1. Nr. 25 Dezember 2018 Preis 3,00 Euro
Vorstellung des Buches
„Die Kriegsopfer der beiden Weltkriege aus Lisdorf“
von Agnes Groß in der Stadtbibliothek
V.l.n.r.:VdK-Kreisvorsitzender Franz Leinenbach, Musikerin Tanja Endres-Klemm, VHL-Vorsitzender Heiner
Groß, Autorin Agnes Groß, Oberbürgermeister Peter Demmer, LV-Präsident Helmut Grein, VDK-Landesvor-
sitzender Werner Hillen, Dichterin Helga Koster, Manfred Nebelung, Bibliotheksleiter Georg André
Foto: Harald Weiler
2. Impressum: Herausgeber: Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
Am Ginsterberg 13, 66740 Saarlouis−Lisdorf, Tel.: 06831/ 4 16 94, Fax: 06831/ 12 87 53
Redaktion: Heiner Groß (verantwortlich), G. Groß, Agnes Groß, Gabi Feld, Marie-Luise Groß, Manfred Nebelung,
Fotos: Harald Weiler, Georg Groß, Archiv VHL, Berthold Nagel, privat
Druck: Krüger Druck + Verlag, Handwerkerstraße 8-10, 66663 Merzig
Bankverbindungen: Kreissparkasse Saarlouis IBAN: DE26 5935 0110 0074 3008 80
Vereinigte Volksbank e.G. Saarlouis-Sulzbach/Saar IBAN: DE21 5909 2000 6721 7502 03
Bezugspreis: 3 Euro je Heft, Vereinsmitglieder erhalten es kostenlos
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt der Redaktion, wieder.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers
Inhalt
Impressum.................................................................................................................................................2
Vorwort......................................................................................................................................................3
Herzlich willkommen!..................................................................................................................................3
Lisdorfer Kriegsopferbuch von Agnes Groß in der Stadtbibliothek vorgestellt..................................................4
Fotos von der Vorstellung des Kriegsopferbuches..........................................................................................5
So berichtete Erhard Grein in der SZ vom 27.November 2018
Ein Buch gegen das Vergessen und als Mahnung.........................................................................................6
Veranstaltungs-Termine des Heimatkundevereins Lisdorf für 2019.................................................................8
Nachruf .....................................................................................................................................................8
Sozialministerin Monika Bachmann unterstützt Verein für Heimatkunde e. V.
im Rahmen der Ehrenamtsförderung...........................................................................................................9
Ein Geheimtipp für alle Lisdorfer................................................................................................................10
19. Le.ischdrowwa Mundartfeschd am 28.Oktober 2018............................................................................12
Beiträge zur Lisdorfer Mundart von Marianne Faust....................................................................................13
Historische Hochzeitsbilder aus dem Archiv des Heimatkundevereins...........................................................14
Lisdorfer Heimatkundler feierten mit bei SR-Landpartie auf dem Margaretenhof
ihres Mitglieds Margareta Roßport-Kneip in Wadern-Morscholz...................................................................16
Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, lieber Heiner!.......................................................................19
Großer Bahnhof für Heiner Groß...............................................................................................................20
Impressionen vom Geburtstagsempfang für Heiner Groß............................................................................22
Jahrgang 1938 im VHL stark vertreten. Wir gratulieren!..............................................................................23
Wir gratulieren.........................................................................................................................................24
Heimatkundeverein gratuliert seinen „betagten“ Mitgliedern........................................................................25
Nachruf auf Regina Welsch geb. Hoffmann................................................................................................26
Nachruf auf Uli Mailänder.........................................................................................................................27
Nachruf auf Trudel und Dr. Andreas Arand.................................................................................................27
Verehrte Leserinnen und Leser,
kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel können wir Ihnen die Aus-
gabe 25 unseres Lisdorfer Heimatblattes präsentieren. Diese ist mit 28
Seiten nicht ganz so umfangreich wie die vorhergehenden. An heimathis-
torischen Themen hat es uns zwar nicht gefehlt, doch die Zeit, die uns für
diese Ausgabe zur Verfügung stand, war sehr knapp bemessen.
Vor etwa 3 Wochen haben wir das von Agnes Groß in jahrelanger akri-
bischer Arbeit erstellte Buch über die mehr als 500 Kriegsopfer der bei-
den Weltkriege mit dem Untertitel „Gegen das Vergessen und Mahnung
für den Frieden“ vorgestellt. Obwohl der 1. Weltkrieg 100 Jahre und der
2. Weltkrieg nun auch schon 73 Jahre zurückliegen, hat das 384 Seiten umfassende Buch,
das von Bernd und Christine Hawner designermäßig gestaltet und in der Druckerei Krüger in
Merzig gedruckt wurde, erfreulicherweise eine sehr positive Resonanz gefunden. In der Pres-
se wurde sehr lobend darüber berichtet. Und zur Vorstellung kamen annähernd 80 Personen
in die Stadtbibliothek. Auch der Verkauf ist sehr gut angelaufen. Obwohl uns das Buch mehr
als 19.000 Euro und pro Exemplar etwa 36 Euro gekostet haben, wird es für 19,50 Euro ver-
kauft, damit jeder Interessent es auch erwerben kann. Auf Grund der vielen Kriegsopfer sind
fast alle Lisdorfer Mitbürger mit einem oder mehreren Angehörigen betroffen. Deshalb gehört
dieses Buch in jeden Lisdorfer Haushalt!
Dem Kriegsopferbuch widmen wir in diesem Heimatblatt insgesamt 5 Seiten. Auch der übri-
ge Inhalt behandelt fast ausschließlich das Geschehen in unserem großen Lisdorfer Heimat-
kundeverein.
So der Besuch auf dem Margaretenhof unseres Mitglieds Margareta Roßport-Kneip in Wadern
Morscholz anlässlich der dortigen SR-Landpartie, unsere Mundartaktivitäten, der Besuch von
Ministerin Monika Bachmann und auch wieder die historischen Hochzeitsbilder aus Lisdorf.
Auf Grund unserer zahlreichen Mitglieder hatten wir in diesem Jahr außergewöhnlich viele
runde Geburtstage. So der Jahrgang 1938, die in diesem Jahr 80 wurden. Bereits in unserer
Ausgabe 24 vom Juli 2018 konnten wir 11 Mitglieder mit Bild präsentieren, die in der 1. Jah-
reshälfte ihren 80. Geburtstag feiern durften. In dieser Ausgabe sind es sogar 17, zu denen
auch ich gehöre. Auf Grund der Festivitäten, die man mir bereitet hatte, wurde ich gebeten,
darüber ausführlich zu berichten. Außerdem können wir über besondere Geburtstage und ein
seltenes Ehejubiläum, eine Eiserne Hochzeit berichten. Leider müssen wir auch wieder über
mehrere Todesfälle mit Nachrufen berichten.
Ich wünsche Ihnen/Euch viel Freude mit diesem Heimatblatt verbunden mit den besten Wün-
schen zum Weihnachtsfest und für das Neue Jahr 2019
Ihr/Euer Heiner Groß
Herzlich willkommen!
Der Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V. begrüßt als neue Mitglieder:
Thomas Philippi, Lisdorf
Sigrid Philippi, Lisdorf
DerVereinfürHeimatkundeLisdorfe.V.wünschtseinenMitgliedern,
Freunden und Leserinnen und Leser des Lisdorfer Heimatblattes:
Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
und alles Gute, vor allem Gesundheit, für das Jahr 2019
„Wenn das alte Jahr erfolgreich war, dann freue Dich auf`s neue.
Und war es schlecht, ja dann erst recht.“
Albert Einstein
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3. Lisdorfer Kriegsopferbuch von Agnes Groß in der
Stadtbibliothek vorgestellt
Das Buch „Die Kriegsopfer der beiden Welt-
kriege aus Lisdorf – Gegen das Vergessen
und Mahnung für den Frieden“ von Agnes
Groß, Gründungs- und seither Vorstands-
mitglied des Vereins für Heimatkunde Lisdorf
e.V. (VHL), wurde von der Stadt Saarlouis
und dem VHL gemeinsam im Rahmen einer
kleinen Feier in der Stadtbibliothek Saarlou-
is im Theater am Ring vorgestellt. Das Buch
stößt offenbar auf ein großes Interesse. Mehr
als 80 Interessierte kamen am Mittwoch,
dem 28. November 2018 um 19.00 Uhr
zur Vorstellungsfeier in die Stadtbibliothek.
Bibliotheksleiter Georg André und VHL-Vor-
sitzender Heiner Groß begrüßten die Gäste.
Oberbürgermeister Peter Demmer und die
Landes- bzw. Kreisvorsitzenden der Kriegs-
opferverbände Werner Hillen und Franz
Leinenbach sowie der Präsident der histo-
risch-kulturellen Vereine im Saarland Hel-
mut Grein sprachen Geleitworte. Die lyrische
Dichterin Helga Koster trug besinnliche Ge-
danken zu Krieg und Frieden vor. Anschlie-
ßend stellte die Buchautorin Agnes Groß ihr
Werk vor und dankte allen, die sie mit Infor-
mationen, Fotos und Totenbildern unterstützt
hatten. Als der 2. Weltkrieg 1939 begann,
sei sie 3 Jahre alt gewesen, so Agnes Groß.
