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FĂ€cherĂŒbergreifender Teil
Grundlagen fĂŒr kostenbewusstes Handeln
2. Betriebswirtschaft
2.7. Kostenrechnung
PrÀsentation zum Unterricht
Erstellt von Markus Hammele
Industriemeister
Fachrichtung Flugzeugbau
0707TYPF16A
IHK Schwaben
Augsburg
„Man könnte viele Beispiele fĂŒr unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung
einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind,
wollen nicht hinein.“
Mark Twain
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2.7.1. Grundbegriffe der Kosten- und
Leistungsrechnung
Das Rechnungswesen versorgt das Unternehmen mit Informationen ĂŒber laufende
GeschÀfte, die finanzielle Situation und Wirtschaftlichkeit.
Dilemma:
staatliche Vorschriften (Grundlage zur Berechung von Steuern)
wirtschaftliche Situation des Unternehmens (Gewinn)
Beispiel S. 1 IHK Skript
Teilgebiete des Rechnungswesen (S. 2)
FinanzbuchfĂŒhrung und Bilanz (externes Rechnungswesen) – Jahresabschluss (Bilanz
und Gewinn- und Verlustrechnung)
Kosten- und Leistungsrechnung (internes Rechnungswesen) – Wirtschaftlichkeit der
Leistungserstellung
Betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung – betriebliche Kennzahlen, Soll-
Ist-Vergleiche, Zeitvergleiche, interne Vergleiche
Planungsrechnung – SchĂ€tzung von Zukunftserwartungen z.B. anhand mathematischer
Entscheidungsmodelle
Aufgaben des Rechnungswesens
- Dokumentations- und Kontrollaufgabe
- Dispositionsaufgabe
- Rechenschaftslegungs- und Informationsaufgabe
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2.7.1.1. Ziele und Aufgaben der Kostenrechnung
Jeder GeschÀftsvorfall mit einer Mengen- oder Wertbewegung wird in Belegform erfasst,
verrechnet und ausgewertet.
Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
- Preis (Kalkulation, Beurteilung, Verkaufspreis, Einkaufspreise, Verrechnungspreise)
- Wirtschaftlichkeit (Kontrolle, Vorhersage, Selbstherstellung/Fremdbezug)
- Erfolgsermittlung und Bestandsbewertung
Bestandteile der Kosten- und Leistungsrechnung:
- Kostenartenrechnung (z.B. Personalkosten)
- Kostenstellenrechnung (z.B. Abteilungen)
- KostentrÀgerrechnung (z.B. Produkte)
Grundbegriffe:
Auszahlung: Abfluss von Geldmittel
Einzahlung: Zufluss von Geldmittel
Ausgabe: Wert aller zugegangener GĂŒter und Dienstleistungen
Einnahme: Wert aller verĂ€ußerter Leistungen
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2.7.1.2. Begriffe Aufwand und Ertrag
Aufwand: Wert aller verbrauchten GĂŒter und Dienstleistungen pro Periode
Ertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode
Zweckaufwand: unmittelbare Aufwendungen fĂŒr den Betriebszweck bzw. die
Leistungserstellung
Neutrale Aufwendungen: (dienen nicht der betrieblichen Leistungserstellung)
- Betriebsfremde Aufwendungen (z.B. Spenden) – kein Betriebszweck
- Außerordentliche Aufwendungen (z.B. SchadensfĂ€lle) - Betriebszweck
- Periodenfremde Aufwendungen (z.B. Gewerbesteuernachbelastung) -
Betriebszweck
Neutrale ErtrÀge: (nicht unmittelbar Ergebnis von GeschÀftsfÀllen)
- betriebsfremde ErtrÀge
- außerordentliche ErtrĂ€ge
- periodenfremde ErtrĂ€ge (z.B. SteuerrĂŒckzahlungen)
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2.7.1.3. Begriffe Kosten und Leistungen
Kosten sind der bewertete, leistungsbezogene GĂŒterverbrauch
Kosten (IHK Skript S. 4)
Grundkosten
Kosten, die mengen und wertbezogen dem Aufwand entsprechen
Anderskosten
Kosten, denen ein anderer Aufwand in der FinanzbuchfĂŒhrung
gegenĂŒbersteht
Zusatzkosten
Leistungsbedingter Werteverzehr, der in der FinanzbuchfĂŒhrung nicht
erfasst wird, weil es steuerrechtlich nicht erlaubt ist, ihn als Aufwand zu
buchen
Kalkulatorische Kosten: Anderskosten und Zusatzkosten
Merkmale von Kosten
- GĂŒter- und Dienstleistungsverzehr
- entstehen im Rahmen betrieblicher Leistungserstellung
- Bewertung mit den Preisen der Produktionsfaktoren
Betriebsertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode im Rahmen der
betrieblichen TĂ€tigkeit.
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2.7.1.3. Begriffe Kosten und Leistungen
Beispiele:
Neutrale Aufwendungen:
- Kassendiebstahl
- Rechtskosten bei Unfall mit Firmenauto
- Nachzahlung VerbandsbeitrÀge vom Vorjahr
Zweckaufwand/Grundkosten:
- Materialverbrauch
- Fertigungslöhne
- Arbeitskleidung
Kalkulatorische Kosten:
- Unternehmerlohn
- Zinsen fĂŒr betriebsnotwendiges Kapital
- Miete fĂŒr eigenes BetriebsgebĂ€ude
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2.7.1.4. Begriff Ergebnis
Leistungen – Kosten = Betriebsergebnis
Leistungen + neutraler Ertrag = Ertrag
Kosten + neutraler Aufwand = Aufwand
Betriebsergebnis + neutrales Ergebnis = Gesamtergebnis
Neutraler Ertrag – neutralem Aufwand = neutrales Ergebnis
Neutrales Ergebnis:
„Neutrales Ergebnis ist ein Begriff aus dem betrieblichen Rechnungswesen. Er
bezeichnet die Differenz zwischen neutralen ErtrÀgen und neutralen
Aufwendungen.
Da es sich dabei um betriebsfremde ErtrÀge und Aufwendungen handelt, nennt
man das neutrale Ergebnis auch nichtbetriebliches Ergebnis. Dieses hat mit
dem GeschÀftszweck des Unternehmens nichts zu tun und wird deshalb
separat erfasst.“
http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/N/Neutrales_Ergebnis.htm
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2.7.1.4. Begriff Ergebnis
Betriebsergebnis:
„ErfolgsgrĂ¶ĂŸe in der Betriebsergebnisrechnung, die in der Regel nicht mit dem
handelsrechtlichen Ergebnis der Finanzbuchhaltung, dem JahresĂŒberschuss
bzw. -fehlbetrag, ĂŒbereinstimmt, da bei der Ermittlung des Betriebsergebnisses
bestimmte Kostenbestandteile verrechnet werden, die in der
handelsrechtlichen Rechnungslegung nicht (z. B. die kalkulatorischen Zinsen
auf das eigenfinanzierte betriebsnotwendige Kapital) oder nicht in gleicher
Höhe (z. B. die kalkulatorischen Abschreibungen auf Basis von
Wiederbeschaffungswerten) angesetzt werden. Das Betriebsergebnis stellt in
der Regel eine unternehmensinterne GrĂ¶ĂŸe dar, die nicht veröffentlicht wird.
Soweit in der handelsrechtlichen GuV eine Erfolgsspaltung in ein
"Betriebliches Ergebnis" und ein "Finanzergebnis" erfolgt, ist das
ausgewiesene betriebliche Ergebnis nicht identisch mit dem internen auf Basis
von kalkulatorischen GrĂ¶ĂŸen ermittelten Betriebsergebnis, wenngleich von
manchen Unternehmen auch in der externen GuV die Bezeichnung
"Betriebsergebnis" verwendet wird.“
http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/B/Betriebsergebnis.htm
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2.7.1.4. Begriff Ergebnis
Aufwand:
„Die Erfolgsrechnung unterscheidet zwischen Aufwendungen und Ausgaben.
Aufwendungen sind betrieblich veranlasste Minderungen des
Betriebsvermögens oder des Kapitals eines Unternehmens. Sie werden
demjenigen Wirtschafts-/GeschÀftsjahr zugerechnet, zu dem sie wirtschaftlich
gehören. Grundlage hierfĂŒr sind das Realisationsprinzip und der Grundsatz der
Periodenabgrenzung. Aufwendungen fĂŒhren immer zu Buchungen auf den
Erfolgskonten.
Ausgaben betreffen nur den Bereich der Finanzierungsrechnung. Zu den
typischen Ausgaben zÀhlen Rechnungen, Verbindlichkeiten und das Abtragen
von Schulden. Ausgaben fĂŒhren immer zu Buchungen auf den
Bestandskonten. In der Erfolgsrechnung sind Ausgaben Verminderungen des
Betriebsvermögens. Sie wirken sich vermögensumschichtend aus und werden
durch einen Wertzugang neutralisiert.“
http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/a/Lexikon_Aufwand.htm
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2.7.1.4. Begriff Ergebnis
Kosten:
„Kosten beziffern den in Geld bewerteten Verzehr von GĂŒtern und Leistungen
zum Zweck der betrieblichen Leistungserstellung und zur Schaffung und
Aufrechterhaltung der betrieblichen Leistungsbereitschaft. Kosten entstehen
durch Herstellung und Kauf von Sach- und Dienstleistungen zur betrieblichen
Leistungserstellung. FĂŒr die Existenzsicherung des Unternehmens ist es sehr
wichtig, Kostenstruktur und KostenverlÀufe genau zu kennen. Nur dann ist es
möglich, Gewinnsteuerung und damit Unternehmenssicherung zu betreiben.
Die Kosten sind die Basis jeder kaufmÀnnischen Kalkulation. Nur wer die
Kosten kennt, kann auch richtig kalkulieren.“
http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/K/Kosten.htm
Aufwand, aber keine Kosten  neutraler Aufwand
Aufwand und Kosten sind gleich beim Zweckaufwand (Grundkosten: z.B.
Akkordlöhne, Verbrauch von Verpackungsmaterial)
Abgrenzung der Kosten und Aufwand (IHK Skript S. 5)
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2.7.1.4. Begriff Ergebnis
Ertrag:
„1) Betriebswirtschaftslehre: von einem Unternehmen in einer bestimmten Periode durch
Erstellung von GĂŒtern erwirtschaftete Einnahmen; Gegensatz Aufwand. Übersteigt
(unterschreitet) der Ertrag den Aufwand, erzielt das Unternehmen einen Gewinn (Verlust).
Man unterscheidet Betriebsertrag und neutralen Ertrag, der sich aufgrund
betriebsfremder, außerordentlicher GeschĂ€ftsvorfĂ€lle ergibt (z. B. WĂ€hrungsgewinne,
SteuerrĂŒckzahlungen).
Leistung:
2) Volkswirtschaftslehre: GĂŒtermenge, die mit einem gegebenen Aufwand an
Produktionsfaktoren in einer Zeiteinheit hergestellt wird.“
http://lexikon.meyers.de/meyers/Ertrag
Leistung:
„2) Betriebswirtschaftslehre: die Menge (Leistungseinheiten, Output) oder der Wert
(GeldgrĂ¶ĂŸe, Ertrag) der innerhalb eines Zeitraums im betrieblichen Produktionsprozess
hervorgebrachten SachgĂŒter (Leistungsergebnis) oder der bereitgestellten
Dienstleistungen. Die wertmĂ€ĂŸige Gesamtleistung eines Betriebes als Gegensatz zu den
Kosten setzt sich zusammen aus der Marktleistung (absatzbestimmte Leistung) und
Leistungen, die fĂŒr den Wiedereinsatz im eigenen Unternehmen bestimmt sind
(innerbetriebliche Leistung).“
http://lexikon.meyers.de/meyers/Leistung
Ertrag ohne Leistung (z.B. Kursgewinn)
Leistung ohne Ertrag (kalkulatorischem Betriebsertrag)
Leistung = Ertrag (Erstellung betrieblicher Leistungen)
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2.7.2. Teilgebiete der Kostenrechnung
Grundprinzipien der Kostenrechnung
- Verursacherprinzip
- Durchschnittsprinzip
- TragfÀhigkeitsprinzip
Kostenrechnungssysteme
Zeitbezug der verrechneten Kosten
- Istkostenrechnungssystem (tatsÀchliche Preise) - Nachkalkulation
- Normalkostenrechnungssysteme (Durchschnittliche Preise) – Ermittlung der
KalkulationssÀtze
- Starre und flexible Plankostenrechnungssysteme (vermutete Preise) – Darstellung
von Kostenabweichungen (Ist- und Plan- bzw. Sollkosten)
Sachumfang der verrechneten Kosten
- Vollkostenrechnungssystem (alle angefallen Kosten werden auf die KostentrÀger
verteilt (auch Fixkosten))
- Teilkostenrechnungssystem (variable Kosten werden verteilt (Grenzkostenrechnung))
k = kvar + kfix / x
k: Herstellungskosten pro StĂŒck kfix: Fixkosten
kvar: variable Kosten x: Produktions- bzw. Absatzmenge
Beispiel: IHK Skript S. 7
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2.7.2.1. Möglichkeiten zur Erfassung von
Kostendaten im Betrieb
Verwendung von Belegen (z.B. Materialentnahmescheine oder Verbrauchsbelege)
DatensÀtze
Kontierung: Zuordnung von anfallenden Kosten zu zugehörigen AuftrÀgen
(Verantwortung dafĂŒr: Kostenstellenleiter)
Kostenerfassung kann Folgendes bedeuten:
- Übernahme von Aufwendungen aus der Finanzbuchhaltung
- separate Ermittlung der Kosten
- Mengenerfassung
- Wertermittlung (Anschaffungspreise, Wiederbeschaffungspreise, Verrechnungspreise)
 keine Buchung ohne Beleg
 keine Arbeit ohne Auftragsnummer
Bestandteile eines Materialentnahmescheins:
Materialart, - menge, Kontierung nach Verbrauchsgrund, Datum, Kostenstelle,
Unterschrift
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2.7.2.2. Aufgaben der Betriebsabrechnung
Definition:
„Teil der BuchfĂŒhrung von Industriebetrieben, die den Betriebserfolg aus der
GegenĂŒberstellung von Kosten und Leistungen (Verkaufserlösen bzw.
