SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 4
Fachartikel für „Bauernzeitung“ 25. März 2014
Dipl.-Ing. Johann HUMER
johann.humer@lk-noe.at
2.5 Referat Bodenwirtschaft und Pflanzenernährung
NÖ. Landeslandwirtschaftskammer
So wird man Moos in Wiesen los
Moos kann in Wiesen derart überhand nehmen, dass eingeschritten werden muss.
Folgende Ursachen begünstigen das Ausbreiten von Moos:
schattige Wiesenränder: Ausgangspunkt der meisten Moosflächen
im Grünland
• Lichtmangel
ist ein natürlicher Standortvorteil für das Moos und ein Standortnachteil für
Futterpflanzen, der kaum zu beseitigen sein wird. Vermoosungen treten deshalb oft
an schattigen Wiesenrändern auf.
• Nährstoffarmer Boden
Moose bevorzugen sehr nährstoffarme Böden. Auch vermooste Grünlandflächen
sind im Vergleich zum Wirtschaftsgrünland meist nährstoffarm, weil schattige
Flächen oder Weisenränder kaum oder weniger gedüngt werden.
• Ausfall wertvoller Futtergräser
Futtergräser haben an vermoosten Stellen ungünstige Wuchsbedingungen. Tiefer
Schnitt begünstigt zudem die Verdrängung der wertvollen Futterpflanzen und fördert
die Vermoosung schattiger Stellen.
Aufbauend auf diesen Informationen lässt sich eine entsprechende schrittweise
Strategie entwickeln, wie man das Moos zurückdrängen kann und die Futterpflanzen
fördert.
/mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 1
Schritt 1: Moos mit Eggen ausreißen
Im Handel gibt es chemische
Mittel, die speziell das Moos
vernichten. Sie sind relativ teuer
und lösen allein noch nicht das
Problem, denn es ist genauso
wichtig wieder einen kräftigen
Pflanzenbestand zu aufzubauen.
Für eine erfolgreiche Strategie
gegen das Moos ist die
Konkurrenzierung des Mooses
genauso wichtig wie das
Aufkommen wertvoller
Futterpflanzen zu fördern. Das
Moos selbst kann in Wiesen mit
üblichen landwirtschaftlichen
Eggen leicht ausgerissen
werden. Durch ein ausreichend
scharfes Aufeggen vermooster Grünlandflächen wird sowohl das Moos ausgerupft und
gleichzeitig wird dabei ein krümeliges Saatbeet mit guten Keimbedingungen für die
einzusäend en Grünlandsämereien geschaffen. Eggen sind zudem meist vorhanden
oder leicht verfügbar. Zudem kostet das Eggen bei weitem weniger als die teuren
chemischen Moosvernichtungsmittel. Das Eggen bereitet den Boden gleichzeitig für
ohnedies notwendige Einsaat vor. Nach dem Eggen sind die dabei verbliebenen
oberirdischen Pflanzenreste durch Schwaden oder rechen zu entfernen um günstige
Voraussetzungen für die Saat zu schaffen. Praxiserfahrungen zeigten auch, dass
konzentrierte Jauche Moos verdrängen kann.
Schritt 2: Düngung vor der Einsaat
Damit der neue zu schaffende
Pflanzenbestand auch gute
Wachstumsbedingungen
vorfindet, ist die Fläche auch
ausreichend mit Nährstoffen
zu versorgen. Dazu düngt man
vor der Saat 100% des
Jahresbedarfes an Phospat
und zirka 1/3 des jährlichen
Stickstoff- und Kalibedarfes.
Für 3-Nutzungswiesen beträgt
die Reinnährstoffmenge je
Hektar : 40 kg Stickstoff, 80 kg
P2O5 und 80 kg Kali. Als
Handelsdünger berechnet
verwendet man für das je
Hektar rund 150 kg NAC, 450
/mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 2
Das Eggen der Wiesen kann gleichzeitig mit Grünland-
Einsaaten genutzt werden. Statt Moos oder Unkräuter füllen
später wertvolle Futterpflanzen die Lücken
Düngung , besondes mit Jauche verdrängt das Moos
kg Superphosphat und 200 kg 40er Kali. Stehen Wirtschaftsdünger zur Verfügung bringt
