Praxischeck: Erste Erfahrungen mit dem Interventionsprojekt zur Aufarbeitung sexualisierter Peergewalt durch Jugendliche in Institutionen
von Ursula Enders/Ilka Villier
mit Illustrationen von Dorothee Wolters
Was Richterinnen und Richter über die Belastungen kindlicher 0pfer und Zeug*...Zartbitter_eV
Die Aufdeckung der pornografischen Ausbeutung eines 9-jährigen Jungen in Freiburg hat die (Fach-)Öffentlichkeit bezüglich der Praxis von Gerichten in Fällen des Verdachts sexuellen Missbrauchs wachgerüttelt. Bis heute besteht für Richter*innen, die kindliche Opfer als Zeug*innen vernehmen und über deren Schutz entscheiden, keine Verpflichtung zur Fortbildung zum Problembereich „Sexueller Missbrauch“. Dementsprechend wenig kindgerecht ist oftmals die Praxis der Gerichte.
Die Präsentation von Ursula Enders gibt Impulse zur Verbesserung des Opferschutzes kindlicher Opfer (sexueller) Gewalt im Rahmen strafrechtlicher und familienrechtlicher Auseinandersetzungen.
Schutz für Flüchtlingskinder und Jugendliche Wien 2016Zartbitter_eV
Sichere Orte schaffen für Kinder und Jugendliche
Wie können wir Flüchtlingskinder vor sexualisierter Gewalt schützen?
Vortrag von Ursula Enders
auf der Fachtagung Wienernetzwerk gegen sexualisierte Gewalt
14.11.2016
Respekt für dich - Intervention sexualiserter Gewalt durch JugendlicheZartbitter_eV
Am 15.09.2017 haben wir auf unserer Fachtagung „30 Jahre Zartbitter – eine (fach-)politische Gratwanderung“ u.a. erste Erfahrungen unseres neuen Projekts „Respekt für dich!“ zur niedrigschwelligen Intervention in Fällen sexualisierter Gewalt durch Jugendliche in Gruppen/Klassen vorgestellt. Mit der Entwicklung und der Erprobung des Projektes setzen wir uns seit vier Jahren intensiv auseinander. Obgleich wir seit sehr vielen Jahren Erfahrungen in der Beratung von Fällen sexualisierter Peergewalt in Institutionen haben, haben wir die Komplexität der Entwicklung eines solchen Projektes komplett unterschätzt. Rückblickend sind wir über unsere fachliche „Naivität“ froh, denn wenn wir den Arbeitsumfang realistisch eingeschätzt hätten, hätten wir mit dem Projekt nicht begonnen.
Praxischeck: Erste Erfahrungen mit dem Interventionsprojekt zur Aufarbeitung sexualisierter Peergewalt durch Jugendliche in Institutionen
von Ursula Enders/Ilka Villier
mit Illustrationen von Dorothee Wolters
Was Richterinnen und Richter über die Belastungen kindlicher 0pfer und Zeug*...Zartbitter_eV
Die Aufdeckung der pornografischen Ausbeutung eines 9-jährigen Jungen in Freiburg hat die (Fach-)Öffentlichkeit bezüglich der Praxis von Gerichten in Fällen des Verdachts sexuellen Missbrauchs wachgerüttelt. Bis heute besteht für Richter*innen, die kindliche Opfer als Zeug*innen vernehmen und über deren Schutz entscheiden, keine Verpflichtung zur Fortbildung zum Problembereich „Sexueller Missbrauch“. Dementsprechend wenig kindgerecht ist oftmals die Praxis der Gerichte.
Die Präsentation von Ursula Enders gibt Impulse zur Verbesserung des Opferschutzes kindlicher Opfer (sexueller) Gewalt im Rahmen strafrechtlicher und familienrechtlicher Auseinandersetzungen.
Schutz für Flüchtlingskinder und Jugendliche Wien 2016Zartbitter_eV
Sichere Orte schaffen für Kinder und Jugendliche
Wie können wir Flüchtlingskinder vor sexualisierter Gewalt schützen?
Vortrag von Ursula Enders
auf der Fachtagung Wienernetzwerk gegen sexualisierte Gewalt
14.11.2016
Respekt für dich - Intervention sexualiserter Gewalt durch JugendlicheZartbitter_eV
Am 15.09.2017 haben wir auf unserer Fachtagung „30 Jahre Zartbitter – eine (fach-)politische Gratwanderung“ u.a. erste Erfahrungen unseres neuen Projekts „Respekt für dich!“ zur niedrigschwelligen Intervention in Fällen sexualisierter Gewalt durch Jugendliche in Gruppen/Klassen vorgestellt. Mit der Entwicklung und der Erprobung des Projektes setzen wir uns seit vier Jahren intensiv auseinander. Obgleich wir seit sehr vielen Jahren Erfahrungen in der Beratung von Fällen sexualisierter Peergewalt in Institutionen haben, haben wir die Komplexität der Entwicklung eines solchen Projektes komplett unterschätzt. Rückblickend sind wir über unsere fachliche „Naivität“ froh, denn wenn wir den Arbeitsumfang realistisch eingeschätzt hätten, hätten wir mit dem Projekt nicht begonnen.
