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Nr. 1/2022 • 5.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
Wir.
Unternehmen.
Zukunft.
nuvo
ISSN 2625-3356
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Dr. Burkhardt Greiff
Sven Hutt
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
Eine ganz normale Gas-Geschichte:
Nur kalt darf es nicht werden!
Sarah Pierenkemper
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
Landesgeschäftsführer
Institut der deutschen Wirtschaft
der IKK classic in Sachsen
Mit internationalen Mitarbeitern
Betriebliches Gesundheitsmanagement
gegen den Fachkräftemangel
zahlt sich für Firmen und Beschäftigte aus
Für Gesundheit und Ihr schönstes Lachen:
Zahnver icheru gslücken jetzt schließen.
SIGNAL IDUNA Gruppe
Gebietsdirektion Potsdam
Telefon 0331 298488
gd.potsdam@signal-iduna.de
www.signal-iduna.de
Mehr Extras
für gesetzlich
Kranken-
versicherte!
Mut zur Lücke ist weder für Ihre Zähne noch die Haushaltskasse die richtige Strategie. Die private Zahn-Zusatzversicherung von
SIGNAL IDUNA ist das optimale Rezept, um dem entgegenzuwirken. Sie tun damit viel für Ihre Gesundheit und schützen sich vor
hohen Zuzahlungen für Zahnersatz, Zahnbehandlung, professionelle Zahnreinigung sowie Kieferorthopädie für Kinder.
nuvo1/22 3
Eine ganz normale Gas-Geschichte!
Deutschland will kein Gas, keinen Atom-
strom, keine Kohle. Nur Wind, Sonne und
Holz. Die ersten beiden sind nicht durch-
gängig verfügbar. Holz ist vorrätig in Sibi-
rien. Das ist Russland. Was also tun? Die
Politik ist unentschieden. Verantwortung
in den Farben der Ampel heißt auch Kom-
promisse schließen und gleichzeitig in der
europäischen bzw. atlantischen Allianz
Stärke beweisen. Ein neuer kalter Krieg
könnte buchstäblich richtig kalt werden.
Wenn die Gaslieferungen aus Russland
ausbleiben – bisher sind die Lieferun-
gen vertragsgemäß erfolgt – bliebe nur
das teure Flüssiggas aus den USA. Die
nächsten Preissprünge sind vorprogram-
miert, und innenpolitisch drohen weitere
Spannungen. Das Junktim Nord Stream 2
und Ukraine-Konflikt ist ohnehin schwer
vermittelbar. Niemand fragt nach Nord
Stream 1, seit 2011 in Betrieb. Sollte der
Rubikon überschritten werden, ist dann
Nord Stream 1 ebenfalls passé? Eher
nicht. Die leeren Gasspeicher seit Herbst
sind Eigentore. Oberflächliche Planung –
deutsche Manager sprachen vor Monaten,
als die politische Gasliefer-Hysterie be-
gann, von pünktlichen und vertragskon-
formen Lieferungen aus Russland. Die
Amerikaner wollten schnell hier Teuer-
Gas verramschen, das dann nach Asien
geliefert wurde. Die Idee des Europäi-
schen Hauses von Gorbatschow, in den
80-er Jahren entworfen, sollte zu einem
gemeinsamen Haus ausgestaltet werden,
einige Etagen sind schon gebaut. Die
Wirtschaft aus Ost und West ist stärker
vernetzt. Sanktioniert die Politik Russ-
land, sind Folgen für die deutsche Wirt-
schaft vorprogrammiert. Die deutsche
Abhängigkeit von Gas und Öl ist nicht zu
leugnen. Nord Stream 2 sollte nicht poli-
tisch, sondern ausschließlich technisch
zertifiziert werden.
Ist das Thema Nord Stream 2 für den
Mittelstand in Brandenburg und Berlin in-
teressant? Ja und nein. Energieintensive
Branchen drosseln zeitweise in den letz-
ten Monaten die Produktion aus Gründen
des Preisanstiegs, der mangelhaften Vor-
haltung bzw. preislichen Absicherung und
Corona-Auswirkungen. Pleiten von Billig-
anbietern taten ihr Übriges. Stadtwerke
müssen auf Spotmärkten Gas und Strom
zu Höchstpreisen für neue Kunden ordern.
Zusätzliche russische Gaslieferungen
sind an Bedingungen geknüpft, die auf
taube Ohren in der Ampel treffen. Be-
triebs- und marktwirtschaftlich verwun-
dert es nicht, dass Russland preisliche An-
sprüche an zusätzliche Lieferungen stellt.
Bislang setzte die westeuropäische Wirt-
schaft auf kurzfristige Lieferverträge. Nun
stiegen plötzlich die Preise und die Gas-
besteller hatten preislich das Nachsehen.
Normale marktwirtschaftliche Realität.
Zuletzt stirbt die Hoffnung: Ein frühlings-
hafter Winter, die Preise normalisieren sich,
und die Speicher können mittelfristig auf-
gefüllt werden. Alle sind glücklich. Und
Nord Stream 2 wird genehmigt. Nur kalt
darf es nicht werden...
Ihr Dr. Burkhardt Greiff,
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
Vorwort
Dr. Burkhardt Greiff
Dr. Thorsten Purps
Fachanwalt für Erbrecht
Martin Vogel
Fachanwalt für Bau- und
Architektenrecht
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Dr. Marcus Flinder
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Mediator
Dr. Jochen Lindbach
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Fachanwalt für Familienrecht
Wirtschaftsmediator
Mathias Matusch
Fachanwalt für Miet- und
Wohnungseigentumsrecht
Fachanwalt für Medizinrecht
Andreas Jurisch
Fachanwalt für Bau- und
Architektenrecht
Andreas Lietzke
Fachanwalt für Bank- und
Kapitalmarktrecht
Anja Weber
Fachanwältin für Versicherungsrecht
Jeannine Lorenz
Fachanwältin für Transport- und
Speditionsrecht
Jennifer Röhling
Fachanwältin für Familienrecht
Fachanwältin für Versicherungsrecht
Enrico Boelitz
Rechtsanwalt
Theresa Kunke
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PartGmbB | Rechtsanwälte | Steuerberater
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4 nuvo1/22
Aus dem Netzwerk
Das Thema brennt trotz Corona auf
den Nägeln, darauf wies Dr. Burkhardt
Greiff, Sprecher der Interessengemein-
schaft der Unternehmerverbände Ost-
deutschlands und Berlin und als Präsi-
dent des UVBB zugleich Gastgeber des
OUT, nachdrücklich hin. „Neben den
pandemiebedingten Einschränkungen,
unterbrochenen Lieferketten, Chipman-
gel oder exorbitant gestiegenen Mate-
rial- und Energiekosten erweist sich der
Mangel an geeigneten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern als zentrale Bremse“,
erklärte er. „Während andere Probleme
sich allmählich lösen dürften, ist das beim
Fachkräftemangel leider nicht in Sicht.“
Die Unternehmer fordern – nicht zum ers-
ten Mal – bessere Rahmenbedingungen
in der Politik, der Bildung und beim ge-
sellschaftlichen Verständnis für die mittel-
ständische Wirtschaft im Osten.
Strategische Personalarbeit
aufbauen
Prominente Politiker und Experten
gaben Antworten und stellten sich der
Debatte. Allerdings müssen die Unter-
nehmen auch selbst mehr tun, um sich
im Wandel zwischen Digitalisierung,
Energiewende, De-Globalisierung und
demografischer Entwicklung mit geeig-
netem Personal zu behaupten, so Dirk
Werner, Leiter des Kompetenzzentrums
Fachkräftesicherung (KOFA) beim Insti-
tut der deutschen Wirtschaft in Köln. Das
KOFA hat in seinem Personalarbeitsindex
2021 festgestellt, dass 38 Prozent der
kleinen Unternehmen keine strategische
Personalarbeit leisten. Vorausschauende
Annahmen über Personalengpässe, Ta-
lentbedarf, Fluktuation und Pensionie-
rungen werden nur von einer Minderheit
getroffen. Das müsse sich dringend än-
dern, mahnte Dirk Werner und gab eine
Reihe von konkreten Handlungsempfeh-
lungen. (NUVO hat über den Personal-
arbeitsindex in den vergangenen Ausga-
ben berichtet.)
Tatsache ist: Mit eigener Aus- und Wei-
terbildung lässt sich der Mitarbeiterbe-
darf langfristig am besten sichern. Der
am 1. Dezember noch geschäftsführende
Arbeitsminister Hubertus Heil und Klaus-
Peter Hansen, Leiter der Regionaldirekti-
on Sachsen der Bundesagentur für Arbeit,
erläuterten die zahlreichen Instrumente,
mit denen Aus- und Weiterbildung geför-
dert werden können. „Und wenn es ge-
lingt, einen Teil der über 400.000 Pendler
in westliche Bundesländer zurückzuge-
winnen, kann das eine erhebliche Entlas-
tung bringen“, sagte Klaus-Peter Hansen.
Neben der Bezahlung müssten dann aber
auch die Rahmenbedingungen stimmen,
örtliche Infrastruktur, Kita, Schule, Nah-
verkehr, Freizeitmöglichkeiten usw.
Gezielte Zuwanderung
unverzichtbar
Unbestritten ist, dass Deutschland den
Fachkräftebedarf nicht aus eigener Kraft
decken kann. In vielen Regionen Ost-
deutschlands zählen Fachkräfte aus Po-
len und Tschechien bereits heute zu den
Leistungsträgern. Während Johannes
Vogel, Erster Parlamentarischer Ge-
schäftsführer der FDP-Bundestags-
fraktion, die Notwendigkeit einer qua-
lifikationsbezogenen Zuwanderung
hervorhob, verwiesen Brandenburgs
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke
und Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing.
Jörg Steinbach auf gute Erfahrungen in
diesem Bereich. Diese seien angesichts
der sehr dynamischen Entwicklung des
Landes unverzichtbar. Ein Resümee
des Tages zog Franz-Josef Metzen, Se-
nior Manager Political Affairs von Rolls-
Royce: „Aus meinen langjährigen Teil-
nahmen an Veranstaltungen und der
Erfahrung aus meiner politischen Arbeit
von der 13.-17. Legislaturperiode im
Deutschen Bundestag darf ich Ihnen
sagen, dass die gestrige Veranstaltung
auf genau dem richtigen Konzept ba-
siert hat. Eine gelungene Veranstaltung!“
Der Ostdeutsche Unternehmertag wur-
de vom UVBB gemeinsam mit dem Inno-
vationsforum Ost, medianet, dem Netz-
werk der Mittelstandsberater IBWF, dem
Verband der Digitalwirtschaft SIBB und
dem Handwerkskammertag Land Bran-
denburg organisiert. Als Leading Partner
engagierten sich die Investitionsbank des
Landes Brandenburg (ILB), die IKK classic
und die Signal Iduna Gruppe.
Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag
findet am 8. September 2022 im Kon-
gresshotel Am Templiner See in Pots-
dam statt.
www.ostdeutscher-unternehmertag.de
Fachkräftemangel: Eigenes Handeln und Rahmenbedingungen
„Fachkräftemangel – Auswege aus einem absehbaren Dilemma. Wie ostdeutsche Unter-
nehmen ihren Arbeitskräftebedarf decken und Mitarbeiter binden können.“ so lautete das
Thema des 3. Ostdeutschen Unternehmertages (OUT) am 1. Dezember in Potsdam.
Dr. Burkhardt Greiff Der 3. OUT wurde auch als Livestream angeboten. Dirk Werner vom KOFA
nuvo1/22 5
Your business
is our business
zielgruppe-Chef Stefan Bloschies und comprend-Geschäftsführer
Michael Schulze sind sich einig: „Durch die enge Zusammenarbeit un-
serer beiden alteingesessenen Kommunikationsagenturen kommt ein
frischer Wind in unser Leistungsportfolio und vor allem in die Angebote,
die wir unseren Kunden, überwiegend Unternehmen aus der Region,
künftig machen können.“
In der Tat: Mit der Partnerschaft zwischen der Agenturgruppe AD AGENDA/
zielgruppe kreativ und dem erfahrenen PR-Dienstleister comprend ist ein
kreatives Powerhouse im Entstehen, das der fortschreitenden Diversifi-
zierung der Kommunikationskanäle und inhaltlichen Bedürfnisse mittel-
ständischer, aber auch Konzernkunden Rechnung trägt. Eine mittelstän-
dische Agentur allein kann – zumal in Zeiten der Digitalisierung – immer
schwerer die Vielfalt und Breite der Kommunikationsanforderungen ab-
bilden und bewältigen. Deshalb verzahnen beide Partner von nun an ihre
Ressourcen und Kompetenzen auf den Gebieten der digitalen und klas-
sischen Werbung einerseits und der Public Relations und Public Affairs
andererseits. Hinzu kommt die einzigartige und mehrfach preisgekrönte
Expertise von AD AGENDA/zielgruppe kreativ in Sachen Eventkonzeption
und -durchführung.
Für die Kunden bedeutet das: Sie profitieren von einem ganzheitlichen
Beratungsansatz aus einer Hand, der jetzt noch zielgerichteter auf die
eigenen Marketing- und Kommunikationsbedürfnisse zugeschnitten wird.
Schlanke, bewegliche Kommunikation trifft kreative Vielfalt
Als inhabergeführte, unabhängige Agenturgruppe entwickelt AD AGENDA/
zielgruppe kreativ Kommunikationskampagnen und Veranstaltungskon-
zepte für regional aktive oder ansässige Kunden wie die GASAG-Gruppe,
EMB Energie Mark Brandenburg, Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH,
Eberswalder Wurst GmbH, berlinovo, Märkisches Zentrum und LMBV.
Anspruch der Agentur ist es seit jeher, dass die klassischen und inter-
aktiven Marketinglösungen, die Live-Kommunikation, Werbung und
Unternehmenskommunikation einen nachhaltigen Mehrwert schaffen
müssen. Aus einem tiefen Verständnis für die Thematik und Spezifik der
unterschiedlichen Kunden erkennt die Agentur frühzeitig aktuelle Ent-
wicklungen und Einflüsse und trägt so mit maßgeschneiderten Lösungen
und Kommunikationsangeboten dazu bei, Marketingziele wirksam zu
erreichen.
„Wir sind von Anfang an eng mit unserer Heimatregion verbunden und
engagieren uns mit Leidenschaft und Freude für die Stärkung der hiesi-
gen Wirtschaft.“, so Stefan Bloschies.
Kommunikation aus und für die Hauptstadtregion
Dies gilt gleichermaßen für comprend, die vom Inhaber Michael Schulze
geführt wird. Schulze ist seit 1990 auf dem Gebiet der Öffentlichkeits-
arbeit unterwegs – in Berlin und Brandenburg – und bestens vernetzt.
Das Kerngeschäft von comprend ergänzt das Portfolio von AD AGENDA/
zielgruppe kreativ auf ideale Weise: politische Kommunikation, Medien-
arbeit, Krisen- und interne Kommunikation sowie Corporate Social Res-
ponsibilty, das Kommunizieren der gesellschaftlichen Verantwortung
eines Unternehmens.
Erfolgreich zum Einsatz gebracht hat das Team von comprend sein um-
fassendes Spezial-Know-how für Projekte und Kampagnen von Kunden
wie Securitas, die Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH, die
Stadtentsorgung Potsdam und die Deutsche Energie-Agentur (dena).
„Kommunikation muss Verstand und Gefühl gleichzeitig ansprechen.“,
so das Credo von comprend.
Von nun an tun das beide Partner gemeinsam.
AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH
zielgruppe kreativ Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH
Albert-Einstein-Straße 14 | 12489 Berlin-Adlershof
Tel.: 030 6780413-12 | Mobil: 0170 3303434 | info@die-zielgruppe.com
www.zielgruppe-kreativ.com | www.ad-agenda.com
Leistungen: digitale und analoge Kommunikation, Eventmanagement,
Video- und Filmproduktion, Corporate Design
comprend GmbH
Dennis-Gabor-Straße 2 | 14469 Potsdam
Tel. 0331 581158-00 | Mobil: 0152 31061207 | info@comprend.de
www.comprend.de
Leistungen: Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation,
Employer Branding, interne Kommunikation
Eines von drei
Social-Media-
Motiven der
aktuellen Energie
Mark Brandenburg-
Kampagne, die von
zielgruppe kreativ
GmbH entwickelt
wurde
Stefan Bloschies und Anja Nienbarg, Geschäftsführer der Agenturgruppe
AD AGENDA/zielgruppe kreativ
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind die Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ
aus Berlin und die Potsdamer PR-Agentur comprend für Unternehmen in der Hauptstadt-
region tätig. Jetzt bündeln sie ihre kommunikativen Kompetenzen im Rahmen einer
strategischen Partnerschaft.
6 nuvo1/22
Ratgeber
Ihre Auftragsbücher sind voll, Sie be-
nötigen dringend qualifiziertes Personal?
Aber es treffen immer weniger Bewerbun-
gen ein und die Qualität der Kandidaten
war auch schon mal besser? So geht es
vielen Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Der
Fachkräftemangel stellt ein immer größe-
res Wirtschaftshemmnis für deutsche Un-
ternehmen dar. Die Corona-Krise hat nur
eine geringe und temporäre Auswirkung
auf den Arbeitsmarkt gehabt. Im Dezem-
ber 2021 waren 29 Prozent aller Stellen
in sogenannten Engpassberufen, also be-
sonders schwer zu besetzenden Berufen,
ausgeschrieben. Hiermit befinden wir uns
schon fast wieder auf Vorkrisenniveau. Vor
Ausbruch der Corona-Pandemie gab es im
Dezember 2019 für jede dritte Stelle kei-
nen passend qualifizierten Bewerbenden.
