Was macht ein gutes Training aus? Hintergrundwissen für Teilnehmende an Train the Trainer-Workshops von Dirk Hannemann in Kurzform inkl. Links zu den besten Internetquellen
1. Booklet
Dirk Hannemann
Train the Trainer
August 2021
Hallo!
Vielen Dank für Dein Interesse an meinen Train the Trainer-Ausbildungen.
Mit diesem kurzen Reader kannst Du Dich über meinen Ansatz informieren.
• Auf Seite 3 bis 9 habe ich das wichtigste Hintergrundwissen zu gutem Trainerhandwerk
zusammengefasst. Im Training folge ich diesen Leitlinien für lebendiges Lernen. Ziel meiner
Ausbildungen ist, dass Du die vorgestellten Lernstrategien und Techniken selbst gekonnt
einsetzt.
Auf den nachfolgenden Seiten findest Du Links zu einigen Videos zum Thema Lernen und Lehren.
• Auf Seite 10 bis 15 ist Wissenswertes über die Arbeit von Trainern zu erfahren, auch in
Verbindung zu wissenschaftlicher Forschung. Es sind auch praktische Tipps enthalten, zum
Beispiel für den gelungenen Einstieg in ein Training.
• Ab Seite 17-31 werden spezielle Themen wie lebendiges Präsentieren, Methoden moderner
Wissensvermittlung und Erfolgsfaktoren guter Trainings von Expert/innen näher beleuchtet.
Die meisten der Videos in diesem Teil sind auf Englisch. Es lassen sich aber Untertitel
zuschalten.
• Auf Seite 35 ein Hinweis zu einem Twitter-Konto, dass ich für meine Trainings angelegt habe.
Dort sind in kurzer Form einige Erkenntnisse über gute Trainerarbeit als „learning nuggets“
verfügbar.
Ich hoffe, für Dich ist was Interessantes dabei.
Vielleicht sehen wir uns bald in einem gemeinsamen Training?
Schöne Grüße, Dirk Hannemann
P.S. Mein Anspieltipp ist „Ranger Nick“ Fuhrmann, Seite 30, weil Bildung für ihn Berufung ist. Von den
deutschen Trainer-Stars Sabine Asgodom, Seite 15, und Michael Rossié, Seite 17, kann man sich für
Trainings viel mitnehmen, inhaltlich und von der Art der humorvollen Präsentation. Eine moderne
konstruktivistische (systemische) Sicht auf Lernen repräsentiert Joe Ruhl, Seite 23. From the sage on
the stage zu the guide on the side, so definiert sich der moderne Trainer, als (agiler) Lernbegleiter.
www.dirkhannemann.training S. 32/33 Train the Trainer-Termine an VHS (50-350 €)
2. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Inhalte
WORAUF ES IM „TRAIN THE TRAINER“ ANKOMMT
• Unterschied zwischen Seminar und Training 4
• Was ein Training auszeichnet: Vom Kennen zum Können 6
• Wie Trainings helfen, Kompetenzen aufzubauen 7
• Gute Didaktik 8
• Didaktik-Tipp Nr. 1 – aktive Teilnehmer/innen während eines Vortrags 10
• Didaktik-Tipp Nr. 2 – drei Arten von Einstieg in ein Training 11
ZWEI DEUTSCHE TOP-TRAINER ÜBER IHRE ARBEIT
1. Barbara Messer Neue Arbeitswelt braucht neue Trainings 12
2. Martin Lehner Tipps für die Didaktische Reduktion 12
WIE ERFOLGREICHE MENSCHEN LERNEN – DIE FORSCHUNG CAROL DWECKS
3. Angela Duckworth Hartnäckigkeit macht Erfolg aus 13
4. Sabine Asgodom Die Pyramide des Erfolgs 15
5. Carol Dweck Das Mindset des Wachstums 16
MEISTERHAFTE VORTRÄGE – INHALTE LEBENDIG PRÄSENTIERT
6. Michael Rossié Plädoyer für Natürlichkeit 17
7. Tim Urban Aufschiebeverhalten 18
8. Sarah Knight The Magic of not Giving a Fuck 19
9. Mel Robbins Glück erreichen im Leben 20
10. Simon Sinek Erst nach dem Warum fragen 21
MÖGLICHKEITEN ZUM LERNEN AUSSCHÖPFEN – TELLING AIN’T TRAINING
11. Stephen Baldrigde Vorlesungen waren im Mittelalter sinnvoll 22
12. Joe Ruhl Moderne Lernarchitekturen in der Schule 23
13. Niema Moshire E-Learning mit MOOCs, Lernen der Zukunft 24
14. Till Groß Psychologe selbstorganisiert lernen 25
15. Aaron Barth E-Learning braucht Storytelling 26
ERGEBNISSE MODERNER LERNFORSCHUNG – SO GELINGT DER TRANSFER
16. Tesia Marshik Die Idee von Lernkanälen ist irreführend 27
17. Ivan Joseph Wie man Leuten Selbstvertrauen beibringt 28
18. Barbara Oakley Das Gehirn lernt wie ein Flipperautomat 29
19. Nick Fuhrmann Naturkunde auf lebendige Art – Ranger Nick 30
20. Rita Pierson Beziehungen sind wichtig – Persönlichkeit zählt 31
TRAINER-WIKIPEDIA AUF TWITTER 32
3. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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WORAUF ES IN UNSEREM „TRAIN THE TRAINER“ ANKOMMT
Meine Kurse bieten Antworten auf zwei Fragen:
• Wie muss ein Training gestaltet sein, dass die Teilnehmer/innen etwas für sich mitnehmen?
• Wie schaffen wir es, dass ein Training möglichst kurzweilig ist und Spaß macht?
Das Mittel für effektive und kurzweilige Trainings sind viele praktische Übungen, in denen die
Teilnehmer aktiv sind. Darum dreht sich unser Kurs vor allem darum, wie wir Trainings mit vielen
abwechslungsreichen Übungen planen und diese im Training gekonnt durchführen.
Fünf Kriterien für gute Trainings:
1. Transfer: Was zählt bei einem guten Training, ist der gelungene Transfer in die Praxis – dass
die Leute den Stoff in ihrem Alltag einsetzen können (nicht wie gut die Stimmung war o.ä.)
