SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 1
Downloaden Sie, um offline zu lesen
11
Immobilien
wirtschaftsblatt.at
FREITAG, 9. JÄNNER 2015
DIE 10 TEUERSTEN WOLKENKRATZER DER WELT
Baukosten in Mrd. US-$4
3
2
1
3,9
1,9 1,9
1,76
1,5
1,4
1,03 1,0
PPP
AAA
LLL
AAA
ZZZ
ZZZ
OOO
SydneyNew York Las Vegas London Taipeh Dubai Singapur
20122007 2004 2010 2013 19922014
Hamburg New York
2009in Bau
Huzhou
2014
Burj
Khalifa
1,5
1,0
Bank of
America
Tower
WirtschaftsBlatt Grafik/Veis
One World
Trade Center
The
Palazzo
The
Shard
Sheraton
Huzhou Capita
Green
Elbphilharmonie
Chifley
Tower
Taipei
101
541,3m
310m
508m
828m
102m
242m
110m
366m
241m
196m
Quelle: www.emporis.de
Deutschland
1
Milliarde€Rund eineMilliarde €
mehr alsgeplantkosten die40
größtenBauprojekteder deut-
schen Bundesregierung.Lediglich
14der 40Projektebewegensich
(noch) imKostenrahmen, heißtes
ineinem Artikel auf „SpiegelOn-
line“, der sichauf einen internen
Berichtder Bundesbauministerin
bezieht. Sokostetbeispielsweise
dasFriedrich-Loeffler-Institut190
Millionen €mehr alsgeplant. Be-
reitssieben Malmusste der
Bundestag hierfür neue Mittel
bewilligen. In dem Hochsicher-
heitstraktsollen Tierseuchen und
Viren erforschtwerden.
Teure Bauprojekte
„Man will zu viel für zu wenig“
Egal ob Flughafen, Bahn-
hof oder Konzerthaus:
Europaweit werden
Großbauprojekte fast
immer teurer als ge-
plant. Die Gründe sind
bekannt – und teilweise
simpel.
WIEN. Am Ende hat es auch die
Philharmonie de Paris erwischt:
Statt 170 Millionen € kostet das
Konzerthaus von Jean Nouvel 380
Millionen €. Die Eröffnung ist
kommende Woche – zwei Jahre
später als geplant. Egal ob Flug-
hafen, Bahnhof oder Konzerthaus:
Großbauprojekte werden fast im-
mer teurer als geplant. Die Uni-
versität Oxford hat 260 Projekte
weltweit untersucht – neun von
zehn öffentlichen Bauvorhaben
werden demnach teurer als ge-
plant. Im Durchschnitt seien die
Kosten anfangs um etwa 30 Pro-
zent zu niedrig angesetzt.
Jürgen Lauber, Ingenieur und
Autor des Buches „BauWesen –
BauUnwesen“ wundert das nicht.
„Bauprojekte gehen nicht schief.
Sie starten schief.“ Der Grund ist
simpel: Man will zu viel für zu
wenig. „Dann hat man ein unrea-
listisches Budget und bekommt
unredliche Angebote.“ Die
schlechten Kostenschätzungen
tauchen später in Form von
Nachträgen wieder im Budget auf
– und sind für Bauunternehmen
ein unverzichtbarer Bestandteil
ihrer Einnahmen. „Sie müssen da-
für sorgen, dass es teurer kommt,
sonst zahlen sie ja drauf.“
Spielregeln beachten
Laut Wolfgang Kradischnig, Ge-
schäftsführer der Delta Holding
GmbH, gelingt es aber sehr wohl,
Großprojekte zielgenau zu lan-
den. „Es müssen nur ein paar
Spielregeln beachtet werden.“
Delta betreut jährlich Bauprojekte
im Gesamtwert von rund einer
Milliarde €. Eine dieser Spiel-
regeln ist eine klare Kommunika-
tion, schließlich laufen Groß-
projekte über viele Jahre. „Bei
einem Großprojekt von 500 Mil-
lionen € über sechs Jahre habe
ich 70 bis 80 Millionen € allein an
Indexentwicklung. Ich muss also
sauber kommunizieren, auf wel-
cher Indexbasis die ursprüngliche
Kostenbasis erstellt wurde.“
Aber auch Know-how und das
Thema Vertrauen spielen für Kra-
dischnig eine große Rolle. „Der
Billigste ist meist nicht der, der
das meiste Wissen und Know-
how einbringt. Auch werden viele
Großprojekte zu Tode organisiert
und der Mensch mit seinem Krea-
tivpotenzial ausgeschaltet. Statt
Lösungen werden oft Absiche-
rungen gesucht.“ Hinzu kommt:
„Wenn der Auftraggeber nicht
weiß, was er eigentlich will, dann
stimmen auch im Nachhinein die
Kosten nicht.“ Eine professionelle
(externe) Projektsteuerung kann
hier helfen. „Bauen ist für viele
nicht Tagesgeschäft“, weiß Kra-
dischnig. „Da kann man sich stär-
ken. Entscheiden muss man trotz-
dem.“ Wichtig ist es, Reserven
etwa bei Kosten oder Terminen
einzuplanen. „Sonst geht irgend-
wann die Luft aus. Gute Baupro-
jekte haben ein Reservemanage-
ment. Dieses weiß, wo Gefahren-
potenziale sind, und belegt das
mit entsprechenden Reserven.“
Delta hat schon Aufträge an Kon-
kurrenten verloren, die verspro-
chen haben, dass sie um 20 bis 30
Prozent billiger liefern können.
„Am Ende wurde so abgerechnet,
wie wir budgetiert haben.“
Sind die Kosten ersichtlich aus
dem Ruder gelaufen, fallen laut
Lauber auch die Hemmungen.
„Wenn das Budget schon jenseits
von Gut und Böse ist, nimmt man
die goldenen Wasserhähne und
die Klobürsten um 1000 € auch
noch dazu.“ Seine „Lieblingsbau-
stelle“ ist diesbezüglich der Bun-
desnachrichtendienst in Berlin, wo
der Bauzaun noch ein Jahr nach
Fertigstellung trotz Mietkosten
einfach stehen gelassen wurde.
Freilich war das kein gewöhn-
licher Bauzaun, sondern ein Hoch-
sicherheitszaun mit Kameras und
Bewegungsmeldern. „Das spielt
keine Rolle, wenn man eh schon
200 Millionen € darüber ist.“
865 statt 76 Millionen €
Bei Prestigeprojekten kommt hin-
zu, dass beim Start das Budget auf
ein für die Bevölkerung „akzepta-
bles Niveau“ gesetzt wird. Als
Paradebeispiel wird hierfür im-
mer wieder gern die Hamburger
Elbphilharmonie genannt. Ur-
sprünglich um 76 Millionen € ab-
gesegnet, lagen die Kosten bei
Grundsteinlegung schon bei 242
Millionen €. Aktuell werden 865
Millionen € kommuniziert. Statt
2010 wird der Konzertbau erst im
Jänner 2017 eröffnen – auch
wegen eines langen Baustillstands.
Doch wann gilt ein Bauprojekt
als gescheitert? Lauber: „In der
Schweiz ist ein Projekt geschei-
tert, wenn es fünf Prozent über
dem Budget liegt. Das überlebt
kein Verantwortlicher. In
Deutschland muss es in Richtung
50 Prozent gehen.“ Aus Sicht des
Bauherren gibt es den Stempel
„Gescheitert“, wenn das Baupro-
jekt dem Investor schadet. „Für
den Auftragnehmer ist es wieder-
um lange nicht gescheitert, wenn
