12. „ Von SPAR Natur*pur gibt es zwei neue Bio-Aufstriche: "Zuckererbse" und "Tomate & Olive". Habt ihr sie schon probiert?“ „ Beim Hofer gibts auch einen saugeilen Aufstrich, wo ganze Kürbiskerne drin sind, den kann ich empfehlen, den Ananas-Curry hab ich nicht probiert, find den vom spar aber gut.“ „ was auch ganz toll ist [...] sind alle vegetarischen Aufstriche, ob mit Tofu, oder sonstige Aufstriche auf Sojabohnenbasis, Zuckererbsenaufstrich.“
17. „ Wir wollen jetzt auch so ein virales Video machen.“ „ Wir möchten so schnell wie möglich 10.000 Fans generieren.“ „ Uns kann man jetzt auf Facebook, Twitter, Youtube, Sevenload, Vimeo, Google+, Xing, Linkedin, Posterous, Foursquare, Gowalla, Instagram, Skype, Qype und natürlich auf unserem Blog folgen.“ (Uff)
24. Der Redaktionsplan (eines Zuckerebsenaufstriches) Inhaltsstoffe Zubereitungsmethoden veganes Essen Gesunde Ernäherung Nachhaltigkeit Diät/Abnehmen Bio Herstellung Die Marke Natur Pur Das Unternehmen Spar Rezepte
25. Mehr Sicherheit mit dem Redaktionsplan KW1 KW2 KW3 KW4 KW5 KW6 KW7 FIRMENEVENT F/B GEWINNSPIEL/QUIZ F/T F/T ABNEHMEN/VEGANE ERNÄHRUNG F F F REZEPTE F F PRESSEMITTEILUNG F/T/B F/T/B DIE MARKE NATUR PUR B, FR B/FR ...
28. #5 Erfolg messen Und was ist der ROI*? *Der ROI in Social Media heisst „Risk of Ignoriering“ und/oder „Return on Influence“, nicht Return on Investment.
29. Was ist der ROI von Tageszeitungen? oder Was ist der ROI von Zuckererbsen?
31. Anzahl der Kommentare, Shares, Likes in Facebook (Facebook-Seite) _______________________________ Anzahl der Views (Facebook-Seite) fiktives Beispiel: 500 Interaktionen pro Woche, bei durchschnittlich 10.000 Views pro Woche = 5% Zielgruppenengagement (Audience Engagement)
32. KEINE ANGST VOR KRITIK Shitstorm „ Aufgepasst, ein Troll trollt.“ „ Sperren wir einfach die Kommentar-Funktion.“ 1-Sterne-Rezension Negative Kommentare #fail #megafail „ Euer Service ist so schlecht!“
Dass ich heute vor einem interessierten Publikum in Köln stehe und sagen darf „follow me“, ist ein toller Moment für mich. 2007 habe ich die Stadt nach meiner Ausbildung als Werbekauffrau, die ich nur wenige Schritte von hier im Mediapark 6 bei sedo gemacht habe, verlassen, um einmal meinen Idealen zu folgen und in Afrika Kinder zu unterrichten und im selben Jahr um der Liebe nach Salzburg zu folgen. Die bedeutungsschwangeren Worte gleich zu Beginn, sollen zur zweite Folie überleiten, nämlich Emotionen und Ihnen zeigen was Emotionen mit Social Media Marketing zu tun haben.
Wir können uns an Situationen die für uns emotional wichtig – sei es im positiven oder negativen Sinne – waren, erinnern, sei es der erste Kuss, eine Prüfungssituation oder ähnliches (klassisches Konditionieren). Für das Marketing bedeutet das, dass wir uns ohne Emotionen keine Markenbotschaften verstehen oder merken können. Erfolgreiches Markenbranding und Involvement erreichen Unternehmer nur, wenn sie Emotionen bei den Kunden wecken, weil du nur dann die Information gespeichert wird.
Emotionen in der klassischen Werbung sind ein alter Hut: Marken, die grundsätzlich austauschbar wären, werden emotional aufgeladen. Beispiel Analogien: Mercedes = Delphin, BMW = Hai, Audi = Wal.
Klassische Werbung: reine Kosten-Nutzen-Stiftung, nur wo bleibt die emotionalisierte Markenbotschaft?
Häufig ist Werbung einfach nur Lärm. Das Bild zeigt eine Kunstaktion in Wien mit dem Namen „Delete!“ vom Künstlerduo Steinbrener und Dempf, bei dem im Zeitraum von zwei Wochen alle Werbeaufschriften, Reklameschilder, Piktogramme, Firmennamen und –logos in der Wiener Neubaugasse knallgelb überklebt wurden. In Sao Paulo ist Plakatwerbung 2007 komplett abgeschafft wurden.
Das Manko klassischer Werbung: Am Ende bleibt sie unpersönlich, häufig unrelevant und unschöpferisch (nicht sinnstiftend für den Konsumenten, gerade bei austauschbaren Produkten). Außerdem entwickeln wir immer stärkere Konsumkatalysoren und filtern die meisten Werbebotschaften von uns weg. Dort wo klassische Werbung an ihre Grenzen stößt, nämlich in der spielerischen Auseinandersetzung und Interaktion mit der Marke, kommt Social Media Marketing ins Spiel.
Allen Marketinganstrengungen zum Trotz entscheidet der Kunde am Ende des Tages, was die Marke für ihn bedeutet. Als Sprachrohr bedient er sich dem Internet bzw. Social Media. So werden Kunden im Netz zu Markenbotschaftern, deren Empfehlungen wiederum die Entscheidungsgrundlage für den Kauf oder Nicht-Kauf des Produkts bilden. Social Media Marketing macht die Markenansichten der Kunden transparent. Zusammen bilden sie die Grundlage für erfolgreiches Empfehlungsmarketing. Die Kunden stehen beim Social Media Marketing im Mittelpunkt. Deshalb beginnt auch jede Social Media Strategie mit den Kunden.
Der erste Schritt einer Social Media Strategie beginnt auch mit den Kunden bzw. mit einer Zielgruppenanalyse
Jeder kennt das Social Media Prisma von Ethority oder andere Darstellungen von Social Media Tools, die eher überfordern als entspannen. Doch der Wirrwarr ist gar nicht nötig, denn die Zielgruppen bzw. die Ziele geben die Richtung der Social Media Strategie vor.
Der Zuckererbsen-Aufstrich von Spar oder: ein beliebiges Produkt des täglichen Bedarfs.
Nur exemplarisch, Auszüge aus Foren: Vom Inhalt einmal abgesehen, sieht man an diesem Beispiel, dass auch ein Zuckererbsen-Aufstrich im Social Web bewertet wird, bzw. Austausch stattfindet. Durch die erste grobe Analyse finden Sie heraus, wo und möglicherweise auch wie sie das Wort an Ihre Zielgruppe richten müssen.
Hier am Beispiel Spar Aufstrich: Das Produkt wird im Kontext von Gewichtsabnahme und Diäten diskutiert und ein Hinweis auf die Zielgruppe bzw. was die Kunden nachfragen. Diese Informationen sind unglaublich wichtig, um nachher die richtige Kommunikationsstrategie wählen zu können.
Forrester‘s hat ein kostenloses Tool entwickelt, dass die Nutzer im Social Web nach Social Technographics Profiles einteilt: http://www.forrester.com/empowered/tool_consumer.html (einfach nach Forresters Tool googeln) Creators (Kreative): verfassen eigene Blogbeiträge, haben eine eigene website, prosumieren Videos Critics (Kritiker): bewerten und schreiben Erfahrungsberichte zu Produkten und Dienstleistungen, kommentieren Blogbeiträge, nehmen an Forendiskussionen teil, editieren Wikipedia-Beiträge Collectors (Sammler): abonnieren Newsletter und Blogbeiträge, verschlagworten und bewerten Inhalte Joiners (Teilnehmer): haben ein oder mehrere Social-Networking-Profile und besuchen soziale Netzwerke Spectators (Zuschauer): lesen Kundenbewertungen, Blogs, Forenbeiträge und Twitter-Nachrichten, schauen YouTube-Videos,schreiben aber keine eigenen Beiträge Inactives: haben weder ein Profil, noch verfassen oder lesen sie eigene Beiträge Später wurde noch die Gruppe Conversationalists hinzugefügt. Sie können für Ihre Zielgruppe zumindest den Test nach Alter und Geschlecht (und Land, wenn sie international agieren) durchführen und so sehen, ob sie es her mit Kritikern, Sammlern oder Zuschauern zu tun haben.
Der zweite Schritt lautet Ziele definieren.
Beginnen Sie mit einer Mindmap, welche Themen interessant sein könnten.
Im Redaktionsplan sind alle Themen strukturiert und definiert, auf welchen Kannälen was gesagt kommuniziert werden soll. Hier steht F für Facebook, T für Twitter und B für Blog, FR für Flickr. Zusätzlich können Spalten hinzugefügt werden, was an Bildmaterial oder Rechten für den Beitrag benötigt wird. Für den Social Media Beauftragten sorgt der Redaktionsplan für genügend Sicherheit.
Entscheidend ist, wer in Ihrem Unternehmen kommunizieren „darf“? Das Drei-Säulen-Modell der Social Media Kommunikation wird definiert aus der Säule Unternehmer, Säule Mitarbeiter und Säule Kunden. Alle sollten in Social Media zu Wort kommen dürfen, nicht nur die obere Unternehmensriege. Definieren Sie zunächst die entsprechenden Mitarbeiter, die für das Unternehmen kommunizieren sollen, am besten aus ALLEN Abteilungen jemand.
Dell ist nicht nur Spitzenreiter wenn es um den Verkauf von Produkten via Twitter geht, sondern das Unternehmen nimmt Social Media generell sehr ernst. Deshalb hat Dell 2010 einen Social Media Listening Command Center eingerichtet, bei der alle Gespräche im Web (22.000 pro Tag) beobachtet, gefiltet und organisiert werden. Das Unternehmen nutzt Radian6 als Monitoring Software. Für ein großes Unternehmen wie Dell, ist das auch sinnvoll in eine Software zu investieren (Kosten liegen bei 500 EUR im Monat). Da müssen kleinere Unternehmen noch abwägen.
