In dieser Präsentation werden verschiedene Planungsinstrumente für wissens- und technologieorientierte Gründungen vorgestellt. Die Schwierigkeiten im Planungsprozess werden thematisiert und dann die Vor- und Nachteile des Businessplans gegenüber gestellt. Es werden auch andere populäre, designorientierte Instrumente, wie der Business Model Canvas oder der Startup Navigator, vorgestellt.
3. 1. Einleitung
2. Definition, regionale Effekte und Situation in Deutschland
3. Rolle des Businessplans
4. Designorientierte Planungsinstrumente
Gliederung
5. Zusammenfassung (in Englisch)
Literaturverzeichnis
4. “Frageorientierte“ Gliederung
Nr. Gliederung Fragestellung
1 Einleitung § Wie sieht die typische Problemstellung aus?
2 Definition, regionale Effekte
und Situation in
Deutschland
§ Was ist eine wissens- und technologieorientierte Gründung?
§ Was sind die regionalen Auswirkungen wissens- und
technologieorientierter Gründungen?
§ Wie ist die Gründungssituation in Deutschland?
3 Rolle des Businessplans § Lohnt es sich einen Businessplan für die strategische Planung
eines Start-ups zu konzipieren?
§ Warum treffen (viele) strategischen Planungen nicht ein?
4 Designorientierte
Planungsinstrumente
§ Wie sehen designorientierte Planungsinstrumente für
Gründungen aus?
§ Welche Vor- und Nachteile haben sie?
5 Zusammenfassung § Wie können die Fragen der Gliederungspunkte 1-5 beantwortet
werden?
5. 2. Definition: Das Technologieunternehmen
Grinstein und Goldman (2006)
grenzen Technologieunter-
nehmen anhand der folgenden 3
Eigenschaften von anderen
Unternehmen ab:
§ Hohe FuE-Aktivität.
§ Innovationen, die sich in der
Produktstrategie wieder-
finden.
§ Die Unternehmenskultur ist
durch unternehmerisches
Denken und eine familiäre
Atmosphäre gekennzeichnet.
Quelle: Schultz, 2011.
Frühphase
Early-Stage
Wachstumsphase
Expansion Stage
Reifephase
Later Stage
Finanzierungsphase/
-anlässe
Seed Start-Up First Stage Second Stage Third Stage • Bridge
• MBO/ MBI/ LBO
• Replacement Capital
• Turnaround
Gewinn- und
Verlustentwicklung
Charakteristische
Tätigkeiten
• Erstellung des
Produktkon-
zepts
• Ideenüber-
prüfung
• Unternehmens
konzeption
• Gründung des
Unternehmens
• Fortentwick-
lung des Proto-
typen
• Produktions-
vorbereitung
• Aufnahme
der
Produktion
• Markteinführ
ung und
-diffusion
• Ausbau der
Produktionskapa-
zitäten
• Auf- und Ausbau
der Vertriebs-
kanäle
• Neue Geschäfts-
felder
• Erweiterung des
Produktions und
Vertriebssystems
(insbesondere Inter-
nationalisierung)
• Weiterentwicklung
strategischer
Konzepte
• Erweiterung des
Produktions- und
Vertriebssystems
• Weitere
Internationalisierung
• Weiterer Unternehmens-
aufbau
• Ausnutzung des Markt-
potenzials
Typische
Erfolgsfaktoren
• Gründerteam
• Produktentwicklung
• Finanzmittel
• Managementteam
• Strategie
• Finanzkapital
• Organisation
• Marketing
• Flexibilität
Dominante
Probleme
• Akquisition von
Ressourcen
• Produktentwicklung • Vertrieb und organisationale Erweiterung • Profitabilität
• Interne Kontrolle
• Zukünftige Ertragsbasis
Realwirtschaftliche
Abgrenzung
Technologieorientierte
Unternehmensgündung
Technologieorientiertes
Wachstumsunternehmen
Technologieorientiertes
Unternehmen
Gewinn
Zeit
Verlust
8. 2. Gründungszahlen und Unternehmensschließungen in der Wissenswirtschaft
0
5
10
15
20
25
30
35
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Spitzentechnologie Hochwertige Technologie
EDV/Telekommunikation technische/FuE-Dienste
Unternehmensberatung/Werbung
Entwicklung der Gründungszahlen in der Wissenswirtschaft
in Deutschland 2005-2016 (Gründungen in 1.000)
Alle Werte für 2016 sind vorläufig.
Quelle: Mannheimer Unternehmenspanel (ZEW) - Berechnungen des ZEW.
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Wissenswirtschaft insgesamt hochwertige Technologie
technische/FuE-Dienste Spitzentechnologie
EDV/Telekommunikation Unternehmensberatung/Werbung
Alle Werte für 2016 sind vorläufig.
Quelle: Mannheimer Unternehmenspanel (ZEW) - Berechnungen des ZEW.
Unternehmensschließungen in der Wissenswirtschaft in
Deutschland 2005-2016 (2005=100)
Quelle: Bersch et al. 2018.
13. Intern Extern
§ Zentrales Planungsinstrument in der
Frühphase des Unternehmens.
§ Die Vorlage gehört zum guten Ton im
Umgang mit Geschäftspartnern.
§ Der Businessplans zwingt das
Gründerteam die Geschäftsidee
systematisch zu durchdenken und
deckt Wissenslücken auf. Es werden
Entscheidungen verlangt, die anhand
des Vorgehens im Businessplan besser
strukturiert werden können.
§ Das Gründerteam dokumentiert mit dem
Businessplan, dass es fähig ist, die
wesentlichen Aspekte einer
Unternehmensgründung systematisch und
analytisch aufzuarbeiten so wie klar,
verständlich und überzeugend
darzustellen.
§ Probleme und Fallstricke können
antizipiert und entsprechend
Gegenmaßnahmen vorbereitet
werden.
§ Dient insbesondere der Überzeugung von
Kapitalgebern hinsichtlich der
wirtschaftlichen Tragfähigkeit des
Unternehmens.
3. Motivation für das Verfassen eines Businessplans
Quelle. Schultz, 2015.
14. 1. Einleitung
2. Definition, regionale Effekte und Situation in Deutschland
3. Rolle des Businessplans
4. Designorientierte Planungsinstrumente
Gliederung
5. Zusammenfassung (in Englisch)
Literaturverzeichnis
16. Tätigkeits-
schwerpunkte
skizzieren die
wichtigsten Aktivitäten,
die ein Unternehmen
durchführen muss, um
das Geschäftsmodell
umzusetzen
Partner-
netzwerk
beschreibt das
Netzwerk aus
Lieferanten und
strategischen
Partnern, dass das
Funktionieren des
Geschäftsmodells
ermöglicht
Schlüssel-
ressourcen
umreissen die
wichtigsten Ressourcen
für den Betrieb eines
Geschäftsmodells
Management der
Wertschöpfung
Angebot
Nutzenver-
sprechen
definieren das
Angebot des
Unternehmens an
Produkten und
Dienstleistungen, die
für die einzelnen
Kundensegmente
einen Mehrwert
darstellen
Kundenbe-
ziehungen
beschreiben die Arten
von Kundenbezie-
hungen eines Unter-
nehmens innerhalb
eines bestimmten
Kundensegmentes
Vetriebs-
kanäle
skizzieren die Kanäle,
durch die ein
Unternehmen mit
seinen Kunden
kommunizieren bzw.
diese erreichen
möchte, um die
Nutzenversprechen
zu vermarkten
Kunden-
segmente
fassen die verschie-
denen Gruppen an
Personen oder
Organisationen
zusammen, die ein
Unternehmen
erreichen und
bedienen möchte
Schnittstellen
mit dem
Kunden
Umsatz-
quellen
spezifizieren die
Einnahmen eines
Unternehmens innerhalb
eines Kundensegments
für sein Nutzen-
versprechen
Kosten-
struktur
stellt alle Kosten im
Zusammenhang mit
dem Geschäftsmodell
dar
Finanzen
Quelle: Osterwalder, 2004, 43.
4. Komponenten des Geschäftsmodells
21. 4. Dynamische Planungsinstrumente
Business
Model Canvas
+ Gute Grundlage zur
Geschäftsmodellentwicklung.
+ Schnelle Ermittlung des Status Quo.
+ Einheitliche Sprache wird entwickelt.
+ Heute nahezu Standard in der
Gründungsberatung.
- Keine integrierten Impulse zur
innovativen Weiterentwicklung des
Geschäftsmodells.
St. Gallener Business
Model Navigator
St. Gallener
Startup Navigator
+ Neuester Ansatz, der explizit in
der Gründungsberatung
entwickelt wurde.
+ Prozessorientiert.
- Nicht (für Laien) selbsterklärend.
- Fraglich woher Impulse für
Geschäftsmodellinnovation
kommen sollen.
+ Als Grundlage kann der BMC
verwendet werden.
+ Impulse werden durch die
Geschäftsmodellmuster
gesetzt.
- Geschäftsmodellmuster
teilweise nicht trennscharf.
Idea s e le c t io n
Initiierung
Umfeld
analysieren
Ideenfindung
Muster
adaptieren
Integration
Geschäfts
modell
ausge-
stalten
Implemen-
tierung
Realisiere
den
Plan
Akteure Einflussfaktoren
Test
Anpassung
Lernen
Durch Versuch
und Irrtum
Markt-
einführung
Iteration
Iteration
Iteration
Was?
Wie?Warum?
Wer?
Altes
Geschäftsmodell
Interne
Konsistenz
Externe
Konsistenz
Ähnlichkeitsprinzip
Konfrontationsprinzip
Was?
Wer?Warum?
Wer?
