SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 6
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Meinungen, Analysen, Fakten
Nr. 10 / 15.09.2016
Volkswirtschaft special
Meinungen, Analysen, Fakten
Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken · BVR · Volkswirtschaft/ Mittelstandspolitik
Verantwortlich: Dr. Andreas Bley · Schellingstraße 4 · 10785 Berlin · Telefon: (030) 20 21 – 15 00
Telefax (030) 20 21 – 1904 · Internet: http://www.bvr.de · poststelle@bvr.de
Weltspartag 2016: Sparen und Vermögensbildung der Bundesbürger
- Am 28. Oktober ist Weltspartag. Traditionell wird an diesem Tag der Bedeutung des Sparens für
jeden Einzelnen und die gesamte Gesellschaft gedacht. Der Weltspartag wurde 1924 zum ers-
ten Mal ausgerufen. Im kommenden Oktober wird er sich das 92. Mal jähren. Viele Banken, da-
runter auch die meisten Volksbanken und Raiffeisenbanken, würdigen diesen Tag mit besonde-
ren Aktionen und Veranstaltungen rund zum Thema Sparen.
- Angesichts des rückläufigen Versorgungsniveaus im Alter durch den Staat hat die Bedeutung
der privaten Altersvorsorge für die Bundesbürger in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zu-
genommen. Sie ist ein wichtiger Baustein zur Schließung der Rentenlücke. Das historisch nied-
rige Zinsniveau belastet jedoch die private Altersvorsorge der Bundesbürger. Hauptverantwort-
lich für die Zinssituation ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
- Die Bundesbürger nehmen das Sparen trotz niedriger Zinsen weiterhin ernst. Die Sparquote, d.
h. das Verhältnis von Erspartem und verfügbaren Einkommen, lag im ersten Halbjahr dieses Jah-
res saisonbereinigt bei 9,7 %. Das entsprach der Höhe der Sparquote vom vergangenen Jahr.
- In Folge kräftiger Einkommenszuwächse und solider Sparbeträge haben die privaten Haushalte
zuletzt deutlich mehr Finanzvermögen gebildet. In 2015 brachten die Bundesbürger in der
Summe 184,1 Mrd. Euro für die Geldvermögensbildung auf. Das waren 27 Mrd. Euro mehr als
ein Jahr zuvor. Den größten Zufluss verzeichneten dabei liquide Bankprodukte. Im ersten Quar-
tal 2016 setzte sich der Trend fort.
- Das Geldvermögen der Bundesbürger belief sich Ende 2015 auf 5.485 Mrd. Euro. Das waren
rund 242 Mrd. Euro mehr als 2014. Gespeist wurde der Anstieg zum einen von der Geldvermö-
gensbildung und zum anderen von Kursgewinnen bei Wertpapieren. Das Gesamtvermögen der
Bundesbürger, d.h. inklusive Immobilien- und Gebrauchsvermögen, lag nach Schätzung des BVR
Ende 2015 bei 13.792 Mrd. Euro.
Weltspartag 2016
2
Sparen und Altersvorsorge in Deutschland
Am 28. Oktober ist Weltspartag. An diesem Tag
wird traditionell der Bedeutung des Sparens für je-
den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft ge-
dacht. Der Weltspartag wurde 1924 zum ersten
Mal ausgerufen. Im kommenden Oktober wird er
sich das 92. Mal jähren. Viele Banken, darunter
auch die meisten Volksbanken und Raiffeisenban-
ken, würdigen diesen Tag mit besonderen Aktio-
nen und Veranstaltungen rund zum Thema Sparen.
Für den Einzelnen ist Sparen mitsamt seinen Erträ-
gen eine Investition in die Zukunft. Die Ersparnisse
bilden eine wichtige Stütze bei der Bewältigung
zukünftiger finanzieller Herausforderungen, sind
diese doch eine Verlagerung von Kaufkraft in die
Zukunft. Die Sparmotive können dabei vielfältig
ausfallen. Sie reichen von Sparen für größere An-
schaffungen über unvorhergesehene Ausgaben bis
hin zur privaten Altersvorsorge.
Die Bedeutung der privaten Altersvorsorge hat für
die Bundesbürger in den vergangenen Jahren
deutlich zugenommen. Denn, niedrige Geburtenra-
ten sowie eine steigende Lebenserwartung wer-
den es dem Staat künftig schwer machen, über das
Umlageverfahren ein ausreichendes Rentenniveau
auf breiter Basis zu gewährleisten. Die private Al-
tersvorsorge kann über verschiedene Anlagefor-
men, wie z.B. Fonds, Bankeinlagen, Immobilien oder
Kapitallebensversicherungen, erfolgen.
Der deutsche Staat ist sich der Vorsorgeproblema-
tik bewusst. Deswegen versucht er Anreize zur pri-
vaten Altersvorsorge, z.B. durch das staatlich geför-
derte Riester-Sparen, zu schaffen. Die Akzeptanz
an Riester-Sparprodukten ist in Deutschland hoch.
Mittlerweile sind knapp 16,5 Mio. Riester-Verträge
in Deutschland abgeschlossen worden. Es bleibt
trotzdem noch Luft nach oben. So hat trotz der
hohen Vertragszahlen aktuell nur rund jeder
zweite Berechtigte das Angebot des Riester-Spa-
rens wahrgenommen.
15.781
15.999
16.296
16.482 16.481
2012 2013 2014 2015 2016
Quelle: Bundesministerium für Arbeit undSoziales