Von den 6 Kriegsjahren verbrachte sie fast
ein Jahr in der Evakuierung in Thüringen.
Es folgten Bombennächte, 1 Jahr Schulaus-
fall, der Verlust des Vaters in Russland und
gegen Ende die Flucht in den Felsenstollen
Rosenthal, wo bei katastrophalen Verhältnis-
sen und Hunger, Durst und Todesangst über
6 Wochen lang das Ende des Krieges her-
beigesehnt wurde. Mit ihrem Buch, so Agnes
Groß, möchte sie dazu beitragen, dass die
über 400 Lisdorfer Kriegsopfer nicht in Ver-
gessenheit geraten.VHL-Vorsitzender Heiner
Groß stellte am Ende der gelungenen Veran-
staltung fest, dass auch 100 bzw. 73 Jahre
nach Ende der beiden Weltkriege die Millio-
nen unschuldiger Opfer nie und nimmer ver-
gessen werden dürfen. Trotz des glücklichen
Umstandes, dass seit 1945 in Westeuropa
Friede und Freiheit herrschen, sei die Kriegs-
gefahr leider nicht auf Dauer gebannt. In
Anbetracht der aktuellen Ereignisse zwischen
der Ukraine und Russland in Osteuropa so-
wie in Syrien und im Jemen seien Warnungen
vor einem erneuten weltumfassenden Krieg
und die eindringliche Mahnung zum Frie-
den hochaktuell, so Heiner Groß. Er dankte
seiner Schwester Agnes Groß für ihre jah-
relange Arbeit an diesem Buch, Bernd und
Christine Hawner aus Lisdorf für die Gestal-
tung, Satz und Layout, Thomas und Regina
Klein von der Fa. Krüger Druck und Verlag
in Merzig, den zahlreichen Sponsoren, die
den Druck des Buches ermöglicht haben so-
wie den Mitwirkenden an der Vorstellungs-
feier. Musikalisch umrahmt wurde die Feier
von der Künstlerin Tanja Endres-Klemm auf
ihren alternativen Musikinstrumenten. Ab-
schließend wies Heiner Groß darauf hin,
dass die Herstellungskosten eines Buchexem-
plars 26,– Euro betragen, das Buch aber auf
Beschluss des VHL-Vorstandes für 19,50 Euro
zu erwerben sei, und zwar im Saarlouiser
Buchhandel, in mehreren Lisdorfer Geschäf-
ten, in der KSK-Filiale in Lisdorf sowie bei der
Buchautorin Agnes Groß (Tel. 40651).
Fotos: Harald Weiler
Agnes Groß, VHL-Vorstandsmitglied und Ver-
fasserin des Lisdorfer Kriegsopferbuches
Oberbürgermeister Peter Demmer
Werner Hillen, VDK Landesvorsitzender
Franz Leinenbach, VdK Kreisvorsitzender
Helmut Grein, LV Präsident
Helga Koster, Dichterin
Heiner Groß, VHL Vorsitzender
Fotos von der Vorstellung des Kriegsopferbuches
4 5
4. So berichtete Erhard Grein in der SZ vom 27.November 2018
Ein Buch gegen das Vergessen und als Mahnung
383 Seiten umfasst die Chronik von Agnes Groß über die Opfer der bei-
den Weltkriege in ihrem Heimatort Lisdorf.
,,Gegen das Vergessen und Mahnung für den
Frieden“ ist der Tenor eines außergewöhnli-
chen dokumentarisch und literarisch gestal-
teten 383 Seiten umfassenden Werkes von
Agnes Groß über die Kriegsopfer der beiden
Weltkriege aus ihrem Heimatort Lisdorf. Die
Autorin, seit Jahren engagiertes Vorstands-
mitglied im Verein für Heimatkunde Lisdorf,
verlor im Zweiten Weltkrieg am 5. Mai 1945,
wenige Tage vor Kriegsende, in einem russi-
schem Kriegsgefangenenlager im Ural ihren
Vater. Groß, damals neun Jahre alt, sah es
als eine besondere Aufgabe an, allen Lisdor-
fer Kriegstoten ein dokumentarisches Denk-
mal zu setzen. Sie sammelte nicht nur die
damals üblichen Totenbildchen und Fotos
der Toten, sie forschte auch bei Angehöri-
gen und Behörden nach. Aus vielen Feldpost-
briefen der Soldaten klingt immer wieder die
Sehnsucht nach einer glücklichen Heimkehr,
aber auch die Sorge, wie es den Lieben in
der Heimat geht. Erschütternd aber dann die
Nachrichten der Truppenführer aus den vie-
len Kriegsschauplätzen über den „Heldentod“
der Soldaten. Dieser Ausdruck wird zur Farce,
wenn beispielsweise an die Großfamilie Cas-
par Lonsdorfer und Anna Maria geb. Will-
komm erinnert wird, von deren sechs Söhnen
drei Opfer der Weltkriege wurden.
243 Kriegsopfer sind auf dem Lis-
dorfer Ehrenmal verzeichnet.
Allein im ersten Weltkrieg (1914-1918) op-
ferten 108 Lisdorfer ihr Leben, davon 22
schon im ersten Kriegsjahr. Groß geht in ih-
rer historischen Arbeit zeitlich noch weiter zu-
rück. Sie erinnert an den 14.Oktober 1849,
als im Saarlouiser Fort Rauch drei Land-
wehrsoldaten erschossen wurden, die in den
Revolutionsjahren 1848/49 für Reformen in
Deutschland eintraten. Der Schwerpunkt bil-
det der Zweite Weltkrieg (1939-1945). Auf
dem Lisdorfer Ehrenmal sind 243 Kriegsopfer
verzeichnet. Sie erinnern alle an ein sinnloses
Sterben, dem Millionen Menschen, unschul-
dige Männer, Frauen und Kinder, zum Op-
fer fielen. Darunter sind auch die Opfer, die
in Lisdorf durch Bombenangriffe, Tod in den
Stollen und Minenunfälle um das Leben ka-
men. Sehr informativ ist die Chronik der na-
tionalsozialistischen Herrschaft und des Zwei-
ten Weltkrieges im Zeitraum bis 1945 aus
Lisdorfer Sicht. Eine beachtenswerte literari-
sche Auslese zu der Thematik trägt wesentlich
zu der Bedeutung der Arbeit von Agnes Groß
bei. Da fehlen beispielsweise weder die An-
sprache des Bundespräsidenten Dr. Richard
von Weizsäcker zum 8. Mai 1945 noch die
weltberühmte Lithographie von Käthe Kollwitz
aus dem Jahre 1924 mit dem Aufschrei „Nie
wieder Krieg“. Mehrere Geleitworte, darunter
von Ministerpräsident Tobias Hans, würdigen
die bedeutsame Aufarbeitung eines Zeitrau-
mes unserer Geschichte.
Nach diesem menschenverachten-
den Schreckensregime
und diesem furchtbarsten aller
Kriege
muss unser aller Sinnen und
Streben stets darauf gerichtet
sein,
Friede und Freiheit zu schaffen
und zu erhalten.
Konrad Adenauer
Bundeskanzler von 1949-1963
Auch wenn das Ende des 1.Weltkrieges bereits 100 und das des 2.Weltkrieges
auch schon 73 Jahre zurückliegen, so dürfen wir die vielen sinnlosen Opfer nie
und nimmer vergessen!
