedlicher Epochen
Regionolkontor Armin Lomor, Orgel
Sonntog, 23. November 2014, 10.30 Uhr
Abschlussgottesdiensi zum Ludwigsiohr mii Pforrer Rolf Hiebert
Kirchenchor St. Ludwig Soorlouis, Kirchenchor Cäcilio Lisdorf
Leitung und Orgel: Regionolkonlor Armin Lomor
25
tünt saailänüer an üen schaltheleln du ilacht in Beilin
Seit der letzien Wohl zum Bundesiog und
isl unsere Soor-Heimot po itisch moximol
lönder in politischen Spiizenposilionen in
Bildung einer Großen Koolilion unier Führung von Angelo Merkel
in der Bundesregierung verlrelen. Noch nie woren so viele Soor-
Berlin wie derzeit. Es sind dies:
Peter Ahmoier (CDU), Rehlingen/ Ensdorf
Konzleromlsminister
Heiko Moos (SPD), Soorlouis/ Elm
Bundesminister für Jusiiz und Verbroucherschuiz
Elke Ferner (SPD), Soorbrücken Nodine S.hön (CDU), Tholey Simone Peter (Grüne), Dillingen
Siqoissekretörin im Fqmi lenministeriLJm sie v. Vorsiizende de. CDU/CSU-Froklion Bundesvorsilzende Bündnis 90/Grüne
Noch Meinung oller führenden soorlöndischer Po-
litiker ist durch die Berufung von fünf Soorlöndern
in Spilzenposiiionen dos Gewicht unseres kleinen
Soorlondes in Berlin stork gewochsen. Soor-lnier-
essen können nun in Berlin besser zu Gehör ge-
brocht und ouch durchgeseizt werden. Minisier-
prösidentin Annegrel Kromp-Korrenbouer sogle
lout SZ vom 27.12.2013:,, Es isl ein großer Vor-
leil, wenn mon eigene Weggeföhden in einer Bun-
desregierung hoi." Bestimmt hoi sie dobei on die
Altschuldenenilostung des Soorlondes gedocht,
die ohne versiörkle Hilfe von Berlin vom Soorlond
ollein nicht zu stemmen ist. KürzLich ersl öußerte
e;n Mitglied der Londesregierung:,,Ohne Unlerslüt-
zung des Bundes bei der Alischuldenentlostung ist
dos Soorlond koum zukunftsfühig zu mochen." Mil
der storken Soor-Prösenz in Berlin müsste dos ietzl
möglich sein- Worten wir' s ob!
Einen besonderen Grund zum Freuen hoben si-
cherlich die Frouen. Schließlich sind von den
fünf berufenen drei Frouen. Auch domit sind die
Soor-Reprösenlonten Spitze in Berlin.
Bei soviel weiblicher Prösenz in der Spiize müs-
sen sich unsere Minister Peier Altmoier und Heiko
Moos onslrengen, doss sie nicht ins Hinlertreffen
geroten. (hg)
26
:- IL
h+t"-,
Ma[Iled Boßmann mit Bundcsuerdienstlreuz ausgczcic[net
ln einer eindrucksvollen Feier im Fesfsoo des Soor-
louiser Rofhouses überreichte lnnenminisierin Mo-
rliko Bochmonn om 4. Februor 2014 Monfred Boß-
monn ous Lisdorf dos Bundesverdienslkreuz om
Bonde. Oberbürgermeisler Rolond Henz begrüßte
die onwesenden Fomilienongehörigen, Freunde,
Bekonnlen und erlouchlen Gösie sehr herzlich.
Die hohe Auszeichnung erfolgle ouf Anregung
von Georg Jungmonn, Sioolssekrelör im soorlön-
dischen Ministerium für lnneres und Spod. Die
Londesregierung unier Führung von Minisierprö-
sidenlin Annegret Kromp-Korrenbouer slellte so-
gleich einen Antrog in Berlin, wo Bundesprösident
Joochim Gouck om 4.10.2013 Monfred Boßmonn
oufgrund seiner oußerordenllichen Verdiensle dos
,!erdienslkreuz om Bonde des Verdiensiordens der
Bundesrepublik Deutschlond" ver ieh.
lnnenminislerin Moniko Bochmonn würdigte in ih-
rer ousführlichen Loudolio dos ehrenomtliche En-
gogement und die besonderen Verdienste Monfred
Boßmonnsr ,,Sie hoben in lhrem longjöhrigen En"
gogement im kuiturelien musikolischen Bereich für
die Kichenmusik und die Kirchengemeinde Akzente
und Moßstöbe geseizt und sind zu einer unverzichf-
boren Persöniichkeif im kulturellen leben vor Orl
und in Soor/ouis geworden-"
Sie siellte fesi: ,!y'enn es Monfred Boßmonn nicht
gdbe, müssie man ihn eiinden!" OB Rolond Henz
fosste sein Lob mil den Worten zusommen: .,lieber
Monfred, du bist einfoch gut."
Monfred Boßmonn donkle für die hohe Auszeich-
nung, dos Lob und die würdevolle Feier; ebenso
donkle er seiner Ehefrou Gerlinde, seinen beiden
Kindern, den Geschwislern und Freunden für Rück-
holi und Unterstützung, denn ,,nur so gehe Ehren-
oml." Seine Bemerkung, eine solche Ehrung erfohre
nur einer von 50-000 und Lisdorl sei nun mit drei
Bundesverdienslkreuzlrögern deuilich überreprö-
senlied, veronlossle SZ-Lokolchef Mothios Winfers
zu einerr Kommenlor unter der Uberschriff: ,,Lisdorf
sprengt die Slotistik" in der SZ vom 8./9.Febr. 2014.
Noahslehend dos ehrenomlliche Lebenswerk
von Mqnlred Boßmonn,lür dos er die hohe Aus-
zeichnung erhollen hol:
Seit 1968 okiives Mitslied der Chorgemeinschoft MGV
1859 Lisdorf, dovon 7lohre im Vorslond ols Kossierer
Von 1972 bis 1987 Kirchenrechner der Kirchenge-
Seil I975 Miiglied im VeMoltunssrol der Kirchense-
meinde, zusldndig für Finonzen und seit 2012 ouch
stellv. Verwoltungsroisvorsilzender
1982 lnitiolor, Miibegründer und Vorsitzender des Or-
selbolfördervereins LisdorJ, dessen Ziel es wor, den
Neubou einer Orgel finonziell zu sichern. Dieses Ziel
wurde I993 eneicht.
Ab 1983 Gründung der Konzertreihe ,,Klingende KiF
che" in der Pfonkirche Lisdorf
I993 Gründuns des Fördervereins ,,Klinoende Kirche"
und seither Vorsilzender und Orgonisotor von blsher
168 großen und onspruchsvollen Kirchenkonzerten
(u.o. Wiener Sdngerknoben, Regensburger Domspot-
zen, Schwedischer Rundfunkchor sowie Orchesier und
Orsonisten der Wehklosse)
1996 Mitiniiioior und Mitbegründer des lniernoiionolen
Orselkomposilions-Weilbewerbs rrii der Stodt Soorlouis
in dreiiährlsem Turnus
t996lnitioior der Soorlouiser Orgelioge in der Pforkir-
che Lisdor{
1999 lnilo-o de turooö:schen Orgelol.odem e
2004 niiiotor der großen Lisdorfer Open-Air-Konzerie
ouf dem Kirchploh
2008 lniliotor und deengeber des Kirchenmusikpreises
der Kreissiodi Soorlouis, der o e drei Johre on Perso-
nen verliehen wird, die sich in besonderem Moße um
die Kirchenmusik ;n Soorlouis verdient gemocht hoben
20Il Miiorgonisolor der I100-lohfeier in Lisdor{
Die beslen Vorousseizungen für die kirchenmusiko-
lischen Erlolge woren durch die Schoffung des Or-
gelbou-Fördervereins Lisdorf im Johre 1982 r-rnd in
der Nochfolgeinstitution, dem Förderverein,,Klin-
gende Kirche" gegeben.
Monfred Boßmonn isi es mit Unterslükung der
Vorsionds- und Vereinsmitglieder gelungen, Lisdorf
und dom;t ouch die Siodt Soorlouis zu einem Mor-
kenzeichen für onspruchsvolle und obwechslungs-
reiche Kirchenmusik zu enlwickeln.
Bereits 2010 wurde Monfred Boßmonn mil dem
Josef-Gessner-Preis ousgezeichnei, den der
CDu-Stodtverbond Soorlouis seil 2005 on Bürger
der Slodt Soor ouis verleiht, die sich durch beispiel-
hoftes ehrenomtliches Engogemeni zum Woh e der
Allgemeinheit verdient gemocht hoben.
ln Würdigung seines Engogemenls um den lnier-
nolionolen Orgelkompositionswellbewerb und die
Europöische Orgelokodemie wurde ihm 201I der
Kirchenmusikpreis der Stodt Soorlouis verliehen.
Auch seine bereils über 4 Johrzehnte hinousgehen-
de unermüdliche Tötigkeilen im Verwohungsrol der
Koth. Kirchengemeinde,,Sl. Crispinus und Si. Cri-
spinionus Lisdorf" zeigen umfongreiche und vielbe-
ochlete Ergebnisse ouf, die er mit wesenllicher Un-
terslülzung der ieweis zustöndigen Pforrherren und
Verwoliungsroismiigliedernerreichen konnle.
Erwöhnenswerf ist insbesondere die zweimolige
subslonzerhohene lnnenroumsonierung der Kirche
in den lohren 1975/78 vod 2010/ll, der Neu-
bou des Kindergorfens, die Einweihung der Orgel,
der Neubou des Pforrheims, die Neugeslollung des
Kirchp ofzes, die Außenrenovierung der Kirche, die
renovierung des fforrhouses, die Neueindeckung
des Kirchendoches und der Tu rmsonierung in 2013.
Seine berufliche Loufbohn begonn Monfred Boß-
monn noch dem Besuch der Hondelsschule im
lohre I959 bei der Stodtsporkosse Soorlouis. Auch
noch der Fusion mil der Kreissporkosse Soorlouis
wor er in verschiedenen leilenden Funktionen tötig,
zuletzt ols Leiier der Ableilung Vermögensmonoge-
ment, bis er im.Johre 2006 in Renle ging. (hg)
27
I
>
Bilder von der Feierslunde qm 4. Februdr 20l4 zur verleihung
des Bundesverdienslkreuzes dm Bonde qn Mqnlred Boßmonn
KOI,4I/IUNEN
öRrc rei
STAATSAN G E HÖRIG K E II
4,
Bundesverdienstkreuz
lür Klemens Port
Am 15. September 2013 verlieh Bundespräsident
.loochim Gouck dem Lisdorfer Klemens Pod dos
Bundesve,oienstk,er:z om Bo'1de, dos ihm in einer
Feierslunde om 10. Dezember 2013 im Soorlou'
iser Rothous von lnnenminislerin Moniko Boch-
monn überreicht wurde. Domii wurde Klemens Port
für mehr ols 50 Johre ehrenomiliches Engogen enl
in verschiedenen Funklionen und Bereichen von
höchster stootlicher Stelle gewürdigt.
lm letzten Heimotblott Nr. l5 hoben wir einen Bild-
bericht über die Feierstunde om 10. Dezember im
Qoihous geb'ocni, der urs {reundlicherweise ,or
der Pressestelle des lnnenminisleriums kurzfrisiig
zur Verfügung gesielli worden wor. Aus redoktio-
nellen Gründen wor der vorgesehene Textbeilrog
nicht mehr möglich, den wir hiermit nochholen.
Dos ehrenomtliche Lebenswerk von Klemens Porl
in Kurzform:
Seit t965 Vorsitzender und okliver Sönger der
Chorgemeinschoft MGV 1859 Lisdorf e.V mit
folgenden Höhepunklen: Fusion der Söngerverei-
nigung mit der Germonio Lisdorl; Gründung und
Aufbou der heutigen Kinder- und Jugendchöre; Be-
gründung der Vereinsfreundschoflen mit dem MGV
Eintrocht Nußboch/Schworzwold, dem Schulchor
"Amicole Loique Michelet" ous St. Nozoire und
dem MGV Eisenhüttenstodt.
Seit 1985 Mitglied im Pforrgemeinderot Lisdorf,
dovon 20 lohre Vorsilzender; viele Johre Mitglied
im Verwohungsrot der Pforrgemeinde mit verschie-
denen kirchlichen Aufgoben
Seil mehr ols 3O Johren Vorstondsmitglied und
Troiner von Schüler- und Jugendmonnschoften des
Hondbollvereins,,SC Soorgold Lisdorf" und Schul-
sportgruppen; derzeit Troiner der Hondboll-Minis;
seit 2004 Ehrenmitglied des SC Soorgold.
Seit vielen lohren Vorstondsmitglied des CDU-Orts-
verbondes Lisdorf
Von I98zl--I989 Milglied des Slodtrols Soorlouis
und seither Mitglied im Kulturbeirot der Stodt
Seit t 997 VorsiondsmitgLied im Verein für Heimot-
kunde Lisdorf e. V
Klemens Port obsolvierte eine Ausbildung zum
Vermessungstechniker beim Kolosferomt Soor-
louis urd wo, dorl bis zu se:ne'Pensionie'r..rng in
iohre 2006 ols Vermessungsbeomter des geho-
benen Diensles (zuletzt Oberomfsroi) in der soor'
idndischen Kotosterverwollung beschäff igt. lm Johr
2000 wurde er mii der Ehrenplokeäe des soor'
löndischen Kuliusminislers ousgezeichnel für sein
Engogement im Soor-Söngerbund. 2007 erhielt
der vom CDu-Stodtverbond Soorlouis den ,,Jo-
sef-Gessner-Preis" lür seine besonderen Verdiensle
zum Wohle der Allgemeinheit.
Klemens Porl übt seine ehrenomtlichen Tötigkeiten
bis zum heutigen Tog uneingeschrönkt ous, so doss
noch eigener Aussoge von Ruheslond noch keine
Rede sein konn.
Lisdorf sprengt die Stolislik
Unter dieser Überschriff setzfe Mothios Winters, Chef
der Loko redoktion Soorlouis/Dillingen der Soorbrü-
cker Zeiiung, einen Kommentor zur Verleihung des
Bundesverdienstkkreuzes on den Lisdorfer Monfred
Boßmonn in der Ausgobe vom 8./9. Februor 2014.
Boßmonn hotle nömlich in seiner Donkesrede be-
rTe.l,t, ooss diese einmolige Ehrung nur einem
von 50.000 (Bürgern) zuleil würde, do sei Lisdorf
doch deut ich überreprösenfiert. Gemeint woren
neben ihm die beiden onderen onwesenden Trö-
ger des Bundesverdienslkreuzes ous Lisdorf: Kle-
mens Port, der kurz zuvor ousgezeichnei worden
wor, und Erich SeideL, pensionierfer Schulrektor,
der die Auszeichnung 2002 erhollen hofte für sein
ehrenomtliches Engogemeni in den Bereichen
Schule, Chöre, Vereine, Kirche und Sport. lm sel-
ben Johr erhieli Heiner Groß ous Lisdorf ebenfolls
dos Bundesverdiensikreuz om Bonde für seinen eh-
renomllichen Einsoiz in der Komrnunolpolitik (20
lohre Ortsvorsilzender, 4l Johre Sfodiroi, 5 Johre
ehrenomlLicher Beigeordneter), in Vereinen (Grün-
d,,.lng des Vereins für Heimotkunde und des Ten-
nisclubs), Vorsitz bei Londjugend und Junger Uni-
on und in der Heimolforschung. Desweileren sind
.Josef Rupp (1997) und Hons Podewin (2012) ous
Lisdorf vom Bundesprösidenlen mit der Bundesver'
dienslmedoil e ousgezeichnel worden; Josef Rupp
für sein iohrzehntelonges Engogemeni im Rodsporl
urd weiterer El-renö"ite..r, Hons Podewin wegen
seiner ehrenomllichen Tötigkeit ols Vorsilzender
und Vorstondsmitglied in mehreren Vereinen, ols
Schiedsmonn und Schöffe sowie in weiieren ehren-
omllichen Funklionen. lohonn Morguet, der 2002
verstorb, wor seii l99l ebenfolls Tröger des Bun-
desverdienslkreuzes om Bonde.
Mon konn Molhios Winiers durchous zuslimmen,
wenn er meinl, doss dieser siotistische Ausreißer mo-
themotisch nichl zu erklören sei. Sieben Auszeich-
nungen innerholb von 20 Johren bei rund 3.500
Einwohnern sei wohl so einmolig wie die deEeitige
Prösenz von fünf Soorlöndern ouf der Führungsebe-
ne in Ber in. Seine Vermufung, doss für eine solche
Dominonz ,,vielleichl die LisdorJer Gene" moßgeb-
lich seien, erscheini nichl gonz obwegig.
ln Lisdorf gibt es sowohl ein florierendes Vereinsle-
ben ols ouch einen ousgeprögten Gemeinschofts-
geist, wodurch eine gute Enfwicklung des Ehrenom-
ies begünstigt und verdiensfvolle Personen gewürdigt
werden, indem sie nichi zulefzf zur Auszeichnung
vorgeschlogen werden. Domit konn iede Stotistik
gesprengt werden. Jetzf wurde festgestellt, doss in
dem ongegebenen Zeilroum sogor ocht Lisdorfer
ousgezeichnet wurden. Der im Forl Rouch wohnhof-
te OSiD.i.R. Wolfgong Herrmonn hot 2001 eben-
folls dos Bundesverdienslkreuz om Bonde erhohen.
lnsgesomt hoben bisher l4 Lisdorfer einen Bundes-
verdienstorden erholten. Alle sieben Lisdor-fer Tröger
eines Verdienslordens gehören dem Heimotkunde-
verein on. Dos dürfte wohl einmolig sein. (hg)
29
Folgende Lisdorfer wurden bisher mil einem Verdienslorden
der Bundesrepublik Deutschlond
vom Bundesprösidenten ousgezeichnel
Seit dem LJonuor 1957 gehört dos Soorlond ols 10. Bundeslond zur Bundesrepublik Deulschlond; om
6.Juli 1 959 erfolgte die wirtschoftliche Eingliederung. Seither wurden ouch Soorlönder vom ieweiLigen Bun-
desprösidenlen für herousrogende Leistungen im Beruf, Stoot, Gemeinwesen, Gesellschofl und Ehrenomt
mit einem Verdienslorden der Bundesrepublik Deutschlond gewürdigi.
Folgende Lisdorfer Bürger oder hier geborene hoben seilher diese höchsle Auszeichnung des Stootes erhol-
ten, wobei wir keine Gewöhr ouf Volistöndigkeii erheben können:
1963 Johonn S.hmitl-E.ker (t 894-1980)
1965 Jokob Seidel (1899-1971)
1968 Johonn Kleinbquer (1888-I976)
t971 Willi Trockle (I9I3-I99I )
t975 Johqnn Porr (1911-!984)
l98O Hqns Welsch (1923-1995)
1987 Josel Rupp
l99l Johonn Morguer (1919-2002)
2OOt Wollgong Hermonn
2002 Erich Seidel
2002 Heiner Groß
2012 Hons Podewin
2013 Klemens Port
20'14 ilonlred Boßmonn
Bundesverdienstkreuz l.Klosse
Bundesverdienstkreuz om Bonde
Bundesverdienslkreuz qm Bqnde
Bundesverdienslkreuz om Bqnde
Bundesverdienstmedqille
Bundesverdienstkreuz l.Klosse
Bundesverdienslmedoille
Bundesverdienstkreuz om Bonde
Bundesverdienstkreuz qm Bqnde
Bundesverdienslkreuz om Bqnde
Bundesverdienslkreuz om Bonde
Brrndesverdienslmedoille
Bundesverdienstkreuz om Bonde
Bundesverdienstkreuz qm Bonde
lnnerholb von 50lohren vierzehn höchsle Stootsouszeichnungen sind für einen Ort von weniger ols 4000
Einwohner viel, sehr viel sogor, den wohl kein onderer Or1 gleicher Größenordnung oufweisen konn.