Der Blick ins Ausland kann Ihnen hel-
fen, Ihre freien Stellen zu besetzen. Da-
rüber hinaus kann die Beschäftigung
internationaler Mitarbeiter auch weitere
Vorteile für Ihr Unternehmen liefern. So
helfen internationale Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter dabei, neue Märkte zu
erschließen oder ausländische Kunden
zu gewinnen. Auch können internationale
Kollegen neue Sichtweisen aufzeigen und
so dabei helfen, Prozesse innovativer zu
gestalten. Eine gestiegene Internationali-
tät kann auch einen positiven Einfluss auf
das eigene Unternehmensimage haben.
Was bei der Rekrutierung ausländischer
Mitarbeiter zu beachten ist und welche
Besonderheiten sich im Bewerbungs-
prozess ergeben können, erfahren Sie im
Folgenden.
Auslandsrekrutierung: Land für die
Personalsuche auswählen
In vielen Ländern gibt es gut ausgebil-
dete Fachkräfte. Dennoch kann es sinn-
voll sein, sich bei der Suche nach neuen
Fachkräften zunächst auf ein Land zu fo-
kussieren. Verfügen Sie bereits über Ge-
schäftskontakte in ein Land oder möchten
Sie einen neuen ausländischen Markt er-
schließen? Dann macht es sicherlich Sinn,
in diesem Land mit der Suche zu begin-
nen. Wichtig hierbei ist, auf die Fachkräf-
tesituation vor Ort zu achten. Gibt es die
von Ihnen benötigten Qualifikationen? In
einem Land, in dem viele gut ausgebildete
Fachkräfte schlechte Arbeitsmarktpers-
pektiven haben, werden sicherlich gerne
einige ein attraktives Arbeitsplatzangebot
in Deutschland annehmen.
Praxistipp: Beschäftigen Sie bereits
ausländische Angestellte in Ihrem
Betrieb? Diese können Ihnen bei der
Personalsuche behilflich sein, zum
Beispiel, indem sie ihre Kontakte
oder ihr Wissen über die Gegeben-
heiten auf dem dortigen Arbeitsmarkt
nutzen.
Die richtige Formulierung und
Platzierung von Stellenangeboten
Die Bildungssysteme einzelner Länder
unterscheiden sich teilweise stark vom
deutschen Bildungssystem. Bei der Re-
krutierung aus dem Ausland kann es vor-
kommen, dass Ihnen Kandidatinnen und
Kandidaten mit Qualifikationen begeg-
nen, die nicht unmittelbar mit deutschen
Abschlüssen vergleichbar sind. Legen Sie
bei der Formulierung von Stellenange-
boten im Ausland den Fokus besser auf
konkrete Fähigkeiten und Fertigkeiten,
wie bestimmte Produktionsverfahren oder
den Umgang mit bestimmten Werkzeugen
oder IT-Programmen, statt auf vorhandene
Abschlüsse. Darüber hinaus sollten in den
Stellenanzeigen auch Informationen über
die Region Ihres Unternehmens enthalten
sein. So können sich potenzielle neue Mit-
arbeiter schon ein erstes Bild von ihrer zu-
künftigen Heimat machen.
Praxistipp: Benennen Sie konkrete
Unterstützungsangebote, die Sie Ih-
ren neuen Mitarbeitern anbieten (z. B.
Hilfe bei der Wohnungssuche oder
Unterstützung beim Spracherwerb)
bereits in der Stellenanzeige.
Um eine zielgenaue Platzierung des
Stellengesuches zu gewährleisten, infor-
mieren Sie sich vorab über die gängigen
Rekrutierungswege des Ziellandes und
die Such- und Informationswege der
Zielgruppe. Online-Stellenbörsen bieten
dabei eine gute Möglichkeit das Stellen-
angebot auch international zu platzieren.
Sie können auch die Online-Stellenbörsen
internationaler Universitäten nutzen.
Personalsuche: Die richtige
Kandidatenauswahl
Bewerbungsstandards variieren teilwei-
se enorm von Land zu Land. Seien Sie da-
her auch offen für Bewerbungsunterlagen,
Mit internationalen Mitarbeitern gegen den Fachkräftemangel
Von Sarah Pierenkemper, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
beim Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
In Engpassberufen konkurrieren mehrere Arbeitgeber um einen freien Arbeitnehmer.
Die Engpassquote gibt an, auf welchen Anteil der Stellen dies zutrifft.
Quelle: KOFA-Berechnungen auf Basis von Sonderauswertungen der Bundesagentur für Arbeit
nuvo1/22 7
die auf den ersten Blick nicht den deut-
schen Bewerbungsstandards entsprechen.
Wenn Sie unsicher sind, wie die ausländi-
schen Berufsqualifikationen einzuschätzen
sind, können Ihnen die Länderprofile des
BQ-Portals weiterhelfen (www.bq-portal.
de). Da Bewerber aus Drittstaaten teilwei-
se schon für die Einreise zu Bewerbungs-
gesprächen ein Visum benötigen, kann es
sinnvoll sein, Bewerbungsgespräche zum
Beispiel per Skype durchzuführen.
Bei Auslandsrekrutierung rechtliche
Rahmenbedingungen beachten
Bei der Rekrutierung von Fachkräften
aus dem Ausland ist es ganz entschei-
dend, schon frühzeitig die rechtlichen
Rahmenbedingungen im Blick zu haben.
Personen aus der EU sowie aus gleich-
gestellten Ländern dürfen im Rahmen der
Arbeitgeberfreizügigkeit vergleichbar zu
deutschen Staatsbürgern beschäftigt wer-
den. Personen aus Drittstaaten benötigen
teilweise für die Einreise nach Deutsch-
land ein Visum und eine Arbeitserlaub-
nis. Hierfür benötigen sie in der Regel ein
verbindliches Arbeitsplatzangebot. Zu-
dem müssen berufliche Qualifikation oder
Hochschulabschluss gleichwertig mit den
deutschen Anforderungen sein.
Praxistipp: Stellen Sie Ihrer Bewer-
berin oder Ihrem Bewerber eine An-
sprechpartnerin oder einen Ansprech-
partner aus Ihrem Unternehmen an
die Seite, die oder der den gesamten
Bewerbungsprozess begleitet und
über entsprechende Sprachkenntnis-
se verfügt.
So integrieren Sie internationale
Fachkräfte erfolgreich
Damit Ihre neu eingestellte Fachkraft
auch langfristig in Deutschland und in Ih-
rem Unternehmen bleibt, ist eine erfolgrei-
che Integration in das Unternehmen und
in den Alltag entscheidend. Kündigungen
und der Wunsch, wieder in die alte Heimat
zurückzukehren, liegen oftmals an einer
mangelnden Integration. Sie als Arbeit-
geber können wichtige Unterstützung für
eine erfolgreiche und nachhaltige Inte-
gration leisten.
Vorbild werden
Damit die Integration internationaler
Fachkräfte gelingt, verankern Sie ein Be-
kenntnis zur Vielfalt strukturell in Ihrer Un-
ternehmensstrategie. Eine entsprechende
Positionierung hat Signalwirkung nach in-
nen wie nach außen. Insbesondere Füh-
rungskräften kommt bei der Umsetzung
eines gelebten Integrationswillens eine
Schlüsselrolle zu, der sie sich bewusst sein
und mit der sie verantwortungsvoll umge-
hen müssen.
Persönlichen Ansprechpartner
bereitstellen
Bei neuen Kolleginnen und Kollegen
aus dem Ausland treten gerade in den
ersten Tagen viele Fragen und Unsicher-
heiten auf. Daher empfiehlt es sich, ihnen
einen erfahrenen Kollegen oder eine er-
fahrene Kollegin an die Seite zu stellen.
Eine gute Betreuung hilft dabei, eventuell
auftretende kulturelle Stolpersteine bes-
ser zu überwinden und führt so zu einer
schnelleren und nachhaltigen Integration.
Interkulturellen Austausch fördern
Die Beschäftigung von Menschen aus
fremden Kulturen kann zu Unsicherheiten
und Vorbehalten innerhalb Ihrer Beleg-
schaft führen. Nehmen Sie diese Ängste
und Vorbehalte ernst. Fördern Sie den
kulturellen Austausch Ihrer Mitarbeiten-
den untereinander. Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, die sich in Netzwerken
organisieren, können so auf das Wissen
der Kolleginnen und Kollegen besser
zurückgreifen.
Praxistipp: Bieten Sie doch einen
gemeinsamen Kochevent unter dem
Motto „Cook Your Culture“ an, bei
dem alle Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer Spezialitäten aus ihrer Hei-
matregion anbieten.
Spracherwerb unterstützen
Gute Deutschkenntnisse erleichtern
neuen Teammitgliedern den beruflichen
Alltag und die Teilnahme am gesellschaft-
lichen Leben in Deutschland. Helfen Sie,
indem Sie Sprachkurse vermitteln, Ihre
Fachkraft für diese freistellen oder Finan-
zierungshilfen gewähren.
Mitreisende Familienangehörige
unterstützen
Ein vollständiges Ankommen kann nur
gelingen, wenn sich eventuell mitziehen-
de Familienangehörige ebenfalls wohl in
der neuen Umgebung fühlen. Denken Sie
daher bei Ihren Integrationsbemühungen
immer auch an die Familie Ihrer neuen
Fachkraft. Hier können Sie bei der Vermitt-
lung von Schul- und Kindergartenplätzen
helfen.Weitere Informationen zur erfolg-
reichen Rekrutierung und Integration von
Fachkräften aus dem Ausland erhalten Sie
unter www.kofa.de.
Das Kompetenzzentrum Fachkräfte-
sicherung (KOFA) unterstützt kleine
und mittlere Unternehmen (KMU)
bei der Fachkräftesicherung und
der erfolgreichen Gestaltung ihrer
Personalarbeit. Es wird vom Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Klima
gefördert und vom Institut der deut-
schen Wirtschaft Köln koordiniert.
Alle Unterstützungsangebote finden
Sie kostenfrei auf www.kofa.de.
Sarah Pierenkemper
Ratgeber
8 nuvo1/22
Aktuelles
Corona hat die Gesellschaft für das The-
ma Gesundheit sensibilisiert. Werden Ihre
Angebote zum Betrieblichen Gesund-
heitsmanagement (BGM) jetzt stärker
genutzt?
Das Thema war schon vorher in vielen
Unternehmen angekommen, und unsere
Angebote sind gefragt. Die Pandemie ist
da eher hinderlich. Wie kaum jemals zu-
vor sind Betriebe seit mehr als zwei Jahren
gefordert, die Gesundheit ihrer Beschäf-
tigten und Kunden durch umfangreiche,
ständig anzupassende Infektionsschutz-
Maßnahmen zu schützen. Da blieb vielen
Firmen wenig Zeit, sich um den Aufbau
eines professionellen betrieblichen Ge-
sundheitsmanagements zu kümmern. Na-
türlich haben wir auf die Situation reagiert
und unser BGM mit digitalen Angeboten
deutlich erweitert. Aber digitale Unterstüt-
zung kann die Vor-Ort-Maßnahmen natür-
lich nicht ersetzen.
Was genau ist Betriebliches Gesundheits-
management?
Es umfasst alles, was im Betrieb unter-
nommen wird, um die Gesundheit am
Arbeitsplatz zu erhalten und zu verbes-
sern. Basis ist ein ganzheitliches Konzept,
das verschiedene Bereiche – von Arbeits-
platzergonomie und Arbeitssicherheit
über Ernährung, Bewegung bis hin zur
Kommunikation – verknüpft. Ziel ist es, für
Beschäftigte dauerhaft ein gesundheits-
förderndes Umfeld zu schaffen, in dem sie
ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit bis in
den Ruhestand erhalten oder – im besten
Fall – sogar verbessern können.
Was konkret bringt BGM Unternehmen?
Von einem durchdachten BGM profi-
tieren alle Beteiligten: der Krankenstand
sinkt, die Mitarbeiter sind zufriedener und
leistungsfähiger, die Produktivität steigt
und das Unternehmen wird als attrakti-
ver Arbeitgeber wahrgenommen – nicht
nur von seinen Mitarbeitenden, sondern
natürlich auch von potenziellen Bewerbe-
rinnen und Bewerbern. Wissenschaftliche
Untersuchungen haben gezeigt, dass der
durchschnittliche Return on Investment
(ROI) von BGM bei 2,7 liegt.
Warum zögern dann einige Unternehmen
noch?
In sehr vielen größeren Unternehmen
ist BGM bereits fester Bestandteil. Es
sind insbesondere mittlere und kleinere
Betriebe, die hier zurückhaltender sind.
Sie befürchten einen hohen Aufwand und
unterschätzen dabei ihre Stärken. Sie ha-
ben vielleicht weniger Ressourcen, sind
aber deutlich flexibler als große Unter-
nehmen. Sie können Maßnahmen oft zü-
giger umsetzen, und Erfolge werden viel
schneller spürbar. Außerdem geht es beim
BGM um einen strukturierten Prozess,
der vor allem Kontinuität verlangt und
keinen ressourcenfressenden Aktionismus.
Ein gutes BGM unterstützt und stärkt Fir-
men – egal welcher Größe.
Wie genau läuft ein BGM der IKK classic ab?
Kein BGM ist wie das andere. Die Maß-
nahmen werden bedürfnisgenau auf das
jeweilige Unternehmen zugeschnitten.
Am Anfang steht immer die Analyse der
gesundheitlichen Situation, um Problem-
stellungen zu erkennen und gemeinsam
mit dem Unternehmen Lösungsansätze zu
entwickeln. Je passgenauer die konkreten
Ansätze erkannt werden, desto besser.
Diese individuelle Herangehensweise ist
uns eine Herzensangelegenheit. Jedes
Unternehmen soll entsprechend seinen
Voraussetzungen das perfekte BGM für
seine Bedürfnisse realisieren können. Des-
halb gibt es keine Maßnahmen „von der
Stange“. Der Aufwand lohnt sich: 94 von
100 befragten Arbeitgebern, die wir be-
gleitet haben, geben dem BGM der IKK
classic Bestnoten von „sehr gut“ bis „gut“.
Was raten Sie Firmeninhabern, wenn sie
für ihr Unternehmen nach Möglichkei-
ten betrieblicher Gesundheitsförderung
suchen?
Dass sie sich Profis an ihre Seite holen.
Wenn unsere Gesundheitsmanagerinnen
und Gesundheitsmanager in Betriebe
kommen, stellen sie häufig fest, dass vie-
le Unternehmen bereits einzelne Gesund-
heitsangebote haben. Aber betriebliche
Gesundheitsförderung wird eben nicht
erfolgreich sein, wenn man nur einzelne
Maßnahmen aneinanderreiht. Es braucht
einen nachhaltigen Ansatz. Auch wir bie-
ten einzelne Maßnahmen wie Gesund-
heitstage im Betrieb, Workshops oder
Führungskräfteseminare, um Unterneh-
men für die Thematik zu interessieren
und Möglichkeiten aufzuzeigen. Ziel ist
aber immer, diese als Einstieg in ein durch-
dachtes, echtes Gesundheitsmanagement
zu sehen und als unternehmerischen Bau-
stein für den betrieblichen Erfolg zu nut-
zen. Wir stehen unseren Firmenkunden
hierbei kostenfrei mit Rat und Tat zu Seite
und unterstützen gern.
Mehr Informationen zum Betrieblichen
Gesundheitsmanagement der IKK classic
unter www.ikk-classic.de/bgm.
