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Univ.-Prof. Dr. Wilfried Sihn
Dipl.-Ing. Peter Schieder
Dipl.-Ing. Thomas Edtmayr
Produktions- und Qualitätsmanagement 1
PQ1-1 | Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 2
Produktions- und Qualitätsmanagement 1
Agenda der VO 330.159
PQ1-1 | Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
PQ1-2 | Grundlagen der Fertigungsorganisation
PQ1-3 | Arbeitsplanung / PPS
PQ1-4 | Lean Management
PQ1-5 | Ganzheitliches Qualitätsverständnis
PQ1-6 | Werkzeuge des Qualitätsmanagements
PQ1-7 | Grundlagen der Logistik
PQ1-8 | Betriebliches Innovations- & Verbesserungsmanagement
PQ1-9 | Digitale Transformation und Industrie 4.0
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 3
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Agenda | PQ1-1
 Definitionen und Begriffsabgrenzungen
 Produktion, Qualität, Management
 Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement
 Der Wertschöpfungsprozess
 Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren
 Grundlegende Kennzahlen
 Aktuelle Trends und Herausforderungen
 Megatrends verändern die Zukunft
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 4
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Definitionen und Begriffsabgrenzungen
 Management (als Funktion):
 „Tätigkeiten, die von Führungskräften in allen Bereichen der Unternehmung (…) in Erfüllung
ihrer Führungsaufgabe (Führung) zu erbringen sind. Häufig wird hier zwischen Planung
(Problem- und Aufgabendefinition, die Zielsetzung, die Alternativenplanung und die
Entscheidung), Realisierung (Organisation, Information, Kommunikation, Motivation der
Mitarbeiter und deren Koordination) und Kontrolle (z.B. Soll/Ist-Vergleich) differenziert.1“
 Produktion:
 „Produktion ist die Kombination von Gütern (Produktionsfaktoren) und Dienstleistungen zum
Erzeugen eines anderen Gutes (Produkt). Produktionsfaktoren sind Werkstoffe, menschliche
Arbeitskraft, Energie, Informationen und Betriebsmittel.“
 Anmerkung: es wird ein Mehrwert generiert Wertschöpfungsprozess
1 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon,
Stichwort: Management, online im Internet:
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/55279/management-
v8.html (29.8.2012)
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 9
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Agenda | PQ1-1
 Definitionen und Begriffsabgrenzungen
 Produktion, Qualität, Management
 Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement
 Der Wertschöpfungsprozess
 Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren
 Grundlegende Kennzahlen
 Aktuelle Trends und Herausforderungen
 Megatrends verändern die Zukunft
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 10
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Der Wertschöpfungsprozess
 Wertschöpfung:
 Transformation von Input (Produktionsfaktoren) in Output (materielles Gut/Produkt bzw.
Dienstleistung)
 Dabei wird ein Mehrwert generiert
Dienstleistung
Materielles Gut/
Produkt
Produktion
(Wertschöpfungsprozess)
Maschine
Material
Mensch
Information
Energie
Wertschöpfungsprozess
Input Output
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 13
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Organisation | Aufbau- und Ablauforganisation
 Aufbauorganisation
 Kennzeichnet die hierarchische Struktur eines Betriebes Instanzenzug (Befehlswege)
 Beispiele:
 Ablauforganisation
 Gibt Regeln vor, wie die Leistungserstellung in zeitlicher Reihenfolge abzulaufen hat
 Beispiele:
 Einstellung eines Abteilungsleiters
 Auftragsdurchlauf
Einliniensystem Mehrliniensystem Stabliniensystem
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 15
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Zielsetzungen
 Ebenen der Zielsetzung:
 Oberste Ebene: abstrakte Zielsetzung, z.B. Produktionskosten senken, Gewinne erzielen,
Kosten der Wertschöpfung minimieren, Wettbewerbsfähigkeit sichern/erhöhen,…
 Operative Ebene: konkrete Zielsetzung, z.B. Null-Fehler-Produktion
 Dilemma: Im „magischen Dreieck“ können max. 2 Ziele optimiert werden!
(Anm.: Zu Lasten des verbleibenden Ziels)
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 17
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Produktivität5
 Allgemein:
 Die Produktivität wird zur Bestimmung der Ergiebigkeit verwendet.
