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Fachkräftemangel und
                                                          demographischer Wandel bis 2020




Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung

Ansprechpartner:
Rainer Meyer
Team Standortentwicklung und Marketing
Telefon (0511) 616-2 32 32
Fax (0511) 6 16-2 34 53
rainer.meyer@region-hannover.de
                                           02.2010/1




Haus der Wirtschaftsförderung
Prinzenstraße 12
                                           www.hms69.de




30159 Hannover
www.unternehmerbuero-hannover.de

                                                                                                                                                    1


                                                          Gutachten im Auftrag der Region Hannover
                                                          Teil II: Handlungsansätze für kleine und mittlere Unternehmen   Wirtschafts- und
                                                          in der wissensintensiven Wirtschaft in der Region Hannover      Beschäftigungsförderung
Grußwort

                                                                       Der Wettbewerb von Unternehmen und                      im Gesundheitswesen wird hochqualifi-                    halte, Personen aus den oben genannten
                                                                       Regionen um qualifizierte Arbeitskräfte                 ziertes Personal rar.                                    Zielgruppen bei Einstellungen zu berück-
    Gutachten im Auftrag der Region Hannover
                                                                       wird sich in den nächsten Jahren deutlich                                                                        sichtigen.
    Teil II: Handlungsansätze für kleine und mittlere                  verschärfen. Verantwortlich dafür sind                  Dem zweiten Teil der Untersuchung, der
    Unternehmen in der wissensintensiven Wirtschaft
                                                                                                                                                                          1
                                                                       zum einen der Strukturwandel, zum ande-                 hier als Kurzfassung vorgestellt wird ,                  Im Ergebnis formulieren die Gutachter eine
                                                                       ren der demographische Wandel und die                   liegt eine repräsentative Befragung von                  Reihe von Handlungsempfehlungen – nicht
    in der Region Hannover
                                                                       Alterung der Gesellschaft.                              etwa 300 kleinen und mittleren Unter-                    nur für Unternehmen, sondern auch für
                                                                                                                               nehmen (KMU) der Region Hannover aus                     die Wirtschafts- und Beschäftigungsförde-
    Kurzfassung                                                        Die Region Hannover stellt sich diesem                  wissensintensiven Branchen zugrunde.                     rung der Region Hannover, Kammern und
    Hannover und Halle, Februar 2010                                   Problem: Der Fachbereich Wirtschafts- und               Untersucht wurde, ob und wie sich die Un-                andere Arbeits­ arktakteure. Wir werden
                                                                                                                                                                                                      m
                                                                       Beschäftigungsförderung hatte die NORD/                 ternehmen bereits heute vom demogra-                     diese aufgreifen und gemeinsam mit den
    Autoren:                                                           LB Regionalwirtschaft, das Niedersäch-                  phischen Wandel betroffen fühlen, welche                 genannten Partnern prüfen, was umsetz-
    Dr. Arno Brandt, Kerstin Brunken, Jan-Philipp Gehrke               sische Institut für Wirtschaftsforschung                Schritte unternommen werden oder in                      bar ist.
    NORD/LB Regionalwirtschaft                                         (NIW) und das Zentrum für Sozialforschung               Frage kommen.
    Thomas Ketzmerick, Ingo Wiekert                                    Halle (zsh) im Herbst 2007 beauftragt,                                                                           Vieles haben wir bereits auf den Weg ge-
    Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.                             die Auswirkungen des demographischen                    Die Studie zeigt Chancen auf: KMU                        bracht, wie die verschiedenen Netzwerke
                                                                       Wandels auf den Arbeitsmarkt der Region                 müssen angesichts der Überalterung ihrer                 zum Thema „Demographischer Wandel“
    Projektteam:                                                       Hannover bis zum Jahr 2020 zu unter-                    Belegschaften und des zurückgehenden                     belegen. Ich bin sicher: Wir sind damit
    Dr. Arno Brandt, Kerstin Brunken, Jan-Philipp Gehrke               suchen. Der erste Teil der Studie wurde                 Angebots qualifizierter Fachkräfte künftig               auf einem guten Weg, um den Wirt-
    NORD/LB Regionalwirtschaft                                         im Dezember 2008 vorgestellt. Er zeigt                  bei der Personalakquise neue Wege                        schaftsstandort Hannover in Zukunft im
    Thomas Ketzmerick, Ingo Wiekert, Bettina Wiener                    auf, dass sich der schon heute spürbare                 gehen. Zielgruppen wie Frauen bzw. Be-                   überregionalen Wettbewerb um Fachkräfte
    Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.                             Engpass bei Fachkräften deutlich erhö-                  rufsrückkehrerinnen, Ältere, Bürgerinnen                 erfolgreich zu behaupten.
    Dr. Birgit Gehrke, Alexander Cordes                                hen wird. Bis zum Jahr 2020 werden                      und Bürger mit Migrationshintergrund
    Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung                5.500 Ingenieure und 3.400 Manager aus                  und Langzeitarbeitslose müssen stärker
                                                                       Altersgründen ausscheiden. Laut Prognose                in den Fokus rücken. Fachkräfte lassen
    Layout:                                                            werden aber 1.805 zusätzliche Ingeni-                   sich sichern, indem verstärkt im Betrieb
    hms69 kommunikation gmbh                                           eure und Naturwissenschaftler benötigt                  ausgebildet wird, aber auch, indem diese
    Druck:                                                             werden, um dem technologischen Wandel                   Zielgruppen weitergebildet und qualifiziert              Hauke Jagau
    Team Druck Region Hannover                                         Rechnung zu tragen. Aber nicht nur bei                  werden. Die Untersuchung benennt auch                    Regionspräsident
                                                                       Ingenieurberufen sind künftig Engpässe zu               die Probleme: Zahlreiche Unternehmen
    Anmerkung:                                                         erwarten. Auch bei unternehmensnahen                    verfolgen noch keine strategische Perso-
    Die Begriffe „Mitarbeiter“, „Arbeitnehmer/-geber“ usw. werden      Dienstleistungen, im Bildungsbereich und                nalentwicklung. Auch bestehen Vorbe-
2   aus Gründen der Lesefreundlichkeit geschlechtsneutral verwendet.                                                                                                                                                                 3


                                                                       1) Die vollständige Untersuchung steht im Internet zum Download unter www.unternehmerbuero-hannover.de (unter „Download → Veröffentlichungen“) bereit.
Inhalt

    1	 Einleitung                                                                     4	 Handlungsempfehlungen für die Region Hannover		

                                                                                 1*                                                                                                                 4*
                                                                       Seite 6                                                                                                           Seite 31

    		 1.1	   Inhalt                                                        6         		 4.1	   Sensibilisierung                                                                              31

    		 1.2	 Informationsgrundlage                                           7         			       (1)	 Regelmäßige Information                                                                  31

                                                                                      			       (2)	 Coaching                                                                                 35

                                                                                      			       (3)	 Moderation                                                                               36

    2	 Zentrale Ergebnisse

                                                                                 2*
                                                                       Seite 9        			       (4)	 Darstellung von Leuchtturmprojekten                                                      36

    		 2.1	   Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen         9

    		 2.2	 Handlungsbereitschaft der Unternehmen                           12        		 4.2	 Initiierung, Beratung, Unterstützung von KMU                                                    37

    		 2.3	 Mangelnde Strategiefähigkeit von KMU                           14         			       (1) Ausbau überbetrieblicher Kooperationen                                                    37

    		 2.4	 Beschäftigungschancen                                           15        			       (2) Förderung der vorberuflichen Qualifikation durch Vernetzung von 			                       38

                                                                                      					 KMU und Schulen
                                                                                      			       (3) Etablierung von Teamarbeit	                                                               38

    3	 Strategische Ansatzpunkte zur Bewältigung des drohenden 			

                                                                                 3*
                                                                      Seite 18        			       (4) Ausgestaltung des Themas Familienorientierung und Personal-			                            39

    	 Fachkräftemangels			                                                            					 entwicklung
    		 3.1	   Ansätze für Unternehmen	                                     18         			       (5) Unterstützung älterer Arbeitnehmer und Verbesserung ihres                                 40

    			       (1) Akquise                                                  19         					 Zugangs zum Arbeitsmarkt	
    			       (2) Ausbildung                                               23         			       (6) Neugestaltung von Ausbildungsgängen und Berufsbildern in der 			                          41

    			       (3) Qualifizierung                                           25         					 Pflegewirtschaft
    			       (4) Mitarbeiterbindung                                       26



    		 3.2	 Ansätze für regionale Akteure                                  29

    			       (1) Sensibilisierung                                         29

    			       (2) Initiierung, Beratung, Unterstützung                     29

    			       (3) Standortattraktivität und Standortmarketing              30




                                                                                      Eine Langfassung des Gutachtens mit umfangreichem Datenmaterial und einer Sonderauswertung zur
4                                                                                     Gesundheitswirtschaft steht als Download im Internet (www. unternehmerbuero-hannover.de) bereit.                   5
1*                                          Einleitung



        Die demographische Entwicklung                       völkerung stehen immer weniger junge                      vollzieht. Die Verknappung vor allem          1.2 Informationsgrundlage
        und die weltweite wirtschaftliche                    angehende Erwerbstätige gegenüber. Dies                   von hochqualifizierten Fachkräften
        Vernetzung stellen vor allem die                     gilt für alle entwickelten Industrienationen,             durch den Strukturwandel gewinnt
        modernen Industriegesellschaften                     so auch für Deutschland, und wird in unter-               dadurch zusätzlich an Dramatik. Ziel          Basisanalysen und Expertengespräche            J	 Vertreter des allgemeinbildenden und        Repräsentative Betriebsbefragung
        vor neue Herausforderungen. Der                      schiedlichem Ausmaß auch die Regionen                     des vorangegangenen Gutachtens2 war           Im vorangegangenen Gutachten wurde auf           berufsbildenden Schulsystems und von         Konkrete quantitative Aussagen zu kleinen
        problematische Zusammenhang einer                    Niedersachsens betreffen. Die Region Han-                 es, diesen Entwicklungen Rechnung             der Grundlage verschiedener aktueller Stu-       Hochschulen,                                 und mittleren Unternehmen waren auf
        sich verändernden Altersstruktur der                 nover bildet an dieser Stelle keine Ausnah-               zu tragen und für die Region Hannover         dien zum Fachkräftemangel und zukünf-          J	 Vertreter der Arbeitsverwaltung, Kam-       Grundlage der Ergebnisse des ersten Gut-
        Erwerbstätigen und des sich zeitlich                 me. Auch hier wird das Arbeitskräfteange-                 Datengrundlagen aufzuzeigen. Die              tigen Qualifikationsbedarf die Fachkräfte-       mern, Verbände und Gewerkschaften,           achtens jedoch nur eingeschränkt möglich.
        parallel vollziehenden Wandels der                   bot in den kommenden Jahren sinken und                    im ersten Teil der Studie formulierten        problematik in Deutschland dargestellt und       von Weiterbildungsträgern,                   Für eine differenziertere Einschätzung der
        Wirtschaftsstruktur von der industri-                sich der Altersaufbau der Erwerbspersonen                 Schlussfolgerungen können Bausteine           darauf eingegangen, in welchen Wirt-           J	 Mitarbeiter der Wirtschafts- und Be-        Fachkräftesituation und -perspektiven in
        ellen zur wissensbasierten Produkti-                 verschieben. Die Zahl der Absolventen des                 einer am zukünftigen Fachkräftebedarf         schaftszweigen und Qualifikationsgruppen         schäftigungsförderung.                       den Unternehmen in der Region Hannover,
        on wird durch die demographische                     Bildungssystems wird zugleich sinken, so                  orientierten Standortpolitik und Wirt-        sich bereits aktuell Engpässe nachweisen
        Entwicklung zusätzlich verschärft: Einer             dass sich der Generationenaustausch in                    schaftsförderung sein.                        lassen und wo zukünftig (bis 2020) eine
        immer älter werdenden Erwerbsbe-                     den Unternehmen nicht mehr reibungslos                                                                  Verschärfung der Situation zu erwarten
                                                                                                                                                                     ist. Im Rahmen von Basisanalysen wurden           Merkmale der Betriebe:
                                                                                                                                                                     zudem vorliegende regionalisierte Progno-         J	 Die Qualifikationsstruktur der befragten KMU wird von Facharbeitern sowie von
                                                                                                                                                                     sen zum demographischen Wandel in der                Hoch- und Fachhochschulabsolventen jüngerer und mittlerer Altersgruppen
    1.1 Inhalt                                                                                                                                                       Region Hannover diskutiert und eine diffe-           dominiert. An- und Ungelernte finden sich dagegen in den wissensintensiven
                                                                                                                                                                     renzierte, systematische Arbeitsmarktpro-            Branchen kaum.
                                                                                                                                                                     gnose entwickelt. Mit Hilfe einer Gegen-          J	 Einen Sonderfall unter den wissensintensiven Branchen stellen die Betriebe
    Aufbauend auf den Ergebnissen des                        sowie Gespräche mit relevanten Akteuren                   konkrete Handlungsempfehlungen für die        überstellung von Bevölkerungsprognosen               des Gesundheits- und Sozialwesens dar. Diese Betriebe zeichnen sich durch
    ersten Teils des Gutachtens sowie2
                                                             aus der Region Hannover.                                  Region Hannover vorgestellt.                  und zukünftigem Arbeitskräftebedarf                  einen hohen Anteil von Mitarbeitern mittlerer Qualifikation aus. Zudem ist die
    einer repräsentativen Betriebsbefragung                                                                                                                          konnten zu erwartende Qualifizierungslü-             Branche durch einen hohen Anteil kleiner Betriebe geprägt.
    wissensintensiver kleiner und mittle-                    Die vorliegende Kurzfassung fasst zunächst                Der Kurzfassung liegt ein umfassender Be-     cken identifiziert und quantifiziert werden.      J	 Insgesamt ist unter den befragten Unternehmen die Mehrheit der Beschäf-
    rer Unternehmen (KMU) in der Region                      die zentralen Herausforderungen zusam-                    richt mit den Ergebnissen der repräsenta-                                                          tigten männlich. Auch hier bildet das Gesundheits- und Sozialwesen eine
    Hannover wurden im zweiten Teil der                      men, die sich vor dem Hintergrund des                     tiven Unternehmensbefragung sowie einer       Darauf aufbauend wurden die in den Ba-               Ausnahme.
    Studie strategische Ansätze sowohl für                   absehbaren Fachkräftemangels sowohl                       detaillierteren Ausarbeitung der Strategien   sisanalysen geschilderten Entwicklungen           J	 Lediglich die Hälfte der untersuchten Betriebe bietet betriebliche Ausbildung
    die Unternehmen und ihre Arbeitneh-                      für die Unternehmen und ihre Arbeitneh-                   und Handlungsempfehlungen zu Grunde.          auf der Angebots- und Nachfrageseite mit             an. Während die meisten größeren Betriebe regelmäßig ausbilden, ist das bei
    mer als auch für die regionalen Akteure                  mer als auch für die Akteure der Region                   Dieser Bericht steht als Download auf der     unterschiedlichen Akteuren diskutiert, um            kleineren Betrieben eher die Ausnahme.
    aufgezeigt. Eine wesent­iche Grundlage
                           l                                 Hannover ergeben. In einem weiteren                       Homepage der Wirtschafts- und Beschäf-        regionale Handlungsansätze und -möglich­          J	 Zum Befragungszeitpunkt im Herbst 2008 schätzte eine Mehrheit der Befragten
    für die Erarbeitung der Empfehlungen                     Abschnitt werden strategische Ansätze für                 tigungsförderung der Region Hannover          keiten zu erarbeiten. Zum Kreis der befrag­          die wirtschaftliche Lage ihres Betriebes als gut ein. Nur ein Viertel rechnete
    bildeten vier Workshops mit Vertretern aus               die unterschiedlichen Akteure vorgeschla-                 (www.unternehmerbuero-hannover.de)            ten Experten aus der Region zählten                  zukünftig mit einer Verschlechterung der Situation. Mehr als die Hälfte ging
    Unternehmen, Wissenschaft, Verwaltung,                   gen, die ein breites Handlungsspektrum                    zur Verfügung.                                J	 Unternehmen als Nachfrager und Aus-               sogar von einem Beschäftigungszuwachs in der Zukunft aus.
    Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen                eröffnen. Im Abschlusskapitel werden                                                                      bilder von Arbeitskräften,


6                                                                                                                                                                                                                                                                                                               7


    2) Fachkräftemangel und Demographischer Wandel bis 2020 – Gutachten im Auftrag der Region Hannover. Teil I: Empirische Basisanalysen, Projektionen und
    	 Expertengespräche; Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover.
1*                                                                                                                                    2*                                     Zentrale Ergebnisse