Anforderungen an Schutzkonzepte für Minderjährige in Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge _ Klaus-Peter Völlemecke, Amt für Kinder, Jugend und Familie Stadt Köln_Ursula Enders, Zartbitter e.V.
Ähnlich wie Wenn die eigene Institution zum Tatort wird. (20)
Teaching and Learning Experience Design – der Ruf nach besserer Lehre: aber wie?Isa Jahnke
Der Ruf danach, dass es bessere Lehre geben muss oder das Lehre verbessert werden sollte, ist nicht neu. Es gibt auch schon seit längerer Zeit Rufe danach, dass Lehre der Forschung in Universitäten gleichgestellt werden soll. (Und in den letzten Jahren ist in Deutschland auch einiges an positiven Entwicklungen geschehen, z.B. durch die Aktivitäten des Stifterverbands). Wie kann die Verbesserung der Lehre weitergehen? Fehlt etwas in dieser Entwicklung? Ja, sagt dieser Beitrag, der zum Nachdenken und Diskutieren anregen soll. In diesem Beitrag wird ein forschungsbasierter Ansatz zur Diskussion gestellt. Es wird argumentiert, dass Lehre nur dann besser wird, wenn es mit den Prinzipen der Wissenschaft und Forschung angegangen wird (d.h. gestalten, Daten erheben, auswerten, verbessern). Es benötigt neue Verhaltensregeln oder -prinzipien bei der Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Das bedeutet zum Beispiel das Prinzipien der Evidenzbasierung und wissenschaftliche Herangehensweisen im Lehr-Lerndesign als zentrales Fundament etabliert werden sollte. Evidenzbasierung hier meint, folgt man der Logik der Forschung, dass Lehrveranstaltungen als Intervention verstanden werden. Mit dieser Intervention werden Studierende befähigt, bestimmte vorab festgelegte Kompetenzen zu entwickeln. Und die Frage, die sich bei jeder Lehr-Lernveranstaltung dann stellt, ist, ob diese Objectives bzw. Learning Outcomes auch erreicht wurden. Klar ist, dass die subjektive Lehrevaluation der Studierenden oder auch die Notengebnung nicht ausreichen, um diese Frage zu beantworten. Hierfür gibt es eine Reihe von Methoden, die genutzt werden können, z.B. aus dem Bereich des User- / Learning Experience Design. Diese Methoden umfassen unter anderem Usability-Tests, Learner Experience Studies, Pre-/Post-Tests, und Follow-up Interviews. Diese können zur Gestaltung und Erfassung von effektiven, effizienten und ansprechenden digitalen Lerndesigns verwendet (Reigeluth 1983, Honebein & Reigeluth, 2022).
Der Beitrag will die Entwicklung zur Verbesserung von Lehre weiter pushen. Neue Ideen in die Bewegung bringen. Als Gründungsvizepräsidentin der UTN hab ich die Chance, hier ein neues Fundament für eine gesamte Uni zu legen. Wird das Gelingen? Ist dieser Ansatz, den ich hier vorstelle, eine erfolgsversprechende Option dafür? Hier können sich die TeilnehmerInnen an dieser Entwicklung beteiligen.
Mathematikunterricht in 1zu1 Ausstattungen.pptxFlippedMathe
Wie geht guter Mathematikunterricht? Und jetzt auch noch mit Tablet/Laptop? In dieser Fortbildung soll es genau darum gehen.
Sebastian Schmidt kennt vielleicht nicht Ihre persönliche Antwort auf guten (digitalen) Mathematikunterricht, aber er hat seit 2013 versucht, mit digitalen Hilfsmitteln seinen Unterricht kompetenzorientierter zu gestalten. Die Digitalisierung von Unterricht hat immer die Problematik, das Lernen der Schülerinnen und Schülern aus dem Fokus zu verlieren. Diese sollen digital mündig werden und gleichzeitig Mathematik besser verstehen.
In dieser eSession werden zahlreiche Methoden, Konzepte und auch Tools vorgestellt, die im Mathematikunterricht des Referenten erfolgreich eingesetzt werden konnten. Nicht alles kann am nächsten Tag im Unterricht eingesetzt werden, aber man erhält einen Überblick, was möglich ist. Sie entscheiden dann selbst, worauf Sie Ihren Fokus legen und wie Sie selbst in die 1:1-Ausstattung starten.
Lassen Sie sich überraschen und nehmen Sie mit, was für Sie sinnvoll erscheint. Auf der Homepage von Sebastian Schmidt gibt es neben Links und Materialien zur Fortbildungen auch Workshops fürs eigene Ausprobieren. https://www.flippedmathe.de/fortbildung/mathe-ws/
1. Wenn die eigene Institution
zum Tatort wird…
Zartbitter e.V.
