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Katrin Biebighäuser,
Justus-Liebig-Universität Gießen
XV. Internationale Deutschlehrertagung 2013 in Bozen,
Sektion F5
Virtuelle Welten als
Lernumgebungen für Online-
Austauschprojekte
Second Life - Definition
• Virtuelle Welt mit ca. 15
Millionen Nutzern
• Rund 60000 Nutzer
gleichzeitig Online, rund
um die Uhr
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Second Life - Definition
• Dreidimensionale
Umgebung, von
Nutzern gestaltbar
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Second Life - Definition
• Repräsentation der
Nutzer durch frei
gestaltbare Avatare
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Second Life - fremdsprachendidaktisch
• Voice-Chat, um Sprachfertigkeiten (Hören und
Sprechen) zu trainieren
– Längere und vollständigere Beiträge im Voice-Chat als im Text-
Chat, nähert sich natürlichem Gespräch an
– Höherer Schwierigkeitsgrad des Voice-Chats und der virtuellen
Welt
• Anwenden der Fremdsprache wird notwendig, um
interagieren zu können
• Abbau von Hemmungen durch spielerischen Charakter
• Gemeinsame Anwesenheit/Erkundungen mit Partner
schafft Verbundenheit
• Virtuelle Umgebung als Gesprächsanlass
– Virtuelle Nachbauten realer Städte und Sehenswürdigkeiten
zum landeskundlichen Lernen
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Landeskunde
• Landeskunde als „Problem“ im Fremdsprachenunterricht
• Ansatz der personalisierten Landeskunde (Tamme, 2001)
– Mehrwert durch persönliche Perspektive und Betroffenheit
• Das sozialwissenschaftliche Konzept der Erinnerungsorte
– Erinnerungsorte als Haltepunkte des kollektiven
Gedächtnisses einer Gemeinschaft (vgl. Halbwachs, 2003)
– Konzept der Erinnerungsorte für historisches Lernen
"Erinnerung ist per se mehrkanalig: wir erinnern uns an
Erlebnisse, an Bilder, Geräusche, Gerüche, Emotionen,
Berührungen. Die Komplexität des Erinnerungsvorgangs
fordert und erfordert mediale Vielfältigkeit in der
Materialauswahl, -bearbeitung und -präsentation."
(Schmidt &Schmidt, 2007)
Potential von Second Life
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
• Wie interagieren Lernende in Second Life
miteinander, verglichen mit traditionellen Formen
des Tandems?
• Können virtuelle Orte und Exponate als
landeskundiche Lerngegenstände wirken?
– Initiiert die virtuellen Welt eine Auseinandersetzung
mit der eigenen und fremden Kultur und
Geschichte?
– Wie wird die eigene und fremde Kultur in den
Gesprächen der Tandems und Tridems artikuliert?
Forschungsfragen
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Das Projekt: Historische
Landeskundevermittlung in Second Life
• Sechswöchiges Kooperationsprojekt im
November/Dezember 2009
• 25 Gießener Studierende (Angehende DaF-Lehrer aus
dem In-und Ausland)
• 14 Germanistik-Studenten aus Breslau, Polen
• Kooperationspartner: DDR-Museum, Berlin
• Arbeit und Austausch zum Thema geteiltes
Deutschland und Wiedervereinigung
• Eigenbezug, Vermittlung von Faktenwissen, virtuelles
„Erleben“
• Gemeinsames Erstellen einer kulturvergleichenden
Präsentation
XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
Das Projekt: Historische
Landeskundevermittlung in Second Life
6. Woche Projektpräsentation in Second Life
5. Woche Pause
4. Woche Austausch zur Projektpräsentation
3. Woche: Besichtigung der virtuellen DDR-Umgebung
2. Woche: Projektthemenwahl, Besichtigung der virtuellen Mauerausstellung
1. Woche: Ungesteuertes Kennenlernen
XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
Gewonnene Daten
• Fragebögen der Teilnehmer vor und nach dem Projekt
• Videoaufzeichnung der Begegnungen in Second
Life (ca. 60 Stunden)
• Projektbegleitende Blogs mit Reflektionen der
Teilnehmer zu den einzelnen Treffen
• Präsentationen der Tandems/Tridems
• Resümierende Hausarbeiten der Gießener
Studierenden
XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
• Hohe Relevanz von Gruppenidentiät, und
Interesse von und an Gruppenmitgliedern
• Enorme Wichtigkeit des Rückversicherns
• Klare Rollenverteilungen innerhalb der Gruppen
befördern eine intensivere Diskussion
•  Viel Metakommunikation notwendig
Erste Ergebnisse –
Arbeiten in Gruppen
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
• Die virtuelle Welt stellt eine sehr anspruchsvolle
Lernumgebung dar
• Komplexität der Inhalte, Deutlicher Unterschied
