SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 5
Downloaden Sie, um offline zu lesen
„Die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen“
                 Der Nächstenliebe auf den Grund gehen


Ich möchte nicht eingelullt vor mich hin leben.
Ich möchte mich einsetzen, mein Leben schmecken und Spuren hinterlassen.
Ich möchte aufstehen und meinen Weg gehen.
Ich möchte aufschreien, wenn ich etwas für falsch und ungerecht halte.
Ich möchte die Welt besser zurücklassen.
Ich möchte andere Menschen berühren und mich berühren lassen.
Ich möchte echtes Leben.

Du kennst dieses Gefühl, oder? Du hättest es einfach betäuben können. Du hast dich jedoch
dazu entschlossen: Aufzustehen und auf Menschen zuzugehen. Du siehst dem Leben in die
Augen und merkst, wie echt es ist - wunderbare Erlebnisse.

So toll diese Erlebnisse auch sein mögen, sie fordern uns heraus und konfrontieren uns mit
anderen und mit uns selbst:

Warum sind die so undankbar?
Helfe ich nicht nur, um mich gut zu fühlen?
Macht das, was ich tue, wirklich Sinn?
Kann ich was verändern?

Der folgende Text möchte diesen Fragen auf den Grund gehen. Ich teile dabei meine
Erfahrungen, die ich bei der Organisation von Projekten im In- und Ausland gesammelt habe.
Recht praktische Tipps steuert Jesus bei. Du wirst circa 13 Minuten brauchen, um den Text zu
lesen.

Warnung vor dem Treten in den (arroganten) Hundekot

Wir sitzen bei einem gemütlichen Kaffee in der Wohnung einer Freundin und planen die
nächsten Schritte für unser Theaterprojekt. Ich lasse meiner Begeisterung freien Lauf: „Wir
können den jungen Flüchtlingen durch dieses Projekt helfen ganz neue Zugänge zu unserer
Gesellschaft zu bekommen und ihnen geniale Erfahrungen ermöglichen.“ Eine gute Freundin
von mir teilt diesen Enthusiasmus, ergänzt jedoch: „Wir dürfen uns nicht als Menschen sehn,
die anderen helfen. Ich sehe mich mit den Flüchtlingen auf gleicher Höhe.“ Das brachte mich
zum Nachdenken.

Ähnliche Einwürfe hörte ich immer wieder bei Planungstreffen für Sozialprojekte. Wir waren
besorgt, nicht der Arroganz auf den Leim zu gehen. Wir wollten nicht die Bessermenschen sein,
uns besser als andere fühlen, weil wir uns engagieren. Denn es ist klar: Menschen die sich „als
etwas Besseres“ fühlen, weil sie sich mit stolzer Brust für „die Armen“ engagieren, sind einfach
unsympathisch.
Als unsympathisch empfand das auch Jesus, als er durch Judäa zog. Deshalb warnte er die
Menschen davor, in diese Falle zu tappen. Jesus warnte sie, nicht vor sich her zu posaunen, wie
viel sie spenden. Und er ermunterte sie, sich zu versichern, dass es ihnen, wenn sie fasten und
beten, im Inneren nicht darum geht, dabei gesehen zu werden und das eigene Image
aufzupolieren. „Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“ Zu wirklich liebevolleren Menschen mit
mehr inneren Frieden würde sie das nämlich nicht machen. (Mat. 6.1ff)

Die Sorge, gut vor anderen dazustehen und das heimliche und tückische Bedürfnis, sich über
diejenigen zu stellen, denen man hilft, macht unfrei. Es bringt Zahnräder in unserem Kopf zu
laufen, die vergleichen, bewerten und schließlich richten. Das Jesus auch davon nicht sehr viel
hält, ist kein Geheimnis. Er ist ein vehementer Gegner dieses Vergleichens, Bewertens und
Richtens. (Mat. 7.1-6 „Wider den Richtgeist“) So nehmen wir uns selbst die wahre Freude am
Erlebnis etwas für andere zu tun.