Ursula Enders
mit Illustrationen von Dorothee Wolters
06.07.2013
2. Wenn Mädchen und Jungen heute nicht vor
sexuellem Missbrauch geschützt werden…
Zartbitter e.V.
wenn heute betroffene Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene keine angemessene und
ausreichende Hilfe bekommen…
dann werden wir in 20 Jahren die heutigen Fälle
sexuellen Missbrauchs aufarbeiten müssen.
6. Vermutung oder Verdacht
Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden:
Abklärung eines Verdachts
Zartbitter e.V.
Aufgabe von Schule und Jugendhilfe:
Abklärung einer Vermutung
Sicherstellung des Kindeswohls und Fürsorgepflicht
für Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen
9. Sexueller Missbrauch durch Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen wird strategisch
vorbereitet.
Zartbitter e.V.
Wenn es gelingt, Grenzverletzungen und
Übergriffe zu stoppen, wird sexueller
Missbrauch verhindert.
10. Jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin hat
ein Recht auf Schutz vor Verleumdungen.
Zartbitter e.V.
Grenzverletzungen/Übergriffe sachlich zu
benennen, ist keine Verleumdung und kein
Verrat, sondern Ausdruck fachlicher
Verantwortung für den Schutz von
Mädchen und Jungen.
12. Abklärung einer Vermutung
• erfordert Wissen über …
Täter und Täterinnen
institutionelle Dynamiken bei sexuellen
Zartbitter e.V.
Grenzverletzungen
Risikofaktoren
13. Abklärung einer Vermutung
• erfordert Wissen über …
Hinweise von Mädchen und Jungen,
jungen Frauen und Männern
Zartbitter e.V.
• Verhaltensweisen/-auffälligkeiten
• Aussagen
objektive Hinweise
(z.B. kinderpornografische Produkte, Eintragungen bei
Facebook, körperliche Spuren, Spuren auf Kleidung)
26. Beispiel:
Maske des Opfers (z.B. Missbrauch, Krankheit,
häusliche Gewalt)
Zartbitter e.V.
Ein Arbeitsplatz ist
kein Therapieplatz.
Es ist die
Verantwortung von
Fachkräften, sich bei
persönlichen
Belastungen
professionelle Hilfe zu
holen.
27. Beispiel:
Maske des „armen Schluffen“ oder
„Dauerjugendlichen“
Zartbitter e.V.
Männer und Frauen, die von
Erwachsenen nicht ernst
genommen werden, sind für
die pädagogische Arbeit nicht
geeignet!
38. Testrituale
Beispiel:
sexuell grenzverletzende Kleidung
(viel Haut, transparent, Genitalien abzeichnend… )
Zartbitter e.V.
Mitarbeiter/innen tragen eine
ihrer pädagogischen Tätigkeit
entsprechende Kleidung, die
nicht zu einer Sexualisierung
der Atmosphäre beiträgt.
39. Verführen und Widerstand brechen
Probleme der Opfer regeln (z.B. Fehlverhalten
nicht bestrafen)Zartbitter e.V.
Opfern besonders hohen Status innerhalb der
Gruppe/der Institution vermitteln
Sonderrechte gewähren
51. Missbrauch in Institutionen
Belastungen der Opfer:
• öffentliche Opfer
Zartbitter e.V.
• (sehr häufig) mehrere Kinder und/oder
Jugendliche in Handlungen verstrickt
• Schweigen, um Peergroup und/oder sich selbst
nicht zu „verraten“
53. Sexueller Missbrauch bzw. sexuelle
Übergriffe in Institutionen
Zartbitter e.V.
• nicht allein aus einer Täter/OpferKonstellation heraus
• immer eingebettet in die Struktur und das
System einer Institution
54. Missbrauch und institutionelle Strukturen
Risikofaktoren:
• geschlossene Systeme
• autoritäre und verwahrloste
Zartbitter e.V.
Leitungsstrukturen
• schlechte/geringe Kooperation mit anderen
Institutionen
• unzureichende Trennung zwischen
privaten und beruflichen Kontakten
55. Missbrauch und institutionelle Strukturen
Risikofaktoren:
• unzureichende Verankerung der
Kinderrechte
Zartbitter e.V.
• rigide oder diffuse institutionelle Regeln
• unzureichendes Beschwerdemanagement
• besonderer Status der Institution in der
Öffentlichkeit
• (z.B. Eliteinternat, Spitzensport)
56. Missbrauch und institutionelle Strukturen
Risikofaktoren:
• Missachtung der Grenzen zwischen den
Generationen
• konzeptionelle Mängel
Zartbitter e.V.
traditionelle Mädchen- und Jungenbilder
rigide oder persönliche Grenzen missachtende
Sexualerziehung
keine/ kaum Prävention gegen sexualisierte Gewalt
• Vernachlässigung der
Jugendschutzbestimmungen
• Vernachlässigung des Opferschutzes bei
sexuellen Übergriffen