Professionelles Betriebliches Gesundheitsmanagement
ist Baustein für den Unternehmenserfolg
Fragen an Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Sachsen
Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Sachsen
nuvo1/22 9
Nachhaltigkeit
Nachhaltig und klimaneutral bis 2045
Wirtschafts- und Umweltministerium
des Landes haben mit Vertretern der
Wirtschaft eine Umwelt- und Klimapart-
nerschaft beschlossen, die Vereinbarung
wurde im Dezember geschlossen. Ziel ist
es, die umwelt- und klimapolitischen He-
rausforderungen für Wirtschaft und Ge-
sellschaft gemeinsam zu bewältigen. Die
Vereinbarung soll den Dialog zwischen
Wirtschaft und Landesregierung unterstüt-
zen. Umweltmanagementsysteme werden
als Kriterium für einen Bonus zur Förde-
rung der gewerblichen Wirtschaft im Rah-
men der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes-
serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
berücksichtigt – einschließlich des für klei-
ne und mittelständische Unternehmen
relevanten regionalen Brandenburger
Umweltsiegels. Umwelt- und Klimaschutz-
minister Axel Vogel erklärte dazu: „Viele
Brandenburger Unternehmen zeigen be-
reits, dass erfolgreiches Wirtschaften, In-
novation und Nachhaltigkeit, Umwelt- so-
wie Klimaschutz zusammengehören. Diese
Entwicklung soll durch die Umwelt- und
Klimapartnerschaft weiter gefördert wer-
den. Hier werden Initiativen und Prozesse
entwickelt, die dazu beitragen können,
echte Nachhaltigkeit und Klimaneutralität
bis spätestens 2045 in Brandenburg zu
erreichen.“
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach un-
terstrich: „Den Unternehmen hilft ressour-
censchonendes und umweltbewusstes
Wirtschaften dabei, ihre Betriebskosten
zu senken, die Wirtschaftlichkeit der Be-
triebe zu erhöhen und damit ihre Markt-
chancen zu verbessern sowie neue Märkte
zu erschließen. Von zentraler Bedeutung
ist zudem die Festlegung, die Wirtschaft in
geplante Umweltgesetzgebungsprozesse
frühzeitig einzubinden und die Auswir-
kungen auf die Unternehmen damit von
Anfang an mit in den Blick zu nehmen.“
Die Umwelt- und Klimapartnerschaft ist
Teil einer Neuausrichtung der Wirtschafts-
förderung Brandenburg nach 20-Jähriger
Erfolgsgeschichte. Die WFFB (zuvor Zu-
kunftsAgentur Brandenburg) konnte im
November auf rund 8000 Unternehmens-
projekte mit 67.000 Arbeitsplätzen verwei-
sen, die in dieser Zeit durch sie unterstützt
worden sind. 13 Milliarden Euro wurden
hier investiert. Gern wird in diesem Zu-
sammenhang derzeit auf die erste Giga-
Factory von Tesla bei Grünheide verwie-
sen. Doch neben weiteren Großprojekten
spielt die Förderung des Mittelstands für
eine halbwegs ausgewogene Entwick-
lung der regionalen Wirtschaftsstruktur
eine nicht weniger große Rolle. Nicht er-
wähnt wurden – natürlich – Misserfolge,
die aber auch zur Geschichte eines so radi-
kalen Strukturwandels gehören und meist
in die 1990er Jahre fielen: Chipfabrik in
Frankfurt/Oder, Cargolifter, Solarunter-
nehmen, die Quälerei mit dem BER. Und
Windkraftanlagenbauer Vestas verlässt
gerade Lauchhammer. Gerade wenn es
um Nachhaltigkeit geht, sollten sie nicht
vergessen sein und sind ein Argument für
zielgerichtete Unterstützung mittelständi-
scher innovativer Unternehmen.
Sebastian Saule, Geschäftsführer
der Wirtschaftsförderung Brandenburg
GmbH, macht wohl auch deshalb auf die
flächendeckende Arbeit der WFFB auf-
merksam: „Aber auch bei Innovationen,
Fachkräften, Energie, Außenwirtschaft
und Gründungen kommt die Tätigkeit der
Gesellschaft dem Standort, den Unterneh-
men und damit den Menschen überall im
Land direkt zu Gute“, sagte er anlässlich
des Jubiläums. „Ob in der Prignitz, der
Uckermark, dem Oderland, dem Fläming
oder der Lausitz - die WFBB war und ist
flächendeckend erfolgreich aktiv.“
Ulrich Conrad
ILA 2022 mit Gemeinschaftsstand
Die Internationale Luft- und Raum-
fahrtausstellung (ILA) Berlin findet
vom 22. bis 26. Juni als Präsenzmes-
se mit hybridem Konzept auf dem
Messegelände am BER in Schöne-
feld-Selchow statt. Die Hauptstadt-
region Berlin-Brandenburg wird mit
einem Firmengemeinschaftsstand
vertreten sein. Die bedeutendste
Fachmesse der Luft- und Raum-
fahrtbranche in Deutschland konnte
2020 pandemiebedingt nur virtuell
stattfinden.
InnoTrans im September
Die InnoTrans musste 2020 auf 2022
verschoben werden. Sie findet vom
20. bis 23. September statt und hat
ebenfalls einen Gemeinschaftsstand
Berlin-Brandenburg für Aussteller.
IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft.
Ausgabe 1/2022 • ET: 25.02.2022 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber / V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze
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Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356
10 nuvo1/22
Nachhaltigkeit
Ganzheitliche Herangehensweisen im
Kampf gegen den Klimawandel erfahren
eine verstärkte Aufmerksamkeit – poli-
tisch, gesellschaftlich, aber auch die Wirt-
schaft nimmt zunehmend eine Führungs-
rolle ein. Allein in den vergangenen zwei
Jahren haben zahlreiche internationale
Unternehmen aus den Bereichen Ener-
gie, Automobil, Software, Handel sowie
aus anderen Branchen, wie zum Beispiel
den Versicherungen, das Versprechen
kommuniziert, in naher Zukunft klima-
neutral zu wirtschaften. Angesichts der
teilweise langfristigen Umsetzung von
Reduktionsmaßnahmen soll dies zeitnah
auch dadurch erreicht werden, dass die
unternehmensweiten CO2-Emissionen
insbesondere durch Investitionen in natür-
liche CO2-Senken wie Aufforstungsprojek-
te ausgeglichen werden. Die CO2-Aufnah-
mekapazität muss dabei mindestens so
groß sein, wie es die CO2-Emissionen der
Unternehmen für die Atmosphäre sind.
Es handelt sich also um einen Kompensa-
tionsmechanismus.
Die Elemente der
Klimaschutzstrategie
Unternehmen betreiben hierzu Carbon
Management. Dazu gehören das Erfassen
und Berechnen des eigenen CO2-Fußab-
drucks in Form eines Corporate Carbon
Footprint, eine Reduktionsstrategie der
Emissionen sowie die Kompensation der
noch nicht reduzierbaren oder vermeid-
baren Restemissionen. Die fundierte Re-
duktionsstrategie ist dabei zwingend das
Kernstück einer jeden unternehmerischen
Klimaschutzstrategie. Nur die globale
Reduktion von Treibhausgas-Emissionen
kann den Klimawandel langfristig wirksam
bekämpfen. Dazu braucht es auch Unter-
nehmen mit ambitionierten Zielen und
dem Willen, tatkräftig auf eine echte Ver-
änderung hinzuarbeiten. Der Blick auf die
eigene Organisation sowie die vor- und
nachgelagerten Wertschöpfungsketten
zeigt die Hotspots und damit die effek-
tivsten Reduktionspotentiale auf.
Eine damit einhergehende CO2-Kom-
pensation durch internationale Klima-
schutzprojekte wird oftmals als ver-
meintlich erkaufter „Freifahrtschein“
wahrgenommen. Dem ist nicht so. Die
Umsetzung schnell und effektiv wirkender
Klimaschutzprojekte ist vielmehr als ergän-
zende Maßnahme einzusetzen, als zeitli-
cher Joker während eigene Emissionen
laufend gesenkt werden. Die Projekte er-
zielen echte, messbare Wirkungen. Kurz-
fristig geht die Rechnung also auf und ist
ein echter Hebel. Wer sich aber auf diesen
externen Projekten ausruht, sieht sich ver-
mehrt Reputationsrisiken ausgesetzt – und
das zu Recht. CO2-Kompensation ist kein
kostengünstiger Weg, ohne Aufwand Kli-
maschutz zu betreiben. Als solcher sollte
sie auch nicht dargestellt werden. Richtig
eingesetzt ist sie aber ein Element der glo-
balen Lösung und wird von immer mehr
Unternehmen als solches wahrgenommen.
Im Rahmen von Klimaneutralitäts- bzw.
„Net Zero“-Programmen wird dies proak-
tiv kommuniziert. Nicht zuletzt die Bundes-
regierung setzt sich mit ihrer „Allianz für
Entwicklung und Klima“ für solche Maß-
nahmen und klar beschriebene Best Prac-
tices ein ➜ allianz-entwicklung-klima.de.
Für die Praxis: Methoden
und Standards
Damit dieses Vorgehen nicht im Un-
gefähren bleibt, sind international an-
erkannte und verwendete Normen und
Standards sinnvoll und notwendig. Ent-
sprechend wird der Carbon Footprint
nach Standards wie dem Greenhouse
Gas Protocol ➜ ghgprotocol.org oder
der ISO-Norm 14064 ➜ iso.org/stan-
dard/66453 erfasst und berechnet. Bei
der Reduktionsstrategie arbeitet man mit
Methoden wie Science Based Targets
➜ sciencebasedtargets.org, und auch für
die Kompensation von CO2-Emissionen
mittels internationaler Klimaschutzprojek-
te haben sich robuste Standards wie z. B.
der „Gold Standard for the Global Goals“
➜ www.goldstandard.org und „Verified
Carbon Standard“ unter VERRA ➜ verra.
org/project/vcs-program entwickelt. Und
auch für Klimaneutralität insgesamt ent-
stehen mit der aktuell in Entwicklung be-
findlichen ISO-Norm 14068 klare Richtli-
nien ➜ www.iso.org/standard/43279.
Einerseits sichern diese Standards die
Qualität und Transparenz der kommuni-
zierten Maßnahmen. Oft wird auch eine
gewisse Vergleichbarkeit ermöglicht,
zum Beispiel bei den Product/Corporate
Carbon Footprints verschiedener Unter-
nehmen einer Branche. Zugleich bieten
sie hilfreiche Handlungsleitfäden. So ist
das GHG Protocol bewusst praxisnah ge-
staltet, und die Carbon Standards sichern
eine Mindestqualität der ausgewählten
Klimaschutzprojekte. In diesem Rahmen
begleitet FORLIANCE den Mittelstand auf
dem Weg zur eigenen Klimaschutzstrate-
gie. Fundiert, objektiv und verständlich.
Klimaneutralität in Unternehmen – ehrlich und effektiv
Julian Ekelhof
IBWF Mittelstandsberater
Senior Director Climate Solutions
FORLIANCE GmbH
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Mittelbrandenburgische
Sparkasse
12 nuvo1/22
Nachhaltigkeit
Klimaschutz geht Jeden an und Jeder
kann seinen Beitrag dafür leisten. Die Welt-
bevölkerung wächst stetig, die Ressourcen
werden knapper, der Klimawandel schrei-
tet voran. Dass gehandelt werden muss,
steht außer Frage. Und daher ist neben der
Politik jeder Einzelne gefragt, sich mit dem
Thema Energieeffizienz und der Reduzie-
rung von CO2-Emissionen auseinanderzu-
setzen. Doch wie können Unternehmen
der Verantwortung gerecht werden, und
welchen Beitrag können sie leisten?
Energieeffizienz ist eine wichtige Säule
der Energiezukunft. Ob eine kurzfristig
umsetzbare Maßnahme, die Neutralstel-
lung von Produkten oder ein Gesamtkon-
zept für eine vollständige Klimaneutralität
der Produktion oder des gesamten Unter-
nehmens: Jeder Schritt ist ein Schritt in die
richtige Richtung. Ziel sollte es sein, die
eigenen CO2-Emissionen nachhaltig zu
reduzieren, den Energieverbrauch zu sen-
ken und zusätzlich von einer nachweislich
grünen Bilanz zu profitieren.
Mit der Umstellung auf Ökostrom die
CO2-Bilanz verbessern
Um ein klimafreundliches Fundament
aufzubauen, steht Unternehmen mittler-
weile eine Palette an grünen Energie-
lösungen zur Verfügung. Bereits mit der
Umstellung auf Ökostrom wird die CO2-
Bilanz besser. Die internen Abläufe
bleiben vom Wechsel unberührt und der
Kostenaufwand kalkulierbar.
Strom selbst erzeugen, speichern und
Lastspitzen vermeiden
Energiedienstleister wie EWE bieten
neben der reinen Energielieferung um-
fangreiche grüne Lösungen an. So ist es
Unternehmen möglich, Energie selbst zu
erzeugen und zu nutzen. Durch den Bau
von Photovoltaikanlagen kann „eigener“
Ökostrom produziert und in Speichersys-
temen für den späteren Einsatz gespei-
chert werden. Gerade große Dachflächen
von Produktionshallen bieten ideale Vo-
raussetzungen für eine Photovoltaik-An-
lage. Ein großer Vorteil ist, dass sie Skalen-
effekte ausspielen können. Komponenten
wie Wechselrichter oder die Verkabelung
müssen bei jeder stationären PV-Anlage
eingebaut werden. Je mehr Solarmodule
auf dem Dach Platz finden, desto weniger
stark steigen prozentual die Gesamtkos-
ten. Durch den Verbrauch von Eigenstrom
können die Energiekosten signifikant ge-
senkt werden. Auch eine Vermarktung von
freien Stromreserven ist möglich und bil-
det eine zusätzliche Einnahmequelle.
Für gute Bedingungen sorgen auch zu-
sätzliche Stromspeichersysteme, weil sie
vor allem bei der Stromabnahme Lastspit-
zen vermeiden. Diese Lastspitzen treiben
die Energiekosten deutlich in die Höhe.
Grüne Lösungen für Wärme und Licht
In den Bereichen Wärme und Licht
können Unternehmen ebenfalls mit Hil-
fe von grünen Lösungen zur Emissions-
reduzierung beigetragen. Die einfachste
Möglichkeit ist der Wechsel von Erdgas
auf klimaneutrales Erdgas. Garantiert ist
dabei, dass jedes Gramm CO2 aus dem
Verbrauch an anderer Stelle durch die För-
derung von Klimaschutzprojekten exakt
ausgeglichen wird. Mit nachhaltigen Wär-
melösungen können Unternehmen einen
Schritt weitergehen. Durch moderne Tech-
nik kann der Energieverbrauch gesenkt
und die Klimabilanz nachhaltig verbessert
werden. Durch das Zusammenspiel von
effektiver Wärmeproduktion, klimaneut-
ralem Erdgas und regenerativem Strom
können entsprechende Gesamtlösungen
zum Einsatz kommen.
Die Optimierung der Beleuchtungsinfra-
struktur bietet ebenfalls großes Potenzial
für mehr Nachhaltigkeit. Eine Kombination
aus effizienter LED-Beleuchtung, intelli-
genter Steuerung und smartem Lichtma-
nagement spart bis zu 80 Prozent der Kos-
ten. Die Umstellung können Unternehmen
flexibel finanzieren, mit Ratenzahlung, als
Sofortkauf, zur Miete oder im Contracting
ohne eigene Investition.
Grüne Mobilität für Flotten
WerdieChancenneuerIdeenvongrüner,
intelligenter Mobilität im eigenen Unter-
nehmen nutzen möchte, kann seine Flotte
auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien
ausrichten. Energieunternehmen wie EWE
unterstützen dabei mit dem Bau einer
intelligenten Ladeinfrastruktur, im besten
Fall betrieben mit grünem Strom aus der
eigenen Erzeugung, um neben der Nach-
haltigkeit auch das eigene Image positiv
zu beeinflussen.
Insgesamt arbeitet EWE seit vielen Jah-
ren an einem nachhaltigen Energiesystem
und stellt die Versorgung der Menschen
mit Energie, Mobilität und Kommunikation
sicher. Dabei ist Klimaschutz für das Un-
ternehmen kein Trend, sondern eine Ver-
pflichtung. Bis 2035 wird EWE klimaneutral
und nimmt Kunden und Region dabei mit.
Mehr unter ewe.de/unternehmen
Klimafreundliche Lösungen und grüne
Energie fürs Business
Kontakt:
EWE Vertrieb GmbH
Stephan Krahn
+49 3341 382-191
stephan.krahn@ewe.de
www.ewe.de/unternehmen
Über EWE
Als innovativer Dienstleister ist EWE
in den Geschäftsfeldern Energie,
Telekommunikation und Informations-
technologie aktiv. Das Unternehmen
mit Hauptsitz im niedersächsischen
Oldenburg gehört zu den großen
Energieunternehmen in Deutschland.
Neben einer sicheren Versorgung
haben die Unternehmen der Gruppe
früh auf Ökoangebote und clevere
Produktpakete gesetzt und helfen
Kunden mit Dienstleistungen rund um
die Energieeffizienz, mit ihrer Energie
mehr zu bewegen. EWE gehört zu
den Top 3 Dienstleistern im Bereich
Contracting in ganz Deutschland und
übernimmt für Kommunen und private
Investoren den Bau und Betrieb von
Wärmelösungen.
Wer die Chancen neuer Ideen von grüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unternehmen
nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten.
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nuvo1/22 13
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14 nuvo1/22
Schon im Jahre 2014 wurde – nahezu un-
bemerkt – das Widerrufsrecht auch bei
Werkverträgen zwischen Unternehmern
und Verbrauchern eingeführt.
Häufigster Anwendungsfall ist die AGV-
Konstellation des § 312 b BGB, ein „au-
ßerhalb von Geschäftsräumen geschlos-
sener Vertrag“.
Ein solcher Vertrag liegt beispielsweise
vor, wenn
ein Unternehmer mit einem Ver-
braucher einen Vertrag an einem Ort
schließt, der kein Geschäftsraum des
Unternehmers ist.
In derartigen Verträgen besteht ein Wider-
rufsrecht des Verbrauchers. Die Wider-
rufsfrist beträgt 14 Tage und beginnt bei
Werkverträgen mit dem Vertragsschluss.
Die Frist beginnt aber erst dann zu laufen,
wenn der Verbraucher über sein Wider-
rufsrecht informiert wurde.
Widerrufsrecht des
Verbrauchers bei AGV
Folgen fehlender oder falscher Wider-
rufsbelehrung: Bei unterlassener oder
fehlerhafter Widerrufsbelehrung kann der
Verbraucher den Vertrag innerhalb von
12 Monaten und 14 Tagen widerrufen.
Widerruft der Verbraucher, ist der Vertrag
beendet. Dem Unternehmer steht nach
wirksamem Widerruf des Werkvertrags
kein Wertersatzanspruch oder Werklohn
für bis zum Widerruf erbrachter Leistun-
gen zu, wenn er den Verbraucher über die
Bedingungen, die Fristen und das Verfah-
ren für die Ausübung des Widerrufsrechts
nicht unterrichtet hat.