                                                                                                                                          2.1 Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

    für die Erfassung der Engpässe und Pro-      einrichtungen, verschiedener Initiativen    bildungsmaßnahmen gefordert werden,          Stellen für Hochqualifizierte sowie für        Dienstleistungen, im Bildungsbereich und           keiten bei der Besetzung. Dabei waren
    bleme sowie zur Ermittlung des Unterstüt-    und der Verwaltung durchgeführt. Die        aber auch, wie die Beschäftigungsfähigkeit   Facharbeiter sind zunehmend schwerer           im Gesundheitswesen wird qualifiziertes            nach Angaben der Betriebe insbesondere
    zungsbedarfs durch Akteure des Arbeits-      Workshop-Reihe startete mit dem Thema       älterer Mitarbeiter erhalten werden kann.    zu besetzen.                                   Personal knapp.                                    Stellen für Hochqualifizierte, aber auch
    marktes wurde daher ergänzend zu den         „Mitarbeiterakquise, Aktivierung von        Im Vordergrund der Diskussion standen        Der Wettbewerb um qualifizierte Arbeits-                                                          für Facharbeiter zunehmend schwerer zu
    vorliegenden Basisanalysen eine repräsen-    Potenzialen und Bindung von Fachkräften“.   überdies die besonderen Rahmenbedin-         kräfte stellt eine zentrale Herausforderung    Die Ergebnisse der empirischen Basis­              besetzen. Der Anteil der nicht zu beset-
    tative Befragung in KMU durchgeführt. Aus    Es wurde untersucht, wie die Ansprache      gungen des Sektors, die Auswirkungen auf     für KMU in der Region Hannover dar. Auch       analysen und Projektionen wurden im                zenden Stellen für An- und Ungelernte fiel
    dem ersten Teil des Gutachtens ging her-     unterschiedlicher Erwerbsfähigengruppen     die Personalwirtschaft und das Image der     wenn die Rezession und die damit verbun-       Rahmen der Betriebsbefragung unter-                hingegen eher gering aus.
    vor, dass die Engpässe weniger in einzel-    erfolgen kann, welche Maßnahmen zur         Gesundheits- und Pflegeberufe.               dene ungünstige Arbeitsmarktentwicklung        mauert. Rund zwei Drittel aller befragten
    nen Branchen als vielmehr in bestimmten      Akquirierung von jungen Nachwuchskräften                                                 die Thematik in den Hintergrund gedrängt       Unternehmen gaben an, dass die Perso-              Es wird zunehmend schwerer,
    Berufen und Qualifikationen identifiziert    geeignet sind und welche Anstrengungen      Das Problem des Fachkräftemangels            hat: Die sekundärstatistischen Analysen        nalsuche in den letzten Jahren schwieriger         quali­ zierte Auszubildende zu finden.
                                                                                                                                                                                                                                                 fi
    werden können. Die repräsentative            von KMU zur Mitarbeiterbindung unternom-    aufgrund des demographischen Wandels         und Befragungen weisen auf strukturelle        geworden ist. Jeder vierte Betrieb konnte          Neben dem Wettbewerb um qualifizierte
    Befragung wurde vor allem in wissensin-      men werden können. Der praxisorientierte    ist den meisten Unternehmen in der           Engpässe bei bestimmten Qualifikationen        offene Stellen zuletzt nicht besetzen,             Arbeitskräfte stellt die Suche nach ge-
    tensiven Produktions- und Dienstleistungs-   Workshop richtete sich insbesondere an      Region Hannover bekannt. Im Rahmen           und Berufen hin, die sich zukünftig noch       weitere 25 % berichteten von Schwierig-            eigneten Auszubildenden eine zentrale
    unternehmen sowie im Gesundheits- und        KMU der Region Hannover, aber auch an       der Befragung wurde jedoch deutlich,         vergrößern dürften. Dies betrifft zum
    Pflegebereich durchgeführt, da sich die      Vertreter aus dem Bereich Bildung und       dass Kenntnisse über mögliche Hand-          einen technisch-naturwissenschaftliche         Abb. 1 Heutige und künftig zu erwartende Engpässe in der Personalrekrutierung
    Fachkräftesituation dort bereits schwierig   Qualifizierung.                             lungsansätze (z. B. der Qualifizierung und   Kompetenzen, vorrangig Ingenieure und          In welchen Qualifikationen suchten Sie ohne Erfolg/mit Schwierigkeiten zusätzliche
    gestaltet und zunehmend verschärfen                                                      Personalentwicklung) zwar grundsätz-         Naturwissenschaftler, aber auch Techniker      Arbeitskräfte? In welchen Qualifikationen wird künftig eine steigende Nachfrage zu
    wird. Es wurden insgesamt 279 kleine und     Im Rahmen der Befragung wurde deut-         lich bestehen, die konkrete Umsetzung        und Facharbeiter.                              erwarten sein?
    mittlere Betriebe (5 bis 249 Beschäftigte)   lich, dass insbesondere in der Gesund-      von Maßnahmen aber nur bei wenigen
    aus der Region Hannover befragt.             heits- und Pflegewirtschaft künftig mit     Unternehmen geplant ist. Daher befasste      Dabei spielt neben der demographischen           70
                                                 einem Mangel an Fachkräften zu rechnen      sich der abschließende Workshop mit dem      Veränderung auch der Wandel zu einer             60
    Themenbasierte Workshops                     ist. Vor diesem Hintergrund befasste sich   Thema „Fachkräftemangel als Handlungs-       wissensbasierten Ökonomie eine zentrale          50
    Auf Basis der Ergebnisse der ersten Studie   der zweite Themenworkshop mit den           feld von KMU“. In diesem Workshop wurde      Rolle: Wissensintensive Branchen, die in         40
    sowie der repräsentativen Betriebsbe-        „Auswirkungen des demographischen           diskutiert, warum der demographische         großem Umfang hochqualifiziertes Perso-          30
    fragung galt es abschließend, Hand-          Wandels auf die Gesundheits- und Pflege-    Wandel in der Regel nicht im Fokus der       nal benötigen, expandieren, während es           20
    lungsansätze für die Region Hannover zu      wirtschaft“. Es wurde untersucht, welche    betrieblichen Personalpolitik steht bzw.     immer weniger Arbeitsplätze für geringer         10
    entwickeln. Hierzu wurden Workshops mit      Maßnahmen zur Akquirierung von jungen       wie Unternehmen bei der Umsetzung von        qualifizierte Menschen gibt. Aber nicht nur       0
                                                                                                                                                                                                Hochqualifizierte     Techniker/Innen      Facharbeiter/Innen   An- und Ungelernte
    Akteuren aus der Wirtschaft sowie mit Ver-   Nachwuchskräften in Frage kommen,           Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel         bei den Ingenieurberufen sind Engpässe
    tretern von Bildungs- und Weiterbildungs-    welche Qualifizierungsbedarfe und Weiter-   unterstützt werden können.                   zu erwarten. Auch in unternehmensnahen           heutige Engpässe	         voraussichtlich steigende Nachfrage
                                                                                                                                                                                         Quelle: zsh-KMU-Befragung Region Hannover 2008




8                                                                                                                                                                                                                                                                                        9
2*
     Herausforderung dar. Nach Auskunft der                   Die Ausbildungsbeteiligung der KMU ist                    sowie der Gruppe der Quereinsteiger am       herausgefordert sehen, hängt wesentlich       sich durch eine vorbildliche, innovative     Betriebe die Entwicklung und Durchfüh-
     Betriebe wird es zunehmend schwieriger,                  relativ gering: Nur ein Drittel aller Betriebe            aufgeschlossensten gegenüber. Eine stär-     mit der Attraktivität einzelner Berufsgrup-   Personalpolitik auszeichnet oder als         rung von Maßnahmen zur Steigerung der
     gute Auszubildende zu finden. Vor allem                  bildet regelmäßig aus, vor allem die                      kere Bemühung um ausländische Fachkräf-      pen zusammen. Im Rahmen der durchge-          sozial engagiert gilt. Zum anderen spielen   Attraktivität der Region Hannover.
     in den kleineren Unternehmen (bis 49                     größeren Betriebe (49 bis 249 Mitarbeiter)                te sowie vor allem um junge Menschen
                                                                                                                          3
                                                                                                                                                                     führten Workshops und Gespräche wurde         weiche Standortfaktoren wie die Posi-
     Mitarbeiter) konnten zum Befragungszeit-                 mehrheitlich jährlich. Mehr als zwei Drittel              mit fehlenden Bildungsab­ chlüssen kommt
                                                                                                                                                s                    deutlich, dass vor allem in Berufsgruppen,    tionierung und das Image einer Region
     punkt bereits einige Ausbildungsplätze                   der kleinen Betriebe (5 bis 9 Mitarbeiter)                hingegen für die Mehrzahl der KMU nicht in   die über ein weniger gutes Image verfü-       eine zunehmend wichtigere Rolle bei der
     nicht vergeben werden. Mehr als ein Vier-                bilden gar nicht aus. Als Reaktion auf den                Frage (vgl. Abb. 2).                         gen oder sich durch unattraktive Entgelte     Wahl des Arbeitsplatzes. Immerhin jeder
     tel aller befragten Betriebe gibt an, dass               Fachkräftemangel sehen hingegen mehr                                                                   und Arbeitsbedingungen auszeichnen,           sechste Betrieb mit mehr als 10 Mitarbei-
     die Bewerberzahlen zuletzt gesunken                      als die Hälfte aller im Rahmen der Studie                 Im Rahmen der Workshops wurde deut-          be­eits heute ein Mangel an Bewerbern zu
                                                                                                                                                                       r                                           tern benennt die mangelnde Attraktivität
     sind, jeder fünfte Betrieb rechnet zudem                 befragten Unternehmen in einer verstärk-                  lich, mit welchem Aufwand die Integration    erkennen ist. Dies gilt sowohl für qualifi-   des Unternehmensstandortes als Grund für
     damit, dass die Zahl der Ausbildungsplatz-               ten Ausbildung ein geeignetes Instrument.                 von Menschen ohne Bildungsabschlüsse         zierte Fachkräfte als auch für Ausbildungs-   Probleme bei der Fachkräftesuche.
     bewerber in den nächsten Jahren noch                     Der angestrebten Ausbildungsbereitschaft                  verbunden ist. Einer stärkeren Einbindung    platzbewerber. Das schlechte Image bzw.
     knapper wird.                                            steht jedoch das quantitativ und qualitativ               dieser Zielgruppe in den Arbeitsmarkt        die mangelnde Attraktivität beispielsweise    Mehr als die Hälfte der Betriebe sieht in
                                                              zunehmend unzureichende Angebot an                        steht häufig nicht nur die unzureichende     bestimmter Pflege- und Gesundheitsbe-         der Steigerung der überregionalen Be-
     Unabhängig von der quantitativen Entwick-                Auszubildenden gegenüber. Diese Diskre-                   fachliche Qualifizierung entgegen, sondern   rufe wird dazu führen, dass der Fachkräf-     kanntheit des Standortes eine wesentliche
     lung der Zahl der Auszubildenden stellen                 panz stellt eine zentrale Herausforderung                 auch Defizite in der sozialen Integration.   temangel hier deutlich stärker wirksam        Unterstützungsmöglichkeit durch regionale
     zahlreiche Unternehmen das qualitative                   für die KMU der Region Hannover dar.                      Die Einbindung dieser unterschiedlichen      wird. So erwarten die befragten Unterneh-     Akteure und Einrichtungen.
     Angebot an Bewerbern in den Vorder-                                                                                Zielgruppen in den Arbeitsmarkt fordert      men Stellenbesetzungsprobleme vor allem
     grund der Diskussion. Jeder zweite Betrieb               Die Einbindung neuer Zielgruppen                          von kleinen und mittelständischen Un-        in der Kranken- sowie in der Altenpflege,     Nicht zuletzt erweist sich die Lebensqua-
     mit mehr als 10 Mitarbeitern benennt                     erfordert spezifische Maßnahmen.                          ternehmen – sowie den Akteuren in der        aber auch bei Heilerziehern und sozialpä-     lität in einer Region im Wettbewerb um
     als Problem bei der Fachkräftesuche das                  Eine weitere Herausforderung liegt in der                 Region – sehr differenzierte Maßnahmen.      dagogischen Fachkräften.                      Arbeitskräfte, aber auch um Unternehmen
     Fehlen guter Bewerber für die Ausbildung.                Aktivierung und Integration von Arbeitneh-                Diese reichen von der zielgruppenspe-                                                      als bedeutender Standortfaktor. Vor allem
     Bewerber auf Ausbildungsplätze verfügen                  mergruppen in den Arbeitsmarkt, die bis-                  zifischen Akquise und Qualifikation über     Die Außendarstellung und die Standort­        jüngere (hoch-)qualifizierte Arbeitskräfte
     zunehmend über schlechtere Schulbil-                     her weniger im Fokus der Betriebe lagen.                  die Etablierung gesundheitspräventiver       attraktivität beeinflussen die Arbeits-       und Dienstleistungsbetriebe bevorzugen
     dung und kommen immer häufiger aus                       Zahlreiche Unternehmen konzentrieren sich                 Instrumente zum Erhalt der Arbeitsfähig-     platzwahl.                                    vermehrt Standorte mit einer hohen
     schwierigen sozialen Verhältnissen. Viele                nach eigenen Angaben bereits heute auf                    keit bis hin zur Vereinbarkeit von Familie   Eine große Bedeutung kommt in der             Lebensqualität – d. h. mit einem hochwer-
     Bewerber haben bereits vor Ausbildungs-                  eine Einbindung dieser Zielgruppen: Rund                  und Beruf.                                   Diskussion um den Wettbewerb um Fach-         tigen Freizeit-, Bildungs- und Kulturange-
     beginn diverse Qualifizierungsprogramme                  ein Drittel der befragten KMU aus der Regi-                                                            kräfte der Attraktivität und dem Image von    bot sowie individuellen Wohnangeboten.
     oder Praktika durchlaufen und keine klare                on Hannover stellt zunehmend Frauen ein,                  Die mangelnde Attraktivität einzelner        Unternehmen, aber auch von Standorten         Diese Entwicklung wird auch von den
     berufliche Zielvorstellung. Das kommt                    jeder vierte Betrieb konzentriert sich be-                Berufe verschärft den Fachkräfteman-         zu. Zum einen spielt die Außendarstellung     Betrieben wahrgenommen: Auf die Frage,
     auch durch den Anstieg des Durchschnitts-                wusst auf die Einstellung älterer Bewerber.               gel in diesen Branchen.                      einzelner Unternehmen eine zentrale           wie regionale Akteure den Kampf gegen
     alters der Bewerberinnen und Bewerber                    Sollen künftig Fachkräfte akquiriert werden,              In welchem Maß sich einzelne Unter-          Rolle bei der Arbeitsplatzwahl. Als positiv   den Fachkräftemangel aktiv unterstützen
     zum Ausdruck.                                            stehen die Betriebe Frauen und Älteren                    nehmen durch den Fachkräftemangel            wird ein Unternehmen angesehen, das           können, benennen fast zwei Drittel aller



10                                                                                                                                                                                                                                                                                                       11


     3) Aufgrund der Fragestellung kann innerhalb der Befragungsergebnisse nicht zwischen Fachkräften aus dem Ausland oder aber Personen mit Migrationshintergrund
     	 differenziert werden.
2*
     2.2 Handlungsbereitschaft der Unternehmen

     Der demographische Wandel und der            von Fachkräften zu begegnen. Drei von          der Bewerber in Frage zu stellen. Eine          an Ausbildungskooperationen stehen die        Unternehmen in der Betreuung von Di-            de deutlich, dass Unternehmen, die sich
     damit einhergehende Fachkräftemangel         vier befragten Betrieben sehen Weiter-         Fokussierung auf junge Menschen mit             Betriebe nur wenig offener gegenüber. Die     plomarbeiten aktiv, noch weniger pflegen        vom Fachkräftemangel betroffen sehen,
     stellt die KMU in der Region Hannover        bildungsmaßnahmen als geeignet an,             fehlenden Bildungsabschlüssen kommt für         Chancen, die sich durch die Kooperation       eine Kooperation mit Lehrstühlen der Uni-       eher bereit sind, auf Kooperationsmöglich-
     vor vielfältige Herausforderungen. Es gibt   jeder zweite Betrieb kann sich vorstellen,     mehr als 90 % der Betriebe nicht in Frage       von KMU ergeben können, werden kaum           versitäten. Die Bereitschaft, künftig stärker   keiten mit Bildungsinstitutionen zurück-
     jedoch zahlreiche Handlungsansätze, dem      verstärkt auszubilden.                         (vgl. Abb.2, S.15).                             erkannt.                                      in solche Kooperationen zu investieren, ist     zugreifen. Einem intensiven Austausch
     Fachkräftemangel adäquat zu begegnen.                                                                                                                                                     insgesamt wenig ausgeprägt.                     zwischen Hochschulen und KMU kommt
     Neben Instrumenten zur Bindung von           Dabei heißt Qualifizierung von Mitarbeitern    Auch die Ausbildungsbereitschaft der            Mit Blick auf das Thema der Gewinnung                                                         dabei eine tragende Rolle zu.
     Mitarbeitern an die Betriebe spielen Maß-    nicht nur, Fertigkeiten an aktuelle Entwick-   Betriebe sinkt deutlich, wenn die Bewer-        von Nachwuchskräften wird deutlich,           In den Workshops zeigte sich jedoch, dass
     nahmen zur Mitarbeitergewinnung und zur      lungen und steigende Ansprüche anzupas-        ber nicht den geforderten Schulabschluss        dass auch Kooperationen zwischen KMU          dem Austausch der Betriebe untereinan-          Mitarbeiterbindung durch Flexibilisie-
     Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften    sen. Ein interessantes und anspruchsvolles     vorweisen können. Die Ausbildung von            und Bildungsinstitutionen bisher zu           der eine zunehmende Bedeutung bei               rung und soziale Maßnahmen
     eine zentrale Rolle im Wettbewerb um         Weiterbildungsangebot verstärkt – so die       Bewerbern mit schlechteren Abschlussno-         wenig ausgeschöpft werden. Während            der Thematisierung und Bewältigung des          Um Mitarbeiter zu binden, schätzen
     qualifizierte Mitarbeiter.                   Meinung zahlreicher Unternehmensvertre-        ten stellt für die Betriebe eine Herausfor-     Praktikumsange­ ote für Schüler, aber
                                                                                                                                                               b                               Fachkräftemangels zugeschrieben wird.           Unter­ ehmen vor allem Maßnahmen zur
                                                                                                                                                                                                                                                    n
                                                  ter – die Betriebsbindung und fördert die      derung dar, der sie sich sehr selten stellen.   auch für Hochschulabsolventen, ein häufig     Betriebliche Kooperationen stellen für die      individuellen Entwicklung der Mitarbeiter.
     Einsatz und Erfolg von entsprechenden        Motivation der Mitarbeiter.                    Die Mehrzahl der Betriebe verzichtet            genutztes Instrument zur Nachwuchsre-         Unternehmen eine wichtige Erweiterung           Neben der Bereitstellung von Zeit- und
     Maßnahmen setzen jedoch die Hand-                                                           eher auf die Besetzung des Ausbildungs-         krutierung darstellen, sind nur 30 % der      des Handlungsrepertoires dar. Zudem wur-        Finanzbudgets für die Weiterbildung gilt
     lungsbereitschaft der Betriebe voraus.       Ansprüche an formale Qualifikationen           platzes, als dass sie geringer qualifizierte                                                                                                  vor allem die Flexibilisierung von Arbeits­
     An dieser Stelle wird daher zunächst auf     bleiben bestehen.                              Bewerber einstellt.                                                                                                                           zeit und Arbeitsort zugunsten einer
     Basis der Unternehmensbefragung und          Die Einstellung von Berufsanfängern und                                                           Kleine und mittlere Unternehmen …                                                          größeren Zeitsouveränität als geeignetes
     der durchgeführten Workshops dargestellt,    die Übernahme von im Betrieb ausgebil-         Kooperationsmöglichkeiten sind                     J	 setzen im Kampf gegen den Fachkräftemangel vor allem auf Aus- und                       Instrument zur Mitarbeiterbindung. Dies
     welchen Maßnahmen gegenüber sich die         deten jungen Menschen wird als zuneh-          vielfach unerkannt.                                	 Weiterbildung.                                                                           wird bereits heute von mehr als drei
     Unternehmen eher aufgeschlossen zeigen       mend wichtigere und Erfolg versprechen­        Eine verstärkte Zusammenarbeit mit                 J	 können sich vorstellen, Ansprüche an die Berufserfahrung zu senken.                     Viertel der Betriebe angeboten. Ein großes
     und bezüglich welcher Ideen größere          de Möglichkeit zur Gewinnung von               der Arbeitsagentur sowie mit Zeitarbeits-          J	 betrachten Quereinsteiger als eine attraktive Zielgruppe.                               Potenzial sehen die Befragten überdies
     Vorbehalte zu erwarten sind.                 Fach­ räften beurteilt. Fast jeder zweite
                                                      k                                          unternehmen stellt für einige Betriebe             J	 beharren auf Ansprüchen an die formale Qualifikation.                                   in der Entwicklung sozialer Maßnahmen:
                                                  befragte Betrieb kann sich vorstellen,         eine mögliche Maßnahme als Reaktion                J	 sehen Kooperationen zu anderen KMU als mögliches Instrument gegen den                   Jedes vierte Unternehmen kann sich
     Aus- und Weiterbildung ist zentrales         die Ansprüche an die Berufserfahrung in        auf den drohenden Fachkräftemangel                    Fachkräftemangel an.                                                                    vorstellen, in der Zukunft die Absicherung
     Thema                                        Zukunft zu reduzieren. Auch die Anstellung     dar. Kooperationen zwischen den Betrie-            J	 nehmen Kooperationsmöglichkeiten mit Hochschulen und Bildungsinstituti-                 von Betreuungszeiten zu unterstützen und
     Als wichtige Handlungsansätze gegen den      von Quereinsteigern anderer Ausbildungs-       ben sind bisher hingegen eher selten                  onen bisher kaum wahr.                                                                  betriebliche Programme zur Gesundheits-
     Fachkräftemangel werden von Unter-           gänge wird im Rahmen der Diskussion um         Grundlage für die Bekämpfung des                   J	 erkennen in der Einräumung von Zeitsouveränität eine Chance der Mitarbeiter-            vorsorge anzubieten.
     nehmen die Ausbildung sowie vor allem        die Rekrutierung von Fachkräften als eine      Fach­ räftemangels. Nur jedes zehnte
                                                                                                     k                                                 bindung.
     die Weiterbildung von Mitarbeitern und       mögliche Alternative thematisiert. Gleich-     Unternehmen kann sich vorstellen, sich in          J	 ziehen soziale Maßnahmen als wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung
     Fachkräften gesehen, um auf diese Weise      wohl sind die wenigsten KMU bereit, ihre       Zukunft an überbetrieblichen Arbeitskräf-          	 in Betracht.
     der erschwerten externen Rekrutierung        Ansprüche an die formale Qualifikation         tepools zu beteiligen. Einer Beteiligung
12                                                                                                                                                                                                                                                                                           13
2*
     2.3 Mangelnde Strategiefähigkeit von KMU                                                                                                   2.4 Beschäftigungschancen