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5. Sozialministerin Monika Bachmann unterstützt Verein für
Heimatkunde e. V. im Rahmen der Ehrenamtsförderung
Eintausend Euro für verschiedene heimatkundliche Publikationen
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat in
der Lisdorfer Heimatstube am 25.Juli 2018 die
aus Hülzweiler stammende saarländische Sozi-
alministerin Monika Bachmann dem Lisdorfer
Verein für Heimatkunde e. V. im Rahmen der
Ehrenamtsförderung einen Scheck in Höhe von
1.000 Euro überreicht. VHL-Vorsitzender Hei-
ner Groß begrüßte herzlich die Ministerin mit
„liebe Monika“ und den Lisdorfer Landtagsab-
geordneten Raphael Schäfer, der bereits seit
Jahren Mitglied im VHL ist.Ministerin Monika
Bachmann:„Lieber Heiner Groß, liebe Ver-
einsmitglieder, ich bin heute wirklich sehr gerne
hierher nach Lisdorf in die Heimatstube gekom-
men und möchte mich im Namen der saarlän-
dischen Landesregierung ganz herzlich für das
sehr wertvolle bürgerschaftliche Engagement
des Heimatvereins bedanken. Der Verein leis-
tet durch seine vielfältigen Aktivitäten – seien es
die zahlreichen Fahrten zu historisch bedeut-
samen Orten oder auch die heimatkundlichen
Publikationen wie das Heimatblatt, Mundart-
bücher oder das jetzt erscheinende Lisdorfer
Kriegstotenbuch – seit vielen Jahren wirklich
eine herausragende ehrenamtliche Arbeit und
trägt entscheidend dazu bei, die Saarlouiser
und Lisdorfer Geschichte auch für spätere Ge-
nerationen nachvollziehbar und erlebbar zu
machen. Ganz herzlichen Dank dafür“!Heiner
Groß, bedankte sich im Namen der anwesen-
den Vorstandsmitglieder ganz herzlich für die
Unterstützung. Heiner Groß: „Sehr geehrte Frau
Ministerin, Sie haben unseren Verein in der Ver-
gangenheit bereits mehrfach mit Blick auf unse-
re ehrenamtliche Arbeit unterstützt. Dafür vielen
Dank. Die heutige Unterstützung ist aber für
den Verein besonders wichtig, da wir in Kürze
ein so genanntes „Kriegstotenbuch“ herausge-
ben wollen und durch die Zuwendung der Lan-
desregierung die Finanzierung nunmehr sicher-
gestellt ist. Mit dem Lisdorfer Kriegstotenbuch
wollen wir nochmals an die Grausamkeiten des
Krieges erinnern, insbesondere an die ca. 600
rund um Lisdorf Gefallenen, und zugleich an
ein friedliches Miteinander in Europa und der
Welt für die Zukunft appellieren.“Der Lisdorfer
Abgeordnete Raphael Schäfer, selbst Mitglied
im Heimatkundeverein, bedankte sich bei Mi-
nisterin Bachmann: „Liebe Monika, im Rahmen
der Aufstellung und Verabschiedung des Lan-
deshaushalts 2018 sind wir gemeinsam dafür
eingetreten, dass die Mittel im Ehrenamtsbe-
reich aufgestockt werden, weil wir wissen, wie
wichtig das Ehrenamt in allen Lebensbereichen
in unserem Land ist. Insoweit möchte ich mich
nicht nur als Mitglied des Haushaltsgesetzge-
bers, sondern auch als Lisdorfer Bürger recht
herzlich für die finanzielle Unterstützung des
Sozialministeriums bedanken. Der Verein kann
das Geld gerade mit Blick auf die zahlreichen
und kostenintensiven heimatkundlichen Publi-
kationen sehr gut gebrauchen. Vielen Dank!“
V.l.n.r.:Manfred Nebelung, Maria Scholly, Berthold Nagel, Ministerin Monika Bachmann, Marianne Faust, Hei-
ner Groß, Agnes Groß, Klemens Port, MdL Raphael Schäfer Foto: Harald Weiler
Veranstaltungs-Termine des Heimatkundevereins Lisdorf für 2019
Samstag, 12.Januar: Gedenken für die Lisdorfer Weltkriegsopfer
Freitag, 18.Januar: Lyrischer Abend mit der Dichterin Helga Koster
Samstag, 26.Januar: Hl. Messe in der Pfarrkirche Lisdorf für 2018 verstorbene VHL-Mitglieder
Mittwoch, 13.Februar: Besuch des Städtischen Museums Saarlouis
Mittwoch, 20.Februar: Vortrag über die Geschichte von Lisdorf
Freitag, 1.März: Weinprobe in Weingut an der Mosel
Samstag, 30.März: Picobello-Aktion
Mittwoch, 27.April: Führung über Lisdorfer Friedhof
Samstag, 4.Mai: Ausflug in den Bliesgau
Mittwoch, 15.Mai: Führung durch Industriegebiet Lisdorfer Berg
Samstag, 25.Mai: Schlösserfahrt nach Luxenburg
Freitag, 7.Juni: Führung zu Denkmälern in Lisdorf
Sonntag, 16.Juni: Tagesfahrt an den Rhein
Samstag, 10.August: Ausflug nach Rheinhessen
Sonntag, 1.September: Ausflug in das Tholeyer und St.Wendeler Land
Samstag, 14.September: Ausflug in das Biosphärenreservat Bliesgau
Freitag, 27.September: Vortragsabend
Samstag, 5.Oktober: Ausflug in den Herbst
Freitag, 25.Oktober: Rommelboozenfeschd
Sonntag, 27.Oktober: Le.ischdrowwer Mundartfeschd
Samstag, 9.November: Weinprobe an der Saar oder Mosel
Montag, 2.Dezember: Grünkohlessen
Freitag, 13.Dezember: Adventsfeier
Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt wie Heimat aus.
Hermann Hesse
Nachruf
Seit der Ausgabe Nr. 24 des Lisdorfer Heimatblattes sind folgende Mitglieder und
Freunde verstorben:
Alfons Nicola, Lisdorf-Holzmühle
Regina Welsch-Hoffmann, Saarlouis
Erna Ney-Stutz, Hülzweiler
Martha Breininger-Peter, Lisdorf
Ulrich Mailänder, Saarlouis
Dr. Johannes Schmitt, Hüttersdorf
Wir halten die Verstorbenen in dankbarer Erinnerung und werden ihnen ein ehren-
des Andenken bewahren. Am Samstag, 26.Januar 2019, 17.00 Uhr, gedenken wir
im Gottesdienst in der Lisdorfer Pfarrkirche aller unserer 2018 Verstorbenen.
Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
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6. Geht‘s eigentlich noch? Noch mehr? Noch
hektischer? Noch belastender?Termindruck,
Zeitdruck, Erwartungsdruck,Leistungsdruck.
Und- Leidensdruck. Überall nur Druck. Daher
Muntermacher am Morgen, Einschlafhilfen,
am Abend, dazwischen Pillen für oder gegen
alles Mögliche. Also, eigentlich geht‘s nicht
mehr. Wirklich. Echt jetzt. Samstag und Sonn-
tag reichen immer weniger aus, um vollkom-
men herunterzufahren und sich zu erholen.
Neue Kraft schöpfen – dazu fehlt der nöti-
ge Abstand zum Alltag. Man müsste mal so
ganz raus aus dem Hamsterrad. Wenigstens
ein paar Tage lang ohne Handy, Mails, Lärm
und Klingelzeichen sein. Am Wochenende,
dann irgendwohin, wo man seine Ruhe hat.
Durchatmen und loslassen kann. Mal wie-
der bei sich selbst ankommt. Wo man offline
gehen und genussvolle Ich-Zeit verbringen
kann.Der ideale Ort dafür ist die Neumühle.
Das Erholungs- und Seminarhaus befindet
sich nahe Tünsdorf bei Mettlach. Abseits der
Straße; in einer Talmulde gelegen, ist diese
Oase der Stille umgeben von einem beschau-
lichen Weiher, einem belebenden Wasser-
fall, grünen Wäldern,saftigen Wiesen und
seltenen Wildkräutern. Tausende Gestresste
oder Orientierungsuchende haben sich hier-
her schon zurückgezogen. Haben das Natu-
ridyll genossen und in der Abgeschiedenheit
reine Luft getankt. Haben einfach nur ab-
gehangen und die Seele baumeln lassen.
Sind um den Weiher spaziert oder auf dem
Saar-Hunsrück-Steig ein Stück gewandert und
haben anschließend erholsamen Schlaf ge-
funden. Wie von selbst haben sie dabei ihr
nervendes Gedankenkarussell verlassen und
neue Perspektiven gewonnen. Die gesunde
vegetarische Küche und hauseigenes, basisch
aufbereitetes Quellwasser haben ein Übriges
getan.Die Natur in Kombination mit wohl-
tuenden Erfahrungen für Seele, Geist und
Körper - das ist die Essenz, die die Besucher
hier regenerieren lässt. Denn auf Wunsch
werden sie von erfahrenen Fachleuten be-
gleitet. Massagen,Yoga, Qigong, Meditati-
on, Achtsamkeit sind nur einige Angebote,
die ihre Wirkung nicht verfehlen. Der Akku
lädt wieder auf und der Energielevel steigt auf
ein lange nicht mehr erreichtes Niveau.Noch
deutlich intensiver und nachhaltiger erlebt
man diese Veränderungen freilich, wenn man
an einem der zahlreich angebo-
tenen Seminare teilnimmt. Die
Themenvielfalt ist breit gestreut..
Sie reicht von Resilienz-Work-
shops über Zen-Kurse bis hin zu
östlichen Praktiken für Gelassen-
heit und Lebensfreude. Das ge-
naue und ständig aktualisierte
Programm ist auf www.neumüh-
le-saar.de einsehbar.Darüber
hinaus freut sich das Team der
Neumühle über jede Gastgrup-
pe, die hier einen eigenen Kurs
oder eine Tagung durchführt.
Man kann die Referenten, Verei-
ne, Organisationen oder Unter-
nehmen nur beglückwünschen
zu diesem Seminarort, denn die inspirieren-
de Umgebung macht den Kopf frei, schafft
Raum für gedankliche Klarheit und fördert
die Kreativität. Der prämierte Saar-Hunsrück-
Steig führt direkt durchs Gelände und lädt
dazu ein, neue Wege zu beschreiten. Da lässt
sich das fruchtbare Zusammenspiel von Be-
wegung und Denken besonders gut nutzen.
53 Gästebetten sowie fünf Seminarräume
und die dazugehörige Infrastruktur stehen
zur Verfügung. Auf Wunsch ergänzt das kom-
petente Team vor Ort die Programme gerne.
Denn auch in der Neumühle gibt es Lehrer.