Kein Lohn ohne
Widerrufsbelehrung
Dies stellt ein hohes Risiko für den Unter-
nehmer dar!
Der Unternehmer sollte daher seine Ver-
träge auf das Vorhandensein einer Wider-
rufsbelehrung untersuchen und/oder die
AGV-Konstellation meiden.
Andreas Jurisch
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Streitbörger PartGmbB Potsdam
Aktuelles
Neues Mitglied im UVBB stellt sich vor
ECB Beratung:
Ökonomie, Ökologie
und Soziales im Einklang
Wir sind ein Unternehmen mit einem
ausgeprägten Bewusstsein für die Be-
deutung eines ethischen Wirtschaftsmo-
dells. Hierunter verstehen wir ressour-
censchonendes und klimafreundliches
Wirtschaften, achtenden und würdigen
Umgang mit unseren Kolleg*innen so-
wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Wert-
schätzung in unseren wirtschaftlichen
Beziehungen nach den Prinzipien der
Gemeinwohl-Ökonomie. Dies bedeutet,
dass wir unseren Kund*innen das Ver-
sprechen geben, sie zu fairen Konditio-
nen nach eben diesen Prinzipien zu bera-
ten – Ökonomie, Ökologie und Soziales
wird stets in allen unseren Leistungen mit
betrachtet. Dieses Versprechen erfüllen
wir, indem wir unser Wissen und unsere
Fähigkeiten im Team bündeln und gezielt
für unsere Kund*innen zum Einsatz brin-
gen. So erarbeiten wir Ergebnisse, die
praxisorientiert und funktional ebenso
wie ökonomisch, sozial und ökologisch
nachhaltig sind. Bei folgenden Themen
können wir unterstützen: Nachhaltig-
keitsstrategie, Organisationsentwicklung,
Digitalisierungsmanagement. Software-
einführungen, Beschaffung von Hard-
und Software sowie Projektmanagement.
ECB Beratung GmbH
Geschäftsführer: Holger Rebentrost
Am Alten Friedhof 47
12524 Berlin
Telefon: 030 235 623 67
E-Mail: info@ecb-beratung.de
www.ecb-beratung.de
Das Team: Andreas Haack, Dominik Horn, Holger Rebentrost, Susanne Zemke und Ralph Lubasch
(von links).
Andreas Jurisch
Achtung: Widerruf im
Werkvertragsrecht
ohne Wertersatz
nuvo1/22 15
Aktuelles
In herausfordernden Zeiten ist agiles
Management besonders gefragt. Die STEP
fügt ihrer Unternehmensgeschichte in die-
ser Hinsicht gerade ein neues Kapitel hinzu.
Dabei schienen die härtesten Bewährungs-
proben der Unternehmensgeschichte schon
geschrieben – in der Gründungsphase des
VEB Stadtentsorgung vor siebzig Jahren
und vierzig Jahre später, als das heutige
Unternehmen daraus hervorging.
Zielorientiertes Handeln
Doch dann kam „Corona“. Akut geht es
darum, neue Methoden anzuwenden.
Denn Entsorgung soll die Stadthygiene
fördern und kein Motor für Ansteckungen
sein. Doch das Ziel bleibt größer: Ge-
schlossene Stoffkreisläufe zur Ressourcen-
schonung im Klimawandel. Dafür möchte
die STEP mit ihren Gesellschaftern Landes-
hauptstadt Potsdam und REMONDIS eines
der leistungsfähigsten Netzwerke für Stoff-
strom-Management im Land Brandenburg
entwickeln und optimal für eine nachhalti-
ge Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen.
Schutz für Kundschaft und Team
Doch um das mehr als dreihundert Men-
schen starke Team gleichermaßen erst
einmal zu schützen, ist Kontaktvermei-
dung angesagt. Deswegen läuft bei der
STEP nichts einfach weiter „auf die alte
Tour“. STEP-Geschäftsführer Dr. Burkhardt
Greiff: „Ein Ziel ist dick orange unterstri-
chen: Abfuhr, Verwertung und Co. bleiben
auf voller Fahrt, nur das Virus wird ausge-
bremst – mit Strategie. Die Touren werden
zeitversetzt gestaffelt. Die Schichten und
Abfahrten der Entsorgungs-Teams vom
Betriebshof starten nacheinander, um Be-
gegnungen zu reduzieren“, so Greiff.
Gesundheit darf kosten
Während des ersten Lockdowns durften
insbesondere die gewerblichen Mitarbei-
tenden nach den Sammeltouren das Be-
triebsgelände verlassen – bei vollem Lohn-
ausgleich. Das kostete zwar 800 000 Euro,
doch Greiff betont: „Die Minimierung von
Ansteckungen ist ohne Alternative. Aber
das soll nicht auf dem Rücken der Teams
passieren, die jeden Tag raus müssen und
ihre Aufgaben trotz erschwerter Bedingun-
gen motiviert und präzise erfüllen.“ Gerade
während des ersten Lockdowns machte sich
diese Vorgehensweise bezahlt, denn es hal-
bierten sich die Krankheitstage im Vergleich
zu „normalen“ Arbeitstagen.
Attraktiv für Beschäftigte
Zudem wird seit Jahren nach Tarif des
öffentlichen Dienstes bezahlt: Innerhalb
von zehn Jahren seit 2009 stiegen die Ent-
gelte um fünfundzwanzig Prozent. Dazu
kommen übertarifliche Gratifikationen
bei Dienstjubiläen, freier Eintritt ins Blu-
Bad, jährliche Grippeschutzimpfungen,
Zuschüsse für Bus- und Bahnfahren und
eine subventionierte Kantine. Neu dazu-
gekommen ist ein regelmäßiges Impf-
angebot gegen Covid-19, egal ob Erst-,
Zweit- oder Auffrischungsimpfung. Die
Mitarbeitenden honorieren dies: Es finden
in der Regel zweijährlich Mitarbeiterbefra-
gungen statt, wo die Beschäftigten viele
Ideen liefern, um die STEP weiter voran-
zubringen. 2019 beteiligten sich zuletzt
sechzig Prozent. Davon gaben mehr als
siebzig Prozent an, auf ihre STEP-Tätigkeit
stolz zu sein.
Zentraler Faktor Mensch
Weil Nachhaltigkeit mehr als Umwelt-
schutz bedeutet, versteht die STEP ihre
Beschäftigten als zentralen Erfolgsfaktor.
Um die teils hoheitliche Aufgabenpalette
aus gewerblicher Müllabfuhr, Straßenrei-
nigung, Winterdienst sowie Grünflächen-
pflege souverän zu erfüllen, müssen die
Teams nicht nur gut in Form, sondern
auch gut ausgebildet sein. Durchschnitt-
lich zweimal jährlich pro Person finden
Weiterbildungen statt. So wird der Erwerb
der Fahrerlaubnis im Ausbildungsrahmen
angeboten, um den flexiblen Einsatz, etwa
in Krisenzeiten oder bei hohem Kranken-
stand, zu garantieren. Dazu kommt mo-
natlich eine umfangreiche Kraftfahrerfort-
bildung durch eigene hochqualifizierte
Mitarbeitende.
Weiterbildung für Innovation
Das ist notwendig, denn ein STEP-Ar-
beitstag ist durch innovative Techniken
geprägt: von Tourenplanung mittels GPS-
Tracking bis zu fossilfreiem Arbeiten mit
elektrobetriebenen Fahr- und Arbeits-
werkzeugen. Für einen Teil der Verwal-
tungsbeschäftigten machte das Unter-
nehmen aus der Corona-Not eine Tugend
und forcierte die Digitalisierung, inklusive
Telefon- und Videokonferenzen, z.B. per
MS Teams: Homeoffice ist damit seit über
einem Jahr nicht nur Option, sondern
Realität. Fortschritt, bei dem der Mensch
Schritt hält: Bei der STEP wird die Zukunft
bereits gelebt.
Ihr Ansprechpartner:
Geschäftsführung
Stadtentsorgung Potsdam GmbH
Drewitzer Straße 47, 14478 Potsdam
Tel.: (0331) 661 7013
Twizys im Einsatz – vollelektrische Fahrzeuge
bei der Straßenreinigung in Potsdam
Auszubildende Kristin Stölzig bei der STEP
im Einsatz
Die Doppelspitze der Stadtentsorgung
Potsdam GmbH, die Geschäftsführer
Dr. Burkhardt Greiff (l.) und Florian Freitag.
Zukunft statt Corona-Krise:
Stadtentsorgung Potsdam agiert mit Weitblick
Wie die STEP Gesundheitsschutz und große Ziele koppelt
16 nuvo1/22
Nachhaltigkeit
Die Herausforderungen sind riesig –
Digitalisierung, Umbau zu einer nachhal-
tigen und klimagerechten Wirtschaft und
nicht zuletzt der Fachkräftemangel infolge
des demografischen Wandels. Allmählich
werden hinter Visionen oder abstrakten
Zahlen auch die Wege sichtbar, wie die-
se Ziele erreicht werden sollen. Und rufen
mitunter nicht nur Aufbruchwillen, son-
dern oft auch Skepsis hervor. „Dass sich
unser ökonomisches Handeln und unse-
re Gesellschaft verändern müssen, um
zukunftsfähig zu bleiben, kann niemand
bestreiten“, sagt Andreas Schulz, Vor-
standsvorsitzender der Mittelbrandenbur-
gischen Sparkasse (MBS). „Ebenso klar ist,
dass dieser tiefgreifende Wandel enorme
Investitionen erfordert. Es gibt nicht die
eine rettende Innovation, vielmehr brau-
chen wir tatkräftige und innovationsfreu-
dige Unternehmerinnen und Unterneh-
mer aus dem gesamten wirtschaftlichen
Spektrum. Und es braucht Unterstützung
durch finanzstarke und im Risikomanage-
ment erfahrene Partner.“ Ein solcher ist die
MBS als eine der größten deutschen Spar-
kassen und Marktführer für Mittelstands-
finanzierungen in der Region.
Trotz Corona ein
erfolgreiches Jahr 2021
Das hat sich im vergangenen Jahr wie-
der bestätigt, trotz Corona-Pandemie.
Nicht nur die Kundeneinlagen sind wei-
ter stark gewachsen. Es gelingt Jahr für
Jahr auch besser, diese Finanzmittel zu-
nehmend in die regionalen Wirtschafts-
kreisläufe zu leiten und so Wirtschafts-
wachstum zu fördern. Mit Kreditzusagen
an Firmenkunden und Selbstständige über
618 Millionen Euro ist der MBS dies auch
im zweiten Jahr der Pandemie trotz aller
Einschränkungen und Hindernisse erneut
gut gelungen. Die Sparkasse ist traditionell
Partner der kleinen und mittleren Betriebe
in Brandenburg. Die heimische Wirtschaft
hat sich trotz Rohstoff- und Liefereng-
pässen erneut als robust und krisenfest
erwiesen. Das hohe Wachstum an lang-
fristigen Firmenkrediten zeigt, dass die
Unternehmen in die Zukunft investieren.
„Damit leistet die MBS ihren Beitrag zur
Finanzierung der für die brandenburgische
Wirtschaft anstehenden Zukunftsaufgaben
im Hinblick auf die Megathemen Nachhal-
tigkeit und Digitalisierung“, wirft der MBS-
Vorstandsvorsitzende ein. Für diese Trans-
formation spielten Finanzinstitute eine
wichtige Rolle, da rund 70 Prozent aller
langfristigen Investitionen kreditfinanziert
sind. Als Mittelstandsfinanzierer Nummer 1
und Marktführer in der Region unterstütze
und begleite die MBS als leistungsfähiger
und starker Partner diese Investitionen.
30 Jahre: Immer wieder
erfindet sich die MBS neu
Marktgerechte Konditionen und mög-
lichst effiziente Abwicklung der Ge-
schäftsprozesse gehören dabei zu den
Selbstverständlichkeiten, die jeder Kunde
voraussetzt. Größe kann auch zu Schwer-
fälligkeit führen – und die MBS ist ein gro-
ßes Unternehmen. Rund 1500 Mitarbeiter
sind in den zentralen Abteilungen, den
über 140 Geschäftsstellen sowie einem
Netz aus Kompetenz-Centern für das
Firmenkunden-, Immobilien- und Vermö-
gensanlagegeschäft im Gebiet zwischen
Fürstenberg/Havel, Bad Belzig und Lüb-
ben tätig. „Im Verlauf der 30 Jahre seit
Gründung der MBS wurden die Strukturen
mehrfach angepasst, um unter sich ändern-
den Marktbedingungen schlagkräftig und
erfolgreich zu bleiben – vor allem immer
nah an den Menschen, den Unternehmen
und Kommunen“, berichtet Andreas
Schulz. „Mit der Digitalisierung haben die-
se Veränderungen ein zuvor ungeahntes
Tempo erreicht. Im Kern ist es immer da-
rum gegangen, die Verbindung zu unse-
ren Kundinnen und Kunden möglichst ver-
trauensvoll und nachhaltig zu gestalten,
denn das ist die Basis unseres Erfolgs.“ Ein
Beispiel für Vorteile dank digitaler Technik
sind die inzwischen angebotenen Video-
beratungen, bei denen Kunden und Spar-
kassenberater sowie nach Bedarf Spezia-
listen, Experten und Entscheider sich zu
virtuellen Konferenzen treffen können.
Für einfache Kreditzusagen sind bereits
seit langem kurze Zeitspannen zwischen
Kreditanfrage und grundsätzlicher Zusage
üblich. Diese Abläufe können so auch bei
komplexen Finanzierungen deutlich be-
schleunigt werden.
Partner auch für große
Projekte
Das ist auch nötig und nicht nur der Pan-
demie geschuldet. Die MBS ist in den wirt-
schaftsstarken Regionen nördlich, westlich
und südlich von Berlin vertreten – und wird
auch von Großinvestoren in ihre Finanzie-
rungsüberlegungen einbezogen. Als Teil
von Finanzierungskonsortien, teilweise
Konsortialführer, spielt sie ihre Kompetenz
zum Beispiel bei komplexen Bauvorhaben
aus. „Wir haben das Know-how und die
Kapitalstärke, und wir entwickeln uns stän-
dig weiter“, betont Andreas Schulz. „Da-
von profitieren aber auch unsere mittel-
ständischen Firmenkunden, denn als deren
Partner verstehen wir uns in erster Linie.
Viele denken jetzt über Konsequenzen aus
dem Green-Deal der EU-Kommission für
ein klimaneutrales Europa bis 2050 nach,
entwickeln neue Geschäftsmodelle oder
bereiten den Generationswechsel vor.
Nachhaltigkeit lautet das Stichwort, und
auch hier können sie auf die MBS zählen.“
In ihrer Firmenkundenstrategie hat die
Mittelbrandenburgischen Sparkasse das
Augenmerk noch stärker auf Nachhaltig-
keitsthemen gerichtet. Generell gewinnen
bei Finanzierungen Nachhaltigkeitsaspekte
immerstärkeranBedeutung.Auchstaatliche
Förderprogramme werden dabei berück-
sichtigt, zum Beispiel Förderprogramme
Andreas Schulz: „Transformation braucht Investitionen“
Die Mittelbrandenburgische Sparkasse unterstützt mit zeitgemäßen
Finanzierungsinstrumenten die Wirtschaft in der Region bei den größten
Herausforderungen unserer Zeit.
Andreas Schulz, Vorstandsvorsitzender der MBS
nuvo1/22 17
Nachhaltigkeit
zum energieeffizienten Bauen und Sanie-
ren. „Außerdem wird die Einbindung von
ESG-Ratings und ESG-Scores in Kreditent-
scheidungsprozesse zukünftig eine wichti-
ge Rolle spielen“, erläutert Andreas Schulz.
Eine Erfolgsgeschichte
in Nauen
Alljährlich vergibt der Ostdeutsche Spar-
kassenverband die Auszeichnung „Unter-
nehmen des Jahres“ an jeweils einen
Preisträger aus Brandenburg, Mecklen-
burg-Vorpommern, Sachsen und Sach-
sen-Anhalt. Gewürdigt werden Betriebe,
die sich mit einem modernen Marketing
und einem kreativen Potenzial am Markt
behaupten und durch stabiles Wachstum
dauerhaft Arbeitsplätze schaffen. Für Bran-
denburg ging diese Auszeichnung Ende
2021 an die Störk GmbH in Nauen, die
über alle Unternehmensbereiche hinweg
ein besonderes Augenmerk auf nachhal-
tige und effiziente Prozesse legt. Sie ist
einer der größten Hersteller von Erden,
Mulchen und Biofiltern mit 49 Mitarbei-
tern und einem Jahresumsatz von über
10 Millionen Euro. 110.000 Paletten mit
Störk-Produkten werden jährlich an die
namhaften Baumärkte geliefert. Jetzt
geht es darum, das gesamte Sortiment
torffrei herzustellen, um einen Beitrag zu
den Klimaschutzzielen der Bundesregie-
rung zu leisten, dazu laufen Forschungs-
kooperationen unter anderem mit dem
Fraunhofer-Institut. Auf der Fläche einer
ehemaligen LPG ist in über 25 Jahren ein
erfolgreiches Erdenwerk entstanden, vor
18 Jahren übernahm die Brandenburgerin
Cornelia Schmude das Unternehmen. Den
Kredit erhielt sie von der Mittelbranden-
burgischen Sparkasse. Inzwischen wurden
über 12 Millionen Euro unter ihrer Verant-
wortung investiert. Ein Beispiel von vielen
erfolgreichen Unternehmensbegleitungen
durch die MBS und Vorbild für andere
Unternehmen. „Ob in digitalen Welten,
auf globalen Märkten oder in eine grüne
Zukunft – als starker Partner an der Seite
unserer Kundinnen und Kunden unterstüt-
zen wir bei allen Themen, die ihnen wichtig
sind“, bekräftigt der MBS-Vorstandsvorsit-
zende. „Darauf können Sie sich verlassen!“
Ulrich Conrad
Unternehmerin
Cordula Schmude
Die Absackanlage – Beispiel für moderne Technik in der Störk GmbH
Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Dr. Michael Ermrich (links), und Andreas Koch,
Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, überreichten Ende des vergangenen
Jahres den OSV-Unternehmerpreis an die Geschäftsführerin der Störk GmbH, Cordula Schmude.
