Digitale Technologien helfen dabei, Kleinbauern in ländlichen Regionen zu unterstützen.
Mehr Informationen:
http://www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
Ein Beispiel: Die tansanische Online-Plattform Habari Mazao (Swahili für: „Wie geht’ s dem Gemüse?“) bietet einen SMS-Service an, der zum Beispiel über den Preis von Reis oder Mais auf dem Markt Kariakoo in Dares- salam informiert. „Über die Zeit können die Bauern auch Preisschwan- kungen beobachten und entscheiden, ob sie gleich verkaufen oder noch warten und Reis einlagern“, sagt Sugwejo Kaboda, der Geschäftsführer von Habari Mazao. Für über 100 Produkte erhalten die Bauern den Tagespreis und eine Jahresübersicht.
2. 1
Impressum
betterplace lab
gut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft
Schlesische Str. 26
10997 Berlin
Redaktionsschluss: 15. September 2014
Über das betterplace lab
Das betterplace lab ist ein Think-and-do-Tank in Berlin. Als
Forschungsabteilung von Deutschlands größter Spendenplattform
betterplace.org erforscht das betterplace lab vor allem digitale
Anwendungen für den sozialen Sektor.
Mehr unter: www.betterplace-lab.org
Haben Sie Fragen? lab@betterplace.org
Über die Bill & Melinda Gates Foundation
Geleitet von der Überzeugung, dass jedes Leben den gleichen Wert
besitzt, setzt sich die Bill & Melinda Gates Foundation dafür ein, allen
Menschen dabei zu helfen, ein gesundes und produktives Leben zu
führen. In den Entwicklungsländern konzentriert sich die Stiftung auf
die Verbesserung der Gesundheit der Menschen und darauf, ihnen eine
Chance zu geben, sich aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In
den Vereinigten Staaten versucht die Stiftung sicherzustellen, dass alle
Menschen – insbesondere diejenigen mit den geringsten Mitteln –
Zugang zu den Möglichkeiten und Chancen erhalten, die sie brauchen,
um in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein.
Mehr unter: www.gatesfoundation.org/de
Bildnachweis: „_DSC7192“, A Kenyan farmer uses a mobile phone in the
field. Neil Palmer (CIAT), https://www.flickr.com/photos/ciat/5154975822
3. Was ist mAgri?
Die UN bezeichneten im Jahr 2008 die sogenannte „e-agriculture“
(„e“ steht dabei für „electronic“) als ein aufkommendes Feld,
das „spektakulären Fortschritt macht“ und höchste Priorität
genießen muss.1 Gemeint ist das Potenzial digitaler Technologien,
landwirtschaftliche Prozesse durch Informationsflüsse und
Kommunikationsprozesse zu verbessern. „M-agriculture“ – oft
einfach „mAgri“ abgekürzt – bezieht sich speziell auf mobile
Technologien.
Was sind IKT?
IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien und
umfasst prinzipiell alle Medien vom Internet bis zu Radio- und
Fernsehsendern. In der heutigen Verwendung bezieht sich IKT in
erster Linie auf den digitalen Bereich. Dazu gehören Computer,
Handys, Smartphones oder Tablets etc. Die Grenzen zwischen den
einzelnen Technologien werden dabei immer fließender, und der
Interaktionsraum für Nutzer wächst. IKT sind eines der zentralen
Instrumente für die langfristige Verbesserung der Entwicklungs-zusammenarbeit
und nachhaltige Entwicklung in Ländern mit
geringem Einkommen. Durch die bessere Vernetzung werden
Informationen für bisher marginalisierte Bevölkerungsgruppen zu-gänglicher.
Noch überwiegt die Mobilfunknutzung mit klassischen
Telefonieanwendungen. Doch IKT können strukturelle Probleme
aus dem politischen und wirtschaftlichen Bereich nicht allein lö-sen:
Um die „Digitale Kluft“ sowohl zwischen Entwicklungsländern
und der westlichen Welt aber auch innerhalb der Länder selbst
(Stadt und Land, Bildung und Analphabetismus) zu überwinden,
bedarf es übergeordneter Veränderungen.
Mehr zu IKT in Indien, Ghana und Tansania in den Länderprofilen
ab Seite 20.
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
4. 3
Inhalt
Impressum 1
Einleitung: Warum es sich lohnt, in
Landwirtschaft zu investieren 4
Über diesen Report: mAgri in der Anwendung 6
Anbauwissen: Mit Wissen Bauern empowern 8
Digital Green
Farmerline
Marktwissen: Wie IKT Bauern zu besseren Preisen verhelfen 11
Habari Mazao
Reuters Market Light
Esoko
Mikrofinanzierung: Warum Bauern auch Banker sind 14
First Access
Ekgaon
Coffee Transparency
Kilimo Salama
Ausblick: Mehr Lebensmittel und bessere
Lebenschancen durch das Handy? 18
Anhang
Länderprofil Indien 20
Länderprofil Ghana 22
Länderprofil Tansania 24
Quellenverzeichnis 26
Endnoten 27
5. Einleitung
Warum es sich lohnt,
in Landwirtschaft zu
investieren
Weltweit leiden 842 Millionen Menschen an Hunger. Aufgrund der
wachsenden Bevölkerungszahlen verschärft sich das Problem der Nah-rungsmittelknappheit.
Bis 2050 müsste daher die Lebensmittelproduktion
um 70 Prozent steigen bzw. Nahrungsmittel müssten gerechter verteilt
werden, um die Weltbevölkerung ernähren zu können. Denn eine gerechte
Welt braucht erschwingliche Lebensmittel. 2 Das „Food Price Watch“-Pro-gramm
der Weltbank verweist auf die Folgen steigender Lebensmittelprei-se,
durch die in den letzten Jahren mehr als 40 Millionen Menschen in die
Armut gedrängt wurden und sich das Risiko gewalttätiger Konflikte erhöht
hat.3
Die Landwirtschaft muss also besonders in den Entwicklungsländern
effizienter und produktiver werden. Diese Herausforderung stellt gleichzei-tig
auch eine große Chance dar, denn Landwirtschaft ist extrem wichtig für
den Wohlstand und die Entwicklung in ärmeren Ländern – sprich Ländern
mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 400 bis 1.800 US-Dol-lar
pro Person.
Rund drei Viertel der Bevölkerung in Subsahara-Afrika sind in der
Landwirtschaft tätig und landwirtschaftliche Erträge machen dort durch-schnittlich
ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus.4 Es ist also von
zentraler Bedeutung, dass Kleinbauern ertragreicher wirtschaften, da sie
dadurch gestärkt werden und zu mehr Einkommen und somit auch zu
einem besseren Leben kommen. Informations- und Kommunikationstech-nologien
– siehe Erklärung auf Seite 2 – können dabei helfen.
