1. Pressemitteilung
Berlin, 08.10.2010
Schönbergs Ikonen
DO 04.11. – SA 06.11.10 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Großer Saal
Die Anregung zu Arnold Schönbergs op. 43 kam von Carl Engel, dem Präsidenten des Schirmer-
Verlages in New York. Er wollte das Repertoire der amerikanischen Blasorchester auf neue Musik
ausdehnen und wünschte sich eine Komposition von einem der renommiertesten modernen
Komponisten seiner Zeit – Arnold Schönberg. Im Juni 1943 machte sich dieser sogleich an die
Arbeit. Zwar hatte Engel um ein anspruchsvolles Werk gebeten, doch bereits während des
Komponierens wurde deutlich, dass die Komplexität des Schönbergschen Satzes die technischen
Fähigkeiten der meisten amerikanischen Blasorchester wahrscheinlich übersteigen würde. Dem Rat
seines Schwiegersohnes Felix Greissle folgend, erstellte Schönberg deshalb zusätzlich eine Partitur
für Sinfonieorchester. Schon im Oktober 1943 war diese Fassung, op. 43B, fertiggestellt.
Die Kunst des Komponierens hatte Schönberg bei Alexander von Zemlinsky erlernt. Und doch, so
sagte er, waren für seine Entwicklung die Komponisten Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart
und Johann Sebastian Bach maßgeblich. Schönberg studierte deren Werke bis in die kleinsten
Details und erstellte eigene Bearbeitungen. Er war fasziniert von Bachs Satztechnik, dem
transparenten, polyphonen Stimmengeflecht in dessen Orgelkompositionen. Der Anreiz, zwei
Choralvorspiele Bachs so zu orchestrieren, dass die Transparenz erhalten bleibt, war groß.
Arnold Schönberg ist aus der Musik des 20. Jahrhunderts nicht mehr weg zu denken. Er war es, der
durch sein Umdenken neue musikalische Welten eröffnete. Seine Ideen markieren den Beginn
radikaler Entwicklungen, die bis hin zur Elektronischen Musik führten. Den Zugang zu seinem Œuvre
haben viele Musikliebhaber noch nicht gefunden – auch wenn einer seiner größten Wünsche war,
»…dass man meine Melodien kennt und nachpfeift« (in einem Brief an Hans Rosbaud vom 12. Mai
1947).
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2. Michael Gielen
Beim Dirigenten Michael Gielen hingegen, der die Konzerte vom 4. bis zum 6. September leiten wird,
ist Schönbergs Wunsch in Erfüllung gegangen. In einem Portrait von Max Nyffeler, gesendet im
November 2002 im Bayerischen Rundfunk, sagt Gielen: »Ich habe nicht angefangen mit klassischer
Musik, um dann über die Romantik zur Moderne zu kommen. Mein Ausgangspunkt war Schönberg.«
Um 19 Uhr findet eine Konzerteinführung statt.
Konzerthausorchester Berlin
Michael Gielen
Johann Sebastian Bach Zwei Choralvorspiele (»Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist« BWV 667 und
»Schmücke dich, o liebe Seele« BWV 654), für Orchester von Arnold Schönberg
Arnold Schönberg Thema und Variationen für Orchester op. 43b
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
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