Woron dos liegl, konn mon nur spekulieren. Zunöchst muss mon über viele .lohre, oflmols ein Leben long,
Ar.:ßergewöhnliclres geleislet hoben. Donn muss irgendeine Person, die etwos rede-, schreib- und wellge-
wondt isl, e;nen on den richtigen Slellen vorschlogen, die ihrerseits noch eingehender Prüfung den Vor-
schlog on den Bundesprösidenten in Berlin weiterleiten. Dieser prüft den Vorschlog nochmols eingehend
und wöhlt donn unier den eingegongennen Vorschlögen die or.:szuzeichnende Person ous, wobei nolürlich
eine Prise Glück ouch eine Rolle spielt.
Noch r.rnseren Recherschen wurden die viezehn Lisdorfer von elf verschiedenen lnslitulionen bzw. Personen
vorgeschlogen, wobei der ous Lisdor{ stommende lnnen-Stootssekretör Georg Jungmonn dreiAusgezeich-
nete (H.Groß, Kl.Porl, M.Boßmonn) und einer von diesen (H.Groß) den 1991 ousgezeichnelen Johonn
Morguet in Vorschlog gebrocht hot.
Die Verdienslorden der Bundesrepublik Deutschlond werden jeweils vom omlierenden Bundesprösidenfen
verliehen.
Bei J.Schmitt-Ecker, J.Seidel, WTrockle und J.Kleinbouer wor dos Bundesprösident Dr. Heinrich Lübke; bei
J.Pori Bundesprüsident Wolter Scheelj bei H.Welsch Bundesprdsident ProiDr. Korl Corstens; bei .l.Rupp und
J.Morguel Bundesprdsident Dr. Richord von Weizöcker; beiWHermonn, E.Seidel und H.Groß Bundesprösi-
denl.lohonnes Rou; bei H.Podewin, Kl.Port und M.Boßmonn Bundesprösident Joochim Gouck. (hg)
30
Iladiti0nsleiGhes Gastnaus Bleiningcl
lBreydasch Wiltscnafll ist Geschichtc!
Gleich zu Beginn des neuen Johres 2014 wurde
ein Bouzoun um dos Goslhous Breininger on der
Ecke Klein-/Mochesstrosse in Lisdorf gezogen und
von einer beouflroglen Firmo mil großen Boumo-
schinen dem Erdboden gleich gemocht. Schon
noch wenigen Togen wor der möchtige Trümmer-
berg beseitigt. Ein Teil der Sondsieinmouern wur-
de vor Ort geschredderl und zur Verfestigung des
Bougrundes in den Boden eingeorbeitet.
' :,, !,t.r üosr-n,.i l'rth
'--i iss cus liesdcr/ a. S.
Der neue Eigeniümer beobsichtigt, dori ein Mehr
fomilienhous zu errichien. Mit dem Bou soll bereits
in nöchste. Zeit begonnen werden. Seine r,Jrsprüng-
liche Absicht, dos Goslhous mit großem Sool und
Nebengeböuden für Wohnzwecke umzubouen,
wurde ous wirtschoft lichen Gründen oufgegeben.
Die letzte Eigentümer;n des Anwesens, Ute Ereinin-
ger-Reufen, Wilwe des om 6.2.2008 verstorbenen
Adolf Breininger, soh sich ous verschiedenen Grün-
den gezwungen, dos Anwesen zu verkoufen.
lm Gosihous Breininger hoben nicht nur die meis-
ten Lisdorfer Vereine geiogt, sondern sie wurden
ouch dori gegründet bzw. noch dem 2. Weltkrieg
reoklivierl. Dos woren 1948 die SöngervereinigL/ng
MGV 1859 und die Orlsgruppe des Sooriöndi-
schen Bouernvereins sowie die Ortsverbönde der
domoligen Porleien, 1950 der Bergmonnsverein
St. Borboro, 1954 die Londjugendgruppe Soorlou-
is, 1955 CDU und JU. Noch in guler Erinnerung ist
eine porteiliche Großveronsloltung im großen Sool
des Goslhouses 1959, ols vor co. 300 Anwesen-
den die domols etwo gleichstorken Ortsverbönde
von CDt-.] und CVP zum neuen CDU"Ortsverbond
fusionierlen. Auch die heimolgeschichtliche Orts-
szene wor im historischen Goslhous Breininger
ongesiedelt. Dorl wurde om 7.11.1997 in Anwe-
senheil der Vereinswiriin Ule Breininger und Ger-
not Korge von der Kreisvereinigung für Heirnot-
kunde unler Leitung des Stodtverordnelen Heiner
Groß der Verein für Heimolkunde gegründet mit
mehr ols 60 Gründungsmitgliedern. Kurz donoch
konnte dort ouch der 5. Bond der Geschichte der
Kreisstodt Soorlouis - Lisdorf von der Steinzeit bis
zur Gegenworl (1996) vorgestellt werden. Au{ lniti-
oiive von Heiner Groß wor dieses Buch im Rohmen
einer löngeren Arbeilsbeschoffungsmoßnohrre der
Stodt Soorlouis von dem Trierer Hisloriker Arnt Fin-
kenberg erslelh worden. ln den Johren 1998 und
2000 fond im großen Sool die Veröffenllichung des
LisdorJer Heimolkolenders mit Zeichnungen des
Rehlinger Molers Robert Eisenborth stott mit geson-
glicher Umrohmung durch den Gesongverein und
die Lisdorfer Söngerin Sobine Becker. Eine weilere
Veröffentlichung im Gosihous Breininger erfolgte
Mitte des Johres 2001 in Form eines 3-böndigen
Buches "Die Einwohner von Lisdor{ vor 1900", dos
von dem Lisdorfer Vereinsmitglied Rudolf Zenner
ous Felsberg mil Unlerslülzung von Heimotfreun-
den ous Lisdorf erstelll worden wor.
Noch dem Bou der Mehrzweckholle ouf dem
Schulhof in Lisdorf 1995, die spöier noch dem
ous Lisdorf slommenden Soorlouiser Ehrenbürger
Hons Welsch benonnl wurde, ging die Auslostung
des großen Sooles im Gosthous Breininger deutlich
zurück. Aufgrund von hohen Unterholiungs- und
Energiekosten wor der große Sool mil einer Nulz-
flöche von 374 qm und Nebenröumen, die 1979
mil finonzieller Hilfe der Stodt Soorlouis errichlel
worden woren, noch Aussoge der Eigentümerin
nicht mehr wirtschoftlich zu belreiben. Außerdem
slonden dringende Renovierungen von Doch, De-
cke und Heizung im Sool on mit einem Koslenouf-
wond von 200.000 Euro.
Ab 1998 bestond die Absicht, den großen Sool in
ein Holel umzubouen und die Goslstube mit den
beiden kleinen Sölen gelrennl weiler zu bewirlschof-
len. Wegen seines schlechlen Zustonds wurde der
Sool ob November 2001 geschlossen ,-rnd die Um-
bouobsichten oufgegeben. Ab 1.1. 2009 wurde die
Gostwirtschoft von einem Pöchterehepoor ols Spei-
selokol betrieben, onfongs mil gutem Erfolg. Doch
schon zum 1.7.2010 brochte die vorzeitige Kündi-
gung des Pochtuertroges dos endgültige Aus für dos
trodilionsreiche Hous mit seiner longen Geschichte.
Diese Geschichte begonn bereits im Mitteloher
ols Hofonloge und Kloslerschönke, die zur Abtei
3t
tl
H
Wodgossen gehörte. Noch Umbrüchen durch die
fronzösische Revolulion 1789 - 1795 mil Enteig-
nung und Privotisierung des Klostereigentums kom
1836 dos Anwesen mit Gosistöite und Bouernbe-
trieb in den Besilz von Ludwig Eugen Mochel, der
vor 1782 in Cuignieres in Fronkreich geboren wor
und om 21.04.1818 in Lisdorf eine Borboro Po-
toue Polum lgeb. 2A.09.17 7 6) heirolele. Als Trou-
zeugen fungierlen Postor Johonn Goby {53 Johre),
Müllermeister Johonn Peler Slein (34 .Johre) und
Bürgermeisler und Ackerer Johonn Becker (38
Johre), olle ous Lisdorf. Dorous lössl sich schlie-
ßen, doss die Broulleute ziemlich ongesehen wo-
ren in Lisdorf. Die Brout, immerhin schon 42.lohre
olt und 6 Johre öller ols ihr Bröutigom, wor die
Tochler eines königlichen Zollbeomlen in Soorlou-
is mit Wohnsitz in Lisdorf. Die Brout brochte zwei
Töchter mit in die Ehe - Morgorelhe Pouline, geb.
l8l3 in Soorlouis, und Morgoretho Julione, geb.
1815 in Lisdorf. Borboro Poloue Mochel - Polum
storb 1844 im Aller von 68 Johren in Lisdorf, ihr
Ehemonn Ludwig Eugen Mochei 1858 im Alter
von 76 Johren. Noch ihm ist die Mochesstroße in
Lisdorf benonnt. Noch seinem Tod ging die Gost-
wirtschoft über oul seine Tochler Morgoretho Juli-
one Mochet, die 1832 im Aller von I7 Johren den
Ackerer und Görlner Peler Morguei (geb. 8.7.181 1),
Sohn von lohonn Peler Morguel und Gertrud geb.
Ecker heirolete. Perer Morguet und seine Ehefrou
führten die Gostwirtschofl sowie eine größere Lond-
wirtschoft bis 1876, ols Peter im Alter von 65 lohren
verslorb. Morgorelho überlebte ihren Monn um I I
Johre, bis sie 1887 mil72 Johren storb. Sie hohen
insgesoml 11 Kinder, von denen ollerdings 5 früh
slorben. Sohn Motthios Morguet (geb. 11.2.1848)
übernohm noch dem Tode seines Voters die Gosl-
wirtschoft und den londwirtschoftlichen Belrieb. Er
heirotete 1874 Elisobelh Louis (geb. 1854), Tochter
des Mühlenbesitzers Johonn Louis und Angelo geb.
Quirin. Sie hotten 5 Kinder, von denen zwei im Kin-
desoller storben. 1883 storb Motthios Morguet im
Alier von 35 Johren, seine Frou wor erst 29 Joh,
re olt. Sie heirotete 1888 den ebenfolls verwilweten
Gutsbesitzer und Koufmonn Friedrich Wilhelm Ruff
(53 Johre), wohnhoft in Lisdor{, der ous erster Ehe 4
Kinder hotte. Ihr gemeinsomes Kind slorb kurz noch
seiner Geburl. Friedrich Wilhelm Ruff wor übrigens
der Voler des spöleren Lisdorfer Bürgermeislers Mox
Ruff (1920-1933). 1894 storb Friedrich Wilhelm
Ruff im Alter von knopp 60 Johren; seine 24 Johre
jüngere Frou Elisobeth überlebte ihn um viele Johre.
Sie wohnte in der Villo Ruff in der Provinziolstroße.
Noch dem plötzlichen frühen Tod des Gost- und
Londwirtes Motlhios Morguei übernohm dessen
Schwoger Josef Breininger (geb. 27.1.1834), Sohn
32
von Philipp Breininger und Morio geb. Kneip, und
dessen Ehe{rou Anno Morio geb. Morguet (geb.
9.9.1834) die Gosiwirtschoft und den londwirl-
schoftlichen Betrieb. Sie hotten l0 Kinder, von de-
nen zwei dos Kindesolter nichl überlebfen. Josef
Breininger wor ein sehr umtriebiger und fortschritt-
licher Gosf- und Londwirt. Seine Gostwirlschofl
Breininger-Morguet entvr'ickelte sich zu einem gut
gehenden Gosthous und führenden Bouernwirl-
schoft weit und breit. Auch der londwirtschoftliche
Betrieb wurde sowohl im Acker- und Gemüsebou
ols ouch in der Rinderzucht ein Musterbetrieb. Jo-
sef Breininger wor viele Johre Mitglied im Gemein-
derot, Orisvorsieher und von 1890 bis 1905 Ab-
geordneler in dem 27köpfigen Orgon des Kreises
Soorlouis, dem domols u.o. ouch die Gutsbesiizer
du Sorz de Vigneulle r.rnd Friedrich Wilhelm Rr.rff
ous Lisdorl ongehörlen. Aufgrund seiner höufigen
Abwesenheil durch seine nebenberullichen Amter
übergob er 1896 Gost- und Londwirtschoft on sei-
nen Schwiegersohn Peter Groß (geb. 9.12.1864),
Sohn von Nikolous Groß und Kothorino geb. Klein
ouf der Holzmühle. Peler Groß wor seit l89l mit
Tochter Anno Breininger verheirotel und wohn-
le seither im Goslwirtschofts-Anwesen. Vor seiner
Heirot hotte er einige Johre bei der koiserlichen
Gorde in Berlin gedient, wos ihm domols große
Anerkennung brochle. Dos Ehepoor Groß-Brei-
ninger bekom in den Johren 1892, 1893, 1895,
1898, '1900
und 1906 insgesomt 6 Kinder. 1895
verstorb plötzlich und unerwortel die Ehefrou von
Josef Breininger im Aller von 6l .Johren on einem
Herzschlog. Die vielbeschöftigte Ehefrou, Mutter
und Omo hinterließ eine große Lücke in Hous, Hof
und Gostwirtschoft.
Kurz noch der Geburt ihres ietzlen Kindes Hein-
rich isl Anno Groß-Breininger 1906 im Alter von
4l Johren on den Folgen der Gebtrrt gestorben.
Ehemonn Peler Groß (ebenfolls 41 Johre) und der
verwitwele Voter Josef Breininger (72 Johre) ston-
den nun mit 5 kleinen Kindern (0-13 Johre), der
vielen Arbeit im Goslhous, in der Lond- und um-
fongreichen Viehwirtschofl vor großen Problemen.
Mit Unlerslützung der Fomilien Groß und Breinin-
ger gelong es. olles zu erholten.
Es ist überlieferl, doss dos Goslhous e;n beliebler
Treffpunkt der zohlreichen Bouern ous Lisdorf und
den Nochborgemeinden wor Von doher slomml
der Nome ,,Bouernwirlschofl", wie die Gostwirt-
schoft Groß-Breininger fost 100 Johre long hieß.
Sie wor ob er ouch ein beliebter Treff für viele Kom-
munolpolitiker ous noh und fern, die sich hier ger-
ne mit dem erfohrenen Kommunolpolitiker Josef
Breininger und seinem weltoffenen und Berlin-er-
fohrenen Schwiegersohn Peter Groß ouslouschlen.