er sich darauf eingestellt hat. Für
den ist das eine Goldmine. Allein
in Deutschland ist das Bauen in
den letzten zehn Jahren um 28
Prozent teurer geworden. Das
Geld hat irgendwer kassiert – und
es waren nicht die Bauarbeiter.“
Die Lösung des Problems ist aus
seiner Sicht einfach: „Manipula-
tionen von Baubudgets müssen
unter Strafe gestellt werden.“
KATHRIN GULNERITS
kathrin.gulnerits@wirtschaftsblatt.at
Beigestellt
„Wenn das Budget jenseits
von Gut und Böse ist, nimmt
man die goldenen Wasser-
hähne auch noch dazu.
Jürgen Lauber
Ingenieur und Buchautor
Deltat
„Der Billigste ist meist nicht
der, der das meiste Wissen
und Know-how einbringt.
Wolfgang Kradischnig
Delta Holding GmbH
Wohnimmobilien
Weniger
Bewegung in
Deutschland
BERLIN. Knapp 12,1 Milliarden €
wurden 2014 laut Immobilienbera-
ter Savills in deutsche Wohn-
immobilienpakete investiert. Das
sind zwei Milliarden € (14 Pro-
zent) weniger als 2013. Stabil ist
hingegen die Zahl der gehandelten
Portfolios und Wohneinheiten ge-
blieben. Insgesamt wechselten
mehr als 225.800 Einheiten (2013:
223.500) im Rahmen von 201
Transaktionen (2013: 217) den
Eigentümer. „Bis 2013 spielte sich
das Geschehen im Wesentlichen
in Berlin und Süddeutschland ab.
Im letzten Jahr dagegen wurden in
fast allen Bundesländern jeweils
mehrere Tausend Wohneinheiten
gehandelt“, sagt Karsten Neme-
cek, Managing Director Corporate
Finance-Valuation bei Savills.
Österreicher spielen mit
Die prägenden Akteure auf der
Käuferseite waren Immobi-
lien-AGs. Sie investierten mehr
als sechs Milliarden € in deutsche
Wohnungspakete, gefolgt von
nicht börsenotierten Wohnungs-
baugesellschaften, die rund 2,1
Milliarden € investierten. Der
Blick auf die Investorenherkunft
zeigt, dass 77 Prozent des gesam-
ten Transaktionsvolumens auf
deutsche Käufer entfielen. Auf
Rang zwei landen Investoren aus
Österreich (neun Prozent), ge-
folgt von US-amerikanischen In-
vestoren (fünf Prozent). Auf Ver-
käuferseite sind vor allem Pri-
vate-Equity-Fonds sowie sonstige
Fonds-/Asset-Manager aktiv. Sie
haben im vergangenen Jahr Woh-
nungspakete für zwei Milliarden
€ bzw. 1,3 Milliarden € verkauft.
Auch die Verkäufer kamen mehr-
heitlich aus Deutschland (51 Pro-
zent), gefolgt von den USA (21
Prozent) sowie der Schweiz
(neun Prozent).
Auch 2015 werden laut Savills
börsenotierte Immobiliengesell-
schaften das Transaktionsge-
schehen dominieren. Allerdings
werden viele der großen Trans-
aktionen in Form von Unterneh-
mensübernahmen und -zusam-
menschlüssen stattfinden. Unter
anderem steht der Zusammen-
schluss von Annington und Gag-
fah an. (gul)
Berlin steht nicht mehr allein im
Mittelpunkt der Investoren. Colourbox.de
www.ehl.at
EHL - 365 Tage die
beste Beratung!
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer wiblatt-gulnerits - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Was ist angesagt? (6)