In den ländlichen Gebieten Indiens beispielsweise stieg der Anteil der
Menschen, die ein Handy besitzen („Teledensity“), von einem Prozent im
Jahr 2000 auf 40 Prozent im Jahr 2012. 5 Selbst in sehr unzugänglichen Regi-onen
der ärmeren Länder haben immer mehr Menschen Zugang zu dieser
Technologie und stehen so zum ersten Mal in Verbindung mit der ganzen
Welt. Die Weltbank beschreibt 2012 in dem Report „Maximizing Mobile“
mobile digitale Technologien als „unverzichtbar” für die Weiterentwicklung
ärmerer Länder und analysiert deren Potenzial: „Die möglichen Vorteile
mobiler Geräte, um diverse Stakeholder entlang der landwirtschaftlichen
Wertschöpfungskette miteinander zu verbinden, sprechen für sich.“6
Kleinbauern haben mit mobiler Digitaltechnologie Zugriff auf für sie
relevante Informationen – seien es Wettervorhersagen, neue Tipps für eine
bessere Ernte oder zu welchem Preis sie ihre Jamswurzel-Ernte auf dem
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
6. 5
Markt in der weit entfernten Stadt verkaufen können. Doch die Geräte und
Apps, die Kleinbauern dabei helfen, ihre Aktivitäten besser zu managen,
können noch mehr: Sie verschaffen ihnen einen besseren Zugang zu Kredi-ten,
die ihnen ermöglichen, z. B. in neue Maschinen oder besseres Saatgut
zu investieren. Das steigert die Produktivität und schafft damit Wohlstand.
So zeigt dieser Innovationsreport vor allem anhand von Beispielen, wie
mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – im Folgen-den
mAgri genannt – das Leben von Kleinbauern weltweit verbessert wird.
7. diesen Report
mAgri in der Anwendung
Das betterplace lab hat auf seiner Forschungsreise „lab around the
world“ 2014 zahlreiche Anwendungsbeispiele für mAgri aufgespürt
und ihre Erfinder, Anwender und Förderer interviewt. Für diesen Report
wurden exemplarische Landwirtschafts-Anwendungen aus den drei
Schwerpunktländern ausgewählt und deren Chancen und Risiken ermit-telt.
Der Report gibt einen breiten Überblick über die Möglichkeiten von
mAgri, denn Indien, Ghana und Tansania stehen vor unterschiedlichen
Herausforderungen, und die Innovationen wirken in entsprechend unter-schiedlichem
Kontext.
In Indien leben 68 Prozent der Bevölkerung auf dem Land, und beinahe
die Hälfte aller Menschen arbeitet in der Landwirtschaft. 7, 8 Dank vieler
Initiativen konnte die Lebensmittelherstellung in den letzten sieben
Jahren schon um 30 Prozent gesteigert werden.9 In dem extrem großen
Land mit über einer Milliarde Einwohnern und fast 900 Millionen Handys
stehen mAgri-Anwendungen vor allem vor der Herausforderung, dass sie
für sehr viele Menschen, regionale Sprachen und Wetterlagen anwendbar
sein müssen.
Ghana dagegen hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte in der
Landwirtschaft gemacht – die Lebensmittelproduktion versorgt etwa 60
Prozent der Bevölkerung, und auf 100 Einwohner kommen jetzt schon
etwa 108 Handy-Verträge – beinahe so viele wie in Deutschland.10, 11 Doch
wegen fehlender Agrar-Technologien schöpfen viele ghanaische Bauern
das Potenzial ihrer Böden und Tiere noch nicht aus, weshalb der Anteil
der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt auch in den letzten Jahren
zurückgegangen ist.12
Tansania: Selbst im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern vollzieht
sich das Bevölkerungswachstum sehr schnell: Innerhalb der vergangenen
50 Jahre hat sich die Einwohnerzahl auf 50 Millionen vervierfacht.13 Nach
einem kurzen Einbruch in den 1990er-Jahren passte sich die Landwirt-schaft
diesen Herausforderungen an. Die Regierung initiierte ein umfas-sendes
Ernährungsprogramm, das viele Anreize für Investitionen in die
Landwirtschaft geschaffen hat.14 Die Ernteerträge sind vielversprechend,
die Lebensmittelproduktion ist insgesamt zwischen 2006 und 2013 um
knapp 40 Prozent gestiegen.15 Jedoch kommen auf 100 Einwohner bislang
erst 55 Handy-Verträge16 – also nur gut halb so viele wie in Ghana. Ob-Über
8. 7
wohl viele Kleinbauern und Familien sich Telefone teilen und gemeinsam
nutzen, bleibt noch viel Potenzial für mAgri-Anwendungen ungenutzt.
Wer sind Kleinbauern?
Zwar existiert keine allgemein gültige Definition von Kleinbauern
(Engl.: “smallholder farmer”), und die Kriterien unterschiedlicher
Organisationen und Publikationen variieren. Fest steht, dass ein
Kleinbauer nur wenig Land (zwei bis fünf Hektar, meist weniger als
zwei Hektar) und wenig Vieh besitzt und sein finanzielles Einkom-men
entsprechend gering ist.17 Viele dieser Bauern sind zudem
Subsistenzbauern, also Landwirte, die in erster Linie zur Selbstver-sorgung
anbauen und Überschüsse nur auf lokalen Märkten ver-kaufen.
Sie sind bei ausfallenden oder schlechten Ernten beson-ders
von Hunger bedroht. Weltweit gibt es mehr als 500 Millionen
Kleinbauern, und lange Zeit gehörten sie nicht zur Zielgruppe der
Hersteller digitaler Geräte.18 Inzwischen hat sich diese Situation
aufgrund sinkender Preise geändert, und sehr viele Kleinbauern
besitzen ein Handy.19
Im Folgenden gliedern wir die Fallbeispiele der drei besuchten Länder
nach den in diesen Staaten dominierenden Anwendungsmöglichkeiten
von mAgri:
Anbauwissen Marktwissen Mikrofinanzierung
9. Anbauwissen
Mit Wissen Bauern
empowern
Für eine gute Ernte müssen Bauern die richtigen Anbautechniken
und Methoden für Viehzucht oder Ernte kennen: In Indien beispiels-weise
haben aber 60 Prozent der mehr als 270 Millionen Bauern keinen
Zugang zu diesem Wissen 20 – und verzeichnen entsprechend schlechte
Ernten oder verschwenden wertvolle natürliche Ressourcen. Weltweit
werden deshalb sogenannte Agricultural-Extension-Programme – also
Weiterbildungsprogramme für Kleinbauern – durchgeführt, bei denen
beispielsweise landwirtschaftliche Berater in die Dörfer kommen und die
besten Anbaumethoden vermitteln. Bei einem solchen Projekt, das 2009
Bauern in Ghana mit relevanten Informationen versorgte, stiegen die
Ernten im Durchschnitt um 92 Prozent.21 Laut Weltbank arbeiten etwa
eine Million dieser Berater in Entwicklungsländern,22 über 100.000 allein
in Indien, wo zwischen 2009 und 2010 knapp 60 Millionen US-Dollar für
diese Programme ausgegeben wurden.23 Doch trotz all dieser Bemühun-gen
bekommen viele Bauern noch immer nicht die Informationen, die
sie für eine gute Ernte brauchen.
Digital Green
Digital Green ist ein gutes Beispiel, wie das Wissen über gute Techni-ken
und erfolgreiche Methoden multimedial verbreitet werden kann: Die
indische Non-Profit-Organisation produziert zusammen mit erfolgrei-chen
Bauern regional angepasste Lernvideos und zeigt sie in Dorf- und
Bauerngemeinschaften. Um dies in einem so großen Land wie Indien
logistisch durchführen zu können, kooperiert Digital Green mit beste-henden
NGOs, die bereits in den Agricultural-Extension-Programmen
als landwirtschaftliche Berater tätig sind. So vermeidet sie die Redun-danz,
parallel zur bestehenden Hilfsindustrie eine neue aufzubauen.
