04.14 Hypophysenerkrankungen. Ratgeber für die Hypophyse
25b Dermatologie. Das einfache Analekzem und seine benignen Simulatoren.
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Das Analekzem und seine benignen Simulatoren
Article in Der Hautarzt · March 2004
DOI: 10.1007/s00105-004-0700-0
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Bernhard H Lenhard
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Wolfgang Hartschuh
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3. Leitthema
| Der Hautarzt 3 · 2004
260
Tabelle 2
Seltenere Simulatoren
des Analekzems
Morbus Hailey Hailey
Pemphigus vegetans
Akrodermatitis enteropathica
Oxyuriasis
Tabelle 1
Therapie des Analekzems
Sanierung der proktologischen Grund-
bzw.Begleiterkrankung
Meidung von Irritanzien und potenziellen
Allergenen
Seifenfreie Reinigung des Afters mit klarem
Wasser
Anwendung von Zinkzubereitungen und
Adstringenzien
Kurzfristig Steroide
Pimecrolimus,Tacrolimus beim atopischen
Analekzem
pische Ekzem, ebenso wie Ellenbeugen
und Kniekehlen,bei denen Haut an Haut
liegt, sodass davon auszugehen ist, dass
das Feuchtraummilieu mit der Absonde-
rung von Schweiß für die Ekzementste-
hung auch in der Analregion ursächlich
diewesentlicheRollespielt.Sezernierende
proktologischeErkrankungenwieeinHä-
morrhoidalleidenkönnenhierbeizusätz-
lich eine Triggerfunktion übernehmen.
Leitsymptom des atopischen Analek-
zems ist der außerordentliche Juckreiz.
Hervorzuheben ist dabei,dass bei Atopi-
kern oft auch bei diskretem Hämorrhoi-
dalbefund ein massiver analer Pruritus
beklagt wird.Bei einer auffallenden Dis-
krepanz zwischen einem relativ wenig
ausgeprägten klinischen Befund und der
AngabeeinesquälendenJuckreizeseiner-
seitssowiebeieinemextremlichenifizier-
tem Ekzem sollte deshalb an diesen Ek-
zemtyp gedacht werden.
Kontaktallergisches Ekzem
Streuherde bei scharf begrenztem Ekzem
weisen auf ein kontaktallergisches Ge-
schehen hin.Dieser Ekzemform liegt ein
spezifischer immunologisch vermittelter
Vorgang,eine allergische Typ-IV-Reakti-
on nach Coombs und Gell,zugrunde.Als
auslösende Agenzien kommen Inhalts-
stoffevonHautpflegemitteln,Intimsprays,
ToilettentüchernundProktologikainFra-
ge. Besonders häufig sind Duftstoffe die
Auslöser.Weitere Beispiele sind Mafenid,
Hexylresorcin, Lidocain, Albothyl®, Ka-
millenextrakt,Chininsulfat,Menthol [17]
undBufexamac[13].BeimToilettenpapier
sind Kathon C6 und Euxyl K400 poten-
zielle Auslöser [5]. Eine Sensibilisierung
ist entsprechend dem immunologischen
Vorgang vor allem nach jahrelangem Ge-
brauch der jeweiligen Substanz möglich.
Diagnostik
BeiallenAnalekzemenmussgenerelleine
proktologische Abklärung mit rektal-di-
gitalerAustastung,ProktoskopieundRek-
toskopie erfolgen.RoutinemäßigeAbstri-
che auf pathogene Keime sind hingegen
überflüssig und sollten ggf.speziellen er-
regerbedingtenKrankheitsbildernvorbe-
halten bleiben.
Irritativ-toxisches Analekzem
Beim irritativ-toxischenAnalekzem liegt
nahezu immer eine proktologische
Grunderkrankung vor,die abgeklärt wer-
den muss.
Atopisches Analekzem
Zum Nachweis einer atopischen Diathese
kann der ErlangerAtopiescore eingesetzt
werden. Eine Untersuchung des gesam-
ten Integuments ist unerlässlich.
Allergisches Kontaktekzem
EineausführlicheAnamneseübermögliche
zeitliche Zusammenhänge zwischen der
Anwendung eines Externums und dem
Auftreten der Hautveränderungen ist das
wichtigste diagnostische Instrument. Die
Bestätigung einer Sensibilisierung erfolgt
imerscheinungsfreienIntervallmittelsEpi-
kutantestung entsprechend den Richtlini-
en der Deutschen Kontaktallergiegruppe
(DKG). Gängige Externa der Analregion
stehenimTestblockExterna/Salbengrund-
lagensowiedemTestblockAnaltherapeu-
tikaderDKGzurVerfügung.Nebendenzu
testendenSubstanzensolltedieStandard-
reihemitgeführtwerden.EineAblesungist
nach 48 h und nach 72 h erforderlich.