[DE] Vom Wert der Information | Ulrich Kampffmeyer | DMS EXPO Keynote
[DE] Vom Wert der Information | Ulrich Kampffmeyer | DMS EXPO Keynote[DE] Vom Wert der Information | Ulrich Kampffmeyer | DMS EXPO Keynote
[DE] Vom Wert der Information | Ulrich Kampffmeyer | DMS EXPO Keynote
 
meldung.pdf
meldung.pdfmeldung.pdf
meldung.pdf
 
Immobilienmarkt in der C Lage - Hilfe gegen Wohnungsnot
Immobilienmarkt in der C Lage - Hilfe gegen WohnungsnotImmobilienmarkt in der C Lage - Hilfe gegen Wohnungsnot
Immobilienmarkt in der C Lage - Hilfe gegen Wohnungsnot
 
BranchenThemen Bau & Immobilien Gesamtübersicht 2013
BranchenThemen Bau & Immobilien Gesamtübersicht 2013  BranchenThemen Bau & Immobilien Gesamtübersicht 2013
BranchenThemen Bau & Immobilien Gesamtübersicht 2013
 
EUREB-BRAND RANKING TOP 5 PROJEKTSTEUERER_DEUTSCHLAND
EUREB-BRAND RANKING TOP 5 PROJEKTSTEUERER_DEUTSCHLANDEUREB-BRAND RANKING TOP 5 PROJEKTSTEUERER_DEUTSCHLAND
EUREB-BRAND RANKING TOP 5 PROJEKTSTEUERER_DEUTSCHLAND
 
Flyer projektmanagement OV - Project management in the Public Sector
Flyer projektmanagement OV - Project management in the Public SectorFlyer projektmanagement OV - Project management in the Public Sector
Flyer projektmanagement OV - Project management in the Public Sector
 

Ähnlich wie Wirtschaftsblatt at januar 2015

Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AG
Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AGAusblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AG
Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AGolik88
 
Büroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstand
Büroimmobilienmarkt: Angst vor LeerstandBüroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstand
Büroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstandolik88
 
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunft
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die ZukunftPREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunft
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunftolik88
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppeChristiane Lindig
 
Htw vortrag pick 2010-12-21
Htw vortrag pick 2010-12-21Htw vortrag pick 2010-12-21
Htw vortrag pick 2010-12-21aloahe2
 
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017Neuhuber
 
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2Ellwanger & Geiger Privatbankiers
 
Stärke Europas in der Krise?
Stärke Europas in der Krise?Stärke Europas in der Krise?
Stärke Europas in der Krise?olik88
 
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilien
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische BüroimmobilienImmobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilien
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilienolik88
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppeChristiane Lindig
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppeChristiane Lindig
 
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"olik88
 
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018EY
 
Immobilienmessen: Erfolg durch Qualität
Immobilienmessen: Erfolg durch QualitätImmobilienmessen: Erfolg durch Qualität
Immobilienmessen: Erfolg durch QualitätBettina Mundt
 
Fintech Geschichte in der DACH-Region von Elinext
Fintech Geschichte in der DACH-Region von ElinextFintech Geschichte in der DACH-Region von Elinext
Fintech Geschichte in der DACH-Region von ElinextElinext
 
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...Jürgen Lauber
 

Ähnlich wie Wirtschaftsblatt at januar 2015 (20)

Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AG
Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AGAusblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AG
Ausblick Investmentmarkt Büroimmobilien 2020 - Preos Real Estate AG
 
Büroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstand
Büroimmobilienmarkt: Angst vor LeerstandBüroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstand
Büroimmobilienmarkt: Angst vor Leerstand
 
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunft
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die ZukunftPREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunft
PREOS Real Estate AG - Investitionen in die Zukunft
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
 
Htw vortrag pick 2010-12-21
Htw vortrag pick 2010-12-21Htw vortrag pick 2010-12-21
Htw vortrag pick 2010-12-21
 
Deutsche GRI Wohnen 2015 Brochure
Deutsche GRI Wohnen 2015 BrochureDeutsche GRI Wohnen 2015 Brochure
Deutsche GRI Wohnen 2015 Brochure
 
Thordis Eckhardt Newsletter 062012
Thordis Eckhardt Newsletter 062012Thordis Eckhardt Newsletter 062012
Thordis Eckhardt Newsletter 062012
 
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017
Dr. Bruno Ettauer - Der deutsche Investmentmarkt 2017
 
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
 
Stärke Europas in der Krise?
Stärke Europas in der Krise?Stärke Europas in der Krise?
Stärke Europas in der Krise?
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im DaxDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
 
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilien
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische BüroimmobilienImmobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilien
Immobilienmarkt Deutschland: Investments in klassische Büroimmobilien
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
 
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-UnternehmensgruppePräsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
Präsentation der DSK | BIG BAU-Unternehmensgruppe
 
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"
Immobilienmarkt Deutschland: der Ruf als "sicherer Hafen"
 
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018
EY Real Estate: Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2018
 
Immobilienmessen: Erfolg durch Qualität
Immobilienmessen: Erfolg durch QualitätImmobilienmessen: Erfolg durch Qualität
Immobilienmessen: Erfolg durch Qualität
 
Fintech Geschichte in der DACH-Region von Elinext
Fintech Geschichte in der DACH-Region von ElinextFintech Geschichte in der DACH-Region von Elinext
Fintech Geschichte in der DACH-Region von Elinext
 
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...
BauWesen/ Bauunwesen - Universitätskrankenhaus Insel Bern November 26 2014 pu...
 