     Der demographische Wandel und der             Drittel der befragten Betriebe stimmen        ist anzumerken, dass die Mehrzahl der          Der aus dem demographischen Wandel             Abb. 2 Heutige und künftige Zielgruppen
     daraus resultierende Fachkräftemangel         der Aussage zu, dass der demographische       KMU auch in Zeiten des Aufschwungs             resultierende Wettbewerb um qualifizier­       Welche Zielgruppen werden bereits heute angesprochen und welche kämen künftig in
     werden in den Betrieben in der Regel erst     Wandel in der Region Hannover künftig zu      generell situativ agiert. Der demographische   te Fachkräfte birgt vielfältige Chancen        Frage?
     dann zu einem akuten Thema, wenn sie          Schwierigkeiten bei der Fachkräfterekru-      Wandel und der daraus resultierende            insbesondere für Personengruppen, die
     unmittelbar betroffen sind. Dabei machen      tierung führen wird. Dennoch richtet die      Fach­ räftemangel werden von Unterneh-
                                                                                                     k                                          bisher eine untergeordnete Rolle auf dem        100

     sich die Auswirkungen des Wandels             Hälfte der Unternehmen ihre Personalpla-      men vielfach unterschätzt bzw. aufgrund        Arbeitsmarkt spielten. Angesichts des            90

     selten im ganzen Unternehmen bemerk-          nung nur kurzfristig am jeweiligen Bedarf     fehlender Ressourcen nicht im Sinne einer      rückläufigen Anteils der erwerbsfähigen          80

     bar, sondern treffen häufig nur einzelne      aus. Nur jeder zehnte Betrieb gibt an, die    strategischen Planung aktiv angegangen.        Bevölkerung und des Arbeitskräftepo-             70

     Unternehmensteile bzw. Abteilungen.           eigene Personalplanung längerfristig –        Zahlreiche Unternehmen übertragen ihre         tenzials gilt es, in der Zukunft zusätzliche     60

     Besondere Anlässe wie etwa die Überal-        über drei Jahre hinaus – anzugehen.           Erfahrungen aus den vergangenen Jahren         Bevölkerungsgruppen zu mobilisieren und          50

     terung der Belegschaft, eine große Zahl                                                     in die Zukunft. Unternehmen, die in der        zu qualifizieren.                                40

     anstehender Übergänge in den Ruhestand        Insbesondere vor dem aktuellen Hinter-        Vergangenheit ohne Schwierigkeiten Fach-                                                        30

     oder Probleme im Hinblick auf die Unter-      grund der Wirtschaftskrise stehen die         kräfte für sich gewinnen konnten, erwarten     Erwerbsbeteiligung von Frauen                    20

     nehmensnachfolge rücken das Thema auf         Betriebe vor Herausforderungen, die vor-      auch für die Zukunft keine Schwierigkeiten.    Bereits in den letzten Jahrzehnten war           10

     die Agenda der Geschäftsführungen und         rangig thematisiert werden. Der vielseitig    Es besteht somit die Gefahr, dass zahlreiche   eine Zunahme der Erwerbsquote der                 0
                                                                                                                                                                                                          Jüngere     bewusst ältere   zunehmend     verstärkt um     auf junge     Quereinsteiger
                                                                                                                                                                                                         einstellen     Bewerber         Frauen      ausländische   Menschen mit       werden
     Personalverantwortlichen. Die Wahrneh-        diskutierte demographische Wandel und         Unternehmen von der Entwicklung über-          Frauen zu verbuchen. Einen wesentlichen                                 einstellen      einstellen    Fachkräfte      fehlenden      zunehmend
                                                                                                                                                                                                                                                      bemühen     Bildungsabschlüs- interessant
     mung des Themas gestaltet sich damit als      seine möglichen Folgen geraten hinter der     rascht werden und sich ihnen dann kaum         Teil trug dazu die höhere Erwerbsneigung                                                                          sen konzentrieren

     ein häufig ungerichteter Prozess, der stark   Aufgabe der kurzfristigen Existenzsicherung   Möglichkeiten zur adäquaten Reaktion bie-      der hinzukommenden jüngeren Jahrgänge
     von Zufälligkeiten im Betrieb abhängig ist.   verständlicherweise in den Hintergrund.       ten. Bei nicht rechtzeitiger Anpassung der     bei. Zudem ist eine steigende Qualifikation      machen wir bereits           käme für uns in Frage            ist nichts für uns
                                                   Da aber davon auszugehen ist, dass die        Personalplanung an die Entwicklungen des       der Frauen festzustellen. Die zunehmende       Quelle: zsh-KMU-Befragung Region Hannover 2008
     Die wenigsten KMU betreiben eine voraus-      Wirtschaftskrise mittelfristig überwunden     Arbeitsmarktes ist ein zunehmender Kampf       Erwerbsbeteiligung und Qualifikation von
     schauende, strategische Personalplanung.      wird, bleiben der demographische Wandel       um die wenigen Fachkräfte zu erwarten,         Frauen führte jedoch bislang nicht zu einer    der Erwerbsquoten auch eine Verringerung                  zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs. Eine
     Nur einige versierte Betriebe analysieren     und der zu erwartende Fachkräftemangel        der durch Abwerbungen, Ungleichgewichte        signifikanten Gleichstellung der Geschlech-    der Anteile von Teilzeiterwerbstätigkeit.                 wesentliche Grundlage zur Einbeziehung
     die Altersstrukturen ihrer Belegschaften      als längerfristige Probleme bestehen und      im Lohngefüge oder sonstige (im)materielle     ter innerhalb des höheren Managements          Derzeit befinden sich mehr als die Hälfte                 der Frauen in den Arbeitsmarkt bilden Maß-
     und ziehen daraus Schlussfolgerungen für      werden zunehmend in den Fokus rücken.         Anreize geprägt sein wird.                     oder der Führungselite.                        aller erwerbstätigen Frauen mit Kindern in                nahmen, die die Vereinbarkeit von Familie
     die eigene Personalplanung. Fast zwei         Ungeachtet der aktuellen Entwicklungen                                                                                                      einer Teilzeitbeschäftigung.                              und Beruf begünstigen und die Chancen-
                                                                                                                                                Der demographische Wandel stellt eine                                                                    gleichheit von Mann und Frau fördern.
                                                                                                                                                große Chance für die stärkere Teilhabe von     Die Betriebe in der Region Hannover                       Daneben gilt es, junge Frauen frühzeitig
                                                                                                                                                Frauen am Erwerbsleben dar. Ein wesent-        sehen in der Zielgruppe der Frauen ein                    auch für naturwissenschaftliche und tech-
                                                                                                                                                liches Potenzial bietet neben der Erhöhung     wesentliches Potenzial (vgl. Abb. 2)                      nische Berufe zu gewinnen, in denen der



14                                                                                                                                                                                                                                                                                                     15
2*
     Fachkräftemangel vor­ ussichtlich beson­ ers
                         a                  d       sich überdurchschnittlich früh aus dem        die Erwerbstätigenquote der Ausländer        Hintergrund des fortschreitenden Trends        Innerhalb der Befragung kam der Gruppe
     deutlich zum Tragen kommen wird.               Erwerbs­eben ausscheiden. Dies liegt
                                                           l                                      zwischen 1982 und 2006 um bis zu 15          zur Wissenswirtschaft nicht damit zu           der Quereinsteiger ein besonders großes
                                                    nicht zuletzt darin begründet, dass ein-      Prozentpunkte zurückgegangen ist. Der        rechnen, dass die Geringqualifizierten vom     Potenzial als künftige Zielgruppe zu (vgl.
     Erwerbsbeteiligung älterer Arbeit-             fachere Tätigkeiten vielfach mit körper-      Anteil von Personen mit niedrigem oder       demographischen Wandel profitieren bzw.        Abb. 2, „käme für uns in Frage”).
     nehmer                                         lichen Anstrengungen verbunden sind,          nicht anerkanntem Qualifikationsniveau       zur Entlastung des drohenden Fachkräfte­
     In Deutschland wurde die Frühverrentung        die Ältere nicht mehr leisten können.         ist bei Ausländern nach wie vor sehr hoch.   mangels beitragen werden.                      Quereinsteiger werden häufig aufgrund
     vor allem nach der Wiedervereinigung                                                         Zahlreiche ausländische Jugendliche fassen                                                  ihrer spezifischen Qualifikationen ein-
     lange Zeit als effektiver Weg der Personal-    Auch die befragten Unternehmen erkennen       aufgrund geringer Schulbildung nur schwer    Die Unternehmen in der Region Hannover         gestellt, sofern diese dem betreffenden
     entwicklung vor dem Hintergrund ökono-         die Beschäftigung Älterer als eine wesent-    Fuß auf dem Arbeitsmarkt.                    können sich zwar vorstellen, im Zuge des       Unternehmen einen konkreten Mehrwert
     mischer Herausforderungen gesehen und          liche Maßnahme, dem Fachkräfteman-                                                         Fachkräftemangels vermehrt Arbeitnehmer        bieten. Gewünscht werden aber auch Zu-
     von der Politik unterstützt. Wesentliches      gel entgegenzuwirken (vgl. Abb. 2). Die       Das Arbeitskräftepotenzial ausländischer     mit fehlender Berufserfahrung einzu-           satzqualifikationen wie etwa Sprachkennt-
     Ziel war es, die Einstiegsmöglichkeiten der    Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer       Erwerbspersonen gilt es im Zuge des de-      stellen, ein Kompromiss hinsichtlich der       nisse oder Auslandserfahrungen. Experten
     (damals noch) geburtenstarken Jahrgänge        stellt jedoch sowohl an die Betriebe als      mographischen Wandels stärker zu nutzen.     formalen Ausbildung kommt jedoch für           gehen davon aus, dass Quereinsteiger vor
     in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Erst vor    auch an die Arbeitnehmer vielfältige An-      Vor allem junge ausländische Frauen sind     die Mehrzahl der Betriebe nicht in Frage       allem in Bereichen der Unternehmens-
     dem Hintergrund des demographischen            forderungen hinsichtlich der Qualifizierung   zunehmend besser qualifiziert. Bildungs-     (vgl. Abb. 2). Zu einer stärkeren Einbindung   kommunikation, des Marketings, des
     Wandels und der schrittweisen Abschaf-         sowie des Erhalts der Erwerbsfähigkeit.       einrichtungen bieten umfangreiche Qualifi-   Geringqualifizierter in den Arbeitsmarkt       Vertriebs oder in der Unternehmensent-
     fung staatlich subventionierter Vorruhe-                                                     zierungsmaßnahmen für diese Zielgruppe       bedarf es damit zunächst umfangreicher         wicklung Fuß fassen können. Aber auch
     standsregelungen kommt der Beschäfti-          Integration von Erwerbspersonen mit           an. Dennoch wird eine stärkere Bemühung      Qualifizierungsmaßnahmen, die vor allem        die IT-Branche gehört zu den Branchen,
     gung älterer Arbeitnehmer eine neue Rolle      Migrationshintergrund in den Arbeits-         um diese Personengruppe von vielen           durch die Bildungsinstitutionen der Region     die sich besonders für Quereinsteiger
     zu. So wurde der Anteil der Berufstätigen      markt                                         Unter­ ehmen nicht als adäquates Mittel
                                                                                                       n                                       zu tragen sind.                                eignen. Neben einer großen Aufgeschlos-
     unter den 55- bis 64-Jährigen allein in den    In Zukunft wird das Arbeitskräfteangebot      gegen den Fachkräftemangel erkannt                                                          senheit neuen Aufgaben gegenüber wird
     vergangenen zehn Jahren um 10 Prozent-         an Personen mit Migrationshintergrund         (vgl. Abb. 2).                               Rekrutierung von Quereinsteigern               Quereinsteigern dabei vor allem eine hohe
     punkte auf 48 % erhöht.                        (im Weiteren der Einfachheit halber als                                                    Im Zuge des drohenden Fachkräfteman-           Lernbereitschaft abverlangt.
                                                    „Ausländer“ bezeichnet) in Deutschland        Befähigung Geringqualifizierter              gels ist damit zu rechnen, dass KMU in
     Einen wesentlichen Einfluss auf die Er­        kräftig steigen, weil die Altersgruppen der   Die Erwerbsbeteiligung Geringqualifi-        Zukunft auch vermehrt Quereinsteiger
     werbs­ eteiligung Älterer hat die Qualifi­
          b                                         unter 15-Jährigen in diesen Bevölkerungs-     zierter ist in Deutschland sehr schwach      – qualifizierte Berufsfremde – für die
     kation. Vor allem Akademiker sind auch         gruppen deutlich stärker besetzt sind als     ausgeprägt: Nur jeder Dritte im erwerbs-     Besetzung offener Stellen in Betracht
     im höheren Alter häufiger noch berufs-         bei der Gesamtbevölkerung. Im Gegen-          fähigen Alter ohne Berufsabschluss steht     ziehen. Zumindest nimmt die Offenheit
     tätig, während Geringerqualifizierte           zug dazu ist jedoch zu beobachten, dass       im Berufsleben. Auch künftig ist vor dem     gegenüber dieser Zielgruppe merklich zu.