Einen Yogalehrer, einen Qigong-Lehrer, eine
Meditationslehrerin, einen Mentaltrainer und
einen Naturcoach. Dazu einen Körperthera-
peuten, eine Gesundheitsberaterin und einen
Pädagogen. Themen wie Werte- oder Res-
sourcenmanagement, Leitbild, systemische
Aufstellung, Atemübungen, Body Scan, pro-
gressive Muskelentspannung; Bogenschießen
oder Waldbaden können jederzeit zugebucht
werden. Ein Anruf genügt. Wie wär‘s also
mal mit einem Tag an der Neumühle?Na-
türlich kann man in dieser friedlichen Atmo-
sphäre auch wunderbar Urlaub machen und
länger bleiben. Das bedeutet noch stärke-
re Entschleunigung, noch mehr Vitalität und
Ein Geheimtipp für alle Lisdorfer
Die Neumühle – Erholungsort und Seminarhaus ganz in der Nähe
letztendlich nachhaltig wirksame erhöhte Le
bensqualität. WeiI die Neumühle mitten im
Dreiländereck liegt kann man die Tage sehr
abwechslungsreich gestalten. Der Orscholzer
Baumwipfelpfad, der Keramik-Ort Mettlach,
die Weinbaugemeinde PerI, die Kreisstadt
Merzig, die Römervilla Borg, das Bildhau-
ersymposion „Steine an der Grenze“, das
lothringische Sierck-Ies-Bains mit seiner Bur-
ganlage oder das luxemburgische Schen-
gen – sie alle sind nur einen Katzensprung
ent-fernt. Und den Sonnenuntergang ge-
nießt man dann wieder in der Neumühle. Im
Sommer auf der Sonnenterrasse oder auf der
Sinnenbank am Seeufer, im Winter im wär-
menden Kaminzimmer oder in der gemütli-
chen Bauernstube. Die Neumühle - sie ist zu
jeder Jahreszeit ein Wohlfühlort. Wer`s schon
mal erlebt hat, weiß: Dann geht‘s auch wie-
der. Und das richtig gut. Echt jetzt.Weiterfüh-
rende Informationen zu diesem schon von
den Kelten genutzten Kraftort gibt es unter
www.neu-mühle-saar.de, per Mail an kon-
takt@neumühle-saar.de oder telefonisch
unter 06868/91030.Ein Aufenthalt auf der
Neumühle ist sehr empfehlenswert, ob als
ein- oder mehrstündige Vorstandsklausur
oder nur zur Erholung. (hg)
Seminarraum in der Neumühle
Die Neumühle – Eine ehemalige Getreidemühle in der Nähe von Tünsdorf
„Die Wertschätzung der Heimat liegt uns am Herzen.“
10 11
7. Beiträge zur Lisdorfer Mundart
von Marianne Faust
DÈ Wahl
Datt Jòa lò 2017 hòdden ma drei mòl en Wahl,
fò den Änän en Loscht on fó den Annan en Qual.
Vill Leit gehn nemmä wählen, sé saan ma hann dè Flämm,
et ännat sich jò doch neischt, ma bleiwen dahämm.
Awwa die, die de Wahl blockieren,
därfen ach späda net kritisieren.
Ägal ob Landdach, Bomäschda òdda Bundesdach,
ma senn froh iwwat Wahlrecht, on notzen et ach.
Bei da Wahl moss ma dann Farf bekännen,
on denen däa us gefällt mémm Kreizin nännen.
Beim Bomäschda hat et beim easchden Mól net geklappt,
dò senn ma ald nò zwo Wochen nòmóll getappt.
Machschde et falsch odda machschde et richdich,
datt ess fò dein ajenen Ego aach ganz wichdich.
Jeda well jò nòhäa sein Kandidaten hann,
et sòllen jò nua émma die Bäschden rann.
Da Wahlzäddel ess lank, a kann jedem äppes bieten,
watt fò die Änen die Gudden, senn fò die Annan de Nieten.
Wochenlang wird em Fernsehn vamut on gewätt,
watt fó Patei hat sich bis jitz de mäscht Stemmen gerätt.
Geschda et Stemmenbarometa, haut en Fernsehduell,
moa wechseln se de Zahlen, datt geht manchmól ganz schnäll.
Billa vann de Kandidaten klewen iwwerall an allen Äcken,
wenn de ém donkeln langes gescht, kréijscht de en Schräcken.
Riesengroß senn die scheen Leit off de Plakata dann,
hoffentlich senn ach späda so groß, wenn se ia Ämtchin hann.
Wahlpropaganda häscht datt Spillchin allen paa Jóa,
et wird vill vasproch on vazehlt, awwa net alles ess wóa.
Off da Awett on em Wirtshaus, dó gefft geschdriet,
on manch äna wird vann seinen Kollejen gemied.
Sonndes nò sechs Aua fängt ändlich et Zehlen aan,
am Flimmakaschden derf jeda Schlauberja dann äppes saan.
De heascht nua noch Zahlen, se geróoden ent schwetzen,
dann gefft gerecht, en Prozenten, Punkten on Setzen.
Die Änen hann zwo valoa, die Annan hann drei dabei,
bis déijf en de Naat dauat die ganz Schwätzerei.
De Jornalisten wäsen dann alles, fòwatt on wieso,
die än Patei macht en Bretsch, die Annan senn froh.
Die Tour ló senn die Änen dran, doch et nägscht mòl kann et sich wandeln,
on wenn et fó Änen allän net lankt, doun se sich métsammen vabandeln.
19. Le.ischdrowwa Mundartfeschd am 28.Oktober 2018
im Gasthaus Schulden in Lisdorf Großstraße
V.l.n.r.: MdL Raphael Schäfer, Ralf und Kerstin Recktenwald, Sabine Destruelle, Marianne Faust,
Bernd und Christine Hawner, Ria Marschibois, Herbert Germann, Heiner Groß, Georg Jung-
mann, Luise Luft, Bernd Lay, MdK
VHL-Vorsitzender Heiner Groß stellt die Mitwirkenden der LiGeKa vor. V.l.n.r.: Sabine Dest-
ruelle, Ralf Recktenwald, Bernd und Christine Hawner, Kerstin Recktenwald, Ria Marschibois,
Rudi und Herbert Germann
12 13
8. Philipp Groß oo1904 Anna Nicola
*1873 *1876
† †
Jakob Welsch oo 1914 Maria Daub
*1887 *1889
†1952 †1949
Josef Welsch oo Katharina Groß Andreas Schmitt oo Anna Groß
Historische Hochzeitsbilder aus dem Archiv des Heimatkundevereins
1931
Goldene Hochzeit
der Eheleute
Johann und Maria Weiler
Nikolaus Hart oo Paula Groß Josef Berdin oo Agnes Groß
Jakob Schmitt oo 1936 Johanna Groß Peter Groß oo1957 Ilse Lonsdorfer
1954
Goldene Hochzeit
der Eheleute
Philipp Comtesse und Katharina geb. Hild
14 15
9. Lisdorfer Heimatkundler feierten mit bei SR-Landpartie auf dem Margare-
tenhof ihres Mitglieds Margareta Roßport-Kneip in Wadern-Morscholz
Der SR 3, die Saarlandwelle des Saarländi-
schen Rundfunks, und das für die Land- und
Ernährungswirtschaft im Saarland zuständige
Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
luden gemeinsam zum 16. Mal zur SR-Land-
partie ein am Sonntag, dem 30. Sept. 2018,
diesmal auf vier Bauernhöfe, in einen Pferde-
betrieb, ein Forstgut und in eine Gärtnerei –
verteilt über das ganze Saarland. Vor Jahren
war die SR-Landpartie bereits zwei Mal zu Gast
in Lisdorf, und zwar im Gemüsebetrieb Erwin
Faust, bei der auch der VHL engagiert war,
und im Biobetrieb Roman Denis.Einer der vier
Bauernhöfe in diesem Jahr war der Margare-
tenhof im Waderner Stadtteil Morscholz, au-
ßerhalb der Ortslage in der freien Feldmark
gelegen. Der Hof war vor etwa 50 Jahren von
dem Landwirt-Ehepaar Herry Roßport und
Margareta geb. Kneip errichtet worden. Mar-
gareta, Jahrgang 1938, stammt aus einem
landwirtschaftlichen Betrieb aus dem Lisdorfer
Ortsteil Holzmühle. Ihr Elternhaus, das erste
Haus auf der Holzmühle, am Mühlenbach ge-
legen, war vor mehr als 100 Jahren eine Müh-
le, die von der Abtei Wadgassen gegründet
worden war und damals „Neumühle“ hieß.
Nach ihrer Heirat mit dem Landwirtschafts-
meister H. Roßport aus Heusweiler-Obersal-
bach, der dort den elterlichen Landwirtschafts-
betrieb in der Ortslage bewirtschaftete,
entschlossen sich die Eheleute auf Vorschlag
einer Siedlungsgesellschaft in Wadern-Morsc-
holz, außerhalb der Ortslage einen neuen Hof
zu errichten und dorthin überzusiedeln. Auf
Vorschlag ihres Ehemannes erhielt der neue
Hof den Namen „Margaretenhof“. Seit dem
Tod von H. Roßport vor einigen Jahren führt
der älteste Sohn Frank Roßport, ebenfalls
Landwirtschaftsmeister, den Hof. Durch Zukauf
und Pacht ist die bewirtschaftete Fläche auf
über 300 ha angewachsen – vergleichsweise
fast das Dreifache der Lisdorfer Aue. Anfangs
wurde in großem Rahmen Schweinemast be-
trieben, danach auf Milchwirtschaft umgestellt.