Wer sich „als etwas Besseres“ fühlt, sperrt sich in eine „bessere Box“. Echtes Leben spielt sich
auf keinem Fall in Schachteln ab, sondern unter freiem Himmel. (Mat. 6.19-34) Es bedeutet
sein Leben in die Hand zu nehmen, frei und offen auf andere zuzugehen, um aufrichtig
einander zu helfen und wertzuschätzen. Meinte Jesus diese innere Freiheit, (man kann auch
Unschuld sagen) als er seine Jünger fragte:

Matthäus Kapitel 18
1 […] Wer ist im Himmelreich der Größte?
2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr
nicht in das Himmelreich kommen.
4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Ich kann doch nichts dafür

Jetzt hat uns unser Gewissen und die Worte Jesu eindrücklich vor den unsympathischen
arroganten Häufchen gewarnt, die auf uns immer wieder am Gehsteig lauern. Ist es überhaupt
möglich dem gerecht zu werden?

Ist es überhaupt möglich so frei zu sein?
Haben wir nicht immer Hintergedanken?
Engagiere ich mich nicht einfach nur deshalb, weil ich mich dadurch gut fühle?
Bin ich überhaupt fähig selbstlos zu handeln?
Wenn, ja. Wie kann ich das schaffen?

Mhm. Ich glaube diese Frage hätte sich einen prominenten Platz im Guinessbuch der
schwierigen Fragen verdient. Zum Verzweifeln. Auf meiner Suche nach einer lebensnahen
Antwort bin ich auf ein geflügeltes Wort gestoßen, dem Jesus seine Flügel verlieh: „Du erntest
was du säst.“

Es ist nicht unsere Schuld, wenn wir Freude empfinden und glücklich sind, wenn wir etwas für
andere tun. Wir können nichts dafür. Alles was ich aufgrund meines Einsatzes an
interkultureller Kompetenz, Managementfähigkeiten, guten Erfahrungen und
glückskeksartigen Erinnerungen gewinne, ist nicht egoistisch. Es sind die Früchte, die wir vom
Baum des Lebens ernten. Wir sollten sie wertschätzen.
„Wertschätzen“, darin sehe ich die einfache praktische Antwort auf unsere schwierige Frage.
Wir sind echt und nicht lediglich auf einem Trip emotionaler Selbstbefriedigung, wenn es uns
in erster Linie darum geht, andere „zu heben“, anstatt uns selbst hervorzutun. Es kann uns
gelingen, aus einer tiefen Wertschätzung heraus zu handeln. Aus „helfen“ wird so „lieben“ und
unser Gegenüber ein Partner auf einer spannenden Reise.

Jesus im Einsatz

Auch die Jünger Jesu gingen diesen Weg. Die Bibel berichtet uns in ausdrucksstarken Versen,
wie der Zimmermann aus Nazareth auf diesen entscheidenden Punkt hinwies.

Lukas Kapitel 22
24 Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei.
25 Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter
nennen.
26 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und
der Führende soll werden wie der Dienende.
27 Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch
sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.

Petrus und Co. blieben wie wir vom neidvollen und beklemmenden Vergleichen nicht
verschont. Jesus lehrte sie durch sein Leben, dass man echte Größe nicht zur Schau trägt („die
Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen“), sondern in jedem, noch so unbedeutend
erscheinenden, Moment verkörpert.

Matthäus Kapitel 20
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die
Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
28 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu
dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

In seinen letzten Stunden seines Lebens, als sich Jesus schweren Herzens von den Jüngern
verabschiedete, kniete er sich vor ihnen in den Staub, um ihnen die Füße zu waschen.

Johannes Kapitel 13
12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er
zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?
13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander
die Füße waschen.
15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Und gibt seinen Jüngern ein „neues Gebot“:

Johannes Kapitel 13
34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander
lieben.
35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.

Die kleinen Schritte

Jesus hat uns viele gute Ratschläge für ein Leben für und mit unseren Mitmenschen gegeben.
Und wenn man darüber nachdenkt, machen sie tatsächlich Sinn. Er ermuntert uns jeden Tag
„einander die Füße zu waschen“ um das echte Leben zu schmecken. Er erinnert uns, dass wir,
auch wenn wir „Gutes tun“, aufpassen sollen nicht in oberflächliches Angeben zu verfallen.
Schnell beginnen Zahnräder in unserem Kopf zu laufen, die vergleichen, bewerten und
schließlich richten. Und wenn wir andere richten, geht es uns nur mehr darum, uns „besser“ als
sie zu fühlen, sie nach unten zu drücken. Wer sich „als etwas Besseres“ fühlt, sperrt sich in eine
„bessere Box“. Echtes Leben spielt sich auf keinem Fall in Schachteln ab, sondern unter freiem
Himmel. Es bedeutet, vom Charakter und Potential anderer begeistert zu sein, sie in die Sonne
zu heben.