16                                                                                                                                                                                                                                         17
3*                                     Strategische Ansatzpunkte zur Bewälti-
                                                   gung des drohenden Fachkräftemangels



     3.1 Ansätze für Unternehmen

     Die sich abzeichnende Angebotsverknap­         triebes ein grundlegendes Erfordernis, um        erforderlich? Sind neue Qualifikationsanfor-
     pung hochqualifizierter Arbeitskräfte          den Einsatz unterschiedlichster Maßnah-          derungen durch die internen Mitarbeiter        Abb. 4 Strategiefelder im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte
     stellt die kleinen und mittelständischen       men in Unternehmen planen zu können.             zu leisten oder ist eine Anwerbung etwa                                                                                                      Wiedereingliederung von Frauen
     Unternehmen in der Region Hannover                                                              von Hochschulabsolventen anzustreben?                                                                                                        in den Arbeitsmarkt nach einer
     vor umfassende Herausforderungen. Um           Den ermittelten Unternehmensstrukturen           Diese und zahlreiche weitere personalpo-                                                                                                     Familien­ hase
                                                                                                                                                                                                                                                          p
     dem Problem frühzeitig zu begegnen,            gilt es im Zuge einer strategischen Perso-       litische Fragen gilt es im Rahmen der stra-                                                                                                  J	 Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen
     sind vielfältige Strategien zu entwickeln.     nalplanung den kurz-, mittel- und langfri-       tegischen Personalplanung frühzeitig zu                                                                                                      	 Durch einen oft langjährigen Ausstieg
     Neben der Etablierung einer betrieblichen      stigen Fachkräftebedarf gegenüberzustel-         diskutieren, um den Maßnahmenkatalog
                                                                                                                                                                                 Wettbewerb um Fachkräfte                                           aus dem Beruf erfordert die Wieder-
     Personalpolitik, die am vordringlichsten       len. Welche Qualifikationen scheiden wann        für die einzelnen Strategiefelder möglichst                                                                                                    eingliederung in der Regel berufsspe-
     ist, geht es vor allem um Fragen, wie die      aus dem Betrieb aus? Welche Übergangs-           effizient umsetzen zu können. Für strate-                                                                                                      zifische Qualifizierungsmaßnahmen.
     Ansprache unterschiedlicher Erwerbs-           zeiträume sind bei der Einarbeitung neuer        gische Maßnahmen zur Vorbeugung eines                                                                                                          Sofern diese nicht innerhalb betrieb-




                                                                                                                                                                                                         Qualifizierung
                                                                                                                                                                                      Ausbildung
     fähigengruppen erfolgen kann, welche           Mitarbeiter zu berücksichtigen, welche           Fachkräftemangels spielen die KMU in der                                                                                                       licher Schulungen zu erbringen sind, ist




                                                                                                                                                                                                                              Bindung
                                                                                                                                                                    Akquise
     Maßnahmen zur Akquirierung von jungen          zusätzlichen Qualifikationen sind im Zuge        Region Hannover als operative Ebene eine                                                                                                       von den KMU eine enge Kooperation
     Nachwuchskräften geeignet sind und             der Innovationstätigkeit des Unternehmens        zentrale Rolle.                                                                                                                                mit Bildungs- und Qualifizierungsein-
     welche Anstrengungen Unternehmen bei                                                                                                                                                                                                           richtungen und der Arbeitsagentur
     der internen Qualifizierung verfolgen kön-     Abb. 3 Strategische Personalentwicklung                                                                                                                                                         anzustreben.
     nen. Nicht zuletzt geht es im Strategiefeld                                                                                                                              Strategische Personalentwicklung
     Mitarbeiterbindung um die Frage, wie die                       Status Quo                                         Bedarf                                                                                                                     J	 Mentorprogramme
     Abwanderung von Mitarbeitern reduziert                                                                                                         Quelle: Entwurf Nord/LB                                                                       	 In der Wiedereingliederungsphase kann
     und die Beschäftigungsfähigkeit erhalten                                                                                                                                                                                                       den Frauen ein Mentor aus dem Betrieb
                                                            Analyse der innerbetrieblichen
     werden kann.                                                                                                                                                                                                                                   an die Seite gestellt werden, der sie in
                                                                    Altersstruktur                             Ermittlung/Abschätzung
                                                                                                               mittel- und langfristiger                                                                                                            die neuen Aufgaben einarbeitet und
     Den Sockel, auf dem die dargestellten                                                                Personal- und Qualifikationsbedarfe       (1) Akquise                                    unterscheiden ist zwischen Maßnahmen,            Informationen über innerbetriebliche
                                                            Analyse der innerbetrieblichen
     Strategien fußen, bildet eine strategische                                                                                                                                                    die auf die Wiedereingliederung von              Abläufe vermittelt.
                                                                Qualifikationsstruktur
     Personalplanung. Für eine zielorientierte                                                                                                      Erwerbsbeteiligung von                         Frauen nach einer Familienphase abzielen,
     Anwendung von Maßnahmen gegen den                                                                                                              Frauen                                         sowie Ansätzen, die die Vereinbarkeit von      J	 Flexible Übergangsregelungen
     absehbaren Fachkräftemangel bedarf es                                                                                                                                                         Familie und Beruf begünstigen. Da ein          	 Der Wiedereinstieg nach der Familien-
     zunächst einer detaillierten Ermittlung                                                                                                        Der Erwerbsbeteiligung von Frauen kommt        Mangel an qualifizierten Mitarbeitern vor        phase bringt innerhalb der Familien-
     von Strukturen. Neben einer Analyse der                                     Maßnahmenentwicklung                                               im Zuge der demographischen Entwick-           allem in technischen Berufen zu erwarten         strukturen häufig umfangreiche Orga-
     Altersstruktur der Belegschaft und deren                           (zur Deckung mittel-/langfristiger Bedarfe) z. B. Ausbildung,               lung eine steigende Bedeutung zu. Den          ist, fällt den Betrieben die Aufgabe zu, für     nisationsumstellungen mit sich. In der
                                                                  Qualifizierungsmaßnahmen, Laufbahnplanungen, Wissensmanagement
     Projektion in die Zukunft ist eine Untersu-                                                                                                    Betrieben stehen dazu sehr differenzierte      diese Berufsbilder künftig vermehrt auch         Anfangsphase kann daher eine flexible
     chung der Qualifikationsstruktur des Be-       Quelle: Entwurf Nord/LB                                                                         Handlungsansätze zur Verfügung. Zu             weibliches Personal zu gewinnen.                 Übergangsregelung sehr hilfreich sein.
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3*
     Vereinbarkeit von Familie und Beruf                         die relevanten Berufsfelder jedoch         Wiedereingliederung von älteren                 einheiten. Die Palette der Maßnahmen       Erwerbsbeteiligung von                       Sensibilisierung
     J	 Flexible Arbeitszeitmodelle                              zielgruppenspezifischer informiert         Arbeitskräften                                  für KMU reicht dabei von der Organisati-   Mitbürgern mit Migrations-                   J	 Information über die Bedeutung der
     	 Um familiären Interessen Rechnung zu                      werden. Neben der Präsentation der         J	 Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen         on betriebsinterner Kurse über die Über-   hintergrund                                    Erwerbsbeteiligung
        tragen, gilt es flexible Arbeitszeitmodel-               KMU etwa im Rahmen des alljährlich         	 Die Wiedereingliederung älterer Arbeit-       nahme von Kosten für außerbetriebliche                                                  	 Der Anteil der Jugendlichen mit
        le zu entwickeln, damit Eltern Familien-                 stattfindenden „Zukunftstages” (ehemals      nehmer in den Arbeitsmarkt erfordert          Angebote bis hin zu der Einräumung         Mit Blick auf die Erwerbsbeteiligung von       Migrationshintergrund, die über eine
        und Berufsarbeit vereinbaren können.                     „Girls’Day”) sollten die Unternehmen         spezifische Qualifikationsmaßnahmen.          von Zeitbudgets zur Teilnahme an ent-      Mitbürgern mit Migrationshintergrund           abgeschlossene Berufsausbildung
        Die Einführung von Arbeitszeitkonten                     ihre Praktikantensuche stärker auf junge     Sofern diese nicht innerhalb betrieb-         sprechenden Angeboten.                     ist zwischen der Anwerbung bereits in          verfügen, ist vergleichsweise geringer
        sowie die Flexibilisierung des Arbeits-                  Frauen abstellen. Die Initiative „MINT4      licher Schulungen erbracht werden kön-                                                   Deutschland lebender Ausländer (bzw.           als unter den deutschen Jugendlichen.
        ortes (Einrichtung von Home Offices)                     Zukunft schaffen” bietet den Unter-          nen, ist eine enge Kooperation mit Bil-     	 Für die gesundheitsverträgliche Arbeits-   deutscher Bürger mit Migrationshinter-         Die Gewinnung und Integration von
        schafft die Möglichkeit, der beruflichen                 nehmen eine Plattform dafür, sie stellt      dungs- und Qualifizierungseinrichtungen       platzgestaltung bieten Krankenkassen,      grund) und der Akquise neuer Mitarbeiter       ausländischen Arbeitskräften setzt dem-
        Tätigkeit parallel zu Aufgaben in der                    Projekte vor und vermittelt Kontakte zu      und der Arbeitsagentur anzustreben.           Kammern und Berufsverbände Bera-           aus dem Ausland zu unterscheiden. Der          nach bereits bei der Sensibilisierung der
        Familie (Kinderbetreuung, Betreuung                      anderen Unternehmen. Als Berufsori-                                                        tungsangebote für KMU an.                  letztgenannte Ansatz ist unter zuwande-        Jugendlichen für die Notwendigkeit und
        pflegebedürftiger Angehöriger) nachzu-                   entierungsprojekte an die Zielgruppe       J	 Erschließung neuer Beschäftigungs-                                                      rungspolitischen Aspekten zu diskutieren       Bedeutung des Erwerbs von Qualifi-
        gehen.                                                   Schülerinnen richten sich außerdem die       möglichkeiten                               J	 Teamarbeit                                und wird daher hier nicht weiter berück-       kationen an. KMU sind gefordert, in
                                                                 Projekte der Region Hannover „Girls go     	 Insbesondere in Berufen, die durch          	 Das Erfahrungswissen älterer Arbeit-       sichtig.                                       Kooperation mit Schulen und Berufs-
     J	 Unterstützung bei der Kinderbetreuung                    MINT” und „Tec Act – Wege zu Naturwis-       körperliche Anstrengungen geprägt             nehmer ist ein wichtiges Potenzial, das                                                   schulen die ausländischen Jugendlichen
     	 Eine stärkere Erwerbsbeteiligung von                      senschaft und Technik” in Kooperation        sind, gestaltet sich eine Wiedereinglie-      es zu erhalten gilt, um die Innovations­   An dieser Stelle werden Ansätze zur            bereits während der Schulzeit für eine
        Frauen ist besonders in den Betrieben                    mit hannoverimpuls Ausbildung e.V. und       derung von älteren Arbeitnehmern in           fähigkeit von Unternehmen zu sichern.      Erwerbsbeteiligung derjenigen Mitbürger        Ausbildung im Betrieb zu gewinnen.
        möglich, die Frauen Unterstützung bei                    der RubiCon GmbH.                            der Regel schwierig. Aufgabe der KMU          Insbesondere in Berufen, die durch         mit Migrationshintergrund dargestellt, die     Der Maßnahmenkatalog reicht von
        der Organisation der Kinderbetreuung                                                                  ist es daher, innerhalb der Betriebe          starke körperliche Arbeit geprägt sind,    bereits über einen gesicherten Aufent-         der Präsentation der Unternehmen in
        bieten. Hier gibt es vielfältige Ansätze,             Erwerbsbeteiligung älterer                      neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu           scheiden zahlreiche Arbeitskräfte          haltsstatus verfügen.                          den Schulen über das Angebot von
        die von der Einrichtung eines Betriebs-               Arbeitnehmer                                    erschließen, die für Ältere geeignet sind     frühzeitig aus dem Berufsleben aus. Um                                                    Berufspraktika bis hin zur Förderung von
        kindergartens in größeren KMU bis                                                                     und auf deren Berufserfahrung aufbau-         dem Abfluss von Fachwissen und dem         Die Erwerbsbeteiligung ausländischer           Studienplätzen und Hochschulabschlüs-
        hin zum Erwerb von Belegplätzen in                    Eine Vielzahl der KMU in der Region             en (z. B. administrative Tätigkeiten oder     Mangel an Arbeitskräften vorzubeugen,      Mitbürger bietet ein sehr hoch einzuschät-     sen für junge Migranten.
        öffentlichen Kindergärten reichen.                    Hannover zieht eine gezielte Anwerbung          als Ausbilder).                               ist in diesen Berufsgruppen die Bildung    zendes Potenzial. Vor allem zahlreiche
                                                              älterer Arbeitnehmer in Betracht. Um                                                          von Arbeitsteams anzustreben.              Jugendliche mit Migrationshintergrund        Einbindung in den Arbeitsmarkt
     Gewinnung von Frauen für technische                      deren Erwerbsbeteiligung zu erhöhen, sind     Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit                                                         verfügen nicht über eine formale Be-         J	 Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen
     Berufe                                                   die Unternehmen gefordert, Maßnahmen          J	 Gesundheitsförderung                       	 Diese Teams aus jüngeren und älteren       rufsausbildung. Hier sind Sensibilisie-      	 Auch die Integration ausländischer
     J	 Praktikumsangebote                                    zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit zu     	 Zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit        Arbeitskräften schaffen eine wesentliche   rungsmaßnahmen für die Bedeutung der           Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt
     	 Bereits frühzeitig sollten junge Mäd-                  initiieren. Daneben sind von den Betrieben      älterer Arbeitnehmer sind frühzeitig          Basis für die Weitergabe von Wissen        Berufsausbildung zu initiieren. Darüber        erfordert spezifische Qualifikations-
        chen für eine Ausbildung in technischen               Maßnahmen mit dem Ziel der Wieder-              Maßnahmen der Gesundheitsförderung            und dienen aufgrund der Entlastung von     hinaus sind Maßnahmen zur Integration          maßnahmen. Insbesondere vor dem
        und naturwissenschaftlichen Fächern                   eingliederung älterer Arbeitskräfte in das      zu initiieren, wie etwa das Angebot von       älteren Arbeitnehmern nicht zuletzt auch   ausländischer Mitbürger in die Betriebe zu     Hintergrund oft fehlender Sprachkennt-
        gewonnen werden. Hierzu muss über                     Berufsleben zu verfolgen.                       Gesundheitsschulungen oder Trainings-         der längeren Teilhabe am Berufsleben.      entwickeln.                                    nisse ist zunächst eine Unterstützung



20                                                                                                                                                                                                                                                                                                21