Riesterverträge stagnieren
in Tausend
Abbildung 1
Weltspartag 2016
Niedrigzins belastet Altersvorsorge
Das historisch niedrige Zinsniveau belastet die pri-
vate Altersvorsorge. Ausgangspunkt der niedrigen
Zinsen ist die ultra-lockere Geldpolitik der Europäi-
schen Zentralbank. Sie hat den Leitzins seit Aus-
bruch der Finanzmarktkrise kontinuierlich auf null
Prozent gesenkt. Geschäftsbanken müssen bei der
EZB für Überschussliquidität sogar einen Negativ-
zins von -0,4 % zahlen. Das drückt auch das allge-
meine Zinsniveau bei Kundengeschäften von Ban-
ken und Versicherungen.
Durch das niedrige Zinsniveau sinken die Erträge
der auf Dauer und Sicherheit ausgelegten Spar-
pläne der Bundesbürger für das Alter. In dem Nied-
rigzinsumfeld wird es den Bundesbürgern nicht ge-
lingen ihre Rentenlücke zu schließen, wollen sie
nicht hohe Anlagerisiken eingehen. Darunter leidet
auch die staatlich geförderte Riester-Rente, bei der
die Zahl neuer Vertragsabschlüsse zuletzt deutlich
abgenommen hat.
Sparquote tendiert seitwärts
Die Bundesbürger nehmen das Sparen aber weiter-
hin ernst. Darauf lassen die Zahlen zum Sparverhal-
ten in Deutschland schließen. Die Sparquote, d. h.
das Verhältnis von Erspartem und verfügbaren Ein-
kommen, lag im ersten Halbjahr dieses Jahres sai-
sonbereinigt bei 9,7 %. Das entsprach der Höhe der
Sparquote der privaten Haushalte vom vergange-
nen Jahr. Aktuell liegt die Sparquote damit sogar
etwas mehr als einen halben Prozentpunkt höher
als in 2013.
Auch die aktuelle Umfrage des BVR zum Sparver-
halten der Bundesbürger bestätigt eine robuste
Spartätigkeit der Bundesbürger. So bleibt die Spar-
lücke, d. h. das Verhältnis aus persönlichem Sparziel
und Sparbetrag, in 2016 weitestgehend unverän-
dert. Allerdings reizen die Bundesbürger ihre deut-
lich gestiegene Sparfähigkeit aktuell weniger stark
aus. Mit 91 % liegt die Ausreizung der Sparfähig-
keit aber weiterhin auf hohem Niveau.
9,6
9,3 9,1
9,5 9,6
2011 2012 2013 2014 2015*
Abbildung 1
*Erstes Halbjahr 2015 (saisonbereinigt)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Sparquote der Bundesbürger legt zu
in Prozent des verfügbaren Einkommens
9,3 9,1
9,5 9,7 9,7
2012 2013 2014 2015 2016*
*Erstes Halbjahr 2016 (saisonbereinigt)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Sparquote der Bundesbürger tendiert seitwärts
in Prozent des verfügbaren Einkommens
Abbildung 2
Weltspartag 2016
4
Deutsche bilden mehr Vermögen
Die Bundesbürger haben in Folge kräftiger Einkom-
menszuwächse und solider Sparbeträge in 2015
deutlich mehr Vermögen gebildet als im Jahr zu-
vor. Insgesamt stieg die Summe aus Geld- und
Sachvermögensbildung in 2015 um 13,6 % auf
213,5 Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2016 setzte sich
dieser Trend fort. Der Vermögensbildung stand in
2015 eine Kreditaufnahme von 38,2 Mrd. Euro ge-
genüber.
Die Bundesbürger verwendeten 29,4 Mrd. Euro für
die Bildung von Sachvermögen. Damit bleibt die
Sachvermögensbildung weiterhin auf einem hohen
Niveau. Treiber der verstärkten Sachvermögensbil-
dung ist der aktuelle Aufschwung am deutschen
Immobilienmarkt. Der Trend dürfte sich in diesem
Jahr fortsetzen. Finanziert wird das Engagement
auf dem Wohnimmobilienmarkt immer mehr über
Kredite, die sich im vergangenen Jahr im Vergleich
zu 2014 fast verdoppelt haben.
Für die Bildung von Finanzvermögen wendeten die
privaten Haushalte in 2015 eine deutlich höhere
Summe auf als für die Sachvermögensbildung.
Nach den Zahlen der Deutschen Bundesbank
brachten die privaten Haushalte in 2015 in der
Summe 184,1 Mrd. Euro für die Geldvermögensbil-
dung auf. Das waren 27 Mrd. Euro bzw. 17,1 %
mehr als ein Jahr zuvor. Im ersten Quartal setzte
sich der Aufwärtstrend fort, indem sie über 4 Mrd.
Euro höher ausfiel als im Vorjahresquartal.
Der Anteil der von den Bundesbürgern für die
Geldvermögensbildung aufgewendeten Summe
am verfügbaren Einkommen stieg damit im ver-
gangenen Jahr auf etwas mehr als 10 %. In den
Jahren 2013 und 2014 hatte die Quote noch unter
der 9-Prozent-Marke gelegen. Die Verwendung
von Geldern für die Bildung von neuem Finanzver-
mögen stieg damit stärker als die verfügbaren Ein-
kommen. Der Anteil der Sachvermögensbildung
am verfügbaren Einkommen der privaten Haus-
halte fiel hingegen in 2015 leicht auf rund 1,6 %.
143,2 157,1
184,1 188,5
28,8
30,9
29,4 29,4
0
75
150
225
2013 2014 2015 2016*
Geldvermögensbildung Sachvermögensbildung
Abbildung 3
Vermögensbildungder privatenHaushalte
in Milliarden Euro
*Erstes Quartal 2016 (gleitende 4-Quartals-Summe)