BestandsverĂ€nderungen bei Halbfertig- und Fertigwaren) erkennen lĂ€sst.“
http://wap.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/finanzen/wirtschaft/index,page=1062034.html
Die Kostenstellenrechnung erfasst die Kosten am Ort ihrer Entstehung, um
- die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit (Kostenkontrolle) an den Stellen
durchzufĂŒhren, an denen die Kosten zu verantworten und zu beeinflussen
sind.
- Die Genauigkeit der Kalkulation zu erhöhen.
- Relevante Kosten aus einzelnen Betriebsbereichen zu liefern.
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2.7.2.3. Aufgaben der Kalkulation
Transparenz der Kosten eines KostentrÀgers schaffen (Selbstkosten;
Herstellungskosten)
Weitere Aufgaben:
- Datenlieferung fĂŒr die kurzfristige Erfolgsrechnung,
- Bestandsbewertung fĂŒr externe und interne Berechnungen,
- Entscheidungshilfe fĂŒr die Annahme von AuftrĂ€gen bei gegebenen
Marktpreisen,
- Kostenkontrolle nach Erledigung eines Auftrags,
- Ermittlung von Preisober- und Preisuntergrenzen.
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2.7.2.4. Aufgaben der Plankostenrechnung
- Vorkalkulation der betrieblichen Leistungen
- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit
- Ursachenanalyse der Abweichungen zwischen im Voraus kalkulierten
Kosten (Sollkosten) und Istkosten
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2.7.3. Techniken der Betriebsabrechnung
Kostenarten, Materialverbrauch, Abschreibung,
Maschinenstundesatzrechnung, Betriebsabrechnungsbogen,
KostentrĂ€gerzeitrechnung, KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung, Kalkulationsarten
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
Fragestellung: Welche Kosten sind angefallen?
Verrechnung der Kosten (IHK Skript S. 8)
Aufgaben der Kostenartenrechnung:
- Abgrenzung der Kosten von den Aufwendungen
- Erfassung aller Kosten innerhalb einer Abrechnungsperiode
- Gliederung der Kosten nach Kostenarten
- Aufteilung in Einzelkosten, Gemeinkosten und Sondereinzelkosten
Begriff:
Kosten sind der bewertete Verzehr von Produktionsfaktoren und
Dienstleistungen (einschließlich öffentlicher Abgaben), der zur Erstellung und
zum Absatz der betrieblichen Leistungen sowie zur Aufrechterhaltung der
Betriebsbereitschaft (KapazitÀten) erforderlich ist.
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
Einteilungsmöglichkeiten der Kosten
- Art der verbrauchten Produktionsfaktoren (z.B. Personalkosten,
Kapitalkosten)
- Betrieblichen Funktion (z.B. Beschaffungskosten, Fertigungskosten)
- Art der Verrechnung (z.B. Einzelkosten (direkt zurechenbar), Gemeinkosten
(indirekt zurechenbar), Sondereinzelkosten (pro Auftrag zurechenbar))
- Verhalten bei BeschÀftigungsschwankungen (variable und fixe Kosten)
- Art der Kostenerfassung (aufwandgleiche (stimmen mit der
Finanzbuchhaltung ĂŒberein) oder kalkulatorische (nur fĂŒr
Kostenrechnung))
- Art der Herkunft der Kosten (primÀre bzw. einfache (z.B. Lohnkosten,
Kosten fĂŒr BĂŒromaterial) und sekundĂ€re bzw. gemischte Kosten (z.B.
Reparaturkosten in der eigenen Werkstatt))
(IHK Skript S. 8f)
GrundsÀtze der Kostenartenrechnung
- Grundsatz der Reinheit: fĂŒr den Inhalt einer Kostenart darf nur eine (primĂ€re)
KostengĂŒterart bestimmend sein.
- Grundsatz der Einheitlichkeit: Zurechnung der Kosten (Kontierung) aufgrund
vorliegender Belege kann einheitlich und schnell durchgefĂŒhrt werden.
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
Erfassung der wichtigsten Kostenarten
a) Werkstoffkosten (Materialkosten, Stoffkosten)
Die Materialkosten ergeben sich, wenn der mengenmĂ€ĂŸige Verbrauch an Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffen mit den entsprechenden Preisen bewertet wird.
1. Ermittlung der Verbrauchsmengen
- Inventurmethode
Anfangsbestand + ZugĂ€nge – Endbestand = Verbrauch
- Skontrationsmethode (Fortschreibungsmethode)
Summe der Entnahmemengen laut Materialentnahmeschein = Verbrauch
- RĂŒckrechnung (retrograde Methode)
Verbrauch = hergestellte StĂŒckzahl * Sollverbrauch pro Einheit
Kombination der drei Methoden fĂŒhrt zur besten Analyse des
Werkstoffverbrauchs.
Übung
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
2. Bewertung
a) Anschaffungskosten
- TatsÀchliche Anschaffungskosten des verbrauchten Stoffes
- Durchschnittliche Anschaffungskosten
- FIFO (First in first out)
- LIFO (Last in first out)
- HIFO (Highest in first out)
- LOFO (Lowest in first out)
b) Wiederbeschaffungskosten
- Wiederbeschaffungskosten am Verbrauchstag
- Wiederbeschaffungskosten am Umsatztag
- Wiederbeschaffungskosten am Wiederbeschaffungstag
Übung
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
b) Personalkosten
Kosten des Produktionsfaktor Arbeit
- Löhne: Fertigungs- (Einzelkosten) und Hilfslöhne (Gemeinkosten)
- GehĂ€lter: Arbeitsentgelt fĂŒr Angestellte (Gemeinkosten)
- gesetzliche Sozialkosten: gesetzliche Arbeitgeberanteile (Renten-, Kranken-,
Pflege-, Arbeitslosen und Unfallversicherung)
- freiwillige Sozialkosten: primĂ€re (direkte Leistungen – Pensionszusagen,
Fahrtgeld), sekundÀre (indirekte Leistungen - Kantine, Betriebskindergarten),
sonstige Personalkosten (Kosten der Personalbeschaffung)
c) Dienstleistungskosten (inkl. Steuern)
alle Lieferungen außenstehender Dienstleistungsunternehmer (Mieten,
Pachten, Wasser, Strom, Gas, öffentliche Abgaben)
d) Kalkulatorische Kosten
Kosten, denen entweder kein Aufwand (Zusatzkosten) oder Aufwand in anderer
Höhe (Anderskosten) in der Finanzbuchhaltung gegenĂŒbersteht.
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
e) Kalkulatorische Zinsen
OpportunitÀtskosten (eingesetztes Kapital könnte auch zu einem Zinssatz
angelegt werden).
Durchschnittsmethode:
AK kalk. Zinssatz
---- * ----------------- = Betrag der kalk. Zinsen
2 100
Restwertmethode:
AK + Restwert kalk. Zinssatz
-------------------- * ----------------- = Betrag der kalk. Zinsen
2 100
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten
f) Kalkulatorische Abschreibungen
Die kalkulatorischen Abschreibungen haben die Aufgabe, die tatsÀchliche
Wertminderung von AnlagegĂŒtern zu erfassen und als Kosten zu verrechnen.
Die Höhe der kalkulatorischen Abschreibungen ist also möglichst realistisch
anzusetzen. Die bilanziellen Abschreibungen dagegen werden aufgrund von
steuerlichen AfA-Tabellen vorgenommen.
GuV – Aufwand Kostenrechnung – Kosten
a) Ursachen des Werteverzehrs (Abschreibungsursachen)
- Verbrauchsbedingte Ursachen: Abnutzung durch Gebrauch, Zeitverschleiß,
Substanzverringerung und Katastrophen
- Wirtschaftlich bedingte Ursachen: technischer Fortschritt,
Nachfrageverschiebungen, Fehlinvestitionen
- Zeitlich bedingte Ursachen: Miet- und Pachtvertrag, Konzession, Ablauf von
Schutzrechten
b) Abschreibungsmethoden
- lineare Abschreibung: gleichmĂ€ĂŸiger Werteverzehr
- degressive Abschreibung: abnehmender Werteverzehr
- Leistungsabschreibung: Leistung (z.B. Maschinenstunden) als Basis fĂŒr die
Abschreibung
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2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine
Gliederungsmöglichkeiten
g) Kalkulatorischer Unternehmerlohn
Lohn eines Einzelunternehmers oder Personengesellschaft (Privatentnahmen)
 kein Aufwand
h) Kalkulatorische Miete
PrivatrÀume des Einzelunternehmers oder Personengesellschaft
i) Kalkulatorische Wagnisse
- allgemeines Unternehmerwagnis (-risiko): Inflation,
Nachfrageverschiebungen, technischer Fortschritt  Gewinn
- spezielles Einzelwagnis (betriebsbedingtes Wagnis): mit der betrieblichen
Leistungserstellung verbunden und nicht ĂŒber Fremdversicherungen
abgedeckt
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2.7.3.2. Kostenartenrechnung als
Maschinenstundensatzrechnung
„Die Maschinenstundensatzrechnung verbessert die Genauigkeit der Kostenzurechnung in
anlagenintensiven Betrieben. Mit ihr werden die Kosten der Maschinen und Anlagen auf die
Betriebszeiten umgerechnet. Über den so ermittelten Maschinenstundensatz (Kosten bei
Inanspruchnahme in Maschinenstunden) werden die Produkte mit den durch sie verursachten
Kosten belastet. So erzielt man eine wesentlich bessere Verursachungsgerechtigkeit als bei einer
Verrechnung ĂŒber Fertigungsgemeinkosten-ZuschlagsĂ€tze, die auf den Fertigungslohnstunden
basiert.
Bei der Maschinenstundensatzrechnung (MSR) fasst man alle maschinenabhÀngigen
KostentrÀgergemeinkosten in einem Verrechnungssatz, dem Maschinenstundensatz (MS),
zusammen.
Der Maschinenstundensatz dient als Kalkulationssatz bei der nachfolgenden
KostentrĂ€gerrechnung.“
http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/maschinenstundensatzrechnung/maschinenstundensatzrechnung.htm
Aufteilung der Fertigungsgemeinkosten (IHK Skript S. 25)
Maschinenstundensatz (in €) = Gesamtmaschinenkosten / Maschinenstunden
Beispiel: IHK Skript Seite 26
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2.7.3.3. Betriebsabrechnungsbogen
Der BAB ist eine Tabelle, in der zeilenweise die Kostenarten und spaltenweise
die Kostenstellen aufgefĂŒhrt sind.
Seine Aufgaben sind:
- Verteilung der primÀren Gemeinkosten auf die Kostenstellen nach dem
Verursacherprinzip
- DurchfĂŒhrung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
- Bildung von KalkulationssÀtzen
- Kontrolle der Kosten bzw. ihre Vorbereitung
Verrechnung von Gemeinkosten!
Kontrolle der Kosten im BAB:
- Normalkostenrechnung (GegenĂŒberstellung Istkosten zu Normalkosten)
- Plankostenrechnung (GegenĂŒberstellung Istkosten zu Sollkosten)
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2.7.3.3. Betriebsabrechnungsbogen
Verteilung der primÀren Gemeinkosten:
- Direkt: Kostenstelleneinzelkosten (z.B. Fremdreparaturen,
Fertigungshilfslöhne)
- Indirekt: Kostenstellengemeinkosten (z.B. Mieten, sekundÀre freiwillige
Sozialkosten)
KostenschlĂŒssel:
WerteschlĂŒssel
- KostengrĂ¶ĂŸen (z.B. Löhne, Selbstkosten)
- Bestandswerte (z.B. Wert der VorrÀte, Umlagevermögen)
- Umsatzziffern oder Erfolgswerte fĂŒhren zu ZuschlagssĂ€tzen
MengenschlĂŒssel
MengenschlĂŒssel sind physikalisch-technische GrĂ¶ĂŸen zur Verteilung der
Gemeinkosten (z.B. Umlage von Transportkosten nach Gewicht oder
Raummaßen)
Beispiel IHK Skript S. 15
Beispiel
Beispiel IHK Skript S. 17
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2.7.3.4. Begriff Kostenstelle
Definition:
„Eine Kostenstelle (br.-engl. cost centre, am.-engl. cost center) ist der Ort der
Kostenentstehung und der Leistungserbringung. Er wird nach
Verantwortungsbereichen, rÀumlichen, funktionalen, aufbauorganisatorischen
oder verrechnungstechnischen Aspekten gebildet. Die Kostenstelle ist ein
Kostenrechnungsobjekt mit der Aufgabe, die in einem Unternehmensteil, meist
einer Abteilung, angefallenen Kosten zu sammeln. Beispiele fĂŒr funktionale
Kostenstellen sind Materialkostenstellen, Fertigungskostenstellen,
Forschungs- und Entwicklungskostenstellen, Verwaltungskostenstellen,
Vertriebskostenstellen.“
www.wikipedia.de
Bindeglied zwischen Kostenarten und KostentrÀger
Kosten werden am Ort ihrer Entstehung erfasst (Gemeinkosten)
Unternehmen wird in Teilbereiche (Kostenstellen (Kontierungseinheiten))
aufgeteilt
GrundsĂ€tze fĂŒr die Einteilung:
- selbststÀndiger Verantwortungsbereich (rÀumliche Einheit)
- genaue MaßgrĂ¶ĂŸen der Kostenverursachung
- genaue und einfache Verbuchung der Kostenbelege
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2.7.3.4. Begriff Kostenstelle
Hauptgruppen von Kostenstellen (Kostenbereiche) nach der Funktion
(TĂ€tigkeitsbereich):
- Materialstellen (Beschaffung, Lagerung)
- Fertigungsstellen (Montage, Gießerei)
- Vertriebsstellen (Werbung, Verpackungslager)
- Verwaltungsstellen (Poststelle, Finanzbuchhaltung)
- Allgemeine Kostenstellen (Strom, GebÀudereinigung)
- Forschungs-, Entwicklungs- und Konstruktionsstellen (Bibliothek, Labor)
Kostenstelleneinteilung hÀngt von folgenden Faktoren ab:
BetriebsgrĂ¶ĂŸe, Branche, Produktionsprogramm und –verfahren,
organisatorische Gliederung, angestrebte Kalkulationsgenauigkeit,
angestrebte Kostenkontrollmöglichkeit
Beispiel Kostenstellenplan (IHK Skript S. 14)
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2.7.3.5. Hauptkostenstelle und Hilfskostenstelle
Unterscheidung nach der Art der Abrechnung:
Hauptkostenstellen: Die Kosten werden direkt auf die KostentrÀger verrechnet.
Hilfskostenstelle: Die Kosten werden nicht direkt, sondern zuerst auf die
leistungsempfangenden Hauptkostenstellen umgelegt.
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2.7.3.6. Umlage von Kostenstellen nach dem
Kostenverursachungsprinzip
Zuordnung von allgemeinen Kosten und Fertigungshilfskosten auf die
Hauptkostenstellen
Verursacherprinzip: Kosten werden dort zugerechnet, wo sie entstanden sind.
Durchschnittsprinzip: Kosten werden auf alle Kostenstellen gleichmĂ€ĂŸig
verteilt.
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2.7.3.7. Begriff KostentrÀger
KostentrÀger sind die betrieblichen Leistungen, welche die verursachten
Kosten ‚tragen’ mĂŒssen. Man unterscheidet hierbei zwischen Absatzleistungen
und innerbetrieblichen Leistungen.
Aufgaben der KostentrÀgerrechnung
Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten um
a) die Bewertung der BestÀnde an Halb- und Fertigfabrikaten sowie
selbsterstellten Anlagen in der Handels- und Steuerbilanz zu ermöglichen
(Herstellkosten)
b) die DurchfĂŒhrung der kurzfristigen Erfolgsrechnung nach dem Gesamt-
oder Umsatzkostenverfahren zu gewÀhrleisten (Herstell- und Selbstkosten)
c) Unterlagen fĂŒr preispolitische Entscheidungen zu erhalten (Selbstkosten)
d) Ausgangsdaten fĂŒr (marktpreisbezogene) Problemstellungen der
Planungsrechnung zu gewinnen (Herstell- und/oder Selbstkosten)
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2.7.3.8. Aufgabe der KostentrÀgerzeitrechnung
„Die KostentrĂ€gerzeitrechnung gehört zur letzten Ebene der Kosten- und
Leistungsrechnung. Sie wird angewendet, um sÀmtliche Kosten eines
Produktes bzw. einer Leistung innerhalb einer Abrechnungsperiode zu
erfassen und diese den einzelnen KostentrÀgern zuzurechnen. Durch die
ErgÀnzung um die Ertragsbuchungen werden die KostentrÀger zu
Ergebnisobjekten. Damit ist eine Ergebnisrechnung im Sinne einer detaillierten
Deckungsbeitragsrechnung möglich, in der die DeckungsbeitrÀge pro Produkt,
Organisationseinheit und Kundensegment gezeigt werden kann.“
www.wikipedia.de
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2.7.3.9. Aufgabe der KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung
KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung: Hier erfolgt eine Erfassung der anfallenden
Kosten pro KostentrÀger.
Als Beispielfrage eignet sich hierbei: "Wie viele GoldbÀren sind in einer
Packung?"
www.wikipedia.de
Kalkulation  Ergebnis ist die genaue Zuordnung zu einzelnen Produkten,
Erzeugnissen und AuftrÀgen
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2.7.4. Zuschlagskalkulation und weitere
Kalkulationsverfahren
Hauptgruppen von Kalkulationsverfahren:
- Divisionskalkulation: Division der Gesamtkosten durch die hergestellten oder
abgesetzten StĂŒckzahlen
- Zuschlagskalkulation: Trennung von Einzel- und Gemeinkosten
(Kostenstellenrechnung ist ein MUSS)
- Kuppelkalkulation: Gruppe der Divisionskalkulation (Kuppelproduktion: in
einem Produktionsprozess entstehen unterschiedliche Erzeugnisse in stets
gleichem MengenverhÀltnis (z.B. Kiesel und Kieselsand))
Alle Verfahren können als Ist-, Normal- und Plankalkulation auf Voll- oder
Teilkostenbasis durchgefĂŒhrt werden.
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2.7.4.1. Ermittlung der Selbstkosten je StĂŒck bzw.
Einheit
Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
+ Fertigungseinzelkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
= Herstellkosten I
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Herstellkosten II
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten
Preisgestaltung: kann ich und will ich zu dem Marktpreis anbieten?
IHK Skript S. 20
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2.7.4.2. Unterschied zwischen Vor- und
Nachkalkulation
Unterscheidung nach Zweck und Zeitpunkt der Kalkulation:
- Vorkalkulation: vor dem Auftrag – Entscheidungshilfe Auftrag ja/nein
- Zwischenkalkulation: bei lĂ€ngeren AuftrĂ€gen fĂŒr Bilanz- und
Dispositionszwecke – Nachkalkulation fĂŒr Halbfabrikate
- Nachkalkulation: nach dem Auftrag - Erfolgskontrolle
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2.7.4.3. einfache Divisionskalkulation sowie
Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
Ein- und mehrstufige Divisionskalkulation
- einstufig: Gesamtkosten / Leistungsmenge = StĂŒckkosten
Voraussetzung: Einprodukt-Betrieb, keine LagerbestandsverÀnderungen an
Halb- und Fertigfabrikaten (homogene Kostenverursachung)
Beispiel: ElektrizitÀtswerk
- zweistufig: Herstellkosten und Verwaltungs-/Vertriebskosten werden
getrennt ermittelt  Addition ergibt die Selbstkosten
Voraussetzungen: Einprodukt-Betrieb und keine
LagerbestandsverÀnderungen an Halbfabrikaten
- mehrstufig (Stufenkalkulation): Kosten jeder Stufe / durch bearbeitete
Menge.
Beispiel: Textilindustrie
Beispiel: Steinbruch
Übung
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2.7.4.3. einfache Divisionskalkulation sowie
Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
Ein- und mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation
Unter Äquivalenzziffern versteht man VerhĂ€ltniszahlen, die angeben, wie sich
die Kostenverursachung der Sorten von den Kosten einer Einheitssorte
unterscheiden, der meist die Äquivalenzziffer 1 zugeteilt wird.
Voraussetzung: es handelt sich um artverwandte (artÀhnliche) Produkte
(=Sorten) und es werden keine LagerbestandsverÀnderungen an Halb- und
Fertigfabrikaten vorgenommen.
Beispiele: Brauereien, Zigarettenfabriken
Vorgehensweise siehe IHK Skript S. 22
Beispiel
Übung Kerzenfabrik
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2.7.4.4. Zuschlagskalkulation
Betriebe mit Serien- und Einzelfertigung (Maschinenbau, Schiffswirtschaft,
Bauwirtschaft)
Vor- und Nachkalkulation
- summarische (kumulative):
Beispiel:
Einzelkosten im Monat (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) 1.234.594 €,
Gemeinkosten im Monat 687.819 €.
Gemeinkosten-Zuschlagsatz = (Gemeinkosten × 100) Ă· Einzelkosten = (687.819
× 100) Ă· 1.234.594 = 55,7 %
Mithilfe des Zuschlagsatzes können nun die Selbstkosten unterschiedlicher
Produkte ermittelt werden, wenn deren bekannte Einzelkosten als Basis
herangezogen werden.
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2.7.4.4. Zuschlagskalkulation
- differenzierende:
Bestandteile der Selbstkosten (IHK Skript S. 23 – Beispiel S. 24)
Das Kalkulationsschema der differenzierten Zuschlagskalkulation ist in der
Regel wie folgt aufgebaut:
1. Fertigungsmaterialkosten (Einzelkosten)
2. + Materialgemeinkosten (% von 1.)
A. = Materialkosten
3. Fertigungslohnkosten (Einzelkosten)
4. + Fertigungsgemeinkosten (% von 3.)
5. + Sonder-Einzelkosten der Fertigung
B. = Fertigungskosten
C. = A+B = Herstellkosten
6. + Forschungs- und Entwicklungs-Gemeinkosten (% von C.)
7. + Verwaltungsgemeinkosten (% von C.)
8. + Vertriebsgemeinkosten (% von C.)
9. + Sonder-Einzelkosten des Vertriebs
D. = Selbstkosten
Die Positionen 6, 7 und 8 werden gegebenenfalls auch zusammengefasst
kalkuliert.
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2.7.4.4. Zuschlagskalkulation
- erweiterte:
Hiervon spricht man, wenn einzelne Kostenstellenbereiche der
differenzierenden Zuschlagskalkulation noch weiter aufgeschlĂŒsselt werden
und so noch detailliertere GemeinkostensĂ€tze und VerursachungsbezĂŒge in
der Kalkulation zur Anwendung kommen. Das betrifft in erster Linie eine
differenziertere Behandlung des Fertigungsbereiches aber auch die Trennung
so unterschiedlicher Gemeinkostenverursacher wie Forschung und
Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb.
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2.7.5. Zusammenhang zwischen Erlösen (UmsÀtze),
Kosten und BeschÀftigungsgrad
2.7.5.1. Begriff BeschÀftigungsgrad
Beispiel: IHK Skript S. 27
BeschÀftigungsgrad = eingesetzte KapazitÀt / vorhandene KapazitÀt x 100
BeschÀftigungsgrad = Istleistung / KapazitÀt x 100
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2.7.5.2. fixe und variable Kosten
Fixe Kosten sind in ihrer Höhe unabhÀngig von der Ausbringungsmenge und
BeschÀftigungsgrad - fallen auf jeden Fall an.
Beispiele: Miete, GehÀlter, Leasingrate, Versicherungen
Fixe Kosten (IHK Skript S. 27)
Sprungfixe oder intervallfixe Kosten (Beispiel: IHK Skript S. 28)
Nutzkosten = fixe Kosten x BeschÀftigungsgrad
Leerkosten = fixe Kosten – Nutzkosten
Variable Kosten sind von der Ausbringungsmenge und dem
BeschÀftigungsgrad abhÀngig.
Beispiele: Material, Wartung, Ersatzteile, Benzin
Einzelkosten sind immer variable Kosten.
Gesamtkosten (K) = fixe + variable Kosten
StĂŒckkosten (k) = variable StĂŒckkosten (kv) + fixe StĂŒckkosten (kf) =
Gesamtkosten / Menge
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2.7.5.2. fixe und variable Kosten
Proportionale Kosten: Kosten pro Einheit konstant; Kosten steigen im gleichen
VerhÀltnis wie die BeschÀftigung (IHK Skript S. 29)
Degressive Kosten: Kosten steigen in geringerem VerhÀltnis als die
BeschĂ€ftigung; StĂŒckkosten sinken mit steigender BeschĂ€ftigung (IHK Skript
S. 30)
Progressive Kosten: Kosten steigen ĂŒberproportional zu steigender
BeschĂ€ftigung; StĂŒckkosten steigen mit steigender BeschĂ€ftigung (IHK Skript
S. 30)
Weitere Begriffe:
Umsatz = StĂŒckzahl x Preis
Gewinn = Umsatz – Gesamtkosten
Break-even Point = Gewinnschwelle
KapazitÀtsgrenze = Gewinnmaximum
Betriebsoptimum: StĂŒckkosten am geringsten
Langfristige Preisuntergrenze: Preis = Kf + kv
Kurzfristige Preisuntergrenze: Preis deckt nur die variablen Kosten
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2.7.5.3. Zusammenhang zwischen Gesamtkosten und
StĂŒckkosten grafisch darstellen und erlĂ€utern
Abbildungen IHK Skript S. 29f
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2.7.5.4. Zusammenhang zwischen Erlösen, Kosten
und BeschÀftigungsgrad grafisch darstellen und
erlÀutern
K = Kf + Kv
K = Kf + kv * x
E = P * x
Gesamtkosten und Gewinnschwelle (IHK Skript S. 31)
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Break-even-point
K = Kf + Kv
K = Kf + kv * x
Kosten
Erlöse
Menge
E = P * x
Beispiel
Lösung 1 a)
Lösung 1 b)
http://de.slideshare.net/MarkusHammele/break-evenpoint
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2.7.6. Deckungsbeitragsrechnung
Der Gesamtdeckungsbeitrag (DB) ist definiert als Differenz zwischen Erlösen
und variablen Kosten. DB = Erlöse – Kv
Unter dem StĂŒckdeckungsbeitrag (db) versteht man die Differenz zwischen
dem Preis eines Produktes und seinen variablen StĂŒckkosten: db = P - kv
Abbildung IHK Skript S. 32
Aufgaben der Deckungsbeitragsrechnung:
- Kalkulation des Angebotspreises
- Feststellung der Preisuntergrenze
- Erfolgsbetrachtung
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2.7.6.2. Vorgehensweise bei der
Deckungsbeitragsrechnung
Nettoumsatz des Produktes – zurechenbare Kosten (z.B. Material) =
Deckungsbeitrag
Deckungsbeitrag – nicht zurechenbare Kosten (z.B. Fuhrpark, Verwaltung) =
Gewinn
Beispiel (IHK Skript S. 32)
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2.7.7. Kostenvergleichsrechnung und Verfahren der
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Wirtschaftlichkeit (S. 35)
Ertragswirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand
Kostenwirtschaftlichkeit = Leistungen / Kosten
Entscheidungsfelder: z.B. LosgrĂ¶ĂŸen, Eigenfertigung oder Fremdbezug,
Produktionsverfahren
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2.7.7.1. Grundlagen und Zweck der
Kostenvergleichsrechnung
„Mit Hilfe der Kostenvergleichsrechnung wird jenes Investitionsobjekt als das Vorteilhaftere
ausgewiesen, das die geringeren Kosten verursacht. Dazu werden fĂŒr alle in Frage kommenden
Investitionsalternativen die jeweiligen Kosten ermittelt und so eine Entscheidung herbeigefĂŒhrt.
GrundsĂ€tzlich bleiben die Erlöse bzw. Gewinne aus den einzelnen Objekten unberĂŒcksichtigt. Dies
beschrÀnkt den Einsatz dieser Methode auf Objekte, die annÀhernd gleiche ErtrÀge erwirtschaften
und deren Kosten ĂŒber die Laufzeit der Investition einen annĂ€hernd konstanten Verlauf zeigen.
Die Bewertung eines Einzelobjekts ("tun oder nicht tun") ist mit diesem Verfahren ausgeschlossen.
Wichtig ist hierbei die BerĂŒcksichtigung aller Kosten (also auch der kalkulatorischen Kosten).“
„Eignung der Kostenvergleichsrechnung:
Aufgrund ihrer Einfachheit ist sie in der betrieblichen Praxis weit verbreitet. Doch auch Nachteile
sollten nicht ĂŒbersehen werden:
- Der Kapitaleinsatz fĂŒr die Investition wird nicht bewertet; Investitionen mit unterschiedlich hohem
Kapitaleinsatz und sonst gleichen Kosten unterscheiden sich dann nur noch in der Höhe der
Abschreibungen und des kalkulatorischen Zinses.
- Die ErtrĂ€ge, insbesondere die Gewinne werden nicht berĂŒcksichtigt; im Gegenteil wird unterstellt,
dass alle Alternativobjekte gleiche ErtrÀge hervorbringen. Dies ist nur selten der Fall.
- Da nur die Kosten einer Periode oder einer Leistungseinheit berĂŒcksichtigt werden, können
VerĂ€nderungen in der Zeit nicht berĂŒcksichtigt werden.“
http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/Rechnungswesen-und-DATEV/15824-Kostenvergleichsrechnung.html
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2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung
der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an
einfachen Beispielen berechnen
a) Periodischer Kostenvergleich
Wenn die benötigte mengenmĂ€ĂŸige Leistung der alternativen Investitionsobjekte
gleich hoch ist, reicht zur Entscheidungsfindung der Kostenvergleich pro Periode:
Beispiel:
Folglich wÀre das Objekt 1 als das Kosten vorteilhaftere auszuwÀhlen.
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2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung
der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an
einfachen Beispielen berechnen
b) Kostenvergleich je Leistungseinheit
Wenn die voraussichtlich genutzte mengenmĂ€ĂŸige Leistung der alternativen Objekte
unterschiedlich hoch sind, ist ein Vergleich der Kosten je Periode nicht geeignet. An
seine Stelle tritt der Kostenvergleich pro Leistungseinheit:
Beispiel:
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2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung
der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an
einfachen Beispielen berechnen
c) Berechnung der kritischen StĂŒckzahl
Die kritische StĂŒckzahl (Menge) gibt den Punkt an, an dem die Wirtschaftlichkeit
unterschiedlicher Alternativen gleich ist.
Beispiel S. 38
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2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei
Investitionsentscheidungen anhand der
KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern
a) RentabilitÀtsrechnung
Die RentabilitÀtsrechnung stellt ein VerhÀltnis auf zwischen dem eingesetzten
Kapital und dem daraus resultierenden Gewinn oder der Kostenersparnis.
Eigenkapitalrendite = Gewinn / Eigenkapital x 100
Gesamtkapitalrendite = (Gewinn + Fremdkapitalzins) / Gesamtkapital x 100
Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz x 100
Return on Investment (RoI) = Gewinn /  Gesamtkapital x 100 = Umsatzrendite
x Kapitalumschlag
b) Amortisationsrechnung
Die Amortisationsrechnung (KapitalrĂŒckflussrechnung, pay-back-, pay-off-
oder pay-out-Rechnung) ermittelt den benötigten Zeitraum (Amortisationszeit),
um den Kapitaleinsatz einer Investition aus den RĂŒckflĂŒssen
wiederzugewinnen. Die berechnete Amortisationszeit wird mit einer
unternehmensspezifischen maximalen Amortisationszeit verglichen.
Investitionsausgaben
Amortisationsdauer (in Jahren) = -------------------------------------------------
(Kosteneinsparungen/Jahr + Abschreibungen/Jahr)
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2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei
Investitionsentscheidungen anhand der
KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern
Durchschnittsrechnung
FĂŒr die Durchschnittsberechnung wird die oben dargestellte Formel
verwendet. Im Folgenden Beispiel erzielt das Investitionsobjekt am Ende der
Nutzungsdauer einen Restwert in Höhe von 20.000 €. Dieser muss nicht
amortisiert werden und wird deshalb vom Kapitaleinsatz abgezogen.
Beispiel: Durchschnittsrechnung
Die Vorteilhaftigkeit des folgenden Investitionsobjektes soll mit Hilfe der
Durchschnittsrechnung beurteilt werden.
Amortisationszeit = (150.000 – 20.000) / (38.000 + 15.000) = 2,45 Jahre
Das Investitionsobjekt ist als vorteilhaft zu beurteilen, da sich die Investition in
weniger als drei Jahren amortisiert hat.
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2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei
Investitionsentscheidungen anhand der
KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern
Kumulationsrechnung
Der Vorteil der Kumulationsrechnung liegt darin, dass im Gegensatz zur
Durchschnittsrechnung auch die unterschiedlich hohen jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒsse
wĂ€hrend der Amortisationszeit berĂŒcksichtigt werden. Die
Kumulationsrechnung addiert die jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒsse so lange, bis das Jahr
erreicht ist, in dem die RĂŒckflĂŒsse dem Kapitaleinsatz (Anschaffungskosten)
entsprechen.
Beispiel: Amortisationszeit nach Durchschnitts- und Kumulationsrechnung
Das zu betrachtende Investitionsobjekt besitzt folgende Merkmale:
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2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei
Investitionsentscheidungen anhand der
KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern
a) Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit Hilfe der Durchschnittsrechnung
 jĂ€hrliche RĂŒckflĂŒsse = (50.000 + 40.000 + 30.000 + 20.000 + 10.000) / 5 =
30.000 €/Jahr
Amortisationszeit nach der Durchschnittsrechnung:
Amortisationszeit = 90.000 / 30.000 = 3 Jahre
b) Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit Hilfe der Kumulationsrechnung
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2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei
Investitionsentscheidungen anhand der
KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern
Amortisationsvergleich und Alternativenbewertung
Das Beispiel zeigt, dass bei unterschiedlichen jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒssen beide
Rechenarten zu einem sehr unterschiedlichen Ergebnis fĂŒhren. Nach der
Kumulationsrechnung ist das Investitionsobjekt als vorteilhaft zu beurteilen
(Amortisation ≀ 2 Jahre). Die Durchschnittsrechnung hingegen beurteilt das
Investitionsobjekt als nicht vorteilhaft (Amortisation > 2 Jahre). Die Frage ist,
welches Ergebnis muss fĂŒr eine Investitionsentscheidung gewĂ€hlt werden?
GrundsĂ€tzlich ist bei unterschiedlich hohen RĂŒckflĂŒssen die
Kumulationsrechnung zu wÀhlen, da sie zu einem realitÀtsnÀheren Ergebnis
fĂŒhrt.
2016 Markus Hammele
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2.7.8. Zweck und Ergebnis betrieblicher Budgets
Budgets (Plankosten) sind der finanzielle Rahmen, die als Ziel zu verstehen
sind, das es einzuhalten gilt.
Vorteile von Budgets (IHK Skript S. 39f)
- Motivation zu kostenbewussten Handeln
- Freilegung von Einsparpotentialen
- Leichte Identifizierbarkeit von Soll-Ist-Abweichungen
- Möglichkeit, Schwachstellen in der Organisationsstruktur offen zulegen
2016 Markus Hammele
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2.7.8.1. Aufstellung von Budgets, Maßnahmen zur
Budgetkontrolle und Budgeteinhaltung
Aufstellung von Budgets (IHK Skript S. 40)
Externe (Marktpreisschwankungen, saisonale Schwankungen) und interne
(hoher Ausschuss, geringe ProduktivitĂ€t) GrĂŒnde fĂŒr Kostenabweichungen
Maßnahmen zur Budgetkontrolle und Budgeteinhaltung
Soll-Ist-Vergleich
- Abweichungsanalyse
- Kostenberichte
- Kostenbesprechung
2016 Markus Hammele
www.let-online.de
2.7.9. Notwendigkeit und Zielsetzung des
Kostencontrollings
„Controlling (von englisch: to control fĂŒr „steuern“, „regeln“; englische
Bezeichnung der TĂ€tigkeit: „Management accounting“) ist ein umfassendes
Steuerungs- und Koordinationskonzept zur UnterstĂŒtzung der
GeschĂ€ftsleitung und der fĂŒhrungsverantwortlichen Stellen bei der
ergebnisorientierten Planung und Umsetzung unternehmerischer AktivitÀten.
Controller gestalten und begleiten den
- Management-Prozess der Zielfindung, die
- Planung und Steuerung der Unternehmensprozesse und tragen damit
- Mitverantwortung fĂŒr die Zielerreichung.