     4) MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
3*
       bei der Durchführung von Sprachkursen       stärker auf das Erwerbspersonenpoten-           fische Einarbeitung in Form von Teamar-      sollten noch gezielter als Kommunika-      mensnetzwerke auch geeignet, die            in den Unternehmen und der parallelen
       (Vermittlung der Kurse, finanzielle Un-     zial Geringerqualifizierter zurückgreifen       beit geleistet werden. Erfahrungswis-        tionsplattform für die eigenen Stärken     Attraktivität des Standortes zu steigern.   fachtheoretischen in den Berufsschulen
       terstützung, Zeitbudgets) zu empfehlen.     müssen. Die Integration dieser Arbeitneh-       sen langjähriger Mitarbeiter wird im         genutzt werden (Darstellung von An­
                                                                                                                                                                                  -        Mit einer gemeinsamen Darstellung der       werden die Auszubildenden auf das künf-
       Dabei kann eine betriebsnahe Qualifi-       mergruppe in den Arbeitsmarkt erfordert         Rahmen einer solchen Teamarbeit an         	 ge­ oten für Mitarbeiter, Qualifizie-
                                                                                                                                                  b                                        regionalen Bedeutung geht nicht zuletzt     tige Berufsleben vorbereitet.
       kation durch Praktika effektiver sein als   offensive Qualifizierungsmaßnahmen.             geringer Qualifizierte weitergegeben.        rungsmöglichkeiten, Erfolge/Auszeich-      eine Imageverbesserung der Region
       eine rein schulische Fortbildung.                                                                                                        nungen). Daneben können Jobmessen          für Fachkräfte einher. Mit Hilfe von        Die befragten KMU aus den wissensin-
                                                   Arbeitsplatzrelevante Qualifizierung          Attraktivitätssteigerung von                   – vor allem auch überregional – als        Netzwerken ist eine Vermarktung der         tensiven Branchen sehen die verstärkte
     J	 Begleitung des Berufseinstieges            J	 Abstimmung der Qualifizierungs­            Standorten, Branchen und                       Platt­orm für die eigene Betriebsdar-
                                                                                                                                                     f                                     Region als wichtiger Standort innerhalb     Ausbildung als ein zentrales Instrument
     	 Ausländische Arbeitskräfte kämpfen            ansprüche                                   Unternehmen                                    stellung genutzt werden.                   einer Branche möglich. In der Praxis        gegen Fachkräftemangel. Es kommt für
       nicht selten mit einer Schwellenangst       	 Die Arbeitsagenturen und andere                                                                                                       gelingt dies beispielsweise in Form         Unternehmen darauf an, zukunftsorien­
       gegenüber deutschen Behörden. Um              Bildungseinrichtungen bieten umfang-        Der Wettbewerb um kluge Köpfe ist nicht      Attraktivität der Branche                    gemeinsamer Messeauftritte.                 tierte Berufsfelder zu entwickeln, die
       den Arbeitnehmern den Einstieg in das         reiche Weiterbildungsmaßnahmen für          zuletzt auch ein Wettbewerb der Regi-        J	 Unterstützung von Imageinitiativen                                                    die duale Ausbildung für qualifizierte
       Berufsleben zu erleichtern, ist daher der     An- und Ungelernte. Diese können von        onen. So muss sich die Region Hanno-         	 Ein Fachkräftemangel droht insbe-        J	 Maßnahmen zur Steigerung der Stand-        Bewerber attraktiv machen und einen
       Einsatz eines Mentors, der in die inner-      KMU beispielsweise in Form von Prak-        ver auch mit süddeutschen Standorten           sondere Branchen, die sich durch ein       ortattraktivität                            vielfältigen Einstieg in das lebenslange
       betrieblichen Abläufe einführt, notwen-       tikumsangeboten unterstützt werden.         messen, die als Studienorte und Arbeits-       negatives Image auszeichnen, etwa        	 Im Wettbewerb der Regionen um               Lernen bieten. Daneben sind Maßnahmen
       dig. Aufgabe eines Mentors ist es auch,       Zudem können Arbeitsagenturen, Kam-         markt für Hochschulabsolventen eine hohe       die im Rahmen der Studie betrachtete       qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen        umzusetzen, die darauf abzielen, unter-
       die neuen Kollegen bei der Erledigung         mern und Verbände ihre Schulungspro-        Attraktivität besitzen. Unternehmen in der     Gesundheits- und Pflegewirtschaft oder     zunehmend weiche Standortfaktoren           schiedlichen Zielgruppen einen Zugang zur
       von Behördengängen und Formalitäten           gramme an die geforderten Qualifi-          Region Hannover müssen daher besonde-          Teile des Handwerks. Initiativen von       an Bedeutung. Vor allem qualifizierte       dualen Ausbildung zu schaffen.
       (u.a. Anerkennung von Qualifikationen,        zierungen anpassen, wenn KMU ihre           re Anstrengungen zur Attraktivitätssteige-     Verbänden oder Innungen, die auf die       Arbeitskräfte bevorzugen Standorte mit
       die im Ausland erworben wurden) zu            spezifischen Qualifikationsansprüche        rung unternehmen, nicht nur um Abwan-          Attraktivierung einzelner Berufsbilder     einer hohen Lebensqualität – mit einem      Ausbau der dualen Ausbildung
       begleiten.                                    frühzeitig an diese Träger kommunizie-      derungen vorzubeugen, sondern auch,            abzielen, sollten von KMU unterstützt      hochwertigen Freizeit-, Bildungs- und       J	 Anpassung des Ausbildungsangebots
                                                     ren. Von Vorteil ist eine aktive Teilhabe   um bei der Akquise neuer Mitarbeiter           werden. Die Betriebe können sich durch     Kulturangebot. Durch ihr Engagement           an eigene Bedarfe
     Erwerbsbeteiligung von                          der Unternehmen an der Ausgestaltung        punkten zu können. Neben der Darstellung       die Kommunikation von Problemen der        für Einrichtungen in der Region können      	 KMU sollten ihr Ausbildungsangebot
     Geringerqualifizierten                          der Weiterbildungsangebote (Übernah-        der eigenen unternehmerischen Stärken          Mitarbeitergewinnung, aber auch von        die Unternehmen zur Attraktivitätsstei-       erweitern. Dabei geht es nicht in erster
                                                     me von Dozentenaufgaben).                   bedarf es dabei auch der Begleitung von        Erfolgen (Best-Practice-Beispiele) in      gerung des Lebensumfelds potenzieller         Linie darum, das Angebot aufzustocken,
     Während die Mehrzahl der Betriebe sich                                                      Maßnahmen, die die Standortattraktivität       diese Initiativen einbringen.              Mitarbeiter beitragen.                        sondern entsprechend den vorhan-
     vorstellen kann, im Zuge eines möglichen      J	 Erleichterung des Einstiegs                erhöhen oder das Image der eigenen                                                                                                      denen Kapazitäten die eigene Ausbil-
     Fachkräftemangels künftig auf Berufser-       	 Der Einstieg Geringerqualifizierter in      Branche begünstigen.                         Standortattraktivität                      (2) Ausbildung                                  dungsaktivität am mittel- bis langfri-
     fahrungen zu verzichten und vermehrt            die Berufstätigkeit ist von KMU zu                                                       J	 Zusammenschluss zu Netzwerken                                                           stigen Personalbedarf auszurichten. Vor
     auch Quereinsteiger einzustellen, ist in        erleichtern. In Frage kommt etwa die        Unternehmensattraktivität                    	 Unternehmensnetzwerke sind mit Blick     Duale Ausbildung                                dem Hintergrund des zunehmenden
     wissensintensiven Wirtschaftszweigen und        arbeitsplatzrelevante Einarbeitung der      J	 Darstellung der eigenen Stärken             auf das Thema der demographischen                                                        Wettbewerbs um Fachkräfte dient die
     KMU die Bereitschaft, die Ansprüche an          neuen Mitarbeiter zunächst im Rahmen        	 Das Arbeitsangebot für hochqualifizierte     Herausforderung als strategisches        Die duale Ausbildung in Deutschland birgt       vermehrte betriebsinterne Ausbildung
     formale Qualifizierungen zu reduzieren,         von Praktika, die bereits seit einiger        Fachkräfte gilt es in überregionalen         Instrument zu verstehen. Neben der       einen wesentlichen Vorteil gegenüber der        neben der betriebsspezifischen Quali-
     sehr gering ausgeprägt. Dennoch werden          Zeit von den Arbeitsagenturen gefördert       sowie branchenspezifischen Medien zu         gemeinsamen Bewältigung perso-           rein schulischen Ausbildung: die Praxisnä-      fikation auch der frühzeitigen Bindung
     KMU in der Region Hannover künftig auch         werden. Überdies kann eine fachspezi-         platzieren. Unternehmenshomepages            nalpolitischer Fragen sind Unterneh-     he. Durch die berufspraktische Ausbildung       von Mitarbeitern.
22                                                                                                                                                                                                                                                                                  23
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  • 1. Fachkräftemangel und demographischer Wandel bis 2020 Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Ansprechpartner: Rainer Meyer Team Standortentwicklung und Marketing Telefon (0511) 616-2 32 32 Fax (0511) 6 16-2 34 53 rainer.meyer@region-hannover.de 02.2010/1 Haus der Wirtschaftsförderung Prinzenstraße 12 www.hms69.de 30159 Hannover www.unternehmerbuero-hannover.de 1 Gutachten im Auftrag der Region Hannover Teil II: Handlungsansätze für kleine und mittlere Unternehmen Wirtschafts- und in der wissensintensiven Wirtschaft in der Region Hannover Beschäftigungsförderung
  • 2. Grußwort Der Wettbewerb von Unternehmen und im Gesundheitswesen wird hochqualifi- halte, Personen aus den oben genannten Regionen um qualifizierte Arbeitskräfte ziertes Personal rar. Zielgruppen bei Einstellungen zu berück- Gutachten im Auftrag der Region Hannover wird sich in den nächsten Jahren deutlich sichtigen. Teil II: Handlungsansätze für kleine und mittlere verschärfen. Verantwortlich dafür sind Dem zweiten Teil der Untersuchung, der Unternehmen in der wissensintensiven Wirtschaft 1 zum einen der Strukturwandel, zum ande- hier als Kurzfassung vorgestellt wird , Im Ergebnis formulieren die Gutachter eine ren der demographische Wandel und die liegt eine repräsentative Befragung von Reihe von Handlungsempfehlungen – nicht in der Region Hannover Alterung der Gesellschaft. etwa 300 kleinen und mittleren Unter- nur für Unternehmen, sondern auch für nehmen (KMU) der Region Hannover aus die Wirtschafts- und Beschäftigungsförde- Kurzfassung Die Region Hannover stellt sich diesem wissensintensiven Branchen zugrunde. rung der Region Hannover, Kammern und Hannover und Halle, Februar 2010 Problem: Der Fachbereich Wirtschafts- und Untersucht wurde, ob und wie sich die Un- andere Arbeits­ arktakteure. Wir werden m Beschäftigungsförderung hatte die NORD/ ternehmen bereits heute vom demogra- diese aufgreifen und gemeinsam mit den Autoren: LB Regionalwirtschaft, das Niedersäch- phischen Wandel betroffen fühlen, welche genannten Partnern prüfen, was umsetz- Dr. Arno Brandt, Kerstin Brunken, Jan-Philipp Gehrke sische Institut für Wirtschaftsforschung Schritte unternommen werden oder in bar ist. NORD/LB Regionalwirtschaft (NIW) und das Zentrum für Sozialforschung Frage kommen. Thomas Ketzmerick, Ingo Wiekert Halle (zsh) im Herbst 2007 beauftragt, Vieles haben wir bereits auf den Weg ge- Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. die Auswirkungen des demographischen Die Studie zeigt Chancen auf: KMU bracht, wie die verschiedenen Netzwerke Wandels auf den Arbeitsmarkt der Region müssen angesichts der Überalterung ihrer zum Thema „Demographischer Wandel“ Projektteam: Hannover bis zum Jahr 2020 zu unter- Belegschaften und des zurückgehenden belegen. Ich bin sicher: Wir sind damit Dr. Arno Brandt, Kerstin Brunken, Jan-Philipp Gehrke suchen. Der erste Teil der Studie wurde Angebots qualifizierter Fachkräfte künftig auf einem guten Weg, um den Wirt- NORD/LB Regionalwirtschaft im Dezember 2008 vorgestellt. Er zeigt bei der Personalakquise neue Wege schaftsstandort Hannover in Zukunft im Thomas Ketzmerick, Ingo Wiekert, Bettina Wiener auf, dass sich der schon heute spürbare gehen. Zielgruppen wie Frauen bzw. Be- überregionalen Wettbewerb um Fachkräfte Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. Engpass bei Fachkräften deutlich erhö- rufsrückkehrerinnen, Ältere, Bürgerinnen erfolgreich zu behaupten. Dr. Birgit Gehrke, Alexander Cordes hen wird. Bis zum Jahr 2020 werden und Bürger mit Migrationshintergrund Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 5.500 Ingenieure und 3.400 Manager aus und Langzeitarbeitslose müssen stärker Altersgründen ausscheiden. Laut Prognose in den Fokus rücken. Fachkräfte lassen Layout: werden aber 1.805 zusätzliche Ingeni- sich sichern, indem verstärkt im Betrieb hms69 kommunikation gmbh eure und Naturwissenschaftler benötigt ausgebildet wird, aber auch, indem diese Druck: werden, um dem technologischen Wandel Zielgruppen weitergebildet und qualifiziert Hauke Jagau Team Druck Region Hannover Rechnung zu tragen. Aber nicht nur bei werden. Die Untersuchung benennt auch Regionspräsident Ingenieurberufen sind künftig Engpässe zu die Probleme: Zahlreiche Unternehmen Anmerkung: erwarten. Auch bei unternehmensnahen verfolgen noch keine strategische Perso- Die Begriffe „Mitarbeiter“, „Arbeitnehmer/-geber“ usw. werden Dienstleistungen, im Bildungsbereich und nalentwicklung. Auch bestehen Vorbe- 2 aus Gründen der Lesefreundlichkeit geschlechtsneutral verwendet. 3 1) Die vollständige Untersuchung steht im Internet zum Download unter www.unternehmerbuero-hannover.de (unter „Download → Veröffentlichungen“) bereit.
  • 3. Inhalt 1 Einleitung 4 Handlungsempfehlungen für die Region Hannover 1* 4* Seite 6 Seite 31 1.1 Inhalt 6 4.1 Sensibilisierung 31 1.2 Informationsgrundlage 7 (1) Regelmäßige Information 31 (2) Coaching 35 (3) Moderation 36 2 Zentrale Ergebnisse 2* Seite 9 (4) Darstellung von Leuchtturmprojekten 36 2.1 Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen 9 2.2 Handlungsbereitschaft der Unternehmen 12 4.2 Initiierung, Beratung, Unterstützung von KMU 37 2.3 Mangelnde Strategiefähigkeit von KMU 14 (1) Ausbau überbetrieblicher Kooperationen 37 2.4 Beschäftigungschancen 15 (2) Förderung der vorberuflichen Qualifikation durch Vernetzung von 38 KMU und Schulen (3) Etablierung von Teamarbeit 38 3 Strategische Ansatzpunkte zur Bewältigung des drohenden 3* Seite 18 (4) Ausgestaltung des Themas Familienorientierung und Personal- 39 Fachkräftemangels entwicklung 3.1 Ansätze für Unternehmen 18 (5) Unterstützung älterer Arbeitnehmer und Verbesserung ihres 40 (1) Akquise 19 Zugangs zum Arbeitsmarkt (2) Ausbildung 23 (6) Neugestaltung von Ausbildungsgängen und Berufsbildern in der 41 (3) Qualifizierung 25 Pflegewirtschaft (4) Mitarbeiterbindung 26 3.2 Ansätze für regionale Akteure 29 (1) Sensibilisierung 29 (2) Initiierung, Beratung, Unterstützung 29 (3) Standortattraktivität und Standortmarketing 30 Eine Langfassung des Gutachtens mit umfangreichem Datenmaterial und einer Sonderauswertung zur 4 Gesundheitswirtschaft steht als Download im Internet (www. unternehmerbuero-hannover.de) bereit. 5