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Statistisches Bundesamt
Weltspartag 2016
Bankeinlagen bleiben gefragt
Bankprodukte erhielten in 2015 - wie schon in den
Jahren zuvor - den größten Zuspruch. In der
Summe flossen Banken im Bundesgebiet 86,6 Mrd.
Euro von Seiten der Bundesbürger zu. Angesichts
der historisch niedrigen Zinsen waren Sichteinlagen
besonders stark gefragt. Inklusive Bargeld konnten
sie in 2015 einen Zufluss in Höhe von 118,8 Mrd.
Euro verzeichnen. Anfang dieses Jahres schwächte
sich der Trend leicht auf 104 Mrd. Euro ab.
Einlagen mit Mindestlaufzeiten und Kündigungs-
fristen, wie z. B. Termineinlagen oder Spareinlagen,
waren angesichts der niedrigen Zinsen unterm
Strich wenig gefragt. Insgesamt zogen die Bundes-
bürger im vergangenen Jahr 32,1 Mrd. Euro aus
dieser Produktklasse ab. Im ersten Quartal dieses
Jahres nahm der Zuspruch nach Termin- und Spar-
einlagen aber wieder etwas zu. In der Summe stie-
gen sie um 7 Mrd. auf rund -25 Mrd. Euro.
Das Versicherungssparen blieb in 2015 nahe seinen
Vorjahresniveaus. Unter Berücksichtigung Sonstiger
Forderungen, zu denen unter anderem verzinslich
angesammelte Überschussanteile bei Versicherun-
gen gehören, flossen Versicherungen im vergange-
nen Jahr 65,5 Mrd. Euro zu. In der Jahressumme lag
das Versicherungssparen im ersten Quartal 2016
bei 62,6 Mrd. Euro.
Wertpapiere erfreuen sich angesichts der niedrigen
Verzinsung konservativer Anlageprodukte seit
2015 einer sichtbar steigenden Beliebtheit. In erster
Linie sind dabei Anteilsrechte, wie z.B. Investment-
fonds und börsennotierte Aktien, bei den privaten
Haushalten gefragt. Insgesamt kauften die privaten
Haushalte in 2015 Anteilsrechte im Wert von 50,3
Mrd. Euro ein. Im ersten Quartal stieg die Jahres-
summe um 10 auf 60,6 Mrd. Euro. Rentenpapiere
wurden hingegen gemieden. Unterm Strich stießen
die Bundesbürger Schuldverschreibungen im Wert
von 13,8 Mrd. Euro ab.
-50
0
50
100
150
200
Q12013
Q22013
Q32013
Q42013
Q12014
Q22014
Q32014
Q42014
Q12015
Q22015
Q32015
Q42015
Q12016
Wertpapiere* Versicherungen** Banken Geldvermögensbildung
*Schuldverschreibungen und Anteilsrechte ** inklusive Sonstige Forderungen
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Deutsche Bundesbank
Geldvermögensbildung der privaten Haushalte in Deutschland
in Milliarden Euro, gleitende 4-Quartals-Summe
Abbildung 4
Weltspartag 2016
6
Vermögen bei 13,8 Bio. Euro
Das Geldvermögen der Bundesbürger belief sich
Ende 2015 auf 5.485 Mrd. Euro. Das waren rund
242 Mrd. Euro mehr als 2014. Gespeist wurde der
Anstieg zum einen von der Geldvermögensbildung
und zum anderen von Kursgewinnen bei Wertpa-
pieren. Die Zusammensetzung des Geldvermögens
verteilt sich verhältnismäßig ungleich. Bankeinlagen
haben einen Anteil von 39 % am gesamten Geld-
vermögen. Das Versicherungsvermögen macht mit
38 % einen ähnlich hohen Anteil am Finanzvermö-
gen der Bundesbürger aus. Der Anteil Wertpapiere
beläuft sich aktuell auf 23 % des Geldvermögens.
Der Anteil des Finanzvermögens am gesamten
Brutto-Vermögen der privaten Haushalte in
Deutschland lag Ende 2015 bei rund 40 %. Über-
troffen wurde der Anteil des Finanzvermögens je-
doch vom Immobilienvermögen inklusive Landbe-
sitz. In der Summe machte dieses knapp 52 % des
gesamten Vermögens der Bundesbürger aus. Der
Anteil der Wohn- und Nichtwohnbauten am Im-
mobilienvermögen lag mit 4.605 Mrd. Euro bei et-
was mehr als 64 %. Das in Land gehaltene Vermö-
gen belief sich nach Schätzung des BVR Ende 2015
auf 2.519 Mrd. Euro, was einem Anteil von knapp
36 % entsprach.
Kleinster Posten war mit 1.183 Mrd. Euro das Ge-
brauchsvermögen, zu dem z. B. Automobile gehö-
ren. Inklusive Nutzpflanzen, Ausrüstungen und
geistigem Eigentum lag dessen Anteil am gesam-
ten Vermögen Ende 2015 bei rund 9 %. Das ge-
samte Vermögen der Bundesbürger lag nach
Schätzung des BVR Ende 2015 bei rund 13.792
Mrd. Euro. Bereinigt um die Verbindlichkeiten der
Bundesbürger in Höhe von 1.645 Mrd. Euro ergibt
sich damit ein Netto- bzw. Reinvermögen inklusive
Gebrauchsvermögen von 12.147 Mrd. Euro.
Autor:
Jan Philip Weber
Mail: j.weber@bvr.de
Bauten (1)
4.605
Land
2.519
Gebrauchsvermögen (2)
1.183
Banken
2.141
Versicherungen
2.058
Wertpapiere
1.286
Geldvermögen
5,485
Vermögen der Bundesbürger steigt auf 13,8 Billionen Euro
in Milliarden Euro
Abbildung 6
(1) Wohn- und Nichtwohnbauten; (2) einschließlich Nutztiere und -pflanzen, Ausrüstungen undgeistiges Eigentum
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Statistisches Bundesamt, Berechnungen des BVR

