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Betriebliche, kulturelle und soziale
Integration ausländischer Pflegekräfte
Maja Roedenbeck Schäfer
recruiting2go.de
Olivia Prauss
www.pflege-china.de
Du bist Führungskraft oder
Integrationsmanager in einem
Gesundheitsunternehmen?
Bilde Dich weiter mit dem
Fachratgeber „Betriebliche,
kulturelle und soziale Integration
ausländischer Pflegekräfte“.
Nutze dann die vorliegende
Präsentation für einen
Integrationsworkshop.
Foto: Diakonie Deutschland
Begriffe verstehen und richtig verwenden
Betriebliche Integration
Diversity Management
Integration
Interkulturelle Kompetenz
Interkulturelle Öffnung
Kulturelle Integration
Kultursensible Pflege
Onboarding
Soziale Integration
Teambuilding
Willkommenskultur
Übung: Hauptprobleme identifizieren
• Was für Herausforderungen haben wir bei der Integration von
ausländischen Fachkräften in unserem
Gesundheitsunternehmen?
• Was funktioniert gut, was nicht?
Bildet Kleingruppen und überlegt gemeinsam,
was die größten Schwierigkeiten im
multikulturellen Team sind und ob es vielleicht
schon Best-practice-Beispiele gibt.
Ebenen der Integration
Betrieblich
KulturellSozial
Integration spielt sich auf
verschiedenen Ebenen ab:
sozial, kulturell und betrieblich
Was bedeutet für uns „Kultur“?
• Kulturelle Prägung beeinflusst
unser Denken und Handeln
→ wir müssen uns für unsere
eigene und andere kulturelle
Prägungen sensibilisieren
• Kulturelle Einflussfaktoren:
Herkunftsregion, ethnische
Zugehörigkeit, Religion, soziales
Geschlecht (Gender), Alter,
individuelle Persönlichkeit,
berufliches Selbstbild,
Organisationskultur
Foto: Diakonie Deutschland
Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung
„Der Deutsche“?
„Der Chinese“?
„Die Spanierin“?
Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung
• Jeder Mensch denkt in Stereotypen
• Stereotypen und gedankliche
Kategorien als „Überlebensstrategie“
für das Gehirn
• Aus Stereotypen können Vorurteile werden (Beispiel:
Jahresurlaubsplanung)
• Rassismus und Diskriminierung fangen bei Klischees und
Gleichmacherei an – nicht erst bei körperlicher Gewalt
• Interkulturelle Kompetenzen und Sensibilisierung als Mittel zur
Eindämmung von Rassismus und Diskriminierung
Foto: Diakonie Deutschland
Mögliche Lösungen gegen Rassismus und
Diskriminierung
• Klare, mit Beispielen hinterlegte Regeln für Kollegen,
Bewohner und Führungskräfte festlegen: Welches
Verhalten wird nicht geduldet?
• Geschulten Ansprechpartner
• Teams in Workshops für Diskriminierung und Rassismus
sensibilisieren
• Leichtfertige Verwendung der Begriffe vermeiden: Nicht
jeder Konflikt mit einem ausländischen Kollegen und nicht
jede Kritik an ihm sind Diskriminierung oder Rassismus
→ Welche Lösungen fallen uns noch ein?
Foto: Diakonie Deutschland
Viele Teamübungen und
Interviews mit ausländischen
Pflegekräften, Arbeitgebern und
Vermittlungsagenturen findest Du
im Fachratgeber:
„Betriebliche, kulturelle und soziale
Integration ausländischer
Pflegekräfte“
Foto: Diakonie Deutschland
Erste Integrationsmaßnahmen
• Führungskräfte haben Vorbildfunktion
• Teambuildingmaßnahmen
• Einheimische Pflegekräfte für die Hürden der Migration
sensibilisieren
• In ambulanten Pflegediensten: Mehr Möglichkeiten der
Begegnung zwischen ausländischen und einheimischen
Fachkräften schaffen
• Tagesordnungspunkt „Interkulturelles“ in jedem Team-Meeting
und Übergabe
→ Was gibt es noch für Maßnahmen?