Diese war aber sehr arbeitsintensiv und mit
der Zeit aufgrund der geringen Erzeugerpreise
nicht mehr kostendeckend. Daraufhin stellte
man auf Limousin Rinderhaltung um, aus-
schließlich zur Fleischerzeugung. Diese Rasse
kann fast ganzjährig auf der Weide gehalten
werden, was der Fleischqualität und der Ar-
beitsintensität zugute kommt. Die Feldwirt-
schaft auf dem Margaretenhof ist ausgerichtet
auf die Erzeugung von Getreide und Kartof-
feln der Sorten Belana, Allians und Caprice
mit Selbstvermarktung. Auf dem Hof sind zu-
sätzlich ein Auszubildender und mehrere Hilfs-
kräfte beschäftigt. Es ist eine Auszeichnung für
die Familie Roßport, in diesem Jahr auf Vor-
schlag von Landwirtschaftskammer und Bau-
ernverband für die SR-Landpartie ausgewählt
worden zu sein. Diese Ehrung brachte aller-
dings eine enorme zusätzliche Arbeitsbelas-
tung mit sich. Das weiträumige Hofanwesen
musste für diesen Tag entsprechend hergerich-
tet werden. Schon Monate zuvor begannen die
Vorbereitungen. Zudem musste man sich ab-
stimmen mit der Stadtverwaltung Wadern, den
Ortsvereinen von Morscholz, der Feuerwehr,
dem Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk
und etlichen anderen Vereinen, Firmen und
Betrieben, die alle an dieser Landpartie betei-
ligt waren. Auch Kirche und Pfarrei waren ein-
gebunden, da die Landpartie mit einem Ernte-
dankgottesdienst auf dem Hof eröffnet werden
sollte. Für die Stadt Wadern, den Ort Morsc-
holz und selbstverständlich auch für den Mar-
garetenhof sollte die SR-Landpartie, die über
Funk, Fernsehen und Presse und über die
Grenzen des Saarlandes hinaus werbewirk-
sam Verbreitung fand, ein Veranstal-
tungs-Highlight werden. Für den VHL war es
eine Ehre, von Margareta Roßport-Kneip, die
schon seit vielen Jahren Mitglied im Heimat-
kundeverein ist, zu dieser Veranstaltung einge-
laden zu werden. Margareta ist immer noch
Eigentümerin ihres alten elterlichen Anwesens
auf der Holzmühle. Die derzeitige Mieterin
Claudia Müller betreibt eine sog. „Gemüserei“
mit selbstgefertigten Produkten von Gemüse
und Obst. Mit 37 Personen fuhren wir am 30.
September in einem Reisebus nach Wa-
dern-Morscholz. Auch einige Mitglieder der
renommierten „Staatsbürgerlichen Gesell-
schaft des Saarlandes (Bürgerclub Saarland)“
aus Saarlouis, Dillingen und Felsberg waren
dabei. Der Verfasser ist ebenfalls Mitglied die-
ser Gesellschaft. Zwischen VHL und StGdS be-
steht seit einigen Jahren eine gegenseitige Mit-
gliedschaft. An besagtem Tag starteten wir um
9.00 Uhr in Lisdorf. Nach einer knappen Stun-
de Fahrzeit durch Saarwellingen, Nalbach,
Hüttersdorf, Schmelz, Nunkirchen, Wadern
kamen wir auf dem Margaretenhof an. Wir
waren überrascht über die vielen bereits dort
parkenden Autos. Trotz weiträumiger Absper-
rung wurden wir mit unserem Bus nahe zum
Hof geleitet, sodass die doch überwiegend äl-
teren Teilehmer nicht weit zu gehen hatten.
Margareta Roßport-Kneip begrüßte uns schon
am Bus und brachte uns zu ihrem Anwesen.
Dort herrschte bereits rege Betriebsamkeit. Die
Erntedankmesse in der riesigen Halle, zele-
briert von Pastor Stefan Sänger und Diakon
Udo Selzer und gesanglich gestaltet vom Kir-
chenchor Morscholz, war gerade zu Ende. An-
wesend waren auch der saarländische Minis-
terpräsident Tobias Hans mit Ehefrau sowie
der Umwelt- und Landwirtschaftsminister Rein-
hold Jost mit Ehefrau. Das Tagesprogramm
konnte man einem SR-Landpartie-Flyer ent-
nehmen: 9.15 Uhr Messe mit Pastor Sänger •
10.00 Uhr offizielle Eröffnung mit den Jagd-
hornbläsern • Hofführung • Limousin Rinder
• Kleinzuchtverein mit Streichelgehege mit Ka-
ninchen und Hühnern • 14.00 – 16.00 Uhr
„Eisbach“-Lamas • Musikverein • Musikinstru-
mente bauen und basteln mit Naturmateriali-
en • „Rommelbooze“ schnitzen • Strohhüpf-
burg • Stockbrot grillen • Kartoffeln selber
lesen • frisch geschnittene Sonnenblumen •
Historischen Landmaschinen • Traktoren • Pil-
zausstellung mit Beratung (ca. 100 Arten)Bau-
ernmarkt: Imker mit Honig • Käse • Landpar-
tie-Brot • Wildspezialitäten • Rindersalami •
Kartoffelsorten: Belana, Allians und Caprice •
Eier • Apfelsaft keltern • Essig • Öl • Schnäp-
se • Keramik • Kunsthandwerk aus Naturma-
terialien • farbenfrohe Geschenkideen aus
Stoff • Blumen und saisonale Pflanzengeste-
cke, Kräuter und HeilpflanzenEssen: Rinder-
rollbraten vom eigenen Limousin Rind mit
Salzkartoffeln und Rotkraut • Wildschwein am
Spieß • Rehragout • Burgunderbraten mit Klö-
ßen und Rotkraut • Grillschinken mit Püree
und Sauerkraut • Rost- und Currywürste •
Pommes frites • vegetarischer Eintopf • selbst-
gebackener KuchenNavigation: Margareten-
hof • 66687 Wadern-Morscholz • Margare-
tenhof 1 • Am FriedhofIn der großen Halle
des Hofes, einem ehemaligen Kuhstall, waren
Tische und Bänke für mehrere hundert Perso-
nen aufgestellt. Dort war auch die lange The-
ke aufgebaut mit Getränken, Essen und selbst-
gebackenem Kuchen (mehrere Hundert). An
dieser Ausgabetheke waren ständig mehr als
35 Männer und Frauen sämtlicher Vereine im
Einsatz. Es herrschte großer Andrang und eine
gute Stimmung. Auch im Freien gab es diverse
Getränke- und Essensstände, die ebenfalls
stets gut frequentiert waren. Vor allem an den
Bierständen herrschte ab 12.00 Uhr stets
Hochbetrieb. Auch der landesweit für sein
Wildfleisch und seine Wurstwaren aus Wild
Lisdorfer Reisegruppe des VHL vor Schloß Dagstuhl Foto: Berthold Nagel
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10. V.l.n.r.: Manfred Montnacher, Georg Jungmann, Jubilar Heiner Groß, Cle-
mens Salz, Raphael Schäfer (MdL), Michael Hoen.
bekannte Metzgermeister Böhm aus Weiskir-
chen war mit einem Essens- und Verkaufsstand
vertreten. Jedenfalls dürften die Besucher der
Landpartie auch kulinarisch und besonders
günstig auf ihre Kosten gekommen sein. Die
Speisen wurden in der Regel zum halben
Gaststättenpreis angeboten. Erfreulicherweise
spielte auch das Wetter mit. Ab 10.00 Uhr
kam zunehmend die Sonne hervor mit Tempe-
raturen bis 20°. Beim Hofrundgang konnten
wir die Limousin Rinder aus der Nähe sehen.
In einem Streichelgehege gab es neben Hasen
und Hühner auch drei sehr zahme Lamas. Für
die technisch Interessierten waren die Ausstel-
lung der historischen Landmaschinen und
Traktoren, aber auch die modernen, großen
Maschinen und Geräte des Margaretenhofs
sehr sehenswert. Ein Pilzexperte informierte
über Pilzarten und ihre Verwendung. Imker
boten ihren Honig an und gaben Ratschläge.
Für einen Euro konnten die Besucher auf ei-
nem Feld Kartoffeln selbst ernten, die zuvor
von einem Kartoffelroder freigelegt wurden.