Wenn wir im Alltag anpacken und immer wieder versuchen, die Menschen durch die Augen zu
sehen, mit denen Jesus in die Augen von Petrus sah, als er ihm die Füße wusch, dann können wir
uns auf ein Leben, das fetzt, gefasst machen.

1. Korinther Kapitel 13
1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich
dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre
ich nichts.
3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte
aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht
auf.
5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das
Böse nicht nach.
6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis
vergeht.
9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich
ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von
Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch
erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
   Ein Text von Bogdan Pammer. Die zitierten Bibelstellen stammen aus der Einheitsübersetzung.
    Fotos: Gudmund Pammer

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Engelvorhersage 18.11.2013
Engelvorhersage 18.11.2013Engelvorhersage 18.11.2013
Engelvorhersage 18.11.2013Armin Kupka
 
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei Petrus
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei PetrusTobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei Petrus
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei PetrusEmergent Deutschland
 
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr Leben
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr LebenUeber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr Leben
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr LebenBenno Schmid-Wilhelm
 
DP06 Die Letzten Tage der Menschheit
DP06 Die Letzten Tage der MenschheitDP06 Die Letzten Tage der Menschheit
DP06 Die Letzten Tage der MenschheitFamilie Pammer
 
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: Praise
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: PraiseGrundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: Praise
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: PraiseFreekidstories
 
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)Simona P
 
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot Goddard
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot GoddardDas Wort - Vortrag von Neville Lancelot Goddard
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot GoddardBenno Schmid-Wilhelm
 
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit MenschenFreekidstories
 
Texte-von-Neville-Goddard-auf-Deutsch
Texte-von-Neville-Goddard-auf-DeutschTexte-von-Neville-Goddard-auf-Deutsch
Texte-von-Neville-Goddard-auf-DeutschBenno Schmid-Wilhelm
 
Encyclique lumen fidei allemand-1
Encyclique lumen fidei   allemand-1Encyclique lumen fidei   allemand-1
Encyclique lumen fidei allemand-1Marc Thill
 
Workshop Identität CONFUSION 2017 - Arne Bachmann
Workshop Identität   CONFUSION 2017 - Arne BachmannWorkshop Identität   CONFUSION 2017 - Arne Bachmann
Workshop Identität CONFUSION 2017 - Arne BachmannEmergent Deutschland
 
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...Freekidstories
 
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren   12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren Freekidstories
 

Was ist angesagt? (19)

Engelvorhersage 18.11.2013
Engelvorhersage 18.11.2013Engelvorhersage 18.11.2013
Engelvorhersage 18.11.2013
 
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei Petrus
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei PetrusTobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei Petrus
Tobias Ennulat: Verhältnis von Reden und Tun bei Petrus
 
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr Leben
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr LebenUeber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr Leben
Ueber Selbstgespraeche und Vorstellungsbilder gestalten Sie Ihr Leben
 
DP06 Die Letzten Tage der Menschheit
DP06 Die Letzten Tage der MenschheitDP06 Die Letzten Tage der Menschheit
DP06 Die Letzten Tage der Menschheit
 
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: Praise
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: PraiseGrundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: Praise
Grundlagen des Glaubens: Loben - Christian Principles: Praise
 
Missional
MissionalMissional
Missional
 
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)
Schopfungsgeheimnisse (Gottfried Mayerhofer)
 
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot Goddard
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot GoddardDas Wort - Vortrag von Neville Lancelot Goddard
Das Wort - Vortrag von Neville Lancelot Goddard
 
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen
12 Basis Grundsteine Kursus–Tiel 5A - Die goldene Regel - Erfolg mit Menschen
 