Foto: Diakonie Deutschland
Soziale Integration
• Hobbies und Freizeitbeschäftigungen
• Freundschaften außerhalb der Arbeit
• Kirchengemeinde
• Schul- oder Kitaplatz, Hobbies und Freunde für die Kinder
• Anschluss an Expat-Netzwerke
Foto: Diakonie Deutschland
Ideen zum Spracherwerb
• Taschenwörterbuch für Pflegefachbegriffe
• Eintägiger Sprachkurs für deutsche Fachkräfte in der
Muttersprache ihrer ausländischen Kollegen
• Rollenspiele
• Im Arbeitsalltag fördern, dass Deutsch die Arbeits- und
Alltagssprache ist
• Konversationskurse, ehrenamtliche Konversationspaten
• Smalltalk so oft wie möglich
• Info-Dokumente in „Leichter Sprache“
• Elektronische Pflegedokumentation mit definierten Kürzeln
Foto: Diakonie Deutschland
Kommunikation
• Indirekte, andeutungsreiche vs. direkte Kommunikation
• Unterschiedlicher Umgang mit Humor, Sarkasmus und Ironie
• Unterschiedliche Gebräuche der nonverbalen Kommunikation
(Körperkontakt, Gestik, etc.)
• Konfrontativer Umgang mit Konflikten vs. Konfliktvermeidung
• Gesichtsverlust durch Kritik vor der Gruppe
• Ausschweigen, Ausreden und „Lüge“ als akzeptable Form der
Absage
• Persönliche, kulturelle und sprachliche Ebene von Konflikten
Foto: Diakonie Deutschland
Wissensvermittlung
• Pflegekräfte aus anderen Ländern sind oft eine andere Art zu
lernen gewohnt (z.B. mehr Theorie als Praxis)
• Unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen als
Herausforderung
• Unterschiedliche Lernziele in unterschiedlichen Kulturen
• Auch unausgesprochene Regeln in der Pflegearbeit müssen
vermittelt werden
• Lehrmaterialien mit Bildern versehen
Foto: Diakonie Deutschland
Übung: Hierarchie
Rollenspiel: In gemischten
Zweiergruppen aus ausländischen und
einheimischen Mitarbeitern soll die
Situation durchgespielt werden: „Ihr
seid mit einer Entscheidung Eures
Vorgesetzten unzufrieden. In der
Teamsitzung möchtet Ihr das Thema
ansprechen.“ Die Zweiergruppen sollen
beide Rollen einmal durchgespielt
haben (Chef und Mitarbeiter).
→ Wie haben sie jeweils kommuniziert?
Wie haben sich beide dabei gefühlt?
Foto: Diakonie Deutschland
Erwartungen an Hierarchiestrukturen können
unterschiedlich sein: von flachen bis starken
Hierarchien
Wieviel
Emotionalität
gehörtin den
Berufsalltag?
• Neben der fachlichen Ebene, auch
Beziehungsebene wichtig für das
Ankommen
• Aufbau der Beziehungsebene: Kontakte
bereits vor der Einreise,
Willkommensprogramm und -geschenk,
Buddy/Pate, gemeinsame Mittagessen,
engmaschige Feedbackgespräche
• Jeder Arbeitsmigrant hat ein
„Hauptproblem“, dessen Lösung ein
Meilenstein auf dem Weg der Integration ist
• Mitbestimmung gegen das Gefühl von
Kontrollverlust
• Negative Gefühle nicht herunterschlucken
• Keine permanente Dankbarkeit erwarten
Kulturschock
• Wer über die Phasen des
Kulturschocks Bescheid weiß,
kann seine eigenen Gefühle
als Arbeitsmigrant bzw. das
Verhalten ausländischer
Mitarbeiter besser einordnen.
Foto: Diakonie Deutschland
Wer war schonmal länger im
Ausland und kennt das Gefühl
vom Kulturschock? Wie konnte er
gelindert werden?
• Die angebotenen
Unterstützungsmaßnahmen für
ausländische Kollegen sollten zur
gerade durchlebten Phase passen.
Nachdem Dein Team nun über die
vielschichtigen Aspekte der
Integration Bescheid weiß, könnt
Ihr ein professionelles
Integrationskonzept entwickeln.