Aufgabe des Controllings ist es, im Auftrag des Managements ĂŒber die
Wirtschaftlichkeit im Unternehmen zu wachen, jedoch nicht, diese zu
garantieren.“
www.wikipedia.de
Aufgaben des Controllers (IHK Skript S. 41)
Planung, Berichterstattung und Interpretation, Bewertung und Beratung,
Steuerangelegenheiten, Berichterstattung an staatliche Stellen, Sicherung des
Vermögens, Volkswirtschaftliche Untersuchungen
Operatives Controlling: kurz- und mittelfristiges Handeln (1-2 Jahre)
Strategisches Controlling: langfristiges Handeln (lÀsst sich oft nicht
zahlenmĂ€ĂŸig ausdrĂŒcken)
2016 Markus Hammele
www.let-online.de
2.7.9.1. interne und externe Funktionen sowie
Controlling in den unternehmerischen
Entscheidungsprozessen
Intern:
- Einhaltung der Unternehmensziele (explizit und messbar)
- Handlungsalternativen
- Überwachung der Plandaten
- Maßnahmen bei Abweichungen vorbereiten
- Planungsprozess
- Konsensorientierung
Extern:
- Erstellung des Jahresabschluss

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2.7. Kostenrechnung

  • 1. 2016 Markus Hammele www.let-online.de FĂ€cherĂŒbergreifender Teil Grundlagen fĂŒr kostenbewusstes Handeln 2. Betriebswirtschaft 2.7. Kostenrechnung PrĂ€sentation zum Unterricht Erstellt von Markus Hammele Industriemeister Fachrichtung Flugzeugbau 0707TYPF16A IHK Schwaben Augsburg „Man könnte viele Beispiele fĂŒr unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.“ Mark Twain
  • 2. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1. Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung Das Rechnungswesen versorgt das Unternehmen mit Informationen ĂŒber laufende GeschĂ€fte, die finanzielle Situation und Wirtschaftlichkeit. Dilemma: staatliche Vorschriften (Grundlage zur Berechung von Steuern) wirtschaftliche Situation des Unternehmens (Gewinn) Beispiel S. 1 IHK Skript Teilgebiete des Rechnungswesen (S. 2) FinanzbuchfĂŒhrung und Bilanz (externes Rechnungswesen) – Jahresabschluss (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) Kosten- und Leistungsrechnung (internes Rechnungswesen) – Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung Betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung – betriebliche Kennzahlen, Soll- Ist-Vergleiche, Zeitvergleiche, interne Vergleiche Planungsrechnung – SchĂ€tzung von Zukunftserwartungen z.B. anhand mathematischer Entscheidungsmodelle Aufgaben des Rechnungswesens - Dokumentations- und Kontrollaufgabe - Dispositionsaufgabe - Rechenschaftslegungs- und Informationsaufgabe
  • 3. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.1. Ziele und Aufgaben der Kostenrechnung Jeder GeschĂ€ftsvorfall mit einer Mengen- oder Wertbewegung wird in Belegform erfasst, verrechnet und ausgewertet. Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung: - Preis (Kalkulation, Beurteilung, Verkaufspreis, Einkaufspreise, Verrechnungspreise) - Wirtschaftlichkeit (Kontrolle, Vorhersage, Selbstherstellung/Fremdbezug) - Erfolgsermittlung und Bestandsbewertung Bestandteile der Kosten- und Leistungsrechnung: - Kostenartenrechnung (z.B. Personalkosten) - Kostenstellenrechnung (z.B. Abteilungen) - KostentrĂ€gerrechnung (z.B. Produkte) Grundbegriffe: Auszahlung: Abfluss von Geldmittel Einzahlung: Zufluss von Geldmittel Ausgabe: Wert aller zugegangener GĂŒter und Dienstleistungen Einnahme: Wert aller verĂ€ußerter Leistungen
  • 4. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.2. Begriffe Aufwand und Ertrag Aufwand: Wert aller verbrauchten GĂŒter und Dienstleistungen pro Periode Ertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode Zweckaufwand: unmittelbare Aufwendungen fĂŒr den Betriebszweck bzw. die Leistungserstellung Neutrale Aufwendungen: (dienen nicht der betrieblichen Leistungserstellung) - Betriebsfremde Aufwendungen (z.B. Spenden) – kein Betriebszweck - Außerordentliche Aufwendungen (z.B. SchadensfĂ€lle) - Betriebszweck - Periodenfremde Aufwendungen (z.B. Gewerbesteuernachbelastung) - Betriebszweck Neutrale ErtrĂ€ge: (nicht unmittelbar Ergebnis von GeschĂ€ftsfĂ€llen) - betriebsfremde ErtrĂ€ge - außerordentliche ErtrĂ€ge - periodenfremde ErtrĂ€ge (z.B. SteuerrĂŒckzahlungen)
  • 5. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.3. Begriffe Kosten und Leistungen Kosten sind der bewertete, leistungsbezogene GĂŒterverbrauch Kosten (IHK Skript S. 4) Grundkosten Kosten, die mengen und wertbezogen dem Aufwand entsprechen Anderskosten Kosten, denen ein anderer Aufwand in der FinanzbuchfĂŒhrung gegenĂŒbersteht Zusatzkosten Leistungsbedingter Werteverzehr, der in der FinanzbuchfĂŒhrung nicht erfasst wird, weil es steuerrechtlich nicht erlaubt ist, ihn als Aufwand zu buchen Kalkulatorische Kosten: Anderskosten und Zusatzkosten Merkmale von Kosten - GĂŒter- und Dienstleistungsverzehr - entstehen im Rahmen betrieblicher Leistungserstellung - Bewertung mit den Preisen der Produktionsfaktoren Betriebsertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode im Rahmen der betrieblichen TĂ€tigkeit.
  • 6. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.3. Begriffe Kosten und Leistungen Beispiele: Neutrale Aufwendungen: - Kassendiebstahl - Rechtskosten bei Unfall mit Firmenauto - Nachzahlung VerbandsbeitrĂ€ge vom Vorjahr Zweckaufwand/Grundkosten: - Materialverbrauch - Fertigungslöhne - Arbeitskleidung Kalkulatorische Kosten: - Unternehmerlohn - Zinsen fĂŒr betriebsnotwendiges Kapital - Miete fĂŒr eigenes BetriebsgebĂ€ude
  • 7. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.4. Begriff Ergebnis Leistungen – Kosten = Betriebsergebnis Leistungen + neutraler Ertrag = Ertrag Kosten + neutraler Aufwand = Aufwand Betriebsergebnis + neutrales Ergebnis = Gesamtergebnis Neutraler Ertrag – neutralem Aufwand = neutrales Ergebnis Neutrales Ergebnis: „Neutrales Ergebnis ist ein Begriff aus dem betrieblichen Rechnungswesen. Er bezeichnet die Differenz zwischen neutralen ErtrĂ€gen und neutralen Aufwendungen. Da es sich dabei um betriebsfremde ErtrĂ€ge und Aufwendungen handelt, nennt man das neutrale Ergebnis auch nichtbetriebliches Ergebnis. Dieses hat mit dem GeschĂ€ftszweck des Unternehmens nichts zu tun und wird deshalb separat erfasst.“ http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/N/Neutrales_Ergebnis.htm
  • 8. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.4. Begriff Ergebnis Betriebsergebnis: „ErfolgsgrĂ¶ĂŸe in der Betriebsergebnisrechnung, die in der Regel nicht mit dem handelsrechtlichen Ergebnis der Finanzbuchhaltung, dem JahresĂŒberschuss bzw. -fehlbetrag, ĂŒbereinstimmt, da bei der Ermittlung des Betriebsergebnisses bestimmte Kostenbestandteile verrechnet werden, die in der handelsrechtlichen Rechnungslegung nicht (z. B. die kalkulatorischen Zinsen auf das eigenfinanzierte betriebsnotwendige Kapital) oder nicht in gleicher Höhe (z. B. die kalkulatorischen Abschreibungen auf Basis von Wiederbeschaffungswerten) angesetzt werden. Das Betriebsergebnis stellt in der Regel eine unternehmensinterne GrĂ¶ĂŸe dar, die nicht veröffentlicht wird. Soweit in der handelsrechtlichen GuV eine Erfolgsspaltung in ein "Betriebliches Ergebnis" und ein "Finanzergebnis" erfolgt, ist das ausgewiesene betriebliche Ergebnis nicht identisch mit dem internen auf Basis von kalkulatorischen GrĂ¶ĂŸen ermittelten Betriebsergebnis, wenngleich von manchen Unternehmen auch in der externen GuV die Bezeichnung "Betriebsergebnis" verwendet wird.“ http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/B/Betriebsergebnis.htm
  • 9. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.4. Begriff Ergebnis Aufwand: „Die Erfolgsrechnung unterscheidet zwischen Aufwendungen und Ausgaben. Aufwendungen sind betrieblich veranlasste Minderungen des Betriebsvermögens oder des Kapitals eines Unternehmens. Sie werden demjenigen Wirtschafts-/GeschĂ€ftsjahr zugerechnet, zu dem sie wirtschaftlich gehören. Grundlage hierfĂŒr sind das Realisationsprinzip und der Grundsatz der Periodenabgrenzung. Aufwendungen fĂŒhren immer zu Buchungen auf den Erfolgskonten. Ausgaben betreffen nur den Bereich der Finanzierungsrechnung. Zu den typischen Ausgaben zĂ€hlen Rechnungen, Verbindlichkeiten und das Abtragen von Schulden. Ausgaben fĂŒhren immer zu Buchungen auf den Bestandskonten. In der Erfolgsrechnung sind Ausgaben Verminderungen des Betriebsvermögens. Sie wirken sich vermögensumschichtend aus und werden durch einen Wertzugang neutralisiert.“ http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/a/Lexikon_Aufwand.htm
  • 10. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.4. Begriff Ergebnis Kosten: „Kosten beziffern den in Geld bewerteten Verzehr von GĂŒtern und Leistungen zum Zweck der betrieblichen Leistungserstellung und zur Schaffung und Aufrechterhaltung der betrieblichen Leistungsbereitschaft. Kosten entstehen durch Herstellung und Kauf von Sach- und Dienstleistungen zur betrieblichen Leistungserstellung. FĂŒr die Existenzsicherung des Unternehmens ist es sehr wichtig, Kostenstruktur und KostenverlĂ€ufe genau zu kennen. Nur dann ist es möglich, Gewinnsteuerung und damit Unternehmenssicherung zu betreiben. Die Kosten sind die Basis jeder kaufmĂ€nnischen Kalkulation. Nur wer die Kosten kennt, kann auch richtig kalkulieren.“ http://www.unternehmerinfo.de/Lexikon/K/Kosten.htm Aufwand, aber keine Kosten  neutraler Aufwand Aufwand und Kosten sind gleich beim Zweckaufwand (Grundkosten: z.B. Akkordlöhne, Verbrauch von Verpackungsmaterial) Abgrenzung der Kosten und Aufwand (IHK Skript S. 5)
  • 11. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.1.4. Begriff Ergebnis Ertrag: „1) Betriebswirtschaftslehre: von einem Unternehmen in einer bestimmten Periode durch Erstellung von GĂŒtern erwirtschaftete Einnahmen; Gegensatz Aufwand. Übersteigt (unterschreitet) der Ertrag den Aufwand, erzielt das Unternehmen einen Gewinn (Verlust). Man unterscheidet Betriebsertrag und neutralen Ertrag, der sich aufgrund betriebsfremder, außerordentlicher GeschĂ€ftsvorfĂ€lle ergibt (z. B. WĂ€hrungsgewinne, SteuerrĂŒckzahlungen). Leistung: 2) Volkswirtschaftslehre: GĂŒtermenge, die mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren in einer Zeiteinheit hergestellt wird.“ http://lexikon.meyers.de/meyers/Ertrag Leistung: „2) Betriebswirtschaftslehre: die Menge (Leistungseinheiten, Output) oder der Wert (GeldgrĂ¶ĂŸe, Ertrag) der innerhalb eines Zeitraums im betrieblichen Produktionsprozess hervorgebrachten SachgĂŒter (Leistungsergebnis) oder der bereitgestellten Dienstleistungen. Die wertmĂ€ĂŸige Gesamtleistung eines Betriebes als Gegensatz zu den Kosten setzt sich zusammen aus der Marktleistung (absatzbestimmte Leistung) und Leistungen, die fĂŒr den Wiedereinsatz im eigenen Unternehmen bestimmt sind (innerbetriebliche Leistung).“ http://lexikon.meyers.de/meyers/Leistung Ertrag ohne Leistung (z.B. Kursgewinn) Leistung ohne Ertrag (kalkulatorischem Betriebsertrag) Leistung = Ertrag (Erstellung betrieblicher Leistungen)
  • 12. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.2. Teilgebiete der Kostenrechnung Grundprinzipien der Kostenrechnung - Verursacherprinzip - Durchschnittsprinzip - TragfĂ€higkeitsprinzip Kostenrechnungssysteme Zeitbezug der verrechneten Kosten - Istkostenrechnungssystem (tatsĂ€chliche Preise) - Nachkalkulation - Normalkostenrechnungssysteme (Durchschnittliche Preise) – Ermittlung der KalkulationssĂ€tze - Starre und flexible Plankostenrechnungssysteme (vermutete Preise) – Darstellung von Kostenabweichungen (Ist- und Plan- bzw. Sollkosten) Sachumfang der verrechneten Kosten - Vollkostenrechnungssystem (alle angefallen Kosten werden auf die KostentrĂ€ger verteilt (auch Fixkosten)) - Teilkostenrechnungssystem (variable Kosten werden verteilt (Grenzkostenrechnung)) k = kvar + kfix / x k: Herstellungskosten pro StĂŒck kfix: Fixkosten kvar: variable Kosten x: Produktions- bzw. Absatzmenge Beispiel: IHK Skript S. 7
  • 13. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.2.1. Möglichkeiten zur Erfassung von Kostendaten im Betrieb Verwendung von Belegen (z.B. Materialentnahmescheine oder Verbrauchsbelege) DatensĂ€tze Kontierung: Zuordnung von anfallenden Kosten zu zugehörigen AuftrĂ€gen (Verantwortung dafĂŒr: Kostenstellenleiter) Kostenerfassung kann Folgendes bedeuten: - Übernahme von Aufwendungen aus der Finanzbuchhaltung - separate Ermittlung der Kosten - Mengenerfassung - Wertermittlung (Anschaffungspreise, Wiederbeschaffungspreise, Verrechnungspreise)  keine Buchung ohne Beleg  keine Arbeit ohne Auftragsnummer Bestandteile eines Materialentnahmescheins: Materialart, - menge, Kontierung nach Verbrauchsgrund, Datum, Kostenstelle, Unterschrift
  • 14. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.2.2. Aufgaben der Betriebsabrechnung Definition: „Teil der BuchfĂŒhrung von Industriebetrieben, die den Betriebserfolg aus der GegenĂŒberstellung von Kosten und Leistungen (Verkaufserlösen bzw. BestandsverĂ€nderungen bei Halbfertig- und Fertigwaren) erkennen lĂ€sst.“ http://wap.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/finanzen/wirtschaft/index,page=1062034.html Die Kostenstellenrechnung erfasst die Kosten am Ort ihrer Entstehung, um - die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit (Kostenkontrolle) an den Stellen durchzufĂŒhren, an denen die Kosten zu verantworten und zu beeinflussen sind. - Die Genauigkeit der Kalkulation zu erhöhen. - Relevante Kosten aus einzelnen Betriebsbereichen zu liefern.