zwischen Besichtigungen und Besprechungen
bzgl. der Kommunikation
 Virtuelle Welten erfordern viel Zeit vor und
während der Projekte sowie eine intensive
Einarbeitung
Erste Ergebnisse –
Anforderungen der virtuellen Welt
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
• Klare Aufgabenstellungen, wurden dennoch
häufig ignoriert oder verkürzt
• Bedeutung des Mediums, in dem Aufgaben
präsentiert werden
 Aufgaben müssen sehr kleinschrittig und
innerhalb des genutzten Mediums dargeboten
werden
Erste Ergebnisse –
Bedeutung der Aufgabenstellung
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
• Virtuelle Welten sind spannende
Lernumgebungen, da sie
sowohl Material wie auch
Kommunikationsmedium sind
• Lerner müssen zuerst mit
Navigation und in virtuellen
Welten vertraut sein
• Die tiefergehende Diskussion
von inhaltlich anspruchsvollen
Themen wird durch die
komplexe Welt erschwert
Fazit: Herausforderungen
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
Navigation
Kommuni-
kation
Zahlreiche
Stimuli
XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Fazit: Wege zum Erfolg
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
Kleinschrittige
Aufgaben
Meta-
kommunikation
Zeit &
Einarbeitung
XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
Literatur:
• Biebighäuser, Katrin (in Vorbereitung): Interkulturelles Lernen an virtuellen
Erinnerungsorten. Eine empirische Untersuchung von
Begegnungsprojekten für Deutsch als Fremdsprache. Dissertation an der
Justus-Liebig-Universität Gießen.
• Biebighäuser Katrin (2011): Landeskundliches Lernen in der virtuellen Welt
Second Life – Ein Forschungsprojekt im Bereich Deutsch als
Fremdsprache. In: Küppers, Almut; Schmidt, Torben und Walter, Maik:
Inszenierungen im Fremdsprachenunterricht. Grundlagen, Formen,
Perspektiven. Braunschweig: Diesterweg. S. 208-220.
• Biebighäuser, Katrin (2010): Cultural Historical Learning in Virtual Worlds.
In: GFL journal 2/2010, S. 21-38. Onlinepublikation unter http://gfl-
journal.de
Vielen Dank!
Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013

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Virtuelle Welten als Plattform für Austauschprojekte - Deutsch als Fremdsprache

  • 1. Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. Internationale Deutschlehrertagung 2013 in Bozen, Sektion F5 Virtuelle Welten als Lernumgebungen für Online- Austauschprojekte
  • 2. Second Life - Definition • Virtuelle Welt mit ca. 15 Millionen Nutzern • Rund 60000 Nutzer gleichzeitig Online, rund um die Uhr Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 3. Second Life - Definition • Dreidimensionale Umgebung, von Nutzern gestaltbar Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 4. Second Life - Definition • Repräsentation der Nutzer durch frei gestaltbare Avatare Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 5. Second Life - fremdsprachendidaktisch • Voice-Chat, um Sprachfertigkeiten (Hören und Sprechen) zu trainieren – Längere und vollständigere Beiträge im Voice-Chat als im Text- Chat, nähert sich natürlichem Gespräch an – Höherer Schwierigkeitsgrad des Voice-Chats und der virtuellen Welt • Anwenden der Fremdsprache wird notwendig, um interagieren zu können • Abbau von Hemmungen durch spielerischen Charakter • Gemeinsame Anwesenheit/Erkundungen mit Partner schafft Verbundenheit • Virtuelle Umgebung als Gesprächsanlass – Virtuelle Nachbauten realer Städte und Sehenswürdigkeiten zum landeskundlichen Lernen Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 6. Landeskunde • Landeskunde als „Problem“ im Fremdsprachenunterricht • Ansatz der personalisierten Landeskunde (Tamme, 2001) – Mehrwert durch persönliche Perspektive und Betroffenheit • Das sozialwissenschaftliche Konzept der Erinnerungsorte – Erinnerungsorte als Haltepunkte des kollektiven Gedächtnisses einer Gemeinschaft (vgl. Halbwachs, 2003) – Konzept der Erinnerungsorte für historisches Lernen "Erinnerung ist per se mehrkanalig: wir erinnern uns an Erlebnisse, an Bilder, Geräusche, Gerüche, Emotionen, Berührungen. Die Komplexität des Erinnerungsvorgangs fordert und erfordert mediale Vielfältigkeit in der Materialauswahl, -bearbeitung und -präsentation." (Schmidt &Schmidt, 2007) Potential von Second Life Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 7. • Wie interagieren Lernende