Investmentmarktbericht 2014 GPP
Investmentmarktbericht 2014 GPPInvestmentmarktbericht 2014 GPP
Investmentmarktbericht 2014 GPP
 

Mehr von Jürgen Lauber

Facility manager november 2014
Facility manager november 2014Facility manager november 2014
Facility manager november 2014Jürgen Lauber
 
Enterprise 2.0 Stude Saia-Burgess Conrols AG
Enterprise 2.0 Stude  Saia-Burgess Conrols AG Enterprise 2.0 Stude  Saia-Burgess Conrols AG
Enterprise 2.0 Stude Saia-Burgess Conrols AG Jürgen Lauber
 
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014Jürgen Lauber
 
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?Jürgen Lauber
 
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D Jürgen Lauber
 
Erfurt 2014 april 25 hochschule share
Erfurt 2014 april 25 hochschule shareErfurt 2014 april 25 hochschule share
Erfurt 2014 april 25 hochschule shareJürgen Lauber
 
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014Danke Merci Thanks saia 28.2.2014
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014Jürgen Lauber
 
fm benchmark TGA Daten - Mail an Saia Kontakte
fm benchmark  TGA Daten -  Mail an Saia Kontakte fm benchmark  TGA Daten -  Mail an Saia Kontakte
fm benchmark TGA Daten - Mail an Saia Kontakte Jürgen Lauber
 
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBRAbschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBRJürgen Lauber
 
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBR
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBRAbschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBR
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBRJürgen Lauber
 
M&A Karls University november 5h 2013 public selection
M&A  Karls University  november 5h 2013 public selectionM&A  Karls University  november 5h 2013 public selection
M&A Karls University november 5h 2013 public selectionJürgen Lauber
 
Lean nella azienda ed technologia
Lean nella azienda ed technologia Lean nella azienda ed technologia
Lean nella azienda ed technologia Jürgen Lauber
 
Lean in company and technology - extracts of year book 2012
Lean in company and technology - extracts of  year book 2012Lean in company and technology - extracts of  year book 2012
Lean in company and technology - extracts of year book 2012Jürgen Lauber
 
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.Jürgen Lauber
 
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 share
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 shareMünchen vdi hochschule v.20 8 10 2013 share
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 shareJürgen Lauber
 
Social media check XING LinkedIn for Communication
Social media check XING LinkedIn for Communication Social media check XING LinkedIn for Communication
Social media check XING LinkedIn for Communication Jürgen Lauber
 
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls Jürgen Lauber
 
Msp seman publik september 2013 jl
 Msp seman publik september 2013 jl Msp seman publik september 2013 jl
Msp seman publik september 2013 jlJürgen Lauber
 
C-Net 2.0 Auditbericht 2012
C-Net 2.0 Auditbericht 2012C-Net 2.0 Auditbericht 2012
C-Net 2.0 Auditbericht 2012Jürgen Lauber
 
C-Net 2.0 Audit Report 2012_e
C-Net 2.0 Audit Report  2012_eC-Net 2.0 Audit Report  2012_e
C-Net 2.0 Audit Report 2012_eJürgen Lauber
 

Mehr von Jürgen Lauber (20)

Facility manager november 2014
Facility manager november 2014Facility manager november 2014
Facility manager november 2014
 
Enterprise 2.0 Stude Saia-Burgess Conrols AG
Enterprise 2.0 Stude  Saia-Burgess Conrols AG Enterprise 2.0 Stude  Saia-Burgess Conrols AG
Enterprise 2.0 Stude Saia-Burgess Conrols AG
 
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014
Editorial moderne gebäudetechnik 9 2014
 
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?
Quellen BauWesen / BauUnwesen : Warum geht Baue in Deutschland schief?
 