Eine Anleitung findet Ihr im
Fachratgeber: „Betriebliche,
kulturelle und soziale Integration
ausländischer Pflegekräfte“
Foto: Diakonie Deutschland

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Betriebliche, kulturelle und soziale Integration ausländischer Pflegekräfte - Olivia Prauss und Maja Roedenbeck Schäfer

  • 1. Betriebliche, kulturelle und soziale Integration ausländischer Pflegekräfte Maja Roedenbeck Schäfer recruiting2go.de Olivia Prauss www.pflege-china.de
  • 2. Du bist Führungskraft oder Integrationsmanager in einem Gesundheitsunternehmen? Bilde Dich weiter mit dem Fachratgeber „Betriebliche, kulturelle und soziale Integration ausländischer Pflegekräfte“. Nutze dann die vorliegende Präsentation für einen Integrationsworkshop. Foto: Diakonie Deutschland
  • 3. Begriffe verstehen und richtig verwenden Betriebliche Integration Diversity Management Integration Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Öffnung Kulturelle Integration Kultursensible Pflege Onboarding Soziale Integration Teambuilding Willkommenskultur
  • 4. Übung: Hauptprobleme identifizieren • Was für Herausforderungen haben wir bei der Integration von ausländischen Fachkräften in unserem Gesundheitsunternehmen? • Was funktioniert gut, was nicht? Bildet Kleingruppen und überlegt gemeinsam, was die größten Schwierigkeiten im multikulturellen Team sind und ob es vielleicht schon Best-practice-Beispiele gibt.
  • 5. Ebenen der Integration Betrieblich KulturellSozial Integration spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab: sozial, kulturell und betrieblich
  • 6. Was bedeutet für uns „Kultur“? • Kulturelle Prägung beeinflusst unser Denken und Handeln → wir müssen uns für unsere eigene und andere kulturelle Prägungen sensibilisieren • Kulturelle Einflussfaktoren: Herkunftsregion, ethnische Zugehörigkeit, Religion, soziales Geschlecht (Gender), Alter, individuelle Persönlichkeit, berufliches Selbstbild, Organisationskultur Foto: Diakonie Deutschland
  • 7. Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung „Der Deutsche“? „Der Chinese“? „Die Spanierin“?
  • 8. Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung • Jeder Mensch denkt in Stereotypen • Stereotypen und gedankliche Kategorien als „Überlebensstrategie“ für das Gehirn • Aus Stereotypen können Vorurteile werden (Beispiel: Jahresurlaubsplanung) • Rassismus und Diskriminierung fangen bei Klischees und Gleichmacherei an – nicht erst bei körperlicher Gewalt • Interkulturelle Kompetenzen und Sensibilisierung als Mittel zur Eindämmung von Rassismus und Diskriminierung Foto: Diakonie Deutschland
  • 9. Mögliche Lösungen gegen Rassismus und Diskriminierung • Klare, mit Beispielen hinterlegte Regeln für Kollegen, Bewohner und Führungskräfte festlegen: Welches Verhalten wird nicht geduldet? • Geschulten Ansprechpartner • Teams in Workshops für Diskriminierung und Rassismus sensibilisieren • Leichtfertige Verwendung der Begriffe vermeiden: Nicht jeder Konflikt mit einem ausländischen Kollegen und nicht jede Kritik an ihm sind Diskriminierung oder Rassismus → Welche Lösungen fallen uns noch ein? Foto: Diakonie Deutschland
  • 10. Viele Teamübungen und Interviews mit ausländischen Pflegekräften, Arbeitgebern und Vermittlungsagenturen findest Du im Fachratgeber: „Betriebliche, kulturelle und soziale Integration ausländischer Pflegekräfte“ Foto: Diakonie Deutschland
  • 11. Erste Integrationsmaßnahmen • Führungskräfte haben Vorbildfunktion • Teambuildingmaßnahmen • Einheimische Pflegekräfte für die Hürden der Migration sensibilisieren • In ambulanten Pflegediensten: Mehr Möglichkeiten der Begegnung zwischen ausländischen und einheimischen Fachkräften schaffen • Tagesordnungspunkt „Interkulturelles“ in jedem Team-Meeting und Übergabe → Was gibt es noch für Maßnahmen? Foto: Diakonie Deutschland