Weitere ähnliche Inhalte

Ähnlich wie Weltspartag 2016: Volkswirtschaft Special

BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“Bankenverband
 
Reform der Alterssicherung
 Reform der Alterssicherung Reform der Alterssicherung
Reform der AlterssicherungI W
 
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014Für-Gründer.de
 
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfw
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfwGründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfw
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfwNEWSROOM für Unternehmer
 
Brief aus Berlin 14 // 2014
 Brief aus Berlin 14 // 2014 Brief aus Berlin 14 // 2014
Brief aus Berlin 14 // 2014Hansjörg Durz
 
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der Wirtschaftspolitik
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der WirtschaftspolitikPressegespräch zur Wirtschaftslage und der Wirtschaftspolitik
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der WirtschaftspolitikBankenverband
 
20091125.Kotz Finanzstabilitaet
20091125.Kotz Finanzstabilitaet20091125.Kotz Finanzstabilitaet
20091125.Kotz FinanzstabilitaetWolfgang Wettach
 
BdB-Umfrage Konjunktur und Wirtschaftspolitik
BdB-Umfrage Konjunktur und WirtschaftspolitikBdB-Umfrage Konjunktur und Wirtschaftspolitik
BdB-Umfrage Konjunktur und WirtschaftspolitikBankenverband
 
Deutsche Start-ups erhalten weniger Geld
Deutsche Start-ups erhalten weniger GeldDeutsche Start-ups erhalten weniger Geld
Deutsche Start-ups erhalten weniger GeldEY
 
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptx
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptxEY Start-up Barometer Februar 2017.pptx
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptxEY
 
Systemische Risikoindikatoren
Systemische RisikoindikatorenSystemische Risikoindikatoren
Systemische RisikoindikatorenBankenverband
 
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018ChristianSteiner23
 
Österreichs Superreiche - World Wealth Report 2014
Österreichs Superreiche  - World Wealth Report 2014Österreichs Superreiche  - World Wealth Report 2014
Österreichs Superreiche - World Wealth Report 2014NEWSROOM für Unternehmer
 
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaet
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt StabilitaetBecker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaet
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaetneuesgeld
 
Konjunkturprognose 2014
Konjunkturprognose 2014Konjunkturprognose 2014
Konjunkturprognose 2014Bankenverband
 
Umfrageergebnisse Konjunktur und Wirtschaftspolitik
Umfrageergebnisse Konjunktur und WirtschaftspolitikUmfrageergebnisse Konjunktur und Wirtschaftspolitik
Umfrageergebnisse Konjunktur und WirtschaftspolitikBankenverband
 

Ähnlich wie Weltspartag 2016: Volkswirtschaft Special (20)

BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
BdB-Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
 
BVR Volkswirtschaft Kompakt 01 2018
BVR Volkswirtschaft Kompakt 01 2018BVR Volkswirtschaft Kompakt 01 2018
BVR Volkswirtschaft Kompakt 01 2018
 
Reform der Alterssicherung
 Reform der Alterssicherung Reform der Alterssicherung
Reform der Alterssicherung
 
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014
Crowdfinanzierung in Deutschland 9 M 2014
 
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfw
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfwGründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfw
Gründeratlas (c) Wirtschaftsministerium bmwfw
 
Brief aus Berlin 14 // 2014
 Brief aus Berlin 14 // 2014 Brief aus Berlin 14 // 2014
Brief aus Berlin 14 // 2014
 
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der Wirtschaftspolitik
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der WirtschaftspolitikPressegespräch zur Wirtschaftslage und der Wirtschaftspolitik
Pressegespräch zur Wirtschaftslage und der Wirtschaftspolitik
 
20091125.Kotz Finanzstabilitaet
20091125.Kotz Finanzstabilitaet20091125.Kotz Finanzstabilitaet
20091125.Kotz Finanzstabilitaet
 
BdB-Umfrage Konjunktur und Wirtschaftspolitik
BdB-Umfrage Konjunktur und WirtschaftspolitikBdB-Umfrage Konjunktur und Wirtschaftspolitik
BdB-Umfrage Konjunktur und Wirtschaftspolitik
 
Deutsche Start-ups erhalten weniger Geld
Deutsche Start-ups erhalten weniger GeldDeutsche Start-ups erhalten weniger Geld
Deutsche Start-ups erhalten weniger Geld
 
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptx
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptxEY Start-up Barometer Februar 2017.pptx
EY Start-up Barometer Februar 2017.pptx
 
Sif newsletter 3 2018d
Sif newsletter 3 2018dSif newsletter 3 2018d
Sif newsletter 3 2018d
 
Spendenbericht 2018
Spendenbericht 2018Spendenbericht 2018
Spendenbericht 2018
 
Systemische Risikoindikatoren
Systemische RisikoindikatorenSystemische Risikoindikatoren
Systemische Risikoindikatoren
 