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Nr. 1/2022 - Nachhaltigkeit und Klimaschutz

  • 1. Nr. 1/2022 • 5.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin Wir. Unternehmen. Zukunft. nuvo ISSN 2625-3356 Nachhaltigkeit und Klimaschutz Dr. Burkhardt Greiff Sven Hutt Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. Eine ganz normale Gas-Geschichte: Nur kalt darf es nicht werden! Sarah Pierenkemper Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung Landesgeschäftsführer Institut der deutschen Wirtschaft der IKK classic in Sachsen Mit internationalen Mitarbeitern Betriebliches Gesundheitsmanagement gegen den Fachkräftemangel zahlt sich für Firmen und Beschäftigte aus
  • 2. Für Gesundheit und Ihr schönstes Lachen: Zahnver icheru gslücken jetzt schließen. SIGNAL IDUNA Gruppe Gebietsdirektion Potsdam Telefon 0331 298488 gd.potsdam@signal-iduna.de www.signal-iduna.de Mehr Extras für gesetzlich Kranken- versicherte! Mut zur Lücke ist weder für Ihre Zähne noch die Haushaltskasse die richtige Strategie. Die private Zahn-Zusatzversicherung von SIGNAL IDUNA ist das optimale Rezept, um dem entgegenzuwirken. Sie tun damit viel für Ihre Gesundheit und schützen sich vor hohen Zuzahlungen für Zahnersatz, Zahnbehandlung, professionelle Zahnreinigung sowie Kieferorthopädie für Kinder.
  • 3. nuvo1/22 3 Eine ganz normale Gas-Geschichte! Deutschland will kein Gas, keinen Atom- strom, keine Kohle. Nur Wind, Sonne und Holz. Die ersten beiden sind nicht durch- gängig verfügbar. Holz ist vorrätig in Sibi- rien. Das ist Russland. Was also tun? Die Politik ist unentschieden. Verantwortung in den Farben der Ampel heißt auch Kom- promisse schließen und gleichzeitig in der europäischen bzw. atlantischen Allianz Stärke beweisen. Ein neuer kalter Krieg könnte buchstäblich richtig kalt werden. Wenn die Gaslieferungen aus Russland ausbleiben – bisher sind die Lieferun- gen vertragsgemäß erfolgt – bliebe nur das teure Flüssiggas aus den USA. Die nächsten Preissprünge sind vorprogram- miert, und innenpolitisch drohen weitere Spannungen. Das Junktim Nord Stream 2 und Ukraine-Konflikt ist ohnehin schwer vermittelbar. Niemand fragt nach Nord Stream 1, seit 2011 in Betrieb. Sollte der Rubikon überschritten werden, ist dann Nord Stream 1 ebenfalls passé? Eher nicht. Die leeren Gasspeicher seit Herbst sind Eigentore. Oberflächliche Planung – deutsche Manager sprachen vor Monaten, als die politische Gasliefer-Hysterie be- gann, von pünktlichen und vertragskon- formen Lieferungen aus Russland. Die Amerikaner wollten schnell hier Teuer- Gas verramschen, das dann nach Asien geliefert wurde. Die Idee des Europäi- schen Hauses von Gorbatschow, in den 80-er Jahren entworfen, sollte zu einem gemeinsamen Haus ausgestaltet werden, einige Etagen sind schon gebaut. Die Wirtschaft aus Ost und West ist stärker vernetzt. Sanktioniert die Politik Russ- land, sind Folgen für die deutsche Wirt- schaft vorprogrammiert. Die deutsche Abhängigkeit von Gas und Öl ist nicht zu leugnen. Nord Stream 2 sollte nicht poli- tisch, sondern ausschließlich technisch zertifiziert werden. Ist das Thema Nord Stream 2 für den Mittelstand in Brandenburg und Berlin in- teressant? Ja und nein. Energieintensive Branchen drosseln zeitweise in den letz- ten Monaten die Produktion aus Gründen des Preisanstiegs, der mangelhaften Vor- haltung bzw. preislichen Absicherung und Corona-Auswirkungen. Pleiten von Billig- anbietern taten ihr Übriges. Stadtwerke müssen auf Spotmärkten Gas und Strom zu Höchstpreisen für neue Kunden ordern. Zusätzliche russische Gaslieferungen sind an Bedingungen geknüpft, die auf taube Ohren in der Ampel treffen. Be- triebs- und marktwirtschaftlich verwun- dert es nicht, dass Russland preisliche An- sprüche an zusätzliche Lieferungen stellt. Bislang setzte die westeuropäische Wirt- schaft auf kurzfristige Lieferverträge. Nun stiegen plötzlich die Preise und die Gas- besteller hatten preislich das Nachsehen. Normale marktwirtschaftliche Realität. Zuletzt stirbt die Hoffnung: Ein frühlings- hafter Winter, die Preise normalisieren sich, und die Speicher können mittelfristig auf- gefüllt werden. Alle sind glücklich. Und Nord Stream 2 wird genehmigt. Nur kalt darf es nicht werden... Ihr Dr. Burkhardt Greiff, Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. Vorwort Dr. Burkhardt Greiff Dr. Thorsten Purps Fachanwalt für Erbrecht Martin Vogel Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Dr. Marcus Flinder Fachanwalt für Arbeitsrecht Mediator Dr. Jochen Lindbach Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Familienrecht Wirtschaftsmediator Mathias Matusch Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Medizinrecht Andreas Jurisch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Andreas Lietzke Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Anja Weber Fachanwältin für Versicherungsrecht Jeannine Lorenz Fachanwältin für Transport- und Speditionsrecht Jennifer Röhling Fachanwältin für Familienrecht Fachanwältin für Versicherungsrecht Enrico Boelitz Rechtsanwalt Theresa Kunke Rechtsanwältin PartGmbB | Rechtsanwälte | Steuerberater Birkenstraße 10 | 14469 Potsdam | Tel.: 0331 27561-0 | Fax: 0331 27561-999 E-Mail: potsdam@streitboerger.de | www.streitboerger.de Anzeige
  • 4. 4 nuvo1/22 Aus dem Netzwerk Das Thema brennt trotz Corona auf den Nägeln, darauf wies Dr. Burkhardt Greiff, Sprecher der Interessengemein- schaft der Unternehmerverbände Ost- deutschlands und Berlin und als Präsi- dent des UVBB zugleich Gastgeber des OUT, nachdrücklich hin. „Neben den pandemiebedingten Einschränkungen, unterbrochenen Lieferketten, Chipman- gel oder exorbitant gestiegenen Mate- rial- und Energiekosten erweist sich der Mangel an geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als zentrale Bremse“, erklärte er. „Während andere Probleme sich allmählich lösen dürften, ist das beim Fachkräftemangel leider nicht in Sicht.“ Die Unternehmer fordern – nicht zum ers- ten Mal – bessere Rahmenbedingungen in der Politik, der Bildung und beim ge- sellschaftlichen Verständnis für die mittel- ständische Wirtschaft im Osten. Strategische Personalarbeit aufbauen Prominente Politiker und Experten gaben Antworten und stellten sich der Debatte. Allerdings müssen die Unter- nehmen auch selbst mehr tun, um sich im Wandel zwischen Digitalisierung, Energiewende, De-Globalisierung und demografischer Entwicklung mit geeig- netem Personal zu behaupten, so Dirk Werner, Leiter des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) beim Insti- tut der deutschen Wirtschaft in Köln. Das KOFA hat in seinem Personalarbeitsindex 2021 festgestellt, dass 38 Prozent der kleinen Unternehmen keine strategische Personalarbeit leisten. Vorausschauende Annahmen über Personalengpässe, Ta- lentbedarf, Fluktuation und Pensionie- rungen werden nur von einer Minderheit getroffen. Das müsse sich dringend än- dern, mahnte Dirk Werner und gab eine Reihe von konkreten Handlungsempfeh- lungen. (NUVO hat über den Personal- arbeitsindex in den vergangenen Ausga- ben berichtet.) Tatsache ist: Mit eigener Aus- und Wei- terbildung lässt sich der Mitarbeiterbe- darf langfristig am besten sichern. Der am 1. Dezember noch geschäftsführende Arbeitsminister Hubertus Heil und Klaus- Peter Hansen, Leiter der Regionaldirekti- on Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, erläuterten die zahlreichen Instrumente, mit denen Aus- und Weiterbildung geför- dert werden können. „Und wenn es ge- lingt, einen Teil der über 400.000 Pendler in westliche Bundesländer zurückzuge- winnen, kann das eine erhebliche Entlas- tung bringen“, sagte Klaus-Peter Hansen. Neben der Bezahlung müssten dann aber auch die Rahmenbedingungen stimmen, örtliche Infrastruktur, Kita, Schule, Nah- verkehr, Freizeitmöglichkeiten usw. Gezielte Zuwanderung unverzichtbar Unbestritten ist, dass Deutschland den Fachkräftebedarf nicht aus eigener Kraft decken kann. In vielen Regionen Ost- deutschlands zählen Fachkräfte aus Po- len und Tschechien bereits heute zu den Leistungsträgern. Während Johannes Vogel, Erster Parlamentarischer Ge- schäftsführer der FDP-Bundestags- fraktion, die Notwendigkeit einer qua- lifikationsbezogenen Zuwanderung hervorhob, verwiesen Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach auf gute Erfahrungen in diesem Bereich. Diese seien angesichts der sehr dynamischen Entwicklung des Landes unverzichtbar. Ein Resümee des Tages zog Franz-Josef Metzen, Se- nior Manager Political Affairs von Rolls- Royce: „Aus meinen langjährigen Teil- nahmen an Veranstaltungen und der Erfahrung aus meiner politischen Arbeit von der 13.-17. Legislaturperiode im Deutschen Bundestag darf ich Ihnen sagen, dass die gestrige Veranstaltung auf genau dem richtigen Konzept ba- siert hat. Eine gelungene Veranstaltung!“ Der Ostdeutsche Unternehmertag wur- de vom UVBB gemeinsam mit dem Inno- vationsforum Ost, medianet, dem Netz- werk der Mittelstandsberater IBWF, dem Verband der Digitalwirtschaft SIBB und dem Handwerkskammertag Land Bran- denburg organisiert. Als Leading Partner engagierten sich die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die IKK classic und die Signal Iduna Gruppe. Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 8. September 2022 im Kon- gresshotel Am Templiner See in Pots- dam statt. www.ostdeutscher-unternehmertag.de Fachkräftemangel: Eigenes Handeln und Rahmenbedingungen „Fachkräftemangel – Auswege aus einem absehbaren Dilemma. Wie ostdeutsche Unter- nehmen ihren Arbeitskräftebedarf decken und Mitarbeiter binden können.“ so lautete das Thema des 3. Ostdeutschen Unternehmertages (OUT) am 1. Dezember in Potsdam. Dr. Burkhardt Greiff Der 3. OUT wurde auch als Livestream angeboten. Dirk Werner vom KOFA
  • 5. nuvo1/22 5 Your business is our business zielgruppe-Chef Stefan Bloschies und comprend-Geschäftsführer Michael Schulze sind sich einig: „Durch die enge Zusammenarbeit un- serer beiden alteingesessenen Kommunikationsagenturen kommt ein frischer Wind in unser Leistungsportfolio und vor allem in die Angebote, die wir unseren Kunden, überwiegend Unternehmen aus der Region, künftig machen können.“ In der Tat: Mit der Partnerschaft zwischen der Agenturgruppe AD AGENDA/ zielgruppe kreativ und dem erfahrenen PR-Dienstleister comprend ist ein kreatives Powerhouse im Entstehen, das der fortschreitenden Diversifi- zierung der Kommunikationskanäle und inhaltlichen Bedürfnisse mittel- ständischer, aber auch Konzernkunden Rechnung trägt. Eine mittelstän- dische Agentur allein kann – zumal in Zeiten der Digitalisierung – immer schwerer die Vielfalt und Breite der Kommunikationsanforderungen ab- bilden und bewältigen. Deshalb verzahnen beide Partner von nun an ihre Ressourcen und Kompetenzen auf den Gebieten der digitalen und klas- sischen Werbung einerseits und der Public Relations und Public Affairs andererseits. Hinzu kommt die einzigartige und mehrfach preisgekrönte Expertise von AD AGENDA/zielgruppe kreativ in Sachen Eventkonzeption und -durchführung. Für die Kunden bedeutet das: Sie profitieren von einem ganzheitlichen Beratungsansatz aus einer Hand, der jetzt noch zielgerichteter auf die eigenen Marketing- und Kommunikationsbedürfnisse zugeschnitten wird. Schlanke, bewegliche Kommunikation trifft kreative Vielfalt Als inhabergeführte, unabhängige Agenturgruppe entwickelt AD AGENDA/ zielgruppe kreativ Kommunikationskampagnen und Veranstaltungskon- zepte für regional aktive oder ansässige Kunden wie die GASAG-Gruppe, EMB Energie Mark Brandenburg, Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH, Eberswalder Wurst GmbH, berlinovo, Märkisches Zentrum und LMBV. Anspruch der Agentur ist es seit jeher, dass die klassischen und inter- aktiven Marketinglösungen, die Live-Kommunikation, Werbung und Unternehmenskommunikation einen nachhaltigen Mehrwert schaffen müssen. Aus einem tiefen Verständnis für die Thematik und Spezifik der unterschiedlichen Kunden erkennt die Agentur frühzeitig aktuelle Ent- wicklungen und Einflüsse und trägt so mit maßgeschneiderten Lösungen und Kommunikationsangeboten dazu bei, Marketingziele wirksam zu erreichen. „Wir sind von Anfang an eng mit unserer Heimatregion verbunden und engagieren uns mit Leidenschaft und Freude für die Stärkung der hiesi- gen Wirtschaft.“, so Stefan Bloschies. Kommunikation aus und für die Hauptstadtregion Dies gilt gleichermaßen für comprend, die vom Inhaber Michael Schulze geführt wird. Schulze ist seit 1990 auf dem Gebiet der Öffentlichkeits- arbeit unterwegs – in Berlin und Brandenburg – und bestens vernetzt. Das Kerngeschäft von comprend ergänzt das Portfolio von AD AGENDA/ zielgruppe kreativ auf ideale Weise: politische Kommunikation, Medien- arbeit, Krisen- und interne Kommunikation sowie Corporate Social Res- ponsibilty, das Kommunizieren der gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens. Erfolgreich zum Einsatz gebracht hat das Team von comprend sein um- fassendes Spezial-Know-how für Projekte und Kampagnen von Kunden wie Securitas, die Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH, die Stadtentsorgung Potsdam und die Deutsche Energie-Agentur (dena). „Kommunikation muss Verstand und Gefühl gleichzeitig ansprechen.“, so das Credo von comprend. Von nun an tun das beide Partner gemeinsam. AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH zielgruppe kreativ Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH Albert-Einstein-Straße 14 | 12489 Berlin-Adlershof Tel.: 030 6780413-12 | Mobil: 0170 3303434 | info@die-zielgruppe.com www.zielgruppe-kreativ.com | www.ad-agenda.com Leistungen: digitale und analoge Kommunikation, Eventmanagement, Video- und Filmproduktion, Corporate Design comprend GmbH Dennis-Gabor-Straße 2 | 14469 Potsdam Tel. 0331 581158-00 | Mobil: 0152 31061207 | info@comprend.de www.comprend.de Leistungen: Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation, Employer Branding, interne Kommunikation Eines von drei Social-Media- Motiven der aktuellen Energie Mark Brandenburg- Kampagne, die von zielgruppe kreativ GmbH entwickelt wurde Stefan Bloschies und Anja Nienbarg, Geschäftsführer der Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind die Agenturgruppe AD AGENDA/zielgruppe kreativ aus Berlin und die Potsdamer PR-Agentur comprend für Unternehmen in der Hauptstadt- region tätig. Jetzt bündeln sie ihre kommunikativen Kompetenzen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft.