  • 15. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.2.3. Aufgaben der Kalkulation Transparenz der Kosten eines KostentrĂ€gers schaffen (Selbstkosten; Herstellungskosten) Weitere Aufgaben: - Datenlieferung fĂŒr die kurzfristige Erfolgsrechnung, - Bestandsbewertung fĂŒr externe und interne Berechnungen, - Entscheidungshilfe fĂŒr die Annahme von AuftrĂ€gen bei gegebenen Marktpreisen, - Kostenkontrolle nach Erledigung eines Auftrags, - Ermittlung von Preisober- und Preisuntergrenzen.
  • 16. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.2.4. Aufgaben der Plankostenrechnung - Vorkalkulation der betrieblichen Leistungen - Kontrolle der Wirtschaftlichkeit - Ursachenanalyse der Abweichungen zwischen im Voraus kalkulierten Kosten (Sollkosten) und Istkosten
  • 17. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3. Techniken der Betriebsabrechnung Kostenarten, Materialverbrauch, Abschreibung, Maschinenstundesatzrechnung, Betriebsabrechnungsbogen, KostentrĂ€gerzeitrechnung, KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung, Kalkulationsarten
  • 18. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten Fragestellung: Welche Kosten sind angefallen? Verrechnung der Kosten (IHK Skript S. 8) Aufgaben der Kostenartenrechnung: - Abgrenzung der Kosten von den Aufwendungen - Erfassung aller Kosten innerhalb einer Abrechnungsperiode - Gliederung der Kosten nach Kostenarten - Aufteilung in Einzelkosten, Gemeinkosten und Sondereinzelkosten Begriff: Kosten sind der bewertete Verzehr von Produktionsfaktoren und Dienstleistungen (einschließlich öffentlicher Abgaben), der zur Erstellung und zum Absatz der betrieblichen Leistungen sowie zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft (KapazitĂ€ten) erforderlich ist.
  • 19. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten Einteilungsmöglichkeiten der Kosten - Art der verbrauchten Produktionsfaktoren (z.B. Personalkosten, Kapitalkosten) - Betrieblichen Funktion (z.B. Beschaffungskosten, Fertigungskosten) - Art der Verrechnung (z.B. Einzelkosten (direkt zurechenbar), Gemeinkosten (indirekt zurechenbar), Sondereinzelkosten (pro Auftrag zurechenbar)) - Verhalten bei BeschĂ€ftigungsschwankungen (variable und fixe Kosten) - Art der Kostenerfassung (aufwandgleiche (stimmen mit der Finanzbuchhaltung ĂŒberein) oder kalkulatorische (nur fĂŒr Kostenrechnung)) - Art der Herkunft der Kosten (primĂ€re bzw. einfache (z.B. Lohnkosten, Kosten fĂŒr BĂŒromaterial) und sekundĂ€re bzw. gemischte Kosten (z.B. Reparaturkosten in der eigenen Werkstatt)) (IHK Skript S. 8f) GrundsĂ€tze der Kostenartenrechnung - Grundsatz der Reinheit: fĂŒr den Inhalt einer Kostenart darf nur eine (primĂ€re) KostengĂŒterart bestimmend sein. - Grundsatz der Einheitlichkeit: Zurechnung der Kosten (Kontierung) aufgrund vorliegender Belege kann einheitlich und schnell durchgefĂŒhrt werden.
  • 20. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten Erfassung der wichtigsten Kostenarten a) Werkstoffkosten (Materialkosten, Stoffkosten) Die Materialkosten ergeben sich, wenn der mengenmĂ€ĂŸige Verbrauch an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen mit den entsprechenden Preisen bewertet wird. 1. Ermittlung der Verbrauchsmengen - Inventurmethode Anfangsbestand + ZugĂ€nge – Endbestand = Verbrauch - Skontrationsmethode (Fortschreibungsmethode) Summe der Entnahmemengen laut Materialentnahmeschein = Verbrauch - RĂŒckrechnung (retrograde Methode) Verbrauch = hergestellte StĂŒckzahl * Sollverbrauch pro Einheit Kombination der drei Methoden fĂŒhrt zur besten Analyse des Werkstoffverbrauchs. Übung
  • 21. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten 2. Bewertung a) Anschaffungskosten - TatsĂ€chliche Anschaffungskosten des verbrauchten Stoffes - Durchschnittliche Anschaffungskosten - FIFO (First in first out) - LIFO (Last in first out) - HIFO (Highest in first out) - LOFO (Lowest in first out) b) Wiederbeschaffungskosten - Wiederbeschaffungskosten am Verbrauchstag - Wiederbeschaffungskosten am Umsatztag - Wiederbeschaffungskosten am Wiederbeschaffungstag Übung
  • 22. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten b) Personalkosten Kosten des Produktionsfaktor Arbeit - Löhne: Fertigungs- (Einzelkosten) und Hilfslöhne (Gemeinkosten) - GehĂ€lter: Arbeitsentgelt fĂŒr Angestellte (Gemeinkosten) - gesetzliche Sozialkosten: gesetzliche Arbeitgeberanteile (Renten-, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen und Unfallversicherung) - freiwillige Sozialkosten: primĂ€re (direkte Leistungen – Pensionszusagen, Fahrtgeld), sekundĂ€re (indirekte Leistungen - Kantine, Betriebskindergarten), sonstige Personalkosten (Kosten der Personalbeschaffung) c) Dienstleistungskosten (inkl. Steuern) alle Lieferungen außenstehender Dienstleistungsunternehmer (Mieten, Pachten, Wasser, Strom, Gas, öffentliche Abgaben) d) Kalkulatorische Kosten Kosten, denen entweder kein Aufwand (Zusatzkosten) oder Aufwand in anderer Höhe (Anderskosten) in der Finanzbuchhaltung gegenĂŒbersteht.
  • 23. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten e) Kalkulatorische Zinsen OpportunitĂ€tskosten (eingesetztes Kapital könnte auch zu einem Zinssatz angelegt werden). Durchschnittsmethode: AK kalk. Zinssatz ---- * ----------------- = Betrag der kalk. Zinsen 2 100 Restwertmethode: AK + Restwert kalk. Zinssatz -------------------- * ----------------- = Betrag der kalk. Zinsen 2 100
  • 24. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten f) Kalkulatorische Abschreibungen Die kalkulatorischen Abschreibungen haben die Aufgabe, die tatsĂ€chliche Wertminderung von AnlagegĂŒtern zu erfassen und als Kosten zu verrechnen. Die Höhe der kalkulatorischen Abschreibungen ist also möglichst realistisch anzusetzen. Die bilanziellen Abschreibungen dagegen werden aufgrund von steuerlichen AfA-Tabellen vorgenommen. GuV – Aufwand Kostenrechnung – Kosten a) Ursachen des Werteverzehrs (Abschreibungsursachen) - Verbrauchsbedingte Ursachen: Abnutzung durch Gebrauch, Zeitverschleiß, Substanzverringerung und Katastrophen - Wirtschaftlich bedingte Ursachen: technischer Fortschritt, Nachfrageverschiebungen, Fehlinvestitionen - Zeitlich bedingte Ursachen: Miet- und Pachtvertrag, Konzession, Ablauf von Schutzrechten b) Abschreibungsmethoden - lineare Abschreibung: gleichmĂ€ĂŸiger Werteverzehr - degressive Abschreibung: abnehmender Werteverzehr - Leistungsabschreibung: Leistung (z.B. Maschinenstunden) als Basis fĂŒr die Abschreibung
  • 25. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.1. Begriff Kostenart und seine Gliederungsmöglichkeiten g) Kalkulatorischer Unternehmerlohn Lohn eines Einzelunternehmers oder Personengesellschaft (Privatentnahmen)  kein Aufwand h) Kalkulatorische Miete PrivatrĂ€ume des Einzelunternehmers oder Personengesellschaft i) Kalkulatorische Wagnisse - allgemeines Unternehmerwagnis (-risiko): Inflation, Nachfrageverschiebungen, technischer Fortschritt  Gewinn - spezielles Einzelwagnis (betriebsbedingtes Wagnis): mit der betrieblichen Leistungserstellung verbunden und nicht ĂŒber Fremdversicherungen abgedeckt
  • 26. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.2. Kostenartenrechnung als Maschinenstundensatzrechnung „Die Maschinenstundensatzrechnung verbessert die Genauigkeit der Kostenzurechnung in anlagenintensiven Betrieben. Mit ihr werden die Kosten der Maschinen und Anlagen auf die Betriebszeiten umgerechnet. Über den so ermittelten Maschinenstundensatz (Kosten bei Inanspruchnahme in Maschinenstunden) werden die Produkte mit den durch sie verursachten Kosten belastet. So erzielt man eine wesentlich bessere Verursachungsgerechtigkeit als bei einer Verrechnung ĂŒber Fertigungsgemeinkosten-ZuschlagsĂ€tze, die auf den Fertigungslohnstunden basiert. Bei der Maschinenstundensatzrechnung (MSR) fasst man alle maschinenabhĂ€ngigen KostentrĂ€gergemeinkosten in einem Verrechnungssatz, dem Maschinenstundensatz (MS), zusammen. Der Maschinenstundensatz dient als Kalkulationssatz bei der nachfolgenden KostentrĂ€gerrechnung.“ http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/maschinenstundensatzrechnung/maschinenstundensatzrechnung.htm Aufteilung der Fertigungsgemeinkosten (IHK Skript S. 25) Maschinenstundensatz (in €) = Gesamtmaschinenkosten / Maschinenstunden Beispiel: IHK Skript Seite 26
  • 27. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.3. Betriebsabrechnungsbogen Der BAB ist eine Tabelle, in der zeilenweise die Kostenarten und spaltenweise die Kostenstellen aufgefĂŒhrt sind. Seine Aufgaben sind: - Verteilung der primĂ€ren Gemeinkosten auf die Kostenstellen nach dem Verursacherprinzip - DurchfĂŒhrung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung - Bildung von KalkulationssĂ€tzen - Kontrolle der Kosten bzw. ihre Vorbereitung Verrechnung von Gemeinkosten! Kontrolle der Kosten im BAB: - Normalkostenrechnung (GegenĂŒberstellung Istkosten zu Normalkosten) - Plankostenrechnung (GegenĂŒberstellung Istkosten zu Sollkosten)
  • 28. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.3. Betriebsabrechnungsbogen Verteilung der primĂ€ren Gemeinkosten: - Direkt: Kostenstelleneinzelkosten (z.B. Fremdreparaturen, Fertigungshilfslöhne) - Indirekt: Kostenstellengemeinkosten (z.B. Mieten, sekundĂ€re freiwillige Sozialkosten) KostenschlĂŒssel: WerteschlĂŒssel - KostengrĂ¶ĂŸen (z.B. Löhne, Selbstkosten) - Bestandswerte (z.B. Wert der VorrĂ€te, Umlagevermögen) - Umsatzziffern oder Erfolgswerte fĂŒhren zu ZuschlagssĂ€tzen MengenschlĂŒssel MengenschlĂŒssel sind physikalisch-technische GrĂ¶ĂŸen zur Verteilung der Gemeinkosten (z.B. Umlage von Transportkosten nach Gewicht oder Raummaßen) Beispiel IHK Skript S. 15 Beispiel Beispiel IHK Skript S. 17
  • 29. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.4. Begriff Kostenstelle Definition: „Eine Kostenstelle (br.-engl. cost centre, am.-engl. cost center) ist der Ort der Kostenentstehung und der Leistungserbringung. Er wird nach Verantwortungsbereichen, rĂ€umlichen, funktionalen, aufbauorganisatorischen oder verrechnungstechnischen Aspekten gebildet. Die Kostenstelle ist ein Kostenrechnungsobjekt mit der Aufgabe, die in einem Unternehmensteil, meist einer Abteilung, angefallenen Kosten zu sammeln. Beispiele fĂŒr funktionale Kostenstellen sind Materialkostenstellen, Fertigungskostenstellen, Forschungs- und Entwicklungskostenstellen, Verwaltungskostenstellen, Vertriebskostenstellen.“ www.wikipedia.de Bindeglied zwischen Kostenarten und KostentrĂ€ger Kosten werden am Ort ihrer Entstehung erfasst (Gemeinkosten) Unternehmen wird in Teilbereiche (Kostenstellen (Kontierungseinheiten)) aufgeteilt GrundsĂ€tze fĂŒr die Einteilung: - selbststĂ€ndiger Verantwortungsbereich (rĂ€umliche Einheit) - genaue MaßgrĂ¶ĂŸen der Kostenverursachung - genaue und einfache Verbuchung der Kostenbelege
  • 30. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.4. Begriff Kostenstelle Hauptgruppen von Kostenstellen (Kostenbereiche) nach der Funktion (TĂ€tigkeitsbereich): - Materialstellen (Beschaffung, Lagerung) - Fertigungsstellen (Montage, Gießerei) - Vertriebsstellen (Werbung, Verpackungslager) - Verwaltungsstellen (Poststelle, Finanzbuchhaltung) - Allgemeine Kostenstellen (Strom, GebĂ€udereinigung) - Forschungs-, Entwicklungs- und Konstruktionsstellen (Bibliothek, Labor) Kostenstelleneinteilung hĂ€ngt von folgenden Faktoren ab: BetriebsgrĂ¶ĂŸe, Branche, Produktionsprogramm und –verfahren, organisatorische Gliederung, angestrebte Kalkulationsgenauigkeit, angestrebte Kostenkontrollmöglichkeit Beispiel Kostenstellenplan (IHK Skript S. 14)
  • 31. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.5. Hauptkostenstelle und Hilfskostenstelle Unterscheidung nach der Art der Abrechnung: Hauptkostenstellen: Die Kosten werden direkt auf die KostentrĂ€ger verrechnet. Hilfskostenstelle: Die Kosten werden nicht direkt, sondern zuerst auf die leistungsempfangenden Hauptkostenstellen umgelegt.