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018
Finanzstandort Schweiz Kennzahlen April 2018
 
Österreichs Superreiche - World Wealth Report 2014
Österreichs Superreiche  - World Wealth Report 2014Österreichs Superreiche  - World Wealth Report 2014
Österreichs Superreiche - World Wealth Report 2014
 
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaet
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt StabilitaetBecker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaet
Becker: Nachhaltige Finanzmarkt Stabilitaet
 
Konjunkturprognose 2014
Konjunkturprognose 2014Konjunkturprognose 2014
Konjunkturprognose 2014
 
BVR Volkswirtschaft Special: Sparer mit niedrigen Einkommen leiden besonders ...
BVR Volkswirtschaft Special: Sparer mit niedrigen Einkommen leiden besonders ...BVR Volkswirtschaft Special: Sparer mit niedrigen Einkommen leiden besonders ...
BVR Volkswirtschaft Special: Sparer mit niedrigen Einkommen leiden besonders ...
 
Umfrageergebnisse Konjunktur und Wirtschaftspolitik
Umfrageergebnisse Konjunktur und WirtschaftspolitikUmfrageergebnisse Konjunktur und Wirtschaftspolitik
Umfrageergebnisse Konjunktur und Wirtschaftspolitik
 

Mehr von Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

Mehr von Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (20)

4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank
4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank
4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank
 
4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank Präsentation der BVR-Präsidentin...
4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank Präsentation der BVR-Präsidentin...4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank Präsentation der BVR-Präsidentin...
4. Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank Präsentation der BVR-Präsidentin...
 
BVR Zinstacho Januar 2018
BVR Zinstacho Januar 2018 BVR Zinstacho Januar 2018
BVR Zinstacho Januar 2018
 
BVR Volkswirtschaft kompakt-Hochkonjunktur in Deutschland hält 2018 an.
BVR Volkswirtschaft kompakt-Hochkonjunktur in Deutschland hält 2018 an.BVR Volkswirtschaft kompakt-Hochkonjunktur in Deutschland hält 2018 an.
BVR Volkswirtschaft kompakt-Hochkonjunktur in Deutschland hält 2018 an.
 
BVR Volkswirtschaft kompakt - Gute Konjunktur überdeckt ungenutzte Wachstumsr...
BVR Volkswirtschaft kompakt - Gute Konjunktur überdeckt ungenutzte Wachstumsr...BVR Volkswirtschaft kompakt - Gute Konjunktur überdeckt ungenutzte Wachstumsr...
BVR Volkswirtschaft kompakt - Gute Konjunktur überdeckt ungenutzte Wachstumsr...
 
BVR-Zinstacho 08/17 Entwicklung der Inflation im August 2017 im Euroraum
BVR-Zinstacho 08/17 Entwicklung der Inflation im August 2017 im Euroraum BVR-Zinstacho 08/17 Entwicklung der Inflation im August 2017 im Euroraum
BVR-Zinstacho 08/17 Entwicklung der Inflation im August 2017 im Euroraum
 
BVR Zinstacho 07/17 - Entwicklung der Inflation im Juli 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 07/17 - Entwicklung der Inflation im Juli 2017 im EuroraumBVR Zinstacho 07/17 - Entwicklung der Inflation im Juli 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 07/17 - Entwicklung der Inflation im Juli 2017 im Euroraum
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Juli 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Juli 2017BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Juli 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Juli 2017
 
BVR Zinstacho 05/17 - Entwicklung der Inflation im Mai 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 05/17 - Entwicklung der Inflation im Mai 2017 im Euroraum BVR Zinstacho 05/17 - Entwicklung der Inflation im Mai 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 05/17 - Entwicklung der Inflation im Mai 2017 im Euroraum
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Mai 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Mai 2017BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Mai 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Mai 2017
 
BVR Zinstacho 04/17 - Entwicklung der Inflation im April 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 04/17 - Entwicklung der Inflation im April 2017 im Euroraum BVR Zinstacho 04/17 - Entwicklung der Inflation im April 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 04/17 - Entwicklung der Inflation im April 2017 im Euroraum
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe April 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe April 2017 BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe April 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe April 2017
 
BVR Zinstacho 03/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 03/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum BVR Zinstacho 03/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 03/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe März 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe März 2017BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe März 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe März 2017
 
BVR Zinstacho 02/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 02/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum BVR Zinstacho 02/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
BVR Zinstacho 02/17 - Entwicklung der Inflation im Februar 2017 im Euroraum
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Februar 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Februar 2017 BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Februar 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Februar 2017
 
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Januar 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Januar 2017BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Januar 2017
BVR Volkswirtschaft kompakt Ausgabe Januar 2017
 
Mittelstandsstudie // erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten
Mittelstandsstudie // erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 MonatenMittelstandsstudie // erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten
Mittelstandsstudie // erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten
 
Mittelstand im Mittelpunkt // Ausgabe Herbst 2016
Mittelstand im Mittelpunkt // Ausgabe Herbst 2016Mittelstand im Mittelpunkt // Ausgabe Herbst 2016
Mittelstand im Mittelpunkt // Ausgabe Herbst 2016
 
Konjunkturprognose Wirtschaftswachstum in 2017
Konjunkturprognose Wirtschaftswachstum in 2017Konjunkturprognose Wirtschaftswachstum in 2017
Konjunkturprognose Wirtschaftswachstum in 2017
 