Altes
Geschäftsmodell
Was?
How?Warum?
Wer?
New
Business Model
Design Realisierung
55 Muster
Ideenselektion
Tätigkeits-
schwerpunkte
skizzieren die
wichtigsten Aktivitäten,
die ein Unternehmen
durchführen muss, um
das Geschäftsmodell
umzusetzen
Partner-
netzwerk
beschreibt das
Netzwerk aus
Lieferanten und
strategischen
Partnern, das das
Funktionieren des
Geschäftsmodells
ermöglicht
Schlüssel-
ressourcen
umreissen die
wichtigsten Ressourcen
für den Betrieb eines
Geschäftsmodells
Management der
Wertschöpfung
Angebot
Nutzenver-
sprechen
definieren das
Angebot des
Unternehmens an
Produkten und
Dienstleistungen,die
für die einzelnen
Kundensegmente
einen Mehrwert
darstellen
Kundenbe-
ziehungen
beschreiben die Arten
von Kundenbezie-
hungen eines Unter-
nehmens innerhalb
eines bestimmten
Kundensegmentes
Vetriebs-
kanäle
skizzieren die Kanäle,
durch die ein
Unternehmen mit
seinen Kunden
kommunizieren bzw.
diese erreichen
möchte, um die
Nutzenversprechen
zu vermarkten
Kunden-
segmente
fassen die verschie-
denen Gruppen an
Personen oder
Organisationen
zusammen, die ein
Unternehmen
erreichen und
bedienen möchte
Schnittstellen
mit dem
Kunden
Umsatz-
quellen
spezifizieren die
Einnahmen eines
Unternehmens innerhalb
eines Kundensegments
für sein Nutzen-
versprechen
Kosten-
struktur
stellt alle Kosten im
Zusammenhang mit
dem Geschäftsmodell
dar
Finanzen
22. 1. Einleitung
2. Definition, regionale Effekte und Situation in Deutschland
3. Rolle des Businessplans
4. Designorientierte Planungsinstrumente
Gliederung
5. Zusammenfassung (in Englisch)
Literaturverzeichnis
23. 5. Zusammenfassung
No. Question Answers
1 1. What is the typical problem? 1. An entrepreneur discovers a problem or a potential need and
develops a technological solution. For releasing his solution
he/she needs to create a company and plan its development
via planning instruments.
2 1. How can we define a
knowledge- and technology-
oriented start-up?
2. What are the regional benefits
of knowledge and technology
oriented start-ups?
3. What is the entrepreneurial
activity of knowledge and
technology oriented start-ups
in Germany in the last couple
of years?
1. The most basic definition (R&D, innovation, culture) by
Grinstein und Goldman (2006) is a good start. In Germany,
ZEW defines sectors who belong to the knowledge economy.
In the English literature the distinctions between innovative-,
technology-based or high-tech start-ups are blurry.
2. Those are: Additional employment, innovation, sector-specific
economic transition and technology transfer. Technology
transfer is normally valued as the most important effect. It is
estimated that each start-up in Germany created about 7,7
jobs in 2016. But, especially in the area of additional
employment it is not clear how strong the regional effects in
the short and long term really are.
3. In general, the number of knowledge- and technology oriented
start-ups has shrunk. But the impact per start-up (see question
2), at least in terms of created jobs, has risen.
24. 5. Zusammenfassung
No. Question Answers
3 1. Is the business plan
beneficial for start-
ups?
2. Why do so many
strategic plans fail?
1. Buiness plans are beneficial for start-ups predominantely as a signalling
tool to external stakeholders (banks, investors, partners). As an internal
planning instrument for start-ups design-oriented planning instruments
have certain advantages in comparison to the business plan (speed,
constant feedback, communication).
2. Humans suffer from systematic cognitive barriers (planning fallacy) that
result in unrealistic plans.
4 1. How do design-
oriented planning
instruments look
like?
2. What kind of
advantages and
disadvantages do
they possess?
1. The business model canvas enables the entrepreneur to develop a
business model collaboratively and quickly. The business model navigator
offers impulses to innovate the business model. The start-up navigator
has a distinct processual perspective to guide the entrepreneur.
2. While all of these instruments have there advantages (quick results,
feedback, common language, impulses for business model innovation)
and flaws (research background, applicability) their usage needs pratice
and constant feedback.
25. § Ajzen, I. (2002). Perceived behavioral control, self-efficacy, locus of control, and the theory of planned behavior. Journal of applied social psychology, 32(4), 665-683.
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planning–performance relationship in small firms. Journal of business venturing, 25(1), 24-40.
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http://europeanstartupmonitor.com/fileadmin/esm_2016/country_reports/ESM_Country_Report_Germany.pdf , am 15.04.2018.
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§ Statista (Hrsg.) 2018. ID 183834, Neuheitsgrad von Unternehmensgründungen in Deutschland, auf der Grundlage der Daten des KFW Gründungsmonitors.
Literatur