Können Sie die Frage beantworten, was der Return on Investment von Zuckererbsen ist? Nein, das wundert mich nicht. Nicht der ROI ist das Problem, sondern die Frage „Was ist der ROI von Social Media“, die über kurz oder lang ad absurdum führt. Um einen ROI berechnen zu können, benötigt man eine Zahlenbasis, das Investment, dass das Unternehmen machen. Im Fall von Social Media handelt es sich häufig um ein Personalinvestment oder eine Agentur wird beauftragt, die entsprechend Geld kostet. Diesen kosten ist der Erfolg in Social Media gegenüber zu stellen. Erfolg kann man durch Parameter wie die Key Performance Indicator
Buzzword-Bingo? Sie müssen nicht alle KPIs berechnen, sondern nur die, die für Ihre Social Media Strategie relevant sind. Wenn Sie Involvement den Dialog mit Ihren Kunden messen wollen, nutzen Sie den Share of Voice, das Zielgruppenengagement (Audience Engagement) und die Diskussionsreichweite (Conversation Reach). Wenn Sie den Kundensupport mit Social Media steigern wollten, berechnen Sie die Lösungsrate, die Bearbeitungsdauer und den Zufriedenheits-Score. Damit Sie KPIs berechnen können, müssen Sie aber auch entsprechende Zahlen mittracken. Beispiel nächste Folie.
Die Anzahl der Views ist in Facebook die Anzahl der Impressionen, die in den Statistiken geliefert werden, wobei es sich um eine Hochrechnung handelt. Die Facebook-Statistiken liefern außerdem nur die Anzahl der Likes und Kommentare, nicht aber der Shares, die für das Zielgruppenengagement sehr wichtig wären. Fazit: Beschränken Sie sich auf die wichtigsten KPIs, ansonsten müssen Sie Ihr Social Media Engagement enorm ausweiten und verbringen die meiste Zeit mit der Erhebung von Daten. Wenn Sie es sich leisten können, nutzen Sie ein professionelles Monitoring-Tool, wie ethority, allerdings sei am Rande auch auf die Datenschutzproblematik hingewiesen, da häufig unklar ist, wie die Daten generiert werden und das möglicherweise zu Lasten des Datenschutzes geht.
Twitter-User, die ständig nörgeln, meckern oder kritisieren, schwerer, dass ihre Nachrichten retweetet werden. Häufig werden Shitstorms erst dann richtig bekannt, wenn erst die klassischen Medien darüber berichten. Einziges Problem ist die Auffindbarkeit der Beiträge in Google und deren zeitaufwendige Entfernung aus dem Web.
Domino‘s Pizza ist im April 2009 der absolute Worst Case passiert, als Mitarbeiter ein ekeleregendes Video auf YouTube gestellt haben. Link zu Video: http://www.youtube.com/watch?v=1D9PikBzNNo Der Geschäftsführer Patrick Doyle reagierte damals mit einer Videoantwort, was insofern sehr geschickt war, da man sich dem gleichen Medium bediente und die Chance hoch war, dass User, die dieses Video schauten, auch Doyles Antwort ansahen. http://www.youtube.com/watch?v=dem6eA7-A2I Nach der Krise startete Domino‘s Pizza eine Kampagne mit dem Slogan „the pizza turnaround“ und lud zahlreiche Kunden dazu ein, an der Verbesserung der Pizza teilzunehmen und zwar nur durch die Rückmeldungen der Kunden. In einem Abschlussvideo bedankt sich Doyle vor allem bei seinen Kritikern, die letztlich das Produkt besser gemacht haben. Dies deckt sich auch mit der Shitstorm-Theorie von Lobo, dass in jedem Shitstorm die eigentlich Kernkritik steckt, auch wenn einmal weh tut.
Verbraucher reichen Lösungen für neue Produktideen ein, die den Alltag erleichtern sollen. Die Community bewertet das Produkt und anschließend noch von Tchibo auf Markttauglichkeit geprüft. Damit sichert sich Tchibo nicht nur seinen Innovationsvorsprund, sondern bindet die kreativen Kunden zusätzlich an die Marke (Involvement). Ein Paradebeispiel für die höchste Form des Kundendialogs.
Auch wenn die Marke eine Leistung des Kunden ist und immer mehr Kunden an Crowdsourcing-Aktionen mitmachen, dürfen sich Unternehmer nicht zurücklehnen. Social Media Marketing oder Crowdsourcing ersetzen nicht die permanente Produktentwicklung und Markenpositionierung. Dem Kunden muss die Marke permanent suggerieren, dass sie immer wieder etwas neues erfindet (Aufmerksamkeitsökonomie) Bestes Beispiel ist hier die Marke Apple. Produktenwicklung kann aber auch gemeinsam mit den Kunden (Crowdsourcing) erfolgen, siehe Tchibo Ideas.