Auf diesem Weg erfahren Bauern aus Madhya Pradesh, wie viel
Wasser Auberginen brauchen, auf Malayalam, welches das beste Futter
für welche Hühner ist, und in der Regionalsprache Kannada, wie sie das
Saatgut am besten vorbereiten.
Der 33-jährige Gründer der Organisation, Rikin Gandhi, forschte
früher bei Microsoft India’s Research Program „Technology for Emerging
Markets“ auf dem Gebiet landwirtschaftlicher Beratungsthemen. Er fand
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
10. 9
heraus, dass die Akzeptanz der neuen Methoden unter den oft traditio-nell
eingestellten Kleinbauern höher war, wenn die Methoden per Video
vorgestellt wurden, in der Regionalsprache verfasst und an die regiona-len
Bedingungen angepasst waren – und wenn ebenfalls ein Landwirt,
nicht ein Berater, die Techniken vorstellte. Dank der Unterstützung
vieler Kleinbauern erreicht Digital Green seine Ziele im Vergleich zu
herkömmlichen Methoden zehnmal so effizient – das heißt, die Ergeb-nisse
der herkömmlichen Beratung werden mit jetzt einem Zehntel der
bisherigen Aufwendungen erreicht.
Da es in den Einsatzgebieten der landwirtschaftlichen Berater oft we-der
Strom noch Internet gibt, war es besonders wichtig, die Technik den
lokalen Gegebenheiten anzupassen. Der 25-jährige Sreenivas Reddy,
Software-Entwickler von Digital Green, erklärt: „Da wir meist in Dörfern
ohne Internetzugang und Elektrizität arbeiten, brauchten wir ein System,
das auch offline funktioniert. Wir haben dafür die Open-Source-Techno-logie
von Google offline verwendet, und unsere Software ist auch jedem
frei zugänglich.“
Die Mitarbeiter der Partner-Organisationen bekommen nach einer
zehntätigen Ausbildung in Videodreh und -schnitt eine Kamera und den
Pico-Projector, einen einfachen, batteriebetriebenen Beamer mit Laut-sprechern,
mit dem sie die Filme speichern und wiedergeben können.
Ihre Ergebnisse, also welche Bauern welche neuen Techniken anwenden,
dokumentieren sie in der Connect-Online-Connect-Offline-Software
COCO. Dafür nutzen sie Smartphones, Tablets oder auch Desktopcom-puter.
Sobald das entsprechende Gerät Internetzugang hat, lädt COCO
die Informationen automatisch auf die Server von Digital Green, wo die
Ergebnisse zentral analysiert werden.
Auf diese Weise hat die Organisation bereits 4.700 indische Dörfer
erreicht und 290.000 Videoscreenings veranstaltet. 550.000 Tipps und
neue Methoden wurden bereits umgesetzt. Bis 2015 will Digital Green
über Kooperationen mit internationalen Stiftungen und der indischen
Regierung eine Million Bauern in 11.000 Dörfern erreichen.
Digital Green ist so erfolgreich, weil die mAgri-NGO mithilfe tech-nischer
Mittel wie Videos, Projektoren und einer Analyse-Software ein
bestehendes System der Hilfe für Bauern verbessert und effizient macht.
Der größte Teil ist weiterhin die analoge Arbeit von Menschen vor Ort,
die von der Technologie nur unterstützt werden. „Wir helfen mit Technik
und Know-how, damit unsere Partner besser arbeiten können“, sagt
Deeptha Umapathy, Managerin für Forschung und Entwicklung bei
Digital Green.
11. Farmerline
Das Start-up Farmerline schickt ghanaischen Bauern Tipps und Tricks
für einen höheren Ertrag direkt aufs Handy. Das sehr junge Team hinter
dem mAgri-Projekt sieht als wichtigen Erfolgsfaktor, dass es die Bauern
und ihre Bedürfnisse gut versteht – zum Teil kommen die Teammitglieder
selbst aus Kleinbauernfamilien. Sie wissen also, wie man am
besten mit der Zielgruppe kommuniziert. Das heißt erstens, lokale
Sprachen zu nutzen – Farmerline bietet seine Dienste in zwölf Sprachen
an. Zweitens sind SMS-Nachrichten oft nicht passend, weil es für einige
der Sprachen keine Schriftform gibt, und weil in der Zielgruppe die Rate
von Analphabetismus hoch sein kann. Deswegen benutzt Farmerline
oft Sprachnachrichten. Etwa zum Thema Fischfutter: Man sollte nicht
zu viel verwenden, sonst lagern sich zu viele Nährstoffe im Gewässer
an (Eutrophierung). Hört sich trivial an, sei aber ein Fehler, den viele
machen, erklärt Mitgründer Bright Schandorf Adu. Dank der Informati-onen
stiegen die Ernten der Fischer um zehn Prozent und der Gewinn
sogar um 20 Prozent. Farmerline wurde im März 2013 mit Förderung der
Indigo Trust gegründet und erreichte im ersten Jahr 2.000 Landwirte in
sechs Regionen Ghanas.
Das Potenzial von IKT für Wissens-
Anwendungen für Bauern
› IKT erleichtern den Zugang zu Wissen auch in schwer
zugänglichen Regionen.
› Multimediale Angebote führen dazu, dass neue Techniken
häufiger angewendet werden.
› Mit Video- und Tonaufnahmen kann man auch Analphabeten
wichtiges Wissen vermitteln.
› Digitalisiertes Feedback ermöglicht die stetige Verbesserung der
Angebote.
› IKT ermöglichen nicht nur „vertikalen“, sondern auch
„horizontalen“ Wissenstransfer: nicht nur von Experten zu
Bauern, sondern auch von Bauern zu Bauern.
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12. 11
Marktwissen
Wie IKT Bauern zu besseren
Preisen verhelfen
Nach Saat, Aufzucht und Ernte steht für die meisten Bauern der
Verkauf ihrer Waren an. Kleinbauern sind hier aufgrund der Entfer-nungen
zu größeren Städten auf Zwischenhändler angewiesen, die
die Waren auf den Markt bringen. Doch ohne das Wissen über den
tatsächlichen Marktpreis sind die Bauern gezwungen, sich auf den Preis
des Zwischenhändlers einzulassen – egal, ob dieser ihnen einen fairen
Preis anbietet oder sich an ihnen bereichert. Außerdem gibt es hohe,
unbegründete Preisspannen zwischen Produkten gleicher Art, die auf
unterschiedlichen, jedoch nicht sehr weit voneinander entfernten Märk-ten
angeboten werden. Kleinbauern büßen als Folge Einkommen ein,
und die Konsumenten auf den Märkten müssen zum Teil zu hohe Preise
bezahlen.
Im IKT-Bereich bieten daher immer mehr Dienstleister Informationen
für die Kleinbauern an, die sie vor Ausbeutung und Betrug schützen.