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D
Juergen Lauber Detail Lebenslauf Mai 2015 D
 
Erfurt 2014 april 25 hochschule share
Erfurt 2014 april 25 hochschule shareErfurt 2014 april 25 hochschule share
Erfurt 2014 april 25 hochschule share
 
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014Danke Merci Thanks saia 28.2.2014
Danke Merci Thanks saia 28.2.2014
 
fm benchmark TGA Daten - Mail an Saia Kontakte
fm benchmark  TGA Daten -  Mail an Saia Kontakte fm benchmark  TGA Daten -  Mail an Saia Kontakte
fm benchmark TGA Daten - Mail an Saia Kontakte
 
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBRAbschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR
Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR
 
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBR
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBRAbschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBR
Abschlussbericht Anhang AMEV Befragung Prof.Buechel fuer BBR
 
M&A Karls University november 5h 2013 public selection
M&A  Karls University  november 5h 2013 public selectionM&A  Karls University  november 5h 2013 public selection
M&A Karls University november 5h 2013 public selection
 
Lean nella azienda ed technologia
Lean nella azienda ed technologia Lean nella azienda ed technologia
Lean nella azienda ed technologia
 
Lean in company and technology - extracts of year book 2012
Lean in company and technology - extracts of  year book 2012Lean in company and technology - extracts of  year book 2012
Lean in company and technology - extracts of year book 2012
 
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.
Appliquer "Lean" pour toute l`entreprise et aussi pour technology.
 
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 share
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 shareMünchen vdi hochschule v.20 8 10 2013 share
München vdi hochschule v.20 8 10 2013 share
 
Social media check XING LinkedIn for Communication
Social media check XING LinkedIn for Communication Social media check XING LinkedIn for Communication
Social media check XING LinkedIn for Communication
 
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls
Referenz: Prozess HLK Maerkisches werk von Tobol Controls
 
Msp seman publik september 2013 jl
 Msp seman publik september 2013 jl Msp seman publik september 2013 jl
Msp seman publik september 2013 jl
 
C-Net 2.0 Auditbericht 2012
C-Net 2.0 Auditbericht 2012C-Net 2.0 Auditbericht 2012
C-Net 2.0 Auditbericht 2012
 
C-Net 2.0 Audit Report 2012_e
C-Net 2.0 Audit Report  2012_eC-Net 2.0 Audit Report  2012_e
C-Net 2.0 Audit Report 2012_e
 

