1. Geld anlegen.
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Kann man mit Obligationen Geld verdienen?
Zwar nahen dunkle Zeiten, aber auch sicherheitsbedachte Anleger können noch eine Rendite erzielen
Von Luca Carrozzo
Die Anleihenmärkte haben sich in den
letzten Jahrzehnten nur in eine Rich-
tung bewegt: nach oben. Die Preise von
Gläubigerpapieren sind kontinuierlich
gestiegen,währenddiezugrundeliegen-
den Coupons immer wie kleiner
wurden. Vor einiger Zeit noch undenk-
bar, zahlen Schweizer Staatsanleihen
mit einer Laufzeit von zehn Jahren
heute sogar negative Zinsen. Das heisst
nichts anderes, als dass jemand, der
dem Schweizer Staat Geld ausleiht, da-
für auch noch zahlen muss. Wie sollen
auf Sicherheit bedachte Anleger in ei-
nem derart tiefen Zinsumfeld Rendite
erwirtschaften können?
Anleger auf der Suche nach Rendite
müssen zwangsläufig vermehrt Kredit-
wie auch Zinsrisiken eingehen, um ein
Minimum an Performance zu erwirt-
schaften. Die Laufzeit einer Obligation
und die Höhe der Coupons bestimmen
das sogenannte Durationsrisiko einer
Anleihe, welches massgebend dafür ist,
wie stark eine Obligation auf Zinsände-
rungen reagiert.
Schutz vor Zinsanstieg
Je länger die Duration, desto sen-
siblerreagierendieObligationenpreise.
Ein Obligationenportfolio, welches im
Durchschnitt eine Restlaufzeit von acht
Jahrenhat,weistimNormalfalleineDu-
ration von ca. sieben Jahren auf. Ein
Zinsanstieg von beispielsweise einem
Prozent würde bei diesem Portfolio
einen Wertverlust von rund sieben Pro-
zent bewirken. Da man auf dem aktuel-
len Zinsniveau davon ausgehen kann,
dass die Wahrscheinlichkeit eines Zins-
anstieges höher ist als ein weiterer Fall,
müssen Anleger nach Alternativen su-
chen, um im aktuellen, aber auch in ei-
nemsteigendenZinsumfeldGeldzuver-
dienen. Wir rechnen aufgrund der
wirtschaftlichen Situation in der
Schweiz und Europa zwar nicht mit ei-
nem schockartigen Zinsanstieg, dafür
mit allmählich steigenden Zinsen über
die nächsten Jahre. Die Zentralbanken
sind sich des Risikos bewusst, dass ein
(zu) schneller Zinsanstieg die Wirt-
schaft in Europa und der Schweiz über-
fordern würde.
Aus Sicht der Anleger stellt sich die
Frage,wiemanseinObligationen-Port-
foliovorsolcheinemSzenarioschützen
kann? Zunächst empfehlen wir im ak-
tuellen Zinsumfeld die Beimischung
von höher verzinsten Anleihen, auch
bekannt als High-Yields-Anleihen.
Diese weisen zwar ein höheres Kredit-
risiko auf, zahlen aber auch einen
höheren Coupon. Auch diese Anlage-
klasse hat sich in den letzten Jahren
aufgrund des Umfeldes sehr gut ent-
wickelt. Obschon die Risikoprämien
und damit die Zinsvorteile gegenüber
Staatsanleihen gesunken sind, sind sie
im aktuellen Zinsumfeld noch immer
attraktiv. Ein weiterer positiver Aspekt
der höheren Coupons von High-Yield-
ObligationenistderSchutzvorsteigen-
den Zinsen.
Bei solchen Anleihen steht das Kre-
ditrisiko im Mittelpunkt, während das
Zinsrisikoehersekundärist,weshalbsie
auch weniger anfällig auf Zinsschwan-
kungen reagieren. Weil bei höher ver-
zinsten Obligationen das Kreditrisiko
durch die Bonität des Emittenten be-
dingt ist, ist eine breite Diversifikation
imPortfoliowieaucheinetäglicheÜber-
wachung der Positionen unabdingbar.
Eine zweite Möglichkeit, das Zins-
risikozureduzieren,istdieBeimischung
von Anleihen mit kürzeren Laufzeiten.
Da diese aber auch einen tieferen Cou-
pon aufweisen und es keinen Sinn
macht, ausschliesslich solche Titel zu
halten, empfehlen wir noch weitere Ab-
sicherungen. Das erhöhte Zinsände-
rungsrisiko, welches sich mit langen
Laufzeiten erhöht (Durationsrisiko),
kann beispielsweise zusätzlich mit dem
Verkauf von Anleihen-Futures oder mit
demKaufvonstrukturiertenProdukten
abgesichertwerden,welchevonsteigen-
den Zinsen profitieren.