 Produktivität:
 Zähler des Quotienten Leistungen (z.B. Gesamtleistung, Wertschöpfung)
 Nenner des Quotienten der Faktoreinsatz (z.B. Gesamtaufwand, Arbeitskräfteaufwand)
 Die Produktivität repräsentiert somit eine „leistungsorientierte Ergiebigkeit“ eines
Wertschöpfungsprozesses:
 Teilproduktivitäten:
 Arbeitskräfteproduktivität (bezogen auf den Menschen)
 Betriebsmittelproduktivität (bezogen auf die Maschine)
 Werkstoffproduktivität (bezogen auf das Material)
5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts-
managements und der Zeitwirtschaft, 2010
Ergiebigkeit =
Output
Input
Produktivität =
Leistung
Faktoreinsatz
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 18
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Rentabilität5
 Allgemein:
 Die Rentabilität wird zur Bestimmung der Ergiebigkeit verwendet.
 Rentabilität:
 Zähler des Quotienten Finanzergebnis (z.B. Betriebsergebnis, Gewinn)
 Nenner des Quotienten der Kapitaleinsatz (z.B. Gesamtkapital, Eigenkapitel)
 Die Rentabilität repräsentiert somit eine „finanzorientierte Ergiebigkeit“ eines
Wertschöpfungsprozesses:
5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts-
managements und der Zeitwirtschaft, 2010
Ergiebigkeit =
Output
Input
Rentabilität =
Finanzergebnis
Kapitaleinsatz
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 19
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Wirtschaftlichkeitsprinzipien5
 Wirtschaftlichkeit:
 Verhältnis eines Outputs in Wertgrößen (Erlöse, Erträge...) zum Mitteleinsatz (Input) in
Wertgrößen (Kosten, Aufwendungen...).
 Je höher die Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung, desto höher ist die Wertschöpfung
bezogen auf den Wert des Inputs.
 Die Wirtschaftlichkeit drückt die monetär bewertete Ergiebigkeit einer wirtschaftlichen
Tätigkeit aus und ist somit eine „wertmäßige Produktivitätskennzahl“.
 Minimalprinzip:
 Angestrebten Output soll mit einem Minimum an Input erreicht werden.
 Maximalprinzip:
 Output soll bei gegebenem Input möglichst groß werden.
5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts-
managements und der Zeitwirtschaft, 2010
Wirtschaftlichkeit =
Zielerreichung Ausbringung, Leistung [€]
Kosten des Mitteleinsatzes[€]
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 20
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Effektivität und Effizienz5
 Allgemeines:
 Notwendige Überlegungen für Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität!
 Effektivität:
 Das Richtige tun („doing the right things“).
 Frage: Wird der richtige Wertschöpfungsprozess betrieben? (z.B. „Wird das Richtige
gearbeitet?“)
 Effizienz:
 Etwas richtig tun („doing things right“)
 Frage: Wird der Wertschöpfungsprozess richtig betrieben? („Wird richtig gearbeitet?“)
 Produktivitätsparadoxon:
 Bsp.: vorhandene Maschinen maximal auslasten und minimale Bearbeitungszeiten anstreben
 Fehleranfälligkeit der Produkte steigt bzw. unverkäufliche Ware wird auf Lager produziert
 effizient aber nicht effektiv!!
5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts-
managements und der Zeitwirtschaft, 2010
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 21
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Grundlegende Kennzahlen | Qualitätskennzahlen
 Parts per million (ppm)
 Anzahl defekter Bauteile [Stück]
 Fehlerrate in der Qualitätskontrolle
 z.B. Automobilindustrie: Vorgaben an Zulieferer max. 20 ppm
 Mean Time Between Failure (MTBF)
 Mittlerer Ausfallabstand [Zeit]
 Maß für die Anlagenverfügbarkeit
 Anzahl der realisierten Verbesserungsvorschläge pro Jahr
 Erfolgreiche Unternehmen nutzen das Potential der Mitarbeiter
 z.B. KVP, Ideenmanagement, Qualitätszirkel, etc.
 Prozessfähigkeitskennwerte (Cp, CpK)
 Kennzahlen zur statistischen Bewertung der Produktionsparameter
 Etc.
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 22
Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
Agenda | PQ1-1
 Definitionen und Begriffsabgrenzungen
 Produktion, Qualität, Management
 Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement
 Der Wertschöpfungsprozess
 Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren
 Grundlegende Kennzahlen
 Aktuelle Trends und Herausforderungen
 Megatrends verändern die Zukunft
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 23
Megatrends verändern die Zukunft
Urbanisierung
Digitalisierung
Globalisierung
Klimawandel
New Work
Demographischer Wandel
Sicherheit
Ressourcenknappheit
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 24
Urbanisierung
Rise of Megacities
2030 wird
der Weltbevölkerung in
Städten leben.