  • 4. 1* Einleitung Die demographische Entwicklung völkerung stehen immer weniger junge vollzieht. Die Verknappung vor allem 1.2 Informationsgrundlage und die weltweite wirtschaftliche angehende Erwerbstätige gegenüber. Dies von hochqualifizierten Fachkräften Vernetzung stellen vor allem die gilt für alle entwickelten Industrienationen, durch den Strukturwandel gewinnt modernen Industriegesellschaften so auch für Deutschland, und wird in unter- dadurch zusätzlich an Dramatik. Ziel Basisanalysen und Expertengespräche J Vertreter des allgemeinbildenden und Repräsentative Betriebsbefragung vor neue Herausforderungen. Der schiedlichem Ausmaß auch die Regionen des vorangegangenen Gutachtens2 war Im vorangegangenen Gutachten wurde auf berufsbildenden Schulsystems und von Konkrete quantitative Aussagen zu kleinen problematische Zusammenhang einer Niedersachsens betreffen. Die Region Han- es, diesen Entwicklungen Rechnung der Grundlage verschiedener aktueller Stu- Hochschulen, und mittleren Unternehmen waren auf sich verändernden Altersstruktur der nover bildet an dieser Stelle keine Ausnah- zu tragen und für die Region Hannover dien zum Fachkräftemangel und zukünf- J Vertreter der Arbeitsverwaltung, Kam- Grundlage der Ergebnisse des ersten Gut- Erwerbstätigen und des sich zeitlich me. Auch hier wird das Arbeitskräfteange- Datengrundlagen aufzuzeigen. Die tigen Qualifikationsbedarf die Fachkräfte- mern, Verbände und Gewerkschaften, achtens jedoch nur eingeschränkt möglich. parallel vollziehenden Wandels der bot in den kommenden Jahren sinken und im ersten Teil der Studie formulierten problematik in Deutschland dargestellt und von Weiterbildungsträgern, Für eine differenziertere Einschätzung der Wirtschaftsstruktur von der industri- sich der Altersaufbau der Erwerbspersonen Schlussfolgerungen können Bausteine darauf eingegangen, in welchen Wirt- J Mitarbeiter der Wirtschafts- und Be- Fachkräftesituation und -perspektiven in ellen zur wissensbasierten Produkti- verschieben. Die Zahl der Absolventen des einer am zukünftigen Fachkräftebedarf schaftszweigen und Qualifikationsgruppen schäftigungsförderung. den Unternehmen in der Region Hannover, on wird durch die demographische Bildungssystems wird zugleich sinken, so orientierten Standortpolitik und Wirt- sich bereits aktuell Engpässe nachweisen Entwicklung zusätzlich verschärft: Einer dass sich der Generationenaustausch in schaftsförderung sein. lassen und wo zukünftig (bis 2020) eine immer älter werdenden Erwerbsbe- den Unternehmen nicht mehr reibungslos Verschärfung der Situation zu erwarten ist. Im Rahmen von Basisanalysen wurden Merkmale der Betriebe: zudem vorliegende regionalisierte Progno- J Die Qualifikationsstruktur der befragten KMU wird von Facharbeitern sowie von sen zum demographischen Wandel in der Hoch- und Fachhochschulabsolventen jüngerer und mittlerer Altersgruppen 1.1 Inhalt Region Hannover diskutiert und eine diffe- dominiert. An- und Ungelernte finden sich dagegen in den wissensintensiven renzierte, systematische Arbeitsmarktpro- Branchen kaum. gnose entwickelt. Mit Hilfe einer Gegen- J Einen Sonderfall unter den wissensintensiven Branchen stellen die Betriebe Aufbauend auf den Ergebnissen des sowie Gespräche mit relevanten Akteuren konkrete Handlungsempfehlungen für die überstellung von Bevölkerungsprognosen des Gesundheits- und Sozialwesens dar. Diese Betriebe zeichnen sich durch ersten Teils des Gutachtens sowie2 aus der Region Hannover. Region Hannover vorgestellt. und zukünftigem Arbeitskräftebedarf einen hohen Anteil von Mitarbeitern mittlerer Qualifikation aus. Zudem ist die einer repräsentativen Betriebsbefragung konnten zu erwartende Qualifizierungslü- Branche durch einen hohen Anteil kleiner Betriebe geprägt. wissensintensiver kleiner und mittle- Die vorliegende Kurzfassung fasst zunächst Der Kurzfassung liegt ein umfassender Be- cken identifiziert und quantifiziert werden. J Insgesamt ist unter den befragten Unternehmen die Mehrheit der Beschäf- rer Unternehmen (KMU) in der Region die zentralen Herausforderungen zusam- richt mit den Ergebnissen der repräsenta- tigten männlich. Auch hier bildet das Gesundheits- und Sozialwesen eine Hannover wurden im zweiten Teil der men, die sich vor dem Hintergrund des tiven Unternehmensbefragung sowie einer Darauf aufbauend wurden die in den Ba- Ausnahme. Studie strategische Ansätze sowohl für absehbaren Fachkräftemangels sowohl detaillierteren Ausarbeitung der Strategien sisanalysen geschilderten Entwicklungen J Lediglich die Hälfte der untersuchten Betriebe bietet betriebliche Ausbildung die Unternehmen und ihre Arbeitneh- für die Unternehmen und ihre Arbeitneh- und Handlungsempfehlungen zu Grunde. auf der Angebots- und Nachfrageseite mit an. Während die meisten größeren Betriebe regelmäßig ausbilden, ist das bei mer als auch für die regionalen Akteure mer als auch für die Akteure der Region Dieser Bericht steht als Download auf der unterschiedlichen Akteuren diskutiert, um kleineren Betrieben eher die Ausnahme. aufgezeigt. Eine wesent­iche Grundlage l Hannover ergeben. In einem weiteren Homepage der Wirtschafts- und Beschäf- regionale Handlungsansätze und -möglich­ J Zum Befragungszeitpunkt im Herbst 2008 schätzte eine Mehrheit der Befragten für die Erarbeitung der Empfehlungen Abschnitt werden strategische Ansätze für tigungsförderung der Region Hannover keiten zu erarbeiten. Zum Kreis der befrag­ die wirtschaftliche Lage ihres Betriebes als gut ein. Nur ein Viertel rechnete bildeten vier Workshops mit Vertretern aus die unterschiedlichen Akteure vorgeschla- (www.unternehmerbuero-hannover.de) ten Experten aus der Region zählten zukünftig mit einer Verschlechterung der Situation. Mehr als die Hälfte ging Unternehmen, Wissenschaft, Verwaltung, gen, die ein breites Handlungsspektrum zur Verfügung. J Unternehmen als Nachfrager und Aus- sogar von einem Beschäftigungszuwachs in der Zukunft aus. Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen eröffnen. Im Abschlusskapitel werden bilder von Arbeitskräften, 6 7 2) Fachkräftemangel und Demographischer Wandel bis 2020 – Gutachten im Auftrag der Region Hannover. Teil I: Empirische Basisanalysen, Projektionen und Expertengespräche; Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover.
  • 5. 1* 2* Zentrale Ergebnisse 2.1 Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für die Erfassung der Engpässe und Pro- einrichtungen, verschiedener Initiativen bildungsmaßnahmen gefordert werden, Stellen für Hochqualifizierte sowie für Dienstleistungen, im Bildungsbereich und keiten bei der Besetzung. Dabei waren bleme sowie zur Ermittlung des Unterstüt- und der Verwaltung durchgeführt. Die aber auch, wie die Beschäftigungsfähigkeit Facharbeiter sind zunehmend schwerer im Gesundheitswesen wird qualifiziertes nach Angaben der Betriebe insbesondere zungsbedarfs durch Akteure des Arbeits- Workshop-Reihe startete mit dem Thema älterer Mitarbeiter erhalten werden kann. zu besetzen. Personal knapp. Stellen für Hochqualifizierte, aber auch marktes wurde daher ergänzend zu den „Mitarbeiterakquise, Aktivierung von Im Vordergrund der Diskussion standen Der Wettbewerb um qualifizierte Arbeits- für Facharbeiter zunehmend schwerer zu vorliegenden Basisanalysen eine repräsen- Potenzialen und Bindung von Fachkräften“. überdies die besonderen Rahmenbedin- kräfte stellt eine zentrale Herausforderung Die Ergebnisse der empirischen Basis­ besetzen. Der Anteil der nicht zu beset- tative Befragung in KMU durchgeführt. Aus Es wurde untersucht, wie die Ansprache gungen des Sektors, die Auswirkungen auf für KMU in der Region Hannover dar. Auch analysen und Projektionen wurden im zenden Stellen für An- und Ungelernte fiel dem ersten Teil des Gutachtens ging her- unterschiedlicher Erwerbsfähigengruppen die Personalwirtschaft und das Image der wenn die Rezession und die damit verbun- Rahmen der Betriebsbefragung unter- hingegen eher gering aus. vor, dass die Engpässe weniger in einzel- erfolgen kann, welche Maßnahmen zur Gesundheits- und Pflegeberufe. dene ungünstige Arbeitsmarktentwicklung mauert. Rund zwei Drittel aller befragten nen Branchen als vielmehr in bestimmten Akquirierung von jungen Nachwuchskräften die Thematik in den Hintergrund gedrängt Unternehmen gaben an, dass die Perso- Es wird zunehmend schwerer, Berufen und Qualifikationen identifiziert geeignet sind und welche Anstrengungen Das Problem des Fachkräftemangels hat: Die sekundärstatistischen Analysen nalsuche in den letzten Jahren schwieriger quali­ zierte Auszubildende zu finden. fi werden können. Die repräsentative von KMU zur Mitarbeiterbindung unternom- aufgrund des demographischen Wandels und Befragungen weisen auf strukturelle geworden ist. Jeder vierte Betrieb konnte Neben dem Wettbewerb um qualifizierte Befragung wurde vor allem in wissensin- men werden können. Der praxisorientierte ist den meisten Unternehmen in der Engpässe bei bestimmten Qualifikationen offene Stellen zuletzt nicht besetzen, Arbeitskräfte stellt die Suche nach ge- tensiven Produktions- und Dienstleistungs- Workshop richtete sich insbesondere an Region Hannover bekannt. Im Rahmen und Berufen hin, die sich zukünftig noch weitere 25 % berichteten von Schwierig- eigneten Auszubildenden eine zentrale unternehmen sowie im Gesundheits- und KMU der Region Hannover, aber auch an der Befragung wurde jedoch deutlich, vergrößern dürften. Dies betrifft zum Pflegebereich durchgeführt, da sich die Vertreter aus dem Bereich Bildung und dass Kenntnisse über mögliche Hand- einen technisch-naturwissenschaftliche Abb. 1 Heutige und künftig zu erwartende Engpässe in der Personalrekrutierung Fachkräftesituation dort bereits schwierig Qualifizierung. lungsansätze (z. B. der Qualifizierung und Kompetenzen, vorrangig Ingenieure und In welchen Qualifikationen suchten Sie ohne Erfolg/mit Schwierigkeiten zusätzliche gestaltet und zunehmend verschärfen Personalentwicklung) zwar grundsätz- Naturwissenschaftler, aber auch Techniker Arbeitskräfte? In welchen Qualifikationen wird künftig eine steigende Nachfrage zu wird. Es wurden insgesamt 279 kleine und Im Rahmen der Befragung wurde deut- lich bestehen, die konkrete Umsetzung und Facharbeiter. erwarten sein? mittlere Betriebe (5 bis 249 Beschäftigte) lich, dass insbesondere in der Gesund- von Maßnahmen aber nur bei wenigen aus der Region Hannover befragt. heits- und Pflegewirtschaft künftig mit Unternehmen geplant ist. Daher befasste Dabei spielt neben der demographischen 70 einem Mangel an Fachkräften zu rechnen sich der abschließende Workshop mit dem Veränderung auch der Wandel zu einer 60 Themenbasierte Workshops ist. Vor diesem Hintergrund befasste sich Thema „Fachkräftemangel als Handlungs- wissensbasierten Ökonomie eine zentrale 50 Auf Basis der Ergebnisse der ersten Studie der zweite Themenworkshop mit den feld von KMU“. In diesem Workshop wurde Rolle: Wissensintensive Branchen, die in 40 sowie der repräsentativen Betriebsbe- „Auswirkungen des demographischen diskutiert, warum der demographische großem Umfang hochqualifiziertes Perso- 30 fragung galt es abschließend, Hand- Wandels auf die Gesundheits- und Pflege- Wandel in der Regel nicht im Fokus der nal benötigen, expandieren, während es 20 lungsansätze für die Region Hannover zu wirtschaft“. Es wurde untersucht, welche betrieblichen Personalpolitik steht bzw. immer weniger Arbeitsplätze für geringer 10 entwickeln. Hierzu wurden Workshops mit Maßnahmen zur Akquirierung von jungen wie Unternehmen bei der Umsetzung von qualifizierte Menschen gibt. Aber nicht nur 0 Hochqualifizierte Techniker/Innen Facharbeiter/Innen An- und Ungelernte Akteuren aus der Wirtschaft sowie mit Ver- Nachwuchskräften in Frage kommen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel bei den Ingenieurberufen sind Engpässe tretern von Bildungs- und Weiterbildungs- welche Qualifizierungsbedarfe und Weiter- unterstützt werden können. zu erwarten. Auch in unternehmensnahen heutige Engpässe voraussichtlich steigende Nachfrage Quelle: zsh-KMU-Befragung Region Hannover 2008 8 9
  • 6. 2* Herausforderung dar. Nach Auskunft der Die Ausbildungsbeteiligung der KMU ist sowie der Gruppe der Quereinsteiger am herausgefordert sehen, hängt wesentlich sich durch eine vorbildliche, innovative Betriebe die Entwicklung und Durchfüh- Betriebe wird es zunehmend schwieriger, relativ gering: Nur ein Drittel aller Betriebe aufgeschlossensten gegenüber. Eine stär- mit der Attraktivität einzelner Berufsgrup- Personalpolitik auszeichnet oder als rung von Maßnahmen zur Steigerung der gute Auszubildende zu finden. Vor allem bildet regelmäßig aus, vor allem die kere Bemühung um ausländische Fachkräf- pen zusammen. Im Rahmen der durchge- sozial engagiert gilt. Zum anderen spielen Attraktivität der Region Hannover. in den kleineren Unternehmen (bis 49 größeren Betriebe (49 bis 249 Mitarbeiter) te sowie vor allem um junge Menschen 3 führten Workshops und Gespräche wurde weiche Standortfaktoren wie die Posi- Mitarbeiter) konnten zum Befragungszeit- mehrheitlich jährlich. Mehr als zwei Drittel mit fehlenden Bildungsab­ chlüssen kommt s deutlich, dass vor allem in Berufsgruppen, tionierung und das Image einer Region punkt bereits einige Ausbildungsplätze der kleinen Betriebe (5 bis 9 Mitarbeiter) hingegen für die Mehrzahl der KMU nicht in die über ein weniger gutes Image verfü- eine zunehmend wichtigere Rolle bei der nicht vergeben werden. Mehr als ein Vier- bilden gar nicht aus. Als Reaktion auf den Frage (vgl. Abb. 2). gen oder sich durch unattraktive Entgelte Wahl des Arbeitsplatzes. Immerhin jeder tel aller befragten Betriebe gibt an, dass Fachkräftemangel sehen hingegen mehr und Arbeitsbedingungen auszeichnen, sechste Betrieb mit mehr als 10 Mitarbei- die Bewerberzahlen zuletzt gesunken als die Hälfte aller im Rahmen der Studie Im Rahmen der Workshops wurde deut- be­eits heute ein Mangel an Bewerbern zu r tern benennt die mangelnde Attraktivität sind, jeder fünfte Betrieb rechnet zudem befragten Unternehmen in einer verstärk- lich, mit welchem Aufwand die Integration erkennen ist. Dies gilt sowohl für qualifi- des Unternehmensstandortes als Grund für damit, dass die Zahl der Ausbildungsplatz- ten Ausbildung ein geeignetes Instrument. von Menschen ohne Bildungsabschlüsse zierte Fachkräfte als auch für Ausbildungs- Probleme bei der Fachkräftesuche. bewerber in den nächsten Jahren noch Der angestrebten Ausbildungsbereitschaft verbunden ist. Einer stärkeren Einbindung platzbewerber. Das schlechte Image bzw. knapper wird. steht jedoch das quantitativ und qualitativ dieser Zielgruppe in den Arbeitsmarkt die mangelnde Attraktivität beispielsweise Mehr als die Hälfte der Betriebe sieht in zunehmend unzureichende Angebot an steht häufig nicht nur die unzureichende bestimmter Pflege- und Gesundheitsbe- der Steigerung der überregionalen Be- Unabhängig von der quantitativen Entwick- Auszubildenden gegenüber. Diese Diskre- fachliche Qualifizierung entgegen, sondern rufe wird dazu führen, dass der Fachkräf- kanntheit des Standortes eine wesentliche lung der Zahl der Auszubildenden stellen panz stellt eine zentrale Herausforderung auch Defizite in der sozialen Integration. temangel hier deutlich stärker wirksam Unterstützungsmöglichkeit durch regionale zahlreiche Unternehmen das qualitative für die KMU der Region Hannover dar. Die Einbindung dieser unterschiedlichen wird. So erwarten die befragten Unterneh- Akteure und Einrichtungen. Angebot an Bewerbern in den Vorder- Zielgruppen in den Arbeitsmarkt fordert men Stellenbesetzungsprobleme vor allem grund der Diskussion. Jeder zweite Betrieb Die Einbindung neuer Zielgruppen von kleinen und mittelständischen Un- in der Kranken- sowie in der Altenpflege, Nicht zuletzt erweist sich die Lebensqua- mit mehr als 10 Mitarbeitern benennt erfordert spezifische Maßnahmen. ternehmen – sowie den Akteuren in der aber auch bei Heilerziehern und sozialpä- lität in einer Region im Wettbewerb um als Problem bei der Fachkräftesuche das Eine weitere Herausforderung liegt in der Region – sehr differenzierte Maßnahmen. dagogischen Fachkräften. Arbeitskräfte, aber auch um Unternehmen Fehlen guter Bewerber für die Ausbildung. Aktivierung und Integration von Arbeitneh- Diese reichen von der zielgruppenspe- als bedeutender Standortfaktor. Vor allem Bewerber auf Ausbildungsplätze verfügen mergruppen in den Arbeitsmarkt, die bis- zifischen Akquise und Qualifikation über Die Außendarstellung und die Standort­ jüngere (hoch-)qualifizierte Arbeitskräfte zunehmend über schlechtere Schulbil- her weniger im Fokus der Betriebe lagen. die Etablierung gesundheitspräventiver attraktivität beeinflussen die Arbeits- und Dienstleistungsbetriebe bevorzugen dung und kommen immer häufiger aus Zahlreiche Unternehmen konzentrieren sich Instrumente zum Erhalt der Arbeitsfähig- platzwahl. vermehrt Standorte mit einer hohen schwierigen sozialen Verhältnissen. Viele nach eigenen Angaben bereits heute auf keit bis hin zur Vereinbarkeit von Familie Eine große Bedeutung kommt in der Lebensqualität – d. h. mit einem hochwer- Bewerber haben bereits vor Ausbildungs- eine Einbindung dieser Zielgruppen: Rund und Beruf. Diskussion um den Wettbewerb um Fach- tigen Freizeit-, Bildungs- und Kulturange- beginn diverse Qualifizierungsprogramme ein Drittel der befragten KMU aus der Regi- kräfte der Attraktivität und dem Image von bot sowie individuellen Wohnangeboten. oder Praktika durchlaufen und keine klare on Hannover stellt zunehmend Frauen ein, Die mangelnde Attraktivität einzelner Unternehmen, aber auch von Standorten Diese Entwicklung wird auch von den berufliche Zielvorstellung. Das kommt jeder vierte Betrieb konzentriert sich be- Berufe verschärft den Fachkräfteman- zu. Zum einen spielt die Außendarstellung Betrieben wahrgenommen: Auf die Frage, auch durch den Anstieg des Durchschnitts- wusst auf die Einstellung älterer Bewerber. gel in diesen Branchen. einzelner Unternehmen eine zentrale wie regionale Akteure den Kampf gegen alters der Bewerberinnen und Bewerber Sollen künftig Fachkräfte akquiriert werden, In welchem Maß sich einzelne Unter- Rolle bei der Arbeitsplatzwahl. Als positiv den Fachkräftemangel aktiv unterstützen zum Ausdruck. stehen die Betriebe Frauen und Älteren nehmen durch den Fachkräftemangel wird ein Unternehmen angesehen, das können, benennen fast zwei Drittel aller 10 11 3) Aufgrund der Fragestellung kann innerhalb der Befragungsergebnisse nicht zwischen Fachkräften aus dem Ausland oder aber Personen mit Migrationshintergrund differenziert werden.