man zirka 20 m³ etwas verdünnte Rindergülle oder Rinderjauche aus. Da Rinderjauche
kaum Phosphat enthält, ist 80 kg P2O5 zu ergänzen. Den Dünger arbeitet man vor der
Saat mit einer Egge leicht oberflächlich ein. Auf die Einhaltung bestimmter
Verpflichtungen in ÖPUL wie Bio, Reduktion, WF oder Betriebsverzicht bei der Düngung
ist zu achten.
Schritt 3: Einsaat mit Nachsaatmischung „NA“
Um wieder einen zufrieden stellenden Grünlandbestand zu aufzubauen ist notwendig
ebenso auf die anzusäende Futtersamenmischung besonderen Wert zu legen, die rasch
keimt und bald einen dichten Pflanzenbestand entwickelt. Dazu empfiehlt sich die im
Handel erhältliche fertige Samenmischung mit der Typbezeichnung „Nachsaatmischung
für Dauerwiesen und Dauerweiden - NA mit Klee“ zu wählen. Als Saatmenge verwendet
man bei derartigen Neuanlagen rund 30 kg/ha. Wenn wie immer eine Anlage infolge
ungünstiger Anlagebedingungen nicht vollkommen gelingt und Lücken ohne
Futterwuchs bleiben, ist eine korrigierende Nachsaat empfehlenswert. Als Zeitpunkt zur
Nachsaat wählt man das Frühjahr unmittelbar vor dem Striegeln der Wiesen oder die
Zeit sofort nach einer Nutzung bis Anfang August.
Zusammensetzung der Nachsaatmischung
„NA“ wie sie bewährter ampferfreier ÖAG-
Qualität im Handel angeboten wird. Bei
Neuanlagen vermooster Flächen empfiehlt
sich eine etwas erhöhte Saatmenge von rund
30 kg/ha. Für Übersaaten im Frühjahr wählt man Saatmengen von 10-15 kg/ha.
Zusammenfassung
Wie dargestellt hat die Vermoosung im Grünland vielschichtige Ursachen. Zur Erhaltung
eines zufrieden stellenden Grünlandbestandes ohne Moos reicht nicht nur die alleinige
Beseitigung des Mooses. Wenig effizient wäre es das Moos nur mit einem
Moosvernichtungsmittel zu bekämpfen. Damit werden die Ursachen der Vermoosung
nicht beseitigt.
Für eine erfolgreiche Moosbebekämpfung ist folgendes Schema empfehlenswert:
1. Das Entfernen des Mooses (mechanisch oder eventuell chemisch)
2. Schaffung eines Saatbeetes mittels Eggen für eine Einsaat
3. Ausbringung und leichte Einarbeitungung der Düngung
4. Die Wahl einer raschwüchsigen Nachsaatmischung z.B. „NA mit Klee“
5. Die Saat selbst kann mit allen üblichen Sätechniken wie Sämaschine, Wiesenstriegel
/mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 3
NA – Nachsaatmischung für
Dauerwiesen und Dauerweiden
mit ÖAG Sortenempfehlung
mit Säkasten, Schlitzdrillsägeräten oder auch per Hand erfolgen
6. Für einen gleichmäßigen und dichten Aufgang wird im Grünland die kreuzweise (2-
fache) Saat bei halber Saatmenge empfohlen
Über den Erfolg von Einsaaten entscheidet letztlich immer auch die sachgerechte
Bewirtschaftung des Grünlandes mit folgenden Elementen:
• die Vermeidung von Tiefschnitt
• eine maßvolle, wie ausgeglichene Nährstoffversorgung für die Einsaat
• eine Verjüngung des Pflanzenbestandes durch Nachsaat besonders im Frühjahr
unmittelbar vor dem Wiesenstriegeln speziell dann, wenn der Anteil wertvoller
Futterpflanzen im Grünland zurückgeht.
Weitere Bilder zum Artikel „So wird man Moos in Wiesen los“
Auch die sehr trockenresistente Schafgarbe kann
mit Moos kleinräumig auftreten
gut wüchsige Gräser in Moos eine Seltenheit
Hahnenfuß im Verbindung mit Moos ist meist auf
feuchteren Stellen zu finden
Moos verstellt wertvollen Gräser viel Platz und soll
daher auf Futterflächen nicht toleriert werden
/mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 4