Diese mAgri-Anwendungen, teilweise für einfache Handys ohne In-ternetzugang
entwickelt, geben den Bauern in Echtzeit einen Zugang
zu Marktinformationen und damit eine faire Chance auf ein besseres
Einkommen, unabhängig von der Preispolitik der Zwischenhändler.
Einige Studien haben die Vorteile dieser IKT bereits errechnet: Laut
verschiedener Studien erhöhte sich das Einkommen der Kleinbauern in
verschiedenen indischen Bundesstaaten um bis zu 19 Prozent, in Ghana
um zehn Prozent. 24 Und bei einer Umfrage in Ghana nannten Bauern
den Zugang zu Preisinformationen umliegender Märkte als sinnvollste
mobile Funktion, die sie für ihre Geschäftstätigkeiten nutzen könnten.25
Habari Mazao
Die tansanische Online-Plattform Habari Mazao (Swahili für: „Wie
geht’ s dem Gemüse?“) bietet einen SMS-Service an, der zum Beispiel
über den Preis von Reis oder Mais auf dem Markt Kariakoo in Dares-salam
informiert. „Über die Zeit können die Bauern auch Preisschwan-kungen
beobachten und entscheiden, ob sie gleich verkaufen oder noch
warten und Reis einlagern“, sagt Sugwejo Kaboda, der Geschäftsführer
von Habari Mazao. Für über 100 Produkte erhalten die Bauern den
Tagespreis und eine Jahresübersicht. Der Service kostet nur die SMS, die
13. mit der Anfrage versendet wird, weitere Gebühren fallen nicht an. Seit
Februar 2014 ist die Plattform online und wird bereits von über 500 Bau-ern
genutzt. Auch Großabnehmer wie Hotelküchen oder Supermärkte
sollen in Zukunft gegen eine Gebühr von dem Angebot profitieren
können.
Reuters Market Light
Bereits seit sechs Jahren hält der Agrar-Informationsservice Reuters
Market Light (RML) indische Kleinbauern per Handy über aktuelle
Entwicklungen im Erntebetrieb auf dem Laufenden. Inzwischen nutzen
über 1,3 Millionen Menschen den Service. Schätzungen zufolge erstreckt
sich die Reichweite sogar auf vier Millionen, da die Nachrichten auch
ausgetauscht und weitergegeben werden.
In 13 indischen Bundesstaaten erhalten die registrierten Nutzer per
SMS in ihrer lokalen Sprache Wettervorhersagen für ihre Region, Ge-treidepreise
ihrer lokalen Märkte und Analysen des Erntezyklus ihres
Saatgutes. 90 Prozent der befragten Bauern, die den Service nutzen,
bestätigten eine erhebliche Verbesserung ihrer Ernteerträge. Zudem hat
sich die Preisspanne zwischen den Märkten um zwölf Prozent reduziert.
Mittlerweile bietet RML auch Business-to-Business-Kommunikation
und hat seine Reichweite dadurch um 400 Prozent gesteigert.
Esoko
Wie Reuters Market Light war Esoko (2005 mit dem Namen „Trade-
Net“ gegründet) ein Pionier der SMS-Dienstleistung für Informationen
zu Marktpreisen in Ghana. Schon in den ersten Tagen merkte das Team,
dass es sich nicht auf die offiziellen Zahlen der Regierung verlassen
konnte. Der Prozess zur Bestimmung der Preise war zu langsam, sodass
nur veraltete Informationen veröffentlicht wurden. Daher benutzt Esoko
sein eigenes Netzwerk von Scouts, die die Preise direkt auf den Märkten
sammeln.
Inzwischen ist das ghanaische Unternehmen in acht Ländern Afrikas
aktiv und erreicht nach eigener Schätzung mehr als 150.000 Bauern.
Esoko ist nicht nur geografisch stark gewachsen, sondern hat auch sein
Leistungsspektrum erweitert. So bietet der mAgri-Dienstleister mitt-lerweile
auch eine Informations-Hotline und SMS-Umfragen an, mit
denen Verbände und Vereinigungen ihre Mitglieder befragen können.
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14. 13
Das Potenzial von IKT für
Marktwissen
› Die günstige und schnelle Kommunikation der IKT verschafft den
Bauern zum ersten Mal Preistransparenz, sodass sie nicht mehr
von den Preisen der Zwischenhändler abhängig sind.
› Mithilfe der Informationen über Marktpreise können Kleinbauern
auch strategische Entscheidungen für den zukünftigen Anbau
treffen, um besser wirtschaften zu können.
15. Mikrofinanzierung
Warum Bauern auch
Banker sind
Dank mobiler Technologien können nun auch Menschen mit gerin-gem
Grundeinkommen in ländlichen Gegenden ihr Geld verwalten.
Denn bislang waren für sie Bankgeschäfte kaum möglich – und wenn,
dann nur umständlich und teuer, da die schlechte Infrastruktur hohe
Transaktionskosten verursachte. So haben in Indien mehr als 60 Prozent
der Bevölkerung auf dem Land kein Bankkonto.26 Weltweit sind es etwa
2,5 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen
haben.27 Mobile-Banking-Systeme können das ändern und den Zugang
zu wichtigen Finanzgeschäften und Mikrokrediten demokratisieren.
Besonders für Kleinbauern, die keine Rücklagen haben, kann das eine
große Hilfe sein. Durch Mikrokredite können sie Saatgut oder Gerät-schaften
auch dann kaufen, wenn zum Beispiel die letzte Ernte schlecht
ausgefallen ist oder Preisschwankungen für weniger Einkommen sorgen.
First Access
Um die Vergabe von Mikrokrediten an Kleinunternehmer zu be-schleunigen,
bietet das Social Business „First Access“ in Tansania einen
innovativen Service an: Nachdem der Kreditbewerber zunächst per SMS
seine Daten freigegeben hat, prüft ein Algorithmus anhand von Han-dyrechnungen
und weiteren 85 Variablen (zum Beispiel der Anzahl der
Anrufe) dessen Kreditwürdigkeit.
„In informellen Märkten wie hier in Tansania sind Mikrokredite
teuer“, sagt Athu Karume, der Leiter des Büros von First Access in
Daressalam. „Die Kreditinspektoren müssen oft weit reisen und lange
Evaluierungsbögen ausfüllen, um die Kreditwürdigkeit eines Bauern
oder Kioskbesitzers irgendwo auf dem Land einzuschätzen.“ Durch First
Access lässt sich dieser Prozess nun deutlich abkürzen: Der Algorith-mus
berechnet, wie viel Geld dem potenziellen Kreditnehmer gestattet
werden sollte – und auch für die Auszahlung braucht der Bewerber kein
Konto. Über den Mobile-Payment-Dienst M-Pesa kann das Geld einfach
aufs Handy überwiesen werden.
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16. 15
Ekgaon
Ähnlich wie First Access will das Mobile-Banking-System von Ekgaon
in Indien Kleinbauern den Zugang zu wichtigen Finanzgeschäften wie
Mikrokrediten oder Rentenzahlungen erleichtern. Die Open-Source-Software
beinhaltet eine App, mit der Mikrokredite in Sekundenschnelle
dahin gelangen, wo sie gebraucht werden – und macht mit einem
ausgeklügelten Identifikationssystem (virtueller Fingerabdruck oder
Unterschrift) gleichzeitig den Weg des Geldes nachvollziehbar. Das sorgt
für mehr Transparenz und für eine schnellere Mikrofinanzierung der
Menschen. Darlehensanfragen, Kreditgewährungen und Überweisungen
werden einfach per SMS erledigt. Damit das Ganze nicht in exzessiven
Kreditaufnahmen endet, hat Ekgaon auch einen kostenlosen SMS-In-foservice
für Bauern eingerichtet, der ihnen wichtige Informationen zu
Preisentwicklungen sendet und als Entscheidungsgrundlage für die
Kreditaufnahme dient.