Ausdauer und Geduld
Ausdauer und GeduldAusdauer und Geduld
Ausdauer und Geduld
 
Texte-von-Neville-Goddard-auf-Deutsch
Texte-von-Neville-Goddard-auf-DeutschTexte-von-Neville-Goddard-auf-Deutsch
Texte-von-Neville-Goddard-auf-Deutsch
 
Was Neville uebers Beten sagte
Was Neville uebers Beten sagteWas Neville uebers Beten sagte
Was Neville uebers Beten sagte
 
Bewusstsein ist alles
Bewusstsein ist allesBewusstsein ist alles
Bewusstsein ist alles
 
Freiheit
FreiheitFreiheit
Freiheit
 
Encyclique lumen fidei allemand-1
Encyclique lumen fidei   allemand-1Encyclique lumen fidei   allemand-1
Encyclique lumen fidei allemand-1
 
Zustand-namens-Jesus
Zustand-namens-JesusZustand-namens-Jesus
Zustand-namens-Jesus
 
Workshop Identität CONFUSION 2017 - Arne Bachmann
Workshop Identität   CONFUSION 2017 - Arne BachmannWorkshop Identität   CONFUSION 2017 - Arne Bachmann
Workshop Identität CONFUSION 2017 - Arne Bachmann
 
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...
Fünf tipps für erfolgreichen umgang mit menschen - Five secrets to success wi...
 
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren   12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren
12 Basis Grundsteine Kursus– Teil 3B: Gebet - Mit Gott kommunizieren
 

Andere mochten auch

Etwinning qualitylabel ivoix i games
Etwinning  qualitylabel ivoix i gamesEtwinning  qualitylabel ivoix i games
Etwinning qualitylabel ivoix i gamesMarina Marino
 
Antichi Alberti Presentazione8
Antichi Alberti Presentazione8Antichi Alberti Presentazione8
Antichi Alberti Presentazione8Laura Antichi
 
Portafolio andreatoca
Portafolio andreatocaPortafolio andreatoca
Portafolio andreatocaamtocah
 
How to borrow digital magazines through ccpl
How to borrow digital magazines through ccplHow to borrow digital magazines through ccpl
How to borrow digital magazines through ccplakersmd
 

Andere mochten auch (6)

Etwinning qualitylabel ivoix i games
Etwinning  qualitylabel ivoix i gamesEtwinning  qualitylabel ivoix i games
Etwinning qualitylabel ivoix i games
 
Diapositivas configuracion
Diapositivas configuracionDiapositivas configuracion
Diapositivas configuracion
 
Antichi Alberti Presentazione8
Antichi Alberti Presentazione8Antichi Alberti Presentazione8
Antichi Alberti Presentazione8
 
Portafolio andreatoca
Portafolio andreatocaPortafolio andreatoca
Portafolio andreatoca
 
Oltre ogni muro
Oltre ogni muroOltre ogni muro
Oltre ogni muro
 
How to borrow digital magazines through ccpl
How to borrow digital magazines through ccplHow to borrow digital magazines through ccpl
How to borrow digital magazines through ccpl
 

Ähnlich wie Die mächtigen lassen sich wohltäter nennen

12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden
12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden
12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwindenFreekidstories
 
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptx
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptxPapst Franziskus in Bahrain - 3.pptx
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptxMartin M Flynn
 
Biblische Dimension der Seelsorge – Grundsatzreferat
Biblische Dimension der Seelsorge – GrundsatzreferatBiblische Dimension der Seelsorge – Grundsatzreferat
Biblische Dimension der Seelsorge – GrundsatzreferatFloh Maier
 
Wie sollen wir die Bibel studieren?
Wie sollen wir die Bibel studieren?Wie sollen wir die Bibel studieren?
Wie sollen wir die Bibel studieren?Ingo Breuer
 
Engelvorhersage 13.01.2014
Engelvorhersage 13.01.2014Engelvorhersage 13.01.2014
Engelvorhersage 13.01.2014Armin Kupka
 
Christus vivit 4,5,6 (German).pptx
Christus vivit 4,5,6 (German).pptxChristus vivit 4,5,6 (German).pptx
Christus vivit 4,5,6 (German).pptxMartin M Flynn
 