  • 6. 6 nuvo1/22 Ratgeber Ihre Auftragsbücher sind voll, Sie be- nötigen dringend qualifiziertes Personal? Aber es treffen immer weniger Bewerbun- gen ein und die Qualität der Kandidaten war auch schon mal besser? So geht es vielen Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Der Fachkräftemangel stellt ein immer größe- res Wirtschaftshemmnis für deutsche Un- ternehmen dar. Die Corona-Krise hat nur eine geringe und temporäre Auswirkung auf den Arbeitsmarkt gehabt. Im Dezem- ber 2021 waren 29 Prozent aller Stellen in sogenannten Engpassberufen, also be- sonders schwer zu besetzenden Berufen, ausgeschrieben. Hiermit befinden wir uns schon fast wieder auf Vorkrisenniveau. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie gab es im Dezember 2019 für jede dritte Stelle kei- nen passend qualifizierten Bewerbenden. Der Blick ins Ausland kann Ihnen hel- fen, Ihre freien Stellen zu besetzen. Da- rüber hinaus kann die Beschäftigung internationaler Mitarbeiter auch weitere Vorteile für Ihr Unternehmen liefern. So helfen internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, neue Märkte zu erschließen oder ausländische Kunden zu gewinnen. Auch können internationale Kollegen neue Sichtweisen aufzeigen und so dabei helfen, Prozesse innovativer zu gestalten. Eine gestiegene Internationali- tät kann auch einen positiven Einfluss auf das eigene Unternehmensimage haben. Was bei der Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter zu beachten ist und welche Besonderheiten sich im Bewerbungs- prozess ergeben können, erfahren Sie im Folgenden. Auslandsrekrutierung: Land für die Personalsuche auswählen In vielen Ländern gibt es gut ausgebil- dete Fachkräfte. Dennoch kann es sinn- voll sein, sich bei der Suche nach neuen Fachkräften zunächst auf ein Land zu fo- kussieren. Verfügen Sie bereits über Ge- schäftskontakte in ein Land oder möchten Sie einen neuen ausländischen Markt er- schließen? Dann macht es sicherlich Sinn, in diesem Land mit der Suche zu begin- nen. Wichtig hierbei ist, auf die Fachkräf- tesituation vor Ort zu achten. Gibt es die von Ihnen benötigten Qualifikationen? In einem Land, in dem viele gut ausgebildete Fachkräfte schlechte Arbeitsmarktpers- pektiven haben, werden sicherlich gerne einige ein attraktives Arbeitsplatzangebot in Deutschland annehmen. Praxistipp: Beschäftigen Sie bereits ausländische Angestellte in Ihrem Betrieb? Diese können Ihnen bei der Personalsuche behilflich sein, zum Beispiel, indem sie ihre Kontakte oder ihr Wissen über die Gegeben- heiten auf dem dortigen Arbeitsmarkt nutzen. Die richtige Formulierung und Platzierung von Stellenangeboten Die Bildungssysteme einzelner Länder unterscheiden sich teilweise stark vom deutschen Bildungssystem. Bei der Re- krutierung aus dem Ausland kann es vor- kommen, dass Ihnen Kandidatinnen und Kandidaten mit Qualifikationen begeg- nen, die nicht unmittelbar mit deutschen Abschlüssen vergleichbar sind. Legen Sie bei der Formulierung von Stellenange- boten im Ausland den Fokus besser auf konkrete Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie bestimmte Produktionsverfahren oder den Umgang mit bestimmten Werkzeugen oder IT-Programmen, statt auf vorhandene Abschlüsse. Darüber hinaus sollten in den Stellenanzeigen auch Informationen über die Region Ihres Unternehmens enthalten sein. So können sich potenzielle neue Mit- arbeiter schon ein erstes Bild von ihrer zu- künftigen Heimat machen. Praxistipp: Benennen Sie konkrete Unterstützungsangebote, die Sie Ih- ren neuen Mitarbeitern anbieten (z. B. Hilfe bei der Wohnungssuche oder Unterstützung beim Spracherwerb) bereits in der Stellenanzeige. Um eine zielgenaue Platzierung des Stellengesuches zu gewährleisten, infor- mieren Sie sich vorab über die gängigen Rekrutierungswege des Ziellandes und die Such- und Informationswege der Zielgruppe. Online-Stellenbörsen bieten dabei eine gute Möglichkeit das Stellen- angebot auch international zu platzieren. Sie können auch die Online-Stellenbörsen internationaler Universitäten nutzen. Personalsuche: Die richtige Kandidatenauswahl Bewerbungsstandards variieren teilwei- se enorm von Land zu Land. Seien Sie da- her auch offen für Bewerbungsunterlagen, Mit internationalen Mitarbeitern gegen den Fachkräftemangel Von Sarah Pierenkemper, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung beim Institut der deutschen Wirtschaft, Köln In Engpassberufen konkurrieren mehrere Arbeitgeber um einen freien Arbeitnehmer. Die Engpassquote gibt an, auf welchen Anteil der Stellen dies zutrifft. Quelle: KOFA-Berechnungen auf Basis von Sonderauswertungen der Bundesagentur für Arbeit
  • 7. nuvo1/22 7 die auf den ersten Blick nicht den deut- schen Bewerbungsstandards entsprechen. Wenn Sie unsicher sind, wie die ausländi- schen Berufsqualifikationen einzuschätzen sind, können Ihnen die Länderprofile des BQ-Portals weiterhelfen (www.bq-portal. de). Da Bewerber aus Drittstaaten teilwei- se schon für die Einreise zu Bewerbungs- gesprächen ein Visum benötigen, kann es sinnvoll sein, Bewerbungsgespräche zum Beispiel per Skype durchzuführen. Bei Auslandsrekrutierung rechtliche Rahmenbedingungen beachten Bei der Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland ist es ganz entschei- dend, schon frühzeitig die rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick zu haben. Personen aus der EU sowie aus gleich- gestellten Ländern dürfen im Rahmen der Arbeitgeberfreizügigkeit vergleichbar zu deutschen Staatsbürgern beschäftigt wer- den. Personen aus Drittstaaten benötigen teilweise für die Einreise nach Deutsch- land ein Visum und eine Arbeitserlaub- nis. Hierfür benötigen sie in der Regel ein verbindliches Arbeitsplatzangebot. Zu- dem müssen berufliche Qualifikation oder Hochschulabschluss gleichwertig mit den deutschen Anforderungen sein. Praxistipp: Stellen Sie Ihrer Bewer- berin oder Ihrem Bewerber eine An- sprechpartnerin oder einen Ansprech- partner aus Ihrem Unternehmen an die Seite, die oder der den gesamten Bewerbungsprozess begleitet und über entsprechende Sprachkenntnis- se verfügt. So integrieren Sie internationale Fachkräfte erfolgreich Damit Ihre neu eingestellte Fachkraft auch langfristig in Deutschland und in Ih- rem Unternehmen bleibt, ist eine erfolgrei- che Integration in das Unternehmen und in den Alltag entscheidend. Kündigungen und der Wunsch, wieder in die alte Heimat zurückzukehren, liegen oftmals an einer mangelnden Integration. Sie als Arbeit- geber können wichtige Unterstützung für eine erfolgreiche und nachhaltige Inte- gration leisten. Vorbild werden Damit die Integration internationaler Fachkräfte gelingt, verankern Sie ein Be- kenntnis zur Vielfalt strukturell in Ihrer Un- ternehmensstrategie. Eine entsprechende Positionierung hat Signalwirkung nach in- nen wie nach außen. Insbesondere Füh- rungskräften kommt bei der Umsetzung eines gelebten Integrationswillens eine Schlüsselrolle zu, der sie sich bewusst sein und mit der sie verantwortungsvoll umge- hen müssen. Persönlichen Ansprechpartner bereitstellen Bei neuen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland treten gerade in den ersten Tagen viele Fragen und Unsicher- heiten auf. Daher empfiehlt es sich, ihnen einen erfahrenen Kollegen oder eine er- fahrene Kollegin an die Seite zu stellen. Eine gute Betreuung hilft dabei, eventuell auftretende kulturelle Stolpersteine bes- ser zu überwinden und führt so zu einer schnelleren und nachhaltigen Integration. Interkulturellen Austausch fördern Die Beschäftigung von Menschen aus fremden Kulturen kann zu Unsicherheiten und Vorbehalten innerhalb Ihrer Beleg- schaft führen. Nehmen Sie diese Ängste und Vorbehalte ernst. Fördern Sie den kulturellen Austausch Ihrer Mitarbeiten- den untereinander. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in Netzwerken organisieren, können so auf das Wissen der Kolleginnen und Kollegen besser zurückgreifen. Praxistipp: Bieten Sie doch einen gemeinsamen Kochevent unter dem Motto „Cook Your Culture“ an, bei dem alle Teilnehmerinnen und Teil- nehmer Spezialitäten aus ihrer Hei- matregion anbieten. Spracherwerb unterstützen Gute Deutschkenntnisse erleichtern neuen Teammitgliedern den beruflichen Alltag und die Teilnahme am gesellschaft- lichen Leben in Deutschland. Helfen Sie, indem Sie Sprachkurse vermitteln, Ihre Fachkraft für diese freistellen oder Finan- zierungshilfen gewähren. Mitreisende Familienangehörige unterstützen Ein vollständiges Ankommen kann nur gelingen, wenn sich eventuell mitziehen- de Familienangehörige ebenfalls wohl in der neuen Umgebung fühlen. Denken Sie daher bei Ihren Integrationsbemühungen immer auch an die Familie Ihrer neuen Fachkraft. Hier können Sie bei der Vermitt- lung von Schul- und Kindergartenplätzen helfen.Weitere Informationen zur erfolg- reichen Rekrutierung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland erhalten Sie unter www.kofa.de. Das Kompetenzzentrum Fachkräfte- sicherung (KOFA) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Fachkräftesicherung und der erfolgreichen Gestaltung ihrer Personalarbeit. Es wird vom Bundes- ministerium für Wirtschaft und Klima gefördert und vom Institut der deut- schen Wirtschaft Köln koordiniert. Alle Unterstützungsangebote finden Sie kostenfrei auf www.kofa.de. Sarah Pierenkemper Ratgeber
  • 8. 8 nuvo1/22 Aktuelles Corona hat die Gesellschaft für das The- ma Gesundheit sensibilisiert. Werden Ihre Angebote zum Betrieblichen Gesund- heitsmanagement (BGM) jetzt stärker genutzt? Das Thema war schon vorher in vielen Unternehmen angekommen, und unsere Angebote sind gefragt. Die Pandemie ist da eher hinderlich. Wie kaum jemals zu- vor sind Betriebe seit mehr als zwei Jahren gefordert, die Gesundheit ihrer Beschäf- tigten und Kunden durch umfangreiche, ständig anzupassende Infektionsschutz- Maßnahmen zu schützen. Da blieb vielen Firmen wenig Zeit, sich um den Aufbau eines professionellen betrieblichen Ge- sundheitsmanagements zu kümmern. Na- türlich haben wir auf die Situation reagiert und unser BGM mit digitalen Angeboten deutlich erweitert. Aber digitale Unterstüt- zung kann die Vor-Ort-Maßnahmen natür- lich nicht ersetzen. Was genau ist Betriebliches Gesundheits- management? Es umfasst alles, was im Betrieb unter- nommen wird, um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten und zu verbes- sern. Basis ist ein ganzheitliches Konzept, das verschiedene Bereiche – von Arbeits- platzergonomie und Arbeitssicherheit über Ernährung, Bewegung bis hin zur Kommunikation – verknüpft. Ziel ist es, für Beschäftigte dauerhaft ein gesundheits- förderndes Umfeld zu schaffen, in dem sie ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit bis in den Ruhestand erhalten oder – im besten Fall – sogar verbessern können. Was konkret bringt BGM Unternehmen? Von einem durchdachten BGM profi- tieren alle Beteiligten: der Krankenstand sinkt, die Mitarbeiter sind zufriedener und leistungsfähiger, die Produktivität steigt und das Unternehmen wird als attrakti- ver Arbeitgeber wahrgenommen – nicht nur von seinen Mitarbeitenden, sondern natürlich auch von potenziellen Bewerbe- rinnen und Bewerbern. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der durchschnittliche Return on Investment (ROI) von BGM bei 2,7 liegt. Warum zögern dann einige Unternehmen noch? In sehr vielen größeren Unternehmen ist BGM bereits fester Bestandteil. Es sind insbesondere mittlere und kleinere Betriebe, die hier zurückhaltender sind. Sie befürchten einen hohen Aufwand und unterschätzen dabei ihre Stärken. Sie ha- ben vielleicht weniger Ressourcen, sind aber deutlich flexibler als große Unter- nehmen. Sie können Maßnahmen oft zü- giger umsetzen, und Erfolge werden viel schneller spürbar. Außerdem geht es beim BGM um einen strukturierten Prozess, der vor allem Kontinuität verlangt und keinen ressourcenfressenden Aktionismus. Ein gutes BGM unterstützt und stärkt Fir- men – egal welcher Größe. Wie genau läuft ein BGM der IKK classic ab? Kein BGM ist wie das andere. Die Maß- nahmen werden bedürfnisgenau auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten. Am Anfang steht immer die Analyse der gesundheitlichen Situation, um Problem- stellungen zu erkennen und gemeinsam mit dem Unternehmen Lösungsansätze zu entwickeln. Je passgenauer die konkreten Ansätze erkannt werden, desto besser. Diese individuelle Herangehensweise ist uns eine Herzensangelegenheit. Jedes Unternehmen soll entsprechend seinen Voraussetzungen das perfekte BGM für seine Bedürfnisse realisieren können. Des- halb gibt es keine Maßnahmen „von der Stange“. Der Aufwand lohnt sich: 94 von 100 befragten Arbeitgebern, die wir be- gleitet haben, geben dem BGM der IKK classic Bestnoten von „sehr gut“ bis „gut“. Was raten Sie Firmeninhabern, wenn sie für ihr Unternehmen nach Möglichkei- ten betrieblicher Gesundheitsförderung suchen? Dass sie sich Profis an ihre Seite holen. Wenn unsere Gesundheitsmanagerinnen und Gesundheitsmanager in Betriebe kommen, stellen sie häufig fest, dass vie- le Unternehmen bereits einzelne Gesund- heitsangebote haben. Aber betriebliche Gesundheitsförderung wird eben nicht erfolgreich sein, wenn man nur einzelne Maßnahmen aneinanderreiht. Es braucht einen nachhaltigen Ansatz. Auch wir bie- ten einzelne Maßnahmen wie Gesund- heitstage im Betrieb, Workshops oder Führungskräfteseminare, um Unterneh- men für die Thematik zu interessieren und Möglichkeiten aufzuzeigen. Ziel ist aber immer, diese als Einstieg in ein durch- dachtes, echtes Gesundheitsmanagement zu sehen und als unternehmerischen Bau- stein für den betrieblichen Erfolg zu nut- zen. Wir stehen unseren Firmenkunden hierbei kostenfrei mit Rat und Tat zu Seite und unterstützen gern. Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der IKK classic unter www.ikk-classic.de/bgm. Professionelles Betriebliches Gesundheitsmanagement ist Baustein für den Unternehmenserfolg Fragen an Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Sachsen Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Sachsen