2. Tools: Die Leute kommen in ein Training, um praktische Fähigkeiten für mehr Erfolg zu
erlernen – sie wollen Techniken, Methoden, Tipps und Tricks (keine Theoriediskussion)
3. Übungen: Ein gutes Training besteht aus vielen praktischen Übungen (anstatt aus Vorträgen)
4. Aktivität: In einem Training sind die Teilnehmer viel selbst aktiv (statt nur zuzuhören)
5. Flow: Wenn Dein Training gut läuft, verrinnt die Zeit wie im Fluge – es stellt sich bei den
Teilnehmern ein Flow-Gefühl ein (statt gähnender Langeweile, wo alle auf das Ende warten)
Macht man als Trainer alles richtig, so hört man von Teilnehmern oft den Satz, „Oh, schon Schluss?
Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht!“.
Soweit zum Ziel. Aber mit welchen Mitteln erreicht man es? Hier zählt vor allem die Übung. Nach ca.
100 Trainingstagen Berufspraxis beherrscht man den richtigen Mix von Time-Team-Topic:
• Stoffmenge: Der Inhalt ist angepasst für die Dauer des Trainings, nicht zu viel, nicht zu wenig
• Didaktik: Das Training ist aufgebaut als „didaktischen Treppe“: vom Einfachen zum
Komplexen, vom Bekannten zum Unbekannten, vom Konkreten zum Allgemeinen
• Rhythmus: Der rote Faden ist beim Thema sichtbar, aber die einzelnen Einheiten bieten auch
Abwechslung – nach einer lauten Arbeitsgruppe kommt z.B. die individuelle Stillarbeit; nach
der Diskussion sitzend im Stuhlkreis beginnt eine Teamübung, bei der sich alle bewegen
• Aktivität: Ein Drittel der Zeit gibt der Trainer Input per Vortrag oder die Gruppe diskutiert
untereinander, moderiert vom Trainer. Zwei Drittel der Zeit erarbeiten die Teilnehmer
Inhalte auf aktive Weise oder Sie probieren neues Wissen in Übungen praktisch aus.
Übungen können zum Beispiel sein: Grafikelemente animieren (PowerPoint), Vorträge halten
mit Flipchart (Präsentieren), Rollenspiel „nein sagen“ (Gesprächsführung).
• Kommunikation: Der Trainer erklärt gut, stellt die richtigen Fragen und gibt angemessen
Feedback.
• Gruppendynamik: Der Trainer reagiert souverän auf Konflikte in der Gruppe und hat ein
Händchen im Umgang mit schwierigen Teilnehmern; er reflektiert sich selbst kritisch.
4. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Unterschied zwischen Seminar und Training
Wichtig ist – wenn man „Training“ verspricht, soll auch Training drin sein – und nicht Seminar. Wo
liegt der Unterschied? In Seminaren wird vor allem abstrakt diskutiert und theoretisches Wissen
vermittelt. Trainings dagegen veranstalten Übungen, in den die Teilnehmer praktische Methoden
einstudieren, sodass sie Fertigkeiten für den Alltag aufbauen.
SEMINAR
Ein Seminar besteht aus Vorträgen und Diskussionen:
• Der Dozent hält ein Referat oder lässt ein Referat halten.
• Nach dem Vortrag werden Fragen zum Referat beantwortet.
• In der anschließenden Diskussion werden Thesen des Referats diskutiert und die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen eigene Ansichten ein.
• Im Seminar leitet der Dozent die Gesprächsrunde als Moderator.
• Eventuell setzt der Dozent die Pinnwand ein, um Teilnehmerbeiträge auf Moderationskarten
zu sammeln und sie für die Gruppe zu visualisieren
• Der Dozent ist Fachmann auf seinem Gebiet und kann Theorien erläutern, auch mit
Beispielen aus der Praxis, und kennt die wichtigsten Namen und Bücher aus dem Feld.
• Zur Vorbereitung auf das Seminar hat der Dozent vielleicht einen passenden Text ausgesucht
• Am Ende des Seminars fasst der Dozent die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibt Tipps
für die weitere Beschäftigung mit dem Thema.
• Im Seminar kommen Medien wie das Flipchart, die Pinnwand, der Overhead-Projektor oder
der Beamer zum Einsatz, um Inhalte zu visualisieren, in Form von Text, von Schaubildern, als
Live-Demonstration (Website) oder auch als Videoeinspielung
TRAINING
Ein Training greift auf alle Lehrmittel zurück, die ein Seminar aufweist: Vorträge, Diskussionen,
Pinnwand, Videos usw., führt jedoch zusätzlich praktische Übungen durch wie zum Beispiel
Rollenspiele („Kritikgespräch zwischen Chef und Mitarbeiter“), Vortragsübungen oder Teamspiele.
In einem Training sind nicht nur die Übungen der Kern eines guten Trainings, sondern auch alle
sonstigen Einheiten sind ausgerichtet auf das praktische Erlernen von Fertigkeiten in Übungen. Alle
Inputs und Diskussionen und Arbeitsgruppen haben die Funktion, praktische Übungen einzurahmen.
Zwei Beispiele, wie Übungen durch Wissenselemente flankiert werden:
• Das anschauliche Video eines chaotischen Meetings leitet über zu einer Übung, bei der die
Teilnehmer eine zielgerichtete Agenda entwerfen, in der Rolle eines Moderators
• Der Trainer stellt im Vortrag ein Modell des „nein sagen in vier Schritten“ vor und leitet zur
Übung weiter, in der die Gruppe dieses Modell in drei Runden als Rollenspiel anwendet
5. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Zwei Beispiele, um den Unterschied zwischen einem Seminar und einem Training zu verdeutlichen:
Thema Führung
• Nach einem Seminar über Führungsstile weiß Frau Meier, worin die Unterschiede zwischen
einer amerikanischen, deutschen und japanischen Unternehmenskultur bestehen – darüber
hat sie Referate gehört und sich an Diskussionen beteiligt.
• Nach einem Training über Mitarbeiterführung kann Frau Meier das Team mit einem Vortrag
motivieren, Mitarbeitergespräche führen und Sitzungen leiten. Das hat sie im Training alles
auch schon selbst in zahlreichen Übungen ausprobiert und in jeweils zwei bis drei Runden mit
Feedback immer weiter verbessert.
Thema Training
• Im Seminar „Einführung in die Erwachsenenbildung“ an der Universität erfährt Herr Weber
über Referate und Diskussionen eine Menge Wissenswertes über die Geschichte des Fachs,
erhält einen Überblick über verschiedene Lerntheorien und diskutiert die Chancen für
moderne Weiterbildung im digitalen Zeitalter.
• Im Training „Hochschuldidaktik für Dozent/innen“ im Bildungswerk der Universität lernt
Herr Weber lebendige Vorträge zu halten, indem er eine Kameraübung absolviert, er entwirft
PowerPoint-Präsentationen nach dem Prinzip „nur eine Aussage pro Folie“ und übt ganz
praktisch, sich das Wort zurückzuholen, wenn ein Student ihn unterbrochen hat.
Wir halten fest zum Lernformat Training:
• Zweck = gelungener Transfer von Wissen in die Praxis
• Mittel = aktive Teilnehmende und praktische Übungen
Ein Training führt „Vom Kennen zum Können“. Für die eingesetzten Mittel gilt „Telling ain’t Training“.
Was genau mit diesen Slogans gemeint ist, dazu mehr im nächsten Abschnitt.
6. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Was ein Training auszeichnet: Vom Kennen zum Können
„Sage es mir, und ich werde es vergessen.
Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.
Lass es mich tun, und ich werde es können.“
Konfuzius zugeschrieben
Wenn also das Kennzeichen von Trainings das praktische Ausprobieren in Übungen ist, dann
zeichnet den guten Trainer aus, dass er weiß, welche Übungen er für welchen Zweck einsetzen
kann.
Als Dozent in einem Seminar würde es schon reichen, Wissen in Vorträgen und Diskussionen mit
rednerischer Eloquenz zu vermitteln – die Leute kennen sich danach beim Thema XY besser aus.
Als Trainer reicht das nicht. Im Training musst Du die Leute „Vom Kennen zum Können“ bringen.
Unterscheide:
Format Seminar Training
Leitung Dozent(in) Trainer(in)
Ziel Kennen Können
Mittel Diskussionen Übungen
Der Unterschied: Wo Dozenten eine PowerPoint-Folie zeigen („Durchsetzungskraft ist wichtig!“),
setzen Trainer eine Übung ein (Rollenspiel „Freundlich nein sagen in vier Schritten“).
Das amerikanische Standardwerk für den Trainerberuf heißt folgerichtig „Telling ain’t Training“,
übersetzt „Es ihnen zu erzählen, ist noch kein Training“. Es ist eine Warnung, dass kluge Vorträge und
Diskussionen nicht genug sind, um eine Fertigkeit aufzubauen oder um problematisches Verhalten zu
ändern. Ein Training braucht noch die selbstbestimmte Aktivität der Teilnehmer in Rollenspielen,
Teamübungen oder Präsentationen, jeweils mit Feedback, am besten für zwei Drittel der Zeit.
Dabei kann man noch einmal in zwei Arten von Aktivität der Teilnehmenden unterscheiden:
• Aktives Lernen – z.B. wenn die Gruppe lebendig und kontrovers diskutiert, wie man
Meetings effizienter macht und welche Rolle der Moderator in der Besprechung einnehmen
soll, aktiv gestaltend oder passiv zurückgezogen (statt einem Vortrag zuzuhören)
• Praktisches Üben – z.B. wenn eine Teilnehmerin in die Rolle des Moderators schlüpft und die
richtige Ansprache bei Störungen in der Runde finden muss (statt dem Trainer zuzugucken)
Faustformel 2:1 zur Teilnehmeraktivität: In Trainings ist jeweils ein Drittel der Zeit reserviert für…
• praktische Übungen (z.B. Rollenspiele) und aktive Erarbeitung von Inhalten durch die
Gruppe (z.B. Kartenabfrage an der Pinnwand)
• Wissensinput durch den Trainer in Form von Vorträgen, Videoeinspielungen, Lesetexten und
Demonstrationen
7. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Wie Trainings helfen, Kompetenzen aufzubauen
Leute buchen ein Training, um praktische Fertigkeiten zu lernen, wie zum Beispiel gutes Verhandeln.
Anders gesagt, sie möchten im Training die soziale Kompetenz der Gesprächsführung verbessern und
die persönliche Stärke Durchsetzungsfähigkeit ausbauen. Wie funktioniert dieses Lernen?
Svenja Hofert hat Kompetenz auf folgende Formel gebracht:
Stärke = Talent x Übung x Wollen
Ein guter Visualisierer wäre nach dieser Formel jemand, der zeichnerisch Geschick mitbringt (Talent
für exakte Linienführung), der schon mal ein Bild gezeichnet hat (Übung in Gesichter portraitieren)
und der motiviert ist (starkes Wollen, Coachinggespräche als visuelles Protokoll zu dokumentieren,
weil gewinnbringende Geschäftsidee erkannt).
Die Formel sagt uns Trainern auch: Wer nicht ganz so viel Talent (Geschick oder Selbstbewusstsein)
mitbringt fürs Zeichnen, kann das durch Übung und starkes Wollen ausgleichen.
In diesem Sinne sind Trainings hilfreich dabei, praktische Fertigkeiten zu erlernen:
• Talent: Sie zeigen auf, wie viel Geschick man besitzt z.B. im Vergleich zur Gruppe
• Übung: Sie geben Gelegenheit, gute Methoden auszuprobieren
• Wollen: Sie regen Dich an, eine motivierende Vision zu entwerfen
These: Aus Vorträgen und Büchern lernt man nicht, Kompetenzen und Fertigkeiten zu entwickeln!
Für diese Art von Zielen sind Trainings beinahe exklusiv geeignet. Denn sie sind ein Lernformat, das
praktische Übungen mit der Möglichkeit der sofortigen Korrektur durch den Experten beinhaltet.
Das Selbstbild mit dem Fremdbild zu konfrontieren, erhellt blinde Flecken. Ein Buch kann das nicht.
Außer in Trainings kann man erfolgreiches Problemlösen noch in folgenden Formaten praktizieren:
• Workshop: Die Moderatorin ist die Expertin für den Prozess der Konfliktbearbeitung und
Ideenfindung, keine Expertin für den Inhalt. Die Gruppe erarbeitet die Ergebnisse.
• Coaching: Ein Coach tritt in einen 1:1-Austausch mit der Klientin; in der Sitzung wird
besprochen, welche Aktivitäten die Klientin bis zum nächsten Termin unternimmt.
• Mentoring: Erfahrungsaustausch in einer Firma zwischen Senior und Junior im 1:1-Format ca.
alle vier bis sechs Wochen; Abteilung Personalentwicklung gestaltet den Rahmen
• Training on the Job: Informelles Lernen durch Abgucken bei der Kollegin und Nachmachen
(Kundenberatung) oder durch Unterweisung vom Kollegen am Arbeitsplatz (Werkbank)
Folgende Lernformate sind nicht geeignet, um Soft Skills zu verbessern:
• Bücher, Hörbücher, Präsentationen
• Vorträge, Diskussionsrunden
• YouTube-Videos, E-Learning-Konserven
• Seminare
Videos etc. sind (bei Soft Skills-Themen) geeignet als Vorbereitung auf das Training, nicht als Ersatz.
8. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Gute Didaktik
Um die Gruppe „vom Kennen zum Können“ zu führen, muss der der Trainer folgenden Prozess mit
ihnen im Training durchlaufen bzw. folgende Schritte hat er stets im Hinterkopf:
Gedacht ist noch nicht gesagt. → nichts voraussetzen
Gesagt ist noch nicht gehört. → gehe von 60 % Aufmerksamkeit aus
Gehört ist noch nicht verstanden. → Kontrollfragen stellen
Verstanden ist noch nicht einverstanden. → Lösungen müssen „verkauft“ werden
Einverstanden ist noch nicht gekonnt. → der entscheidende Schritt zum Tun
Gekonnt ist noch nicht gemacht. → genug Zeit zum Üben geben
Einmal gemacht ist noch nicht beibehalten. → das Problem des Transfers in die Praxis
Konrad Lorenz
Interessant für Trainer ist eine Untersuchung, was die Qualität eines Hochschulstudiums ausmacht.
Folgende sechs Faktoren im Hochschulstudium sind entscheidend für den Lernerfolg:
1. Es gab mindestens eine Lehrperson, die Dich für das Lernen begeisterte
2. Es gab Dozentinnen und Dozenten, die Dir als Person Interesse entgegenbrachten
3. Es gab einen Mentor oder Studienberater, der Dich in Deinen Zielen und Träumen bestätigte
4. Du hast an einem Projekt mitgearbeitet, das mindestens ein oder mehr Semester dauerte
5. Du hattest einen Praktikumsplatz oder Job, an dem Du das Wissen anwenden konntest, was
Du in der Uni gelernt hast
6. Du hast Dich bei Arbeitsgruppen und in Studierendenvereinigungen engagiert
(Don Clifton, „Erkenne Deine Stärken. Der Strengthfinder für Studierende und Berufseinsteiger“)
Für Trainer ergibt sich: Sollen die Leute bei Dir etwas lernen, ist echtes Interesse für Deine
Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtig (Punkt 1 bis 3, persönliche Beziehungen). Außerdem
werden es Deine Leute schätzen, wenn sie in Deinen Trainings Methoden lernen, die ihnen in der
beruflichen und privaten Praxis weiterhelfen (Punkt 4 bis 6, praktische Anwendung).
Fazit zu guten Trainings:
• Zweck = gelungener Transfer in die Praxis, „Vom Kennen zum Können“
• Mittel = aktive Teilnehmende und praktische Übungen, „Telling ain’t Training“
9. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Für effektive und lebendige Trainings ist also die Aktivität der Teilnehmenden entscheidend.
Wir können das als Trainerin und Trainer erreichen…
• Aktive Teilnehmende: … indem wir möglichst viele Inhalte von unseren Gruppen selbst
erarbeiten lassen (zum Beispiel Abfrage mit Moderationskarten, „Was macht einen
Arbeitsplatz angenehm für Dich?“, Clustern der Meinungen an der Pinnwand, anschließend
Diskussion in der Gruppe, Ergebnis Top 5-Liste der Kriterien für einen guten Arbeitsplatz)
• Praktische Übungen: … indem wir Rollenspiele („Heikle Gespräche“), Vortragsübungen
(„Präsentieren mit Flipchart“) oder Teamübungen („Gruppe entscheidet in 15 Minuten über
Prioritätenliste, was sind die wichtigsten Gegenstände auf dem Mond?“) einsetzen, in den
Fertigkeiten praktisch geübt werden
Arbeitsgruppen sind aber keine Allheilmittel.
Erstens gibt es introvertierte Menschen, die 30 Minuten Stillarbeit (Aktionsplan „fünf nächste
Schritte“) einer Gruppenarbeit vorziehen. Diesen analytisch begabten leisen Menschen kann man die
Wahl lassen zwischen Arbeitsgruppe und Stillarbeit.
Zweitens darf eine Arbeitsgruppe nie aussehen wie „drei Ahnungslose diskutieren ihre
Vermutungen“. Für eine Arbeitsgruppe müssen die Themen auch so ausgewählt werden, dass die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer genügend Vorwissen haben, um eine Fragestellung sinnvoll zu
diskutieren.
Manchmal ist ein Vortrag doch die beste Lösung in einem Training – am besten knackig auf den Punkt
mit prägnanten Slogans, mit anschaulichen Visualisierungen und mit packenden Stories präsentiert.
Als Trainer kannst Du sogar Vorträge noch mit Aktivität verbinden, drei Ideen (siehe auch S. 10):
• Die Gruppe bekommt eine grüne und eine rote Karte in die Hand und muss regelmäßig
abstimmen, ob eine Tatsachenbehauptung im Vortrag zutrifft oder erfunden war
• Die Gruppe bekommt gesagt, dass sie am Ende des Vortrags einen Lückentext ausgeteilt
erhält, wo sie dann die fehlenden Fachbegriffe aus dem Vortrag ergänzen sollen
• Die Gruppe wird angehalten, sich auf einem Notizenblatt Inhalte und Schlussfolgerungen
festzuhalten („Beuteblatt“). Am Ende des Vortrags setzen sich zwei Teilnehmer zusammen,
tauschen ihre Notizen aus und unterhalten sich anschließend darüber („note-sharing-pair“).
