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PRODUKTIONSEITE 6 NR. 40 | 1. OKTOBER 2020 | BauernZeitung
D
ass Kalkdüngung eine elemen-
tarer Voraussetzung für wüch-
siges Grünland ist, gehört zum
landwirtschaftlichen Grundlagenwis-
sen.
Es gilt folgende Formel:
Einsaat +Beweidung +Kalk
	 + Düngung = beste Wirkung.
Viel zu wenig im Bewusstsein vie-
ler Grünlandbauern ist dagegen, dass
Kalk auch für erfolgreiche Einsaaten
eine wichtige Rolle spielt.
Die fachlichen Grundlagen hierfür
lieferte der deutsche Agrarwissen-
schaftler Ernst Klapp bereits vor etwa
60 Jahren mit seinen Untersuchungen
dazu in Wales in Großbritannien. Der
Professor konnte dort beobachten, dass
sich die Grasnarben selbst auf schwie-
rigen, sauren Bergwiesen durch Ein-
saat und Kalkung überraschend
schnell verbessern ließen. Beobachtet
wurde die Wirkung von Einsaat, ge-
regelter Beweidung, Düngung und
Kalkung.
Im Detail führte Klapp seine Unter-
suchungen über einen Zeitraum von
20 Jahren in mehreren Varianten
durch:
FOTOS(3):HUMER
Auf mageren und ausgehungerten Wiesenstandorten können Einsaat rasch zur Verbesserungen der Grasnarbe
führen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Regulierung des pH-Werts durch gezielte Kalkgaben.
JOHANN HUMER
Einsaaten brauchen Kalk
8
8
8
8
7
7
7
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5
5
4
1
DeutschesWeidegras
Wiesenschwingel
Wiesenrispe
Wiesenlieschgras
Wiesenfuchsschwanz
Knaulgras
Glatthafer
Weißklee
Goldhafer
Jährige Rispe
Rotschwingel
Wolliges Honiggras
Seggenarten
4 5 6 7pH
FutterwertzahlnachKlapp(-1bis8)
KOMFORTZONE FÜR GRÄSER
Am besten gedeiden Futtergräser bei pH-Werten von 5 bis 6
QUELLE: HUMERBAUERNZEITUNGReagens zeigt sauren Boden mit starkem/sehr starkem Kalkbedarf an.
Grünlandprofessor Schechner ge-
prägt hat.
Mit Variante 1 zeigte Klapp auf,
daß geregelte Beweidung allein auch
die Grasnarbe um 50 Prizent verbes-
sern kann, im Vergleich zur besten
Variante erreicht man mit ihr aber
nur etwa 20 % des Maximalerfolgs.
Was den Erfolg der Variante 4 be-
trifft, also der Kombination von Ein-
saat, geregelter Beweidung, Düngung
und Kalkung, so ist besonders her-
vorzuheben, welche wichtige Rolle
für die Narbenverbesserung der Kalk
spielt. So haben Grünlandbegehun-
gen in Niederösterreich oder in der
Steiermark gezeigt, dass Prob-
lemstandorte oft pH-Werte unter 4
aufweisen, also stark sauer. Damit
auf solchen Standorten Einsaaten
gelingen, muss man Kalk ergänzen.
Denn insbesondere hochwertige Fut-
tergräser wie Raygräser, Timothe,
Wiesenrispe, Englisches Raygras und
Kleearten brauchen für gutes Wachs-
tum höhere Boden pH-Werte.
Damit die Einsaaten richtig „an-
springen“, braucht es also eine vor-
ausschauende Strategie. Die Kalkung
sollte bereits im Jahr vor der Einsaat
erfolgen, damit sich das passende
Bodenmilieu einregulieren kann. Die
rechtzeitige Kalkung verbessert die
Keimbedingungen für die Kulturgrä-
ser und Kleearten. So können sich
die Futtergräser gegen Unkräuter und
-gräser besser durchsetzen.
Als weitere positive Wirkung einer
Kalkgabe zu nennen ist die verbes-
serte Bodenstruktur mit erosionss-
tabilen Krümeln und Poren. Der Bo-
den wird besser durchlüftet. Gekalk-
ter Boden kann Regengüsse schneller
aufnehmen und das Wasser besser
speichern. Es fördert auch das Bo-
denleben. Mehr Regenwürmer in
neutralen und kalkreichen Böden
sorgen für eine bessere Bereitstellung
von Nährstoffen.
Kohlensaurer Kalk
Was die Höhe der erforderlichen
Kalkgabe betrifft, so reicht für den
bestmöglichen Anwuchs eingesäter
Arten im Regelfall eine Gabe von
Kohlensaurem Kalk in der Höhe von
1.500 bis 2.500 kg/ha, eventuell auch
mit einer Schwefel-Dotierung.
Ist der generelle Kalkstatus des
Standortes nicht bekannt, ist jeden-
falls eine Bodenuntersuchung zu
empfehlen. So lässt sich auch erken-
nen, ob zudem Magnesium benötigt
wird. Bei Magnesiumbedarf ist Koh-
lensaurer Magnesiumkalk mit Schwe-
fel der Kalkdünger der Wahl.
| DI Johann Humer ist Berater
für Futterwiesen- und
Grünlandmanagement |
0
100
200
300
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
(4)
(3)
(2)
(1)
Narbenverbesserung(%)
Jahre
(4) Einsaat + Beweidung + Kalkung + Düngung
(3) Beweidung + Kalkung + Düngung
(2) Nur Kalkung und Düngung
(1) