50.103 Dermatologie. Dermatologie,Teil 3. Medikamente in der Derma. Dermatologische Grund- Erkrankungen. Zoonosen in der Dermatologie.Gutartige und bösartige Hauttumore in der Dermatologie.
Dermatologische Grunderkrankungen. Zoonosen in der Dermatologie.
Gutartige und bösartige Hauttumore in der Dermatologie.Dermatologie und Hautscreening. Effloreszenzen und Exanthem.Pilzbefall und segmentaler Herpes.Therapie bei Warzen. Angioneurotisches Ödem.
Weitergabeskript.
24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
50.103 Dermatologie. Dermatologie,Teil 3. Medikamente in der Derma. Dermatologische Grund- Erkrankungen. Zoonosen in der Dermatologie.Gutartige und bösartige Hauttumore in der Dermatologie.
4. Griseofulvin
• Likuden®
• I: schwerer Fadenpilzbefall z.B. Nägel
• lokal, systemisch
• NW: ZNS-Störungen (Kopfschmerzen,
Schwindel, Unruhe)
• zuverlässige Empfängnisverhütung bei
Frauen bis 1 Monat
• bei Männern bis 6 Monate nach
Therapieende
5. Itraconazol
• Sempera®
• I: schwere Dermatomykosen, Candidose,
Aspergillose, Kryptokokkenmeningitis
• systemisch
• NW: Kopfschmerzen, Benommenheit, Allergie
• Einnahme von Antazida, H2-Blockern wegen
möglicher Resorptionsminderung ≥ 2 Std. nach
Einnahme von Itraconazol, außerdem in diesen
Fällen Einnahme von Itraconazol mit Cola-
Getränk
6. Ketoconazol
• Nizoral®
• I: Schwere Haut-, Organ- und
Systemmykosen durch verschiedene Pilze
• lokal, systemisch
• NW: Hauterscheinungen, Kopfschmerzen,
Haarausfall
8. Terbinafin
• Lamisil®
• I: schwerer Fadenpilzbefall der Haut,
Schleimhäute oder Nägel, Candida-
infektionen
• lokal, systemisch
• NW: Hauterscheinungen, Geschmacks-
störungen
• Wechselwirkungen z.B. mit oralen
Kontrazeptiva („Pille”)
9. Orale Antimykotika
• Alle oral gegebenen Arzneimittel haben als
Nebenwirkung gastrointestinale
Symptome :
• Übelkeit
• Erbrechen
• Durchfall
• Leberfunktionsstörungen
10. Candidose
• Kandidose, Candida-Mykose, Candidiasis,
Soor
• meist lokale Pilzinfektion der Haut- und
Schleimhaut
• 90 % Hefepilz Candida albicans
(= weißer Pilz)
• 10 % andere Hefen
11. Symptome
• Mundsoor: weißliche, meist abwischbare
Beläge auf geröteter Schleimhaut
• Schleimhaut kann auch bluten und ulzerieren
• Speiseröhrensoor: Schmerzen beim
Schlucken, immer bei AIDS-Patienten
• Vaginalsoor: Scheidenausfluss (Fluor) und
Jucken im Genitalbereich
12. Symptome
• Begünstigende Faktoren: Schwangerschaft,
„Pilleneinnahme” und Antibiotika
• Candidose der Atemwege: Husten und
Auswurf, Gefahr einer systemischen
Beteiligung mit Soorpneumonie
• Harnröhren- oder Harnblasenentzündung:
Beschwerden wie andere Harnblasen-
entzündungen: Brennen beim Wasserlassen,
Juckreiz, häufiger Harndrang
• Nierenbeteiligung mit dem Bild einer Nieren-
beckenentzündung
16. Pilzkultur von Candida albicans mit den typischen
weißen („albicans”), rundlichen Kolonien
17. Behandlung
• lokal: Antimykotika (Nystatin, Moronal®)
• oral: nicht resorbierbare Arzneimittel behandeln
auch den Ösophagus- und Darmsoor oder
verhindern ständige, vom Darm ausgehende
Scheideninfektionen
• Prophylaxe: AIDS-Patienten, Diabetiker oder
Tumorpatienten
19. Skabies (Krätze)
• Durch die Krätzemilbe hervorgerufene, ansteckende Hauterkrankung
mit starkem Juckreiz.