Zur Aktivierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den nächsten Seiten noch weitere Tipps zur
Transfersicherung und für den gelungenen Einstieg in das Training.
10. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Didaktik-Tipp Nr. 1 – Wie man Teilnehmer/innen aktiviert während eines Vortrags
Wie man eine Vorlesung (einen Fachvortrag) mit kleinen Übungen auflockern kann, zeigt Ulrike
Hanke, Expertin für Hochschuldidaktik. Möglich ist zum Beispiel ein kurzer Austausch unter
Sitznachbarn („Murmelgruppe“), um den Vortrag aufzulockern, oder dass die Dozentin den einzelnen
Zuhörern regelmäßig etwas Zeit lässt, um sich Notizen zu machen („Beuteblatt“).
Udemy
Gehe mit dem Link auf die Webinar-Plattform Udemy. Im Kurs gibt es die oben abgebildete
Lerneinheit umsonst zu sehen, während der Rest des Kurses kostenpflichtig ist. Um auf den
entsprechenden Link zu gelangen, musst Du auf der Seite nach unten scrollen (an der Werbung für
andere Kurse vorbei) bis zur Themenübersicht. Unsere Lektion findest Du im Kapitel „Wie Sie
Vorlesungen lernförderlich strukturieren“. Der Link ist markiert als kostenlose „Vorschau“.
Plattform: Udemy
Webinar: „Tipps und Tricks für lernförderliche Vorlesungen“ von Ulrike Hanke
Kapitel: „Wie Sie Vorlesungen lernförderlich strukturieren“ (Kap. 3)
Video: Methoden für Aktivierungen in Vorlesungen (kostenlos)
Dauer: 7:08 min.
11. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
11
Didaktik-Tipp Nr. 2 – Der richtige Einstieg in das Training
Wie man den Einstieg in eine Veranstaltung lebendig gestalten kann zeigt Ulrike Hanke, Expertin für
Hochschuldidaktik. Drei Beispiele: strukturierte Vorschau auf die Inhalte, ein Fallbeispiel oder
Fragen, die die Teilnehmer/innen zur Reflektion anregen.
Udemy
Gehe mit dem Link auf die Webinar-Plattform Udemy. In diesem Kurs gibt es die oben abgebildete
Lerneinheit umsonst zu sehen, während der Rest des Kurses kostenpflichtig ist. Um zur gewünschten
Lerneinheit zu gelangen, musst Du auf der Seite bei Udemy nach unten scrollen (an der Werbung für
andere Kurse vorbei) bis zur Themenübersicht. Unsere Lektion findest Du im Kapitel „Damit der
Einstieg gelingt – die Grundlagen“. Der Link ist markiert als kostenlose „Vorschau“.
Plattform: Udemy
Webinar: „Aktivierende Methoden für Einstiege in Lehrveranstaltungen“ von Ulrike Hanke
Kapitel: Damit der Einstieg gelingt – die Grundlagen (Kap. 2)
Video: Drei Einstiege als Beispiel – was ist das Beste (kostenlos)
Dauer: 7:13 min.
12. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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ZWEI DEUTSCHE TOP-TRAINER ÜBER IHRE ARBEIT
Ziel: New Work braucht New Learning – Barbara Messer
Interessante Einsichten in die heutige Arbeitswelt und den Stellenwert von Weiterbildung bietet der
Vortrag „Deswegen ist richtiges Lernen so wichtig für die Zukunft“ Barbara Messer YouTube. Sie ist
eine bekannte Trainerin, die ein wichtiges Buch auf dem Markt hat, „Wir brauchen andere Trainings“.
(Sehr empfehlenswert, auch für Einsteiger, weil mit praktischen Tipps für gute Trainings versehen.) Es
kommt vor allem auf den Mittelteil an (min. 2:49 – 12:25). Achtung: Fachvortrag, kein Edutainment.
Mittel: Die richtige Menge Stoff für jedes Training – Martin Lehner
Wer sich mit dem Thema befasst, wie man ein Training plant, der kommt irgendwann auf die Frage
der „didaktischen Reduktion“. Damit ist gemeint, welchen Stoff behandelt der Trainer in der kurzen
Zeit, die ihm zur Verfügung steht, und vor allem, was lässt er draußen. Der deutsche Didaktik-Papst
Martin Lehner gibt dazu ein paar Tipps, einmal kurz in 17 Minuten Martin Lehner kurz und einmal
länger ca. 45 Minuten Martin Lehner lang. Interessant ist das Video auch als Anschauungsmaterial,
wie Lehner ein recht trockenes Thema mit Schaubildern, Beispielen, Demonstrationen, Stories und
Slogans in seiner Präsentation rüberbringt. Achtung: Fachvortrag, kein Edutainment.
Aktuell
Hilfreich
13. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
13
SO LERNEN ERFOLGREICHE MENSCHEN – DIE FORSCHUNG CAROL DWECKS
Erfolgsfaktor Grit – Angela Duckworth
Ein Weltbestseller nennt einen entscheidenden Faktor für Erfolg: Durchhaltevermögen. Die Autorin
Angela Duckworth bezieht sich auf die Lernforschung Carol Dwecks (ab Min. 4:50).
YouTube
Deutsche Untertitel automatisch generieren:
Schritt 1: unten rechts Sprechblase-Symbol „Untertitel“ → „ja“
Schritt 2: unten rechts Zahnrad-Symbol „Einstellungen“ → „automatisch“ → „deutsch“.
TED Talks
Deutsche Untertitel bei TED verfügbar
Plattform: TED / YouTube
Video: „Grit: the power of passion and perseverance“, Angela Lee Duckworth (TED 2016)
Dauer: 6:12 min.
Zauber-
formel?
14. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
14
Die Erfolgspyramide – Sabine Asgodom
Sabine Asgodom als die bekannteste deutsche Trainerin erzählt, wie ihre erste TV-Show verlief und
was sie daraus gelernt hat. Bezieht sich auf die Lernforschung Carol Dwecks (ab Min. 9:08).
Rhetorisch ist ihr Vortrag ein Beispiel für besonders gelungenes Storytelling – dem Präsentieren mit
Geschichten. Asgodom setzt auch geschickt ein Diagramm ein, die Erfolgspyramide. Für mich der
beste Vortrag in deutscher Sprache auf YouTube.
YouTube
Plattform: YouTube
Video: „3 Schritte zum Erfolg“, Sabine Asgodom (Gedankentanken, 2014)
Dauer: 17:32 min.
Bester
Vortrag
15. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
15
Mit welcher Einstellung Menschen wachsen – Carol Dweck
Prof. Carol Dweck von der Stanford Universität hat erforscht, unter welchen Bedingungen Menschen
am besten lernen. Leute, die glauben, man komme intelligent auf die Welt oder eben nicht,
verpassen viele Lernchancen. Mehr Erfolg haben Menschen, die bei Fehlern denken, „ich kann es
noch nicht, aber bald“.
YouTube
Deutsche Untertitel automatisch generieren:
Schritt 1: unten rechts Sprechblase-Symbol „Untertitel“ → „ja“
Schritt 2: unten rechts Zahnrad-Symbol „Einstellungen“ → „automatisch“ → „deutsch“.
Plattform: YouTube
Video: „Developing a Growth Mindset“, Carol Dweck (Chicago)
Dauer: 9.37 min
Ein-
sichten
16. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Bedeutung der Forschung Carol Dwecks für Trainings
Sowohl Angela Duckworth, die Durchhaltevermögen als Zauberformel für Erfolg präsentiert hat, als
auch Sabine Asgodom, die mit ihrer Erfolgspyramide Kreativität, Leidenschaft und ein positives
Selbstbild als Faktoren für Erfolg hervorhebt, beziehen sich an zentraler Stelle auf eine Lernforscherin
der Stanford Universität, Carol Dweck.
Prof. Dweck hat einflussreiche Thesen entwickelt, welche Einstellung beim Lernen zu Erfolg führt
(„growth mindset“) und welche Einstellung Erfolg verhindert („fixed mindset“). Dazu haben wir sie
selbst hören können in einem Vortrag.
Da Eure zukünftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Eure Trainings besuchen, um erfolgreicher zu
werden, ist die Forschung Carol Dweck von großem Interesse für jeden Praktiker.
• Mit ihrer Forschung können wir unsere Teilnehmer einschätzen, ob sie eine problematische
Einstellung zum Lernen haben, die auf ein „fixed mindset“ schließen lässt, weil sie z.B. Fehler
unbedingt vermeiden wollen
• Mit den Ergebnissen von Carol Dweck können wir uns selbst beobachten, ob wir als Trainer
ein günstiges Lernverhalten, das einem „growth mindset“ entspricht, fördern
Ein paar naheliegende Schlussfolgerungen:
• Nach diesen Videos wirst Du verstehen, warum ich nach einer guten Leistung in unserem
Training niemals zu Dir sagen werde: „Super! Du bist ein Naturtalent!“
• Du wirst nach diesen Videos niemals zu Deinem Tischnachbar im Kurs sagen: „Du bist ein
toller Redner, aber dafür muss man echt geboren sein!“
• Du wirst nach diesen Videos zu einer zukünftigen Teilnehmerin Deiner Trainings eher nicht
sagen: „Immer noch kein TED Talk*!“
Vielleicht fallen Dir noch mehr Ideen für Deine spätere Arbeit als Trainerin bzw. Trainer ein – was
solltest Du in Deinen zukünftigen Veranstaltungen tun und was solltest Du lassen, damit Deine
Teilnehmer maximalen Erfolg haben?
Auch die Videos auf den anderen Seiten kannst Du unter ähnlichen Gesichtspunkten durchleuchten:
was heißt das konkret für Dich und Deine Trainings?
Viel Spaß dabei!
* „TED Talks“ sind Vorträge von 18 Minuten (oder kürzer), die auf YouTube zu finden sind oder auf der
Homepage TED.com. Seit rund 15 Jahren werden in Monterrey bei Los Angeles TED-Konferenzen in der heutigen
Form abgehalten mit einer ganzen Serie von Vorträgen. TED Talks gelten mittlerweile als der Goldstandard für
gutes Präsentieren. Wer sich an die TED-Regeln hält, kann auch selbst eine Konferenz veranstalten, z.B.
TEDxWomen oder TEDxRheinMain. Hat in Deutschland einen kommerziellen Nachahmer gefunden, die
Rednernächte von GEDANKENtanken (jetzt unter dem Namen „Greator“).
17. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
17
MEISTERHAFTE VORTRÄGE – SO GEHT GUTES PRÄSENTIEREN
Natürlichkeit ist Trumpf beim Präsentieren – Michael Rossié
„Rhetorik, vier Abende Volkshochschule – da sagt man Ihnen, ‚sprechen Sie lebendig!‘ Dann hört sich
das so an! Furchtbar!“ Der berühmteste deutsche Sprechtrainer mit einem sehr unterhaltsamen und
lehrreichen Vortrag zum Thema natürliches Auftreten auf der Bühne. Sehr empfehlenswert für
Trainerinnen und Trainer.
YouTube
Wunderbarer Vortrag mit vielen Demonstrationen und Beispielen.
Plattform: YouTube
Video: „Wer braucht Rhetorik? Kein Mensch!“, Michael Rossié (Gedankentanken, 2013)
Dauer: 18:14 min.
Witzig und
so wahr
18. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Weltmeister im Aufschieben – Tim Urban
Humorvoll erzählt Tim Urban von seiner Schwäche, unangenehme Dinge bis zum letzten Moment
aufzuschieben. Er setzt Visualisierungen sehr gut ein. Einer der zehn beliebtesten Vorträge seit
Beginn von TED. „Mindblowing“, wie der Amerikaner sagt.
TED Talks
Deutsche Untertitel verfügbar TED.