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Andere mochten auch (18)

Grünlanderneuerung alle FÜR und WIDER mit Fotos, Johann Jumer, Juli 2013
Grünlanderneuerung alle FÜR und WIDER mit Fotos, Johann Jumer, Juli 2013Grünlanderneuerung alle FÜR und WIDER mit Fotos, Johann Jumer, Juli 2013
Grünlanderneuerung alle FÜR und WIDER mit Fotos, Johann Jumer, Juli 2013
 
DI Johann Humer, Qualitätsverbesserung Futterwiesen, Wolfsbach,17jan2013,F186
DI Johann Humer, Qualitätsverbesserung Futterwiesen, Wolfsbach,17jan2013,F186DI Johann Humer, Qualitätsverbesserung Futterwiesen, Wolfsbach,17jan2013,F186
DI Johann Humer, Qualitätsverbesserung Futterwiesen, Wolfsbach,17jan2013,F186
 
Wurzelentwicklung produktiver TROCKENRESISTENTER GRÄSER im Pannonikum im Verg...
Wurzelentwicklung produktiver TROCKENRESISTENTER GRÄSER im Pannonikum im Verg...Wurzelentwicklung produktiver TROCKENRESISTENTER GRÄSER im Pannonikum im Verg...
Wurzelentwicklung produktiver TROCKENRESISTENTER GRÄSER im Pannonikum im Verg...
 
SCHRABAUER HUMER Trockenheitstolerante Futter- und Energiegräser auf dem Prüf...
SCHRABAUER HUMER Trockenheitstolerante Futter- und Energiegräser auf dem Prüf...SCHRABAUER HUMER Trockenheitstolerante Futter- und Energiegräser auf dem Prüf...
SCHRABAUER HUMER Trockenheitstolerante Futter- und Energiegräser auf dem Prüf...
 
Dauerwiesen- und Feldfutterversuch Gießhübl, Neuanlage 2010, Auswertung Erste...
Dauerwiesen- und Feldfutterversuch Gießhübl, Neuanlage 2010, Auswertung Erste...Dauerwiesen- und Feldfutterversuch Gießhübl, Neuanlage 2010, Auswertung Erste...
Dauerwiesen- und Feldfutterversuch Gießhübl, Neuanlage 2010, Auswertung Erste...
 
HUMER, Gute Wiesenbewirtschaftung und wertvolle Futtergräser Grünlandfachtag ...
HUMER, Gute Wiesenbewirtschaftung und wertvolle Futtergräser Grünlandfachtag ...HUMER, Gute Wiesenbewirtschaftung und wertvolle Futtergräser Grünlandfachtag ...
HUMER, Gute Wiesenbewirtschaftung und wertvolle Futtergräser Grünlandfachtag ...
 