Werde wer du bist anhand der Gita
Werde wer du bist anhand der GitaWerde wer du bist anhand der Gita
Werde wer du bist anhand der Gitalezfez
 
Glaube und Wirklichkeit Flyer
Glaube und Wirklichkeit FlyerGlaube und Wirklichkeit Flyer
Glaube und Wirklichkeit FlyerFamilie Pammer
 
DP01 Als Gott mich träumte
DP01 Als Gott mich träumte DP01 Als Gott mich träumte
DP01 Als Gott mich träumte Familie Pammer
 
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?Freekidstories
 
Philosophie der Gewinner = creatoor 06
Philosophie der Gewinner = creatoor 06Philosophie der Gewinner = creatoor 06
Philosophie der Gewinner = creatoor 06Tomaz Korelc
 

Ähnlich wie Die mächtigen lassen sich wohltäter nennen (17)

Suchen zu verstehen
Suchen zu verstehen  Suchen zu verstehen
Suchen zu verstehen
 
Frühling 2012
Frühling 2012Frühling 2012
Frühling 2012
 
12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden
12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden
12 Basis Grundsteine Kursus Teil 11: Probleme überwinden
 
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptx
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptxPapst Franziskus in Bahrain - 3.pptx
Papst Franziskus in Bahrain - 3.pptx
 
Biblische Dimension der Seelsorge – Grundsatzreferat
Biblische Dimension der Seelsorge – GrundsatzreferatBiblische Dimension der Seelsorge – Grundsatzreferat
Biblische Dimension der Seelsorge – Grundsatzreferat
 
Wie sollen wir die Bibel studieren?
Wie sollen wir die Bibel studieren?Wie sollen wir die Bibel studieren?
Wie sollen wir die Bibel studieren?
 
Sommer 2011
Sommer 2011Sommer 2011
Sommer 2011
 
Engelvorhersage 13.01.2014
Engelvorhersage 13.01.2014Engelvorhersage 13.01.2014
Engelvorhersage 13.01.2014
 
Christus vivit 4,5,6 (German).pptx
Christus vivit 4,5,6 (German).pptxChristus vivit 4,5,6 (German).pptx
Christus vivit 4,5,6 (German).pptx
 
De unser Heim
De unser HeimDe unser Heim
De unser Heim
 
Werde wer du bist anhand der Gita
Werde wer du bist anhand der GitaWerde wer du bist anhand der Gita
Werde wer du bist anhand der Gita
 
Honoriere das Gute
Honoriere das GuteHonoriere das Gute
Honoriere das Gute
 
Glaube und Wirklichkeit Flyer
Glaube und Wirklichkeit FlyerGlaube und Wirklichkeit Flyer
Glaube und Wirklichkeit Flyer
 
Rogers1980a
Rogers1980aRogers1980a
Rogers1980a
 
DP01 Als Gott mich träumte
DP01 Als Gott mich träumte DP01 Als Gott mich träumte
DP01 Als Gott mich träumte
 
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?
Ist Jesus Gott? - Is Jesus God?
 
Philosophie der Gewinner = creatoor 06
Philosophie der Gewinner = creatoor 06Philosophie der Gewinner = creatoor 06
Philosophie der Gewinner = creatoor 06
 

Mehr von Familie Pammer

International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖ
International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖInternational Day of Non-Violence, Reichraming, OÖ
International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖFamilie Pammer
 
Building bridges to bethlehem
Building bridges to bethlehemBuilding bridges to bethlehem
Building bridges to bethlehemFamilie Pammer
 
Wie zufällig sind wir?
Wie zufällig sind wir?Wie zufällig sind wir?
Wie zufällig sind wir?Familie Pammer
 
Die Jungfraun und der Priester
Die Jungfraun und der PriesterDie Jungfraun und der Priester
Die Jungfraun und der PriesterFamilie Pammer
 
Wahrheit und Lüge des Kommunismus
Wahrheit und Lüge des KommunismusWahrheit und Lüge des Kommunismus
Wahrheit und Lüge des KommunismusFamilie Pammer
 
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue ErdeDP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue ErdeFamilie Pammer
 