in Second Life miteinander, verglichen mit traditionellen Formen des Tandems? • Können virtuelle Orte und Exponate als landeskundiche Lerngegenstände wirken? – Initiiert die virtuellen Welt eine Auseinandersetzung mit der eigenen und fremden Kultur und Geschichte? – Wie wird die eigene und fremde Kultur in den Gesprächen der Tandems und Tridems artikuliert? Forschungsfragen Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 8. Das Projekt: Historische Landeskundevermittlung in Second Life • Sechswöchiges Kooperationsprojekt im November/Dezember 2009 • 25 Gießener Studierende (Angehende DaF-Lehrer aus dem In-und Ausland) • 14 Germanistik-Studenten aus Breslau, Polen • Kooperationspartner: DDR-Museum, Berlin • Arbeit und Austausch zum Thema geteiltes Deutschland und Wiedervereinigung • Eigenbezug, Vermittlung von Faktenwissen, virtuelles „Erleben“ • Gemeinsames Erstellen einer kulturvergleichenden Präsentation XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 9. Das Projekt: Historische Landeskundevermittlung in Second Life 6. Woche Projektpräsentation in Second Life 5. Woche Pause 4. Woche Austausch zur Projektpräsentation 3. Woche: Besichtigung der virtuellen DDR-Umgebung 2. Woche: Projektthemenwahl, Besichtigung der virtuellen Mauerausstellung 1. Woche: Ungesteuertes Kennenlernen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 10. Gewonnene Daten • Fragebögen der Teilnehmer vor und nach dem Projekt • Videoaufzeichnung der Begegnungen in Second Life (ca. 60 Stunden) • Projektbegleitende Blogs mit Reflektionen der Teilnehmer zu den einzelnen Treffen • Präsentationen der Tandems/Tridems • Resümierende Hausarbeiten der Gießener Studierenden XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 12. • Hohe Relevanz von Gruppenidentiät, und Interesse von und an Gruppenmitgliedern • Enorme Wichtigkeit des Rückversicherns • Klare Rollenverteilungen innerhalb der Gruppen befördern eine intensivere Diskussion •  Viel Metakommunikation notwendig Erste Ergebnisse – Arbeiten in Gruppen Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 13. • Die virtuelle Welt stellt eine sehr anspruchsvolle Lernumgebung dar • Komplexität der Inhalte, Deutlicher Unterschied zwischen Besichtigungen und Besprechungen bzgl. der Kommunikation  Virtuelle Welten erfordern viel Zeit vor und während der Projekte sowie eine intensive Einarbeitung Erste Ergebnisse – Anforderungen der virtuellen Welt Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 14. • Klare Aufgabenstellungen, wurden dennoch häufig ignoriert oder verkürzt • Bedeutung des Mediums, in dem Aufgaben präsentiert werden  Aufgaben müssen sehr kleinschrittig und innerhalb des genutzten Mediums dargeboten werden Erste Ergebnisse – Bedeutung der Aufgabenstellung Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 15. • Virtuelle Welten sind spannende Lernumgebungen, da sie sowohl Material wie auch Kommunikationsmedium sind • Lerner müssen zuerst mit Navigation und in virtuellen Welten vertraut sein • Die tiefergehende Diskussion von inhaltlich anspruchsvollen Themen wird durch die komplexe Welt erschwert Fazit: Herausforderungen Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen Navigation Kommuni- kation Zahlreiche Stimuli XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 16. Fazit: Wege zum Erfolg Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen Kleinschrittige Aufgaben Meta- kommunikation Zeit & Einarbeitung XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013
  • 17. Literatur: • Biebighäuser, Katrin (in Vorbereitung): Interkulturelles Lernen an virtuellen Erinnerungsorten. Eine empirische Untersuchung von Begegnungsprojekten für Deutsch als Fremdsprache. Dissertation an der Justus-Liebig-Universität Gießen. • Biebighäuser Katrin (2011): Landeskundliches Lernen in der virtuellen Welt Second Life – Ein Forschungsprojekt im Bereich Deutsch als Fremdsprache. In: Küppers, Almut; Schmidt, Torben und Walter, Maik: Inszenierungen im Fremdsprachenunterricht. Grundlagen, Formen, Perspektiven. Braunschweig: Diesterweg. S. 208-220. • Biebighäuser, Katrin (2010): Cultural Historical Learning in Virtual Worlds. In: GFL journal 2/2010, S. 21-38. Onlinepublikation unter http://gfl- journal.de Vielen Dank! Katrin Biebighäuser, Justus-Liebig-Universität Gießen XV. IDT in Bozen, 29.07. - 03.8.2013