Plattform: TED / YouTube
Video: „Inside the mind of a master procrastinator“, Tim Urban (TED Talk)
Dauer: 23.22 min.
Welt-
klasse
19. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
19
Grenzen setzen: The Magic of Not Giving a Fuck – Sarah Knight
„To give a fuck“ heißt übersetzt, man schenkt Dingen Aufmerksamkeit. Dies kann sein in Form von
Zeit, Energie und Geld. Die Aufmerksamkeit, die wir geben können, nennt die Rednerin „Fuck
Budget“. Sie gibt Tipps, für was wir die Ressourcen nutzen und wofür nicht. Die gedankliche Klarheit,
die herrliche Analogie von „Fuck“ auf „Buck“ (Dollar) und ihre Visualisierungen machen die
Präsentation großartig.
YouTube
Deutsche Untertitel automatisch generieren:
Schritt 1: unten rechts Sprechblase-Symbol „Untertitel“ → „ja“
Schritt 2: unten rechts Zahnrad-Symbol „Einstellungen“ → „automatisch“ → „deutsch“.
Plattform: YouTube
Video: „The Magic of Not Giving a Fuck“, Sarah Knight (TED Talk 2017)
Dauer: 12.36 min.
GENIAL
20. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
20
Hör auf, Dich selbst zu verarschen – Mel Robbins
Die Beziehungsexpertin, Autorin und Moderatorin einer Radiosendung, gibt wichtige Anstöße aus
ihrer Coachingpraxis, wie man als Mensch mit Zielen zu mehr Ehrlichkeit zu sich selbst findet und auf
diese Weise seine Wünsche Wirklichkeit werden. Das bedeutet, einen täglichen Kampf gegen die
„innere Snooze-Taste“ führen (eine wunderbare Metapher) – „morgen“, „morgen“. Robbins hält eine
leidenschaftliche Rede für mehr „Aktivierungsenergie“, damit Menschen den Hintern hochkriegen
und das Dahindämmern in einem Leben auf Autopilot verlassen. Wow!
TED Talks
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Video: „Wie man aufhört, sich selbst zu verarschen“ von Mel Robbins (TED Talk, 2015)
Dauer: 21:39 min.
Sie packt
Dich
21. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Warum erfolgreiche Firmen mit dem Warum beginnen – Simon Sinek
Eine Präsentation, die auf schlichte, aber geniale Weise Diagramme, Geschichten und rhetorische
Stilmittel miteinander verbindet. Erfolg: 50 Millionen Views (2020), eine der erfolgreichsten
Präsentationen der Geschichte. Dieser Vortrag hat den Redner zu einem gefeierten Vordenker
gemacht, dessen Modell guter Kommunikation in unzählige Lehrbücher Eingang gefunden hat.
TED Talks
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Plattform: TED
Video: „How great leaders inspire action“, von Simon Sinek (TED Talk, 2009)
Dauer: 17:58 min.
Welt-
berühmt
22. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
22
TELLING AIN’T TRAINING – MÖGLICHKEITEN ZUM LERNEN AUSSCHÖPFEN
Vorlesungen machten Sinn im Mittelalter – Stephen Baldrigde
Seit Jahrhunderten bedeutet Wissensvermittlung, dass Menschen anderen Lesungen halten, früher
mit einem Buch in der Hand, heute mit PowerPoint-Folien an der Wand. Dabei bietet das digitale
Zeitalter so viel mehr Möglichkeiten.
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Video: „The more you’re taught, the less you know“, Stephen Baldridge“ (TED Talk 2015)
Dauer: 17.14 min.
Bringt es auf
den Punkt!
23. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Der moderne Lehrer baut eine Architektur des Selbstlernens – Joe Ruhl
Ein Lehrer erklärt den Wandel vom Lehrer-zentrierten Unterricht zum Lerner-zentrierten Unterricht.
Er wurde vom „Weisen auf der Bühne“ zum „Begleiter an der Seite“ (original, vom „Sage on the
Stage“ zum „Guide on the Side“). In der Erwachsenenbildung vertritt diese Idee vom idealen Lernen
als „selbstbestimmte Aneignung“ (Rolf Arnold) die Richtung des Konstruktivismus. Ein Buchtitel
beschreibt es als Wandel „vom Trainer zum agilen Lernbegleiter“ (Sammet/Wolf).
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Video: „Teaching Methods for Inspiring the Students of the Future“, Joe Ruhl (TED, 2015)
Dauer: 17:41 min.
Gute
Beispiele
24. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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MOOC Revolution, das Zeitalter des Online Trainings – Niema Moshiri
Während die Vorlesungen überfüllt sind, richten Universitäten Webinare zum Selbststudium ein.
Diese MOOCs könnten in ihrer Effektivität noch verbessert werden – wie, erzählt der Redner, der als
Dozent arbeitet.
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Video: „The Era of Online Learning“, von Niema Moshiri
Dauer: 16:10 min.
Digitale
Revolution
n
25. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Nur mit selbstorganisiertem Lernen wird man Psychologe – Till Groß
Die Ausbildung an der Universität erfüllt formale Standards, aber wer wirklich lernen will, wie etwas
funktioniert, sollte andere Wege gehen. Zum Beispiel den Tipp von Cal Newport befolgen, dass man
ein Buch liest und es für sich selbst schriftlich zusammenfasst (Sketchnotes) und anderen darüber
erzählt (Lernen durch Lehren). Oder sich einen Mentor sucht und sich über unbezahlte Arbeit dafür
qualifiziert, von ihm (oder ihr) wertvolle Erfahrungen zu sammeln: Erst einmal „Karrierekapital“
aufbauen, um später zu kassieren.
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Video: „Forget university? 4 steps to design your own education“, Till Groß (TED Talk 2014)
Dauer: 16:52 min.
Idealer
Lerner
26. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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E-Learning als gefilmtes Radio tötet Bildung – Aaron Barth
Schlechte Seminare, in denen Trainer PowerPoint-Folien
vorlesen, werden heute online gestellt und das soll dann die
Zukunft der Bildung sein? (Bild rechts) Wie wenig diese Art
E-Learning bringt, zeigt der Fall einer kanadischen Bank, in
der die Angestellten ihre Pflichtveranstaltung in
Kundenorientierung als Online-Training erfolgreich
absolvierten, aber in der Praxis… hört selbst.