Coffee Transparency
Der ebenfalls SMS-basierte Service von Coffee Transparency von
TechnoServe ermöglicht eine engere Betreuung zwischen Banken und
Kaffeekooperativen in Tansania. Letztere benötigen während der Ern-te-
Saison mindestens 100.000 US-Dollar Arbeitskapital, um laufende
Kosten zu decken, und sind daher auf Kredite angewiesen. Bisher fehlte
es oft an den nötigen Sicherheiten für die Kreditvergabe. „Banken, die
mit Kaffee-Kooperativen zusammenarbeiten, haben zwei Alternativen:
hoffen, beten und warten, ob das Geld wieder zurückkommt – oder die
Kooperativen kontinuierlich begleiten und beraten“, so Moritz Waldstein
von der NGO TechnoServe.
Mit dem SMS-Service sendet die Kooperative nun regelmäßig wich-tige
Informationen u. a. zum Einkaufsvolumen und zur Kapitalverwen-dung,
die automatisch in eine Datenbank eingepflegt werden. Nicht nur
Banken und Kooperative erhalten somit einen Überblick zur Rentabilität
der Kaffee-Produktion, auch Großkunden beobachten über die Plattform
die Entwicklung der Kaffeepreise und identifizieren für sie passende
Kooperativen in ihrer Region. In der Erntesaison 2014 wurden über die
Plattform bereits mehr als fünf Millionen US-Dollar abgewickelt. 2015
soll sich das Volumen verdoppeln.
17. Kilimo Salama
Mithilfe der Versicherungsinitiative Kilimo Salama („Sichere Ernte“)
können Kleinbauern in Tansania, Kenia und Ruanda seit einigen Jahren
ihre Ernte gegen extremes Wetter wie Dürre und Überschwemmungen
oder gegen Krankheiten versichern. Im Jahr 2013 kam hier bereits eine
Versicherungssumme von über 25 Millionen US-Dollar zusammen –
Tendenz steigend.28 Knapp 185.000 Kleinbauern nutzen bereits die
Vorteile der Dienstleistung: Die Versicherungen können u. a. zusammen
mit dem Saatgut für fünf Prozent des Kaufpreises erworben werden,
sodass die Bauern nicht erst mit Versicherungsvertretern verhandeln
müssen. Über M-Pesa – mehr Informationen zu Mobile Money auf
Seite 17 – wird bequem per Handy bezahlt. Mehrere solarbetriebene
Wetterstationen sammeln Wetterdaten in den Anbauregionen der
versicherten Bauern. Bei Wetterkatastrophen erhalten sie automatisch
eine Zahlung über M-Pesa, die den Kosten des beschädigten Saatguts
entspricht. Hoher Administrationsaufwand wie Kontrollbesuche, Scha-denserhebungen
und langwierige Abrechnungen entfallen.
In einer 2012 durchgeführten Wirkungsanalyse wurde festgestellt, dass
versicherte Kleinbauern 19 Prozent mehr investiert und 16 Prozent mehr
verdient haben als benachbarte Bauern ohne Versicherung.29 2015 sollen
mehr als eine Million Bauern in der Region Ostafrika versichert werden.
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18. 17
Das Potenzial von IKT für
Mikrofinanzierung
› Mithilfe von IKT haben viele Kleinbauern zum ersten Mal
Zugang zu Finanzdienstleistungen und können besser
wirtschaften, indem sie besseres Saatgut und Geräte oder eine
Mikroversicherung zur Verfügung haben.
› Indem sie die Prüfung der Kreditwürdigkeit und die Kreditverga-be
automatisieren, verringern IKT die Kosten für Kreditgeber. So
sind Kredite für eine neue Gruppe von Empfängern verfügbar.
› Dienstleistungen, die Buchhaltung u. Ä. digitalisieren, können
nicht nur Effizienz und Produktivität ankurbeln, sondern bilden
auch eine Informationsgrundlage für potenzielle Investoren.
Was ist Mobile Money?
Mobile Money (auch m-payment oder m-commerce) ermöglicht
den sofortigen Geldtransfer zwischen Handys. Für viele Millionen
Menschen in Entwicklungsländern, die bislang kein Bankkonto
hatten, ist das eine kleine Revolution. Denn diese sogenannten
„unbanked“ Menschen werden finanziell integriert, in Wirtschafts-kreisläufe
eingebunden und können in ihrem Alltag auch ohne
Bankkonto effizient, bargeldlos, preiswert und sicher Geld im
ganzen Land transferieren.
Pionier von Mobile Money und immer noch das bekannteste Er-folgsbeispiel
der Welt ist M-Pesa vom kenianischen Mobilfunkan-bieter
Safaricom. Jeder, der über ein Handy verfügt, kann sich bei
Safaricom für den M-Pesa Dienst registrieren und erhält für seine
Telefonnummer eine PIN, die bei jeder Transaktion benötigt wird.
Nach Bedarf kann nun kostenlos Geld aufgeladen werden und ge-gen
eine geringe Gebühr per verschlüsselter SMS versendet oder
empfangen werden. Safaricom hat in seinem Jahresbericht vom
März 2014 angegeben, dass via M-Pesa pro Monat im Schnitt 835
Millionen Euro transferiert werden. Der Dienst ist mittlerweile so
erfolgreich, dass M-Pesa auch nach Europa expandiert.
Wie die oben genannten Beispiele zeigen, ist Mobile Money in
Tansania weit verbreitet und wird von 44 Prozent aller Erwachse-nen
genutzt.30 In Indien bieten 15 Telekommunikations-Unterneh-men
mobile Bezahlmöglichkeiten an, bislang nutzen aber nur we-nige
Menschen dieses Angebot.31 Ähnlich bleibt auch in Ghana das
Potenzial von Mobile Money bisher unausgeschöpft, trotz regelmä-ßiger
Bemühungen der Anbieter und positiver Berichterstattung.32
19. AUSBLICK
Mehr Lebensmittel und
bessere Lebenschancen
durch das Handy?
» Lasst uns in ländliche Gegenden investieren, um
sie zu Orten zu machen, wo die heutige Jugend
ihre Zukunft verbringen will. Orte, wo sie gesunde
und gut gedeihende Gemeinden frei von Hunger
und Armut aufbauen können. Orte, von denen aus
sie die Welt ernähren können.«
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– Kanayo F. Nwanze,
Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung 33
Technologien können viel verbessern – aber nicht alles. Die Land-wirtschaft
und mit ihr die Menschen, die Äcker bepflanzen und Tiere
züchten, wird immer von zentraler Bedeutung für die Ernährung der
Weltbevölkerung sein. Was digitale Technologien verändern, ja sogar
transformieren können, ist das Auskommen und das Leben der Klein-bauern
auf der ganzen Welt, indem sie ihnen dabei helfen, ihre Effizienz,
Produktivität und ihr Einkommen zu steigern.