60%
Quelle: http://geographylaunchpad.weebly.com/global-megaci ies.html
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 26
Megatrends verändern die Zukunft
Urbanisierung
Digitalisierung
Globalisierung
Klimawandel
New Work
Demographischer Wandel
Sicherheit
Ressourcenknappheit
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 27
Demographischer Wandel
Wachsender Anteil der Bevölkerung 65+
Quelle: in Anlehnung an Toastmann; World population prospect: The 2015 revision, UN
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 29
Megatrends verändern die Zukunft
Urbanisierung
Digitalisierung
Globalisierung
Klimawandel
New Work
Demographischer Wandel
Sicherheit
Ressourcenknappheit
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 31
Megatrends verändern die Zukunft
Urbanisierung
Digitalisierung
Globalisierung
Klimawandel
New Work
Demographischer Wandel
Sicherheit
Ressourcenknappheit
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 43
5 Domäne der Digitalisierung – Innovation
Die Digitalisierung als Innovationstreiber und Innovationsbeschleuniger
Kerntechnologien entwickeln sich exponentiell. Im digitalen Zeitalter kann
ein Individum eine Innovation kreieren die einen gesamten Konzern
disruptieren kann. - Stefan Liske CEO PCH INNOVATIONS
„
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 44
Smart Factory von Audi
Industrie 4.0 – Bewusst über die gesamte Wertschöpfungskette
Produktions- und
Qualitätsmanagement 1 47
5 Domäne der Digitalisierung – Value
Luftloser Reifen aus dem 3D-Drucker
Univ.-Prof. Dr. Wilfried Sihn
Dipl.-Ing. Peter Schieder
Dipl.-Ing. Thomas Edtmayr
Nächste Vorlesungseinheit:
11.10.2017 10:00 - 11:30 Uhr FH Hörsaal 1

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PQ1-1_Grundlagen des PQM WS2017_nometadata.pdf

  • 1. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Sihn Dipl.-Ing. Peter Schieder Dipl.-Ing. Thomas Edtmayr Produktions- und Qualitätsmanagement 1 PQ1-1 | Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement
  • 2. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 2 Produktions- und Qualitätsmanagement 1 Agenda der VO 330.159 PQ1-1 | Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement PQ1-2 | Grundlagen der Fertigungsorganisation PQ1-3 | Arbeitsplanung / PPS PQ1-4 | Lean Management PQ1-5 | Ganzheitliches Qualitätsverständnis PQ1-6 | Werkzeuge des Qualitätsmanagements PQ1-7 | Grundlagen der Logistik PQ1-8 | Betriebliches Innovations- & Verbesserungsmanagement PQ1-9 | Digitale Transformation und Industrie 4.0
  • 3. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 3 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Agenda | PQ1-1  Definitionen und Begriffsabgrenzungen  Produktion, Qualität, Management  Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement  Der Wertschöpfungsprozess  Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren  Grundlegende Kennzahlen  Aktuelle Trends und Herausforderungen  Megatrends verändern die Zukunft
  • 4. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 4 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Definitionen und Begriffsabgrenzungen  Management (als Funktion):  „Tätigkeiten, die von Führungskräften in allen Bereichen der Unternehmung (…) in Erfüllung ihrer Führungsaufgabe (Führung) zu erbringen sind. Häufig wird hier zwischen Planung (Problem- und Aufgabendefinition, die Zielsetzung, die Alternativenplanung und die Entscheidung), Realisierung (Organisation, Information, Kommunikation, Motivation der Mitarbeiter und deren Koordination) und Kontrolle (z.B. Soll/Ist-Vergleich) differenziert.1“  Produktion:  „Produktion ist die Kombination von Gütern (Produktionsfaktoren) und Dienstleistungen zum Erzeugen eines anderen Gutes (Produkt). Produktionsfaktoren sind Werkstoffe, menschliche Arbeitskraft, Energie, Informationen und Betriebsmittel.“  Anmerkung: es wird ein Mehrwert generiert Wertschöpfungsprozess 1 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Management, online im Internet: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/55279/management- v8.html (29.8.2012)
  • 5.
  • 6.
  • 7.
  • 8.