  • 7. 2* 2.2 Handlungsbereitschaft der Unternehmen Der demographische Wandel und der von Fachkräften zu begegnen. Drei von der Bewerber in Frage zu stellen. Eine an Ausbildungskooperationen stehen die Unternehmen in der Betreuung von Di- de deutlich, dass Unternehmen, die sich damit einhergehende Fachkräftemangel vier befragten Betrieben sehen Weiter- Fokussierung auf junge Menschen mit Betriebe nur wenig offener gegenüber. Die plomarbeiten aktiv, noch weniger pflegen vom Fachkräftemangel betroffen sehen, stellt die KMU in der Region Hannover bildungsmaßnahmen als geeignet an, fehlenden Bildungsabschlüssen kommt für Chancen, die sich durch die Kooperation eine Kooperation mit Lehrstühlen der Uni- eher bereit sind, auf Kooperationsmöglich- vor vielfältige Herausforderungen. Es gibt jeder zweite Betrieb kann sich vorstellen, mehr als 90 % der Betriebe nicht in Frage von KMU ergeben können, werden kaum versitäten. Die Bereitschaft, künftig stärker keiten mit Bildungsinstitutionen zurück- jedoch zahlreiche Handlungsansätze, dem verstärkt auszubilden. (vgl. Abb.2, S.15). erkannt. in solche Kooperationen zu investieren, ist zugreifen. Einem intensiven Austausch Fachkräftemangel adäquat zu begegnen. insgesamt wenig ausgeprägt. zwischen Hochschulen und KMU kommt Neben Instrumenten zur Bindung von Dabei heißt Qualifizierung von Mitarbeitern Auch die Ausbildungsbereitschaft der Mit Blick auf das Thema der Gewinnung dabei eine tragende Rolle zu. Mitarbeitern an die Betriebe spielen Maß- nicht nur, Fertigkeiten an aktuelle Entwick- Betriebe sinkt deutlich, wenn die Bewer- von Nachwuchskräften wird deutlich, In den Workshops zeigte sich jedoch, dass nahmen zur Mitarbeitergewinnung und zur lungen und steigende Ansprüche anzupas- ber nicht den geforderten Schulabschluss dass auch Kooperationen zwischen KMU dem Austausch der Betriebe untereinan- Mitarbeiterbindung durch Flexibilisie- Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften sen. Ein interessantes und anspruchsvolles vorweisen können. Die Ausbildung von und Bildungsinstitutionen bisher zu der eine zunehmende Bedeutung bei rung und soziale Maßnahmen eine zentrale Rolle im Wettbewerb um Weiterbildungsangebot verstärkt – so die Bewerbern mit schlechteren Abschlussno- wenig ausgeschöpft werden. Während der Thematisierung und Bewältigung des Um Mitarbeiter zu binden, schätzen qualifizierte Mitarbeiter. Meinung zahlreicher Unternehmensvertre- ten stellt für die Betriebe eine Herausfor- Praktikumsange­ ote für Schüler, aber b Fachkräftemangels zugeschrieben wird. Unter­ ehmen vor allem Maßnahmen zur n ter – die Betriebsbindung und fördert die derung dar, der sie sich sehr selten stellen. auch für Hochschulabsolventen, ein häufig Betriebliche Kooperationen stellen für die individuellen Entwicklung der Mitarbeiter. Einsatz und Erfolg von entsprechenden Motivation der Mitarbeiter. Die Mehrzahl der Betriebe verzichtet genutztes Instrument zur Nachwuchsre- Unternehmen eine wichtige Erweiterung Neben der Bereitstellung von Zeit- und Maßnahmen setzen jedoch die Hand- eher auf die Besetzung des Ausbildungs- krutierung darstellen, sind nur 30 % der des Handlungsrepertoires dar. Zudem wur- Finanzbudgets für die Weiterbildung gilt lungsbereitschaft der Betriebe voraus. Ansprüche an formale Qualifikationen platzes, als dass sie geringer qualifizierte vor allem die Flexibilisierung von Arbeits­ An dieser Stelle wird daher zunächst auf bleiben bestehen. Bewerber einstellt. zeit und Arbeitsort zugunsten einer Basis der Unternehmensbefragung und Die Einstellung von Berufsanfängern und Kleine und mittlere Unternehmen … größeren Zeitsouveränität als geeignetes der durchgeführten Workshops dargestellt, die Übernahme von im Betrieb ausgebil- Kooperationsmöglichkeiten sind J setzen im Kampf gegen den Fachkräftemangel vor allem auf Aus- und Instrument zur Mitarbeiterbindung. Dies welchen Maßnahmen gegenüber sich die deten jungen Menschen wird als zuneh- vielfach unerkannt. Weiterbildung. wird bereits heute von mehr als drei Unternehmen eher aufgeschlossen zeigen mend wichtigere und Erfolg versprechen­ Eine verstärkte Zusammenarbeit mit J können sich vorstellen, Ansprüche an die Berufserfahrung zu senken. Viertel der Betriebe angeboten. Ein großes und bezüglich welcher Ideen größere de Möglichkeit zur Gewinnung von der Arbeitsagentur sowie mit Zeitarbeits- J betrachten Quereinsteiger als eine attraktive Zielgruppe. Potenzial sehen die Befragten überdies Vorbehalte zu erwarten sind. Fach­ räften beurteilt. Fast jeder zweite k unternehmen stellt für einige Betriebe J beharren auf Ansprüchen an die formale Qualifikation. in der Entwicklung sozialer Maßnahmen: befragte Betrieb kann sich vorstellen, eine mögliche Maßnahme als Reaktion J sehen Kooperationen zu anderen KMU als mögliches Instrument gegen den Jedes vierte Unternehmen kann sich Aus- und Weiterbildung ist zentrales die Ansprüche an die Berufserfahrung in auf den drohenden Fachkräftemangel Fachkräftemangel an. vorstellen, in der Zukunft die Absicherung Thema Zukunft zu reduzieren. Auch die Anstellung dar. Kooperationen zwischen den Betrie- J nehmen Kooperationsmöglichkeiten mit Hochschulen und Bildungsinstituti- von Betreuungszeiten zu unterstützen und Als wichtige Handlungsansätze gegen den von Quereinsteigern anderer Ausbildungs- ben sind bisher hingegen eher selten onen bisher kaum wahr. betriebliche Programme zur Gesundheits- Fachkräftemangel werden von Unter- gänge wird im Rahmen der Diskussion um Grundlage für die Bekämpfung des J erkennen in der Einräumung von Zeitsouveränität eine Chance der Mitarbeiter- vorsorge anzubieten. nehmen die Ausbildung sowie vor allem die Rekrutierung von Fachkräften als eine Fach­ räftemangels. Nur jedes zehnte k bindung. die Weiterbildung von Mitarbeitern und mögliche Alternative thematisiert. Gleich- Unternehmen kann sich vorstellen, sich in J ziehen soziale Maßnahmen als wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung Fachkräften gesehen, um auf diese Weise wohl sind die wenigsten KMU bereit, ihre Zukunft an überbetrieblichen Arbeitskräf- in Betracht. der erschwerten externen Rekrutierung Ansprüche an die formale Qualifikation tepools zu beteiligen. Einer Beteiligung 12 13
  • 8. 2* 2.3 Mangelnde Strategiefähigkeit von KMU 2.4 Beschäftigungschancen Der demographische Wandel und der Drittel der befragten Betriebe stimmen ist anzumerken, dass die Mehrzahl der Der aus dem demographischen Wandel Abb. 2 Heutige und künftige Zielgruppen daraus resultierende Fachkräftemangel der Aussage zu, dass der demographische KMU auch in Zeiten des Aufschwungs resultierende Wettbewerb um qualifizier­ Welche Zielgruppen werden bereits heute angesprochen und welche kämen künftig in werden in den Betrieben in der Regel erst Wandel in der Region Hannover künftig zu generell situativ agiert. Der demographische te Fachkräfte birgt vielfältige Chancen Frage? dann zu einem akuten Thema, wenn sie Schwierigkeiten bei der Fachkräfterekru- Wandel und der daraus resultierende insbesondere für Personengruppen, die unmittelbar betroffen sind. Dabei machen tierung führen wird. Dennoch richtet die Fach­ räftemangel werden von Unterneh- k bisher eine untergeordnete Rolle auf dem 100 sich die Auswirkungen des Wandels Hälfte der Unternehmen ihre Personalpla- men vielfach unterschätzt bzw. aufgrund Arbeitsmarkt spielten. Angesichts des 90 selten im ganzen Unternehmen bemerk- nung nur kurzfristig am jeweiligen Bedarf fehlender Ressourcen nicht im Sinne einer rückläufigen Anteils der erwerbsfähigen 80 bar, sondern treffen häufig nur einzelne aus. Nur jeder zehnte Betrieb gibt an, die strategischen Planung aktiv angegangen. Bevölkerung und des Arbeitskräftepo- 70 Unternehmensteile bzw. Abteilungen. eigene Personalplanung längerfristig – Zahlreiche Unternehmen übertragen ihre tenzials gilt es, in der Zukunft zusätzliche 60 Besondere Anlässe wie etwa die Überal- über drei Jahre hinaus – anzugehen. Erfahrungen aus den vergangenen Jahren Bevölkerungsgruppen zu mobilisieren und 50 terung der Belegschaft, eine große Zahl in die Zukunft. Unternehmen, die in der zu qualifizieren. 40 anstehender Übergänge in den Ruhestand Insbesondere vor dem aktuellen Hinter- Vergangenheit ohne Schwierigkeiten Fach- 30 oder Probleme im Hinblick auf die Unter- grund der Wirtschaftskrise stehen die kräfte für sich gewinnen konnten, erwarten Erwerbsbeteiligung von Frauen 20 nehmensnachfolge rücken das Thema auf Betriebe vor Herausforderungen, die vor- auch für die Zukunft keine Schwierigkeiten. Bereits in den letzten Jahrzehnten war 10 die Agenda der Geschäftsführungen und rangig thematisiert werden. Der vielseitig Es besteht somit die Gefahr, dass zahlreiche eine Zunahme der Erwerbsquote der 0 Jüngere bewusst ältere zunehmend verstärkt um auf junge Quereinsteiger einstellen Bewerber Frauen ausländische Menschen mit werden Personalverantwortlichen. Die Wahrneh- diskutierte demographische Wandel und Unternehmen von der Entwicklung über- Frauen zu verbuchen. Einen wesentlichen einstellen einstellen Fachkräfte fehlenden zunehmend bemühen Bildungsabschlüs- interessant mung des Themas gestaltet sich damit als seine möglichen Folgen geraten hinter der rascht werden und sich ihnen dann kaum Teil trug dazu die höhere Erwerbsneigung sen konzentrieren ein häufig ungerichteter Prozess, der stark Aufgabe der kurzfristigen Existenzsicherung Möglichkeiten zur adäquaten Reaktion bie- der hinzukommenden jüngeren Jahrgänge von Zufälligkeiten im Betrieb abhängig ist. verständlicherweise in den Hintergrund. ten. Bei nicht rechtzeitiger Anpassung der bei. Zudem ist eine steigende Qualifikation machen wir bereits käme für uns in Frage ist nichts für uns Da aber davon auszugehen ist, dass die Personalplanung an die Entwicklungen des der Frauen festzustellen. Die zunehmende Quelle: zsh-KMU-Befragung Region Hannover 2008 Die wenigsten KMU betreiben eine voraus- Wirtschaftskrise mittelfristig überwunden Arbeitsmarktes ist ein zunehmender Kampf Erwerbsbeteiligung und Qualifikation von schauende, strategische Personalplanung. wird, bleiben der demographische Wandel um die wenigen Fachkräfte zu erwarten, Frauen führte jedoch bislang nicht zu einer der Erwerbsquoten auch eine Verringerung zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs. Eine Nur einige versierte Betriebe analysieren und der zu erwartende Fachkräftemangel der durch Abwerbungen, Ungleichgewichte signifikanten Gleichstellung der Geschlech- der Anteile von Teilzeiterwerbstätigkeit. wesentliche Grundlage zur Einbeziehung die Altersstrukturen ihrer Belegschaften als längerfristige Probleme bestehen und im Lohngefüge oder sonstige (im)materielle ter innerhalb des höheren Managements Derzeit befinden sich mehr als die Hälfte der Frauen in den Arbeitsmarkt bilden Maß- und ziehen daraus Schlussfolgerungen für werden zunehmend in den Fokus rücken. Anreize geprägt sein wird. oder der Führungselite. aller erwerbstätigen Frauen mit Kindern in nahmen, die die Vereinbarkeit von Familie die eigene Personalplanung. Fast zwei Ungeachtet der aktuellen Entwicklungen einer Teilzeitbeschäftigung. und Beruf begünstigen und die Chancen- Der demographische Wandel stellt eine gleichheit von Mann und Frau fördern. große Chance für die stärkere Teilhabe von Die Betriebe in der Region Hannover Daneben gilt es, junge Frauen frühzeitig Frauen am Erwerbsleben dar. Ein wesent- sehen in der Zielgruppe der Frauen ein auch für naturwissenschaftliche und tech- liches Potenzial bietet neben der Erhöhung wesentliches Potenzial (vgl. Abb. 2) nische Berufe zu gewinnen, in denen der 14 15
  • 9. 2* Fachkräftemangel vor­ ussichtlich beson­ ers a d sich überdurchschnittlich früh aus dem die Erwerbstätigenquote der Ausländer Hintergrund des fortschreitenden Trends Innerhalb der Befragung kam der Gruppe deutlich zum Tragen kommen wird. Erwerbs­eben ausscheiden. Dies liegt l zwischen 1982 und 2006 um bis zu 15 zur Wissenswirtschaft nicht damit zu der Quereinsteiger ein besonders großes nicht zuletzt darin begründet, dass ein- Prozentpunkte zurückgegangen ist. Der rechnen, dass die Geringqualifizierten vom Potenzial als künftige Zielgruppe zu (vgl. Erwerbsbeteiligung älterer Arbeit- fachere Tätigkeiten vielfach mit körper- Anteil von Personen mit niedrigem oder demographischen Wandel profitieren bzw. Abb. 2, „käme für uns in Frage”). nehmer lichen Anstrengungen verbunden sind, nicht anerkanntem Qualifikationsniveau zur Entlastung des drohenden Fachkräfte­ In Deutschland wurde die Frühverrentung die Ältere nicht mehr leisten können. ist bei Ausländern nach wie vor sehr hoch. mangels beitragen werden. Quereinsteiger werden häufig aufgrund vor allem nach der Wiedervereinigung Zahlreiche ausländische Jugendliche fassen ihrer spezifischen Qualifikationen ein- lange Zeit als effektiver Weg der Personal- Auch die befragten Unternehmen erkennen aufgrund geringer Schulbildung nur schwer Die Unternehmen in der Region Hannover gestellt, sofern diese dem betreffenden entwicklung vor dem Hintergrund ökono- die Beschäftigung Älterer als eine wesent- Fuß auf dem Arbeitsmarkt. können sich zwar vorstellen, im Zuge des Unternehmen einen konkreten Mehrwert mischer Herausforderungen gesehen und liche Maßnahme, dem Fachkräfteman- Fachkräftemangels vermehrt Arbeitnehmer bieten. Gewünscht werden aber auch Zu- von der Politik unterstützt. Wesentliches gel entgegenzuwirken (vgl. Abb. 2). Die Das Arbeitskräftepotenzial ausländischer mit fehlender Berufserfahrung einzu- satzqualifikationen wie etwa Sprachkennt- Ziel war es, die Einstiegsmöglichkeiten der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer Erwerbspersonen gilt es im Zuge des de- stellen, ein Kompromiss hinsichtlich der nisse oder Auslandserfahrungen. Experten (damals noch) geburtenstarken Jahrgänge stellt jedoch sowohl an die Betriebe als mographischen Wandels stärker zu nutzen. formalen Ausbildung kommt jedoch für gehen davon aus, dass Quereinsteiger vor in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Erst vor auch an die Arbeitnehmer vielfältige An- Vor allem junge ausländische Frauen sind die Mehrzahl der Betriebe nicht in Frage allem in Bereichen der Unternehmens- dem Hintergrund des demographischen forderungen hinsichtlich der Qualifizierung zunehmend besser qualifiziert. Bildungs- (vgl. Abb. 2). Zu einer stärkeren Einbindung kommunikation, des Marketings, des Wandels und der schrittweisen Abschaf- sowie des Erhalts der Erwerbsfähigkeit. einrichtungen bieten umfangreiche Qualifi- Geringqualifizierter in den Arbeitsmarkt Vertriebs oder in der Unternehmensent- fung staatlich subventionierter Vorruhe- zierungsmaßnahmen für diese Zielgruppe bedarf es damit zunächst umfangreicher wicklung Fuß fassen können. Aber auch standsregelungen kommt der Beschäfti- Integration von Erwerbspersonen mit an. Dennoch wird eine stärkere Bemühung Qualifizierungsmaßnahmen, die vor allem die IT-Branche gehört zu den Branchen, gung älterer Arbeitnehmer eine neue Rolle Migrationshintergrund in den Arbeits- um diese Personengruppe von vielen durch die Bildungsinstitutionen der Region die sich besonders für Quereinsteiger zu. So wurde der Anteil der Berufstätigen markt Unter­ ehmen nicht als adäquates Mittel n zu tragen sind. eignen. Neben einer großen Aufgeschlos- unter den 55- bis 64-Jährigen allein in den In Zukunft wird das Arbeitskräfteangebot gegen den Fachkräftemangel erkannt senheit neuen Aufgaben gegenüber wird vergangenen zehn Jahren um 10 Prozent- an Personen mit Migrationshintergrund (vgl. Abb. 2). Rekrutierung von Quereinsteigern Quereinsteigern dabei vor allem eine hohe punkte auf 48 % erhöht. (im Weiteren der Einfachheit halber als Im Zuge des drohenden Fachkräfteman- Lernbereitschaft abverlangt. „Ausländer“ bezeichnet) in Deutschland Befähigung Geringqualifizierter gels ist damit zu rechnen, dass KMU in Einen wesentlichen Einfluss auf die Er­ kräftig steigen, weil die Altersgruppen der Die Erwerbsbeteiligung Geringqualifi- Zukunft auch vermehrt Quereinsteiger werbs­ eteiligung Älterer hat die Qualifi­ b unter 15-Jährigen in diesen Bevölkerungs- zierter ist in Deutschland sehr schwach – qualifizierte Berufsfremde – für die kation. Vor allem Akademiker sind auch gruppen deutlich stärker besetzt sind als ausgeprägt: Nur jeder Dritte im erwerbs- Besetzung offener Stellen in Betracht im höheren Alter häufiger noch berufs- bei der Gesamtbevölkerung. Im Gegen- fähigen Alter ohne Berufsabschluss steht ziehen. Zumindest nimmt die Offenheit tätig, während Geringerqualifizierte zug dazu ist jedoch zu beobachten, dass im Berufsleben. Auch künftig ist vor dem gegenüber dieser Zielgruppe merklich zu. 16 17