• Entwicklungszyklus und Übertragung
• Mensch einziger Wirt der Krätzemilbe
• Paarung von Männchen und Weibchen findet auf der Hautoberfläche statt.
• Männchen sterben, Weibchen graben sich die in die Epidermis ein.
• Am Ende des Milbenganges (Milbenhügel) bleibt das Weibchen sitzen und
legt täglich 2 - 3 Eier, bis es nach wenigen Wochen stirbt.
• Aus den Eiern entwickeln sich zunächst die Larven und dann die Nymphen,
die zusammen mit den Männchen auf der Haut in Mulden unter den
Hornschuppen leben.
• Nach etwa drei Wochen sind die Milben geschlechtsreif, und der Zyklus
beginnt erneut.
• Außerhalb der Hornschicht können Milben ca. 2 - 3 Tage überleben.
• Übertragen werden die Milben in der Regel durch direkten Körperkontakt, in
Ausnahmefällen auch durch benutzte Bettwäsche oder Kleidungsstücke.
26. Diagnostik
• - evtl. mit Lupe - nach Milbengängen und
Milben suchen
• mikroskopisch: mit Kanüle aus Milbenhügel
herausholen
• Tesafilmabriss
27. Behandlungsstrategie
• äußerlich: Antiparasitikum (Hexachlorcyclohexan,
Jacutin®)
• KI: Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit
• Benzylbenzoat (Antiscabiosum Mago®) oder
Schwefelanwendung
• 3 Tage täglich einmal
• Juckreiz: Antihistaminika
• skabiesbedingte Ekzem: Kortikoidsalben (Dermatop®)
• Alle Kontaktpersonen müssen untersucht und beim
geringsten Verdacht mitbehandelt werden.
28. Pedikulose
• Erkrankungen durch Läuse, Kopflaus,
Filzlaus und Kleiderlaus
• Häufigkeit nimmt zu
• Läuse übertragen Krankheiten
• Rückfallfieber durch Borrelien
• Fleckfieber
• Fünftagefieber durch Rickettsien
29. Entwicklungszyklus und
Übertragung
• befruchtete Weibchen kleben 150 - 300 Eier, die
Nissen, mit einem wasserunlöslichen Kitt an die Kopf-
oder Schamhaare (Kopf-, Filzlaus) oder in die
Kleidersäume (Kleiderlaus)
• nach 8 Tagen schlüpfen die Larven
• nach 2 - 3 Wochen sind sie geschlechtsreif
• Läuse ernähren sich vom Blut ihres Wirtes
• Ohne Blut halten sie es nur wenige Tage aus.
• werden meist durch direkten (Körper)Kontakt, über
Kleidung, Bettwäsche oder gemeinsam benutzte
Utensilien (z.B. Kämme) übertragen
30. Erscheinungsbild
• Kopfläuse besonders hinter den Ohren
• Läusebisse führen zu hochroten,
quaddelähnlichen Papeln, die aufgrund des
Läusespeichels stark jucken
• durch Kratzen entstehen Hautwunden und
Entzündungen, häufig sind die Haare auch
stark verfilzt.
• Kleiderläuse rufen durch ihren Speichel
Rötungen, Quaddeln und Knötchen mit starkem
Juckreiz hervor, die sich durch das Kratzen
ebenfalls entzündlich verändern können
31. • Filzläuse bevorzugen Gebiete mit
Duftdrüsen, also den Genitalbereich, die
Achselhaare sowie starke Behaarungen
im Brust- und Bauchbereich.
• bei Kindern treten sie auch am Kopf, in
Wimpern und Augenbrauen auf
• Juckreiz ist mäßig und nachts stärker als
am Tag
• typisch sind bläuliche Flecke in der
befallenen Region (Maculae coeruleae,
Taches bleues)
32. Haar mit fest am Haarschaft sitzender Nisse einer Laus
38. Diagnostik
• mikroskopischen Nachweis von Läusen
oder Nissen
• im Gegensatz zu Schuppen lassen sich
Nissen nicht vom Haar abstreifen
• beim Filzlausbefall geben die Maculae
coeruleae wichtige diagnostische
Hinweise
39. Behandlungsstrategie
• vergleichbare Präparate wie bei den Milben
• oft Wiederholung der Behandlung nach 8 - 10
Tagen
• Nach dreitägiger Behandlung werden die toten
Nissen mit Essigwasser (Essig : Wasser = 1 : 2)
gelöst und mit einem engzahnigen „Nissenkamm”
entfernt
• Kleidung wird desinfiziert und alle Kontaktpersonen
untersucht bzw. behandelt.
• Bis zur Ausheilung dürfen die Betroffenen Schulen
und Kindergärten nicht besuchen.
40. Viral bedingte Hauterkrankungen
• Herpes-simplex-Infektionen
• zwei Typen
• Durchseuchung der erwachsenen
Bevölkerung liegt beim Herpes-simplex-
Virus Typ 1 um 90 %
• beim Herpes-simplex-Virus Typ 2 um
30 %.
41.
42. Herpes zoster
• (Zoster, Gürtelrose):
• (Lokale) Zweiterkrankung durch das zur
Herpes-Familie gehörende Windpockenvirus
(Varizella-Zoster-Virus, kurz VZV) mit meist
nur geringen Allgemeinerscheinungen und
einem typischen Hautausschlag, der aus
vielen kleinen Bläschen besteht.
• Betrifft vornehmlich den älteren Menschen.
43. Patient mit Herpes zoster in den Thorakal-Segmenten 5 und 6. Die
gürtelförmige Ausbreitung der Bläschen gab der Erkrankung den
Namen „Gürtelrose”.
44.
45.
46.
47.
48. • kurzes Vorstadium mit allgemeinem Krankheitsgefühl
• Schmerzen im betroffenen Hautgebiet
• evtl. Fieber
• im Versorgungsgebiet des Ganglions: gruppiert stehende,
kleine Hautbläschen auf gerötetem Grund auf
• platzen und hinterlassen Krusten und Erosionen
• meist einseitig (unilateral), selten bilateral
• Typisch: stärkste, meist brennende Schmerzen im
betroffenen Hautareal
• meist vielwöchige Verlauf, bis die Schmerzen wieder
verschwinden.
• Diagnose: klinisch, bei Zweifeln durch Polymerase-
Kettenreaktion und serologische Untersuchungen
Diagnostik
49. Behandlungsstrategie
• lokale Maßnahmen
• rechtzeitige orale Gabe von Aciclovir
(Zovirax®) ein schwerer Verlauf verhindern
• Abwehrschwäche des Patienten oder in
Augenregion lokalisiert (Zoster
ophthalmicus) - Aciclovir intravenös
• starke Schmerzen: Analgetika und evtl.
Sedativa
50. Verrucae (Warzen)
• gutartige Hautneubildungen
• humane Papillomviren
• Verrucae vulgares (Gewöhnliche Warzen, Stachelwarzen):
• harte Papeln, die allmählich wachsen und durch zunehmende
Verhornung immer rauer und dunkler werden.
• durch Bluteinlagerungen können sie sich schwärzlich verfärben
• Mutterwarzen in einer Größe von ca. 1 - 2 cm und als
Tochterwarzen
• v.a. an Händen und Fingern vor, aber auch im Gesicht oder an
den Fußsohlen
• An den Augenlidern finden sich insbesondere bei älteren
Menschen die Verrucae filiformes (Pinsel- oder
Fadenwarzen), die einen Sonderfall der gewöhnlichen Warze
darstellen und häufig mit Fibromen verwechselt werden.
51.
