1. Pressemitteilung
Alexei Ogrintchouk
Berlin, 07.09.2010
musikfest berlin 2010
DO 16.09.10 | 20.00 Uhr | Philharmonie Berlin, Großer Saal
Mittlerweile gelten sie als Klassiker, genauer als Klassiker der Moderne: Luciano Berio, Witold
Lutosławski und Pierre Boulez. Ihre Werke gruppieren sich um fünf von Hans Zender bearbeitete
Préludes von Claude Debussy. Der wiederum war einer jener Komponisten, die an der Schwelle vom
19. zum 20. Jahrhundert die Tore zur Moderne aufstießen.
Debussy rebellierte gegen die in Akademismus erstarrte Tradition und öffnete seine Musik
außereuropäischen Einflüssen. Er entzog seine Klänge der Schwerkraft der Tonalität, formte seine
Kompositionen jenseits der an den Konservatorien gelehrten Regeln und entlockte dem Orchester nie
zuvor gehörte Farben. Er war einer der großen Wegbereiter der Neuen Musik. Auch die ungemein
sinnliche, leuchtende Klanglichkeit der Musik Pierre Boulez' ist ohne die Erfahrung Debussys
schwerlich vorstellbar. Mehr als ein halbes Jahrhundert prägt Boulez nun als Komponist und Interpret
die zeitgenössische Musik entscheidend. In den 1950er Jahren verstörte die Radikalität seiner
Klangsprache. Boulez: »Später wollte ich weg von diesen radikalen Ergebnissen. Heute basiert meine
Musik noch auf ähnlichen Kompositionstechniken. Aber sie sind nicht mehr zu hören. Mir geht es um
natürlicheren Schönklang.«
Diesem Bekenntnis hätten sicher auch Witold Lutosławski und Luciano Berio zugestimmt. Denn
unmittelbar erlebbare Sinnlichkeit des Klanges bei gleichzeitiger struktureller Stringenz charakterisiert
auch die Musik dieser beiden Komponisten. Beide beleuchten in den in diesem Konzert erklingenden
Werken das konzertante Mit- und Gegeneinander von Soloinstrumenten und Orchester neu. In Boulez'
»Rituel – In memoriam Bruno Maderna« hingegen, einer Trauermusik auf den früh verstorbenen
italienischen Komponisten, wird der Raum integraler Teil der Komposition. Das Orchester ist in
1
2. mehrere, weit voneinander entfernte Gruppen aufgeteilt. Der rituelle Charakter der Komposition wird
nicht zuletzt durch das hochdifferenziert eingesetzte Schlagwerk evoziert, insbesondere den Klang der
javanischen Gongs. Hier aber schöpft Boulez aus der gleichen Quelle, die Debussy einst inspiriert
hatte: der Musik Südostasiens.
Konzerthausorchester Berlin
Lothar Zagrosek
Frédérique Cambreling Harfe
Alexei Ogrintchouk Oboe
Luciano Berio »Sequenza II« für Harfe Solo
Luciano Berio »Chemins I« für Harfe und Orchester
Witold Lutosławski Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Streichorchester
Claude Debussy Fünf Préludes (Einrichtung für kleines Orchester von Hans Zender)
Pierre Boulez »Rituel – In memoriam Bruno Maderna« für Orchester in acht Gruppen
Der Ticketverkauf erfolgt ausschließlich über die Berliner Festspiele. Pressekarten erhalten Sie
über das Pressebüro der Berliner Festspiele, Patricia Hofmann.
Tel. +49 (0)30 25489-223
presse@berlinerfestspiele.de
Eine Veranstaltung des musikfest berlin / Berliner Festspiele in Kooperation mit dem
Konzerthaus Berlin
Honorarfreie Fotos schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage.
Konzerthaus Berlin http://www.konzerthaus.de
Helge Birkelbach
Leiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit h.birkelbach@konzerthaus.de
Gendarmenmarkt 2 Tel. +49 (0)30 20309-2271
10117 Berlin Fax +49 (0)30 20309-2249
2