  • 32. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.6. Umlage von Kostenstellen nach dem Kostenverursachungsprinzip Zuordnung von allgemeinen Kosten und Fertigungshilfskosten auf die Hauptkostenstellen Verursacherprinzip: Kosten werden dort zugerechnet, wo sie entstanden sind. Durchschnittsprinzip: Kosten werden auf alle Kostenstellen gleichmĂ€ĂŸig verteilt.
  • 33. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.7. Begriff KostentrĂ€ger KostentrĂ€ger sind die betrieblichen Leistungen, welche die verursachten Kosten ‚tragen’ mĂŒssen. Man unterscheidet hierbei zwischen Absatzleistungen und innerbetrieblichen Leistungen. Aufgaben der KostentrĂ€gerrechnung Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten um a) die Bewertung der BestĂ€nde an Halb- und Fertigfabrikaten sowie selbsterstellten Anlagen in der Handels- und Steuerbilanz zu ermöglichen (Herstellkosten) b) die DurchfĂŒhrung der kurzfristigen Erfolgsrechnung nach dem Gesamt- oder Umsatzkostenverfahren zu gewĂ€hrleisten (Herstell- und Selbstkosten) c) Unterlagen fĂŒr preispolitische Entscheidungen zu erhalten (Selbstkosten) d) Ausgangsdaten fĂŒr (marktpreisbezogene) Problemstellungen der Planungsrechnung zu gewinnen (Herstell- und/oder Selbstkosten)
  • 34. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.8. Aufgabe der KostentrĂ€gerzeitrechnung „Die KostentrĂ€gerzeitrechnung gehört zur letzten Ebene der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie wird angewendet, um sĂ€mtliche Kosten eines Produktes bzw. einer Leistung innerhalb einer Abrechnungsperiode zu erfassen und diese den einzelnen KostentrĂ€gern zuzurechnen. Durch die ErgĂ€nzung um die Ertragsbuchungen werden die KostentrĂ€ger zu Ergebnisobjekten. Damit ist eine Ergebnisrechnung im Sinne einer detaillierten Deckungsbeitragsrechnung möglich, in der die DeckungsbeitrĂ€ge pro Produkt, Organisationseinheit und Kundensegment gezeigt werden kann.“ www.wikipedia.de
  • 35. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.3.9. Aufgabe der KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung KostentrĂ€gerstĂŒckrechnung: Hier erfolgt eine Erfassung der anfallenden Kosten pro KostentrĂ€ger. Als Beispielfrage eignet sich hierbei: "Wie viele GoldbĂ€ren sind in einer Packung?" www.wikipedia.de Kalkulation  Ergebnis ist die genaue Zuordnung zu einzelnen Produkten, Erzeugnissen und AuftrĂ€gen
  • 36. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4. Zuschlagskalkulation und weitere Kalkulationsverfahren Hauptgruppen von Kalkulationsverfahren: - Divisionskalkulation: Division der Gesamtkosten durch die hergestellten oder abgesetzten StĂŒckzahlen - Zuschlagskalkulation: Trennung von Einzel- und Gemeinkosten (Kostenstellenrechnung ist ein MUSS) - Kuppelkalkulation: Gruppe der Divisionskalkulation (Kuppelproduktion: in einem Produktionsprozess entstehen unterschiedliche Erzeugnisse in stets gleichem MengenverhĂ€ltnis (z.B. Kiesel und Kieselsand)) Alle Verfahren können als Ist-, Normal- und Plankalkulation auf Voll- oder Teilkostenbasis durchgefĂŒhrt werden.
  • 37. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.1. Ermittlung der Selbstkosten je StĂŒck bzw. Einheit Materialeinzelkosten + Materialgemeinkosten + Fertigungseinzelkosten + Fertigungsgemeinkosten = Herstellkosten I + Sondereinzelkosten der Fertigung = Herstellkosten II + Verwaltungsgemeinkosten + Vertriebsgemeinkosten + Sondereinzelkosten des Vertriebs = Selbstkosten Preisgestaltung: kann ich und will ich zu dem Marktpreis anbieten? IHK Skript S. 20
  • 38. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.2. Unterschied zwischen Vor- und Nachkalkulation Unterscheidung nach Zweck und Zeitpunkt der Kalkulation: - Vorkalkulation: vor dem Auftrag – Entscheidungshilfe Auftrag ja/nein - Zwischenkalkulation: bei lĂ€ngeren AuftrĂ€gen fĂŒr Bilanz- und Dispositionszwecke – Nachkalkulation fĂŒr Halbfabrikate - Nachkalkulation: nach dem Auftrag - Erfolgskontrolle
  • 39. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.3. einfache Divisionskalkulation sowie Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern Ein- und mehrstufige Divisionskalkulation - einstufig: Gesamtkosten / Leistungsmenge = StĂŒckkosten Voraussetzung: Einprodukt-Betrieb, keine LagerbestandsverĂ€nderungen an Halb- und Fertigfabrikaten (homogene Kostenverursachung) Beispiel: ElektrizitĂ€tswerk - zweistufig: Herstellkosten und Verwaltungs-/Vertriebskosten werden getrennt ermittelt  Addition ergibt die Selbstkosten Voraussetzungen: Einprodukt-Betrieb und keine LagerbestandsverĂ€nderungen an Halbfabrikaten - mehrstufig (Stufenkalkulation): Kosten jeder Stufe / durch bearbeitete Menge. Beispiel: Textilindustrie Beispiel: Steinbruch Übung
  • 40. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.3. einfache Divisionskalkulation sowie Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern Ein- und mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation Unter Äquivalenzziffern versteht man VerhĂ€ltniszahlen, die angeben, wie sich die Kostenverursachung der Sorten von den Kosten einer Einheitssorte unterscheiden, der meist die Äquivalenzziffer 1 zugeteilt wird. Voraussetzung: es handelt sich um artverwandte (artĂ€hnliche) Produkte (=Sorten) und es werden keine LagerbestandsverĂ€nderungen an Halb- und Fertigfabrikaten vorgenommen. Beispiele: Brauereien, Zigarettenfabriken Vorgehensweise siehe IHK Skript S. 22 Beispiel Übung Kerzenfabrik
  • 41. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.4. Zuschlagskalkulation Betriebe mit Serien- und Einzelfertigung (Maschinenbau, Schiffswirtschaft, Bauwirtschaft) Vor- und Nachkalkulation - summarische (kumulative): Beispiel: Einzelkosten im Monat (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) 1.234.594 €, Gemeinkosten im Monat 687.819 €. Gemeinkosten-Zuschlagsatz = (Gemeinkosten × 100) Ă· Einzelkosten = (687.819 × 100) Ă· 1.234.594 = 55,7 % Mithilfe des Zuschlagsatzes können nun die Selbstkosten unterschiedlicher Produkte ermittelt werden, wenn deren bekannte Einzelkosten als Basis herangezogen werden.
  • 42. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.4. Zuschlagskalkulation - differenzierende: Bestandteile der Selbstkosten (IHK Skript S. 23 – Beispiel S. 24) Das Kalkulationsschema der differenzierten Zuschlagskalkulation ist in der Regel wie folgt aufgebaut: 1. Fertigungsmaterialkosten (Einzelkosten) 2. + Materialgemeinkosten (% von 1.) A. = Materialkosten 3. Fertigungslohnkosten (Einzelkosten) 4. + Fertigungsgemeinkosten (% von 3.) 5. + Sonder-Einzelkosten der Fertigung B. = Fertigungskosten C. = A+B = Herstellkosten 6. + Forschungs- und Entwicklungs-Gemeinkosten (% von C.) 7. + Verwaltungsgemeinkosten (% von C.) 8. + Vertriebsgemeinkosten (% von C.) 9. + Sonder-Einzelkosten des Vertriebs D. = Selbstkosten Die Positionen 6, 7 und 8 werden gegebenenfalls auch zusammengefasst kalkuliert.
  • 43. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.4.4. Zuschlagskalkulation - erweiterte: Hiervon spricht man, wenn einzelne Kostenstellenbereiche der differenzierenden Zuschlagskalkulation noch weiter aufgeschlĂŒsselt werden und so noch detailliertere GemeinkostensĂ€tze und VerursachungsbezĂŒge in der Kalkulation zur Anwendung kommen. Das betrifft in erster Linie eine differenziertere Behandlung des Fertigungsbereiches aber auch die Trennung so unterschiedlicher Gemeinkostenverursacher wie Forschung und Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb.