DP09 Die Geschichte wiederholt sich
DP09 Die Geschichte wiederholt sichDP09 Die Geschichte wiederholt sich
DP09 Die Geschichte wiederholt sichFamilie Pammer
 
DP07 Alles wieder ins Lot bringen
DP07 Alles wieder ins Lot bringenDP07 Alles wieder ins Lot bringen
DP07 Alles wieder ins Lot bringenFamilie Pammer
 
DP05 Unerfüllte Sehnsüchte
DP05 Unerfüllte SehnsüchteDP05 Unerfüllte Sehnsüchte
DP05 Unerfüllte SehnsüchteFamilie Pammer
 
DP04 Schlussendlich unendlich leben
DP04 Schlussendlich unendlich lebenDP04 Schlussendlich unendlich leben
DP04 Schlussendlich unendlich lebenFamilie Pammer
 
DP03 Was will Er denn von uns
DP03 Was will Er denn von unsDP03 Was will Er denn von uns
DP03 Was will Er denn von unsFamilie Pammer
 

Mehr von Familie Pammer (20)

Tafel
TafelTafel
Tafel
 
OÖN
OÖNOÖN
OÖN
 
Brief Fischer
Brief FischerBrief Fischer
Brief Fischer
 
A4 eroeffnung
A4 eroeffnungA4 eroeffnung
A4 eroeffnung
 
Better Together
Better TogetherBetter Together
Better Together
 
International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖ
International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖInternational Day of Non-Violence, Reichraming, OÖ
International Day of Non-Violence, Reichraming, OÖ
 
Building bridges to bethlehem
Building bridges to bethlehemBuilding bridges to bethlehem
Building bridges to bethlehem
 
Plakat
PlakatPlakat
Plakat
 
Wie zufällig sind wir?
Wie zufällig sind wir?Wie zufällig sind wir?
Wie zufällig sind wir?
 
Die Jungfraun und der Priester
Die Jungfraun und der PriesterDie Jungfraun und der Priester
Die Jungfraun und der Priester
 
Evolutionflyer
EvolutionflyerEvolutionflyer
Evolutionflyer
 
Wahrheit und Lüge des Kommunismus
Wahrheit und Lüge des KommunismusWahrheit und Lüge des Kommunismus
Wahrheit und Lüge des Kommunismus
 
Geist und Materie
Geist und MaterieGeist und Materie
Geist und Materie
 
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue ErdeDP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
DP10 Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde
 
DP09 Die Geschichte wiederholt sich
DP09 Die Geschichte wiederholt sichDP09 Die Geschichte wiederholt sich
DP09 Die Geschichte wiederholt sich
 
DP08 Moses und Jesus
DP08 Moses und JesusDP08 Moses und Jesus
DP08 Moses und Jesus
 
DP07 Alles wieder ins Lot bringen
DP07 Alles wieder ins Lot bringenDP07 Alles wieder ins Lot bringen
DP07 Alles wieder ins Lot bringen
 
DP05 Unerfüllte Sehnsüchte
DP05 Unerfüllte SehnsüchteDP05 Unerfüllte Sehnsüchte
DP05 Unerfüllte Sehnsüchte
 
DP04 Schlussendlich unendlich leben
DP04 Schlussendlich unendlich lebenDP04 Schlussendlich unendlich leben
DP04 Schlussendlich unendlich leben
 
DP03 Was will Er denn von uns
DP03 Was will Er denn von unsDP03 Was will Er denn von uns
DP03 Was will Er denn von uns
 