  • 9. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 9 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Agenda | PQ1-1  Definitionen und Begriffsabgrenzungen  Produktion, Qualität, Management  Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement  Der Wertschöpfungsprozess  Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren  Grundlegende Kennzahlen  Aktuelle Trends und Herausforderungen  Megatrends verändern die Zukunft
  • 10. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 10 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Der Wertschöpfungsprozess  Wertschöpfung:  Transformation von Input (Produktionsfaktoren) in Output (materielles Gut/Produkt bzw. Dienstleistung)  Dabei wird ein Mehrwert generiert Dienstleistung Materielles Gut/ Produkt Produktion (Wertschöpfungsprozess) Maschine Material Mensch Information Energie Wertschöpfungsprozess Input Output
  • 11.
  • 12.
  • 13. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 13 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Organisation | Aufbau- und Ablauforganisation  Aufbauorganisation  Kennzeichnet die hierarchische Struktur eines Betriebes Instanzenzug (Befehlswege)  Beispiele:  Ablauforganisation  Gibt Regeln vor, wie die Leistungserstellung in zeitlicher Reihenfolge abzulaufen hat  Beispiele:  Einstellung eines Abteilungsleiters  Auftragsdurchlauf Einliniensystem Mehrliniensystem Stabliniensystem
  • 14.
  • 15. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 15 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Zielsetzungen  Ebenen der Zielsetzung:  Oberste Ebene: abstrakte Zielsetzung, z.B. Produktionskosten senken, Gewinne erzielen, Kosten der Wertschöpfung minimieren, Wettbewerbsfähigkeit sichern/erhöhen,…  Operative Ebene: konkrete Zielsetzung, z.B. Null-Fehler-Produktion  Dilemma: Im „magischen Dreieck“ können max. 2 Ziele optimiert werden! (Anm.: Zu Lasten des verbleibenden Ziels)
  • 16.
  • 17. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 17 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Produktivität5  Allgemein:  Die Produktivität wird zur Bestimmung der Ergiebigkeit verwendet.  Produktivität:  Zähler des Quotienten Leistungen (z.B. Gesamtleistung, Wertschöpfung)  Nenner des Quotienten der Faktoreinsatz (z.B. Gesamtaufwand, Arbeitskräfteaufwand)  Die Produktivität repräsentiert somit eine „leistungsorientierte Ergiebigkeit“ eines Wertschöpfungsprozesses:  Teilproduktivitäten:  Arbeitskräfteproduktivität (bezogen auf den Menschen)  Betriebsmittelproduktivität (bezogen auf die Maschine)  Werkstoffproduktivität (bezogen auf das Material) 5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts- managements und der Zeitwirtschaft, 2010 Ergiebigkeit = Output Input Produktivität = Leistung Faktoreinsatz
  • 18. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 18 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Rentabilität5  Allgemein:  Die Rentabilität wird zur Bestimmung der Ergiebigkeit verwendet.  Rentabilität:  Zähler des Quotienten Finanzergebnis (z.B. Betriebsergebnis, Gewinn)  Nenner des Quotienten der Kapitaleinsatz (z.B. Gesamtkapital, Eigenkapitel)  Die Rentabilität repräsentiert somit eine „finanzorientierte Ergiebigkeit“ eines Wertschöpfungsprozesses: 5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts- managements und der Zeitwirtschaft, 2010 Ergiebigkeit = Output Input Rentabilität = Finanzergebnis Kapitaleinsatz
  • 19. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 19 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Wirtschaftlichkeitsprinzipien5  Wirtschaftlichkeit:  Verhältnis eines Outputs in Wertgrößen (Erlöse, Erträge...) zum Mitteleinsatz (Input) in Wertgrößen (Kosten, Aufwendungen...).  Je höher die Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung, desto höher ist die Wertschöpfung bezogen auf den Wert des Inputs.  Die Wirtschaftlichkeit drückt die monetär bewertete Ergiebigkeit einer wirtschaftlichen Tätigkeit aus und ist somit eine „wertmäßige Produktivitätskennzahl“.  Minimalprinzip:  Angestrebten Output soll mit einem Minimum an Input erreicht werden.  Maximalprinzip:  Output soll bei gegebenem Input möglichst groß werden. 5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts- managements und der Zeitwirtschaft, 2010 Wirtschaftlichkeit = Zielerreichung Ausbringung, Leistung [€] Kosten des Mitteleinsatzes[€]