Dieser Innovationsreport vermittelt einen Eindruck darüber, welchen
Fortschritt Technologien, insbesondere Handys, in ländliche Gebiete
sich entwickelnder Länder gebracht haben. Digital Green in Indien
(S. 8) versucht durch Lernvideos Bauern Hilfestellungen bei ihren
Anbaumethoden zu liefern, Esoko in Ghana (S. 12) stellt Informationen
über Marktpreise bereit und Kilimo Salama in Tansania (S. 16) verbindet
mobiles Bezahlen mit gesammelten Daten aus fest installierten Wetter-stationen,
um Kleinbauern ohne Bankkonto gegen Wetterkapriolen und
Ungeziefer zu versichern.
Trotz all dieser Fortschritte bleibt noch einiges zu tun. In der Tat
lassen sich zahlreiche Gründe aufzählen, warum in den kommenden
Jahrzehnten weiterhin in eine stabile Landwirtschaft investiert werden
muss. Neben der Herausforderung, eine anhaltend wachsende Bevölke-rung
zu ernähren, bedrohen die Folgen des Klimawandels eine stabile
Ernährungsversorgung. Gleichzeitig ist ein starker landwirtschaftlicher
Sektor eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Fortschritt
in Entwicklungsländern.
20. 19
mAgri-Anwendungen tragen dazu bei, nicht nur
Hunger weltweit zu bekämpfen, sondern sie fördern
Wohlstand und Unabhängigkeit vieler Millionen
Menschen in ländlichen Gemeinschaften. Nun ist
es an der Zeit, sich für skalierbare, nachhaltige
Lösungen einzusetzen.
21. Anhang
Länderprofil Indien
• Bevölkerung: 1,23 Mrd.
• Human Development Index: 136 von 187
• BIP: 1.086 Mrd. US-Dollar
• Pro-Kopf-Einkommen: 1.503 US-Dollar
• BIP-Wachstumsrate: 4,7 Prozent
• Handynutzer von 100: 70,78 34
• Internetnutzer: 12,58 Prozent
1. Dynamik des IKT-Sektors
Indien ist das Land der Superlative, wenn es um IKT geht: Die meis-ten
internationalen Technologie- und Internetkonzerne haben Depen-dancen
oder Forschungsabteilungen im Land und jedes Jahr schließen
ungefähr 300.000 Inder ein IT- oder Technologiestudium ab und finden
weltweit Arbeit in Internet- und Softwareunternehmen. 2012 generierte
der indische IKT-Sektor einen Umsatz von 100 Milliarden US-Dollar.
Internet und Mobilfunk gehören für große Teile der Bevölkerung zum
Alltagsleben. Seit 2008 hat sich die Anzahl der Handy-Nutzer mehr als
verdoppelt. Fast 900 Millionen Menschen haben mittlerweile ein Mobil-telefon
(Stand 2013), das sind nahezu 70 Prozent der Gesamtbevölke-rung
des Landes. Insbesondere in den Städten besitzt jeder Einwohner
mindestens ein Handy – hier liegt die Versorgung bei 140 Anschlüssen
pro 100 Einwohnern – während sie auf dem Land bei nur etwa 40 liegt.
Weniger als ein Viertel dieser Mobiltelefone sind Smartphones, Handys
sind derzeit noch in der Mehrzahl. Festnetztelefone waren in Indien
noch nie wichtig – etwa 2,5 Prozent der Einwohner haben einen An-schluss,
und die Tendenz ist fallend.
Der Ausbau der Internet-Verfügbarkeit geht in Indien schnell voran:
Die meisten Nutzer greifen von mobilen Geräten wie Smartphones und
Tablets darauf zu – wie viele Nutzer das mobile Internet hat, darüber ge-hen
die Meinungen auseinander, bewegen sich aber in einem Spektrum
zwischen 150 und 220 Millionen. Insgesamt haben etwa zwölf Prozent
der Bevölkerung Zugang zum Internet. Für die ländlichen Regionen, in
denen ungefähr 68 Prozent der Bevölkerung leben, ist der Zugang zu
diesen Technologien nur eingeschränkt möglich – aufgrund von Netz-
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
22. 21
abdeckung, Stromversorgung, Bildung und finanziellen Ressourcen. Der
Ausbau von Breitbandinternet per Festnetz wird von der Regierung stark
angetrieben, geht aber im ländlichen Bereich nur langsam voran.
2. Rolle der Regierung für IKT
Die Regierung spielt eine wichtige Rolle in der Digitalisierung des ge-samten
Landes. Die „National Telecom Policy“ von 2012 hat zum Ziel, bis
2020 allen Indern – also mindestens einem Mitglied jeder Familie – einen
Internetanschluss zu garantieren. Das soll vor allem die digitale Kluft
zwischen Stadt und Land verringern. Der tatsächliche Ausbau stockt aber,
da sich die Gesetzgebung zwischen den Bundesstaaten teilweise stark
unterscheidet und große Distanzen zu überbrücken sind.
Der „National E-Governance Plan“ sorgt seit Anfang der 2000er-Jahre
dafür, dass öffentliche Dienstleistungen online zugänglich sind. Staatliche
Hilfsleistungen, Pässe oder Baugenehmigungen können im Internet be-antragt
werden – das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert Korruption.
In einer landesweiten Open-Data-Initiative veröffentlicht und analysiert
die Regierung offen zugängliche Daten zur Bevölkerung und lädt ihre
Bürger dazu ein, auf Hackathons und Wettbewerben Apps und andere
Anwendungen zu entwickeln, um diese Daten für die Verbesserung der
Lebensumstände zu nutzen. Die Regierung hat mittlerweile das Potenzial
dieser digitalen Innovationen für das Soziale entdeckt und unterstützt in
groß angelegten Programmen neue Entwicklungen oder die Verbreitung
erfolgreicher Projekte.
3. Ausblick auf die digital-soziale Szene
Der Ausdruck „Tech 4 Good“ ist in Indien weit verbreitet. Er be-schreibt,
mit welchen Mitteln Internet und Mobiltelefone das Leben von
armen Menschen erleichtern oder sogar revolutionieren können.
» Besonders beeindruckt haben mich die Organisationen,
die digitale Tools und analoge Realität verbinden – wie
Digital Green, das mit einer Online-offline-Software
allen Lebenslagen gerecht wird, ob nun für Menschen in
entlegenen Regionen Indiens oder der Zentrale in Delhi.«
Medje Prahm
hat für das betterplace lab in Indien geforscht.
23. Länderprofil Ghana
• Bevölkerung: 25,4 Mio.
• Human Development Index: Rang 135 von 187
• BIP: 40,71 Mrd. US-Dollar
• Pro-Kopf-Einkommen: 1.605 US-Dollar
• BIP-Wachstumsrate: 7,9 Prozent
• Mobilfunkverträge pro 100 Einwohner: 108,19 35
• Internetnutzer: 12,3 Prozent 36
• SMS-Preis Durchschnitt: 0,01 Euro 37
1. Dynamik des IKT-Sektors
Ghanas Wirtschaft wächst. Das gilt auch für den IKT-Sektor. Seit Be-ginn
der 2000er-Jahre ist die Anzahl der Mobiltelefone sprunghaft ange-stiegen.