Wirtschaftsblatt at januar 2015

  • 1. 11 Immobilien wirtschaftsblatt.at FREITAG, 9. JÄNNER 2015 DIE 10 TEUERSTEN WOLKENKRATZER DER WELT Baukosten in Mrd. US-$4 3 2 1 3,9 1,9 1,9 1,76 1,5 1,4 1,03 1,0 PPP AAA LLL AAA ZZZ ZZZ OOO SydneyNew York Las Vegas London Taipeh Dubai Singapur 20122007 2004 2010 2013 19922014 Hamburg New York 2009in Bau Huzhou 2014 Burj Khalifa 1,5 1,0 Bank of America Tower WirtschaftsBlatt Grafik/Veis One World Trade Center The Palazzo The Shard Sheraton Huzhou Capita Green Elbphilharmonie Chifley Tower Taipei 101 541,3m 310m 508m 828m 102m 242m 110m 366m 241m 196m Quelle: www.emporis.de Deutschland 1 Milliarde€Rund eineMilliarde € mehr alsgeplantkosten die40 größtenBauprojekteder deut- schen Bundesregierung.Lediglich 14der 40Projektebewegensich (noch) imKostenrahmen, heißtes ineinem Artikel auf „SpiegelOn- line“, der sichauf einen internen Berichtder Bundesbauministerin bezieht. Sokostetbeispielsweise dasFriedrich-Loeffler-Institut190 Millionen €mehr alsgeplant. Be- reitssieben Malmusste der Bundestag hierfür neue Mittel bewilligen. In dem Hochsicher- heitstraktsollen Tierseuchen und Viren erforschtwerden. Teure Bauprojekte „Man will zu viel für zu wenig“ Egal ob Flughafen, Bahn- hof oder Konzerthaus: Europaweit werden Großbauprojekte fast immer teurer als ge- plant. Die Gründe sind bekannt – und teilweise simpel. WIEN. Am Ende hat es auch die Philharmonie de Paris erwischt: Statt 170 Millionen € kostet das Konzerthaus von Jean Nouvel 380 Millionen €. Die Eröffnung ist kommende Woche – zwei Jahre später als geplant. Egal ob Flug- hafen, Bahnhof oder Konzerthaus: Großbauprojekte werden fast im- mer teurer als geplant. Die Uni- versität Oxford hat 260 Projekte weltweit untersucht – neun von zehn öffentlichen Bauvorhaben werden demnach teurer als ge- plant. Im Durchschnitt seien die Kosten anfangs um etwa 30 Pro- zent zu niedrig angesetzt. Jürgen Lauber, Ingenieur und Autor des Buches „BauWesen – BauUnwesen“ wundert das nicht. „Bauprojekte gehen nicht schief. Sie starten schief.“ Der Grund ist simpel: Man will zu viel für zu wenig. „Dann hat man ein unrea- listisches Budget und bekommt unredliche Angebote.“ Die schlechten Kostenschätzungen tauchen später in Form von Nachträgen wieder im Budget auf – und sind für Bauunternehmen ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Einnahmen. „Sie müssen da- für sorgen, dass es teurer kommt, sonst zahlen sie ja drauf.“ Spielregeln beachten Laut Wolfgang Kradischnig, Ge- schäftsführer der Delta Holding GmbH, gelingt es aber sehr wohl, Großprojekte zielgenau zu lan- den. „Es müssen nur ein paar Spielregeln beachtet werden.“ Delta betreut jährlich Bauprojekte im Gesamtwert von rund einer Milliarde €. Eine dieser Spiel- regeln ist eine klare Kommunika- tion, schließlich laufen Groß- projekte über viele Jahre. „Bei einem Großprojekt von 500 Mil- lionen € über sechs Jahre habe ich 70 bis 80 Millionen € allein an Indexentwicklung. Ich muss also sauber kommunizieren, auf wel- cher Indexbasis die ursprüngliche Kostenbasis erstellt wurde.“ Aber auch Know-how und das Thema Vertrauen spielen für Kra- dischnig eine große Rolle. „Der Billigste ist meist nicht der, der das meiste Wissen und Know- how einbringt. Auch werden viele Großprojekte zu Tode organisiert und der Mensch mit seinem Krea- tivpotenzial ausgeschaltet. Statt Lösungen werden oft Absiche- rungen gesucht.“ Hinzu kommt: „Wenn der Auftraggeber nicht weiß, was er eigentlich will, dann stimmen auch im Nachhinein die Kosten nicht.“ Eine professionelle (externe) Projektsteuerung kann hier helfen. „Bauen ist für viele nicht Tagesgeschäft“, weiß Kra- dischnig. „Da kann man sich stär- ken. Entscheiden muss man trotz- dem.“ Wichtig ist es, Reserven etwa bei Kosten oder Terminen einzuplanen. „Sonst geht irgend- wann die Luft aus. Gute Baupro- jekte haben ein Reservemanage- ment. Dieses weiß, wo Gefahren- potenziale sind, und belegt das mit entsprechenden Reserven.“ Delta hat schon Aufträge an Kon- kurrenten verloren, die verspro- chen haben, dass sie um 20 bis 30 Prozent billiger liefern können. „Am Ende wurde so abgerechnet, wie wir budgetiert haben.