  • 20. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 20 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Effektivität und Effizienz5  Allgemeines:  Notwendige Überlegungen für Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität!  Effektivität:  Das Richtige tun („doing the right things“).  Frage: Wird der richtige Wertschöpfungsprozess betrieben? (z.B. „Wird das Richtige gearbeitet?“)  Effizienz:  Etwas richtig tun („doing things right“)  Frage: Wird der Wertschöpfungsprozess richtig betrieben? („Wird richtig gearbeitet?“)  Produktivitätsparadoxon:  Bsp.: vorhandene Maschinen maximal auslasten und minimale Bearbeitungszeiten anstreben  Fehleranfälligkeit der Produkte steigt bzw. unverkäufliche Ware wird auf Lager produziert  effizient aber nicht effektiv!! 5 Kuhlang: Grundlagen des Produktivitäts- managements und der Zeitwirtschaft, 2010
  • 21. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 21 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Grundlegende Kennzahlen | Qualitätskennzahlen  Parts per million (ppm)  Anzahl defekter Bauteile [Stück]  Fehlerrate in der Qualitätskontrolle  z.B. Automobilindustrie: Vorgaben an Zulieferer max. 20 ppm  Mean Time Between Failure (MTBF)  Mittlerer Ausfallabstand [Zeit]  Maß für die Anlagenverfügbarkeit  Anzahl der realisierten Verbesserungsvorschläge pro Jahr  Erfolgreiche Unternehmen nutzen das Potential der Mitarbeiter  z.B. KVP, Ideenmanagement, Qualitätszirkel, etc.  Prozessfähigkeitskennwerte (Cp, CpK)  Kennzahlen zur statistischen Bewertung der Produktionsparameter  Etc.
  • 22. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 22 Einführung in das Produktions- und Qualitätsmanagement Agenda | PQ1-1  Definitionen und Begriffsabgrenzungen  Produktion, Qualität, Management  Historische Entwicklungen im Produktions- und Qualitätsmanagement  Der Wertschöpfungsprozess  Organisation: Aufbau- und Ablauforganisation, Einflussfaktoren  Grundlegende Kennzahlen  Aktuelle Trends und Herausforderungen  Megatrends verändern die Zukunft
  • 23. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 23 Megatrends verändern die Zukunft Urbanisierung Digitalisierung Globalisierung Klimawandel New Work Demographischer Wandel Sicherheit Ressourcenknappheit
  • 24. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 24 Urbanisierung Rise of Megacities 2030 wird der Weltbevölkerung in Städten leben. 60% Quelle: http://geographylaunchpad.weebly.com/global-megaci ies.html
  • 25.
  • 26. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 26 Megatrends verändern die Zukunft Urbanisierung Digitalisierung Globalisierung Klimawandel New Work Demographischer Wandel Sicherheit Ressourcenknappheit
  • 27. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 27 Demographischer Wandel Wachsender Anteil der Bevölkerung 65+ Quelle: in Anlehnung an Toastmann; World population prospect: The 2015 revision, UN
  • 28.
  • 29. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 29 Megatrends verändern die Zukunft Urbanisierung Digitalisierung Globalisierung Klimawandel New Work Demographischer Wandel Sicherheit Ressourcenknappheit
  • 30.
  • 31. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 31 Megatrends verändern die Zukunft Urbanisierung Digitalisierung Globalisierung Klimawandel New Work Demographischer Wandel Sicherheit Ressourcenknappheit
  • 32.
  • 33.
  • 34.
  • 35.
  • 36.
  • 37.
  • 38.
  • 39.
  • 40.
  • 41.
  • 42.
  • 43. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 43 5 Domäne der Digitalisierung – Innovation Die Digitalisierung als Innovationstreiber und Innovationsbeschleuniger Kerntechnologien entwickeln sich exponentiell. Im digitalen Zeitalter kann ein Individum eine Innovation kreieren die einen gesamten Konzern disruptieren kann. - Stefan Liske CEO PCH INNOVATIONS „
  • 44. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 44 Smart Factory von Audi Industrie 4.0 – Bewusst über die gesamte Wertschöpfungskette
  • 45.
  • 46.
  • 47. Produktions- und Qualitätsmanagement 1 47 5 Domäne der Digitalisierung – Value Luftloser Reifen aus dem 3D-Drucker
  • 48.
  • 49. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Sihn Dipl.-Ing. Peter Schieder Dipl.-Ing. Thomas Edtmayr Nächste Vorlesungseinheit: 11.10.2017 10:00 - 11:30 Uhr FH Hörsaal 1