Die mächtigen lassen sich wohltäter nennen

  • 1. „Die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen“ Der Nächstenliebe auf den Grund gehen Ich möchte nicht eingelullt vor mich hin leben. Ich möchte mich einsetzen, mein Leben schmecken und Spuren hinterlassen. Ich möchte aufstehen und meinen Weg gehen. Ich möchte aufschreien, wenn ich etwas für falsch und ungerecht halte. Ich möchte die Welt besser zurücklassen. Ich möchte andere Menschen berühren und mich berühren lassen. Ich möchte echtes Leben. Du kennst dieses Gefühl, oder? Du hättest es einfach betäuben können. Du hast dich jedoch dazu entschlossen: Aufzustehen und auf Menschen zuzugehen. Du siehst dem Leben in die Augen und merkst, wie echt es ist - wunderbare Erlebnisse. So toll diese Erlebnisse auch sein mögen, sie fordern uns heraus und konfrontieren uns mit anderen und mit uns selbst: Warum sind die so undankbar? Helfe ich nicht nur, um mich gut zu fühlen? Macht das, was ich tue, wirklich Sinn? Kann ich was verändern? Der folgende Text möchte diesen Fragen auf den Grund gehen. Ich teile dabei meine Erfahrungen, die ich bei der Organisation von Projekten im In- und Ausland gesammelt habe. Recht praktische Tipps steuert Jesus bei. Du wirst circa 13 Minuten brauchen, um den Text zu lesen. Warnung vor dem Treten in den (arroganten) Hundekot Wir sitzen bei einem gemütlichen Kaffee in der Wohnung einer Freundin und planen die nächsten Schritte für unser Theaterprojekt. Ich lasse meiner Begeisterung freien Lauf: „Wir können den jungen Flüchtlingen durch dieses Projekt helfen ganz neue Zugänge zu unserer Gesellschaft zu bekommen und ihnen geniale Erfahrungen ermöglichen.“ Eine gute Freundin von mir teilt diesen Enthusiasmus, ergänzt jedoch: „Wir dürfen uns nicht als Menschen sehn, die anderen helfen. Ich sehe mich mit den Flüchtlingen auf gleicher Höhe.“ Das brachte mich zum Nachdenken. Ähnliche Einwürfe hörte ich immer wieder bei Planungstreffen für Sozialprojekte. Wir waren besorgt, nicht der Arroganz auf den Leim zu gehen. Wir wollten nicht die Bessermenschen sein, uns besser als andere fühlen, weil wir uns engagieren. Denn es ist klar: Menschen die sich „als etwas Besseres“ fühlen, weil sie sich mit stolzer Brust für „die Armen“ engagieren, sind einfach unsympathisch.
  • 2. Als unsympathisch empfand das auch Jesus, als er durch Judäa zog. Deshalb warnte er die Menschen davor, in diese Falle zu tappen. Jesus warnte sie, nicht vor sich her zu posaunen, wie viel sie spenden. Und er ermunterte sie, sich zu versichern, dass es ihnen, wenn sie fasten und beten, im Inneren nicht darum geht, dabei gesehen zu werden und das eigene Image aufzupolieren. „Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“ Zu wirklich liebevolleren Menschen mit mehr inneren Frieden würde sie das nämlich nicht machen. (Mat. 6.1ff) Die Sorge, gut vor anderen dazustehen und das heimliche und tückische Bedürfnis, sich über diejenigen zu stellen, denen man hilft, macht unfrei. Es bringt Zahnräder in unserem Kopf zu laufen, die vergleichen, bewerten und schließlich richten. Das Jesus auch davon nicht sehr viel hält, ist kein Geheimnis. Er ist ein vehementer Gegner dieses Vergleichens, Bewertens und Richtens. (Mat. 7.1-6 „Wider den Richtgeist“) So nehmen wir uns selbst die wahre Freude am Erlebnis etwas für andere zu tun. Wer sich „als etwas Besseres“ fühlt, sperrt sich in eine „bessere Box“. Echtes Leben spielt sich auf keinem Fall in Schachteln ab, sondern unter freiem Himmel. (Mat. 6.19-34) Es bedeutet sein Leben in die Hand zu nehmen, frei und offen auf andere zuzugehen, um aufrichtig einander zu helfen und wertzuschätzen. Meinte Jesus diese innere Freiheit, (man kann auch Unschuld sagen) als er seine Jünger fragte: Matthäus Kapitel 18 1 […] Wer ist im Himmelreich der Größte? 2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. 4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. 5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. Ich kann doch nichts dafür Jetzt hat uns unser Gewissen und die Worte Jesu eindrücklich vor den unsympathischen arroganten Häufchen gewarnt, die auf uns immer wieder am Gehsteig lauern. Ist es überhaupt möglich dem gerecht zu werden? Ist es überhaupt möglich so frei zu sein? Haben wir nicht immer Hintergedanken? Engagiere ich mich nicht einfach nur deshalb, weil ich mich dadurch gut fühle? Bin ich überhaupt fähig selbstlos zu handeln? Wenn, ja. Wie kann ich das schaffen? Mhm. Ich glaube diese Frage hätte sich einen prominenten Platz im Guinessbuch der schwierigen Fragen verdient. Zum Verzweifeln. Auf meiner Suche nach einer lebensnahen Antwort bin ich auf ein geflügeltes Wort gestoßen, dem Jesus seine Flügel verlieh: „Du erntest was du säst.