Lisdorfer heimatblatt 16 17
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Heimatheft 10
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Festbuch erntedankfest 4.oktober 1936
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Lisdorfer heimatblatt 16 17

  • 1. : --f 8ixüorfer 6eiut]b.16/ 17 lDtoi2014 Trei§ 5,00 GürD 250 SaFe pfonhircDe Sidborf 1764 y 2014 Bouherl Abt Dr. Michoel Stein ;). ] . "t: fT 1*:!'i:. ,il '''r:)! Ar.hilelf/Bqumeisler Johonn Heinrich Eckhordt, Abtei Wodgqsseh Plqrrer bei der Einweihung Prämonstrotenser Chlod Fr. Eydt Pforrer im Jubiläumsiqhr 20I4 Rqll Hieberr
  • 2. NeueFüh,unqsrptzeimRotho6s.",."i..br.J"-",;äj;................... ........... .................. ...... .............2 Chronikde,Gesrliche.lnderPforclCrispnusundCrispinionusLisdodseitdemlohr1760.......................... ...t0 lryentor der lirchlichen Kußrgüier im Sislum Trierhier: Plo knche Soorlouir- Lisdor[....... .......2l Lodwis lX., Hel ser Ludwis Kö.is von F,onkeich und Pforporrcn yon Sr. Ludwis Soonoos Fonf Soonönder on den kholthebeln der Mo.hr in Be/ih.... ...24 ,,,,,''26 Folqende Lisdoderwuden bishe, mii einem verdienstoden der Bunde$ep!blik Deutschlond vom Bundespräsidenten ousqez.._^e ...........30 Denkmo seschützter Morienhol so verdnhtel bebouJ üerden ..43 Neue Führungsspifze im Rothous Soorlouis ob I .Jonuor 20i 4 Oberbürgermeister Rolond Henz {SPD) überreicht Bürgermeislerin Morion losi (CDU) und Beiqeord- nelen Günier Melchior (Grüne) ihre Ernennungsurkr.rnden. Sie woren om 27. Juni 2Ol3 in ge- heimer wohl i.. Stodlrol ols Noch- folger von Klor..,s Pecino (CDU) und Monfred Heyer (SPD) gewöhlt wor' den. Folo: Stodt Soorlouis lmpressum: Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V Am Ginsterbers 13, 66740 Soorloois-tisdorf Tel.:06831/ 4 l6 94, For 06831/ l2 87 53 Heiner Groß (veronnvorllich) Geors Groß, Asnes Groß, Gobi Feld, Horold Weiler, Monfred Nebeiuns Druckerei und Verlos Heinz Klein GmbH, Auf der Wies 7, 66740 Soonouis-Lisdorf Kreissporkosse Soorlouis (8LZ 593 501 l0), Kto. Nr: 74 30088 0 volksbonk Soorlouis (BLZ 593 901 l0), Kto. Nr: 1401217629 5 Euro ie Heh, Vereinsmilslieder erhohen es koslenlos Nomenilich sekennzeichnete A.tikel geben die Meinung des Ve ossers, nichl unbedinst der Redoktion, wieder No.hdruck, ouch ouszussweise, nur mit Genehmisuns des Heroussebeß 2
  • 3. Verehrle Leserinnen und Leser, vier Monole noch der Nr. l5 stellen wir lhnen heule eine Doppelousgobe des Lisdorfer Heimolbloiies vor. Der Grund sind zwei Kirchenjubiöen in diesem Johr, und zwor dos 250iährige.lubildum der den beiden Heiligen St. Crispinus und Crispinionus geweih- ien Borock-Pforrkirche Lisdorf und der ochihunder-iste Geburtstog des Heiligen König Ludwig lX., seii 1685 Schutzpotron der Pforrkirche St. Ludwig in Soorlouis. Beide Kir- chen leitet seit 2007 Pforrer Rolf Hiebert, und sie sind seil 201I in der ,,fforreienge- meinscholt links der Soor Soorlouis" vereint. Den größten Teil dieser Ausgobe widmen wir dem LisdorJer Kirchenjubilöum, dos von der Kirchengemeinde in der Woche noch Pfingsien gefeiert wird. Die Lisdorfer Pforrkirche ist in den Johren 1760 - 1764 on Stelle der bereits seit etwo 900 dort vorhondenen ollen Kirche von der Abtei Wodgossen unter dem ous Lisdorf stommenden Abi Dr. Michoel Slein errichtet worden. Benediziert wurde die neuerrichtete Pforrkirche om 25.1 1.1764 von Abt Dr. Michoel Stein gemeinsom mit Ortsplorrer Chloud Fr. Eydf und 8 weiteren Mönchen der Abtei Wodgossen. Geploni und gebout wurde die Kirche von dem Wodgosser Abtei-Boumeisler Heinrich Eckhordt, der ous der Gegend von Moinz slommle und mil einer Soorlouiserin wor Er hot im Auftrog von Abt Dr. Michoel Sfein mehrere zur Abtei Wodgossen gehörende Kirchen gebout und ist I 765 beim Bou der Pforrkirche Bous tödlich verunglückt und wurde in der ebenfolls von ihm erbouten Wodgosser Abtei-Kirche beigesetzt. Eine gonze Reihe weiterer lubilorer r:nd oklueller Ereignisse hoben wir in dieser Ausgobe behondelt, wos letztlich zu diesem Doppelheff geführi hot. Wir hoben uns wieder bemüht, die verschiedenen Artikel mit vielen Bildern zu illusfrieren. Wir wünschen lhnen viel Freude beim Lesen der Artikel und Betrochten der Bilder lhr Heiner Groß Vorsitzender des Verein lür Helmqtkunde Lisdor, e,V, Londrot Pqtrik Louer feierle 50. Geburtstog Potrik Louer ous Nolboch, seit 15. Mörz 2012 Londrot unseres großen Londkreises Soorlouis hoi om 9. Jonuor 2014 seinen ,,50" gefeierl. Er hoäe om 22. Januor 2012 ols SPD-Kondidot die Londrotswohl mit 55,7% gewonnen. Die Wohl wor er{orderlich geworden, nochdem die beliebie Londrötin Moniko Bochmonn ous Hülzweiler von Minislerprdsi- denlin Anngrel Kromp-Korrenbouer im August 20,1 I ols Ministerin in ihre Regierungsmonnscholt berufen wurde. Potrik Louer siudierle luro und wor donoch Richier om Amisgericht Soor- louis. Als Nochfolger des einige Johre im Lisdor{er Ortsteil Holzmühle wohnhoflen Kurt Adom (SPD) wurde Louer spöter zum Bürgermeisler in seiner Heimolgemeinde Nolboch gewöhli. Potrik Louer isl noch seinem Amtsontriä ols Londrot zum Vorsilzenden der,lereinigung für die Heimotkunde im Londkreis Soorlouis" gewöhlt worden, dem der Lisdorfer VHL-Vorsitzende seit fosi 40 lohren ols Mil- glied ongehö*. Londrot Potrik Louer ist Lisdorl und seinen Vereinen sehr zugelon. Beim I l00iöhrigen Ortsiubilöum 201I wor er bei ollen Fesiveronslohungen onwesend. Bei den Heimspielen der HGS ist er off mit seiner Frou onwesend. An der Arbeit des Vereins für Heimotkunde Lisdorf nimmt er regen Anteil. An seinem Gebudslog grotulierten ihm im Vereinshqus Frouloulern zohlreiche Freunde und Bekonnte sowie Verfrelern von Behörden und Porfeien, nicht nur von der SPD , der er seit gut 30 Johren ongehörl, sondern ouch von der CDU und onderen Por-teien. Sein Londrotskollege Udo Recktenwold (CDU) ous St.Wendel grotulierte mit einer herzhoften Rede,,vom schworzen zum rolen Bruder". Der Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V und dos Lisdorfer Heimotblott groiulieren nochmols sehr herzlich und ho{fen ouf weitere treue Verbundenheit. (hg) t I ffi-i
  • 4. lisdorl, eine Plarei - im Wandel det leit Abdruck ous Fesischrifl I 100 Johre Lisdorf, Vedosser: Monfred Boßmonn Reklor o. D. Johonn Görgen, der fost 20 Johre in Lisdort Lehrer und Erzieher wor, log die Erlorschung der Geschichfe unseres Sfodffei/es sehr om Herzen. ln einer umf ongreichen geschichllichen Zusommen- fossung über,,Entstehung, Wochstum und Enlwick" iung des Stodtteiis lisdorf" hot er vor seinem lode, im Johre 1975, eine umfongreiche Dorsteliung die- ser fhemolik verfosst. Dieses werk beinholfef eine Fülle von Dofen, die ouch die Geschichte der Pforrei und ihrcr Geistli- chen umfossf. Hiet einige Auszüge dovon: Lisdorf konn ohne Zweifel zum öltesten Sied- lungsgebiet der Soorheimot gezöhlt werden. ln einer Urkunde ous dem Johre 9l I wird berichfei, doss König Korl lll., Herrscher im westfrönkischen Reich, seinem Gelreuen Slephon, Bischof von Combroi, die Villo (Hof) Lestroph im Niedgou on der Soor gelegen, durch Erbrecht übereignet hot. Dos Beslehen einer Pforrei Lisdor{ in der nochko- rolingischen Zeit konn doher ols festsiehend on- genommen werden. Weiter heißt es: ,,Die Kirche sei ousgezeichnel durch den Leib des hehren Bekenners, des hl. Crispinus. Es besteht die unbestreilbore Tolsoche, doss bereils um 900 in Lisdorf eine Kirche gestonden hot, die den römischen Mdrtyrern Crispinus und Crispinio- nus, den Schutzheiligen der Gerber, Schuster und Solller, geweiht wor. 4 G Lultoufnohmevon 1928 Det eßle Pfdfiet Der ersie Pforrer, der dem Nomen noch überliefert ist, wor um I183 der Priester Chrisfion. Von dieser Zeil on werden die Belege und Urkunden über eine Pforrkirche in Lisdorf genouer und zuverlössiger. So schenkte im lohre 1220 Gröfin Lukordis von Lei- ningen dos Polronoisrechl der Kirche Lisdorf der AbteiWodgossen. lm lohre 1232 verlieh der Erzbischof von Trier dos Poironotsrechl in Lisdorf dem Kloster Wodgossen, nochdem I135 in einer Schenkungsurkunde der gröflichen Fomilie in Soorbrücken olle ihre Rechte in Wodgossen dem Erzbischof Alberto in Trier zum Zwecke der Kloslergründung übertrogen worden woren. Um 1300 wor dos Klosfer Wodgossen im olleini- gen Besilz der Herrschoft Lisdod-Ensdorf mit Hoch- , Mittel- und Niedergerichtsborkeit. Pfdthet wor der Abt von Wodgossen Der jeweilige Abl von Wodgossen wor Pforrherr von Lisdorf. ln Lisdorf wurde der Abt durch Pforr- verwoher oder Vikore verJreien. Bis zum lohre 1569 hielten die Vikore des Abts nur bei Bedorf in Lisdorf Gottesdienst und kehrien donn ins Wodgosser Klosler zurück. Noch 1569 wurden die Potres in Lisdorf sesshoff. Sie wohnien bis zur fronzösischen Revoiulion in einem Hous ne' ben der Kirche. Det Dreißigiöhrige kieg Wöhrend dieser furchtboren Zeil woren die meislen Bewohner von Lisdorf zeitweise geflüchtet oder on der Pesl geslorben. Der Orl wor größlenteils ver- lossen, der Vikor hotte sich vorübergehend in dos Klosler Wodgossen zurückgezogen. Noch einem Visitotionsbericht ous dem Johre 1657 woren in der Kirche vier Altöre, ein silber- ner Kelch, kuplerne Geröte und ein zerbrochener Toufslein vorhonden. Mii Beginn des 18. Johrhunderts broch eine Zeii on, die durch eine rege Bouiöiigkeit gekennzeich- nei wor. Diese Zeit zog viele Architekten, Künstler und Kunslhondwerker in unsere Region, die ihnen ein weites Feld der Beiötigung bof. Michoel Sreinj Ab, im Klosler Wodgossen Auf kirchlichem Gebiel wor es besonders der bou- freudige Abt Michoel Stein, Sohn einer Hebomme ous Lisdorf, der dem Klosfer von 1743 bis 1778 vorsfond. Er rief den Architekten Johonn Heinrich -r' Ia.,-L F +r !II
  • 5. Eckhordt noch Wodgossen, der ols Sohn eines Mourermeisters ous der Moinzer Diözese 1723 in Soorlouis heiroiete. Noch den Plönen dieses Architekten entstonden die Abteikirche in Wodgossen, die Kirchen in Düp- penweiler, Schiffweiler, Bietzen, Großblittersdorf, Ensheim, Soorgemünd. Bous, dos Kirchenschiff in Berus und schließlich im Johre 1764 der Neubou der Kirche in LisdorJ. Der Stondort der Kirche wor der gleiche wie der ihrer Vorgöngerin. Am 25. November 1764 wurde die neue Kirche von Lislroff vom Abt Dr Michoel Stein mit Erloub- nis des Bischofs von Trier unler Assislenz des Orts- pforrers Postor Eydt und ochi Wodgosser Mitbrüder benediziert. Wöhrend dos Kloster Wodgossen die meislen Kosten für den Ner:bou übernohm, mussten die Lisdorfer Pforrkinder ihren Teil durch Hous- und Sponndiensle leisfen, wos in Anbetrocht der noch zu leislenden Frondienste nicht leicht wor Der Abt mussfe oflmols ouf die Forlselzung der Arbeiten dröngen. Die fronzösische Revoiulion Der Ausbruch der fronzösischen Re- volution bedingie die Schließung der Kirche, Beschlognohmung von Pforr" hous und Pforrgülern und vieles on- dere mehr. Von 1792-1801 wor die Ausübung des chrisilichen Kults oflizi- ell verboten. Noch Abschluss des Kon- kordots von i802 blieb die Diözese Meiz Iür Lisdorf zustöndig. Noch 1817 kom die Pforrei wieder zum Dekonot Perl. 1827 wurde dos Dekonot Soor- louis eingerichiet und Lisdorf diesem zugeteilt. Die Kolokombenzeii endele mii der Aro Nopoleons, der die Ausübung oller Re igionen wieder geslotlere urd die geroubten Kirchengüter zurückgob. Renovierungs- und Erweilerungsorbeiren ln den lohren 1853, 1884 und 1898 wurden Renov;erungs- und Ergönzungs- orbeiten durchgefühd. ln den lohren 1927/192A efolgle unler Dechont Jo- seph Spengler der Erweilungsbou, der den gesliegenen Ansprüchen der domoli- gen Pfo..e erlsproch. Der Trierer Weihb:- schof Mönch weihte den Erweiierungsbou om 5. Moi l93l ein. Der Zweile Wellkrieg ging ouch on der Lisdorfer Kirche nichl spurlos vorbei. Um- fongreiche lnslondselzungsorbeiien woren von Nöien, die, so gut es die domoligen Umslönde erloublen, durchgefi;ha wurden. Bei kleinen Ausbesserungsorbeiten stürzte om 19. De- zember 1959 ein Teil der Kirchendecke ein. Unter Pforrer Alois Löw erfolgte die weiigehend orchitek- lonische Umgeslohung des Golieshouses. ln An- wesenheii von Dechont Heinrich Unkel, Soorlouis, wurde om Fesle ,,Moriö Himmel{ohrt" om 15. Au- gust 1961 der Kirchenroum nochmols geweiht. (Soweit der Berichl von Rektor o. D. Johonn Görgen) Dos 2. Volikonische Konzil Unler fforrer Ernsl Seiwert, einem gebüriigen Rode- ner, wurde in den l97oer-Johren die konsequente ond fochlich fundierte subslonzerhohende Renovie- rung des Lisdorfer Gotteshouses fortgeführt. ln seinem Grußwod in der Festschriff zum Kirchen- bosor 1978 schreibt er u. o.: ,,Dos 2. Votikonische Konzil mil seiner fordern- den Liturgiereform hot uns in Bezug ouf die I I der lnnenraum var 1959 die Lisdortet Kirche heure E I
  • 6. Blick zLJr Empore l98lBlick zLJr Empore l98l Skohlenk.onz in derVierung Neugestoitung des Kirchenroumes vor große Auf- goben gestelli. Wenn in den vergongenen Johren mehr dos Zweckhofte den Kirchenroum beslimml hot, wird hier eine vergessene Bou-Theologie neu lebendig. ln einer poslorollilurgischen Togung, die den Kirchbou zum Themo hotte, wurden die Kir- chen o s Myslerien genonnt. Nochdrück ich wurde dorouf hingewiesen. doss bei der lnnenousstollung einer Kirche nicht nur der proktische Gesichtspr.:nkt berücksichtigt werden soll, sondern weitmehr dem Myslerium gedienl werden muss, welches sich kul- tisch in den Gotleshriusern vollzieht. Seit 1976 hoben wir in Lisdorf ols Gemeinde in dieser Sicht monches leislen können." Pforrer Seiwerl schreibt weiter: ,,Noch ist die Voll- endung unserer Arbeiten nicht erreicht. Ein gro- ßer Schritt bleibt noch zu lun. Aber sind wir nicht ALLE durch Toufe und Firmung oufgerufen, on der lnnenroum 196l unserer Gemeinde und domil on der Kirche mit- zubouen? Keiner dorl heute nur still für sich und ouf rein privoler Ebene ein Christ sein wo len. .Je- der ist hinein gebunden in dos Geschick seiner Gemeinde und der Kirche. lch möchte wünschen, doss olle Pforrongehörigen dos begreifen und in die Tol umselzen". Bereits im lohre 1970 erfolgte die Turm- und Dochrenovierung der Kirche. Die notwendig ge- wordene Generolrenovierung des lnnenroumes wurde om 3. November 1976 mii dem Ausbou der morschen Holzdecke eingeleilet. Noch den Plönen des Architekten Tibor Kugelmonn, Soor- brücken, erfolgte der Einbou der borocken Floch- decke. Dos umfongreiche Renovierungs- und 6 'ne.roum 1982 Konsekrotion des Allores l98l Umgeslollungsvorhoben umfosste den Einbou zweier neuer Fenster im Chorroum, die Umpo- silionierung der Seitenoltöre und die EJneuerung der Fenslervergiosungen. Mit der lnsiollotion der Elektroleitungen, dem Einbou der neuen Heizung und den Bodenbelogsorbeiten wurden die Moß- nohmen I 977 forlgeselzt. 1978 folgten der Abriss der olten Empore und on- schließend deren Neubou. Donoch slonden die Ausmo ung des Kirchenroumes, der Einbou der re- stourierten Kreuzwegstotionen, die Borockfossung der Aliöre, der Konzel und der Orgelbrüstung und dos Anbringen des neuen Beleuchlungskörpers zur Durchführung on. Aufgrund der besonderen lnitiotive von Pforrer Seiwert wurde in der Vierung der Deckenkonsl- ruklion ein Slrohlenkronz ongebrocht. Es ist eine Stuckorbeit mit einem Ausmoß von l2 x 9 Meter Der Mittelleil besteht ous einer Toube, die voll- plostisch georbeitet ist und einen Durchmesser von einem Meler hol. Mit der feierlichen Konsekrolion des neuen Volksol- iors durch den H.H. Weihbischof Dr. Kleinermeilert wurde die fünf lohre douernde Renovierungsmoß- nohme im Dezember 1981 obgeschlossen. Die neue Orgel Noch Abschluss der kosleninlensiven Restourie- rung wor es eine schmerzliche Erkennfnis, doss die im Johre l94l erboute Hörpfer-Orgel mit enormen Moieriolschöden versehen wor und eine Sonierung und Wiederoufbou ouch oufgrund der mongelhoflen Technik nicht rolsom schien. Wie- derum wor es fforrer Ernst Seiwerl, der, verirou- end ouf die Opferbereitschoft der Gemeinde, mit den lirchlichen Grerrien oesch'oss, eine neue Orgel zu bouen. Der im Johre 1982 gegründeie Orgelbouförderverein der Koth. Kirchengemeinde Lisdorf übernohm engo- giert die Aufgobe, für die Finonzierung dieser Moß- nohme zu sorgen. Nochdem die linonziele Moch- borkeil gegeben schien, wurde im September 1984 dos Orgelwerk ousgeschrieben. Die Entscheidung fiel zugunslen der soorl<indischen Orgelboufirmo Hugo Moyer, die es noch zweijöhriger Bouzeit schoffte, ein lnsirur.enl zu bouen, dos noch heute von ollen Belei- ligten ols sehr gelungen bezeichnel wird. lnne.roum 1982 ü.
  • 7. iI Eindeckung des Kirchendoches und die unzureichende lsolie- rung des Dochroumes. Noch der dringlichen Neueinde- ckung der Kirche, die im Johre 2008/2009 durchge{ührl wur- de, konnte die erneule lnnen- roumsonierung der Pforrkirche 2O1O/2O11 in Angriff genom- men werden. Mit großer Freude durfien wir om 5. Mörz 201I mit Pforrer Rolf Hiebert und Koplon Motthios Scheer die {estliche Wiedereröff- nung unserer slilvoll renovierlen Pforrkirche feiern. Mii der lsolierung des Dochrou- mes, dem Einbou eines neuen Beleuchlungssyslems, der um- ..,._il [Uxil *lltll illiillfl iur6 lllitr llllihi MoyeLOrsel, erboul I 987 Die Orgelweihe durch Regionoldekon And16 und Prof. Poul Schneider erfolgte om 25. Oktober 1987, dem 1 700. Todeslog der Schutzpotrone Cri- spinus und Crispinionus. Absolute Quolitöl im Orgelbou, so wie sie in der Lisdorler Kirche vorhonden isl, konn nur donn ver- wirklicht werden, wenn ein Orgelbouer erster Güte ouf eine Gemeinde trifft, die den obsoluien Willen zur Quolitöt hoi. ln Lisdorf ist dos Foll gewesen. Die Pforrkirche erstrohlt im neuen Glonz Anfong dieses Johrhunderts wurden im Decken- bereich des Gotleshouses erste Feuchtigkeits- schöden sichtbor, die im Loufe der Zeit immer größer wurden. Ursochen woren die mongelhofte fongreichen Pulzsonierung sowie der neuen Forb- gebung der gesomten Roumschole konnle noch sechsmonoliger Bouzeit die Moßnohme obge- schiossen werden, Die Lisdorfer Pforrongehörigen schouen mit Stolz ouf eine gelungene Renovierung ihres prochtvol- len Gotteshouses. Die großzügige lJntersiützung der Londesregie- rung ous Mitteln des Koniunkturpokts Soor er- ieichterte wesentlich die Finonzierborkeit der um- fongreichen Arbeiten. Donk gebüha ouch den Lisdorfer Firmen, den Vereinen und den über 250 Pforrongehörigen, die mit Spenden die lohnenswerte lnslondselzung unlerstÜtzten. lr i1 I7t t,I ) ar,,ril 7
  • 8. llie Geschiohte zur tntstenung der lisdorler lfirche Abdruck ous Fesischrifl I I00 lohre Lisdorf, VerJosser: Gerold Knoll (t) Aus dem Geschlecht der Merowinger kom Sigibert 1., der 561 bis 575 in Reims und Metz mil seiner Gemohlin Brunhilde regierle. Er, der seil seiner Kindheit in Soisson die Heiligen Crispinus und Cri- spinionus verehrle, brochte gemöß der überlieler- ten Geschichie im Seplember des Johres 570 die Reliquien noch Lisdorf. Dozu soll sich im Johr 570 im Jogdbereich des Kö- nigs Sigiber-i 1., in dem sich ouch der Ort Lisdorf befindet, Folgendes zugelrogen hoben: Dos lohr 570 wor für die Riller und Bouern der Herrschoft Lisdorf ein denkwürdiges Johr. lm Sep- tember wor der Hofmorscholl des Königs von Aus- lrien ous Melz eingefroffen und hotie Anordnungen zu dem bevorstehenden Kirchweihfest getrof{en. Der König selbst wollie zur Weihe der LisdorJer Kirche kommen. Sie wor ein Johr zuvor ouf seinen Befehl hin geboui worden- Einige Wochen spöler schon nohle der königliche Zug. König Sigibert l. ritl on der Spike seiner Edelleute. Der großen Rei- ierschor und Jögern, Folknern und Hundeführern folgte ein Tross schwerer Wogen, ouf dem Diener und Dienslmögde soßen. Sie führten Zelle, Hous- und Jogdgeröte mif. Königin Brunhilde wor im Ge- spröch mil Peter, Bischof von Melz (568-578), der on ihrer Seile ritt. Vier Riiter mit weißen Mönteln über der Rüstung folgten ihnen. Sie lrugen ob- wechselnd einen l. einen goldener Schrein on ei- nem Schulterbond. Dos große Gefolge stond om onderen Morgen ehrfürchtig zu beiden Seiten des Weges, ols der König und die Königin, on ihrer Seiie der Bischof, zur lestlich geschmückten Kirche schritten. Vor ihnen irug ein Ritter den Schrein, in dem Reliquien der beiden römischen Mörtyrer Cri- spinus und Crispinionus ruhlen. Der König hoite die Reliqr-:ien ous Soisson überführen lossen. ln Soisson, seiner Gebudssfodf, hofie er schon ols Heronwochsender diese beiden Heiligen verehrf. Wöhrend Peter, Bischof von Mefz, mil den Prieslern die Kirche weihie, knieten die Moiesiöten in der 8 Kirche mit ihren Edlen in Andochl nieder. Der Kö- nig dochte on dos Leben der beiden Hei igen. Die Legende sprichl von Crispin und seinem Bru- der Crispiniorus. Söhne einer vorreTnTen rörri. schen Fomilie, doss sie zusommen mii dem Sohn eines römischen Senotors noch Soisson komen, um dort ols Gloubensboten zu wirken. lhren Lebensun- lerholi verdienten sie ols Schuhmocher, den Armen mochten sie unenlgellich Schuhe, wodurch sie viele für ihren Glouben gewonnen. ln den Chris- tenverfo gungen unler Koiser Moximion wurden sie vom Pröfekten Riciiovorus im Johr 287 n. Chr. verhoflel und gefoltert. Er ließ ihnen Pfrieme un- ter die Fingerndge slecken, sie mit flüssigem Blei übergießen, sie ins Feuer, eiskolles Wosser werfen urd schlie3licl' entl-oJp-en E ne ondere Überle- ferung berichtet, doss ihnen - wie Bortholomdus - die Hout bei lebendigem Leibe obgezogen wur- de. An der Slelle des Mortyriums von Crispin und Crispinionus wurde im 6. lohrhr.lndert eine Bosiliko in Soisson erboul. Heute, on diesem festlichen 25. Okiober, wor ihr Todestog. Pefer, Bischof von Mefz, holle die Reliquien in den Altoriisch eingemouert und begonn nun, die ersle heilige Messe in der Kirche der Herrschoft Lisdorf zu lesen. Schüler der Metzer Bischofsschule songen dos Glorio.