Weltspartag 2016: Volkswirtschaft Special

  • 1. Meinungen, Analysen, Fakten Nr. 10 / 15.09.2016 Volkswirtschaft special Meinungen, Analysen, Fakten Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken · BVR · Volkswirtschaft/ Mittelstandspolitik Verantwortlich: Dr. Andreas Bley · Schellingstraße 4 · 10785 Berlin · Telefon: (030) 20 21 – 15 00 Telefax (030) 20 21 – 1904 · Internet: http://www.bvr.de · poststelle@bvr.de Weltspartag 2016: Sparen und Vermögensbildung der Bundesbürger - Am 28. Oktober ist Weltspartag. Traditionell wird an diesem Tag der Bedeutung des Sparens für jeden Einzelnen und die gesamte Gesellschaft gedacht. Der Weltspartag wurde 1924 zum ers- ten Mal ausgerufen. Im kommenden Oktober wird er sich das 92. Mal jähren. Viele Banken, da- runter auch die meisten Volksbanken und Raiffeisenbanken, würdigen diesen Tag mit besonde- ren Aktionen und Veranstaltungen rund zum Thema Sparen. - Angesichts des rückläufigen Versorgungsniveaus im Alter durch den Staat hat die Bedeutung der privaten Altersvorsorge für die Bundesbürger in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zu- genommen. Sie ist ein wichtiger Baustein zur Schließung der Rentenlücke. Das historisch nied- rige Zinsniveau belastet jedoch die private Altersvorsorge der Bundesbürger. Hauptverantwort- lich für die Zinssituation ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. - Die Bundesbürger nehmen das Sparen trotz niedriger Zinsen weiterhin ernst. Die Sparquote, d. h. das Verhältnis von Erspartem und verfügbaren Einkommen, lag im ersten Halbjahr dieses Jah- res saisonbereinigt bei 9,7 %. Das entsprach der Höhe der Sparquote vom vergangenen Jahr. - In Folge kräftiger Einkommenszuwächse und solider Sparbeträge haben die privaten Haushalte zuletzt deutlich mehr Finanzvermögen gebildet. In 2015 brachten die Bundesbürger in der Summe 184,1 Mrd. Euro für die Geldvermögensbildung auf. Das waren 27 Mrd. Euro mehr als ein Jahr zuvor. Den größten Zufluss verzeichneten dabei liquide Bankprodukte. Im ersten Quar- tal 2016 setzte sich der Trend fort. - Das Geldvermögen der Bundesbürger belief sich Ende 2015 auf 5.485 Mrd. Euro. Das waren rund 242 Mrd. Euro mehr als 2014. Gespeist wurde der Anstieg zum einen von der Geldvermö- gensbildung und zum anderen von Kursgewinnen bei Wertpapieren. Das Gesamtvermögen der Bundesbürger, d.h. inklusive Immobilien- und Gebrauchsvermögen, lag nach Schätzung des BVR Ende 2015 bei 13.792 Mrd. Euro.
  • 2. Weltspartag 2016 2 Sparen und Altersvorsorge in Deutschland Am 28. Oktober ist Weltspartag. An diesem Tag wird traditionell der Bedeutung des Sparens für je- den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft ge- dacht. Der Weltspartag wurde 1924 zum ersten Mal ausgerufen. Im kommenden Oktober wird er sich das 92. Mal jähren. Viele Banken, darunter auch die meisten Volksbanken und Raiffeisenban- ken, würdigen diesen Tag mit besonderen Aktio- nen und Veranstaltungen rund zum Thema Sparen. Für den Einzelnen ist Sparen mitsamt seinen Erträ- gen eine Investition in die Zukunft. Die Ersparnisse bilden eine wichtige Stütze bei der Bewältigung zukünftiger finanzieller Herausforderungen, sind diese doch eine Verlagerung von Kaufkraft in die Zukunft. Die Sparmotive können dabei vielfältig ausfallen. Sie reichen von Sparen für größere An- schaffungen über unvorhergesehene Ausgaben bis hin zur privaten Altersvorsorge. Die Bedeutung der privaten Altersvorsorge hat für die Bundesbürger in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Denn, niedrige Geburtenra- ten sowie eine steigende Lebenserwartung wer- den es dem Staat künftig schwer machen, über das Umlageverfahren ein ausreichendes Rentenniveau auf breiter Basis zu gewährleisten. Die private Al- tersvorsorge kann über verschiedene Anlagefor- men, wie z.B. Fonds, Bankeinlagen, Immobilien oder Kapitallebensversicherungen, erfolgen. Der deutsche Staat ist sich der Vorsorgeproblema- tik bewusst. Deswegen versucht er Anreize zur pri- vaten Altersvorsorge, z.B. durch das staatlich geför- derte Riester-Sparen, zu schaffen. Die Akzeptanz an Riester-Sparprodukten ist in Deutschland hoch. Mittlerweile sind knapp 16,5 Mio. Riester-Verträge in Deutschland abgeschlossen worden. Es bleibt trotzdem noch Luft nach oben. So hat trotz der hohen Vertragszahlen aktuell nur rund jeder zweite Berechtigte das Angebot des Riester-Spa- rens wahrgenommen. 15.781 15.999 16.296 16.482 16.481 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Bundesministerium für Arbeit undSoziales Riesterverträge stagnieren in Tausend Abbildung 1