HUMER Die besten Gräser für Heuwiesen 2012
HUMER Die besten Gräser für Heuwiesen 2012HUMER Die besten Gräser für Heuwiesen 2012
HUMER Die besten Gräser für Heuwiesen 2012
 
Die Futterwiese muss mit der Milchleistung Schritt halten BZB-BUND-140410-007-4C
Die Futterwiese muss mit der Milchleistung Schritt halten BZB-BUND-140410-007-4CDie Futterwiese muss mit der Milchleistung Schritt halten BZB-BUND-140410-007-4C
Die Futterwiese muss mit der Milchleistung Schritt halten BZB-BUND-140410-007-4C
 
HUMER - Lebensdauer von Futtergräsern
HUMER - Lebensdauer von FuttergräsernHUMER - Lebensdauer von Futtergräsern
HUMER - Lebensdauer von Futtergräsern
 
HUMER Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau 2015 BZB-150402
HUMER Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau 2015 BZB-150402HUMER Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau 2015 BZB-150402
HUMER Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau 2015 BZB-150402
 
Humer Johann Grünlandverbesserung im Gehege für Damwild
Humer Johann Grünlandverbesserung im Gehege für DamwildHumer Johann Grünlandverbesserung im Gehege für Damwild
Humer Johann Grünlandverbesserung im Gehege für Damwild
 
Ratschläge zur neuzeitlichen Grünlandbewirtschaftung, Ertragssteigerung auf W...
Ratschläge zur neuzeitlichen Grünlandbewirtschaftung, Ertragssteigerung auf W...Ratschläge zur neuzeitlichen Grünlandbewirtschaftung, Ertragssteigerung auf W...
Ratschläge zur neuzeitlichen Grünlandbewirtschaftung, Ertragssteigerung auf W...
 
Humer,ERFAHRUNGEN mit Einsaatmischungen in NÖ 2008mai17
Humer,ERFAHRUNGEN mit Einsaatmischungen in NÖ 2008mai17Humer,ERFAHRUNGEN mit Einsaatmischungen in NÖ 2008mai17
Humer,ERFAHRUNGEN mit Einsaatmischungen in NÖ 2008mai17
 
Güllefachtag Fachschule Giesshübl mit Norbert Ecker LK NÖ Maschinenring MR Am...
Güllefachtag Fachschule Giesshübl mit Norbert Ecker LK NÖ Maschinenring MR Am...Güllefachtag Fachschule Giesshübl mit Norbert Ecker LK NÖ Maschinenring MR Am...
Güllefachtag Fachschule Giesshübl mit Norbert Ecker LK NÖ Maschinenring MR Am...
 
HCB-Deponiekalk als Blaukalk verharmlost, HUMER, 2014dez17
HCB-Deponiekalk als Blaukalk verharmlost, HUMER, 2014dez17HCB-Deponiekalk als Blaukalk verharmlost, HUMER, 2014dez17
HCB-Deponiekalk als Blaukalk verharmlost, HUMER, 2014dez17
 
HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014
HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014
HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014
 
Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber K...
Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber K...Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber K...
Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber K...
 
Mehr Wissen über Raygräser und Weidelgräser
Mehr Wissen über Raygräser und WeidelgräserMehr Wissen über Raygräser und Weidelgräser
Mehr Wissen über Raygräser und Weidelgräser
 

Mehr von Johann HUMER

HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
Johann HUMER
 

Mehr von Johann HUMER (20)

Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
 Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29 Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
 
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung Nachsaat Laussa 2020
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung  Nachsaat Laussa 2020HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung  Nachsaat Laussa 2020
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung Nachsaat Laussa 2020
 
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
 
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
 
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
 
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
 
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
 
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
 
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpiminGräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
 
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17 HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
 
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerlingHumer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
 
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
 
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
 
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 SchärdingHUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
 
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
 
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
 
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 FolienProduktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
 
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
 
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
 
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 20182018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
 