  • 9. Lisdor{er Kirchengeschichte Polrozinium: Si.Crispinus und Crispinionus 569 Bou einer Klrche in Lisdorf ouf Befehl von König Sisibert l. 570 Re iquien von Crispinus und Crispinionus ous Bosliko in So;sson in neue Kirche noch Lisdod Sept. 570 Konsekrotion der Kirche durch Bischof Peier von Meiz im Beisein von König Sigibert l. 9I I Urkunde von König Korl ll. des westfrdnkischen Reiches mil Hinweis ouf Kirche in LisdorJ r r35 Grofvon Soorbrücken schenkl Rechle in LisdorV Wqdgossen dem Erzbischof in Trier zum Zwecke der Klosiergründung, Gründung des Klosters/der Abtei I183 Hinweis ouf Prlester Christion in Lisdorf 1220 Schenkung in Lisdorf durch Gröfin Lukordis von Leiningen on Abiei Wodgossen 1232 Verleihuns des Poironolsrechrs in LlsdorJ on Ab- lei wodsossen durch Erzbischof von Trier I569 Lisdorfer Priester/ Vlkore wohnen in Gebäude I618148 wöhrend des 30iöhrlsen Krleses wohnt der Vikor für Lisdorf in der Ablei wodsossen 1760 Trlerer weihbischof de Honlhelrn erteilt bei ei nem Visitotionsbesuch den Aufrros, die bouföllise Kir- che durch einen Neubou zu erselzen. Kirchiurrl,] wurde berelts I7l7 neu errichiei 1764 Neubou der Kirche onsie e der ollen. Bouherr Abl Michoe Siein; Archiieki lohonn Helnrich Eckhordi 25,II.1764 Benedikiion der neuen Kirche in Lisdorf Des Königs Freude wor groß, sein Wunsch wor er- füllt. An seinem Jogdoufeniholt hotie er eine Kir- che, in der er die Heiligen verehren durfie, die er seit seiner Kindheit konnie. (gk) r.eqo 'on IoL ,' Z-''.. B ,-. CF. -h. I I AL' C ' d o-, UDe, setzuns W Giesebrechts neubeorb. von Rudolf sochner (Arsse" wd/r/te Quel/en u or deutschen Gesc/richte d--s Mnreloiters ) Hei.enonn, Kotl: Dos Etzbistun Moinzin önßchet uhd hi).ki- s.het Zeit, Bd. l, Motbue 1979. (nöll Geroid, Geschichte Lisdorf, Übedührung der Rel,.ru,e ous Soisso. ro.h Lisdöl unter S igibe l- hit Petet, Bßchof van Meh, Sdo oüis 2a05, in Okunenichen Heilisenlexiko. 2045, Wtki pedio Geschi.his/erikon 2005. Moildnde. Dt. A., Geschichrlicher Berirog über Sigiberi /., E, ke/ Chlodw,gs ünd Kön,g von Ausirosien, ous : Geschichle der Sootsesend, Bd. Xlt, 1962- Scheibeheiier Geary: Det Bischol h det n.rcwhsische. Zeit, W,en, Kö/n, Groz 1983. Zöllner, üich: Geschichte der Fronken b,s zur Mit,e des sechs- ten Johthündens, München 197A durch Abt Michoel Slein und Ortspforrer Eydt sowie 8 1853 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche 1884 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche '1898 Renovierunssorbeiten on Pforrkirche 1927 /2a Er,veiteruns der Kir.he um ietzisen Chorroum 5.5.1931 Konsekrotio der erweiterien Kirche durch Trlerer Weihbischof Mönch 1959 Einsiurz der Decke (Kuppe )über dem Chorroum der Kirche l960 Renovierung der Decke und des Altores der Kir- .he sowle orchilektonische Umgestoltung l96lEinweihung der renovieden Kirche durch Dechon Unke t97O Turm- und Dochrenovierung I 976 Generolrenovierung des gesomten lnnenroums 1978 Abriss und Neubou der Empore Dez. l98l Konsekrotion der renovierten Klrche durch Trierer Weihbischof DL Kleinermei ed 1984 Ersoh der Orgel durch Orge boufirmo Hugo 1987 Orselweihe durch Regiono dekon Andre und Prof. Poul Schnelder 2008/09 Neueindeckung des Knchendoches mit Sch eler 20'l 0/l 1 lnnenrestourierung 5.3.2011 Feierliche Wiedereröffnung der stivoll res- 2012 /13 Restourierung des Kirchiurmes Abdruck ous Festschrifi I 100 Johre Lisdorf, Verfosser: Heiner Groß 9
  • 10. G[ronil der Geistlic[en in der PIanei Gris[inus und Cris[inianus lisdoil seit dem Iahr lt60 Lisdorf ols Pforrei lassl sich bis zurück in dos Johr 9l I urkundlich nochweisen. ln diesem Johr übertrug König Korl ill, Herrscher des wesfrönkischen Reiches, seinem Geireuen Sfephon, Bischof von Combrei, ur- kundlich durch Erbpocht die villo (Hol) Lestorphen, im Niedgou on der Soor gelegen. Loui dieser Urkunde sei die Kirche dose bsi ousgezeichnet durch den Leib des hehren Bekenners, des Hl. Crispinus. Dos beweisf, doss um 900 in Lisdorl eine Kirche geslonden hot, d;e den römischen Mörtyrern Crispinus und Crispinio- nus geweihl wor. Dieses Pokozinium der LisdorJer Pforrkirche isi durch die lohrhunderte hindurch bis heute erhollen geblieben. Die Geisilichen der Pforrei Lisdorf wurden in den .lohrhunderten noch Einrichtung von Pforreien von dem zustöndigen Bischof unter moßgeblicher Mitwirkung der Grundherren in ihr Amt berufen. Bis eiwo I 300 wo- ren die Grofen von Soorbrücken bzw. deren Verwondlen Polronolsherren von Lisdorf. Noch der Gründung des Kloslers Wodgossen im Johr I I 35 und Schenkungen on dos Kloster ging 1232 dos Potronotsrecht ouch ouf dieses über Der jeweilige Abt wor nun Polronolsherr der Pforrkirche Lisdorf und domil ouch Grund- und Gerichlsherr von Lisdorf bis zur Fronzösischen Revolution. Die Plorrkirche Lisdorf wurde dem Klosler inkor poriert mit der Begünstigung, die Pforrstelle mil Convenfuolen (Kloster- bzw. Ordensgeisllichen) zu besetzen stotl mit Weltgeistlichen. Bis zur Revolulion und der Auflösung des Kloslers Wodgossen komen die Lisdorfer Postöre demnoch vom Klosier. Sie wohnien im Klosler und komen nur bedorfsweise noch Lisdorf. Erst 1569 wurden die Lisdorler Pforrherren in Lisdorf sesshoft in einem Pforrhous direkt neben der Kirche. Desholb sind nicht olle Poslöre vor 1569 nomenllich bekonnf. ln den Chroniken sind von 1183 bis 1569 nur ll Postöre ou{geführt. Besonders im Zeitroum 1400 bis l52l ist die Aufzöhlung sehr lückenhoft. Urkundlich nochgewiesen isi erslrrols 1 '183 ein Priesier Chrislion, und von I 569 bis I 764 sind es I 3 Posföre. Der Ausbruch der Fronzösischen Revolution im lohre 1789 sielLte dos kirchlich-religiöse Denken der Pries- ler und des glöubigen Volkes ouf eine hode Probe. Lisdorl und der Roum Soorlouis gehörlen domols zu Fronkreich. Die Ausübung des chrisilichen Kulis wurde slreng untersogt, Kirchen und Klösler geschlossen, Pforrhöuser und Klostergeböude mit ihren Güiern beschlognohmi und verkouft. Die Geisllichen wurden verfolgt und inhofliert, sofern sie nicht bereii woren, der römisch-kotholischen Kirche obzuschwören und den Eid ouf die republikonische Verlossung obzulegen. Der seit 1785 in Lisdorf tötige Poslor P lohonn Lutz ous Trier verweigerte den Verfossungseid und emigriede. ln der nochfolgenden Chronik der Lisdorfer Geistlichen werden nur die oufgeführt, die seit der Erbouung der ietzigen Pforrkirche tätig woren. 1759-1774 Poler Chloud Fr. Eydl, Postor von Lisdorf; Am 25.11.1764 weihte (benedizierte) er ge- meinsom mil Abt Dr Michoel Stein und I Mönchen der Abtei Wodgossen die neu errichlele Pforrkirche in Lisdorf. Potronolsherr, Eigeniümer und Bouherr wor Abt. Dr. Michoel Stein. Poslor Eydt wechselte spöter ols Dechont noch Perl und verstorb kurz donoch 177 4. 1774-1778 Pierre S.hmitt, Prömonslrolenser, genonnl Morchol, ous Lisdorf gebürtig. Er wurde 1778 vom Klosterkonvenl in Wodgossen zum vorlelzlen Abl gewöh11. Er wor fronzösischer Slools- bürger und Abt bis I 784. Er soll eines unnoiürlichen Todes geslorben sein. 1779-1785 Poter Nikolqus Hqmmes. Er storb spöter ols Probst zu Hogenou/Elsoss. 17A5-1791 Poler Johonn Lulz ous Trier. 1791 emigrier-te er wegen der Revolutions-Schikonen. Der lelzte Slerbeokt von ihm ist dotied vom 4.10.1 791 . 1791-1792 Hqlstroff; seine Amtszeit douerte nur I lohr. Yon 1792 bis 1794 lebfe er weiter in Lisdorf, durfte ober sein Aml nicht ousüben. Nochdem er den Eid ouf die republikonische Verlossung obgelegt hoi- le, wor er,,conslilioneller Priesler und slorb spöter ols fforrer in Frouloulern. 1792-7801 Peter Johqnn Neubecker, Prdmonstrotenser-Mönch ous dem oufgelösten Wodgosser Klos- ter. Er stommte ous Lisdorf und wor ols Poslor in Bous eingeselzl. Noch der Aufhebung des Klosters wohnte und wirkte er weiler in Bous. Peler Neubecker gehörte zu den wenigen Priestern in der hiesigen Gegend, t0
  • 11. die wöhrend der Fronzösischen Revolution im Geheimen die Sokromente spendeten. Es ist überliefert, doss zur domoligen Zeil viele Lisdorfer heimlich Poslor Neubecker in Bous oufsuchien, der seine Seelsorge unler siöndiger Lebensgefohr ousübte. 1798-180f G. Slein qus Soorlouis, Curofus (Seelsorge-Verwolter), wor consiitioneller Priester, storb ols ,,prelre odminislroleur" in Beoumorois. l80l-1804 Poter Johqnn Lulz kehrte noch den Schrecken der Revolution noch Lisdor{ zurück und blieb bis 1.7.1804. Donoch zog er noch Betlingen (Schmelz), dos domols zu Trier gehörte. LisdorJ gehöde ob I 790 zum Bislum Metz, und es gefiel ihm nicht mehr hier. Dos Klosler Wodgossen existierte nicht mehr, die Lisdorfer Kirche wor ousgeplündert, dos Pforrhous verkouft, die Einkünfle verringert und die Gesinnung der Pforrongehörigen hotle sich zum Nochieil veröndert. 1804-1832 Jeqn Johonn Jokob Goby ous Ripplingen bei Merzig. Er wor Priester der Diözese Melz, zu der Lisdorf von 1790 bis l8l7 gehöde, und bouie die Pforrei Lisdorf wieder ouf. Er koufie l8l3 ein Hous;n der Großstroße und richtele es ols Pforrhous ein. 1820 ließ er neben dem Pforrhous ein stottliches Kreuz und die Sloluen von Morio und Johonnes errichlen. Poslor Goby slorb om 15.9.1832. 1832-1838 Johohn Anton Josel Hqnsen wurde l80l in Quiddelboch bei Adenou in der Eifel ge, boren. Noch Studien on den Universilölen Kön, Bonn und dem Priesterseminor in Trier wurde er 1825 dort zum Priesler geweihi. Aufgrund seiner oußerordenilichen Begobung holte ihn Bischof Hommer noch nur kurzer Koplonszeil zu sich noch Trier ols Sekretör. Sei- ne Reformvorslellungen und revolutiondren ldeen fonden ollerdings nichi die Zusiimmr..rng des Bischofs und so wurde er ouf die lreie Poslorensle le noch Lisdorf/Ensdorf versetzt. Hier er-worb er sich schnell den Ruf eines guien und eifrigen Seelsorgers, der sich ouch ols No- lur- und Heimotforscher, Schrifisteller und Relormer ouf unterschied ichen Gebieien engo- giede. So gründete er 1835 in Lisdorf die erste Londwirlschoftsschule Preußens, on der er selbsi unterrichtete. Als er 1838 ouf eigenen Wunsch noch Olrlveiler verselzi wurde, versuchie eine größere Frouenschor ous Lisdorl und Ensdorf seinen Weggong zu verhindern. Dieses Ereignis ist ols ,,Lisdor{er Frou- enoufsiond" in die Geschichte eingegongen. ln Ottweiler betötigte er sich ouch politisch und kom 1848 ols Abgeordneter in die preußische Nolionolversommlung in Fronkfurl, wo er sich den ,,Linken" onschloss. Er gründele ouch die ersle Bergmonnsbruderschofi im Soorgebiet und dos erste kotholische Wochenblott im Bistum Trier. Außerdem gob er mehrere polilische und heimotgeschichtliche Schriften herous. Er wurde zum Dechont beförded und vom preußischen Stoot mii der,,Großen Goldenen Medoille für Kunsl und Wissen- schofi" ousgezeichnet. 1875 verstorb er in Otiweiler. I838-1860 Johqnn Schusler wurde 1 802 in Körrig-Merzkirchen geboren und 1829 in Trier zum Priester geweiht. Noch seiner Koplonszeit in Wincheringen/Mosel wurde er l83l Posior in Neuforweiler und 1838 in Lisdorf. 1859 gründele er die Bergmonnsbruderschoft St. Borboro in Lisdorf, wo es domols schon 69 Bergler-:fe gob. Poslor Schuster slorb 1860 in Lisdorf im Alter von 58 lohren. 1860-1869 Gottlried Gofihqrd Prinz wurde 1826 in Trier geboren und dort l85l zum Priesler geweihl. Noch seiner Koplonszeil in Vollendor und Soorlouis wurde er 1855 Posior in KosieLloun und ob Oki. 1860 in Lisdorf, zum dem domols ouch Ensdorf gehör1e. Lisdorf zöhlie domols 2l3l Seelen, Ens- dorf 1227. Es gob 360 Schulkinder in Lisdorf und 242 in Ensdorf, die mehrmols wöchent- lich in der Lisdorfer Kirche von Poslor Prinz unlerrichfel wurden. Poslor Prinz befürwortele von Anlong on eine eigenslöndige Ensdorfer Pforrei und den Bou einer Kirche in Ensdorf. Am 5.7.1868 wurde schließlich die neu erboule Kirche in Ensdor{ benediziert und durch Urkunde des Trierer Bischofs Eberhord vom 23.10.1869 selbsiöndige Pforrei. Noch heute wird Postor Prinz in Ensdorf hoch verehrt und iöhrlich ein Donk- und Segensomt für ihn ge- feiert. Den Ensdorfer Hocholtor soll er selbst finonzierl hoben. 1869 isi er noch Trier-Ehrong übergesiedelt und wurde spöter Direklor des Eremilenhouses in Trier, wo er 1893 verstorb. I869-1906 Kqrl Wehn wurde in Lülingen bei Geldern on der deutsch-hollöndischen Grenze gebo- ren. 1869 kom er ols Poslor noch Lisdorf. Von ihm isi überliefert, doss er ein wehgewondfer und sehr I g
  • 12. musikolischer, ober ouch ein sehr slrenger Priesfer war Zu Prcl- Dr. Dr. lokob Ecker, dessen Elternhous nur wenige Meler vom Lisdorfer Pforrhous entfernt wor, hotte er Zeit seines Lebens ein gesponnles Verhöltnis. Unter Poslor Wehn wurde der Kirchfurm erneuert und eine Empore in dos Kirchenschiff eingeboul. Der frühere birnenförmige Kirchturm erhielt eine ZwiebeLform. Er erworb eine 3. Glocke und ließ Anderungen on den Allören vornehmen sowie die Grobplotten on den SeitenoLtören beseitigen. Als wöhrend des Kul- turkomp+es die Priester kein stootliches Geholt mehr erhielten, wurde er von seinen Lisdorfer Pforrongehö- rigen unlerslülzl. Noch einer Gehollsousfollentschödigung ließ er ouf eigene Koslen den oberen Teil des Kirchturms erneuern. 1906 verstorb er in Lisdorf und wurde ouf dem hiesigen Friedhof beigesetzl. 1906-1907 Koplon Josel Friedrith ous Schweich/Mosel, der seit 1903 in Lisdorf und in der lnlerims- zeit Pforrverwoller wor, onschließend Poslor ;n Soorbrücken. 1907-f 915 Nikolqus H. Höflling stommte ous Boppord om Rhein und kom ols Poslor von Soorbrücken noch Lisdorf. Er hot dos Pforrhous in der Großslroße boulich um einen F ügel erweilern lossen. Johonn Berdin, 1869 in Lisdor{ geboren und Zeit seines Lebens hier wohnhoft, hinter ieß: ,,Mon hoi sich nichi ver- stondenl" l9l5 wurde Nikolous Höffling Postor ;n Serrig. l915-t954 Josef Spengler, 1880 in Wüschheim/Hunsrück geboren und 1903 in Trier von Bischof Korum um Priesler geweiht. Donoch 5 lohre Koplon in Wehrden, ob 1908 Postor in Lieg (Kreis Cochem). Wöhrend des 1. Weltkriegs kom er l9l5 ols Poslor noch Lisdorf. Hier wirkle er 39 Johre long sehr verdienstvolL ols Pos- tor und ob 1935 ols Dechqnl des Dekonoles Soorlouis. Er holte Herz-Jesu-Schwestern noch Lisdorf und veronlosste den Bou des Schweslernhou- ses. 1927 /28 erweiiede er die Pforrkirche um den heuligen Altorroum und die beiden Seitenschiffe. Bereits 1932, ein lohr vor der Mochtergreifung Hitlers und drei lohre vor der Soor-Abslimmung und Rückkehr des Soor- londes ins Deuische Reich, wornle er eindringlich vor den Nozis. Alle seine Prophezeiungen hoben sich spöter bewohrheitet. Den 2. Weltkrieg und dos verheerende Ende erlebte er in seinem Pforr- hous in Lisdorf, in benochboden Bunkern und im Stollen Rosenthol. Unmitre bor noch dem Krieg golt seine Sorge der Wiede.i,lslondsetzung seines Pforrhouses und der Plorrkirche sowie den vielen Kriegsopfern. Am 26.4.1953 feierte er sein Gol- denes Priesteriubildum in Lisdorf. lm selben Johr wurde er wegen seiner großen und longiöhrigen Verdiensle in der Pforrei Lisdorf und im Dekonot Soorlouis zum Ehrenbürger der Stqdl Sqor- louis ernqnnl. ,]954 musste er seine Dechon- ten- und Pforreisfelle in Lisdorf kronkheilsbedingt im Aher von 74 Johren oufgeben. Er zog mil sei- nen beiden Schweslern Morgorethe und Anno Spengler, die ihn seii l9l5 im Lisdorfer Pforrhous untersiützl hollen, noch Boppord om Rhein, wo er om 6.11.1956 verstorb und ouf dem dortigen Friedhof unter großer Anleilnohme vieler Lisdor- fer beigesetzt wurde. 12 Dechont Josef Spengler wird onr Tog des Goldenen Pries- reriübilöums {26.Apri I953) vom geschmückien Pforrhous in der Großstro8e obgeholi und zur Kirche geleilel. tr;