  • 3. Weltspartag 2016 Niedrigzins belastet Altersvorsorge Das historisch niedrige Zinsniveau belastet die pri- vate Altersvorsorge. Ausgangspunkt der niedrigen Zinsen ist die ultra-lockere Geldpolitik der Europäi- schen Zentralbank. Sie hat den Leitzins seit Aus- bruch der Finanzmarktkrise kontinuierlich auf null Prozent gesenkt. Geschäftsbanken müssen bei der EZB für Überschussliquidität sogar einen Negativ- zins von -0,4 % zahlen. Das drückt auch das allge- meine Zinsniveau bei Kundengeschäften von Ban- ken und Versicherungen. Durch das niedrige Zinsniveau sinken die Erträge der auf Dauer und Sicherheit ausgelegten Spar- pläne der Bundesbürger für das Alter. In dem Nied- rigzinsumfeld wird es den Bundesbürgern nicht ge- lingen ihre Rentenlücke zu schließen, wollen sie nicht hohe Anlagerisiken eingehen. Darunter leidet auch die staatlich geförderte Riester-Rente, bei der die Zahl neuer Vertragsabschlüsse zuletzt deutlich abgenommen hat. Sparquote tendiert seitwärts Die Bundesbürger nehmen das Sparen aber weiter- hin ernst. Darauf lassen die Zahlen zum Sparverhal- ten in Deutschland schließen. Die Sparquote, d. h. das Verhältnis von Erspartem und verfügbaren Ein- kommen, lag im ersten Halbjahr dieses Jahres sai- sonbereinigt bei 9,7 %. Das entsprach der Höhe der Sparquote der privaten Haushalte vom vergange- nen Jahr. Aktuell liegt die Sparquote damit sogar etwas mehr als einen halben Prozentpunkt höher als in 2013. Auch die aktuelle Umfrage des BVR zum Sparver- halten der Bundesbürger bestätigt eine robuste Spartätigkeit der Bundesbürger. So bleibt die Spar- lücke, d. h. das Verhältnis aus persönlichem Sparziel und Sparbetrag, in 2016 weitestgehend unverän- dert. Allerdings reizen die Bundesbürger ihre deut- lich gestiegene Sparfähigkeit aktuell weniger stark aus. Mit 91 % liegt die Ausreizung der Sparfähig- keit aber weiterhin auf hohem Niveau. 9,6 9,3 9,1 9,5 9,6 2011 2012 2013 2014 2015* Abbildung 1 *Erstes Halbjahr 2015 (saisonbereinigt) Quelle: Thomson Reuters Datastream Sparquote der Bundesbürger legt zu in Prozent des verfügbaren Einkommens 9,3 9,1 9,5 9,7 9,7 2012 2013 2014 2015 2016* *Erstes Halbjahr 2016 (saisonbereinigt) Quelle: Thomson Reuters Datastream Sparquote der Bundesbürger tendiert seitwärts in Prozent des verfügbaren Einkommens Abbildung 2
  • 4. Weltspartag 2016 4 Deutsche bilden mehr Vermögen Die Bundesbürger haben in Folge kräftiger Einkom- menszuwächse und solider Sparbeträge in 2015 deutlich mehr Vermögen gebildet als im Jahr zu- vor. Insgesamt stieg die Summe aus Geld- und Sachvermögensbildung in 2015 um 13,6 % auf 213,5 Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2016 setzte sich dieser Trend fort. Der Vermögensbildung stand in 2015 eine Kreditaufnahme von 38,2 Mrd. Euro ge- genüber. Die Bundesbürger verwendeten 29,4 Mrd. Euro für die Bildung von Sachvermögen. Damit bleibt die Sachvermögensbildung weiterhin auf einem hohen Niveau. Treiber der verstärkten Sachvermögensbil- dung ist der aktuelle Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt. Der Trend dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen. Finanziert wird das Engagement auf dem Wohnimmobilienmarkt immer mehr über Kredite, die sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt haben. Für die Bildung von Finanzvermögen wendeten die privaten Haushalte in 2015 eine deutlich höhere Summe auf als für die Sachvermögensbildung. Nach den Zahlen der Deutschen Bundesbank brachten die privaten Haushalte in 2015 in der Summe 184,1 Mrd. Euro für die Geldvermögensbil- dung auf. Das waren 27 Mrd. Euro bzw. 17,1 % mehr als ein Jahr zuvor. Im ersten Quartal setzte sich der Aufwärtstrend fort, indem sie über 4 Mrd. Euro höher ausfiel als im Vorjahresquartal. Der Anteil der von den Bundesbürgern für die Geldvermögensbildung aufgewendeten Summe am verfügbaren Einkommen stieg damit im ver- gangenen Jahr auf etwas mehr als 10 %. In den Jahren 2013 und 2014 hatte die Quote noch unter der 9-Prozent-Marke gelegen. Die Verwendung von Geldern für die Bildung von neuem Finanzver- mögen stieg damit stärker als die verfügbaren Ein- kommen. Der Anteil der Sachvermögensbildung am verfügbaren Einkommen der privaten Haus- halte fiel hingegen in 2015 leicht auf rund 1,6 %. 143,2 157,1 184,1 188,5 28,8 30,9 29,4 29,4 0 75 150 225 2013 2014 2015 2016* Geldvermögensbildung Sachvermögensbildung Abbildung 3 Vermögensbildungder privatenHaushalte in Milliarden Euro *Erstes Quartal 2016 (gleitende 4-Quartals-Summe) Quelle: Thomson Reuters Datastream, Statistisches Bundesamt