So wird man Moos in Wiesen los Johann HUMER

  • 1. Fachartikel für „Bauernzeitung“ 25. März 2014 Dipl.-Ing. Johann HUMER johann.humer@lk-noe.at 2.5 Referat Bodenwirtschaft und Pflanzenernährung NÖ. Landeslandwirtschaftskammer So wird man Moos in Wiesen los Moos kann in Wiesen derart überhand nehmen, dass eingeschritten werden muss. Folgende Ursachen begünstigen das Ausbreiten von Moos: schattige Wiesenränder: Ausgangspunkt der meisten Moosflächen im Grünland • Lichtmangel ist ein natürlicher Standortvorteil für das Moos und ein Standortnachteil für Futterpflanzen, der kaum zu beseitigen sein wird. Vermoosungen treten deshalb oft an schattigen Wiesenrändern auf. • Nährstoffarmer Boden Moose bevorzugen sehr nährstoffarme Böden. Auch vermooste Grünlandflächen sind im Vergleich zum Wirtschaftsgrünland meist nährstoffarm, weil schattige Flächen oder Weisenränder kaum oder weniger gedüngt werden. • Ausfall wertvoller Futtergräser Futtergräser haben an vermoosten Stellen ungünstige Wuchsbedingungen. Tiefer Schnitt begünstigt zudem die Verdrängung der wertvollen Futterpflanzen und fördert die Vermoosung schattiger Stellen. Aufbauend auf diesen Informationen lässt sich eine entsprechende schrittweise Strategie entwickeln, wie man das Moos zurückdrängen kann und die Futterpflanzen fördert. /mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 1
  • 2. Schritt 1: Moos mit Eggen ausreißen Im Handel gibt es chemische Mittel, die speziell das Moos vernichten. Sie sind relativ teuer und lösen allein noch nicht das Problem, denn es ist genauso wichtig wieder einen kräftigen Pflanzenbestand zu aufzubauen. Für eine erfolgreiche Strategie gegen das Moos ist die Konkurrenzierung des Mooses genauso wichtig wie das Aufkommen wertvoller Futterpflanzen zu fördern. Das Moos selbst kann in Wiesen mit üblichen landwirtschaftlichen Eggen leicht ausgerissen werden. Durch ein ausreichend scharfes Aufeggen vermooster Grünlandflächen wird sowohl das Moos ausgerupft und gleichzeitig wird dabei ein krümeliges Saatbeet mit guten Keimbedingungen für die einzusäend en Grünlandsämereien geschaffen. Eggen sind zudem meist vorhanden oder leicht verfügbar. Zudem kostet das Eggen bei weitem weniger als die teuren chemischen Moosvernichtungsmittel. Das Eggen bereitet den Boden gleichzeitig für ohnedies notwendige Einsaat vor. Nach dem Eggen sind die dabei verbliebenen oberirdischen Pflanzenreste durch Schwaden oder rechen zu entfernen um günstige Voraussetzungen für die Saat zu schaffen. Praxiserfahrungen zeigten auch, dass konzentrierte Jauche Moos verdrängen kann. Schritt 2: Düngung vor der Einsaat Damit der neue zu schaffende Pflanzenbestand auch gute Wachstumsbedingungen vorfindet, ist die Fläche auch ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Dazu düngt man vor der Saat 100% des Jahresbedarfes an Phospat und zirka 1/3 des jährlichen Stickstoff- und Kalibedarfes. Für 3-Nutzungswiesen beträgt die Reinnährstoffmenge je Hektar : 40 kg Stickstoff, 80 kg P2O5 und 80 kg Kali. Als Handelsdünger berechnet verwendet man für das je Hektar rund 150 kg NAC, 450 /mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 2 Das Eggen der Wiesen kann gleichzeitig mit Grünland- Einsaaten genutzt werden. Statt Moos oder Unkräuter füllen später wertvolle Futterpflanzen die Lücken Düngung , besondes mit Jauche verdrängt das Moos