  • 13. Es war am 19. 12. 1954 on öß lch seiner Elnführuns ln tisdo,f. Dohinter Dechoni Unkel. Soorlouls I954-f966 Alois Löw wurde om 2.2.1899 in Reisboch geboren und ist dori om 9.3.1998 im hohen Alter von 99 Johren im Kreise seiner Fomilie versiorben. 1923 wurde er in Trier zum Priester geweiht. Als Koplon wor er in Simmern, Neunkirchen und Burboch, ols Pforrvikor in Vettelschoß und ols Postor in Oberkirchen und Wollhousen, bis er 1954 noch Lisdorf kom. Unler seiner Regie wurde dos Schweslernhous oufgestockt und noch einem Einsiurz der Kirchendecke so- wohl die Decke ols ouch dos gesomte Kirchendoch erneuerf; ebenso der Kirchlurm, dessen Zwiebelform nun ohne Loler- ne und Helm ousgebildet wurde. 1966 gob er die Postoren- stelle in Lisdorf ouf und wurde Housgeisllicher in einem Al- lenheim in KleinbLittersdorf bis 1978. Donoch kehde er zu seiner Fomilie noch Reisboch zurück und holf, solonge er konnfe, in der dorfigen Pforrei ous. Zwei Toge vor seinem 75iöhrigen Priesterjubilöum storb er und wurde ebenfolls unter großer Anteilnohme seiner früheren Lisdorfer Pforron- gehörigen ouf dem Friedhof in Reisboch beigesefzf. 1966-1986 Ernsl Seiwert wurde om 19.12.1920 in Ro- den geboren und storb om 23.06.1 988 im Alter von 67 loh- ren in Mülheim-Körlich bei Koblenz. Noch Abitur und Krieg- sleilnohme (zulelzt ols Offizier) sowie Kriegsgefongenschoft studierte er Theologie und Philosophie om Prieslerseminor in Trier und wurde l95l in Trier zum Priesfer geweiht. Es folg- ten 6 lohre Koplonszeit in Mülheim bei Koblenz. Ab 1957 wor er Poslor in der Pforrei Biebern im Hunsrück und kom om 11.12.1966 ols Postor noch Lisdorf. lm luli 1970 kom noch die fforrverwoliung Neuforweiler hinzu. ln Lisdorf initiierte er den Neubou des ietzigen Pforrhouses mit Pforrsool, des Pforrzenirums und des neuen Lisdorfer Kindergortens. Die Borock-Pforrkirche wurde slilgerecht renovied und ouch die Anschof{ung der neuen Borockorgel ouf den Weg gebrochi. Kronkheitsbedingt mussle er Anfong September '1986 in den Ruhestond gehen und zog mil seiner Houshöllerin und dem vielnomesischen Woiseniungen Ching, der im Pforrhous Aufnohme gefunden hotte, noch Mülheim. lm Rohmen eines mehrtögigen großen Pfor#esles wurde Poslor Ernsi Seiwert in Lisdod verobschiedet. Er hotie in den knopp 20 lohren in Lisdorf Großes geleistet und sieis loyol mit den pforrlichen Gremien wie Ver-woliungs- und fforrgemeinderol zusommen georbeitei. Seinen Ruheslond konnle Ernst Seiweri nur knopp zwei Johre genießen. Am 23. Juni 1988 erlog er seiner schweren Kronkheit. lm Beisein vieler ehemoliger Pforrongehörigen ous Lisdorl und Neuforweiler wurde er ouf dem Friedhol in Mülheim beigesetzt. Pforrer Ernst Seiwerl mit einer Reisegruppe im lohre I977 unterwegs. t3
  • 14. I Pforrer Korl Detemple bei der Einsesnuns der Heimolsiube om I2.Moi 2000 (oben) und im Kreise der Kolholischen Frouensemeinschofl Lisdorf im lonuor 1996 1980-2000 Korl Delemple wur de om in Gonnesweiler/Kreis S1. Wendel om 1 1.7.1930 geboren. Noch Volks- und Hondelsschule obsolviede er eine koufmönnische Lehre und wor einige Johre ols kouf mönnischer Angestellter löiig. Als Spötberufener besuchte er dos Gymnosium der Solesioner Don Bosco in Benediktbeuren/Ober- boyern. Noch dem Abilur studierte er on der dortigen Ordenshoch- schule Theologie. 1966 wurde er ols Mitglied der Gemeinschofl der Solesioner in Essen zum Priesler geweiht. Donoch wor er 4loh- re ols Heimleiter und Subsidior in Wiesboden idiig und 2.Johre ols Kopon in Honnover 1972 ltol et ols Vikor in Soorbrücken in den Dienst des Bistums Trier Noch sei- ner lnkordinolion 1975 wor er ob 1976 Postor der beiden Hunsrückgemeinden Kirchberg und Dicken- schied, ob Mörz ,l987 in Lisdorf und Neufor- weiler Wöhrend seiner Amiszeil wurde mil sei- ner UnlersiÜlzung der Förderverein,,Klingende Kirche" gegründet, der seildem viele kirchennru- sikolische Höhepunkte in die Lisdorfer Pforrkirche brochte mit europowei- ler Resononz. Aoch die imposonie Orgel ous der Werksioil der soorlöndi- schen Orgelmonufoklur Moyer konnle mil seiner Unterstützung instolliert werden. Wöhrend seiner 13jöhrigen Amtszeit in Lisdorl hoi Posior Detemple 372 Kinder geiouft, 423 zur Erstkommunion und 281 zur Firmung geführt. 180 Poore hol er gelroul und 523 Menschen zu Grobe geirogen. Die zohlreichen Gäste, die zu seiner Verobschiedung noch Lisdorf gekommen woren, bescheiniglen ihm eine glückliche Hond bei der Erledi- gung seiner vielföltigen seelsorgerischen und verwoliungsmößigen Aufgoben in Lisdorf und Neuforweiler Mit großem persönlichem Engogemenl hot Postor Delemple viele Proiekte verwirklicht. Die Gestoltung des Kirchplolzes und des Pforrgortens geben dovon ebenso Zeugnis wie die Gestoltung des Pforr- und Jugend- heimes und die Gründung der Seniorengemeinschoft, die ihm besonders om Herzen log. Am 31.07.2000 kot er in den Ruhestond und kehrte zurück in seine Heimotgemeinde Gonnesweiler Dorl wor er, solonge es seine Gesundheit zuließ, in der Pforreiengemeinschoft Gonnesweiler/Neunkirchen-Nohe/Sötern und Tür- kismühle weiterhin seelsorgerisch lölig. Am 12. Moi 2008 verstorb er und wurde unler großer Anleilnohme seiner ehemoligen Pforrongehörigen in Gonnesweiler beerdigl. 14
  • 15. 2000-2006 Anton Heidger, Postor von St. Ludwig Soorlouis und vom 1.9.2000 bis 31.7.2006 zusötzlich in Lisdorf. Anton Heidger wurde om 22.4.1935 in Lehmen on der Mo- sel ols Bouernsohn ge- boren. Noch Abiiur in Koblenz und Theolo- giestudium in Trier und Freiburg wurde er om 7. April 1962 in frier zum Priesfer geweiht. Seine Koplonszeit ob- solvierle er in Spiesen (1 962-1965) und in Niederfischboch im Sie- serlond (,]965-1968). 1968 wurde er zum Postor von Longenlons- Pforrer i.R. Anron Heidger begleitete im Okiober 2006 eine VHL-Reisegruppe noch Rom heim on der Nohe berufen; spöler kom noch Bretzenheim hinzu, der domols größte Weinbouort in Rhein- lond-Ptolz. 1974 wurde er Postor von Si. Ludwig in Soorlouis und einige Johre spöler für l6 Johre zum Dechont des Dekonoles Soorlouis. Ab l.9.2OOO übernohm er mit 65 Johren noch zusötzlich die Pforrei -1t.1 l5 t I j I i lI
  • 16. Lisdorf. Noch 6 Johren Doppelbelosir..rng ols Postor dieser beiden großen Pforreien wurde er mit 71 Johren ouf eigenen Wunsch zum 31.8.2006 von seinem Aml entpflichtet. Donoch wohnte er ols ,,Ruheständler im Unruheslond" in Neuforweiler und holf überoll bereitwillig ous, wo Prieslermongel wor. Vor einiger Zeit ist er in eine moderne Neubouwohnung noch Soorlouis-lnnenstodt umgezogen und hilfl irotz seiner 79 Johre in der gesomten ,,Pforreiengemeinschoft links der Soor" (Soorlouis, Lisdorf, Beoumorois, Picord, Neuforwei- ler) sowie in den beiden Soorlouiser Kronkenhöusern bei der Wohrnehmung priesteriicher Aulgoben. Am 7. Ap.il2Ol2leiede Anlon Heidger mil einer Festmesse in 51. Ludwig und einem onschließenden Empfong sein Goldenes Priesteriubilöum. Anton Heidger wor bis zum heutigen Tog: 52 lohre Priester,46 lohre Pos- tor - dovon 32 Johre in Soorlouis und 6 Johre in LisdorJ - sowie l6 Johre verdienstvoller Dechoni des De- konotes Soorlouis. ln diesen longen Prieslerjohren hol er in verschiedenen Pforreien und in verschiedenen leilenden Funklionen vorbildlich gewirkt und Großes in Soorlouis, in Lisdorf und dorüber hinous geleisiet. 2006-2007 Simon Huynh, Postor in Beoumorois und vom I .9.2006 bis 14.8.2007 zusötz ich in Lisdorf. Er wurde om 20.5.1950 ols Sohn eines Kommunolbeomien in Vielnom geboren. Noch dem Abiiur 1969 om Konvikt in Qui-Nhon studierte er Theo ogie im großen Priesterseminor in Hue, der olten Koisersiodi in Vieinom, und om Priesterseminor Do-Nong. Durch die kommunislische Mochtübernohme in Vietnom 1975 begonn für ihn und seine Sludienkollegen eine horte Zeii. Togsüber mussien sie ols Toge- löhner orbeiten und konnlen nur noch obends studieren. Noch der Auflösung des Priesterseminors 1978 entschloss sich Simon Huynh zur Fll.:chf ous Vielnom. ln ei- nem Boot flüchtete er mil onderen Vielnomesen über dos Meer. Sie wurden von einem englischen Frochter oufgenommen und schließlich in Dschibuti on der ofri- konischen Osiküste on Lond gebrocht. Mit Hilfe des MoLteser Hifsdienstes in Köln kom er noch Deutschlond. Am Goethe,lnstiiut in Lüneburg erlernte er in 8 Monoten die deutsche Sproche. Anschließend ermöglichte ihm die Pforrei Bod Breisig von I 979 bis l98l den Abschluss seines Theologie-Studiums om Prieslerseminor in Trier I 981 wurde er zum Diokon geweihl und wor bis I 983 in Theley töfig. Am 5.2.1983 wurde Simon Huynh von Bischof Spitol in Trier zum Priesler geweiht und kom bis 1986 ols Koplon noch Soorlouis. Von I 986 bis 1989 wor er Vikor in Friedrichsfhol-Bildstock. Es folgten 7 Johre Töiigkeit ols Vietnomesen"Seelsorger des Bislums Trier Ab Jonuor 1996 wurde er zum Poslor in Beoumorois und Picord berr..rfen. lm Johre 2000 kom noch Neufor- weiler hinzu. Vom I .9.2006 bis 19.8.2007 wor er Pforrverwoller in Soorlouis und Lisdorf. Mit Uniersülzung von Religionslehrer OSIR i.R. Werner Recktenwold berto Aldq, (rechts) der wegen der Vokonz seine Zeit in ie, bewöliigte Posior Huynh die seelsorgerische Belreuung 16 (links, Foto SZ vom 4.4.2005) und Vikor Ro- Lisdorf freiwillig bis zum 31 .12.2006 vedönger- von Soorlouis, Lisdorf, Beoumorois, Picord und a
  • 17. Seil Neuforweiler ein lohr long zur ollgemeinen Zufriedenheil. Durch seine herzliche Art gewonn er schnell die Zuneigung der fforrongehörigen in den 4 fforreien, vor ollem ouch der Mitglieder kirchlicher Gremien. Seil I .9.201 I ist Simon Huynh gemeinsom mil Ro lf Hiebert zum fforrer der ffo rreiengemeinschoft Soor- louis links der Soor beslelli worden. 15,8.2007 Poslor Roll Hiebert wurde om I 1.8.1961 in Diefflen geboren. Als Messdiener hot er sich schon früh in seiner heimotlichen Pforrei engogiert, wo ein iunger Priester ihn für den kirchlichen Diensl begeisterte. Noch dem Abitur om Gymnosium in Dillingen studierte er om Prieslerseminor in Trier und wurde om I 7. luli 1987 im Trierer Dom zum Priesler geweihl. Von 1987 bis ,1990 wor er Koplon in Merzig und Merchingen, ob 1990 Vikor in Ottweiler und Fü'lh im Osiertol. Ab August 1993 wurde er Postor der Pforrei Tünsdorf der Gemeinde Mellloch berufen, wo er ouch für die Pforreien E{t-Hellendoff und Borg zustöndig wor. Noch l4 lohren en- gogierter Seelsorge in diesen löndlichen Pforreien wurde er von dem domoligen Trierer Bischof Dr. Reinhord Morx zum Pforrer von Soorlouis und Lisdorf ernonnl. Sowohl in LisdorJ ols ouch in Soorlouis wurde er om 18. bzw. 19. August 2007 in Feslgottesdienslen durch Dechont Heinz Hoser und weitere Priester feierlich be- grüßt. Aufgrund dienstlicher Vorschriften nohm er seinen Wohnsiiz in der Stodi- pforrei im fforrhous St. Ludwig. ln Pressegespröchen zu Beginn seiner Amiszeit in Soorlouis und Lisdorf nonnie er ols Schwerpunkle schöne, obwechslungsreiche und würdevolle Goltesdiensfe mit guten Predig- ten, die Arbeit mil jungen Menschen, Messdienern und Firmlingen sowie die Morienverehrung. Dos hol er in den fost T.Johren in Soorlouis und LisdorJ beeindruckend umgesetzt. Die Einbindung und Zusommen, orbeii mit den kirchlichen Gremien und Vereinen liegi ihm besonders om Herzen. Noch der Bildung der Pforreiengemeinschoft,,Soorlouis links der Soor" zum l. sept. 2011 durch den Trierer Bischof Dr. Stephon Ackermonn wurde Rolf Hieberi gemeinsom mit Simon Huynh ols Pforrer der neuen Gemeinschoft be*ellt. Rolf Hiebert wurde die Funklion des ,,Moderolors" und Vorsilzenden des neuen Kirchengemeindeverbondes (kirchliche Angestelhe und finonzielle Angelegenheiten) übedrogen. Die schwierige Zusommenführung der vier Plorreien in die neue Gemeinschoft ist ihm bisher bestens gelungen. Als Lisdorfer Postor hot er die kos- tenoufwöndigen Renovierungs- und Reslourierungsorbeilen on unserer schönen Borock-Pforrkirche ebenso gut gemeistert wie die Neueindeckung des Kirchendoches mit Schiefer in 2008/09, die lnnenresiourierung in 2010/l I und die Resiourierung des Kirchiurms in 2012/13. Bei der Erledigung seiner vielföliigen Auf- goben wird Postor Hiebert derzeit ioikröfiig unterstüizt durch Postor Simon Huynh, mit dem er hormonisch zusommenorbeitet, durch Koplon Andreos Lenz (links), Diqkon Bernhord Hildebrqhdt (rechts), die Ruhestönd er Anton Heidger (79) und Werner Recktenwold (86); desweiteren durch die Pforrsekrelörinnen lngrid Blindouer und Ko- rin Buße sowie die Küslerinnen Anne Adom und Hildegord Luxen- burger und ouch die ehrenomllichen Mitorbeiter ous den kirchli- chen und pforrlichen Gremien. Nicht uneiwöhnt bleiben soll Posior Hieberts Liebe zur Mosik. Er singl gerne, wos mon in den Gotlesdienslen immer wieder erleben konn, und spielt Klovier und Orgel. Als Fußboll-Fon ist er begeis, lerler Anhönger des Meisterclubs Boyern München, den er gele- gentlich ouch schon mol in der Allionz-Areno in München onfeuerf. Bei besonderen Erfolgen der Boyern hisst er gerne die Boyernfohne on seinem Pforrhous. (hg) ohonn Berdin, Lisdorf (l889-l968): ,,Pforrer in Lisdorf" ohonn Goersen, Rektor o.D.: ,,Lisdorf eine olle Pfonei und Chronik der Geisilichen in der Pforrei LisdorJ" in Eniwu r Buch über Lisdorl l97s; isdorfer Pforrbriel Nr. 7 om 11.12.1966 dolf Zenner (l939-2014): ,,Chronik der Geistlichen in der Pforrei Lisdorf" in ,,Die Einwohner von Lisdorf vor '1900" rrchronik Lisdorf, Series Abbotum Wodegoiiensium Jungk Regestensommlung, Rendotio omn um ogrorum I576-l673 und onderen Akten, Mo le ll. Bond, Hondbuch des Bisiumsordin. 1962,1960. 17
  • 18. Bild-Report von der Einlührung vo,:.rf".:ir.[fJl ,t.bert in Lisdor{ om 1A.A.2OO7 Bernd Howner ok Sprecher der Verelne übetrei.ht ein Besrüßun.ls- se{henk (oben); Freudise BesrÜßunq mir Frou wosne, und Morsret Neis vom Lisdorfer Kindersorlen Elisobeih lenolführr die stonlche MeßdleneEoh on. Postor Hiebert im Gesprdch mlt selne. Mlter und sei.em Cousin Roi nerMorio Heib (oben); sowie mir Geors lunsmonn und Heiner GroR Postor Ra f Hiebert w rd vom Pforihous zur knche geletet Fünf Geistliche geleiien Posior Hiebe z!r Pfoiiknche t8
  • 19. Die Pfqrrei §t. Crispinus und Crispiniqnus lisdorf im Johre 2Ol4 Geislliche Leitung: Postor Rolf Hiebert, zugleich Postor von St. Ludwig, Soorlouis Koplon Andreos Lenz Gemeindereferent/Diokon Bernhord Hildebrondt Postor Rolf HieberJ isi ouch veronlworilicher Pforrer der fforreiengemeinschoft ,,Soor ouis links der Soor" in der Funkiion ols Moderoior und Vorsilzender des neuen Kirchengemeindeverbondes. Postor Simon Huynh, Pforrei St. Peter und Poul in Beoumorois, isi gemeinsom mii Rolf Hieberf Posior der Pf orreiengemeinschofi. Als Geistliche im Ruheslond helfen bedorfsweise or..,s: Dechonl und Pforrer i.R. Anton Heidger (79) Obersludienroi und Religionslehrer i.R. Werner Recktenwold (86) Plqrroml Lisdorf : Pforrsekreiörin lngrid Blindouer Kirchenmusik/ Orgonist: Regionolkonlor Armin Lomor Kir.hli.he Dienste: Küslerinnenr Anne Adom, Hildegord Luxenburger Kommunionspende (Helferinnen u. Helfer): Hildegord Luxenburger, Fronk Reimsboch, Donold Wogner, Ro- switho Weiler, Lekloren - Dienstr Anne Adom, Borboro Eckel, Elisobeth Jenol, Hildegord Luxenburger, Klemens Port, Fronk Reimsboch, Donold Wogner, Roswitho Weiler, Meßdiener dienst: Elisobeth lenol ffo rrhe im -Ve rwo hu n g: Donold Wogner Gremien der Kirche und Pforrei: Verwoliungsroir Vorsitzender: Posior Rolf Hiebert stellv. Vorsitzender: Monf red Boßmonn Mitglieder: Georg Amonn, Morius Amonn, Clous Eckel, Heiner Groß, Klemens Port, Klous Hild (kooptiert) Pforrgemeinderol: Vorsilzender: Klous Hild stellv. Vorsitzender: Klous Adom Mitglieder: Tonjo Biewer. Elfriede Holner, Bernd Howner, Chrisiine Hownel Elisobelh Jenol, Andreos Kelich, Hons-Joochim Loris, Hildegord Luxenburger, Klemens Port, Rolf Procht, Roswitho Weiler Kirchliche Vereine, Gruppen und koth. Gemeinschoften: Kirchenchor,,Cöcilio": Leiter: Regionolkontor Armin Lomor, Vorsilzende: Christine Howner Förderverein Klingende Kirche der koth. Kirchengemeinde Lisdorf: Vorsitzender: Monfred Boßmonn Meßdienergemeinschoft der Pforrkirche Lisdorf: Leiterin: Elisobeth Jenol Kolh. Frouengemeinschoft (KFD) Si. Elisobeth Lisdorf: Sprecherin: Renote Arnold Lourdesverein ,,lmmoculoto" der koih. Kirchengemeinde Lisdoff: Vorsilzende: Hildegord Luxenburger Seniorengemeinschofl der koth. Kirchengemeinde Lisdorf: Vorsitzende: Morlene Weber Freundeskreis der Lisdorfer Pforrkirche e.V: Vorssiizender: Alfred Philippi r9