Therapie
Bei allen Ekzemformen ist ggf.die Sanie-
rung der proktologischen Grunderkran-
kung erforderlich (⊡ Tabelle 1)!
Irritativ-toxisches Ekzem
Grundvoraussetzung ist dieVermeidung
irritativer Faktoren.Zur Elimination von
Sekretempfiehltsichdasregelmäßigesei-
fenfreie Reinigen des Afters mit klarem
Wasser. Bei der lokalen Anwendung von
Zinkzubereitungen sollte generell Lotio-
nen und Pasten derVorzug gegeben wer-
den,da fetthaltige Externa das Okklusiv-
milieu der Anokruralregion verstärken.
Die adstringierende Wirkung syntheti-
scherGerbstoffe(Tannolact®,Tannosynt®)
führt zur Schorfbildung und Reduktion
der Schweißbildung. Beim nässenden
AnalekzemmindertdieSchorfbildungdie
übermäßige Feuchtigkeitsentwicklung
und verringert somit die Möglichkeit ei-
ner bakteriellen und/oder mykotischen
Superinfektion.Darüberhinaushabensie
einen antipruriginösen und antiinflam-
matorischen Effekt [18]. In Einzelfällen
kann auch ein niedrig dosiertes lokales
Steroid (1% Hydrocortison) zur kurzfris-
tigen Anwendung kommen.
Atopisches Analekzem
Auch bei einem vergleichsweise minima-
len Hämorrhoidalbefund kann probato-
rischeinSklerosierungsversuchangezeigt
sein. Kommt es nach maximal 3 Sklero-
sierungen zu keiner Befundbesserung,
sollten weitere Sklerosierungsversuche
unterbleiben (cave:Gefahr der Überskle-
rosierung!). Bei bereits lange bestehen-
dem Ekzem mit dem Bild eines Lichen
simplex chronicus kann im Allgemeinen
keine Befundbesserung mehr durch eine
Sklerosierungstherapie erwartet werden.
Aufgrund des chronisch-rezidivierenden
VerlaufsdiesesEkzemtypsempfiehltsich,
diePatientenineineIntervalltherapieein-
zuweisen,beiderTeerpräparateundkurz-
fristig schwache bis mittelstarke lokale
Kortikosteroide (Hydrocortison bzw.Be-
tamethason) zur Anwendung kommen.
5. Leitthema
| Der Hautarzt 3 · 2004
262
Abb. 1 ▲57-jähriger Patient.Juckend-nässende
Hautveränderungen perianal seit vielen Jahren
Abb. 2 47-jähriger Pati-
ent.Juckende Hautverän-
derungen seit vielen Jah-
ren,vor ca.10 Jahren
schmerzhafte Schwellung
am After
Abb. 3 48-jährige Pati-
entin.Akut aufgetretenes,
leuchtend rotes makulopa-
pulöses Exanthem anoge-
nital/gluteal und dissemi-
nierte erythromatöse Ma-
kulae am Stamm,aufge-
treten einigeTage nach
Anwendung eines Hämor-
rhoidaltherapeutikums
Abb. 4 ▲45-jährigerPatient.Seitlangembeste-
henderheftigsterJuckreizamAfter,seitderKind-
heitbekannteallergischeRhinokonjunktivitis
Abb. 5 ▲39-jähriger Patient.Isolierter rötlicher
plaque an der Rima ani,wenig juckend,am üb-
rigen Integument keine Hautveränderungen
Abb. 6 ▲ 55-jährige Patientin.Seit ca.6 Mona-
ten perianal mäßig juckende Hautveränderun-
gen
6. zugehen; es fehlt hierzu jedoch eine gesi-
cherte Datenlage.
▃ Risiko beim anogenitalen Lichen sclero-
sus et atrophicus: Übergang in ein Carci-
noma spinocellulare
InErgänzungzudenherkömmlicheneher
unbefriedigenden Therapiemöglichkei-
tendesLichensclerosusetatrophicusstellt
Tacrolimus eine neue interessante Thera-
pieoption dar [16],deren langfristiger Er-
folg an größeren Fallzahlen einer genaue-
ren Beurteilung bedarf.