Verfügten im Jahr 2003 nur zwei von hundert Einwohnern über
eine aktive SIM-Karte, lag diese Rate im Jahr 2012 bereits bei über 100,9
SIM-Karten pro hundert Einwohner. 38 Das heißt, pro Person sind heute
in der Regel mehrere SIM-Karten in Benutzung. Damit liegt Ghana bei
der aktiven Handy-Nutzung an fünfter Stelle in Afrika. Das schlägt sich
auch im ghanaischen Alltagsleben nieder – mobile Technologien und
Anwendungen verbreiten sich schnell und werden rege genutzt.
Etwas zeitlich verzögert steigt in Ghana nun auch die Internetnut-zung.
Hatten 2009 nur rund fünf Prozent der Bevölkerung Zugang zum
Internet, stieg der Anteil innerhalb von nur drei Jahren auf zwölf Prozent
(2012).
Infrastrukturell gilt für Ghana – wie für viele andere afrikanische
Länder –, dass Festnetzanschlüsse und Breitbandinternet unüblich und
teuer sind. Pro 388 Einwohner gibt es nur einen Festnetzanschluss (die
Kosten für eine Breitbandverbindung liegen bei 35 bis 100 US-Dollar pro
Monat). Das mobile Internet ist günstiger und wird von vielen Firmen
über einen USB-Stick, ein sogenanntes Dongle (Transmitter Dongle), zur
Verfügung gestellt. Hier sind die Kosten vor allem durch die steigende
Konkurrenz – MTN, Tigo, Airtel, Expresso, Vodafone und Glo sind die
größten Anbieter – gesunken. Dadurch ist das Internet heute auch für
viele Menschen mit geringerem Einkommen zugänglich.
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
24. 23
Unterschiede in der Handynutzung finden sich allerdings zwischen
Stadt- und Landbevölkerung. In Ghana leben 47 Prozent der Bevöl-kerung
in ländlichen Gebieten. Hier ist die Netzabdeckung bis zu 15
Prozent geringer als in urbanen Gebieten und die Internetnutzung liegt
in etwa bei einem Siebtel der städtischen Vergleichszahlen. Auch weitere
Faktoren wie die höhere Analphabetismusrate und die Altersstruktur
spielen eine Rolle.
2. Rolle der Regierung für IKT
Obwohl die nationale Regierung die Förderung des IKT-Sektors
als Priorität angibt, ist die IKT-Gemeinschaft nicht von dieser Politik
überzeugt. Ein Beispiel dafür ist das Prestigeprojekt „Hope City“. Dieses
kostspielige Technologiezentrum war von Anfang an sehr umstritten und
bleibt problembeladen. Vielmehr fordern die Akteure des Sektors ein
größeres Engagement für die Senkung der Betriebskosten vonseiten der
Regierung.
3. Ausblick auf die digital-soziale Szene
In Accra sind in den vergangenen Jahren mehrere „Tech-Hubs“
gegründet worden, die Ausgangspunkt für viele Start-ups sind.
» Von der Regierung bis zu den NGOs sehen viele
besonders in Internet-Start-ups einen Motor für die
Zukunft des Landes. Dieser Optimismus ist vor allem
bei vielen Jungunternehmern zu finden – junge, gut
ausgebildete Menschen mit großen Plänen.«
Ben Mason
hat für das betterplace lab in Ghana geforscht.
25. Länderprofil Tansania
• Bevölkerung: 47,8 Mio.
• Human Development Index: 152 von 187
• BIP: 28,2 Mrd.
• Pro-Kopf-Einkommen: 609 US-Dollar
• BIP-Wachstumsrate: 6,9 Prozent
• Handynutzer von 100: 56,6 39
• Internetnutzer: 3,95 Prozent der Bevölkerung
• SMS-Preis im Durchschnitt: 0,02 Euro 40
1. Dynamik des IKT-Sektors
Tansanias Wirtschaft ist im Aufstieg: In den vergangenen zehn Jahren
wuchs sie jährlich um rund sieben Prozent. Zu diesem Aufschwung trägt
auch der Mobiltelefoniemarkt bei. 2005 wurde der Mobilfunkmarkt in
Tansania liberalisiert – seitdem stiegen die Nutzerzahlen sprunghaft an.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat heute einen aktiven Handy-vertrag.
Sechs große Mobilfunkanbieter haben sich am Markt etabliert:
Airtel, Tigo, TTCL, Vodacom, Benson und Zantel – damit ist Tansania
einer der liberalisiertesten Mobilfunkmärkte in Afrika. Entsprechend
profitieren die Nutzer von konkurrenzfähigen Preisen: Eine SMS kostete
2013 im Durchschnitt 0,02 Euro. Und jeder zweite Tansanier nutzt sein
Handy auch, um bargeldlos zu bezahlen.
Trotz des dynamischen Wachstums im IKT-Sektor bleibt die Anzahl
der Internetnutzer gering, da derzeit nur etwa vier Prozent der Bevölke-rung
regelmäßigen Zugang zum Internet haben. Das könnte sich bald
ändern, denn im Mai 2014 wurde in Tansania als erstem afrikanischen
Land 4G LTE eingeführt. Nun wird das mobile Internet schneller und
besser verfügbar. Dem „Global Information Technology Report 2013“
zufolge fehlt es Tansania bislang an Netzabdeckung, vor allem für rurale
Regionen, in denen 73 Prozent der Bevölkerung leben.
2. Rolle der Regierung für IKT
Die Regierung fördert gezielt den Ausbau der digitalen Infrastruktur
im Land und will diese nutzen, um einige der drängendsten Probleme
des Landes zu lösen. So hat beispielsweise das Ministry of Health and
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport
26. 25
Social Welfare Ende 2013 eine „eHealth Strategy“ veröffentlicht. Die
Rolle von IKT wird hier als Unterstützung bei Planung, Management
und Umsetzung von Gesundheitsleistungen definiert. Handys sollen
beispielsweise dazu genutzt werden, Krankheitsausbrüche (z. B. Malaria)
zu lokalisieren und besser zu bekämpfen. Ein weiteres Beispiel für die
Förderung digitaler Lösungen durch die Regierung ist der DTBi Inkuba-tor,
der digitale Start-ups fördert. Um den kreativen Digitalunternehmer-geist
weiter zu fördern, arbeitet das Ministerium für Wissenschaft und
Technologie derzeit auch an Guidelines für Innovatoren und Entwickler.
Die Regierung plant bereits seit mehreren Jahren einen Technologiepark
mit Universität und Forschungseinrichtungen außerhalb Daressalams.
Das Projekt geht nur langsam voran.
3. Ausblick auf die digital-soziale Szene
» In Tansania geht es oft noch um die Grundlagen
von IKT: Kinder, Studenten, Behördenmitarbeiter
lernen mit dem Computer umzugehen.
Dementsprechend gibt es nur wenige etablierte
digital-soziale Anwendungen aus Tansania, dafür
aber einige sehr spannende Pilotprojekte.«
Kathleen Ziemann
war für das betterplace lab in Tansania.