“ Sind die Kosten ersichtlich aus dem Ruder gelaufen, fallen laut Lauber auch die Hemmungen. „Wenn das Budget schon jenseits von Gut und Böse ist, nimmt man die goldenen Wasserhähne und die Klobürsten um 1000 € auch noch dazu.“ Seine „Lieblingsbau- stelle“ ist diesbezüglich der Bun- desnachrichtendienst in Berlin, wo der Bauzaun noch ein Jahr nach Fertigstellung trotz Mietkosten einfach stehen gelassen wurde. Freilich war das kein gewöhn- licher Bauzaun, sondern ein Hoch- sicherheitszaun mit Kameras und Bewegungsmeldern. „Das spielt keine Rolle, wenn man eh schon 200 Millionen € darüber ist.“ 865 statt 76 Millionen € Bei Prestigeprojekten kommt hin- zu, dass beim Start das Budget auf ein für die Bevölkerung „akzepta- bles Niveau“ gesetzt wird. Als Paradebeispiel wird hierfür im- mer wieder gern die Hamburger Elbphilharmonie genannt. Ur- sprünglich um 76 Millionen € ab- gesegnet, lagen die Kosten bei Grundsteinlegung schon bei 242 Millionen €. Aktuell werden 865 Millionen € kommuniziert. Statt 2010 wird der Konzertbau erst im Jänner 2017 eröffnen – auch wegen eines langen Baustillstands. Doch wann gilt ein Bauprojekt als gescheitert? Lauber: „In der Schweiz ist ein Projekt geschei- tert, wenn es fünf Prozent über dem Budget liegt. Das überlebt kein Verantwortlicher. In Deutschland muss es in Richtung 50 Prozent gehen.“ Aus Sicht des Bauherren gibt es den Stempel „Gescheitert“, wenn das Baupro- jekt dem Investor schadet. „Für den Auftragnehmer ist es wieder- um lange nicht gescheitert, wenn er sich darauf eingestellt hat. Für den ist das eine Goldmine. Allein in Deutschland ist das Bauen in den letzten zehn Jahren um 28 Prozent teurer geworden. Das Geld hat irgendwer kassiert – und es waren nicht die Bauarbeiter.“ Die Lösung des Problems ist aus seiner Sicht einfach: „Manipula- tionen von Baubudgets müssen unter Strafe gestellt werden.“ KATHRIN GULNERITS kathrin.gulnerits@wirtschaftsblatt.at Beigestellt „Wenn das Budget jenseits von Gut und Böse ist, nimmt man die goldenen Wasser- hähne auch noch dazu. Jürgen Lauber Ingenieur und Buchautor Deltat „Der Billigste ist meist nicht der, der das meiste Wissen und Know-how einbringt. Wolfgang Kradischnig Delta Holding GmbH Wohnimmobilien Weniger Bewegung in Deutschland BERLIN. Knapp 12,1 Milliarden € wurden 2014 laut Immobilienbera- ter Savills in deutsche Wohn- immobilienpakete investiert. Das sind zwei Milliarden € (14 Pro- zent) weniger als 2013. Stabil ist hingegen die Zahl der gehandelten Portfolios und Wohneinheiten ge- blieben. Insgesamt wechselten mehr als 225.800 Einheiten (2013: 223.500) im Rahmen von 201 Transaktionen (2013: 217) den Eigentümer. „Bis 2013 spielte sich das Geschehen im Wesentlichen in Berlin und Süddeutschland ab. Im letzten Jahr dagegen wurden in fast allen Bundesländern jeweils mehrere Tausend Wohneinheiten gehandelt“, sagt Karsten Neme- cek, Managing Director Corporate Finance-Valuation bei Savills. Österreicher spielen mit Die prägenden Akteure auf der Käuferseite waren Immobi- lien-AGs. Sie investierten mehr als sechs Milliarden € in deutsche Wohnungspakete, gefolgt von nicht börsenotierten Wohnungs- baugesellschaften, die rund 2,1 Milliarden € investierten. Der Blick auf die Investorenherkunft zeigt, dass 77 Prozent des gesam- ten Transaktionsvolumens auf deutsche Käufer entfielen. Auf Rang zwei landen Investoren aus Österreich (neun Prozent), ge- folgt von US-amerikanischen In- vestoren (fünf Prozent). Auf Ver- käuferseite sind vor allem Pri- vate-Equity-Fonds sowie sonstige Fonds-/Asset-Manager aktiv. Sie haben im vergangenen Jahr Woh- nungspakete für zwei Milliarden € bzw. 1,3 Milliarden € verkauft. Auch die Verkäufer kamen mehr- heitlich aus Deutschland (51 Pro- zent), gefolgt von den USA (21 Prozent) sowie der Schweiz (neun Prozent). Auch 2015 werden laut Savills börsenotierte Immobiliengesell- schaften das Transaktionsge- schehen dominieren. Allerdings werden viele der großen Trans- aktionen in Form von Unterneh- mensübernahmen und -zusam- menschlüssen stattfinden. Unter anderem steht der Zusammen- schluss von Annington und Gag- fah an. (gul) Berlin steht nicht mehr allein im Mittelpunkt der Investoren. Colourbox.de www.ehl.at EHL - 365 Tage die beste Beratung! Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer wiblatt-gulnerits - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.