  • 5. Weltspartag 2016 Bankeinlagen bleiben gefragt Bankprodukte erhielten in 2015 - wie schon in den Jahren zuvor - den größten Zuspruch. In der Summe flossen Banken im Bundesgebiet 86,6 Mrd. Euro von Seiten der Bundesbürger zu. Angesichts der historisch niedrigen Zinsen waren Sichteinlagen besonders stark gefragt. Inklusive Bargeld konnten sie in 2015 einen Zufluss in Höhe von 118,8 Mrd. Euro verzeichnen. Anfang dieses Jahres schwächte sich der Trend leicht auf 104 Mrd. Euro ab. Einlagen mit Mindestlaufzeiten und Kündigungs- fristen, wie z. B. Termineinlagen oder Spareinlagen, waren angesichts der niedrigen Zinsen unterm Strich wenig gefragt. Insgesamt zogen die Bundes- bürger im vergangenen Jahr 32,1 Mrd. Euro aus dieser Produktklasse ab. Im ersten Quartal dieses Jahres nahm der Zuspruch nach Termin- und Spar- einlagen aber wieder etwas zu. In der Summe stie- gen sie um 7 Mrd. auf rund -25 Mrd. Euro. Das Versicherungssparen blieb in 2015 nahe seinen Vorjahresniveaus. Unter Berücksichtigung Sonstiger Forderungen, zu denen unter anderem verzinslich angesammelte Überschussanteile bei Versicherun- gen gehören, flossen Versicherungen im vergange- nen Jahr 65,5 Mrd. Euro zu. In der Jahressumme lag das Versicherungssparen im ersten Quartal 2016 bei 62,6 Mrd. Euro. Wertpapiere erfreuen sich angesichts der niedrigen Verzinsung konservativer Anlageprodukte seit 2015 einer sichtbar steigenden Beliebtheit. In erster Linie sind dabei Anteilsrechte, wie z.B. Investment- fonds und börsennotierte Aktien, bei den privaten Haushalten gefragt. Insgesamt kauften die privaten Haushalte in 2015 Anteilsrechte im Wert von 50,3 Mrd. Euro ein. Im ersten Quartal stieg die Jahres- summe um 10 auf 60,6 Mrd. Euro. Rentenpapiere wurden hingegen gemieden. Unterm Strich stießen die Bundesbürger Schuldverschreibungen im Wert von 13,8 Mrd. Euro ab. -50 0 50 100 150 200 Q12013 Q22013 Q32013 Q42013 Q12014 Q22014 Q32014 Q42014 Q12015 Q22015 Q32015 Q42015 Q12016 Wertpapiere* Versicherungen** Banken Geldvermögensbildung *Schuldverschreibungen und Anteilsrechte ** inklusive Sonstige Forderungen Quelle: Thomson Reuters Datastream, Deutsche Bundesbank Geldvermögensbildung der privaten Haushalte in Deutschland in Milliarden Euro, gleitende 4-Quartals-Summe Abbildung 4
  • 6. Weltspartag 2016 6 Vermögen bei 13,8 Bio. Euro Das Geldvermögen der Bundesbürger belief sich Ende 2015 auf 5.485 Mrd. Euro. Das waren rund 242 Mrd. Euro mehr als 2014. Gespeist wurde der Anstieg zum einen von der Geldvermögensbildung und zum anderen von Kursgewinnen bei Wertpa- pieren. Die Zusammensetzung des Geldvermögens verteilt sich verhältnismäßig ungleich. Bankeinlagen haben einen Anteil von 39 % am gesamten Geld- vermögen. Das Versicherungsvermögen macht mit 38 % einen ähnlich hohen Anteil am Finanzvermö- gen der Bundesbürger aus. Der Anteil Wertpapiere beläuft sich aktuell auf 23 % des Geldvermögens. Der Anteil des Finanzvermögens am gesamten Brutto-Vermögen der privaten Haushalte in Deutschland lag Ende 2015 bei rund 40 %. Über- troffen wurde der Anteil des Finanzvermögens je- doch vom Immobilienvermögen inklusive Landbe- sitz. In der Summe machte dieses knapp 52 % des gesamten Vermögens der Bundesbürger aus. Der Anteil der Wohn- und Nichtwohnbauten am Im- mobilienvermögen lag mit 4.605 Mrd. Euro bei et- was mehr als 64 %. Das in Land gehaltene Vermö- gen belief sich nach Schätzung des BVR Ende 2015 auf 2.519 Mrd. Euro, was einem Anteil von knapp 36 % entsprach. Kleinster Posten war mit 1.183 Mrd. Euro das Ge- brauchsvermögen, zu dem z. B. Automobile gehö- ren. Inklusive Nutzpflanzen, Ausrüstungen und geistigem Eigentum lag dessen Anteil am gesam- ten Vermögen Ende 2015 bei rund 9 %. Das ge- samte Vermögen der Bundesbürger lag nach Schätzung des BVR Ende 2015 bei rund 13.792 Mrd. Euro. Bereinigt um die Verbindlichkeiten der Bundesbürger in Höhe von 1.645 Mrd. Euro ergibt sich damit ein Netto- bzw. Reinvermögen inklusive Gebrauchsvermögen von 12.147 Mrd. Euro. Autor: Jan Philip Weber Mail: j.weber@bvr.de Bauten (1) 4.605 Land 2.519 Gebrauchsvermögen (2) 1.183 Banken 2.141 Versicherungen 2.058 Wertpapiere 1.286 Geldvermögen 5,485 Vermögen der Bundesbürger steigt auf 13,8 Billionen Euro in Milliarden Euro Abbildung 6 (1) Wohn- und Nichtwohnbauten; (2) einschließlich Nutztiere und -pflanzen, Ausrüstungen undgeistiges Eigentum Quelle: Thomson Reuters Datastream, Statistisches Bundesamt, Berechnungen des BVR