  • 9. nuvo1/22 9 Nachhaltigkeit Nachhaltig und klimaneutral bis 2045 Wirtschafts- und Umweltministerium des Landes haben mit Vertretern der Wirtschaft eine Umwelt- und Klimapart- nerschaft beschlossen, die Vereinbarung wurde im Dezember geschlossen. Ziel ist es, die umwelt- und klimapolitischen He- rausforderungen für Wirtschaft und Ge- sellschaft gemeinsam zu bewältigen. Die Vereinbarung soll den Dialog zwischen Wirtschaft und Landesregierung unterstüt- zen. Umweltmanagementsysteme werden als Kriterium für einen Bonus zur Förde- rung der gewerblichen Wirtschaft im Rah- men der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ berücksichtigt – einschließlich des für klei- ne und mittelständische Unternehmen relevanten regionalen Brandenburger Umweltsiegels. Umwelt- und Klimaschutz- minister Axel Vogel erklärte dazu: „Viele Brandenburger Unternehmen zeigen be- reits, dass erfolgreiches Wirtschaften, In- novation und Nachhaltigkeit, Umwelt- so- wie Klimaschutz zusammengehören. Diese Entwicklung soll durch die Umwelt- und Klimapartnerschaft weiter gefördert wer- den. Hier werden Initiativen und Prozesse entwickelt, die dazu beitragen können, echte Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bis spätestens 2045 in Brandenburg zu erreichen.“ Wirtschaftsminister Jörg Steinbach un- terstrich: „Den Unternehmen hilft ressour- censchonendes und umweltbewusstes Wirtschaften dabei, ihre Betriebskosten zu senken, die Wirtschaftlichkeit der Be- triebe zu erhöhen und damit ihre Markt- chancen zu verbessern sowie neue Märkte zu erschließen. Von zentraler Bedeutung ist zudem die Festlegung, die Wirtschaft in geplante Umweltgesetzgebungsprozesse frühzeitig einzubinden und die Auswir- kungen auf die Unternehmen damit von Anfang an mit in den Blick zu nehmen.“ Die Umwelt- und Klimapartnerschaft ist Teil einer Neuausrichtung der Wirtschafts- förderung Brandenburg nach 20-Jähriger Erfolgsgeschichte. Die WFFB (zuvor Zu- kunftsAgentur Brandenburg) konnte im November auf rund 8000 Unternehmens- projekte mit 67.000 Arbeitsplätzen verwei- sen, die in dieser Zeit durch sie unterstützt worden sind. 13 Milliarden Euro wurden hier investiert. Gern wird in diesem Zu- sammenhang derzeit auf die erste Giga- Factory von Tesla bei Grünheide verwie- sen. Doch neben weiteren Großprojekten spielt die Förderung des Mittelstands für eine halbwegs ausgewogene Entwick- lung der regionalen Wirtschaftsstruktur eine nicht weniger große Rolle. Nicht er- wähnt wurden – natürlich – Misserfolge, die aber auch zur Geschichte eines so radi- kalen Strukturwandels gehören und meist in die 1990er Jahre fielen: Chipfabrik in Frankfurt/Oder, Cargolifter, Solarunter- nehmen, die Quälerei mit dem BER. Und Windkraftanlagenbauer Vestas verlässt gerade Lauchhammer. Gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, sollten sie nicht vergessen sein und sind ein Argument für zielgerichtete Unterstützung mittelständi- scher innovativer Unternehmen. Sebastian Saule, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH, macht wohl auch deshalb auf die flächendeckende Arbeit der WFFB auf- merksam: „Aber auch bei Innovationen, Fachkräften, Energie, Außenwirtschaft und Gründungen kommt die Tätigkeit der Gesellschaft dem Standort, den Unterneh- men und damit den Menschen überall im Land direkt zu Gute“, sagte er anlässlich des Jubiläums. „Ob in der Prignitz, der Uckermark, dem Oderland, dem Fläming oder der Lausitz - die WFBB war und ist flächendeckend erfolgreich aktiv.“ Ulrich Conrad ILA 2022 mit Gemeinschaftsstand Die Internationale Luft- und Raum- fahrtausstellung (ILA) Berlin findet vom 22. bis 26. Juni als Präsenzmes- se mit hybridem Konzept auf dem Messegelände am BER in Schöne- feld-Selchow statt. Die Hauptstadt- region Berlin-Brandenburg wird mit einem Firmengemeinschaftsstand vertreten sein. Die bedeutendste Fachmesse der Luft- und Raum- fahrtbranche in Deutschland konnte 2020 pandemiebedingt nur virtuell stattfinden. InnoTrans im September Die InnoTrans musste 2020 auf 2022 verschoben werden. Sie findet vom 20. bis 23. September statt und hat ebenfalls einen Gemeinschaftsstand Berlin-Brandenburg für Aussteller. IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft. Ausgabe 1/2022 • ET: 25.02.2022 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber / V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze Dennis-Gabor-Straße 2 • 14469 Potsdam • Tel.: 0331 58115800 • E-Mail: info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze Autoren: Dr. Ulrich Conrad, Michael Schulze • Satz und Druckvorbereitung: webreform GmbH • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: pixabay (S. 1 Titelbild), Karoline Wolf (S. 1 u., S. 3 o., S. 15 u.), Thorsten Schmidtkord (S. 1 m., S. 8), Julia Haack / KOFA (S.1 o., S. 7), Jürgen Sendel / pictureblind (S. 4), Gencho Petkov / depositphotos.com (S. 9), Julian Ekelhof (S. 10), EWE Go (S. 12), Hasselblad H5D (S. 14 o.), ECB (S. 14 u.), STEP (S. 15 o., m.), MBS (S. 16), OSV (S. 17 o.), Jonas Friedrich (S. 17 m., u.), 123rf.com / Image ID: 88841182 / Urheber: rclassenlayouts (S. 19) Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus • Redaktionsschluss: 28.01.2022 NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten. 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  • 10. 10 nuvo1/22 Nachhaltigkeit Ganzheitliche Herangehensweisen im Kampf gegen den Klimawandel erfahren eine verstärkte Aufmerksamkeit – poli- tisch, gesellschaftlich, aber auch die Wirt- schaft nimmt zunehmend eine Führungs- rolle ein. Allein in den vergangenen zwei Jahren haben zahlreiche internationale Unternehmen aus den Bereichen Ener- gie, Automobil, Software, Handel sowie aus anderen Branchen, wie zum Beispiel den Versicherungen, das Versprechen kommuniziert, in naher Zukunft klima- neutral zu wirtschaften. Angesichts der teilweise langfristigen Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen soll dies zeitnah auch dadurch erreicht werden, dass die unternehmensweiten CO2-Emissionen insbesondere durch Investitionen in natür- liche CO2-Senken wie Aufforstungsprojek- te ausgeglichen werden. Die CO2-Aufnah- mekapazität muss dabei mindestens so groß sein, wie es die CO2-Emissionen der Unternehmen für die Atmosphäre sind. Es handelt sich also um einen Kompensa- tionsmechanismus. Die Elemente der Klimaschutzstrategie Unternehmen betreiben hierzu Carbon Management. Dazu gehören das Erfassen und Berechnen des eigenen CO2-Fußab- drucks in Form eines Corporate Carbon Footprint, eine Reduktionsstrategie der Emissionen sowie die Kompensation der noch nicht reduzierbaren oder vermeid- baren Restemissionen. Die fundierte Re- duktionsstrategie ist dabei zwingend das Kernstück einer jeden unternehmerischen Klimaschutzstrategie. Nur die globale Reduktion von Treibhausgas-Emissionen kann den Klimawandel langfristig wirksam bekämpfen. Dazu braucht es auch Unter- nehmen mit ambitionierten Zielen und dem Willen, tatkräftig auf eine echte Ver- änderung hinzuarbeiten. Der Blick auf die eigene Organisation sowie die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten zeigt die Hotspots und damit die effek- tivsten Reduktionspotentiale auf. Eine damit einhergehende CO2-Kom- pensation durch internationale Klima- schutzprojekte wird oftmals als ver- meintlich erkaufter „Freifahrtschein“ wahrgenommen. Dem ist nicht so. Die Umsetzung schnell und effektiv wirkender Klimaschutzprojekte ist vielmehr als ergän- zende Maßnahme einzusetzen, als zeitli- cher Joker während eigene Emissionen laufend gesenkt werden. Die Projekte er- zielen echte, messbare Wirkungen. Kurz- fristig geht die Rechnung also auf und ist ein echter Hebel. Wer sich aber auf diesen externen Projekten ausruht, sieht sich ver- mehrt Reputationsrisiken ausgesetzt – und das zu Recht. CO2-Kompensation ist kein kostengünstiger Weg, ohne Aufwand Kli- maschutz zu betreiben. Als solcher sollte sie auch nicht dargestellt werden. Richtig eingesetzt ist sie aber ein Element der glo- balen Lösung und wird von immer mehr Unternehmen als solches wahrgenommen. Im Rahmen von Klimaneutralitäts- bzw. „Net Zero“-Programmen wird dies proak- tiv kommuniziert. Nicht zuletzt die Bundes- regierung setzt sich mit ihrer „Allianz für Entwicklung und Klima“ für solche Maß- nahmen und klar beschriebene Best Prac- tices ein ➜ allianz-entwicklung-klima.de. Für die Praxis: Methoden und Standards Damit dieses Vorgehen nicht im Un- gefähren bleibt, sind international an- erkannte und verwendete Normen und Standards sinnvoll und notwendig. Ent- sprechend wird der Carbon Footprint nach Standards wie dem Greenhouse Gas Protocol ➜ ghgprotocol.org oder der ISO-Norm 14064 ➜ iso.org/stan- dard/66453 erfasst und berechnet. Bei der Reduktionsstrategie arbeitet man mit Methoden wie Science Based Targets ➜ sciencebasedtargets.org, und auch für die Kompensation von CO2-Emissionen mittels internationaler Klimaschutzprojek- te haben sich robuste Standards wie z. B. der „Gold Standard for the Global Goals“ ➜ www.goldstandard.org und „Verified Carbon Standard“ unter VERRA ➜ verra. org/project/vcs-program entwickelt. Und auch für Klimaneutralität insgesamt ent- stehen mit der aktuell in Entwicklung be- findlichen ISO-Norm 14068 klare Richtli- nien ➜ www.iso.org/standard/43279. Einerseits sichern diese Standards die Qualität und Transparenz der kommuni- zierten Maßnahmen. Oft wird auch eine gewisse Vergleichbarkeit ermöglicht, zum Beispiel bei den Product/Corporate Carbon Footprints verschiedener Unter- nehmen einer Branche. Zugleich bieten sie hilfreiche Handlungsleitfäden. So ist das GHG Protocol bewusst praxisnah ge- staltet, und die Carbon Standards sichern eine Mindestqualität der ausgewählten Klimaschutzprojekte. In diesem Rahmen begleitet FORLIANCE den Mittelstand auf dem Weg zur eigenen Klimaschutzstrate- gie. Fundiert, objektiv und verständlich. Klimaneutralität in Unternehmen – ehrlich und effektiv Julian Ekelhof IBWF Mittelstandsberater Senior Director Climate Solutions FORLIANCE GmbH Eifelstr.20 | 53119 Bonn 0228 – 969119 23 julian.ekelhof@forliance.com Julian Ekelhof
  • 11. Bei uns bekommen Sie eine ausgezeichnete Beratung. Mittelbrandenburgische Sparkasse
  • 12. 12 nuvo1/22 Nachhaltigkeit Klimaschutz geht Jeden an und Jeder kann seinen Beitrag dafür leisten. Die Welt- bevölkerung wächst stetig, die Ressourcen werden knapper, der Klimawandel schrei- tet voran. Dass gehandelt werden muss, steht außer Frage. Und daher ist neben der Politik jeder Einzelne gefragt, sich mit dem Thema Energieeffizienz und der Reduzie- rung von CO2-Emissionen auseinanderzu- setzen. Doch wie können Unternehmen der Verantwortung gerecht werden, und welchen Beitrag können sie leisten? Energieeffizienz ist eine wichtige Säule der Energiezukunft. Ob eine kurzfristig umsetzbare Maßnahme, die Neutralstel- lung von Produkten oder ein Gesamtkon- zept für eine vollständige Klimaneutralität der Produktion oder des gesamten Unter- nehmens: Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ziel sollte es sein, die eigenen CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren, den Energieverbrauch zu sen- ken und zusätzlich von einer nachweislich grünen Bilanz zu profitieren. Mit der Umstellung auf Ökostrom die CO2-Bilanz verbessern Um ein klimafreundliches Fundament aufzubauen, steht Unternehmen mittler- weile eine Palette an grünen Energie- lösungen zur Verfügung. Bereits mit der Umstellung auf Ökostrom wird die CO2- Bilanz besser. Die internen Abläufe bleiben vom Wechsel unberührt und der Kostenaufwand kalkulierbar. Strom selbst erzeugen, speichern und Lastspitzen vermeiden Energiedienstleister wie EWE bieten neben der reinen Energielieferung um- fangreiche grüne Lösungen an. So ist es Unternehmen möglich, Energie selbst zu erzeugen und zu nutzen. Durch den Bau von Photovoltaikanlagen kann „eigener“ Ökostrom produziert und in Speichersys- temen für den späteren Einsatz gespei- chert werden. Gerade große Dachflächen von Produktionshallen bieten ideale Vo- raussetzungen für eine Photovoltaik-An- lage. Ein großer Vorteil ist, dass sie Skalen- effekte ausspielen können. Komponenten wie Wechselrichter oder die Verkabelung müssen bei jeder stationären PV-Anlage eingebaut werden. Je mehr Solarmodule auf dem Dach Platz finden, desto weniger stark steigen prozentual die Gesamtkos- ten. Durch den Verbrauch von Eigenstrom können die Energiekosten signifikant ge- senkt werden. Auch eine Vermarktung von freien Stromreserven ist möglich und bil- det eine zusätzliche Einnahmequelle. Für gute Bedingungen sorgen auch zu- sätzliche Stromspeichersysteme, weil sie vor allem bei der Stromabnahme Lastspit- zen vermeiden. Diese Lastspitzen treiben die Energiekosten deutlich in die Höhe. Grüne Lösungen für Wärme und Licht In den Bereichen Wärme und Licht können Unternehmen ebenfalls mit Hil- fe von grünen Lösungen zur Emissions- reduzierung beigetragen. Die einfachste Möglichkeit ist der Wechsel von Erdgas auf klimaneutrales Erdgas. Garantiert ist dabei, dass jedes Gramm CO2 aus dem Verbrauch an anderer Stelle durch die För- derung von Klimaschutzprojekten exakt ausgeglichen wird. Mit nachhaltigen Wär- melösungen können Unternehmen einen Schritt weitergehen. Durch moderne Tech- nik kann der Energieverbrauch gesenkt und die Klimabilanz nachhaltig verbessert werden. Durch das Zusammenspiel von effektiver Wärmeproduktion, klimaneut- ralem Erdgas und regenerativem Strom können entsprechende Gesamtlösungen zum Einsatz kommen. Die Optimierung der Beleuchtungsinfra- struktur bietet ebenfalls großes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Eine Kombination aus effizienter LED-Beleuchtung, intelli- genter Steuerung und smartem Lichtma- nagement spart bis zu 80 Prozent der Kos- ten. Die Umstellung können Unternehmen flexibel finanzieren, mit Ratenzahlung, als Sofortkauf, zur Miete oder im Contracting ohne eigene Investition. Grüne Mobilität für Flotten WerdieChancenneuerIdeenvongrüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unter- nehmen nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten. Energieunternehmen wie EWE unterstützen dabei mit dem Bau einer intelligenten Ladeinfrastruktur, im besten Fall betrieben mit grünem Strom aus der eigenen Erzeugung, um neben der Nach- haltigkeit auch das eigene Image positiv zu beeinflussen. Insgesamt arbeitet EWE seit vielen Jah- ren an einem nachhaltigen Energiesystem und stellt die Versorgung der Menschen mit Energie, Mobilität und Kommunikation sicher. Dabei ist Klimaschutz für das Un- ternehmen kein Trend, sondern eine Ver- pflichtung. Bis 2035 wird EWE klimaneutral und nimmt Kunden und Region dabei mit. Mehr unter ewe.de/unternehmen Klimafreundliche Lösungen und grüne Energie fürs Business Kontakt: EWE Vertrieb GmbH Stephan Krahn +49 3341 382-191 stephan.krahn@ewe.de www.ewe.de/unternehmen Über EWE Als innovativer Dienstleister ist EWE in den Geschäftsfeldern Energie, Telekommunikation und Informations- technologie aktiv. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg gehört zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Neben einer sicheren Versorgung haben die Unternehmen der Gruppe früh auf Ökoangebote und clevere Produktpakete gesetzt und helfen Kunden mit Dienstleistungen rund um die Energieeffizienz, mit ihrer Energie mehr zu bewegen. EWE gehört zu den Top 3 Dienstleistern im Bereich Contracting in ganz Deutschland und übernimmt für Kommunen und private Investoren den Bau und Betrieb von Wärmelösungen. Wer die Chancen neuer Ideen von grüner, intelligenter Mobilität im eigenen Unternehmen nutzen möchte, kann seine Flotte auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien ausrichten. „Green Solutions“ für den ökologischen Fußabdruck
  • 13. nuvo1/22 13 EWE VERTRIEB GmbH, Cloppenburger Straße 310, 26133 Oldenburg Ob Energieeffizienz, erneuerbare Energien oder E-Mobilität: Als regionaler Partner begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zum digitalisierten, klimaneutralen Unternehmen. Mit ausgezeich- neter Beratung, passenden Lösungen, fairen Preisen und vor allem mit viel Herzblut. Gemeinsam machen wir Ihr Business fit für die Energiewende Jetzt mehr erfahren greensolutions@ewe.de business.ewe.de/oekobilanz EWE business. Gemeinsam läuft’s. Mehr Öko für Ihre Bilanz