Lichen ruber planus
Beim Lichen ruber planus kann neben
den Prädilektionsstellen an den Unterar-
men,dem Malleolarbereich und den Un-
terschenkeln – für die Proktologie be-
deutsam – auch die Sakral-,Gluteal- oder
die Anogenitalregion befallen sein. Die
Diagnose wird ebenfalls histologisch ge-
sichert.KlinischeVerlaufskontrollen mit
Kontrollbiopsien bei therapieresistentem
Verlauf,insbesondere aber bei Progredi-
enz,sind aufgrund des möglichen Über-
gangs in ein Carcinoma spinocellulare
unbedingt erforderlich.Auch beim ana-
len Lichen ruber gibt es keine gesicherte
Datenlage zum Risiko einer karzinoma-
tösen Entartung im Gegensatz zum ora-
len Lichen ruber,bei dem in der Literatur
ein Entartungsrisiko von weniger als 1%
[2] bis 10% [1] angegeben wird.Dabei ent-
stammen die hohen Prozentangaben in
der Regel Studien mit kleinen Fallzahlen,
während bei größeren Untersuchungen
an über 200 Patienten die Häufigkeit
deutlich unter 10%,teilweise sogar unter
1% lag [6,9,20].
▃ Gefahr der karzinomatösen Entartung bei
analem Lichen ruber planus!
Erste Ergebnisse sprechen dafür,dass Ta-
crolimusauchhiereinewirkungsvolleBe-
handlungsmöglichkeit darstellt [16].
Tinea perianalis
Das sich gelegentlich symmetrisch über
beide Glutäen zentrifugal ausbreitende
Erythem ist durch einen aktiven
Randsaum charakterisiert.Bedingt durch
Mazerationseffekte fehlt auch hier häufig
die sonst typische Schuppung.Der Nach-
weis der doppelkonturierten und septier-
ten Myzelen kann schnell im Nativpräpa-
rat vom aktiven Randsaum oder mit ei-
nem Flachbiopsat histologisch (PAS-Fär-
bung) erfolgen, die Differenzierung ggf.
in der Kultur.
DieTherapiebestehtinderlokalenAp-
plikation ketoconazolhaltiger Cremes
oder ggf.einer systemischen Therapie.
Anale Candidose
Charakteristisch für eine Candidamykose
sind multiple kleine Satellitenläsionen im
Randbereich des scharf begrenzten Ery-
thems. Der Erregernachweis erfolgt mit-
telseinesAbstriches,mikroskopischimDi-
rektpräparat oder kulturell. Beim Gesun-
densindCandidamykosenäußerstselten.
Ein Immundefekt und ein Diabetes melli-
tusmüssendaherausgeschlossenwerden.
Die Behandlung der analen Candido-
se besteht im Auftragen nystatinhaltiger
Pasten oder Lotionen. Eine gleichzeitig
bestehende intestinale Candidose sollte
intern mitbehandelt werden.
Erythrasma
Eine Infektion mit dem Pigment produ-
zierenden Corynebacterium minutissi-
mum führt zu einem scharf begrenzten
Erythem,das Pruritus oder Brennen ver-
ursachen kann. Unter der Wood-Lampe
(UVA-Licht, 366 nm) kommt es zu einer
charakteristischen korallen- oder lachs-
roten Fluoreszenz des Porphyrins in der
Haut. Bei Patienten, die eine gründliche
Analhygiene praktizieren,kann die Fluo-
reszenz fehlen, wenn die wasserlöslichen
Porphyrineabgewaschenwurden.Deshalb
sollte die Untersuchung mit der Wood-
LampeidealerweisemorgensvordemWa-
schen durchgeführt werden. Behandelt
wirdmiteinemerythromycinhaltigenGel
odereinerimidazolhaltigenCreme,imFal-
le eines Rezidivs mit Erythromycin per-
oral4-mal250mgtäglichüber14Tage[17].
Perianale Streptokokkendermatitis
Bei der perianalen streptogenen Derma-
titis handelt es sich um eine ausschließ-
lich kutane Erkrankung im Perianalbe-
reich,dievorzugsweiseKinderbetrifft.Sie
zeigt sich als scharf begrenztes Erythem,
gelegentlich mit randständigen Pusteln,
häufig in Assoziation mit einem Impe-
tigoherd an einer anderen Körperstelle
[4].Der Nachweis der betahämolysieren-
den Streptokokken der Gruppe A erfolgt
in der Kultur. Der Allgemeinzustand des
Patienten ist im Gegensatz zum Erysipel
nicht beeinträchtigt (kein Fieber, kein
Schüttelfrost). Die Therapie der Wahl ist
PenicillinVperoral100.000IE/kgKG/Tag
über 10–14 Tage [12].Bei einer Penicillin-
allergie wird Erythromycin empfohlen.
Seltenere Simulatoren
des Analekzems
In ⊡ Tabelle 2 finden sich weitere, aller-
dings deutlich seltener auftretende Er-
krankungen,die ein Analekzem simulie-
ren können.