„Meine Art zu Lehren waren Vorlesungen, dazu gab es Skripte und am Ende des Semesters einen
Test. Diesen schlechten Ansatz habe ich dann auf das E-Learning übertragen. Genau die Art, wie es
sicher nicht funktioniert.“
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Video: „Why e-learning is killing education“, von Aaron Barth (TEDxKitchenerED 2020)
Dauer: 8:38 min.
Stories für
Transfer
27. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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ERGEBNISSE MODERNER LERNFORSCHUNG – SO GELINGT DER TRANSFER
Lernkanäle gibt es nicht, entgegen der weitverbreiteten Meinung – Tesia Marshik
Die Idee von Lernkanälen ist überholt. Es gibt Lieblingsmedien von Lernern, aber es verbessert nicht
das Lernen. Die Wahrheit ist, dass der Geruch von Pflanzen immer olfaktorisch vermittelt wird und
Musik immer auditiv – der Lernstil wird also von der zu lernenden Materie bestimmt. Lernen wird
durch Vorerfahrungen gesteuert.
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Video: „Learning styles & the importance of critical self-reflection“, Tesia Marshik (TED Talk)
Dauer: 18:14 min.
Zerstört
Mythen
28. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Selbstvertrauen kann man Leuten beibringen – Ivan Joseph
Ein Fußballcoach erzählt von seinen Erfahrungen mit erfolgreichen Spielern und wie er sie coacht.
Einige Nuggets: Wiederholung ist die Mutter allen Lernens. Selbstaffirmationen helfen: „Ich bin der
Kapitän meines Schiffs und der Meister meines Schicksals“. Umgebe Dich nicht mit Leuten, die Dich
runterziehen. Als Trainer: Erwisch sie dabei, wenn sie etwas gut machen.
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Video: „The skill of self confidence“, Dr. Ivan Joseph (TED Talk, 2016)
Dauer: 13.30 min.
Lektionen aus
dem Sport
29. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Das Flipper-Modell: Wie das Gehirn neues Wissen aufnimmt – Barbara Oakley
Eine amerikanische Professorin für Ingenieurwissenschaften erklärt in diesem TED Talk, wie Lernen
funktioniert. Sie veranstaltet zu diesem Thema auch ein sehr beliebtes Massen-Webinar (MOOC,
Massive Open Online Course – Link siehe unten). Um gutes Lernen zu erklären, greift sie auf
Erkenntnisse der Hirnforschung zurück und entwirft eine sogenannte Neurodidaktik – wie man
Sachen erklären muss, damit es für den menschlichen Lernmuskel gut funktioniert.
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Video: Learning how to learn“, Barbara Oakley (TED Talk, 2014)
Dauer: 17:50 min.
Link zum MOOC der Rednerin:
„Learning How to Learn: Powerful mental tools to help you master tough subjects“
https://de.coursera.org/learn/learning-how-to-learn
Coursera Lernplattform, kostenlos, Dauer 15 Stunden
Zwei Arten
zu lernen
30. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Was gute Lehrer auszeichnet – die Zauberformel von Ranger Nick
Eine Schulstunde fasziniert den kleinen Nick so sehr, dass er früh seine Berufung findet. Heute zeigt
er Studierenden, wie man den Menschen die Natur näherbringt. Ein konstruktiver Umgang mit
Fehlern und ein ermunterndes Feedback helfen der Sache. Seine Stempel sind sehr beliebt…
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Video: The One Thing All Great Teachers Do von Nick Fuhrmann (TEDxUGA, 2018)
Dauer: 23.22 min.
Ranger
Nick, der
Geilste!
31. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Gute Beziehungen machen den Unterschied – Rita Pierson
Eine Lehrerin erzählt, wie man Kinder aus schwierigen Verhältnisse zum Erfolg bringt. Wie Sie mit
Ihrer ganzen Persönlichkeit die Leidenschaft am Lernen und Lehren demonstriert, ist sie auch ein
Vorbild für Erwachsenenbilder.
Rita Pierson verstarb einen Monat nach diesem Auftritt.
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Video: „Every kid needs a champion“, Rita Pierson (TED Talk, 2013)
Dauer: 7:48 min.
Meine beiden Lieblingsvideos ganz zum Schluss.
Herzblut
und Power
32. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Train the Trainer-Termine Berlin 2021/2022
VOLKSHOCHSCHULE BERLIN FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG Kurssuche
Train the Trainer Grundausbildung (5 Tage) 13.-17.09.2021
01.-05.11.2021 15.-19.11.2021 24.-28.01.2022
31.1.-4.2.2022 14.-18.03.2022 20.-24.06.2022
Dozent/in in der Erwachsenenbildung (2 Tage)
04./05.09.2021 30./31.10.2021 18./19.12.2021
Online-Train the Trainer (4 Abende) 08.-17.09.2021 10.-19.01.2022
Online-Train the Trainer (2 Tage) 20./21.12.2021
Weitere Themen in Berlin z.B. „Dirty Tricks der Rhetorik“, „Agile Meetings moderieren“, „Erfolgsfaktor
Persönlichkeit“, „Magie der Kommunikation“ und „Visualisieren für Bildung, Beruf, Beratung“
33. Booklet Train the Trainer | Dirk Hannemann
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Train the Trainer-Termine Köln und Wiesbaden 2021/2022
VOLKSHOCHSCHULE KÖLN Dirk Hannemann
Train the Trainer Grundausbildung (5 Tage) 29.11.-3.12.2021
14.-18.02.2022
Weiteres Thema in Köln „Dirty Tricks der Rhetorik“
VOLKSHOCHSCHULE WIESBADEN Kurssuche
Train the Trainer Grundausbildung (5 Tage) 18.-22.10.2021
28.2.-4.3.2022
Dozent/in in der Erwachsenenbildung (2 Tage) 11./12.12.2021
Weitere Themen in Köln „Dirty Tricks der Rhetorik“, „Agile Meetings moderieren“ und „Visualisieren
für Bildung, Beruf, Beratung“