  • 20. Gekürzter Abdruck qus ,,Die Kunsldenkmäler der Kreise Ollweiler und Soorlouis" von Wolther Zimmermonn 1934 Lisdorf Lisdor{ (1183: Liezdorl) wor Allod der Grofen von Soorbrücken. Durch Erbschoft hotien Anteil doron die Grofen von Zweibrücken, Leiningen, Soorwerden, Lützelstein und die Rougrofen. Alle diese Anieile, die zum Teil zu Lehen weiterge- geben woren, erworb im Loufe des 13. und 14. lh. die Abtei Wodgossen {vgl. die verschiedenen Regesten bei JUNGK). lm J. 1300 übergob Grof Wolrom von Zweibrücken ouch seine Lehensleute (nobiles et minislerioles l) in Liestor{ dem Klos- ter (MRR. lV, Nr.3098. - JUNGK,. Kes. 807), und forton erhollen diese vom Klosler die Lehen (vgl. z. B. JUNGK, Res. 1069). Die Festung Soorlouis ist ouf dem Bonn dieses seit olters mil der Ablei Wodgossen innig ver- bundenen Dorfs erboul worden, dessen Londes- hoheit ursprünglich den Grofen von Soorbrü- cken, spöter dem Herzog von Lothringen zustond (RICHTER, o. o. O.). KATHOLISCHE PFARRKIRCHE s. 1.5. Crispini et s. Crispiniqni Dos Polronof der Kirche schenkte in ). 1220-23 die Gröfin Luccordis von Wied (Mu11er des Gro{en Simon von Soorbrücken) mit Zuslimmung der Er- ben dem Klosier Wodgossen (MRUB. I I I , Nr. 148, 149,201 ,2O2. - MRR. I l, Nr 1515, 15x6, 1555, '1596. - JUNGK, Res. 226, 227, 244, 245; ysl. 299). Der Turm der Kirche word im L l7l7 erneu- ert (DE LORENZI, o. o. O.). Ein Neubou fond im J. 1764 sloll, onscheinend noch dem Enlwurf des Wodgosser Bor.:meislers Eckhordl. Eine Erweiterung durch Querschiff und Chor wor im L 1929. Der Turm der Kirche ouf der Westseite isl vierge, schossig und hol verseizte Eckquoder. Auf der Wesfseile isi ein rundbogiger Eingong. Die Glo, ckenstube ist geschieferl oufgeselzl und irögl einen birnförrnigen Helm mil offener Loterne. Von dem ehemols fünfochsigen Schiff, dos eine lichte Breite von I1,75 m hot, sind noch vier Achsen erholien mii rundbogig geschlossenen Fenslern mit hohl- kehligem Gewönde (vgl. Berus). Eine Ansichi des lnnern befindet sich ouf einer Sleinzeichnung m;t Bildern ous Soorlouis {vgl. Soorlouis N r. 15). Hochohor ous Sondslein mil einem Söulen- und Pilosteroufbou um die Figurennische. Dorin stehl die Figur des Heilonds und elwos liefer die der Hei- ligen Crispin und Crispinion. Auf der Bekrönr..rng silzen Putlen. Die vorgewölbte Sleinmenso hoi Schnörkelwerk in der Mitte und ouf den Ecken. Die beiden Seiteholtöre ous Sondste:n zeigen 20 einen Aufbou mit Pilostern, die iedoch unorchitek- lonisc,1 u1d spielerisch oufgelöst sind. Uber dem Gesims isl ein Aufsolz mii oufgerolllen Seifentei- len und Vosen zur Seite. Links sind die Figuren der Mulier Gotles mil dem hl. Johonn von Nepomuk und dem hl. Norbert, rechis die Figuren des hl. Jo- seph mit den Heiligen Nikolous und Huberlus. Die Figuren zeigen in Hollung und Gewondbe- hondlung große Ahnlichkeit mii denen der kotho- lischen Pforrkirche in St. .Johonn (Kunstdenkmd- ler der Stodt Soorbrücken Abb. 133, S. 152) und scheinen doher ebenfolls von der Hond des Wuni- bold Wogner herzurühren. Figuren der Heiligen Sebostion und Rochus ous dem 18. .Jh. in neuer Fossung. Vorlrqgekreuz ous Holz, 18. Jh. Sechseckige Kqhzel mit geschnitzten Füllungen, ouf denen die Holbfiguren Christi und der vier Evongelislen ongebrocht sind. Der Deckel trögt eine durchbrochene Krone. Der Körper endigt in einem Pinienzopfen (von einem der Guldner ?). Zwe; Beichtslühle mil feiner durchbrochen ge- schnitzier Füllung mil Schnörke werk. Dreisifz mii hübsch geschnitziem Schnörkelouf bou. Die Kommunionbqnk hot einen geschweiflen Grundriß und zeigt Bolusiet unierbrochen durch Füllungen, die veeiert sind mii Lomm und Auge Gottes, sowie ffeiler mit Schnörkelwerk. Die Bönke des Schiffs hoben geschnitzle Wongen. Lesepuh mit reichgeschnitiem Fuß und Pultde- ckel. Alles ous der Erbouungszeii der Kirche. Silbervergoldete Monslrohz, .Zweibrücker Arbeit des Weih;nger, 72 cm hoch. Uber eirundem Fuß erhebt sich dos Gehöuse mii einem Kronz von Trouben und Ahren so*ie Strohlen dohinter, be- krönf von Pullen und Kreuz. Morken Zwei Holzreliquiore mit hübsch geschnitzlem Ge' höuse. Quellennqchweis: Gekürzter Abdruck ous ,,Dle K!nsidenk' möler der Kreise Ofiweiler und Soorlouis" von Wollher Zimmermonn I934, S. 235 o. o. O., S. 236 o. o. O.
  • 21. lnvenlor der kirchlichen Kunstgüler im Bistum Trier hier: Plorrkirche Soorlouis- Lisdorl Amt für kirchliche Denkmolpllege im Bischöflichen Generqlvikoriot Trier lnvenlorisotion Dr, Andreos Weineri M.A., I 997 (cenehmister Abdruck) Gemeinde: Soorlouis-Lisdorf Obieki: Pforrkirche Dotierung: 1764, "lurm 1717, Erweiterung 1929, 1 960, lnnenroumgesloltung 1976 Beschreibung: Yon der 1764 wohl noch Enlwurf des Wodgossener Boumeislers Heinrich Eckhordt erboulen Kirche sind noch der West'iurm (hoher verschiefeder Aufsolz, noch Zerslörung im zweiien Weltkrieg unter Verönderungen erneuerl) und vier Achsen des fünfochsigen Sooles erholten. 1929 wurde durch die Archilekten Becker und Folkowski, Moinz, die Kirche noch Oslen erweiled indem ein dreiochsiges Querhous mii kleinen Poriolvorbou- ren oul de Westsehe urd ein geslufler, eir-gezo- gener, holbrund schließender Chor mil schmoen rechleckigen Kope lenonboulen zwischen Chor und Querhous, sowie eine quer zum Kopellenonbou ouf der Südseite liegende Sokristei ongeboul wurden. Der Turm ouf der Weslseiie der Pforrkirche ist mit einer versetzien Eckquoderung versehen und durch Gesimse in vier Geschosse gegliederl, die sich noch oben verjüngen. Die Glockenstube isl verschieferl oufgeselzl und trug ehemols einen birnenförmigen Helm mit offenener Loterne (s. Kd, Abb. 175), der 1960 in einen zwiebelförmigen Helm verönderi wur de. lm Glockengeschoß befinden sich ouf ollen vier Seiten hochrechteckige Schollöffnungen mit Holz- jolousie, dorüber die Zifferblötter der Turmuhr. Die hohen rundbogigen Fensler des Longhouses sind durch Sondsteingewdnde mit Keilsteinen und Hohl- kehlen betoni. Die Fenster im Querhous sowie dem Chor wurden enlsprechend den Fenstern im Schiff gestoltet. Die Fensler in den kleineren Anbouten sind ois hochovole Fensler bisweilen mit Sondstein- gewönden, die Hohlkehlen zeigen, ousgeführt, Die Döcher sind bis ouf die mit Metoll gedecklen Kopel- lenonbouien mii Schiefer gedeckl. Auf der Nordseite befindet sich om Chor eine große Lourdesgrotle, die ous rolen Sondsteinen errichtet wurde. ln der Grot- le eine Figurengruppe, die den Tod des Hl. Joseph dorstelli, doneben in einer rundbogigen Nische Fi- gur der Lourdesmodonno. Dos lnnere der Pforrkir- che bekiti mon durch ein rundbogiges Portol ouf der Weslseite bzw. durch die rechteckigen Portole ouf der Süd- bzw Nordse;te des Turmes. Durch die Eingongshoile im Turm mit flocher Profilstuckdecke ge ongt mon in den Gemeindesool. Der vierochsige Sool, dos Querhous und der Chor wurden bei der lnnenroumumgeslollung 1976 noch dem Entwurf von Architekt Kugelmonn, Soorbrücken borockisiert. D'e noch dem Einslurz der Decl.e 1959 eingezoge- ne floche Holzddecke wurde dobei entfernt und eine floche Decke mil einer Vouie zwischen profilierlen Sluckgesimsen eingezogen. Die Eckpfeiler der Vie- rung wurden mit vergoldeten Siuckkopitellen verse- hen und om Deckenspiegel der Vierung die Toube des Hl. Geistes, umgeben von einem Wolkenkronz vor einer Skohlengloriole in Stuck, ongebrocht (Stuckorbeiten: Fuchs, Würzburg). Die Empore lro- gen vier Söu en ous Sluckmormor m;t vergoldelen Kopitellen. Als Brüstung ist die ehemolige Kom- moniunbonk wiederverwendef. Zur Empore hinouf führt eine schmiedeeiserne Wendelireppe in boro- cker Formgebung (Fo. Sieines, Bekond). Der Boden- belog in Sool, Querhous und in dem um drei Stufen erhöhlen Allorroum sowie in dem um zwei weilere Siufen erhöhten Chor isi roler Veroneser Mormor. Die Fensfer in Schifl Querhous und Chor sind mit Antikglos rechieckig bleiverglost. Künsller: Boumeisier Heinrich Eckhordi. Erweilerung 1929: Becker und Folkowski, Moinz. lnnenroumge- stoltung 1976: Architekt Kugelmonn, Soorbrücken, Lisdo , Nordseile der koiho ischen ffotrkirche ous ,,Die Kunst- denkmöler der Kreise Oltweiler und Sodrlouis" vo. wollher t 21 A trh ffi -, ',. L, -, * §- I ;l
  • 22. Dqs Kreuz on Seit 1988 befindef sich on der Südseile unserer Pforrkirche zum Kirchplotz hin ein Kreuz, dos eine bewegte Geschichte hof. Es wurde 1820 von dem domoligen Lisdorfer Postor Jeon (Johonn Jokob) Goby neben dem Pforrhous in der Großstroße, dos er l913 erworben hotte, errichiet. Es wurde umrohml von einer Morienslolue und einer Johon- nesslolue. Diese beiden Stotuen wurden im 2. Welt' krieg durch Gronoleinschlog zerstört. lm Johre 1908 wurde dos Kreuz im Pforrgorlen von Poslor Höf{ling renoviert. Dod stond es bis zum Abriss des fforrhouses 1969, ols unter Postor Ernsl Seiwert in der Kleinslroße ein neues Pforrhous ge- bout wurde. Dos Kreuz wurde im Pforrgorlen nie- dergelegt. Seil 1985 bemühle sich dos verdienstvol- le Kirchenvorslondmilglied Josef Lodwein ous der der Kirche Kirchstroße um die Wiederoufrichlung des Kreuzes, wos schließlich 1988 geschoh. Mit Zustimmung und Unierstützung des domoligen Postors Korl De- iemple und mehrerer Spender wurde dos Kreuz bei der Lisdorfe Fir,no Seiwer Jenovierl, ein neu- er Chrisius-Corpus beschofft und on ietziger Sielle oufgestellt. Es trögt die lnschrift:,,Crux ove - spes unico" (Sei gegrüßf, o Kreuz, einzige Hoffnung). ,,Zur Ehre Gottes und der Jungfrou Morio errichlele diese Kreuz Joh. Goby, Posior in Lisdorf. Erneuert 1908" An Fronleichnom 1988 wurde dos Kreuz durch Poslor Kor Detemple eingeweiht. Seither ist es unübersehborer Beslondleil unseres bouhislori- schen Ensembles,,Kolholische Pforrkirche Crispi- nus und Crispinionus" in Lisdorf, deren Jubilöum in diesem Johr 2014 gefeierl werden konn. (hg) Lourdes-Grolle on der Lisdorfer Pforrkirche wird ,,80" Die Lourdes-Grot- ie on der Fried- hofsseite der Lis- dorfer Pforrkirche wurde im Jo hre 1934 errichtei und om 4.November I934 von Posior Josef Spengler ein- geweiht. Neben dem 250jöhrigen Kircheniubilör.:m konn in diesem lohr demnoch ouch dos 80iöhrige Ju- bilöum der Lour- des-Groäe gefeiert werden- Die Mit- tel für die Herstel- lung sommelle der Lourdes-Verein. Die Morienslolue in der Grotie stiftete lo- sef Poß ous Lisdorf. Auch die eingebou- len Lovo-Sfeine hol er bezohlt. Dem ,,Possen Schoseff" ous der Feldslroße 28 wor in seiner.Jugend ein Missgeschick possiert, wos er Zeit seines Lebens bedouerte und ihn zu einem besonders frommen Monn gemocht hobe. Er wor Mitglied im 3.Orden der Erzbruderschofl der Ehrenwoche des ,,Göll ichen Herzen Jesu" und hot ouch die Moriengrotle im Gorlen des Anwesens Nr. 28 in der Feldslroße errichiei. (vgl. Lis- dorfer Heimotblott Nr9, September 2005, ,,Die Lisdorfer Moriengrotte", August Bolthosor) Die übrigen Steine für die Errichtung der Lourdes-Grolre wurden koslenlos von Lisdorfer Bouern und Auiobesilzern von der Holde des Röchling'schen Hüttenwerkes in Völk ingen ongefohren.(hg) 22
  • 23. Statistil lü] dic Plarei lisdoil nach ueräffentlicnten lanlGn uon 1069 - 2013 Diese Zohlen belegen, doss ouch in Lisdorf - iroiz eines intokten kirchlichen Lebens - die Zohl der Goffes- dienslbesucher wöhrend der leizten 45 lohre von über 40% konlinuierlich ouf unler l0% drostisch zurück- gegongen ist. Auch der Rückgong der kirchlichen Trouungen und die Zunohme der Kirchenouslrille sowie die negotive Enlwicklung der Toufen zu den Beslotlungen sind besorgniserregend. Sowohl bei der ollge- meinen Bevölkerungsenhvicklung ols ouch bei der bundesweil feslzustellenden Abkehr von der Kirche folgl Lisdorf dem Bundesfrend. Ei.kltte 969 36ll )546 20 58 52 36 4 0 970 3660 1274 21 5l 50 42 l 0 971 3720 1167 26 45 53 3l 0 972 3702 997 6 32 63 2 0 973 3703 947 5 35 53 34 l 0 974 3566 973 2l 6A 62 38 2 0 975 3513 854 I 29 52 3 0 976 3475 849 8 33 7l 49 2 0 977 3494 ta7 8 27 45 47 I l 974 3459 7/3 8 25 45 38 0 0 919 3446 721 / 33 33 50 0 0 980 3431 695 2) 48 39 126 43 0 0 98r 3461 652 17 35 32 36 o 0 942 337 4 534 )6 40 38 31 0 0 983 3328 528 8 35 t9 I0 35 I I 944 3264 478 2A 26 29 33 2 l 985 3248 424 14 39 3l 37 0 0 946 3197 392 9 25 27 80 0 987 430 l8 24 39 8 0 988 430 l8 24 39 5 I 989 l0 39 24 65 3 0 990 443 26 40 40 6 0 99) l3 32 2/ 42 t0 0 992 4)3 17 22 36 43 t2 2 993 t5 29 29 ll 0 480 6 28 36 45 ll 3 995 348 t8 25 33 37 tt 0 996 327 12 36 29 45 t3 0 997 336 8 3l 2A 7 2 998 274 6 24 32 27 5 3 999 326 12 l7 28 38 t3 2 2000 ll 24 3t 29 / 1 2001 249 )2 29 t8 30 6 l 2AA2 338 l2 32 t7 92 5 2AA3 260 30 3t 4l 9 2 2004 272 3 25 21 43 6 2 2005 8 26 29 6/ 33 3 2006 203 t0 21 22 28 0 2007 < 200 5 14 29 27 6 2 2008 < 200 7 34 27 3l ll o 2009 < 200 2 25 45 3l t0 o 20t0 < 200 7 7 19 25 t8 o 20ll < 200 t9 28 32 17 20)2 < 200 3 17 21 27 I 2013 < 200 t6 5l 29 )7 0 578 I309 t365 1426 1667 273 33 23
