Bis zum Bekanntwerden eines Übernahmevorhabens bleiben die Kommunikationsverantwortlichen des „angreifenden“ Unternehmens im Hintergrund. Dennoch müssen sie sich vorbereiten, um die Reaktion des Übernahmeziels nach Bekanntwerden des Vorhabens zu antizipieren und entsprechend zu kontern. In unserem aktuellen One Pager erläutern wir, worauf „Angreifer“ besonders achten sollten.
Investor Relations-Panel: Wieviel Monate planen Sie für die Organisation ihre...
One Pager – Feindliche Übernahme: Angriffskommunikation
1. ONE PAGER
Krisenkommunikation
Feindliche Übernahme: Angriffskommunikation
Wiesbaden, 10.12.2013 – Beieiner feindlichen
Übernahme versucht das Bieterunter ehmen
n
in der Regel, sein Voraben so lange wie
h
möglich geheim zu alten. Der Hintergrund:
h
Die erwartete Abwehr
reaktion des Über
nahmeziels soll so weit wie möglich hinaus
gezögert werden, um die Transaktionnicht
zu gefährden. Viele Konzepte nicht einver
nehmlicher Übernahmen bauen arauf, das
d
Zielunternehmen vor vollendeteTat achen zu
s
stellen. Beispielsweise wollte orsche im Stil
P
len über Optionsgeschäfte die Mehrheit am
VW- onzern erlangen; letztlich scheiterte das
K
Vor aben an Finanzierungsproblemenaufsei
h
ten Porsches.
Bis zum Bekanntwerden des Übernahmevor
habens bleiben die Kommunikationsverant
wortlichen des „Angreifers“ im Hintergrund.
Dennoch müssen sie sich vorbereiten. Es gilt
insbesondere, die Reaktion des Übernahme
ziels nach Bekanntwerden des Vorhabens zu
antizipieren und entsprechend zu kontern.
Denn das Übernahmeziel wird versuchen,
den Deal zu verhindern oder für den Käufer
zumindest so teuer wie möglich zu machen.
Mit einer gewissenhaften Vorbereitung kann
das übernehmende Unternehmen die Argu
mentation jedoch ins Leere laufen lassen.
Verteidigungspläne antizipieren
Bevor die Transaktion überhaupt öffentlich
ist, sollten die Unternehmens- und Kommu
nikationsverantwortlichen die mögliche Re
aktion des Übernahmeziels erörtern. Dabei
sollten verschiedene Szenarien entworfen
werden. Auch, wenn feindliche Übernahmen
die Ausnahme sind – viele Unternehmen ha
ben für diesen Fall entsprechende Defense
Manuals in der Schublade. Damit wird in der
Regel versucht, auf mehreren Ebenen die
feindliche Übernahme zu erschweren oder
ganz zu verhindern. Eine beliebte Strategie
bei börsenotierten Unternehmen ist, den
n
Aktienurs über eine Argumentationsoffen
k
sive gegenüber den Investoren und Medien
in die Höhe zu treiben. Dies würde die Kosten
für den Käufer in die Höhe treiben. Dieser Ar
gumentation sollte mit entsprechenden Ge
genargumenten begegnet werden – gegen
über den Investoren, wie auch gegenüber
den Medien. Auch sollte klargestellt werden,
w
arum die Investoren des Übernahmeziels
von einem Verkauf ihrer Anteile rofitieren
p
würden. Wichtige Etappenziele, etwa das Er
reichen der 30%- und 50%- chwelle, sollten
S
gesondert kommentiert werden. Die Kern
botschaft: Der Übernahmeprozess schreitet
planmäßig voran und wird zu Ende ebracht.
g
Auf Informationslecks vorbereiten
Der Übernahmeplan kann durch unerwartet
Informationslecks, so genannte „leaks“,
empfindlich gestört werden. Insbesondere
dann, wenn die Übernahmeabsicht noch
nicht hätte publik gemacht werden sollen.
Für iesen Fall gilt es vorbereitet zu sein; ie
d
d
Übernahmestory muss anschließend schnell
den wichtigen Stakeholdern vermittelt wer
den. Dazu gehören neben den
eigenen
Investoren und den Investoren des Über
nahme iels auch die Mitarbeiter und Medien.
z
Die vorausschauende Definition von Projekt
verantwortlichen sowie die Vorbereitung von
Ablaufplänen und Kontaktlisten erleichtern
den Umgang mit dieserSituation.
Unterstützung von Stakeholdern sichern
Wichtig ist, neben den Investoren des Über
nahmeziels auch die eigenen Investoren
hinter sich zu bringen. Sie werden nach Be
kanntwerden der Übernahmeabsicht Erklä
rungen erwarten. Warum wird dieser Weg
gewählt? Welche Belastungen werden aus
der Übernahme erwartet, welcher Preis soll
maximal gezahlt werden? Gibt es Pläne für
den Fall, dass die Transaktion nicht nach Plan
verläuft? Wie sieht die künftige Strategie des
verbundenen Unternehmens aus, wie pro
fitieren die Investoren davon? Wie können
negative Auswirkungen auf den Aktienkurs
verhindert werden, falls die Übernahmeko
sten höher sind als erwartet?
Gleichermaßen gilt es, die öffentliche Meinung
im eigenen sowie im Umfeld des Übernah
meziels zum eigenen Nutzen zu beein lussen.
f
Ein wichtiger Schauplatz der ngriffsstrategie
A
sind die Medien und die olitik. Daher sollte
P
das Käuferunter ehmen am Heimatmarkt auf
n
Rückendeckung in beiden Bereichen achten.
Im Umfeld des Zielunternehmens wird diese
Rückendeckung gar nicht oder nur schwer zu
erlangen sein. Dennoch sollte proaktiv der
Kontakt sowohl zu den Medien, als auch der
Politik gesucht erden. Beide Gruppen ha
w
ben potenziell genug Einfluss, um den Deal
scheitern zu lassen. Die Medien wittern den
n
ächsten „Scoop“, die Politik möchte sich für
die ächste Wahl positionieren. Dabei ist es
n
esseniell, die Hintergründe der Übernahme
t
sowie die vorussichtlichen Konsequenzen
a
für das übernommene Unternehmen und
seine Mitarbeiter darzulegen. Bei internatio
nalen Transaktionen sollte zudem Rücksicht
auf die lokalen Befind
lichkeiten genommen
werden, um inen „clash of cultures“ zu
e
vermeiden.
Fazit
Die Basis einer erfolgreichen Übernahme
kommunikation liegt in der gewissenhaften
Vorbereitung sowie in der Reaktionsfähigkeit
der Verantwortlichen aufseiten des Käufers.
Die denkbaren Szenarien sollten durchge
spielt werden, um Unwägbarkeiten oweit
s
wie möglich auszuschließen. Ziel ist der
m
öglichst rasche Abschluss des Deals. Denn
bei einer feindlichen Übernahme handelt es
sich um einen für die Beteiligten bzw. Betrof
fenen hochemotionalen Prozess, der durch
Verzögerungen schnell scheitern kann.
Kontakt:
cometis AG | Michael Diegelmann
Tel: 0611-20 58 55 18
Fax: 0611-20 58 55 66
diegelmann@cometis.de
www.cometis.de | Spezialisten für inanzF
kommunikation, Investor elations, Corporate
R
Communications und edientraining
M