  • 44. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.5. Zusammenhang zwischen Erlösen (UmsĂ€tze), Kosten und BeschĂ€ftigungsgrad 2.7.5.1. Begriff BeschĂ€ftigungsgrad Beispiel: IHK Skript S. 27 BeschĂ€ftigungsgrad = eingesetzte KapazitĂ€t / vorhandene KapazitĂ€t x 100 BeschĂ€ftigungsgrad = Istleistung / KapazitĂ€t x 100
  • 45. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.5.2. fixe und variable Kosten Fixe Kosten sind in ihrer Höhe unabhĂ€ngig von der Ausbringungsmenge und BeschĂ€ftigungsgrad - fallen auf jeden Fall an. Beispiele: Miete, GehĂ€lter, Leasingrate, Versicherungen Fixe Kosten (IHK Skript S. 27) Sprungfixe oder intervallfixe Kosten (Beispiel: IHK Skript S. 28) Nutzkosten = fixe Kosten x BeschĂ€ftigungsgrad Leerkosten = fixe Kosten – Nutzkosten Variable Kosten sind von der Ausbringungsmenge und dem BeschĂ€ftigungsgrad abhĂ€ngig. Beispiele: Material, Wartung, Ersatzteile, Benzin Einzelkosten sind immer variable Kosten. Gesamtkosten (K) = fixe + variable Kosten StĂŒckkosten (k) = variable StĂŒckkosten (kv) + fixe StĂŒckkosten (kf) = Gesamtkosten / Menge
  • 46. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.5.2. fixe und variable Kosten Proportionale Kosten: Kosten pro Einheit konstant; Kosten steigen im gleichen VerhĂ€ltnis wie die BeschĂ€ftigung (IHK Skript S. 29) Degressive Kosten: Kosten steigen in geringerem VerhĂ€ltnis als die BeschĂ€ftigung; StĂŒckkosten sinken mit steigender BeschĂ€ftigung (IHK Skript S. 30) Progressive Kosten: Kosten steigen ĂŒberproportional zu steigender BeschĂ€ftigung; StĂŒckkosten steigen mit steigender BeschĂ€ftigung (IHK Skript S. 30) Weitere Begriffe: Umsatz = StĂŒckzahl x Preis Gewinn = Umsatz – Gesamtkosten Break-even Point = Gewinnschwelle KapazitĂ€tsgrenze = Gewinnmaximum Betriebsoptimum: StĂŒckkosten am geringsten Langfristige Preisuntergrenze: Preis = Kf + kv Kurzfristige Preisuntergrenze: Preis deckt nur die variablen Kosten
  • 47. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.5.3. Zusammenhang zwischen Gesamtkosten und StĂŒckkosten grafisch darstellen und erlĂ€utern Abbildungen IHK Skript S. 29f
  • 48. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.5.4. Zusammenhang zwischen Erlösen, Kosten und BeschĂ€ftigungsgrad grafisch darstellen und erlĂ€utern K = Kf + Kv K = Kf + kv * x E = P * x Gesamtkosten und Gewinnschwelle (IHK Skript S. 31)
  • 49. 2016 Markus Hammele www.let-online.de Break-even-point K = Kf + Kv K = Kf + kv * x Kosten Erlöse Menge E = P * x
  • 53. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.6. Deckungsbeitragsrechnung Der Gesamtdeckungsbeitrag (DB) ist definiert als Differenz zwischen Erlösen und variablen Kosten. DB = Erlöse – Kv Unter dem StĂŒckdeckungsbeitrag (db) versteht man die Differenz zwischen dem Preis eines Produktes und seinen variablen StĂŒckkosten: db = P - kv Abbildung IHK Skript S. 32 Aufgaben der Deckungsbeitragsrechnung: - Kalkulation des Angebotspreises - Feststellung der Preisuntergrenze - Erfolgsbetrachtung
  • 54. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.6.2. Vorgehensweise bei der Deckungsbeitragsrechnung Nettoumsatz des Produktes – zurechenbare Kosten (z.B. Material) = Deckungsbeitrag Deckungsbeitrag – nicht zurechenbare Kosten (z.B. Fuhrpark, Verwaltung) = Gewinn Beispiel (IHK Skript S. 32)
  • 55. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7. Kostenvergleichsrechnung und Verfahren der Wirtschaftlichkeitsberechnung Wirtschaftlichkeit (S. 35) Ertragswirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand Kostenwirtschaftlichkeit = Leistungen / Kosten Entscheidungsfelder: z.B. LosgrĂ¶ĂŸen, Eigenfertigung oder Fremdbezug, Produktionsverfahren
  • 56. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.1. Grundlagen und Zweck der Kostenvergleichsrechnung „Mit Hilfe der Kostenvergleichsrechnung wird jenes Investitionsobjekt als das Vorteilhaftere ausgewiesen, das die geringeren Kosten verursacht. Dazu werden fĂŒr alle in Frage kommenden Investitionsalternativen die jeweiligen Kosten ermittelt und so eine Entscheidung herbeigefĂŒhrt. GrundsĂ€tzlich bleiben die Erlöse bzw. Gewinne aus den einzelnen Objekten unberĂŒcksichtigt. Dies beschrĂ€nkt den Einsatz dieser Methode auf Objekte, die annĂ€hernd gleiche ErtrĂ€ge erwirtschaften und deren Kosten ĂŒber die Laufzeit der Investition einen annĂ€hernd konstanten Verlauf zeigen. Die Bewertung eines Einzelobjekts ("tun oder nicht tun") ist mit diesem Verfahren ausgeschlossen. Wichtig ist hierbei die BerĂŒcksichtigung aller Kosten (also auch der kalkulatorischen Kosten).“ „Eignung der Kostenvergleichsrechnung: Aufgrund ihrer Einfachheit ist sie in der betrieblichen Praxis weit verbreitet. Doch auch Nachteile sollten nicht ĂŒbersehen werden: - Der Kapitaleinsatz fĂŒr die Investition wird nicht bewertet; Investitionen mit unterschiedlich hohem Kapitaleinsatz und sonst gleichen Kosten unterscheiden sich dann nur noch in der Höhe der Abschreibungen und des kalkulatorischen Zinses. - Die ErtrĂ€ge, insbesondere die Gewinne werden nicht berĂŒcksichtigt; im Gegenteil wird unterstellt, dass alle Alternativobjekte gleiche ErtrĂ€ge hervorbringen. Dies ist nur selten der Fall. - Da nur die Kosten einer Periode oder einer Leistungseinheit berĂŒcksichtigt werden, können VerĂ€nderungen in der Zeit nicht berĂŒcksichtigt werden.“ http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/Rechnungswesen-und-DATEV/15824-Kostenvergleichsrechnung.html
  • 57. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an einfachen Beispielen berechnen a) Periodischer Kostenvergleich Wenn die benötigte mengenmĂ€ĂŸige Leistung der alternativen Investitionsobjekte gleich hoch ist, reicht zur Entscheidungsfindung der Kostenvergleich pro Periode: Beispiel: Folglich wĂ€re das Objekt 1 als das Kosten vorteilhaftere auszuwĂ€hlen.
  • 58. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an einfachen Beispielen berechnen b) Kostenvergleich je Leistungseinheit Wenn die voraussichtlich genutzte mengenmĂ€ĂŸige Leistung der alternativen Objekte unterschiedlich hoch sind, ist ein Vergleich der Kosten je Periode nicht geeignet. An seine Stelle tritt der Kostenvergleich pro Leistungseinheit: Beispiel:
  • 59. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.2. Gesamtkostenvergleich und die Berechnung der GrenzstĂŒckzahl (kritische StĂŒckzahl) an einfachen Beispielen berechnen c) Berechnung der kritischen StĂŒckzahl Die kritische StĂŒckzahl (Menge) gibt den Punkt an, an dem die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Alternativen gleich ist. Beispiel S. 38
  • 60. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Investitionsentscheidungen anhand der KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern a) RentabilitĂ€tsrechnung Die RentabilitĂ€tsrechnung stellt ein VerhĂ€ltnis auf zwischen dem eingesetzten Kapital und dem daraus resultierenden Gewinn oder der Kostenersparnis. Eigenkapitalrendite = Gewinn / Eigenkapital x 100 Gesamtkapitalrendite = (Gewinn + Fremdkapitalzins) / Gesamtkapital x 100 Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz x 100 Return on Investment (RoI) = Gewinn /  Gesamtkapital x 100 = Umsatzrendite x Kapitalumschlag b) Amortisationsrechnung Die Amortisationsrechnung (KapitalrĂŒckflussrechnung, pay-back-, pay-off- oder pay-out-Rechnung) ermittelt den benötigten Zeitraum (Amortisationszeit), um den Kapitaleinsatz einer Investition aus den RĂŒckflĂŒssen wiederzugewinnen. Die berechnete Amortisationszeit wird mit einer unternehmensspezifischen maximalen Amortisationszeit verglichen. Investitionsausgaben Amortisationsdauer (in Jahren) = ------------------------------------------------- (Kosteneinsparungen/Jahr + Abschreibungen/Jahr)
  • 61. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Investitionsentscheidungen anhand der KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern Durchschnittsrechnung FĂŒr die Durchschnittsberechnung wird die oben dargestellte Formel verwendet. Im Folgenden Beispiel erzielt das Investitionsobjekt am Ende der Nutzungsdauer einen Restwert in Höhe von 20.000 €. Dieser muss nicht amortisiert werden und wird deshalb vom Kapitaleinsatz abgezogen. Beispiel: Durchschnittsrechnung Die Vorteilhaftigkeit des folgenden Investitionsobjektes soll mit Hilfe der Durchschnittsrechnung beurteilt werden. Amortisationszeit = (150.000 – 20.000) / (38.000 + 15.000) = 2,45 Jahre Das Investitionsobjekt ist als vorteilhaft zu beurteilen, da sich die Investition in weniger als drei Jahren amortisiert hat.
  • 62. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Investitionsentscheidungen anhand der KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern Kumulationsrechnung Der Vorteil der Kumulationsrechnung liegt darin, dass im Gegensatz zur Durchschnittsrechnung auch die unterschiedlich hohen jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒsse wĂ€hrend der Amortisationszeit berĂŒcksichtigt werden. Die Kumulationsrechnung addiert die jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒsse so lange, bis das Jahr erreicht ist, in dem die RĂŒckflĂŒsse dem Kapitaleinsatz (Anschaffungskosten) entsprechen. Beispiel: Amortisationszeit nach Durchschnitts- und Kumulationsrechnung Das zu betrachtende Investitionsobjekt besitzt folgende Merkmale:
  • 63. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Investitionsentscheidungen anhand der KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern a) Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit Hilfe der Durchschnittsrechnung  jĂ€hrliche RĂŒckflĂŒsse = (50.000 + 40.000 + 30.000 + 20.000 + 10.000) / 5 = 30.000 €/Jahr Amortisationszeit nach der Durchschnittsrechnung: Amortisationszeit = 90.000 / 30.000 = 3 Jahre b) Beurteilung der Vorteilhaftigkeit mit Hilfe der Kumulationsrechnung
  • 64. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.7.3. Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Investitionsentscheidungen anhand der KapitalrĂŒcklaufzeit erlĂ€utern Amortisationsvergleich und Alternativenbewertung Das Beispiel zeigt, dass bei unterschiedlichen jĂ€hrlichen RĂŒckflĂŒssen beide Rechenarten zu einem sehr unterschiedlichen Ergebnis fĂŒhren. Nach der Kumulationsrechnung ist das Investitionsobjekt als vorteilhaft zu beurteilen (Amortisation ≀ 2 Jahre). Die Durchschnittsrechnung hingegen beurteilt das Investitionsobjekt als nicht vorteilhaft (Amortisation > 2 Jahre). Die Frage ist, welches Ergebnis muss fĂŒr eine Investitionsentscheidung gewĂ€hlt werden? GrundsĂ€tzlich ist bei unterschiedlich hohen RĂŒckflĂŒssen die Kumulationsrechnung zu wĂ€hlen, da sie zu einem realitĂ€tsnĂ€heren Ergebnis fĂŒhrt.
  • 65. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.8. Zweck und Ergebnis betrieblicher Budgets Budgets (Plankosten) sind der finanzielle Rahmen, die als Ziel zu verstehen sind, das es einzuhalten gilt. Vorteile von Budgets (IHK Skript S. 39f) - Motivation zu kostenbewussten Handeln - Freilegung von Einsparpotentialen - Leichte Identifizierbarkeit von Soll-Ist-Abweichungen - Möglichkeit, Schwachstellen in der Organisationsstruktur offen zulegen
  • 66. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.8.1. Aufstellung von Budgets, Maßnahmen zur Budgetkontrolle und Budgeteinhaltung Aufstellung von Budgets (IHK Skript S. 40) Externe (Marktpreisschwankungen, saisonale Schwankungen) und interne (hoher Ausschuss, geringe ProduktivitĂ€t) GrĂŒnde fĂŒr Kostenabweichungen Maßnahmen zur Budgetkontrolle und Budgeteinhaltung Soll-Ist-Vergleich - Abweichungsanalyse - Kostenberichte - Kostenbesprechung
  • 67. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.9. Notwendigkeit und Zielsetzung des Kostencontrollings „Controlling (von englisch: to control fĂŒr „steuern“, „regeln“; englische Bezeichnung der TĂ€tigkeit: „Management accounting“) ist ein umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur UnterstĂŒtzung der GeschĂ€ftsleitung und der fĂŒhrungsverantwortlichen Stellen bei der ergebnisorientierten Planung und Umsetzung unternehmerischer AktivitĂ€ten. Controller gestalten und begleiten den - Management-Prozess der Zielfindung, die - Planung und Steuerung der Unternehmensprozesse und tragen damit - Mitverantwortung fĂŒr die Zielerreichung. Aufgabe des Controllings ist es, im Auftrag des Managements ĂŒber die Wirtschaftlichkeit im Unternehmen zu wachen, jedoch nicht, diese zu garantieren.“ www.wikipedia.de Aufgaben des Controllers (IHK Skript S. 41) Planung, Berichterstattung und Interpretation, Bewertung und Beratung, Steuerangelegenheiten, Berichterstattung an staatliche Stellen, Sicherung des Vermögens, Volkswirtschaftliche Untersuchungen Operatives Controlling: kurz- und mittelfristiges Handeln (1-2 Jahre) Strategisches Controlling: langfristiges Handeln (lĂ€sst sich oft nicht zahlenmĂ€ĂŸig ausdrĂŒcken)
  • 68. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.7.9.1. interne und externe Funktionen sowie Controlling in den unternehmerischen Entscheidungsprozessen Intern: - Einhaltung der Unternehmensziele (explizit und messbar) - Handlungsalternativen - Überwachung der Plandaten - Maßnahmen bei Abweichungen vorbereiten - Planungsprozess - Konsensorientierung Extern: - Erstellung des Jahresabschluss