Fazit für die Praxis
Zur präzisen diagnostischen Einordnung ei-
nes Analekzems und seiner Simulatoren ist
neben der Anamnese und Inspektion auch
eine vollständige proktologische Untersu-
chung einschließlich Proktoskopie und Rek-
toskopie,ggf.mit histologischer Untersu-
chung,in vielen Fällen auch eine klinische
Untersuchung des gesamten Integuments
unbedingt erforderlich.Beim Analekzem,der
Psoriasis inversa,dem Lichen ruber und dem
Lichen sclerosus et atrophicus steht aufgrund
des möglichenTriggereffektes,bei den 3
Der Hautarzt 3 · 2004 | 263
Abb. 7 ▲59-jährige Patientin.Seit mehreren
Jahren Juckreiz am After;weißliche Hautverän-
derungen langsam progredient
7. letztgenannten Erkrankungen im Sinne des
Köbner-Phänomens [7] zunächst die Sanie-
rung des Hämorrhoidalleidens oder einer an-
deren proktologischen Grunderkrankung im
Vordergrund.Bei einer symptomatischen Lo-
kalbehandlung sind allgemein Lotionen und
Pasten gegenüber fetthaltigenTopika zu be-
vorzugen,da Letztere den Effekt der feuchten
Kammer verstärken.Bei therapieresistentem,
ekzemartigemVerlauf des Analekzems oder
Progredienz sollte unbedingt eine histologi-
sche Abklärung angestrebt werden,um die
diagnostische Einschätzung zu überprüfen.
Korrespondierender Autor
Dr.S.Proske
Universitäts-Hautklinik
Heidelberg,
Voßstraße 2,69115 Heidelberg
E-Mail: Sylvia_Proske@
med.uni-heidelberg.de
Interessenkonflikt: Der korrespondierende Autor
versichert,dass keineVerbindungen mit einer Firma,
deren Produkt in dem Artikel genannt ist,oder einer
Firma,die ein Konkurrenzprodukt vertreibt,bestehen.
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| Der Hautarzt 3 · 2004
264
Infobox
Diagnosen der in Abbildung 1–7
dargestellten Fälle
Abb.1: Irritativ-toxisches Analekzem
bei Hämorrhoiden Grad III
Abb.2: Irritativ-toxisches Analekzem mit
spaltförmiger Fistelöffnung bei 7 Uhr SSL
Abb.3: Allergisches Kontaktekzem bei
Typ-IV-Sensibilisierung gegen Bufexamac
Abb.4: Chronisch lichenifiziertes Analekzem
(Maximalform) bei Atopie
Abb.5: Psoriasis inversa
Abb.6: Analer Lichen sclerosus et atrophicus
Abb.7: Genitoanaler Lichen ruber planus
Hautkrebs: Auch Chemotherapie
spornt das Immunsystem an
Im Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs
(Melanom) spielt das Immunsystem eine maß-
gebliche Rolle.Den Patienten wird darum häu-
fig Interleukin-2 verabreicht,ein körpereigener
Botenstoff,der dieT-Zellen des Immunsystems
aufTrab bringt.Dieser Effekt tritt offenbar auch
im Zuge einer Chemotherapie auf.Dies ist das
Ergebnis einer von derWilhelm-Sander-Stif-
tung geförderten Studie an der Hautklinik der
UniWürzburg („IdenticalT-cell ReceptorTrans-
cripts in Multiple Melanoma Metastases”
,Can-
cer Research 2002,62(20),5664-5667).
Interleukin-2 fungiert im Immunsystem als
Wachstumsfaktor für dieT-Zellen.VonTiermo-
dellen ist bekannt,dass eine Behandlung mit
diesem Botenstoff die bereits existierende Im-
munantwort gegen Melanome verstärkt.Das
Interleukin bewirkt außerdem,dass identische
T-Zellen nicht auf eine einzelne Metastase be-
grenzt bleiben,sondern auch in anderen Meta-
stasen auffindbar sind.Dass dies auch beim
Menschen so ist,haben dieWürzburgerWis-
senschaftler an verschiedenen Melanomen
nachgewiesen.Zusätzlich fanden sie heraus,
dass diese Effekte auch bei Patienten auftre-
ten,die kein Interleukin-2,sondern nur eine
Chemotherapie erhalten hatten.
Die Krebsbehandlung mit Interleukin-2 wird
dadurch jedoch nicht überflüssig.In derWürz-
burger Studie wurden nur dieT-Zellen betrach-
tet und nicht die anderen Faktoren,die das Im-
munsystem beeinflussen.Außerdem unter-
suchten die Forscher zwar dieVerteilung derT-
Zellen,nicht aber deren Aktivierungszustand.
Hierzu laufen zurzeit mit Unterstützung durch
die Sander-Stiftung weitere Analysen.
Quelle:UniversitätWürzburg
Fachnachricht
8. 123
(175 x 240 mm)
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