“ Es ist nicht unsere Schuld, wenn wir Freude empfinden und glücklich sind, wenn wir etwas für andere tun. Wir können nichts dafür. Alles was ich aufgrund meines Einsatzes an interkultureller Kompetenz, Managementfähigkeiten, guten Erfahrungen und glückskeksartigen Erinnerungen gewinne, ist nicht egoistisch. Es sind die Früchte, die wir vom Baum des Lebens ernten. Wir sollten sie wertschätzen.
  • 3. „Wertschätzen“, darin sehe ich die einfache praktische Antwort auf unsere schwierige Frage. Wir sind echt und nicht lediglich auf einem Trip emotionaler Selbstbefriedigung, wenn es uns in erster Linie darum geht, andere „zu heben“, anstatt uns selbst hervorzutun. Es kann uns gelingen, aus einer tiefen Wertschätzung heraus zu handeln. Aus „helfen“ wird so „lieben“ und unser Gegenüber ein Partner auf einer spannenden Reise. Jesus im Einsatz Auch die Jünger Jesu gingen diesen Weg. Die Bibel berichtet uns in ausdrucksstarken Versen, wie der Zimmermann aus Nazareth auf diesen entscheidenden Punkt hinwies. Lukas Kapitel 22 24 Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. 25 Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. 26 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende. 27 Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. Petrus und Co. blieben wie wir vom neidvollen und beklemmenden Vergleichen nicht verschont. Jesus lehrte sie durch sein Leben, dass man echte Größe nicht zur Schau trägt („die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen“), sondern in jedem, noch so unbedeutend erscheinenden, Moment verkörpert. Matthäus Kapitel 20 25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. 26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, 27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. 28 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. In seinen letzten Stunden seines Lebens, als sich Jesus schweren Herzens von den Jüngern verabschiedete, kniete er sich vor ihnen in den Staub, um ihnen die Füße zu waschen. Johannes Kapitel 13 12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? 13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. 14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. 15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Und gibt seinen Jüngern ein „neues Gebot“: Johannes Kapitel 13 34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. 35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. Die kleinen Schritte Jesus hat uns viele gute Ratschläge für ein Leben für und mit unseren Mitmenschen gegeben. Und wenn man darüber nachdenkt, machen sie tatsächlich Sinn. Er ermuntert uns jeden Tag „einander die Füße zu waschen“ um das echte Leben zu schmecken. Er erinnert uns, dass wir, auch wenn wir „Gutes tun“, aufpassen sollen nicht in oberflächliches Angeben zu verfallen.
  • 4. Schnell beginnen Zahnräder in unserem Kopf zu laufen, die vergleichen, bewerten und schließlich richten. Und wenn wir andere richten, geht es uns nur mehr darum, uns „besser“ als sie zu fühlen, sie nach unten zu drücken. Wer sich „als etwas Besseres“ fühlt, sperrt sich in eine „bessere Box“. Echtes Leben spielt sich auf keinem Fall in Schachteln ab, sondern unter freiem Himmel. Es bedeutet, vom Charakter und Potential anderer begeistert zu sein, sie in die Sonne zu heben. Wenn wir im Alltag anpacken und immer wieder versuchen, die Menschen durch die Augen zu sehen, mit denen Jesus in die Augen von Petrus sah, als er ihm die Füße wusch, dann können wir uns auf ein Leben, das fetzt, gefasst machen. 1. Korinther Kapitel 13 1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. 4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. 5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. 8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; 10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. 11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. 12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. 13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
  • 5. Ein Text von Bogdan Pammer. Die zitierten Bibelstellen stammen aus der Einheitsübersetzung. Fotos: Gudmund Pammer