Davon wurde eifrig Gebrauch gemacht. Auch
für Bastler und ganz besonders für Kinder gab
es mehrere schöne Angebote. Schließlich lau-
tete das Motto der diesjährigen Landpartie
„Mit der Familie aufs Land“. Wir haben auch
einige Lisdorfer Familien mit Kindern auf dem
Margaretenhof getroffen.Der SR war mit meh-
reren Fahrzeugen vertreten und übertrug per-
manent sein Programm mit Lautsprecher. Das
Aufnahmeteam unter Leitung der Reporterin
Julia Becker berichtete vom Geschehen auf
dem Margaretenhof. Am SR-3-Stand konnte
der Veranstaltungsflyer abgeholt und ausge-
füllt wieder abgegeben werden, da es nämlich
ein Gewinnspiel mit schönen Preisen der teil-
nehmenden Höfe und Betriebe gab. Die Auf-
lösung des Gewinnspiels war nicht ganz leicht.
Es wurden vier blühende Pflanzen gezeigt und
5 dazugehörige Namen: Roter Schorsch • El-
fenbusserl • Glutäugige Sabine • Fesche Fan-
ny • Lachende Lucy. Einer dieser Namen ist
kein Pflanzenname. Dank Internet wurde die
Lösung jedoch bald gefunden: die glutäugige
Sabine. Die Auslosung fand am 1. Oktober in
den „Bunten Funkminuten“ statt. Gegen 15.45
Uhr verabschiedeten wir uns von Margareta
Roßport-Kneip mit der Feststellung, dass die-
ser Tag zwar etwas anstrengend, aber sehr
schön und abwechslungsreich gewesen war.
Margareta hatte sich sehr über viele altbe-
kannter Lisdorfer Gesichter gefreut, besonders
über ihre Jahrgangskolleginnen und -kollegen
Erwin Both, Gilbert Ecker, Heiner Groß, Irm-
gard Senzig und Marlene Weber. Irmgard
Rech-Prümm und Jakob Schmitt waren mit ih-
ren Familien in eigener Anreise gekommen.
Wir trafen auch die 3 Jahre ältere Schwester
von Margareta, Maria Geib-Kneip, ebenfalls
Mitglied des VHL, die mit ihrem Ehemann den
Petershof im nahen Weiskirchen-Thailen be-
wirtschaftet hatte, nach dessen Verkauf jetzt
aber in Wadern wohnt. Zum Abschluss unse-
res Ausflugs besichtigten wird auf der Heim-
fahrt die schöne und sehr gepflegte Schloss-
anlage in Wadern-Dagstuhl mit ihrer
prächtigen Kapelle und dem 1500 qm großen
Schlossgarten, der mittlerweile zu „Gärten
ohne Grenzen“ gehört.Das Schloss Dagstuhl
wurde 1760 vom Grafen Joseph Anton von
Oettingen-Sötern als Familiensitz erbaut. Das
Haupthaus und die Schloßkapelle (erbaut
1763) sind durch einen neugotischen Eckbau
mit Turmteil verbunden. Markgräfin Octavie
de Lasalle von Louisenthal (1811–1890) hat
die Wände der Kapelle mit Bildern ausgestat-
tet. Sie zeigen das Leben Mariens im Stil bibli-
scher Historienmalerei. In einem Nebenraum
der Kapelle befindet sich ein von Octavie ge-
malter Kreuzweg (vermutlich um 1864) aus
der Pfarrkirche Lockweiler. Seit 1990 ist Schloss
Dagstuhl Sitz des Leibnitz-Zentrums für Infor-
matik, einer wissenschaftlichen Institution, an-
gegliedert an die Universität Saarbrücken.
Dort treffen sich IT-Wissenschaftler aus der
ganzen Welt zu Tagungen, Fortbildungen und
Gedankenaustausch. Von Schloss Dagstuhl
fußläufig zu erreichen ist die Burgruine
Dagstuhl. Die Burg wurde erstmals 1290 ur-
kundlich erwähnt. Sie war eine Höhenburg,
die nach dem 17. Jahrhundert zunehmend
verfiel. Seit 2003 wird die Ruine saniert, so
dass sie teilweise wieder begehbar ist. Von der
Burgruine Dagstuhl hat man eine weite Rund-
sicht über Wadern und Umgebung.Nach der
kurzen Besichtigung des Schlosses Dagstuhl,
wo Berthold Nagel noch ein Gruppenfoto
machte, setzten wir die Heimfahrt fort und ka-
men gegen 18.00 Uhr wieder glücklich, müde
und zufrieden in Lisdorf an. (hg)
Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, lieber Heiner!
Der Vorsitzende des Lisdorfer Vereins für Heimatkunde e. V. und Ehrenvorsitzen-
de des CDU-Ortsverbands Lisdorf Heiner Groß hat seinen 80. Geburtstag gefeiert.
Im Rahmen einer privaten Feierstunde im
Hotel-Restaurant Scheidberg gratulierten
Georg Jungmann, Raphael Schäfer (MdL)
und Clemens Salz für die CDU bzw. die Se-
nioren-Union sowie Michael Hoen stellver-
tretend für die Heimatkundlichen Vereine in
Saarlouis Heiner Groß zum 80. Geburtstag.
Georg Jungmann: „Lieber Heiner, es folgt ja
noch ein offizieller Empfang von Heimatkun-
deverein und CDU anlässlich Deines Ehren-
tages, insoweit möchte ich heute nicht alle
Deine Verdienste hier aufzählen, sonst wür-
de ich in einer Stunde mit meiner Lobesrede
noch nicht am Ende sein und den zeitlichen
Rahmensprengen. Dennoch möchte ich Dir
heute im Beisein Deiner Familie ein ganz
herzliches Danke schön für Deine heraus-
ragenden Verdienste um die Stadt Saarlouis
und insbesondere unseren Stadtteil Lisdorf
sagen. Als langjähriges Stadtratsmitglied, als
Vorsitzender der CDU Lisdorf und als Grün-
der und Vorsitzender des Vereins für Hei-
matkunde Lisdorf hast Du herausragendes
geleistet. Du hast Dich mit Deiner gesamten
Tatkraft ehrenamtlich für die Gemeinschaft
eingesetzt und das – ich muss es an dieser
Stelle sagen – auch zu Lasten der eigenen
Familie. Daher gilt mein be-
sonderer Dank heute auch
Deiner Frau Marie-Luise, Dei-
nen Kindern und der gesamten
Großfamilie. Als Außenstehen-
der kann man nur erahnen,
wie viel private Zeit Du inves-
tiert hast. Das geht nur durch
eine tatkräftige Unterstützung
des privaten Umfelds. Ich sel-
ber bin seit mehreren Jahr-
zehnten in der Politik ehren-
amtlich und hauptamtlich aktiv
bzw. aktiv gewesen. Insoweit
kann ich das, was Du an Zeit
und Engagement für die All-
gemeinheit und insbesondere
uns Lisdorfer Bürger geleistet
hast, einordnen und möchte
daher ganz herzlich Danke sagen. Danke
sage ich auch persönlich, denn lieber Hei-
ner, Du hast mich an vielen Stellen immer
unterstützt und warst ein erstklassiger Ratge-
ber. Herzlichen Glückwunsch nochmals zum
80. Geburtstag, viel Gesundheit für die Zu-
kunft und alles Gute wünschen wir Dir.“Auch
der Kreisvorsitzende der Senioren-Union der
CDU im Kreis Saarlouis Clemens Salz ließ
es sich nicht nehmen, dem Jubilar zu gra-
tulieren: „Lieber Heiner, im Namen der ge-
samten Senioren-Union darf ich Dir ganz
herzlich zum 80. Geburtstag gratulieren und
Dir für Dein langjähriges ehrenamtliches
Engagement als stellvertretender Kreisvorsit-
zender danken. Über viele Jahre hast Du mit
Deinem Ideenreichtum, Deinem Organisati-
onsgeschick sowie Deiner Tat – und Durch-
setzungskraft ganz entscheidend die Arbeit
der Senioren mitgeprägt. Wir beide kennen
uns persönlich schon sehr lange aus unserer
gemeinsamen Zeit bei der saarländischen
Finanzverwaltung. Ich wünsche mir, dass wir
gemeinsam noch lange Zeitzusammenarbei-
ten können und wünsche Dir nur das Beste
zu Deinem runden Geburtstag.“
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11. Großer Bahnhof für Heiner Groß
CDU und VHL Lisdorf gestalteten Empfang zum 80. Geburtstag
V.l.n.r.: Raphael Schäfer, MdL, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Heiner Groß, Bürgermeisterin Marion Jost,
CDU-Vorsitzender Georg Jungmann, Marc Speicher, MdL, Michael Hoen, Stadtverbandsvorsitzender der Heimatvereine
Zur Vollendung des 80. Lebensjahres von
Heiner Groß lud der CDU-Ortsverband Lis-
dorf gemeinsam mit dem Heimatkundever-
ein Lisdorf zu einem Geburtstagsempfang in
das Restaurant des Kaufhauses Pieper ein.