  • 24. ludwig Ill., Heiliger Ludwig I(änig uon lranlüeicn und Pfa11[atr0n uon St.ludwig Saaflouis Ludwig lX, Sohn König Ludwigs Vlll. or.:s der Dynosiie der Kopeiinger und der Blonco von Kosli- lien, wurde om 25. April 1214 in Poissy geboren. Bereits im Alter von zwölf .Johren wurde er 1226 in der Kolhedrole von Reims zum König gekröni. Bis zu seiner Volljöhrigkeii wurde Fronkreich von seiner Mutler regier-i. lhr Vorbid wor besiimmend für seine tiefe Reliqiosiiät. Verheirolei wor Ludwig mit Morgorele von Pro- vence. Aus ihrer Ehe gin- gen ell Kinder hervor. Der König verobscheule einen oufwdndigen Le- bensslil und lebie denn ouch mit seiner Fomilie völlig onspruchslos. Schon in jungen Johren eniwickelte Ludwig ein religiöses und politisches Sendungsbewusslsein. Sein Leben verlief zwischen {rommer Demut und ousgepräglem Herrscher-wil- len. Er unlerslülzle die Kirche bei der Umselzung ihrer Synodolbeschlüsse, wohde ihr gegenüber ober ouch konsequent seine Rechle ols Kön;g. lm Loufe seiner Regentschofi konnte Ludwig seinen Herrschoftsbereich betröchtlich ousweiten. Auf dem Schlochtfeld schlug er dos Heer des englischen Kö- nigs Heinrich lll. ous dem House Plontogenet. der letztlich im Frieden von Poris ouf die Normondie, Moine, Aniou und Poitou verzichlete. Dornit woren die Grenzen des,,olten" Korolingerreiches wieder hergestellt. Schon zu Lebzeiten nonnte mon Ludwig den,,ungekrönlen Koiser des Abendlondes". Seine besondere Fürsorge golt den Armen. Große Versdiensie hol er sich noch der Uberlieferung in der Armenpflege und durch den Bou von Spitdlern envorben. Den Armen pflegle er zur Oslerzeil die Füße zu woschen. Als König beonspruchte er hingegen die univer- selle Herrschoftsgewoh im Reich und beschnitt die Rechte des Adels zugunslen der Krone. Noch seiner Rückkehr ous dem Heiligen Lond schuf er zentrole Behörden. Er reformiede die Gerichisborkeil ouf 24 der Grrlndloge des römischen Rechis und fixierte dos nordf ronzösische Gewohnheilsrechl. Vor ol em ersetzie er die lurisdikiion der Lehnsherren und des Klerus durch eine königliche Gerichlsborkeif. Alle Unlertonen konnien forton ihre Rechle vor dem kö- niglichen Appelloiionsgerichtshof geltend mochen. Niemond durffe ohne Verlohren und Urteil seiner Rechle beroubt werden. Auf diese Weise schuf er Rechtssicherheit in seinem Reich. Außerdem voll- zog er wirtschoftliche Reformen. So erklörte er die von der Krone geprögten Münzen zum olleinigen Zohlungsmitiel und schuf domit ein einheitliches Wöhrungssyslem. ln den Auseinonderselzungen zwischen Koiser Friedrich ll. und Popst Gregor lX. suchte er zu ver- mitleln. Unter den Herrschern des Abendlondes genoss er den Ruf, ein Wohrer des Friedens zu sein. Aufgrund seines hohen Ansehens riefen ihn die streitenden Porleien bevorzugl ols Schlichter on. lm Johre 1239 erworb Ludwig von dem loieini- schen Koiser Bolduin ll. von Konstontinopel die Dornenkrone Chrisii und ließ fur sie die,,Sointe Chopelle" erbouen. Unier seiner Regenlschoft wur- de im Johre 1248 ouch die Poriser Koihedrole Not- re Dome geweihl. ln Poris hotte die Reliquienvereh- rung nun ihren ersten Höhepunkt erreicht. lm Johre 1248 broch Ludwig zu seinem erslen Kreuzzug noch Agypten ouf. Es gelong seinen Trup- pen zwor die Stodt Domiette (heute Dumyol) zu er- obern, doch soh er soh schließlich keine Chonce, die Stodt zu holten. Auf dem Rückzug wurde er mit seinem Gefolge von den Morneluken gefongen ge- nommen und ersl noch einem Johr gegen Zohlung eines hohen Lösegeldes freigelossen. Er reisie so- gleich noch Poldstino, wo er Akkon befestigte, dos erst zwei lohrzehnfe noch seinem Tod l29l von den Momeluken eroberl werden sollte. Aus Jeruso- lem brochfe er ols Reliquie einen Nogel des Kreu- zes Christi mii. lm Jo6,re 1267 broch Ludwig zu seinem zweiien Kreuzzug noch Nordofriko ouf. Sein Ziel soll es gewesen sein, den Suhon von Tunis zum Glouben- sübertriti zu bewegen. Er eroberle Korthogo, erlog donn ober mii dem größien Teil seines Heeres ei- ner Seuche. Er selbst storb om 25. August 1270. Ludwigs sterbliche Uberresle wurden noch Poris in die Kirche 5t. Denis überführt und dort bestottei. Sein Hez wird im Dom von Monreole (Sizilien) in einer Urne oufbewohd. Ludwig wollte Zeit seines Lebens dem Fronziskone- rorden beitreten und schloss sich schließlich dem
  • 25. Dritlen Orden der Trinilorier on. Dos Privolleben Seii Gründung der Kotholischen Kirchengemein- des Königsglich der Überlielerung noch mehrdem de Soorlouis im Johre 1685 ist König Ludwig lX. einen Ordensmonn ols dem eines Herrsclrers. Pforrpolron unserer fforrkirche. Popsl Bonifolius VIll. sproch König Ludwig lX be- Die Pforrgemeinde gedenkt seiner olliahrlich om reils im Johre 1297 heilig. ln seiner Heiligspre- 25. Augusi, seinem Todestog. Die Reliefs des neu- chung wird Ludwig ols demütig unC geduldig, ols goiischen Hocholiors zeigen Szenen seines Le- liebevoller Voier, voller Zuneigung und Mitleid mit bens und Wirkens, die zum Teil den Werl<en der den Armen und Kronken bezeichnet. So gilt Ludwig Bormherzigkeil ous dem Mofihöus-Evongelium o s ldeolbild eines christlichen Königs, ols Vedeidi- enlsprechen. lörg Sonnet ger des Gloubens und gerechter Herrscher. Feslprogromm zum Ludwigsidhr Freilog,25. April 20I4, 19.30 Uhr Feslvorirog und Jubilöumskonzeri zum 8001en Gebudstog unseres Pforrpolron Ludwig Der Heilige ludwig in den Schilderongen seiner Weggeföhrten und in den Dorstellungen der Ncchweli Festredner: Herr Hons Jörg Schu Feslliche Orgelmusik ous Fronkreich Regionolkonior Andreos Covelius, Orgei, Krefeld Sonnlog, 6. Juli 2O'14, I9.30 Uhr ,,Musique Soc16e" Geistiiche Abendmusik mii Musik ous der ,,Nolre-Dome-Epoche" Musik ous der Zeii der ,,Notre-Dome-Epoche" von L6onin und P6rotin, von Guilloume de Mochoui, Guilloume Dufoy und Theo Brondmüller Vocolensemble Regionolkonlor Armin Lomor, Orgel Somstog, 23. August 2014, I I.30 Uhr Orgelmolin6e mil Meditotionsiexte über den Pforrpotron Ludwig lX Meditofionstexle: Herr Hons Jörg Schu Regionolkontor Armin Lomor, Orgel Sonntqg, 07. Seplember 2014, 20.00 Uhr Polronolskonzerl,,Die Dornenkrone Jesu Christi" Befrochiungen und Orgelimprovisotionen zu den Glosfenslern von Ern$ Ah Fesiredner: Dr. Josef Mischo Dekonoiskontor Ulrich Klemm, Orgel, Schorndorf sonntog,2l. Seplember 2014, 16 Uhr ,,Apofheose des Hl. Ludwig (1694) und,,Die Heilige Fomilie" (1687) Kunsihislorische Belrochtung der Ölgemölde des Molers Nicolos Dupuy ous Metz in der fforrkirche St. Ludwig Refereni: Herr Hons Jörg Schu Sonnlog, 09. November 2014, I9 Uhr Festliches Abschlusskonzert zum Ludwigsiohr Fronzösische Orgelmusik unterschiedlicher Epochen Regionolkontor Armin Lomor, Orgel Sonntog, 23. November 2014, 10.30 Uhr Abschlussgottesdiensi zum Ludwigsiohr mii Pforrer Rolf Hiebert Kirchenchor St. Ludwig Soorlouis, Kirchenchor Cäcilio Lisdorf Leitung und Orgel: Regionolkonlor Armin Lomor 25
  • 26. tünt saailänüer an üen schaltheleln du ilacht in Beilin Seit der letzien Wohl zum Bundesiog und isl unsere Soor-Heimot po itisch moximol lönder in politischen Spiizenposilionen in Bildung einer Großen Koolilion unier Führung von Angelo Merkel in der Bundesregierung verlrelen. Noch nie woren so viele Soor- Berlin wie derzeit. Es sind dies: Peter Ahmoier (CDU), Rehlingen/ Ensdorf Konzleromlsminister Heiko Moos (SPD), Soorlouis/ Elm Bundesminister für Jusiiz und Verbroucherschuiz Elke Ferner (SPD), Soorbrücken Nodine S.hön (CDU), Tholey Simone Peter (Grüne), Dillingen Siqoissekretörin im Fqmi lenministeriLJm sie v. Vorsiizende de. CDU/CSU-Froklion Bundesvorsilzende Bündnis 90/Grüne Noch Meinung oller führenden soorlöndischer Po- litiker ist durch die Berufung von fünf Soorlöndern in Spilzenposiiionen dos Gewicht unseres kleinen Soorlondes in Berlin stork gewochsen. Soor-lnier- essen können nun in Berlin besser zu Gehör ge- brocht und ouch durchgeseizt werden. Minisier- prösidentin Annegrel Kromp-Korrenbouer sogle lout SZ vom 27.12.2013:,, Es isl ein großer Vor- leil, wenn mon eigene Weggeföhden in einer Bun- desregierung hoi." Bestimmt hoi sie dobei on die Altschuldenenilostung des Soorlondes gedocht, die ohne versiörkle Hilfe von Berlin vom Soorlond ollein nicht zu stemmen ist. KürzLich ersl öußerte e;n Mitglied der Londesregierung:,,Ohne Unlerslüt- zung des Bundes bei der Alischuldenentlostung ist dos Soorlond koum zukunftsfühig zu mochen." Mil der storken Soor-Prösenz in Berlin müsste dos ietzl möglich sein- Worten wir' s ob! Einen besonderen Grund zum Freuen hoben si- cherlich die Frouen. Schließlich sind von den fünf berufenen drei Frouen. Auch domit sind die Soor-Reprösenlonten Spitze in Berlin. Bei soviel weiblicher Prösenz in der Spiize müs- sen sich unsere Minister Peier Altmoier und Heiko Moos onslrengen, doss sie nicht ins Hinlertreffen geroten. (hg) 26 :- IL h+t"-,
  • 27. Ma[Iled Boßmann mit Bundcsuerdienstlreuz ausgczcic[net ln einer eindrucksvollen Feier im Fesfsoo des Soor- louiser Rofhouses überreichte lnnenminisierin Mo- rliko Bochmonn om 4. Februor 2014 Monfred Boß- monn ous Lisdorf dos Bundesverdienslkreuz om Bonde. Oberbürgermeisler Rolond Henz begrüßte die onwesenden Fomilienongehörigen, Freunde, Bekonnlen und erlouchlen Gösie sehr herzlich. Die hohe Auszeichnung erfolgle ouf Anregung von Georg Jungmonn, Sioolssekrelör im soorlön- dischen Ministerium für lnneres und Spod. Die Londesregierung unier Führung von Minisierprö- sidenlin Annegret Kromp-Korrenbouer slellte so- gleich einen Antrog in Berlin, wo Bundesprösident Joochim Gouck om 4.10.2013 Monfred Boßmonn oufgrund seiner oußerordenllichen Verdiensle dos ,!erdienslkreuz om Bonde des Verdiensiordens der Bundesrepublik Deutschlond" ver ieh. lnnenminislerin Moniko Bochmonn würdigte in ih- rer ousführlichen Loudolio dos ehrenomtliche En- gogement und die besonderen Verdienste Monfred Boßmonnsr ,,Sie hoben in lhrem longjöhrigen En" gogement im kuiturelien musikolischen Bereich für die Kichenmusik und die Kirchengemeinde Akzente und Moßstöbe geseizt und sind zu einer unverzichf- boren Persöniichkeif im kulturellen leben vor Orl und in Soor/ouis geworden-" Sie siellte fesi: ,!y'enn es Monfred Boßmonn nicht gdbe, müssie man ihn eiinden!" OB Rolond Henz fosste sein Lob mil den Worten zusommen: .,lieber Monfred, du bist einfoch gut." Monfred Boßmonn donkle für die hohe Auszeich- nung, dos Lob und die würdevolle Feier; ebenso donkle er seiner Ehefrou Gerlinde, seinen beiden Kindern, den Geschwislern und Freunden für Rück- holi und Unterstützung, denn ,,nur so gehe Ehren- oml." Seine Bemerkung, eine solche Ehrung erfohre nur einer von 50-000 und Lisdorl sei nun mit drei Bundesverdienslkreuzlrögern deuilich überreprö- senlied, veronlossle SZ-Lokolchef Mothios Winfers zu einerr Kommenlor unter der Uberschriff: ,,Lisdorf sprengt die Slotistik" in der SZ vom 8./9.Febr. 2014. Noahslehend dos ehrenomlliche Lebenswerk von Mqnlred Boßmonn,lür dos er die hohe Aus- zeichnung erhollen hol: Seit 1968 okiives Mitslied der Chorgemeinschoft MGV 1859 Lisdorf, dovon 7lohre im Vorslond ols Kossierer Von 1972 bis 1987 Kirchenrechner der Kirchenge- Seil I975 Miiglied im VeMoltunssrol der Kirchense- meinde, zusldndig für Finonzen und seit 2012 ouch stellv. Verwoltungsroisvorsilzender 1982 lnitiolor, Miibegründer und Vorsitzender des Or- selbolfördervereins LisdorJ, dessen Ziel es wor, den Neubou einer Orgel finonziell zu sichern. Dieses Ziel wurde I993 eneicht. Ab 1983 Gründung der Konzertreihe ,,Klingende KiF che" in der Pfonkirche Lisdorf I993 Gründuns des Fördervereins ,,Klinoende Kirche" und seither Vorsilzender und Orgonisotor von blsher 168 großen und onspruchsvollen Kirchenkonzerten (u.o. Wiener Sdngerknoben, Regensburger Domspot- zen, Schwedischer Rundfunkchor sowie Orchesier und Orsonisten der Wehklosse) 1996 Mitiniiioior und Mitbegründer des lniernoiionolen Orselkomposilions-Weilbewerbs rrii der Stodt Soorlouis in dreiiährlsem Turnus t996lnitioior der Soorlouiser Orgelioge in der Pforkir- che Lisdor{ 1999 lnilo-o de turooö:schen Orgelol.odem e 2004 niiiotor der großen Lisdorfer Open-Air-Konzerie ouf dem Kirchploh 2008 lniliotor und deengeber des Kirchenmusikpreises der Kreissiodi Soorlouis, der o e drei Johre on Perso- nen verliehen wird, die sich in besonderem Moße um die Kirchenmusik ;n Soorlouis verdient gemocht hoben 20Il Miiorgonisolor der I100-lohfeier in Lisdor{ Die beslen Vorousseizungen für die kirchenmusiko- lischen Erlolge woren durch die Schoffung des Or- gelbou-Fördervereins Lisdorf im Johre 1982 r-rnd in der Nochfolgeinstitution, dem Förderverein,,Klin- gende Kirche" gegeben. Monfred Boßmonn isi es mit Unterslükung der Vorsionds- und Vereinsmitglieder gelungen, Lisdorf und dom;t ouch die Siodt Soorlouis zu einem Mor- kenzeichen für onspruchsvolle und obwechslungs- reiche Kirchenmusik zu enlwickeln. Bereits 2010 wurde Monfred Boßmonn mil dem Josef-Gessner-Preis ousgezeichnei, den der CDu-Stodtverbond Soorlouis seil 2005 on Bürger der Slodt Soor ouis verleiht, die sich durch beispiel- hoftes ehrenomtliches Engogemeni zum Woh e der Allgemeinheit verdient gemocht hoben. ln Würdigung seines Engogemenls um den lnier- nolionolen Orgelkompositionswellbewerb und die Europöische Orgelokodemie wurde ihm 201I der Kirchenmusikpreis der Stodt Soorlouis verliehen. Auch seine bereils über 4 Johrzehnte hinousgehen- de unermüdliche Tötigkeilen im Verwohungsrol der Koth. Kirchengemeinde,,Sl. Crispinus und Si. Cri- spinionus Lisdorf" zeigen umfongreiche und vielbe- ochlete Ergebnisse ouf, die er mit wesenllicher Un- terslülzung der ieweis zustöndigen Pforrherren und Verwoliungsroismiigliedernerreichen konnle. Erwöhnenswerf ist insbesondere die zweimolige subslonzerhohene lnnenroumsonierung der Kirche in den lohren 1975/78 vod 2010/ll, der Neu- bou des Kindergorfens, die Einweihung der Orgel, der Neubou des Pforrheims, die Neugeslollung des Kirchp ofzes, die Außenrenovierung der Kirche, die renovierung des fforrhouses, die Neueindeckung des Kirchendoches und der Tu rmsonierung in 2013. Seine berufliche Loufbohn begonn Monfred Boß- monn noch dem Besuch der Hondelsschule im lohre I959 bei der Stodtsporkosse Soorlouis. Auch noch der Fusion mil der Kreissporkosse Soorlouis wor er in verschiedenen leilenden Funktionen tötig, zuletzt ols Leiier der Ableilung Vermögensmonoge- ment, bis er im.Johre 2006 in Renle ging. (hg) 27
  • 28. I > Bilder von der Feierslunde qm 4. Februdr 20l4 zur verleihung des Bundesverdienslkreuzes dm Bonde qn Mqnlred Boßmonn KOI,4I/IUNEN öRrc rei STAATSAN G E HÖRIG K E II 4,
  • 29. Bundesverdienstkreuz lür Klemens Port Am 15. September 2013 verlieh Bundespräsident .loochim Gouck dem Lisdorfer Klemens Pod dos Bundesve,oienstk,er:z om Bo'1de, dos ihm in einer Feierslunde om 10. Dezember 2013 im Soorlou' iser Rothous von lnnenminislerin Moniko Boch- monn überreicht wurde. Domii wurde Klemens Port für mehr ols 50 Johre ehrenomiliches Engogen enl in verschiedenen Funklionen und Bereichen von höchster stootlicher Stelle gewürdigt. lm letzten Heimotblott Nr. l5 hoben wir einen Bild- bericht über die Feierstunde om 10. Dezember im Qoihous geb'ocni, der urs {reundlicherweise ,or der Pressestelle des lnnenminisleriums kurzfrisiig zur Verfügung gesielli worden wor. Aus redoktio- nellen Gründen wor der vorgesehene Textbeilrog nicht mehr möglich, den wir hiermit nochholen. Dos ehrenomtliche Lebenswerk von Klemens Porl in Kurzform: Seit t965 Vorsitzender und okliver Sönger der Chorgemeinschoft MGV 1859 Lisdorf e.V mit folgenden Höhepunklen: Fusion der Söngerverei- nigung mit der Germonio Lisdorl; Gründung und Aufbou der heutigen Kinder- und Jugendchöre; Be- gründung der Vereinsfreundschoflen mit dem MGV Eintrocht Nußboch/Schworzwold, dem Schulchor "Amicole Loique Michelet" ous St. Nozoire und dem MGV Eisenhüttenstodt. Seit 1985 Mitglied im Pforrgemeinderot Lisdorf, dovon 20 lohre Vorsilzender; viele Johre Mitglied im Verwohungsrot der Pforrgemeinde mit verschie- denen kirchlichen Aufgoben Seil mehr ols 3O Johren Vorstondsmitglied und Troiner von Schüler- und Jugendmonnschoften des Hondbollvereins,,SC Soorgold Lisdorf" und Schul- sportgruppen; derzeit Troiner der Hondboll-Minis; seit 2004 Ehrenmitglied des SC Soorgold. Seit vielen lohren Vorstondsmitglied des CDU-Orts- verbondes Lisdorf Von I98zl--I989 Milglied des Slodtrols Soorlouis und seither Mitglied im Kulturbeirot der Stodt Seit t 997 VorsiondsmitgLied im Verein für Heimot- kunde Lisdorf e. V Klemens Port obsolvierte eine Ausbildung zum Vermessungstechniker beim Kolosferomt Soor- louis urd wo, dorl bis zu se:ne'Pensionie'r..rng in iohre 2006 ols Vermessungsbeomter des geho- benen Diensles (zuletzt Oberomfsroi) in der soor' idndischen Kotosterverwollung beschäff igt. lm Johr 2000 wurde er mii der Ehrenplokeäe des soor' löndischen Kuliusminislers ousgezeichnel für sein Engogement im Soor-Söngerbund. 