52. Therapie
• heilen oft spontan ab
• Lokaltherapeutikum Acetocaustin®
(Chloressigsäure), einmal in der Woche
auftragen
• Zytostatikum Fluorouracil in Kombination mit
Salicylsäure, Verrumal®
• Op: Abtragen der Warze mit scharfen Löffel (in
Lokalanästhesie),
• Diathermieschlinge
• Vereisen mit flüssigem Stickstoff
(Kontaktkryotherapie)
53. Verrucae planae juveniles
• (plane juvenile Warzen)
• kaum erhabene Papeln
• schießen plötzlich in großer Zahl auf
• vor allem Kinder und Jugendliche
• vorzugsweise im Gesicht und an den Händen
• Warzen heilen nach monate- bis jahrelangem
Verlauf durch immunologische Vorgänge
innerhalb kurzer Zeit narbenlos ab
55. Therapie
• lokal Auftragen von Schälmitteln
(Keratolytika)
• z.B. von niedrig dosierter Vitamin-A-Säure
• Airol-Creme®
• Cordes VAS®
56. Verrucae plantares
• Dornwarzen, Plantarwarzen,
Sohlenwarzen
• klinische Variante der gewöhnlichen
Warze
• v.a. an Fußsohle und Zehenballen
• bei jedem Schritt werden sie durch das
Körpergewicht in die Haut eingedrückt
• äußert sich in stechenden Schmerzen
(daher Dornwarze)
57. Verrucae plantares der Fußsohle. Sie sind nach außen meist
flach und unterbrechen optisch die Fußsohlenfurchung
58. Condylomata acuminata
• Feigwarzen, spitze Kondylome
• Papilloma-Viren
• durch Geschlechtsverkehr übertragen.
• bevorzugt im feuchten Milieu des Genital- und
Analbereiches
• kleine Papeln
• später sehen sie durch Lappen- und
Furchenbildung blumenkohlartig aus.
60. Therapie
• Spitze Kondylome werden üblicherweise
mit dem Laser oder einer
Diathermieschlinge entfernt.
• Zusätzlich kann eine immunstimulierende
Behandlung lokal (Imiquimod = Aldara®)
oder systemisch (Interferon) angezeigt
sein.
• Evtl. ist eine Mitbehandlung des
Sexualpartners erforderlich.
61. Mollusca contagiosa
• (Dellwarze), wegen zentralen Delle
• Virus der Pockengruppe
• nach Anritzen lässt sich eine breiartige Masse
herausdrücken
• Übertragung von Mensch zu Mensch
• Schmierinfektion, Handtücher oder
Kleidungsstücke
• bei allgemeiner Abwehrschwäche treten sie
gehäuft auf (HIV-Infektion)
63. Therapie
• Dellwarzen werden mit einer gebogenen
Pinzette (Eihautpinzette) ausgedrückt und mit
einem Skalpell oder scharfen Löffel abgetragen
• Manchmal reicht auch die Behandlung mit
einem salicylhaltigen Pflaster (Guttaplast®).
65. Allergisches Kontaktekzem
• Akute oder chronische Dermatitis durch eine allergische
Reaktion nach Hautkontakt mit einer allergisierenden
Substanz
• häufigste Hauterkrankungen überhaupt mit erheblicher
sozialer Bedeutung
• 20 % aller Berufskrankheiten sind allergische
Kontaktekzeme.
• Prädisponiert sind z.B. Maurer, Friseure, Maler/Lackierer
und auch Krankenschwestern und pfleger.
• Bei einer photoallergischen Reaktion wirkt die
allergisierende Substanz (Tetrazykline) erst nach
Lichteinfluss (z.B. einem Sonnenbad) allergen
67. Symptome und Untersuchungsbefund
• Symptome beginnen 12 - 48 h nach
Allergenkontakt
• erreichen nach zwei Tagen ihr Maximum
• akuten Kontaktekzem: Rötung, Schwellung
und Bläschenbildung am Einwirkungsort des
Allergens
• starker Juckreiz
• Blasen platzen und hinterlassen nässende
Läsionen, die später verkrusten und unter
Schuppenbildung abheilen
72. Toxische/irritative
Kontaktdermatitis
Phototoxische
Kontaktdermatitis
Allergische
Kontaktdermatitis
Photoallergische
Kontaktdermatitis
D
e
fi
n
it
i
o
n
Dosis- oder
konzentrationsabhä
ngige Reaktion auf
obligat toxisch bzw.
irritierend wirkende
Substanzen
Durch Kontakt mit
Substanzen, die erst bei
Lichteinwirkung toxisch
wirken, z.B. Furocumarine in
Kosmetika mit Bergamottöl
(Berloque-Dermatitis) oder
Teer in Lokaltherapeutika
(Teersonnendermatitis)
Dosis- oder
konzentrationsunabh
ängige Reaktion
nach
vorangegangener
Sensibilisierung
Durch Kontakt mit
Substanzen, die bei
Lichteinwirkung
allergische
Reaktionen
hervorrufen, z.B.