Politische Prominenz aus Bund, Land, Kreis
und Stadt gratulierten ebenso wie viele Weg-
gefährten aus Politik und heimatkundlichen
Vereinen.Heiner Groß gehört nun bereits 50
Jahre dem Vorstand der CDU Lisdorf an, da-
von 20 Jahre als Vorsitzender und inzwischen
28 Jahre als Ehrenvorsitzender. Er gründe-
te 1997 den Verein für Heimatkunde Lisdorf
e. V. (VHL) und ist seither dessen Vorsitzen-
der. Von anfänglich 36 Gründungsmitglie-
dern führte erden Verein innerhalb weniger
Jahre auf über 600 Mitglieder. Damit ist der
VHL der größte der 27 Ortsvereine in Lis-
dorf und auch der größte heimatkundliche
Ortsverein im Saarland. 1968 gründete Hei-
ner Groß als Lisdorfer JU-Vorsitzender mit
einigen Freunden aus den übrigen Stadttei-
len von Saarlouis den JU-Stadtverband und
war einige Jahre dessen Vorsitzender. Auf-
grund dieser Funktion wurde er 1968 in den
Stadtrat gewählt, dem er über 41 Jahre bis
2009 als Sprecher in mehreren Ausschüs-
sen, als stellvertretender Fraktionsvorsitzender
und zuletzt als ehrenamtlicher Beigeordneter
angehörte. Außerdem war Heiner Groß vie-
le Jahre Mitglied im Kreisgutachterausschuss
für Grundstücksbewertung, Schöffe am Land-
gericht Saarbrücken, Sachverständiger für
Land- und Forstwirtschaft und Vorstand im
Verband der Diplom-Agraringenieure. Nach
Abschluss seines Studiums 1965 war Heiner
Groß in der Finanzverwaltung als amtlicher
landwirtschaftlicher Sachverständiger tätig,ab
1975 als Referent für Bewertung und Besteu-
erung der Land- und Forstwirtschaft bei der
Oberfinanzdirektion Saarbrücken und zu-
letzt im Finanzministerium. Seit seiner Pensi-
onierung 2002 lebt Heiner Groß, inzwischen
Großvater von sieben Enkelkindern, in ei-
nem „Unruhestand“. Neben seiner Tätigkeit
als Vorsitzender des großen Heimatkunde-
vereins Lisdorf und Schriftleiter des Heimat-
blattes ist er stellvertretender Kreisvorsitzender
der CDU-Senioren-Union und Mitglied in den
Stadtratsbeiräten für Stadtplanung, Bauen
und Umwelt sowie für Kultur. Etwa 150 Freun-
de und Bekannte kamen zur Gratulation, da-
runter viele Prominente aus Politik, Wirtschaft
und Verbänden,u.a. Bundeswirtschaftsminis-
ter Peter Altmaier und Landtags-Vizepräsi-
dent Günter Heinrich. Staatssekretär a. D.
Georg Jungmann begrüßte in seiner Funkti-
on als CDU Stadt-und -Ortsvorsitzender von
Lisdorf die zahlreichen Gäste, darunter auch
Vertreter von SPD, FDP und den Grünen.In
seiner anschließenden kurzweiligen Lauda-
tio würdigte er den Jubilar als „CDU-Urge-
stein“ für sein langjähriges ehrenamtliches
Engagement in Politik, Stadtrat und Verei-
nen, insbesondere im heimatkundlichen Be-
reich. Für seine Verdienste sei Heiner Groß
bereits vor mehr als 15 Jahren mit dem Bun-
desverdienstkreuz am Bande und der Frei-
herr-vom-Stein-Medaille ausgezeichnet
worden. Auch danach habe er sein vielfäl-
tiges Engagement uneingeschränkt fortge-
setzt. Er dankte Groß' Ehefrau Marie-Luise
und der ganzen Familie, die nur allzu oft auf
Ehemann und Vater verzichten mussten, weil
er sich wieder für die Allgemeinheit engagier-
te. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
würdigte ebenfalls den Jubilar. Heiner Groß
sei schon vor mehr als 50 Jahren, als er als
Schüler das SGS in Saarlouis besucht habe,
als JU-ler und Vorsitzender der CDU Lisdorf
politisch aktiv gewesen. Heute nach mehr als
50 Jahren sei er es als 80-Jähriger immer
noch aktiv. Dafür könne man ihm und selbst-
verständlich auch seiner Familie nicht genug
danken. Raphael Schäfer, MdL und Vorsit-
zender der CDU-Fraktion im Stadtrat, wür-
digte das jahrzehntelange Engagement von
Heiner Groß im Stadtrat. Von 1968 bis 2009
habe er dem Rat angehört. In diesen 41Jah-
ren habe er als sehr aktiver Stadtverordneter,
Sprecher in mehreren Ausschüssen, stellver-
tretender Fraktionschef und ehrenamtlicher
Beigeordneter vieles für die Stadt, ihre Bür-
ger und seinen Lisdorfer Stadtteil erreicht. Die
Neubaugebiete, das Industriegebiet Lisdorfer
Berg, die Ansiedlung von großen Gewerbe-
betrieben und die Erhaltung der Lisdorfer Au
als „Gemüsekammer des Saarlandes“ sei-
en nur einige Beispiele. Auch als 80-Jähri-
ger sei Heiner Groß noch aktiv im Beirat für
Stadtplanung, Bauen und Umwelt und im Kul-
tur-Beirat der Stadt Saarlouis. Er freue sich,
sicherlich mit Heiner Groß, dass viele ehema-
lige und jetzige Stadträte und Angehörige der
Stadtverwaltung zum Empfang gekommen
seien. Als letzter Redner ergriff Michael Hoen,
Stadtrat und Vorsitzender des Stadtverbandes
der Heimatvereine,das Wort und würdigte
den Jubilar für seinen Einsatz in der Heimat-
kunde. Bereits in seiner Jugend habe er sich
heimatkundlich betätigt. Den von ihm 1997
in Lisdorf gegründeten Heimatkundeverein
habe er innerhalb weniger Jahre mit zeitweise
fast 700 Mitgliedern zum größten heimathis-
torischen Ortsverein im Saarland gemacht.
Das von ihm federführend herausgegebene
Lisdorfer Heimatblatt sei eine hervorragende
heimatkundliche Informationsquelle weit über
Lisdorf und Saarlouis hinaus. Dass es 2015
zur Gründung des Stadtverbands der heima-
thistorischen Vereine in Saarlouis kam, sei im
Wesentlichen Heiner Groß zu verdanken. Der
Jubilar verzichtete auf persönliche Geschenke
und bat um Spenden an seinen gemeinnützi-
gen Verein für Heimatkunde Lisdorf e. V. für
vorgesehene Publikationen.Im Anschluss an
die Redebeiträge konnten sich die Gäste und
Gratulanten mit dem Jubilar und seiner gro-
ßen Familie bei einem üppigen Frühstücks-
büffet bis zur Mittagszeit austauschen.
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12. Impressionen vom Geburtstagsempfang für Heiner Groß Jahrgang 1938 im VHL stark vertreten. Wir gratulieren!
In unserer letzten Ausgabe vom Juli 2018 konnten wir elf unserer Mitglieder vorstellen, die in
der ersten Jahreshälfte „80“ wurden. In der zweiten Jahreshälfte sind es sogar 17!
Helmut Breininger Annemarie Bour-Luxenburger Gerlinde Britzen-Nobel Hildegard Burg-Behles
Maria Clodo-Jenal Gilbert Ecker Adolf Fritz Heiner Groß
Hermann Kaiser Wilhelm Mößner Wilhelm Rhein Gerd Rupp
Victor Schmitt Maria Schmitt-Freichel Liane Wack-Aust Maria Zöllner-Höling
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13. Heimatkundeverein gratuliert seinen „betagten“ Mitgliedern
Seit Anfang des Jahres hatte der VHL die Ehre, neben achtundzwanzig 80-jährigen auch neun
„betagte“ Mitglieder zu ihrem 95., 90. und 85. Geburtstag zu gratulieren.
Wir gratulieren
Am 17.September 2018 wurde Josef Peter aus der Kreuzstraße bei geistiger Frische 85 Jah-
re. Dazu gratulierten ihm Maria Scholly und Heiner Groß vom VHL-Vorstand. Mit seiner Frau
Christa geb. Klein und den beiden Töchtern Martina und Caroline machten sie ihren Garten-
baubetrieb zu einer allseits bekannten Blumen-Firma mit dem Namen „Blumen-Peter“ in Lis-
dorf mit den Standorten in Lisdorf-Kreuzstraße und Felsberg-Neuhof.
Am 16.November vollendete Günter Kreutzer mit Wohnsitz in Wad-
gassen in beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische sein 85.
Lebensjahr. Maria Scholly und Heiner Groß vom VHL-Vorstand gratu-
lierten ihm bei seiner häuslichen Geburtstagsfeier und feierten mit dem
Jubilar und seiner Verwandtschaft sowie den Freunden, Bekannten und
Nachbarn.
Als Dritte des Jahrgangs 1933 vollendet Maria Klein geb. Amann, die
Ehefrau von Guido Klein (87) am 25.Dezember 2018 ihr 85. Lebensjahr.
Ihre körperliche Beweglichkeit ist zwar etwas eingeschränkt, aber geistig
ist sie voll auf der Höhe. An ihrem Geburtstag wird der VHL ihr langjäh-
riges Mitglied standesgemäß gratulieren.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier „60“
Am 18.Juni 2018 vollendete unser VHL-Mitglied
Peter Altmaier aus Ensdorf, mit Wohnsitz in Reh-
lingen und Berlin, sein 60. Lebensjahr. Wir haben
unserem Heimatfreund herzlich gratuliert.