  • 10. 3* Strategische Ansatzpunkte zur Bewälti- gung des drohenden Fachkräftemangels 3.1 Ansätze für Unternehmen Die sich abzeichnende Angebotsverknap­ triebes ein grundlegendes Erfordernis, um erforderlich? Sind neue Qualifikationsanfor- pung hochqualifizierter Arbeitskräfte den Einsatz unterschiedlichster Maßnah- derungen durch die internen Mitarbeiter Abb. 4 Strategiefelder im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte stellt die kleinen und mittelständischen men in Unternehmen planen zu können. zu leisten oder ist eine Anwerbung etwa Wiedereingliederung von Frauen Unternehmen in der Region Hannover von Hochschulabsolventen anzustreben? in den Arbeitsmarkt nach einer vor umfassende Herausforderungen. Um Den ermittelten Unternehmensstrukturen Diese und zahlreiche weitere personalpo- Familien­ hase p dem Problem frühzeitig zu begegnen, gilt es im Zuge einer strategischen Perso- litische Fragen gilt es im Rahmen der stra- J Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen sind vielfältige Strategien zu entwickeln. nalplanung den kurz-, mittel- und langfri- tegischen Personalplanung frühzeitig zu Durch einen oft langjährigen Ausstieg Neben der Etablierung einer betrieblichen stigen Fachkräftebedarf gegenüberzustel- diskutieren, um den Maßnahmenkatalog Wettbewerb um Fachkräfte aus dem Beruf erfordert die Wieder- Personalpolitik, die am vordringlichsten len. Welche Qualifikationen scheiden wann für die einzelnen Strategiefelder möglichst eingliederung in der Regel berufsspe- ist, geht es vor allem um Fragen, wie die aus dem Betrieb aus? Welche Übergangs- effizient umsetzen zu können. Für strate- zifische Qualifizierungsmaßnahmen. Ansprache unterschiedlicher Erwerbs- zeiträume sind bei der Einarbeitung neuer gische Maßnahmen zur Vorbeugung eines Sofern diese nicht innerhalb betrieb- Qualifizierung Ausbildung fähigengruppen erfolgen kann, welche Mitarbeiter zu berücksichtigen, welche Fachkräftemangels spielen die KMU in der licher Schulungen zu erbringen sind, ist Bindung Akquise Maßnahmen zur Akquirierung von jungen zusätzlichen Qualifikationen sind im Zuge Region Hannover als operative Ebene eine von den KMU eine enge Kooperation Nachwuchskräften geeignet sind und der Innovationstätigkeit des Unternehmens zentrale Rolle. mit Bildungs- und Qualifizierungsein- welche Anstrengungen Unternehmen bei richtungen und der Arbeitsagentur der internen Qualifizierung verfolgen kön- Abb. 3 Strategische Personalentwicklung anzustreben. nen. Nicht zuletzt geht es im Strategiefeld Strategische Personalentwicklung Mitarbeiterbindung um die Frage, wie die Status Quo Bedarf J Mentorprogramme Abwanderung von Mitarbeitern reduziert Quelle: Entwurf Nord/LB In der Wiedereingliederungsphase kann und die Beschäftigungsfähigkeit erhalten den Frauen ein Mentor aus dem Betrieb Analyse der innerbetrieblichen werden kann. an die Seite gestellt werden, der sie in Altersstruktur Ermittlung/Abschätzung mittel- und langfristiger die neuen Aufgaben einarbeitet und Den Sockel, auf dem die dargestellten Personal- und Qualifikationsbedarfe (1) Akquise unterscheiden ist zwischen Maßnahmen, Informationen über innerbetriebliche Analyse der innerbetrieblichen Strategien fußen, bildet eine strategische die auf die Wiedereingliederung von Abläufe vermittelt. Qualifikationsstruktur Personalplanung. Für eine zielorientierte Erwerbsbeteiligung von Frauen nach einer Familienphase abzielen, Anwendung von Maßnahmen gegen den Frauen sowie Ansätzen, die die Vereinbarkeit von J Flexible Übergangsregelungen absehbaren Fachkräftemangel bedarf es Familie und Beruf begünstigen. Da ein Der Wiedereinstieg nach der Familien- zunächst einer detaillierten Ermittlung Der Erwerbsbeteiligung von Frauen kommt Mangel an qualifizierten Mitarbeitern vor phase bringt innerhalb der Familien- von Strukturen. Neben einer Analyse der Maßnahmenentwicklung im Zuge der demographischen Entwick- allem in technischen Berufen zu erwarten strukturen häufig umfangreiche Orga- Altersstruktur der Belegschaft und deren (zur Deckung mittel-/langfristiger Bedarfe) z. B. Ausbildung, lung eine steigende Bedeutung zu. Den ist, fällt den Betrieben die Aufgabe zu, für nisationsumstellungen mit sich. In der Qualifizierungsmaßnahmen, Laufbahnplanungen, Wissensmanagement Projektion in die Zukunft ist eine Untersu- Betrieben stehen dazu sehr differenzierte diese Berufsbilder künftig vermehrt auch Anfangsphase kann daher eine flexible chung der Qualifikationsstruktur des Be- Quelle: Entwurf Nord/LB Handlungsansätze zur Verfügung. Zu weibliches Personal zu gewinnen. Übergangsregelung sehr hilfreich sein. 18 19
  • 11. 3* Vereinbarkeit von Familie und Beruf die relevanten Berufsfelder jedoch Wiedereingliederung von älteren einheiten. Die Palette der Maßnahmen Erwerbsbeteiligung von Sensibilisierung J Flexible Arbeitszeitmodelle zielgruppenspezifischer informiert Arbeitskräften für KMU reicht dabei von der Organisati- Mitbürgern mit Migrations- J Information über die Bedeutung der Um familiären Interessen Rechnung zu werden. Neben der Präsentation der J Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen on betriebsinterner Kurse über die Über- hintergrund Erwerbsbeteiligung tragen, gilt es flexible Arbeitszeitmodel- KMU etwa im Rahmen des alljährlich Die Wiedereingliederung älterer Arbeit- nahme von Kosten für außerbetriebliche Der Anteil der Jugendlichen mit le zu entwickeln, damit Eltern Familien- stattfindenden „Zukunftstages” (ehemals nehmer in den Arbeitsmarkt erfordert Angebote bis hin zu der Einräumung Mit Blick auf die Erwerbsbeteiligung von Migrationshintergrund, die über eine und Berufsarbeit vereinbaren können. „Girls’Day”) sollten die Unternehmen spezifische Qualifikationsmaßnahmen. von Zeitbudgets zur Teilnahme an ent- Mitbürgern mit Migrationshintergrund abgeschlossene Berufsausbildung Die Einführung von Arbeitszeitkonten ihre Praktikantensuche stärker auf junge Sofern diese nicht innerhalb betrieb- sprechenden Angeboten. ist zwischen der Anwerbung bereits in verfügen, ist vergleichsweise geringer sowie die Flexibilisierung des Arbeits- Frauen abstellen. Die Initiative „MINT4 licher Schulungen erbracht werden kön- Deutschland lebender Ausländer (bzw. als unter den deutschen Jugendlichen. ortes (Einrichtung von Home Offices) Zukunft schaffen” bietet den Unter- nen, ist eine enge Kooperation mit Bil- Für die gesundheitsverträgliche Arbeits- deutscher Bürger mit Migrationshinter- Die Gewinnung und Integration von schafft die Möglichkeit, der beruflichen nehmen eine Plattform dafür, sie stellt dungs- und Qualifizierungseinrichtungen platzgestaltung bieten Krankenkassen, grund) und der Akquise neuer Mitarbeiter ausländischen Arbeitskräften setzt dem- Tätigkeit parallel zu Aufgaben in der Projekte vor und vermittelt Kontakte zu und der Arbeitsagentur anzustreben. Kammern und Berufsverbände Bera- aus dem Ausland zu unterscheiden. Der nach bereits bei der Sensibilisierung der Familie (Kinderbetreuung, Betreuung anderen Unternehmen. Als Berufsori- tungsangebote für KMU an. letztgenannte Ansatz ist unter zuwande- Jugendlichen für die Notwendigkeit und pflegebedürftiger Angehöriger) nachzu- entierungsprojekte an die Zielgruppe J Erschließung neuer Beschäftigungs- rungspolitischen Aspekten zu diskutieren Bedeutung des Erwerbs von Qualifi- gehen. Schülerinnen richten sich außerdem die möglichkeiten J Teamarbeit und wird daher hier nicht weiter berück- kationen an. KMU sind gefordert, in Projekte der Region Hannover „Girls go Insbesondere in Berufen, die durch Das Erfahrungswissen älterer Arbeit- sichtig. Kooperation mit Schulen und Berufs- J Unterstützung bei der Kinderbetreuung MINT” und „Tec Act – Wege zu Naturwis- körperliche Anstrengungen geprägt nehmer ist ein wichtiges Potenzial, das schulen die ausländischen Jugendlichen Eine stärkere Erwerbsbeteiligung von senschaft und Technik” in Kooperation sind, gestaltet sich eine Wiedereinglie- es zu erhalten gilt, um die Innovations­ An dieser Stelle werden Ansätze zur bereits während der Schulzeit für eine Frauen ist besonders in den Betrieben mit hannoverimpuls Ausbildung e.V. und derung von älteren Arbeitnehmern in fähigkeit von Unternehmen zu sichern. Erwerbsbeteiligung derjenigen Mitbürger Ausbildung im Betrieb zu gewinnen. möglich, die Frauen Unterstützung bei der RubiCon GmbH. der Regel schwierig. Aufgabe der KMU Insbesondere in Berufen, die durch mit Migrationshintergrund dargestellt, die Der Maßnahmenkatalog reicht von der Organisation der Kinderbetreuung ist es daher, innerhalb der Betriebe starke körperliche Arbeit geprägt sind, bereits über einen gesicherten Aufent- der Präsentation der Unternehmen in bieten. Hier gibt es vielfältige Ansätze, Erwerbsbeteiligung älterer neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu scheiden zahlreiche Arbeitskräfte haltsstatus verfügen. den Schulen über das Angebot von die von der Einrichtung eines Betriebs- Arbeitnehmer erschließen, die für Ältere geeignet sind frühzeitig aus dem Berufsleben aus. Um Berufspraktika bis hin zur Förderung von kindergartens in größeren KMU bis und auf deren Berufserfahrung aufbau- dem Abfluss von Fachwissen und dem Die Erwerbsbeteiligung ausländischer Studienplätzen und Hochschulabschlüs- hin zum Erwerb von Belegplätzen in Eine Vielzahl der KMU in der Region en (z. B. administrative Tätigkeiten oder Mangel an Arbeitskräften vorzubeugen, Mitbürger bietet ein sehr hoch einzuschät- sen für junge Migranten. öffentlichen Kindergärten reichen. Hannover zieht eine gezielte Anwerbung als Ausbilder). ist in diesen Berufsgruppen die Bildung zendes Potenzial. Vor allem zahlreiche älterer Arbeitnehmer in Betracht. Um von Arbeitsteams anzustreben. Jugendliche mit Migrationshintergrund Einbindung in den Arbeitsmarkt Gewinnung von Frauen für technische deren Erwerbsbeteiligung zu erhöhen, sind Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit verfügen nicht über eine formale Be- J Spezifische Qualifizierungsmaßnahmen Berufe die Unternehmen gefordert, Maßnahmen J Gesundheitsförderung Diese Teams aus jüngeren und älteren rufsausbildung. Hier sind Sensibilisie- Auch die Integration ausländischer J Praktikumsangebote zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit zu Zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Arbeitskräften schaffen eine wesentliche rungsmaßnahmen für die Bedeutung der Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt Bereits frühzeitig sollten junge Mäd- initiieren. Daneben sind von den Betrieben älterer Arbeitnehmer sind frühzeitig Basis für die Weitergabe von Wissen Berufsausbildung zu initiieren. Darüber erfordert spezifische Qualifikations- chen für eine Ausbildung in technischen Maßnahmen mit dem Ziel der Wieder- Maßnahmen der Gesundheitsförderung und dienen aufgrund der Entlastung von hinaus sind Maßnahmen zur Integration maßnahmen. Insbesondere vor dem und naturwissenschaftlichen Fächern eingliederung älterer Arbeitskräfte in das zu initiieren, wie etwa das Angebot von älteren Arbeitnehmern nicht zuletzt auch ausländischer Mitbürger in die Betriebe zu Hintergrund oft fehlender Sprachkennt- gewonnen werden. Hierzu muss über Berufsleben zu verfolgen. Gesundheitsschulungen oder Trainings- der längeren Teilhabe am Berufsleben. entwickeln. nisse ist zunächst eine Unterstützung 20 21 4) MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
  • 12. 3* bei der Durchführung von Sprachkursen stärker auf das Erwerbspersonenpoten- fische Einarbeitung in Form von Teamar- sollten noch gezielter als Kommunika- mensnetzwerke auch geeignet, die in den Unternehmen und der parallelen (Vermittlung der Kurse, finanzielle Un- zial Geringerqualifizierter zurückgreifen beit geleistet werden. Erfahrungswis- tionsplattform für die eigenen Stärken Attraktivität des Standortes zu steigern. fachtheoretischen in den Berufsschulen terstützung, Zeitbudgets) zu empfehlen. müssen. Die Integration dieser Arbeitneh- sen langjähriger Mitarbeiter wird im genutzt werden (Darstellung von An­ - Mit einer gemeinsamen Darstellung der werden die Auszubildenden auf das künf- Dabei kann eine betriebsnahe Qualifi- mergruppe in den Arbeitsmarkt erfordert Rahmen einer solchen Teamarbeit an ge­ oten für Mitarbeiter, Qualifizie- b regionalen Bedeutung geht nicht zuletzt tige Berufsleben vorbereitet. kation durch Praktika effektiver sein als offensive Qualifizierungsmaßnahmen. geringer Qualifizierte weitergegeben. rungsmöglichkeiten, Erfolge/Auszeich- eine Imageverbesserung der Region eine rein schulische Fortbildung. nungen). Daneben können Jobmessen für Fachkräfte einher. Mit Hilfe von Die befragten KMU aus den wissensin- Arbeitsplatzrelevante Qualifizierung Attraktivitätssteigerung von – vor allem auch überregional – als Netzwerken ist eine Vermarktung der tensiven Branchen sehen die verstärkte J Begleitung des Berufseinstieges J Abstimmung der Qualifizierungs­ Standorten, Branchen und Platt­orm für die eigene Betriebsdar- f Region als wichtiger Standort innerhalb Ausbildung als ein zentrales Instrument Ausländische Arbeitskräfte kämpfen ansprüche Unternehmen stellung genutzt werden. einer Branche möglich. In der Praxis gegen Fachkräftemangel. Es kommt für nicht selten mit einer Schwellenangst Die Arbeitsagenturen und andere gelingt dies beispielsweise in Form Unternehmen darauf an, zukunftsorien­ gegenüber deutschen Behörden. Um Bildungseinrichtungen bieten umfang- Der Wettbewerb um kluge Köpfe ist nicht Attraktivität der Branche gemeinsamer Messeauftritte. tierte Berufsfelder zu entwickeln, die den Arbeitnehmern den Einstieg in das reiche Weiterbildungsmaßnahmen für zuletzt auch ein Wettbewerb der Regi- J Unterstützung von Imageinitiativen die duale Ausbildung für qualifizierte Berufsleben zu erleichtern, ist daher der An- und Ungelernte. Diese können von onen. So muss sich die Region Hanno- Ein Fachkräftemangel droht insbe- J Maßnahmen zur Steigerung der Stand- Bewerber attraktiv machen und einen Einsatz eines Mentors, der in die inner- KMU beispielsweise in Form von Prak- ver auch mit süddeutschen Standorten sondere Branchen, die sich durch ein ortattraktivität vielfältigen Einstieg in das lebenslange betrieblichen Abläufe einführt, notwen- tikumsangeboten unterstützt werden. messen, die als Studienorte und Arbeits- negatives Image auszeichnen, etwa Im Wettbewerb der Regionen um Lernen bieten. Daneben sind Maßnahmen dig. Aufgabe eines Mentors ist es auch, Zudem können Arbeitsagenturen, Kam- markt für Hochschulabsolventen eine hohe die im Rahmen der Studie betrachtete qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen umzusetzen, die darauf abzielen, unter- die neuen Kollegen bei der Erledigung mern und Verbände ihre Schulungspro- Attraktivität besitzen. Unternehmen in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft oder zunehmend weiche Standortfaktoren schiedlichen Zielgruppen einen Zugang zur von Behördengängen und Formalitäten gramme an die geforderten Qualifi- Region Hannover müssen daher besonde- Teile des Handwerks. Initiativen von an Bedeutung. Vor allem qualifizierte dualen Ausbildung zu schaffen. (u.a. Anerkennung von Qualifikationen, zierungen anpassen, wenn KMU ihre re Anstrengungen zur Attraktivitätssteige- Verbänden oder Innungen, die auf die Arbeitskräfte bevorzugen Standorte mit die im Ausland erworben wurden) zu spezifischen Qualifikationsansprüche rung unternehmen, nicht nur um Abwan- Attraktivierung einzelner Berufsbilder einer hohen Lebensqualität – mit einem Ausbau der dualen Ausbildung begleiten. frühzeitig an diese Träger kommunizie- derungen vorzubeugen, sondern auch, abzielen, sollten von KMU unterstützt hochwertigen Freizeit-, Bildungs- und J Anpassung des Ausbildungsangebots ren. Von Vorteil ist eine aktive Teilhabe um bei der Akquise neuer Mitarbeiter werden. Die Betriebe können sich durch Kulturangebot. Durch ihr Engagement an eigene Bedarfe Erwerbsbeteiligung von der Unternehmen an der Ausgestaltung punkten zu können. Neben der Darstellung die Kommunikation von Problemen der für Einrichtungen in der Region können KMU sollten ihr Ausbildungsangebot Geringerqualifizierten der Weiterbildungsangebote (Übernah- der eigenen unternehmerischen Stärken Mitarbeitergewinnung, aber auch von die Unternehmen zur Attraktivitätsstei- erweitern. Dabei geht es nicht in erster me von Dozentenaufgaben). bedarf es dabei auch der Begleitung von Erfolgen (Best-Practice-Beispiele) in gerung des Lebensumfelds potenzieller Linie darum, das Angebot aufzustocken, Während die Mehrzahl der Betriebe sich Maßnahmen, die die Standortattraktivität diese Initiativen einbringen. Mitarbeiter beitragen. sondern entsprechend den vorhan- vorstellen kann, im Zuge eines möglichen J Erleichterung des Einstiegs erhöhen oder das Image der eigenen denen Kapazitäten die eigene Ausbil- Fachkräftemangels künftig auf Berufser- Der Einstieg Geringerqualifizierter in Branche begünstigen. Standortattraktivität (2) Ausbildung dungsaktivität am mittel- bis langfri- fahrungen zu verzichten und vermehrt die Berufstätigkeit ist von KMU zu J Zusammenschluss zu Netzwerken stigen Personalbedarf auszurichten. Vor auch Quereinsteiger einzustellen, ist in erleichtern. In Frage kommt etwa die Unternehmensattraktivität Unternehmensnetzwerke sind mit Blick Duale Ausbildung dem Hintergrund des zunehmenden wissensintensiven Wirtschaftszweigen und arbeitsplatzrelevante Einarbeitung der J Darstellung der eigenen Stärken auf das Thema der demographischen Wettbewerbs um Fachkräfte dient die KMU die Bereitschaft, die Ansprüche an neuen Mitarbeiter zunächst im Rahmen Das Arbeitsangebot für hochqualifizierte Herausforderung als strategisches Die duale Ausbildung in Deutschland birgt vermehrte betriebsinterne Ausbildung formale Qualifizierungen zu reduzieren, von Praktika, die bereits seit einiger Fachkräfte gilt es in überregionalen Instrument zu verstehen. Neben der einen wesentlichen Vorteil gegenüber der neben der betriebsspezifischen Quali- sehr gering ausgeprägt. Dennoch werden Zeit von den Arbeitsagenturen gefördert sowie branchenspezifischen Medien zu gemeinsamen Bewältigung perso- rein schulischen Ausbildung: die Praxisnä- fikation auch der frühzeitigen Bindung KMU in der Region Hannover künftig auch werden. Überdies kann eine fachspezi- platzieren. Unternehmenshomepages nalpolitischer Fragen sind Unterneh- he. Durch die berufspraktische Ausbildung von Mitarbeitern. 22 23