2007 erhielt der vom CDu-Stodtverbond Soorlouis den ,,Jo- sef-Gessner-Preis" lür seine besonderen Verdiensle zum Wohle der Allgemeinheit. Klemens Porl übt seine ehrenomtlichen Tötigkeiten bis zum heutigen Tog uneingeschrönkt ous, so doss noch eigener Aussoge von Ruheslond noch keine Rede sein konn. Lisdorf sprengt die Stolislik Unter dieser Überschriff setzfe Mothios Winters, Chef der Loko redoktion Soorlouis/Dillingen der Soorbrü- cker Zeiiung, einen Kommentor zur Verleihung des Bundesverdienstkkreuzes on den Lisdorfer Monfred Boßmonn in der Ausgobe vom 8./9. Februor 2014. Boßmonn hotle nömlich in seiner Donkesrede be- rTe.l,t, ooss diese einmolige Ehrung nur einem von 50.000 (Bürgern) zuleil würde, do sei Lisdorf doch deut ich überreprösenfiert. Gemeint woren neben ihm die beiden onderen onwesenden Trö- ger des Bundesverdienslkreuzes ous Lisdorf: Kle- mens Port, der kurz zuvor ousgezeichnei worden wor, und Erich SeideL, pensionierfer Schulrektor, der die Auszeichnung 2002 erhollen hofte für sein ehrenomtliches Engogemeni in den Bereichen Schule, Chöre, Vereine, Kirche und Sport. lm sel- ben Johr erhieli Heiner Groß ous Lisdorf ebenfolls dos Bundesverdiensikreuz om Bonde für seinen eh- renomllichen Einsoiz in der Komrnunolpolitik (20 lohre Ortsvorsilzender, 4l Johre Sfodiroi, 5 Johre ehrenomlLicher Beigeordneter), in Vereinen (Grün- d,,.lng des Vereins für Heimotkunde und des Ten- nisclubs), Vorsitz bei Londjugend und Junger Uni- on und in der Heimolforschung. Desweileren sind .Josef Rupp (1997) und Hons Podewin (2012) ous Lisdorf vom Bundesprösidenlen mit der Bundesver' dienslmedoil e ousgezeichnel worden; Josef Rupp für sein iohrzehntelonges Engogemeni im Rodsporl urd weiterer El-renö"ite..r, Hons Podewin wegen seiner ehrenomllichen Tötigkeit ols Vorsilzender und Vorstondsmitglied in mehreren Vereinen, ols Schiedsmonn und Schöffe sowie in weiieren ehren- omllichen Funklionen. lohonn Morguet, der 2002 verstorb, wor seii l99l ebenfolls Tröger des Bun- desverdienslkreuzes om Bonde. Mon konn Molhios Winiers durchous zuslimmen, wenn er meinl, doss dieser siotistische Ausreißer mo- themotisch nichl zu erklören sei. Sieben Auszeich- nungen innerholb von 20 Johren bei rund 3.500 Einwohnern sei wohl so einmolig wie die deEeitige Prösenz von fünf Soorlöndern ouf der Führungsebe- ne in Ber in. Seine Vermufung, doss für eine solche Dominonz ,,vielleichl die LisdorJer Gene" moßgeb- lich seien, erscheini nichl gonz obwegig. ln Lisdorf gibt es sowohl ein florierendes Vereinsle- ben ols ouch einen ousgeprögten Gemeinschofts- geist, wodurch eine gute Enfwicklung des Ehrenom- ies begünstigt und verdiensfvolle Personen gewürdigt werden, indem sie nichi zulefzf zur Auszeichnung vorgeschlogen werden. Domit konn iede Stotistik gesprengt werden. Jetzf wurde festgestellt, doss in dem ongegebenen Zeilroum sogor ocht Lisdorfer ousgezeichnet wurden. Der im Forl Rouch wohnhof- te OSiD.i.R. Wolfgong Herrmonn hot 2001 eben- folls dos Bundesverdienslkreuz om Bonde erhohen. lnsgesomt hoben bisher l4 Lisdorfer einen Bundes- verdienstorden erholten. Alle sieben Lisdor-fer Tröger eines Verdienslordens gehören dem Heimotkunde- verein on. Dos dürfte wohl einmolig sein. (hg) 29
  • 30. Folgende Lisdorfer wurden bisher mil einem Verdienslorden der Bundesrepublik Deutschlond vom Bundesprösidenten ousgezeichnel Seit dem LJonuor 1957 gehört dos Soorlond ols 10. Bundeslond zur Bundesrepublik Deulschlond; om 6.Juli 1 959 erfolgte die wirtschoftliche Eingliederung. Seither wurden ouch Soorlönder vom ieweiLigen Bun- desprösidenlen für herousrogende Leistungen im Beruf, Stoot, Gemeinwesen, Gesellschofl und Ehrenomt mit einem Verdienslorden der Bundesrepublik Deutschlond gewürdigi. Folgende Lisdorfer Bürger oder hier geborene hoben seilher diese höchsle Auszeichnung des Stootes erhol- ten, wobei wir keine Gewöhr ouf Volistöndigkeii erheben können: 1963 Johonn S.hmitl-E.ker (t 894-1980) 1965 Jokob Seidel (1899-1971) 1968 Johonn Kleinbquer (1888-I976) t971 Willi Trockle (I9I3-I99I ) t975 Johqnn Porr (1911-!984) l98O Hqns Welsch (1923-1995) 1987 Josel Rupp l99l Johonn Morguer (1919-2002) 2OOt Wollgong Hermonn 2002 Erich Seidel 2002 Heiner Groß 2012 Hons Podewin 2013 Klemens Port 20'14 ilonlred Boßmonn Bundesverdienstkreuz l.Klosse Bundesverdienstkreuz om Bonde Bundesverdienslkreuz qm Bqnde Bundesverdienslkreuz om Bqnde Bundesverdienstmedqille Bundesverdienstkreuz l.Klosse Bundesverdienslmedoille Bundesverdienstkreuz om Bonde Bundesverdienstkreuz qm Bqnde Bundesverdienslkreuz om Bqnde Bundesverdienslkreuz om Bonde Brrndesverdienslmedoille Bundesverdienstkreuz om Bonde Bundesverdienstkreuz qm Bonde lnnerholb von 50lohren vierzehn höchsle Stootsouszeichnungen sind für einen Ort von weniger ols 4000 Einwohner viel, sehr viel sogor, den wohl kein onderer Or1 gleicher Größenordnung oufweisen konn. Woron dos liegl, konn mon nur spekulieren. Zunöchst muss mon über viele .lohre, oflmols ein Leben long, Ar.:ßergewöhnliclres geleislet hoben. Donn muss irgendeine Person, die etwos rede-, schreib- und wellge- wondt isl, e;nen on den richtigen Slellen vorschlogen, die ihrerseits noch eingehender Prüfung den Vor- schlog on den Bundesprösidenten in Berlin weiterleiten. Dieser prüft den Vorschlog nochmols eingehend und wöhlt donn unier den eingegongennen Vorschlögen die or.:szuzeichnende Person ous, wobei nolürlich eine Prise Glück ouch eine Rolle spielt. Noch r.rnseren Recherschen wurden die viezehn Lisdorfer von elf verschiedenen lnslitulionen bzw. Personen vorgeschlogen, wobei der ous Lisdor{ stommende lnnen-Stootssekretör Georg Jungmonn dreiAusgezeich- nete (H.Groß, Kl.Porl, M.Boßmonn) und einer von diesen (H.Groß) den 1991 ousgezeichnelen Johonn Morguet in Vorschlog gebrocht hot. Die Verdienslorden der Bundesrepublik Deutschlond werden jeweils vom omlierenden Bundesprösidenfen verliehen. Bei J.Schmitt-Ecker, J.Seidel, WTrockle und J.Kleinbouer wor dos Bundesprösident Dr. Heinrich Lübke; bei J.Pori Bundesprüsident Wolter Scheelj bei H.Welsch Bundesprdsident ProiDr. Korl Corstens; bei .l.Rupp und J.Morguel Bundesprdsident Dr. Richord von Weizöcker; beiWHermonn, E.Seidel und H.Groß Bundesprösi- denl.lohonnes Rou; bei H.Podewin, Kl.Port und M.Boßmonn Bundesprösident Joochim Gouck. (hg) 30
  • 31. Iladiti0nsleiGhes Gastnaus Bleiningcl lBreydasch Wiltscnafll ist Geschichtc! Gleich zu Beginn des neuen Johres 2014 wurde ein Bouzoun um dos Goslhous Breininger on der Ecke Klein-/Mochesstrosse in Lisdorf gezogen und von einer beouflroglen Firmo mil großen Boumo- schinen dem Erdboden gleich gemocht. Schon noch wenigen Togen wor der möchtige Trümmer- berg beseitigt. Ein Teil der Sondsieinmouern wur- de vor Ort geschredderl und zur Verfestigung des Bougrundes in den Boden eingeorbeitet. ' :,, !,t.r üosr-n,.i l'rth '--i iss cus liesdcr/ a. S. Der neue Eigeniümer beobsichtigt, dori ein Mehr fomilienhous zu errichien. Mit dem Bou soll bereits in nöchste. Zeit begonnen werden. Seine r,Jrsprüng- liche Absicht, dos Goslhous mit großem Sool und Nebengeböuden für Wohnzwecke umzubouen, wurde ous wirtschoft lichen Gründen oufgegeben. Die letzte Eigentümer;n des Anwesens, Ute Ereinin- ger-Reufen, Wilwe des om 6.2.2008 verstorbenen Adolf Breininger, soh sich ous verschiedenen Grün- den gezwungen, dos Anwesen zu verkoufen. lm Gosihous Breininger hoben nicht nur die meis- ten Lisdorfer Vereine geiogt, sondern sie wurden ouch dori gegründet bzw. noch dem 2. Weltkrieg reoklivierl. Dos woren 1948 die SöngervereinigL/ng MGV 1859 und die Orlsgruppe des Sooriöndi- schen Bouernvereins sowie die Ortsverbönde der domoligen Porleien, 1950 der Bergmonnsverein St. Borboro, 1954 die Londjugendgruppe Soorlou- is, 1955 CDU und JU. Noch in guler Erinnerung ist eine porteiliche Großveronsloltung im großen Sool des Goslhouses 1959, ols vor co. 300 Anwesen- den die domols etwo gleichstorken Ortsverbönde von CDt-.] und CVP zum neuen CDU"Ortsverbond fusionierlen. Auch die heimolgeschichtliche Orts- szene wor im historischen Goslhous Breininger ongesiedelt. Dorl wurde om 7.11.1997 in Anwe- senheil der Vereinswiriin Ule Breininger und Ger- not Korge von der Kreisvereinigung für Heirnot- kunde unler Leitung des Stodtverordnelen Heiner Groß der Verein für Heimolkunde gegründet mit mehr ols 60 Gründungsmitgliedern. Kurz donoch konnte dort ouch der 5. Bond der Geschichte der Kreisstodt Soorlouis - Lisdorf von der Steinzeit bis zur Gegenworl (1996) vorgestellt werden. Au{ lniti- oiive von Heiner Groß wor dieses Buch im Rohmen einer löngeren Arbeilsbeschoffungsmoßnohrre der Stodt Soorlouis von dem Trierer Hisloriker Arnt Fin- kenberg erslelh worden. ln den Johren 1998 und 2000 fond im großen Sool die Veröffenllichung des LisdorJer Heimolkolenders mit Zeichnungen des Rehlinger Molers Robert Eisenborth stott mit geson- glicher Umrohmung durch den Gesongverein und die Lisdorfer Söngerin Sobine Becker. Eine weilere Veröffentlichung im Gosihous Breininger erfolgte Mitte des Johres 2001 in Form eines 3-böndigen Buches "Die Einwohner von Lisdor{ vor 1900", dos von dem Lisdorfer Vereinsmitglied Rudolf Zenner ous Felsberg mil Unlerslülzung von Heimotfreun- den ous Lisdorf erstelll worden wor. Noch dem Bou der Mehrzweckholle ouf dem Schulhof in Lisdorf 1995, die spöier noch dem ous Lisdorf slommenden Soorlouiser Ehrenbürger Hons Welsch benonnl wurde, ging die Auslostung des großen Sooles im Gosthous Breininger deutlich zurück. Aufgrund von hohen Unterholiungs- und Energiekosten wor der große Sool mil einer Nulz- flöche von 374 qm und Nebenröumen, die 1979 mil finonzieller Hilfe der Stodt Soorlouis errichlel worden woren, noch Aussoge der Eigentümerin nicht mehr wirtschoftlich zu belreiben. Außerdem slonden dringende Renovierungen von Doch, De- cke und Heizung im Sool on mit einem Koslenouf- wond von 200.000 Euro. Ab 1998 bestond die Absicht, den großen Sool in ein Holel umzubouen und die Goslstube mit den beiden kleinen Sölen gelrennl weiler zu bewirlschof- len. Wegen seines schlechlen Zustonds wurde der Sool ob November 2001 geschlossen ,-rnd die Um- bouobsichten oufgegeben. Ab 1.1. 2009 wurde die Gostwirtschoft von einem Pöchterehepoor ols Spei- selokol betrieben, onfongs mil gutem Erfolg. Doch schon zum 1.7.2010 brochte die vorzeitige Kündi- gung des Pochtuertroges dos endgültige Aus für dos trodilionsreiche Hous mit seiner longen Geschichte. Diese Geschichte begonn bereits im Mitteloher ols Hofonloge und Kloslerschönke, die zur Abtei 3t tl H
  • 32. Wodgossen gehörte. Noch Umbrüchen durch die fronzösische Revolulion 1789 - 1795 mil Enteig- nung und Privotisierung des Klostereigentums kom 1836 dos Anwesen mit Gosistöite und Bouernbe- trieb in den Besilz von Ludwig Eugen Mochel, der vor 1782 in Cuignieres in Fronkreich geboren wor und om 21.04.1818 in Lisdorf eine Borboro Po- toue Polum lgeb. 2A.09.17 7 6) heirolele. Als Trou- zeugen fungierlen Postor Johonn Goby {53 Johre), Müllermeister Johonn Peler Slein (34 .Johre) und Bürgermeisler und Ackerer Johonn Becker (38 Johre), olle ous Lisdorf. Dorous lössl sich schlie- ßen, doss die Broulleute ziemlich ongesehen wo- ren in Lisdorf. Die Brout, immerhin schon 42.lohre olt und 6 Johre öller ols ihr Bröutigom, wor die Tochler eines königlichen Zollbeomlen in Soorlou- is mit Wohnsitz in Lisdorf. Die Brout brochte zwei Töchter mit in die Ehe - Morgorelhe Pouline, geb. l8l3 in Soorlouis, und Morgoretho Julione, geb. 1815 in Lisdorf. Borboro Poloue Mochel - Polum storb 1844 im Aller von 68 Johren in Lisdorf, ihr Ehemonn Ludwig Eugen Mochei 1858 im Alter von 76 Johren. Noch ihm ist die Mochesstroße in Lisdorf benonnt. Noch seinem Tod ging die Gost- wirtschoft über oul seine Tochler Morgoretho Juli- one Mochet, die 1832 im Aller von I7 Johren den Ackerer und Görlner Peler Morguei (geb. 8.7.181 1), Sohn von lohonn Peler Morguel und Gertrud geb. Ecker heirolete. Perer Morguet und seine Ehefrou führten die Gostwirtschofl sowie eine größere Lond- wirtschoft bis 1876, ols Peter im Alter von 65 lohren verslorb. Morgorelho überlebte ihren Monn um I I Johre, bis sie 1887 mil72 Johren storb. Sie hohen insgesoml 11 Kinder, von denen ollerdings 5 früh slorben. Sohn Motthios Morguet (geb. 11.2.1848) übernohm noch dem Tode seines Voters die Gosl- wirtschoft und den londwirtschoftlichen Belrieb. Er heirotete 1874 Elisobelh Louis (geb. 1854), Tochter des Mühlenbesitzers Johonn Louis und Angelo geb. Quirin. Sie hotten 5 Kinder, von denen zwei im Kin- desoller storben. 1883 storb Motthios Morguet im Alier von 35 Johren, seine Frou wor erst 29 Joh, re olt. Sie heirotete 1888 den ebenfolls verwilweten Gutsbesitzer und Koufmonn Friedrich Wilhelm Ruff (53 Johre), wohnhoft in Lisdor{, der ous erster Ehe 4 Kinder hotte. Ihr gemeinsomes Kind slorb kurz noch seiner Geburl. Friedrich Wilhelm Ruff wor übrigens der Voler des spöleren Lisdorfer Bürgermeislers Mox Ruff (1920-1933). 1894 storb Friedrich Wilhelm Ruff im Alter von knopp 60 Johren; seine 24 Johre jüngere Frou Elisobeth überlebte ihn um viele Johre. Sie wohnte in der Villo Ruff in der Provinziolstroße. Noch dem plötzlichen frühen Tod des Gost- und Londwirtes Motlhios Morguei übernohm dessen Schwoger Josef Breininger (geb. 27.1.1834), Sohn 32 von Philipp Breininger und Morio geb. Kneip, und dessen Ehe{rou Anno Morio geb. Morguet (geb. 9.9.1834) die Gosiwirtschoft und den londwirl- schoftlichen Betrieb. Sie hotten l0 Kinder, von de- nen zwei dos Kindesolter nichl überlebfen. Josef Breininger wor ein sehr umtriebiger und fortschritt- licher Gosf- und Londwirt. Seine Gostwirlschofl Breininger-Morguet entvr'ickelte sich zu einem gut gehenden Gosthous und führenden Bouernwirl- schoft weit und breit. Auch der londwirtschoftliche Betrieb wurde sowohl im Acker- und Gemüsebou ols ouch in der Rinderzucht ein Musterbetrieb. Jo- sef Breininger wor viele Johre Mitglied im Gemein- derot, Orisvorsieher und von 1890 bis 1905 Ab- geordneler in dem 27köpfigen Orgon des Kreises Soorlouis, dem domols u.o. ouch die Gutsbesiizer du Sorz de Vigneulle r.rnd Friedrich Wilhelm Rr.rff ous Lisdorl ongehörlen. Aufgrund seiner höufigen Abwesenheil durch seine nebenberullichen Amter übergob er 1896 Gost- und Londwirtschoft on sei- nen Schwiegersohn Peter Groß (geb. 9.12.1864), Sohn von Nikolous Groß und Kothorino geb. Klein ouf der Holzmühle. Peler Groß wor seit l89l mit Tochter Anno Breininger verheirotel und wohn- le seither im Goslwirtschofts-Anwesen. Vor seiner Heirot hotte er einige Johre bei der koiserlichen Gorde in Berlin gedient, wos ihm domols große Anerkennung brochle. Dos Ehepoor Groß-Brei- ninger bekom in den Johren 1892, 1893, 1895, 1898, '1900 und 1906 insgesomt 6 Kinder. 1895 verstorb plötzlich und unerwortel die Ehefrou von Josef Breininger im Aller von 6l .Johren on einem Herzschlog. Die vielbeschöftigte Ehefrou, Mutter und Omo hinterließ eine große Lücke in Hous, Hof und Gostwirtschoft. Kurz noch der Geburt ihres ietzlen Kindes Hein- rich isl Anno Groß-Breininger 1906 im Alter von 4l Johren on den Folgen der Gebtrrt gestorben. Ehemonn Peler Groß (ebenfolls 41 Johre) und der verwitwele Voter Josef Breininger (72 Johre) ston- den nun mit 5 kleinen Kindern (0-13 Johre), der vielen Arbeit im Goslhous, in der Lond- und um- fongreichen Viehwirtschofl vor großen Problemen. Mit Unlerslützung der Fomilien Groß und Breinin- ger gelong es. olles zu erholten. Es ist überlieferl, doss dos Goslhous e;n beliebler Treffpunkt der zohlreichen Bouern ous Lisdorf und den Nochborgemeinden wor Von doher slomml der Nome ,,Bouernwirlschofl", wie die Gostwirt- schoft Groß-Breininger fost 100 Johre long hieß. Sie wor ob er ouch ein beliebter Treff für viele Kom- munolpolitiker ous noh und fern, die sich hier ger- ne mit dem erfohrenen Kommunolpolitiker Josef Breininger und seinem weltoffenen und Berlin-er- fohrenen Schwiegersohn Peter Groß ouslouschlen.