  • 12. Soziale Integration • Hobbies und Freizeitbeschäftigungen • Freundschaften außerhalb der Arbeit • Kirchengemeinde • Schul- oder Kitaplatz, Hobbies und Freunde für die Kinder • Anschluss an Expat-Netzwerke Foto: Diakonie Deutschland
  • 13. Ideen zum Spracherwerb • Taschenwörterbuch für Pflegefachbegriffe • Eintägiger Sprachkurs für deutsche Fachkräfte in der Muttersprache ihrer ausländischen Kollegen • Rollenspiele • Im Arbeitsalltag fördern, dass Deutsch die Arbeits- und Alltagssprache ist • Konversationskurse, ehrenamtliche Konversationspaten • Smalltalk so oft wie möglich • Info-Dokumente in „Leichter Sprache“ • Elektronische Pflegedokumentation mit definierten Kürzeln Foto: Diakonie Deutschland
  • 14. Kommunikation • Indirekte, andeutungsreiche vs. direkte Kommunikation • Unterschiedlicher Umgang mit Humor, Sarkasmus und Ironie • Unterschiedliche Gebräuche der nonverbalen Kommunikation (Körperkontakt, Gestik, etc.) • Konfrontativer Umgang mit Konflikten vs. Konfliktvermeidung • Gesichtsverlust durch Kritik vor der Gruppe • Ausschweigen, Ausreden und „Lüge“ als akzeptable Form der Absage • Persönliche, kulturelle und sprachliche Ebene von Konflikten Foto: Diakonie Deutschland
  • 15. Wissensvermittlung • Pflegekräfte aus anderen Ländern sind oft eine andere Art zu lernen gewohnt (z.B. mehr Theorie als Praxis) • Unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen als Herausforderung • Unterschiedliche Lernziele in unterschiedlichen Kulturen • Auch unausgesprochene Regeln in der Pflegearbeit müssen vermittelt werden • Lehrmaterialien mit Bildern versehen Foto: Diakonie Deutschland
  • 16. Übung: Hierarchie Rollenspiel: In gemischten Zweiergruppen aus ausländischen und einheimischen Mitarbeitern soll die Situation durchgespielt werden: „Ihr seid mit einer Entscheidung Eures Vorgesetzten unzufrieden. In der Teamsitzung möchtet Ihr das Thema ansprechen.“ Die Zweiergruppen sollen beide Rollen einmal durchgespielt haben (Chef und Mitarbeiter). → Wie haben sie jeweils kommuniziert? Wie haben sich beide dabei gefühlt? Foto: Diakonie Deutschland Erwartungen an Hierarchiestrukturen können unterschiedlich sein: von flachen bis starken Hierarchien
  • 17. Wieviel Emotionalität gehörtin den Berufsalltag? • Neben der fachlichen Ebene, auch Beziehungsebene wichtig für das Ankommen • Aufbau der Beziehungsebene: Kontakte bereits vor der Einreise, Willkommensprogramm und -geschenk, Buddy/Pate, gemeinsame Mittagessen, engmaschige Feedbackgespräche • Jeder Arbeitsmigrant hat ein „Hauptproblem“, dessen Lösung ein Meilenstein auf dem Weg der Integration ist • Mitbestimmung gegen das Gefühl von Kontrollverlust • Negative Gefühle nicht herunterschlucken • Keine permanente Dankbarkeit erwarten
  • 18. Kulturschock • Wer über die Phasen des Kulturschocks Bescheid weiß, kann seine eigenen Gefühle als Arbeitsmigrant bzw. das Verhalten ausländischer Mitarbeiter besser einordnen. Foto: Diakonie Deutschland Wer war schonmal länger im Ausland und kennt das Gefühl vom Kulturschock? Wie konnte er gelindert werden? • Die angebotenen Unterstützungsmaßnahmen für ausländische Kollegen sollten zur gerade durchlebten Phase passen.
  • 19. Nachdem Dein Team nun über die vielschichtigen Aspekte der Integration Bescheid weiß, könnt Ihr ein professionelles Integrationskonzept entwickeln. Eine Anleitung findet Ihr im Fachratgeber: „Betriebliche, kulturelle und soziale Integration ausländischer Pflegekräfte“ Foto: Diakonie Deutschland