Tetrazykline
K
li
n
i
k
Hautveränderungen nach Minuten bis Stunden,
beschränkt auf das Einwirkungsgebiet
Hautveränderungen nach 12 - 48 Std.,
wobei einzelne Herde auch außerhalb des
exponierten Gebietes auftreten können
(Streuphänomen)
D
i
a
g
n
o
s
ti
k
Decrescendo-
Reaktion im
Epikutantest, d.h.
Nachlassen der
Reaktion nach
Entfernen der
Substanz
Belichteter Epikutantest
(Photopatch- Test)
Crescendo-
Reaktion im
Epikutantest, d.h.
Verstärkung der
Reaktion innerhalb
von 24 - 48 Std.
nach Entfernen der
Substanz
Belichteter
Epikutantest
(Photopatch-Test)
73. Behandlungsstrategie
• Meiden der auslösenden Substanz - die Allergenkarenz
• akutes Kontaktekzem: lokal Glukokortikoiden
• nässende Läsionen: feuchte Umschläge, z.B. mit
Kaliumpermanganat-Lösung
• Nachts: Zink-Schüttelmixturen (Lotio Hermal®) oder
Zinköle
• ausgeprägter Befund: kurzzeitige systemische
Glukokortikoidgabe
• chronische Kontaktekzeme: steroidhaltige Salben und
evtl. Teerpräparate
• sorgfältige Hautpflege mit rückfettenden Salben
74. Prognose
• akutes allergisches Kontaktekzem heilt nach
Antigenkarenz in der Regel narbenlos ab
• kann das Allergen nicht gemieden werden, so
wird die Erkrankung chronisch
• Ausheilung ist dann nicht möglich
• berufsbedingte Kontaktekzeme: im Verdachtsfall
der Berufsgenossenschaft melden
• in Deutschland eine der häufigsten
Berufserkrankungen
75. Urtikaria
• (Nesselsucht, Quaddelsucht)
• aus Quaddeln bestehendes Exanthem
• Juckt
• häufige Hauterkrankungen:
• 20 - 30 % der Bevölkerung sollen einmal im
Leben davon betroffen sein
• akute Urtikaria: Dauer eines Schubes von unter
sechs Wochen
• chronische Urtikaria: Dauer von über sechs
Wochen
76. Krankheitsentstehung und Entwicklung
• Allergische Urtikaria, z.B. durch Arzneimittel,
Insektenstiche oder Nahrungsmittel
• Urtikaria durch nichtallergische Intoleranzreaktionen,
z.B. gegen Arzneimittel oder Nahrungsmittelzusätze
• Kontakturtikaria durch Hautkontakt z.B. mit Quallen,
Brennnesseln oder Schalen von Zitrusfrüchten
• Physikalische Urtikaria durch Kälte, Wärme, Licht oder
mechanischen Reiz, z.B. Druck
• Cholinergische Urtikaria durch Stimulation der
Schweißdrüsen
78. Symptome und Untersuchungsbefund
• innerhalb von Minuten schießen unterschiedlich
große, leicht erhabene und meist rötliche Quaddeln
auf
• ähneln denen nach Brennnesselkontakt
• bilden sich in der Regel nach Stunden selbst zurück
• heftiger Juckreiz
• Magen-Darm-Beschwerden (insbesondere Durchfall)
• Luftnot
• Kopfschmerzen anaphylaktischer Schock ist ebenfalls
möglich, aber selten
79. Quincke-Ödem
• Sonderform der Urtikaria
• (Angioödem, angioneurotisches Ödem)
• hochakut
• entstellende Gesichtsschwellung vor allem
um Augen und Mund
• Beteiligung der Luftwege, insbesondere der
Stimmritzen → lebensbedrohliche Atemnot
82. Diagnostik
• Hautbefund
• Suche nach Auslöser
• Allergiediagnostik
• Nahrungsmittelallergie – Suchdiät
• Expositionstest
• Expositionstests lassen sich auch mit Druck,
Wärme, Kälte und anderen verdächtigen
Auslösern durchführen.