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werden zitiert mit Autor,
Jahr, Titel und durch ein
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Quellenverzeichnis
28. 27
Endnoten
1 Mangstl, Anton Dr. (2008): Emerging Issues, Priorities and Commitments in eAgriculture (S.
5-6), entnommen aus dem Report Agricultural Information Worldwide. Online unter: http://
journals.sfu.ca/iaald/index.php/aginfo/article/view/1/2
2 Die vorangegangenen Angaben stammen aus dem FAO-Report „How to Feed the World in
2050“. Als PDF online unter: http://www.fao.org/fileadmin/templates/wsfs/docs/expert_pa-per/
How_to_Feed_the_World_in_2050.pdf
3 Diese Angabe stammt aus dem Food Price Watch-Report der World Bank. Als PDF online
unter: http://www.worldbank.org/content/dam/Worldbank/document/Poverty%20documents/
FPW_May%202014_final.pdf. Weitere Informationen sind zudem in diesem Artikel aufbereitet:
http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/NEWS/0,,contentMDK:22833439~pageP-K:
64257043~piPK:437376~theSitePK:4607,00.html
4 Die Informationen stammen aus dem Fact Sheet „The World Bank and Agriculture in Africa“.
Online unter: http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/COUNTRIES/AFRICAEXT/0,,conte
ntMDK:21935583~pagePK:146736~piPK:146830~theSitePK:258644,00.html
5 Presseinformation 9/2014 „Telecom Regulatory Authority of India“. Als PDF online unter:
http://www.trai.gov.in/WriteReadData/PressRealease/Document/PR-TSD-Dec,%2013-
17022014.pdf
6 Entnommen aus dem World Bank Report „Maximizing Mobile“, 2. Kapitel: Mobilizing the Agri-cultural
Value Chain. Als PDF online unter: http://siteresources.worldbank.org/EXTINFORMA-TIONANDCOMMUNICATIONANDTECHNOLOGIES/
Resources/IC4D-2012-Chapter-2.pdf
7 Weltbank: http://data.worldbank.org/indicator/SP.RUR.TOTL.ZS
8 Weltbank: http://data.worldbank.org/indicator/SL.AGR.EMPL.ZS
9 Weltbank: http://data.worldbank.org/indicator/AG.PRD.FOOD.XD
10 Informationen nachzulesen in den beiden Berichten der National Development Planning
Commission aus den Jahren 2010 und 2011.
11 ICT Facts and Figures 2014. Online unter: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/
default.aspx
12 Informationen aus dem Future Agricultures Working Paper 045. Als PDF online unter: www.
future-agricultures.org/publications/research-and-analysis/working-papers/doc_down-load/
1586-climate-change-and-agricultural-policy-processes-in-ghana
13 Weltbank: http://data.worldbank.org/country/tanzania
14 Diese Angabe ist dem Report “Agricultural dynamics and food security trends in Tanzania”
entnommen. Als PDF online unter: https://openaccess.leidenuniv.nl/handle/1887/22944
15 Weltbank: http://data.worldbank.org/indicator/AG.PRD.FOOD.XD
16 ICT Facts and Figures 2014, abrufbar unter: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/
default.aspx
17 Diese Angabe stammt aus dem Bericht “ICTs and Small-Scale Agriculture in Africa”,
unter: https://idl-bnc.idrc.ca/dspace/handle/10625/50998
18 Diese Angaben stammen aus dem Report “Smallholders can feed the world”, als PDF
unter http://www.ifad.org/pub/viewpoint/smallholder.pdf
29. 19 Diese Angaben stammen aus dem Report “Connecting ICTs to Development. The IDRC Experi-ence”.
Online unter: http://www.idrc.ca/EN/Resources/Publications/Collections/ICT4D/Pages/
default.aspx?index=38
20 Aus dem Bericht “Recommendations of Working Group on Agricultural Extension for For-mulation
of Eleventh Five-Year Plan (2007-2012)”, 12. Januar 2007, verfasst von der Working
Group on Agricultural, Govt. of India. Als PDF online unter: http://planningcommission.nic.in/
aboutus/committee/wrkgrp11/wg11_agrext.pdf
21 Angaben entnommen aus “Enhancing farmer’s access to technology for increased rice pro-ductivity
in India”. Online unter: http://www.academia.edu/2515699/Enhancing_farmers_ac-cess_
to_technology_for_increased_rice_productivity_in_Ghana
22 Gershon Feder zum Thema “The challenges facing agricultural extension - and a new oppor-tunity”.
Online unter: http://www.new-ag.info/en/view/point.php?a=1253
23 Entnommen aus dem Jahresbericht 2009/2010 der Indischen Notenbank. Online unter: http://
rbidocs.rbi.org.in/rdocs/AnnualReport/PDFs/0RBIAN240810_F.pdf
24 Diese Zahlen sind abhängig von der Ernte, dem Land und dem Jahr der Studie. Die Informa-tionen
stammen aus der Tabelle 2.2 (Seite 34) aus dem Bericht „Maximizing Mobile“. Online
unter: http://siteresources.worldbank.org/EXTINFORMATIONANDCOMMUNICATIONAND-TECHNOLOGIES/
Resources/IC4D-2012-Chapter-2.pdf
25 Diese Angaben stammen aus dem Artikel „The Effect of ICT-based Market Information Ser-vices
on the Performance of Agricultural Markets: Experiences from Ghana.“
26 Diese Angaben sind einer Präsentation der Bank of India entnommen. Online unter: http://
www.bankofindia.co.in/FI-BOI/images/FI%20presentation.pdf
27 Diese Angaben stammen aus McKinsey’s Quarterly “Counting the World’s Unbanked”. Online
unter: http://www.mckinsey.com/insights/financial_services/counting_the_worlds_unbanked
28 Angaben online unter: http://www.syngentafoundation.org/__temp/Kilimo_Salama_3_Pa-ger_
21_1_14.pdf
29 Angaben online unter: http://www.ifc.org/wps/wcm/connect/industry_ext_content/ifc_exter-nal_
corporate_site/industries/financial+markets/retail+finance/insurance/kilimo+salama
30 Angaben entnommen aus Jewfa, Baraka (2014): Tanzania Ahead of Kenya in Use of Mobile
Money. Online unter: http://allafrica.com/stories/201407030111.html
31 Angaben entnommen aus Mirani, Leo (2014): Why mobile money has failed to take off in India.
Online unter: http://qz.com/222964/why-mobile-money-has-failed-to-take-off-in-india/
32 Zum Beispiel Kunateh, Masahudu (2014): Massive Uptake of MTN Ghana Mobile Money. Online
unter: http://allafrica.com/stories/201406181370.html
33 Zitat entnommen aus dem Report „Smallholders can feed the world.“ Online unter: http://
www.ifad.org/pub/viewpoint/smallholder.pdf
34 ICT Facts and Figures 2014: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx.
35 ICT Facts and Figures 2014: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx.
36 ICT Facts and Figures 2014: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx
37 National Communications Authority (Ghana): http://www.nca.org.gh/40/52/Network-Tariffs.
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38 ICT Facts and Figures 2014: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx
39 ICT Facts and Figures 2014: http://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx.
40 Diese und weiterführende Angaben auf der Website der Tanzania Communications Regulatory
Auhtority. Online unter: http://www.tcra.go.tz/
www.betterplace-lab.org/Innovationsreport