  • 3. kg Superphosphat und 200 kg 40er Kali. Stehen Wirtschaftsdünger zur Verfügung bringt man zirka 20 m³ etwas verdünnte Rindergülle oder Rinderjauche aus. Da Rinderjauche kaum Phosphat enthält, ist 80 kg P2O5 zu ergänzen. Den Dünger arbeitet man vor der Saat mit einer Egge leicht oberflächlich ein. Auf die Einhaltung bestimmter Verpflichtungen in ÖPUL wie Bio, Reduktion, WF oder Betriebsverzicht bei der Düngung ist zu achten. Schritt 3: Einsaat mit Nachsaatmischung „NA“ Um wieder einen zufrieden stellenden Grünlandbestand zu aufzubauen ist notwendig ebenso auf die anzusäende Futtersamenmischung besonderen Wert zu legen, die rasch keimt und bald einen dichten Pflanzenbestand entwickelt. Dazu empfiehlt sich die im Handel erhältliche fertige Samenmischung mit der Typbezeichnung „Nachsaatmischung für Dauerwiesen und Dauerweiden - NA mit Klee“ zu wählen. Als Saatmenge verwendet man bei derartigen Neuanlagen rund 30 kg/ha. Wenn wie immer eine Anlage infolge ungünstiger Anlagebedingungen nicht vollkommen gelingt und Lücken ohne Futterwuchs bleiben, ist eine korrigierende Nachsaat empfehlenswert. Als Zeitpunkt zur Nachsaat wählt man das Frühjahr unmittelbar vor dem Striegeln der Wiesen oder die Zeit sofort nach einer Nutzung bis Anfang August. Zusammensetzung der Nachsaatmischung „NA“ wie sie bewährter ampferfreier ÖAG- Qualität im Handel angeboten wird. Bei Neuanlagen vermooster Flächen empfiehlt sich eine etwas erhöhte Saatmenge von rund 30 kg/ha. Für Übersaaten im Frühjahr wählt man Saatmengen von 10-15 kg/ha. Zusammenfassung Wie dargestellt hat die Vermoosung im Grünland vielschichtige Ursachen. Zur Erhaltung eines zufrieden stellenden Grünlandbestandes ohne Moos reicht nicht nur die alleinige Beseitigung des Mooses. Wenig effizient wäre es das Moos nur mit einem Moosvernichtungsmittel zu bekämpfen. Damit werden die Ursachen der Vermoosung nicht beseitigt. Für eine erfolgreiche Moosbebekämpfung ist folgendes Schema empfehlenswert: 1. Das Entfernen des Mooses (mechanisch oder eventuell chemisch) 2. Schaffung eines Saatbeetes mittels Eggen für eine Einsaat 3. Ausbringung und leichte Einarbeitungung der Düngung 4. Die Wahl einer raschwüchsigen Nachsaatmischung z.B. „NA mit Klee“ 5. Die Saat selbst kann mit allen üblichen Sätechniken wie Sämaschine, Wiesenstriegel /mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 3 NA – Nachsaatmischung für Dauerwiesen und Dauerweiden mit ÖAG Sortenempfehlung
  • 4. mit Säkasten, Schlitzdrillsägeräten oder auch per Hand erfolgen 6. Für einen gleichmäßigen und dichten Aufgang wird im Grünland die kreuzweise (2- fache) Saat bei halber Saatmenge empfohlen Über den Erfolg von Einsaaten entscheidet letztlich immer auch die sachgerechte Bewirtschaftung des Grünlandes mit folgenden Elementen: • die Vermeidung von Tiefschnitt • eine maßvolle, wie ausgeglichene Nährstoffversorgung für die Einsaat • eine Verjüngung des Pflanzenbestandes durch Nachsaat besonders im Frühjahr unmittelbar vor dem Wiesenstriegeln speziell dann, wenn der Anteil wertvoller Futterpflanzen im Grünland zurückgeht. Weitere Bilder zum Artikel „So wird man Moos in Wiesen los“ Auch die sehr trockenresistente Schafgarbe kann mit Moos kleinräumig auftreten gut wüchsige Gräser in Moos eine Seltenheit Hahnenfuß im Verbindung mit Moos ist meist auf feuchteren Stellen zu finden Moos verstellt wertvollen Gräser viel Platz und soll daher auf Futterflächen nicht toleriert werden /mnt/temp/unoconv/20140325102505/sowirdmanmoosinwiesenlos-mfotos-kompr-140325052505-phpapp01.doc 4