• Hälfte der Patienten: Auslöser jedoch unklar
84. Fehlbildungen der Haut und Hauttumoren
• Naevuszellnaevus
• (Leberfleck)
• Anhäufung Pigment bildender Zellen
(Melanozyten) in der Haut
85. Multiple Naevuszellnaevi. Diese Naevi sind nicht
behandlungsbedürftig, sollten aber in regelmäßigen
Abständen auf Veränderungen kontrolliert werden
86. Naevuszellnaevi
• umschriebene Fehlbildungen der Haut
• sehr häufig
• Oberfläche meist glatt, kann warzenähnlich,
behaart oder tierfellartig sein
• bei Entzündungen, Verletzungen oder
Veränderungen der Form, Farbe, Größe und
Begrenzung müssen sie operativ entfernt
werden
• großflächige Riesennaevi werden wegen ihres
Entartungsrisikos nach Möglichkeit nach der
Geburt abradiert („abgeschabt”) oder exzidiert
87.
88. Feuermal
• (Naevus flammeus, Blutgefäßnaevus,
Weinmal)
• Angeborener, hellroter, rotweinfarbener oder
blauroter Fleck, der durch
Kapillarerweiterungen bedingt ist
• insbesondere in Gesicht und Nacken
• Form und Größe der Flecken variieren stark
• Färbung ist durch Spatel wegdrückbar.
• Lasertherapie.
• Anleitung im medizinischen Schminken
89. Feuermal am rechten Unterkiefer, typischerweise nicht
über die Mittellinie hinausgehend
90. Hämangiom
• (Blutschwamm)
• Schwammartiger Blutgefäßherd
• Histologisch: zwischen gutartigen
Blutgefäßtumoren und Fehlbildungen steht
• kavernöses Hämangiom: bei größeren
Hohlräumen
• eigenständiges Wachstum (und teils auch
Rückbildung)
92. Fibrom
• hartes Fibrom (Dermatofibrom, Histiozytom)
• gutartiger Tumor des Bindegewebes mit Fibroblasten-
und Kollagenvermehrung
• derber, leicht erhabener, kugelförmiger Knoten.
• kann Lipide und Pigmente speichern meist → gelb-
bräunlicher Farbton
• weiches Fibrom
• meist gestielte, weiche Papel
• nicht selten an Augenlidern, am Hals und unter der
Achsel vor.
• Es kann von einer runzeligen Hülle umgeben sein
oder gestielt herabhängen
94. Keloid
• (Wulstnarbe)
• gutartige Bindegewebswucherung
• v.a. nach Verbrennungen oder Verätzungen,
auch bei Akne, bakteriellen Wundinfektionen
oder Operationswunden auftreten kann
97. Diagnostik
• histologische Untersuchung
• Metastasen in Lymphknoten, Lunge,
Leber, Herz, Gehirn oder in Knochen
• Röntgendiagnostik
• Sonographie
• Computertomographie
• Kernspintomographie
98. In den letzten 60 Jahren hat sich das
Hautkrebsrisiko mehr als verzehnfacht.
Einige Hochrechnungen für das Jahr
2010 gehen sogar von einer
Hautkrebsrate bis zu 2 % aus - das wäre
jeder 50.
99. Basaliom (Basalzellkarzinom)
• Häufiger Hauttumor
• vermutlich aus unreifen pluripotenten
(„vielkönnenden”) Epithelzellen
entsteht
• z.B. durch UV-Exposition
• Lokalisation zu über 80 % im Gesicht
• Manifestation in der Regel nach dem
50. Lebensjahr
100. Symptome und Befund
• überwiegend im Gesicht vor (v.a. im oberen Gesichtsdrittel).
• entwickelt sich ohne Vorstufen auf gesund aussehender Haut
• zunächst eine kleine, hautfarbene Verhärtung mit einzelnen
Teleangiektasien (Gefäßerweiterungen)
• Leitsymptom des Basalioms sind daher immer wieder an der
gleichen Stelle auftretende Blutkrusten oder Verletzungen, die
„nicht heilen wollen”
• Knötchen nehmen derbe Konsistenz an oder sinken im
Zentrum ein und haben einen perlartig aufgeworfenen Rand.
• Unbehandelt zerstört das Basaliom im Verlauf von Monaten
und Jahren die angrenzenden Knochen und Weichteile,
• keine Metastasen
• semimaligner Tumor
• Häufigkeitsgipfel 6. - 8. Lebensjahrzehnt