Prof.Dr. Dieter Bohr „70“
Unser VHL-Mitglied Dieter Bohr mit Wohnsitz in
den Gartenreihen in Saarlouis vollendete am
24.September 2018 sein 70. Lebensjahr. Auch
ihm die herzlichsten Glückwünsche.
Mit einem Dankamt in der Lisdorfer Pfarrkirche am 3.November 2018 feierten Erich Klein (89)
und Maria geb. Hein (85) von der Holzmühle das ganz seltene Fest der „Eisernen Hochzeit“
für 65 gemeinsame Ehejahre. Zum Fest gratulierten 5 Töchter und ein Sohn, deren Ehepart-
ner und 11 Enkel und 6 Urenkel und auch Heiner Groß vom VHL.
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14. Wir trauern um
Regina Welsch,
die im gesegne-
ten Alter von fast
91 Jahren verstor-
ben ist.Sie gehörte
dem Heimatkun-
deverein Lisdorf
viele Jahre als en-
gagiertes Mitglied
an und förder-
te uns, wie auch
andere kulturelle
Lisdorfer Vereine,
großzügig. Regi-
na Welsch war mit
Herz und Seele ih-
rer saarländischen Heimat und besonders ih-
rem Lisdorf zugetan. Zwischen ihr und Lisdorf
bestanden vielfältige familiäre, freundschaftli-
che und auch politische Kontakte. Regina wurde
1927 als viertes von sechs Kindern ihrer Eltern
Johannes Hoffmann und Frieda geb. Krause in
Schöneiche bei Berlin geboren. Ihr Vater (1890–
1967) stammte aus Landsweiler-Reden und war
nach dem 1. Weltkrieg in Berlin als Journalist tä-
tig. Ihre Mutter (1894–1973) stammte aus der
Oberlausitz. 1919 heirateten die Eltern. Ihr Vater
engagierte sich in Berlin in der Zentrumspartei.
1929 zog die Familie von Berlin nach Saarbrü-
cken. Vater Johannes wurde Chefredakteur der
„Saarbrücker Landeszeitung“ und war weiter-
hin in der kath. Zentrumspartei tätig. Er trat zu-
nächst für die Rückkehr des Saargebiets in das
Deutsche Reich ein, war aber nach der Macht-
ergreifung Hitlers 1933 entschieden dagegen.
Nach der Saar-Abstimmung (13.1.1935) und
kurz vor der Rückgliederung des Saargebietes
ins Nazi-Deutschland (1.3.1935) emigrierte Re-
gina mit ihren Eltern und Geschwistern wegen
drohender Verfolgung durch die Nazis zunächst
nach Frankreich und ab Mai 1935 nach Luxem-
burg. Dort pachtete der Vater einen Bauernhof
und bewirtschaftet ihn mit seiner Familie zum Le-
bensunterhalt. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges
flüchtete Vater Johannes Hoffmann vor den Na-
zis über Frankreich nach Brasilien und blieb dort
bis Kriegsende 1945. Regina, ihre Mutter und die
Geschwister mussten bis Kriegsende in Luxemburg
auf dem Bauernhof bleiben, obwohl die Gefahr
bestand, von den Nazis in Sippenhaft genommen
zu werden. Ihre Brüder Hans-Jacob (*1920) und
Heinz-Joachim (*1923) wurden in Luxemburg zur
deutschen Wehrmacht eingezogen. Heinz-Joachim
ist 1943 im Alter von 19 Jahren in Russland gefal-
len. Nach Kriegsende kehrte Regina als 18-jähri-
ge mit Mutter und den verbliebenen Geschwistern
nach Saarbrücken zurück. Auch Vater Johannes
kehrte im Sept. 1945 aus der Emigration in Brasi-
lien zurück und wurde Redakteur bei der „Neuen
Saarbrücker Zeitung“. Mit Nazi-Gegnern gründete
er die CVP, die schnell unter seinem Vorsitz stärkste
Partei im Saargebiet wurde. Am 21.12.1947 wur-
de Johannes Hoffmann (abgekürzt JoHo) 1. Minis-
terpräsident des Saarlandes bis zum 24.10.1955.
Tochter Regina absolvierte nach dem Krieg und
Rückkehr nach Saarbrücken in Landstuhl eine Aus-
bildung zur Kindergärtnerin. Danach ging sie für
ein Jahr in eine französische Familie nach Paris als
Kinderbetreuerin. Am 16.8.1951 heiratete sie den
aus Lisdorf stammenden Industriekaufmann Hans
Welsch (1923–1995). Dieser gründete unmittelbar
nach dem 2. Weltkrieg mit Hubert Linster aus Ro-
den eine kleine Stahlbaufirma, aus der dann das
heutige Weltunternehmen DSD Dillinger Stahlbau
GmbH entstand. Hans Welsch wurde wegen seiner
Verdienste vielfach ausgezeichnet. 1995 wurde er
Ehrenbürger von Saarlouis. Seit ihrer Heirat 1951
wohnten Hans und Regina Welsch in Saarlouis. Aus
ihrer Ehe gingen 4 Kinder hervor: Monika (1952),
Dorothea (1954), Christine (1956) und Johannes
(1960). Tochter Dorothea wohnt in Saarlouis-Picard
und ist mit dem Saarlouiser Steuerberater Helmut
Porn verheiratet. Tochter Dr. Christine Reiter wohnt
in Kusel und Tochter Monika und Sohn Johannes
in den USA. Neben der Versorgung und Erzie-
hung ihrer vier Kinder unterstützte Regina ihren
vielbeschäftigten Ehemann beruflich nach besten
Kräften. Als ihr Ehemann am 27.9.1995 verstarb,
wurde er wunschgemäß auf dem Lisdorfer Fried-
hof in unmittelbarer Nähe des Ehrenmals und der
Mehrzweckhalle, die 1996 nach ihm benannt wur-
de, beigesetzt. Regina Welsch überlebte ihren Ehe-
mann um 23 Jahre. In dieser Zeit intensivierte sie
den Kontakt zu Lisdorf auf vielfältige Weise und
nahm regen Anteil am kulturellen Leben in Lisdorf.
Die Förderung des Vereinslebens war ihr stets ein
Herzensanliegen, ebenso natürlich ihre große Fa-
milie. Ihre vier Kinder schenkten ihr 11 Enkelkin-
der und bis zu ihrem Ableben 9 Urenkel. Am 6.
August 2018 wurde sie unter großer Anteilnahme
neben ihrem Ehemann auf dem Lisdorfer Friedhof
beigesetzt. Regina Welsch hat sich um Lisdorf und
die Heimatkunde verdient gemacht. Wir werden sie
stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten.
Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
Nachruf auf Regina Welsch geb. Hoffmann
*9.6.1927 in Schöneiche bei Berlin † 1.8.2018 in Saarlouis
Nachruf auf Uli Mailänder
Am 17.August wurde Uli Mai-
länder zu seinem 80.Geburts-
tag von MdL Raphael Schäfer
(CDU) und dem VHL-Vorsit-
zenden Heiner Groß in seinem
Haus in der Lisdorfer Straße
in Saarlouis gratuliert. Uli war
seit vielen Jahren interessier-
tes Mitglied des VHL, nach-
dem sein Freund Josef Rupp
ihn geworben hatte. Sein Va-
ter, der bekannte Historiker und
Heimatforscher Dr. Andreas
Mailänder, hatte 1960 im fran-
zösischen Staatsarchiv in Lille
die Gründungsurkunde von Lis-
dorf vom 20.12.911 entdeckt.
An seinem 80.Geburtstag er-
freute sich Uli noch bester Gesundheit und über die Gratulation von Heiner Groß und seinem
Nachbarn Raphael Schäfer. Sein Sohn Raoul ist Vorsitzender des Saarlouiser Altstadtföder-
vereins. Alle die Uli kannten und mit ihm aufgrund seiner überaus liebenswürdigen Art be-
freundet waren, waren geschockt als sie hörten, dass er am 21.Oktober 2018 plötzlich und
unerwartet verstorben ist. Unter großer Anteilnahme wurde Uli am 30.Oktober auf dem Alten
Friedhof in Saarlouis beigesetzt. Wir bedauern es sehr, dass er nun nicht mehr unter uns ist,
werden ihn aber stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten.
Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
Nachruf auf Trudel und Dr. Andreas Arand
In unserer letzten Ausgabe (Nr.24) hat-
ten wir Sanitätsrat Dr. Andreas Arand
als große Lisdorfer Persönlichkeit ge-
würdigt. Er war von 1951 bis 1983 Arzt
in Lisdorf und ist am 4.Januar 1987
plötzlich verstorben. Seine Ehefrau Tru-
del geb. Bartz, verw. Bertsche, die mit
ihm 1951 nach Lisdorf kam und 2010
im gesegneten Alter von 93 Jahren ver-
starb, war ebenfalls eine hochgeschätz-
te Persönlichkeit. Ihre letzte Ruhestätte
hat das Ehepaar Arand auf dem his-
torischen Lisdorfer Friedhof neben der
Kirche. Wir werden ihnen stets ein eh-
rendes Andenken bewahren.
Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V.
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