  • 14. 14 nuvo1/22 Schon im Jahre 2014 wurde – nahezu un- bemerkt – das Widerrufsrecht auch bei Werkverträgen zwischen Unternehmern und Verbrauchern eingeführt. Häufigster Anwendungsfall ist die AGV- Konstellation des § 312 b BGB, ein „au- ßerhalb von Geschäftsräumen geschlos- sener Vertrag“. Ein solcher Vertrag liegt beispielsweise vor, wenn ein Unternehmer mit einem Ver- braucher einen Vertrag an einem Ort schließt, der kein Geschäftsraum des Unternehmers ist. In derartigen Verträgen besteht ein Wider- rufsrecht des Verbrauchers. Die Wider- rufsfrist beträgt 14 Tage und beginnt bei Werkverträgen mit dem Vertragsschluss. Die Frist beginnt aber erst dann zu laufen, wenn der Verbraucher über sein Wider- rufsrecht informiert wurde. Widerrufsrecht des Verbrauchers bei AGV Folgen fehlender oder falscher Wider- rufsbelehrung: Bei unterlassener oder fehlerhafter Widerrufsbelehrung kann der Verbraucher den Vertrag innerhalb von 12 Monaten und 14 Tagen widerrufen. Widerruft der Verbraucher, ist der Vertrag beendet. Dem Unternehmer steht nach wirksamem Widerruf des Werkvertrags kein Wertersatzanspruch oder Werklohn für bis zum Widerruf erbrachter Leistun- gen zu, wenn er den Verbraucher über die Bedingungen, die Fristen und das Verfah- ren für die Ausübung des Widerrufsrechts nicht unterrichtet hat. Kein Lohn ohne Widerrufsbelehrung Dies stellt ein hohes Risiko für den Unter- nehmer dar! Der Unternehmer sollte daher seine Ver- träge auf das Vorhandensein einer Wider- rufsbelehrung untersuchen und/oder die AGV-Konstellation meiden. Andreas Jurisch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Streitbörger PartGmbB Potsdam Aktuelles Neues Mitglied im UVBB stellt sich vor ECB Beratung: Ökonomie, Ökologie und Soziales im Einklang Wir sind ein Unternehmen mit einem ausgeprägten Bewusstsein für die Be- deutung eines ethischen Wirtschaftsmo- dells. Hierunter verstehen wir ressour- censchonendes und klimafreundliches Wirtschaften, achtenden und würdigen Umgang mit unseren Kolleg*innen so- wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Wert- schätzung in unseren wirtschaftlichen Beziehungen nach den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie. Dies bedeutet, dass wir unseren Kund*innen das Ver- sprechen geben, sie zu fairen Konditio- nen nach eben diesen Prinzipien zu bera- ten – Ökonomie, Ökologie und Soziales wird stets in allen unseren Leistungen mit betrachtet. Dieses Versprechen erfüllen wir, indem wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten im Team bündeln und gezielt für unsere Kund*innen zum Einsatz brin- gen. So erarbeiten wir Ergebnisse, die praxisorientiert und funktional ebenso wie ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig sind. Bei folgenden Themen können wir unterstützen: Nachhaltig- keitsstrategie, Organisationsentwicklung, Digitalisierungsmanagement. Software- einführungen, Beschaffung von Hard- und Software sowie Projektmanagement. ECB Beratung GmbH Geschäftsführer: Holger Rebentrost Am Alten Friedhof 47 12524 Berlin Telefon: 030 235 623 67 E-Mail: info@ecb-beratung.de www.ecb-beratung.de Das Team: Andreas Haack, Dominik Horn, Holger Rebentrost, Susanne Zemke und Ralph Lubasch (von links). Andreas Jurisch Achtung: Widerruf im Werkvertragsrecht ohne Wertersatz
  • 15. nuvo1/22 15 Aktuelles In herausfordernden Zeiten ist agiles Management besonders gefragt. Die STEP fügt ihrer Unternehmensgeschichte in die- ser Hinsicht gerade ein neues Kapitel hinzu. Dabei schienen die härtesten Bewährungs- proben der Unternehmensgeschichte schon geschrieben – in der Gründungsphase des VEB Stadtentsorgung vor siebzig Jahren und vierzig Jahre später, als das heutige Unternehmen daraus hervorging. Zielorientiertes Handeln Doch dann kam „Corona“. Akut geht es darum, neue Methoden anzuwenden. Denn Entsorgung soll die Stadthygiene fördern und kein Motor für Ansteckungen sein. Doch das Ziel bleibt größer: Ge- schlossene Stoffkreisläufe zur Ressourcen- schonung im Klimawandel. Dafür möchte die STEP mit ihren Gesellschaftern Landes- hauptstadt Potsdam und REMONDIS eines der leistungsfähigsten Netzwerke für Stoff- strom-Management im Land Brandenburg entwickeln und optimal für eine nachhalti- ge Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen. Schutz für Kundschaft und Team Doch um das mehr als dreihundert Men- schen starke Team gleichermaßen erst einmal zu schützen, ist Kontaktvermei- dung angesagt. Deswegen läuft bei der STEP nichts einfach weiter „auf die alte Tour“. STEP-Geschäftsführer Dr. Burkhardt Greiff: „Ein Ziel ist dick orange unterstri- chen: Abfuhr, Verwertung und Co. bleiben auf voller Fahrt, nur das Virus wird ausge- bremst – mit Strategie. Die Touren werden zeitversetzt gestaffelt. Die Schichten und Abfahrten der Entsorgungs-Teams vom Betriebshof starten nacheinander, um Be- gegnungen zu reduzieren“, so Greiff. Gesundheit darf kosten Während des ersten Lockdowns durften insbesondere die gewerblichen Mitarbei- tenden nach den Sammeltouren das Be- triebsgelände verlassen – bei vollem Lohn- ausgleich. Das kostete zwar 800 000 Euro, doch Greiff betont: „Die Minimierung von Ansteckungen ist ohne Alternative. Aber das soll nicht auf dem Rücken der Teams passieren, die jeden Tag raus müssen und ihre Aufgaben trotz erschwerter Bedingun- gen motiviert und präzise erfüllen.“ Gerade während des ersten Lockdowns machte sich diese Vorgehensweise bezahlt, denn es hal- bierten sich die Krankheitstage im Vergleich zu „normalen“ Arbeitstagen. Attraktiv für Beschäftigte Zudem wird seit Jahren nach Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt: Innerhalb von zehn Jahren seit 2009 stiegen die Ent- gelte um fünfundzwanzig Prozent. Dazu kommen übertarifliche Gratifikationen bei Dienstjubiläen, freier Eintritt ins Blu- Bad, jährliche Grippeschutzimpfungen, Zuschüsse für Bus- und Bahnfahren und eine subventionierte Kantine. Neu dazu- gekommen ist ein regelmäßiges Impf- angebot gegen Covid-19, egal ob Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung. Die Mitarbeitenden honorieren dies: Es finden in der Regel zweijährlich Mitarbeiterbefra- gungen statt, wo die Beschäftigten viele Ideen liefern, um die STEP weiter voran- zubringen. 2019 beteiligten sich zuletzt sechzig Prozent. Davon gaben mehr als siebzig Prozent an, auf ihre STEP-Tätigkeit stolz zu sein. Zentraler Faktor Mensch Weil Nachhaltigkeit mehr als Umwelt- schutz bedeutet, versteht die STEP ihre Beschäftigten als zentralen Erfolgsfaktor. Um die teils hoheitliche Aufgabenpalette aus gewerblicher Müllabfuhr, Straßenrei- nigung, Winterdienst sowie Grünflächen- pflege souverän zu erfüllen, müssen die Teams nicht nur gut in Form, sondern auch gut ausgebildet sein. Durchschnitt- lich zweimal jährlich pro Person finden Weiterbildungen statt. So wird der Erwerb der Fahrerlaubnis im Ausbildungsrahmen angeboten, um den flexiblen Einsatz, etwa in Krisenzeiten oder bei hohem Kranken- stand, zu garantieren. Dazu kommt mo- natlich eine umfangreiche Kraftfahrerfort- bildung durch eigene hochqualifizierte Mitarbeitende. Weiterbildung für Innovation Das ist notwendig, denn ein STEP-Ar- beitstag ist durch innovative Techniken geprägt: von Tourenplanung mittels GPS- Tracking bis zu fossilfreiem Arbeiten mit elektrobetriebenen Fahr- und Arbeits- werkzeugen. Für einen Teil der Verwal- tungsbeschäftigten machte das Unter- nehmen aus der Corona-Not eine Tugend und forcierte die Digitalisierung, inklusive Telefon- und Videokonferenzen, z.B. per MS Teams: Homeoffice ist damit seit über einem Jahr nicht nur Option, sondern Realität. Fortschritt, bei dem der Mensch Schritt hält: Bei der STEP wird die Zukunft bereits gelebt. Ihr Ansprechpartner: Geschäftsführung Stadtentsorgung Potsdam GmbH Drewitzer Straße 47, 14478 Potsdam Tel.: (0331) 661 7013 Twizys im Einsatz – vollelektrische Fahrzeuge bei der Straßenreinigung in Potsdam Auszubildende Kristin Stölzig bei der STEP im Einsatz Die Doppelspitze der Stadtentsorgung Potsdam GmbH, die Geschäftsführer Dr. Burkhardt Greiff (l.) und Florian Freitag. Zukunft statt Corona-Krise: Stadtentsorgung Potsdam agiert mit Weitblick Wie die STEP Gesundheitsschutz und große Ziele koppelt
  • 16. 16 nuvo1/22 Nachhaltigkeit Die Herausforderungen sind riesig – Digitalisierung, Umbau zu einer nachhal- tigen und klimagerechten Wirtschaft und nicht zuletzt der Fachkräftemangel infolge des demografischen Wandels. Allmählich werden hinter Visionen oder abstrakten Zahlen auch die Wege sichtbar, wie die- se Ziele erreicht werden sollen. Und rufen mitunter nicht nur Aufbruchwillen, son- dern oft auch Skepsis hervor. „Dass sich unser ökonomisches Handeln und unse- re Gesellschaft verändern müssen, um zukunftsfähig zu bleiben, kann niemand bestreiten“, sagt Andreas Schulz, Vor- standsvorsitzender der Mittelbrandenbur- gischen Sparkasse (MBS). „Ebenso klar ist, dass dieser tiefgreifende Wandel enorme Investitionen erfordert. Es gibt nicht die eine rettende Innovation, vielmehr brau- chen wir tatkräftige und innovationsfreu- dige Unternehmerinnen und Unterneh- mer aus dem gesamten wirtschaftlichen Spektrum. Und es braucht Unterstützung durch finanzstarke und im Risikomanage- ment erfahrene Partner.“ Ein solcher ist die MBS als eine der größten deutschen Spar- kassen und Marktführer für Mittelstands- finanzierungen in der Region. Trotz Corona ein erfolgreiches Jahr 2021 Das hat sich im vergangenen Jahr wie- der bestätigt, trotz Corona-Pandemie. Nicht nur die Kundeneinlagen sind wei- ter stark gewachsen. Es gelingt Jahr für Jahr auch besser, diese Finanzmittel zu- nehmend in die regionalen Wirtschafts- kreisläufe zu leiten und so Wirtschafts- wachstum zu fördern. Mit Kreditzusagen an Firmenkunden und Selbstständige über 618 Millionen Euro ist der MBS dies auch im zweiten Jahr der Pandemie trotz aller Einschränkungen und Hindernisse erneut gut gelungen. Die Sparkasse ist traditionell Partner der kleinen und mittleren Betriebe in Brandenburg. Die heimische Wirtschaft hat sich trotz Rohstoff- und Liefereng- pässen erneut als robust und krisenfest erwiesen. Das hohe Wachstum an lang- fristigen Firmenkrediten zeigt, dass die Unternehmen in die Zukunft investieren. „Damit leistet die MBS ihren Beitrag zur Finanzierung der für die brandenburgische Wirtschaft anstehenden Zukunftsaufgaben im Hinblick auf die Megathemen Nachhal- tigkeit und Digitalisierung“, wirft der MBS- Vorstandsvorsitzende ein. Für diese Trans- formation spielten Finanzinstitute eine wichtige Rolle, da rund 70 Prozent aller langfristigen Investitionen kreditfinanziert sind. Als Mittelstandsfinanzierer Nummer 1 und Marktführer in der Region unterstütze und begleite die MBS als leistungsfähiger und starker Partner diese Investitionen. 30 Jahre: Immer wieder erfindet sich die MBS neu Marktgerechte Konditionen und mög- lichst effiziente Abwicklung der Ge- schäftsprozesse gehören dabei zu den Selbstverständlichkeiten, die jeder Kunde voraussetzt. Größe kann auch zu Schwer- fälligkeit führen – und die MBS ist ein gro- ßes Unternehmen. Rund 1500 Mitarbeiter sind in den zentralen Abteilungen, den über 140 Geschäftsstellen sowie einem Netz aus Kompetenz-Centern für das Firmenkunden-, Immobilien- und Vermö- gensanlagegeschäft im Gebiet zwischen Fürstenberg/Havel, Bad Belzig und Lüb- ben tätig. „Im Verlauf der 30 Jahre seit Gründung der MBS wurden die Strukturen mehrfach angepasst, um unter sich ändern- den Marktbedingungen schlagkräftig und erfolgreich zu bleiben – vor allem immer nah an den Menschen, den Unternehmen und Kommunen“, berichtet Andreas Schulz. „Mit der Digitalisierung haben die- se Veränderungen ein zuvor ungeahntes Tempo erreicht. Im Kern ist es immer da- rum gegangen, die Verbindung zu unse- ren Kundinnen und Kunden möglichst ver- trauensvoll und nachhaltig zu gestalten, denn das ist die Basis unseres Erfolgs.“ Ein Beispiel für Vorteile dank digitaler Technik sind die inzwischen angebotenen Video- beratungen, bei denen Kunden und Spar- kassenberater sowie nach Bedarf Spezia- listen, Experten und Entscheider sich zu virtuellen Konferenzen treffen können. Für einfache Kreditzusagen sind bereits seit langem kurze Zeitspannen zwischen Kreditanfrage und grundsätzlicher Zusage üblich. Diese Abläufe können so auch bei komplexen Finanzierungen deutlich be- schleunigt werden. Partner auch für große Projekte Das ist auch nötig und nicht nur der Pan- demie geschuldet. Die MBS ist in den wirt- schaftsstarken Regionen nördlich, westlich und südlich von Berlin vertreten – und wird auch von Großinvestoren in ihre Finanzie- rungsüberlegungen einbezogen. Als Teil von Finanzierungskonsortien, teilweise Konsortialführer, spielt sie ihre Kompetenz zum Beispiel bei komplexen Bauvorhaben aus. „Wir haben das Know-how und die Kapitalstärke, und wir entwickeln uns stän- dig weiter“, betont Andreas Schulz. „Da- von profitieren aber auch unsere mittel- ständischen Firmenkunden, denn als deren Partner verstehen wir uns in erster Linie. Viele denken jetzt über Konsequenzen aus dem Green-Deal der EU-Kommission für ein klimaneutrales Europa bis 2050 nach, entwickeln neue Geschäftsmodelle oder bereiten den Generationswechsel vor. Nachhaltigkeit lautet das Stichwort, und auch hier können sie auf die MBS zählen.“ In ihrer Firmenkundenstrategie hat die Mittelbrandenburgischen Sparkasse das Augenmerk noch stärker auf Nachhaltig- keitsthemen gerichtet. Generell gewinnen bei Finanzierungen Nachhaltigkeitsaspekte immerstärkeranBedeutung.Auchstaatliche Förderprogramme werden dabei berück- sichtigt, zum Beispiel Förderprogramme Andreas Schulz: „Transformation braucht Investitionen“ Die Mittelbrandenburgische Sparkasse unterstützt mit zeitgemäßen Finanzierungsinstrumenten die Wirtschaft in der Region bei den größten Herausforderungen unserer Zeit. Andreas Schulz, Vorstandsvorsitzender der MBS
  • 17. nuvo1/22 17 Nachhaltigkeit zum energieeffizienten Bauen und Sanie- ren. „Außerdem wird die Einbindung von ESG-Ratings und ESG-Scores in Kreditent- scheidungsprozesse zukünftig eine wichti- ge Rolle spielen“, erläutert Andreas Schulz. Eine Erfolgsgeschichte in Nauen Alljährlich vergibt der Ostdeutsche Spar- kassenverband die Auszeichnung „Unter- nehmen des Jahres“ an jeweils einen Preisträger aus Brandenburg, Mecklen- burg-Vorpommern, Sachsen und Sach- sen-Anhalt. Gewürdigt werden Betriebe, die sich mit einem modernen Marketing und einem kreativen Potenzial am Markt behaupten und durch stabiles Wachstum dauerhaft Arbeitsplätze schaffen. Für Bran- denburg ging diese Auszeichnung Ende 2021 an die Störk GmbH in Nauen, die über alle Unternehmensbereiche hinweg ein besonderes Augenmerk auf nachhal- tige und effiziente Prozesse legt. Sie ist einer der größten Hersteller von Erden, Mulchen und Biofiltern mit 49 Mitarbei- tern und einem Jahresumsatz von über 10 Millionen Euro. 110.000 Paletten mit Störk-Produkten werden jährlich an die namhaften Baumärkte geliefert. Jetzt geht es darum, das gesamte Sortiment torffrei herzustellen, um einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregie- rung zu leisten, dazu laufen Forschungs- kooperationen unter anderem mit dem Fraunhofer-Institut. Auf der Fläche einer ehemaligen LPG ist in über 25 Jahren ein erfolgreiches Erdenwerk entstanden, vor 18 Jahren übernahm die Brandenburgerin Cornelia Schmude das Unternehmen. Den Kredit erhielt sie von der Mittelbranden- burgischen Sparkasse. Inzwischen wurden über 12 Millionen Euro unter ihrer Verant- wortung investiert. Ein Beispiel von vielen erfolgreichen Unternehmensbegleitungen durch die MBS und Vorbild für andere Unternehmen. „Ob in digitalen Welten, auf globalen Märkten oder in eine grüne Zukunft – als starker Partner an der Seite unserer Kundinnen und Kunden unterstüt- zen wir bei allen Themen, die ihnen wichtig sind“, bekräftigt der MBS-Vorstandsvorsit- zende. „Darauf können Sie sich verlassen!“ Ulrich Conrad Unternehmerin Cordula Schmude Die Absackanlage – Beispiel für moderne Technik in der Störk GmbH Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Dr. Michael Ermrich (links), und Andreas Koch, Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, überreichten Ende des vergangenen Jahres den OSV-Unternehmerpreis an die Geschäftsführerin der Störk GmbH, Cordula Schmude.
  • 18. 18 nuvo1/22 Wie Kommunen schneller vorankommen – Mit DNS:NET zum kommunalen Giganetz Kontaktieren Sie uns und erhalten Sie Informationen zum Glasfaserausbau unter: glasfaserausbau@dns-net.de Netzausbau unter: netzausbau@dns-net.de Ausbau in Gemeinden: gemeinde@dns-net.de Glasfaser-Internet aus der Region für die Region Geschäftskunden (030) 667 65 100 Privatkunden (0800) 10 12 858 Immobilienwirtschaft (030) 667 65 147 Glasfaser für alle. www.dns-net.de
  • 20. Ob Grünschnitt, Bauabfälle oder Altholz – wir haben für Ihre Bauprojekte und Abfälle die passende Lösung. Jetzt online bestellen: step-potsdam.de Container einfach online bestellen