Spezialisierte Anlagen beimischen
Eine weitere Option ist der Kauf von
besonderen Anleihen, welche an die In-
flation gekoppelt sind. Vor dem Hinter-
grundgegenwärtigniedrigerInflations-
erwartungenunddemabsolutenWillen
der Europäischen Zentralbank, die In-
flation zukünftig wieder zu beleben,
machtesdurchausSinn,ProdukteinBe-
tracht zu ziehen, welche von einer sin-
kenden Kaufkraft profitieren. Soge-
nannteInflation-Linked-Bondshandeln
zurzeit auf Tiefstständen. Das Chance-
Risiko-Profil zeigt, dass sich bei diesen
Obligationen aktuell deutlich mehr
Chancen ergeben als bei herkömmli-
chen Papieren.
Eine weitere Strategie, sich vor stei-
genden Zinsen zu schützen. sind Wan-
delanleihen. Diese weisen sowohl Cha-
rakterzüge von Obligationen als auch
vonAktienauf.Siepartizipierenfolglich
an steigenden Aktienkursen, begrenzen
aber aufgrund des Obligationenanteils
gleichzeitigdasVerlustrisiko.DieKorre-
lationzwischenAktienundObligationen
ist historisch gesehen negativ. Deshalb
kann davon ausgegangen werden,
dass sich die Aktienmärkte gut ent-
wickeln, wenn die Obligationenmärkte
aufgrund der steigenden Zinsen leiden.
Ein Umdenken ist nötig
Fakt ist, bei Anlegern, die vornehm-
lich in festverzinsliche Obligationen in-
vestieren, muss ein Umdenken stattfin-
den. Es ist unabdingbar, dass ein
Anleger im Portfolio alternative Anlei-
henprodukte beimischt, um eine ange-
messene Rendite erwirtschaften zu
können. Mit höher verzinsten Anleihen
profitiert er vom höheren Coupon und
ist ausserdem vom graduellen Zins-
anstieg geschützt. Inflation-Linked
Bonds werden sich bei sinkender Kauf-
kraft gut entwickeln und Wandelanlei-
hen sind eine attraktive Alternative mit
begrenzter Aktienbeteiligung.
Die Möglichkeiten, auch in Zukunft
mitAnleihenGeldzuverdienen,bleiben
vielfältig.WassieunsererMeinungnach
jedoch alle voraussetzen, ist die aktive
VerwaltungdesPortfolios,wieauchdie
tägliche und professionelle Über-
wachung der Positionen. Ergreifen Sie
die Chance, um mit Ihrem Anlagebera-
terüberMöglichkeitenzusprechen,wie
auch Sie mit Ihrem Obligationenport-
folio weiterhin Geld verdienen können.
DieBanqueCIC(Suisse)istaufHigh-
Yields-Anleihen spezialisiert und bietet
Investoren einen in der Schweiz einma-
ligen Fonds an. Der CIC High Yields
Bonds «CHF Primus» investiert in aus-
gewählteHochzinsanleihenundkonnte
seit Auflegung im 2012 über neun
Prozent gewinnen.
Luca Carrozzo,
Fund-/Portfoliomanager
bei der Banque CIC
(Suisse)
Im historischen Vergleich lässt sich erkennen, dass die
Inflationsraten in Europa mittel- bis langfristig wieder steigen
werden. Dies birgt Chancen.
Schweizer Inflation Deutsche Inflation Französische Inflation
16
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
INFLATION: KONSUMENTENPREISE IM VERGLEICH
Quelle: Bank CIC (Suisse)
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14
Wandelanleihen (sog. Convertible Bonds) weisen Aktien- und
Obligationencharakter auf. Historisch gesehen partizipiert der Kurs
einer Wandelanleihe grob zu zwei Drittel am Kursanstieg des
Basiswertes und nur zu ein Drittel am Kursrückgang.
Aufgrund der historisch tiefen Renditen empfehlen wir, weiterhin
in Anleihen zu investieren, welche ein Rating zwischen A+ und B+
aufweisen und mit welchen eine Portfoliorendite von zirka drei
Prozent generiert werden kann. Dies ohne ein durchschnittliches
Rating von BBB- zu unterschreiten.
CH Staatsanleihe CH Obligationenmarkt «High Yields» Portfolio
8
7
6
5
4
3
2
0
-1
-2
RENDITEN IM VERGLEICH
Quelle: Bank CIC (Suisse)
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Aktienindex Obligationenindex Typischer Convertible Bonds
215
195
175
155
135
115
95
75
VERSCHIEDENE ANLAGEKLASSEN IM VERGLEICH
Quelle: Bank CIC (Suisse)
31.12.08 31.12.09 31.12.10 31.12.11 31.12.12 31.12.13
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50% werden in einen Anlagefonds investiert (Courtage/Depotgebühr gemäss Gebührentarif «Konditionen Wertschriftengeschäft
und Anlageberatung»). Änderungen vorbehalten. Weitere Informationen: www.bankcoop.ch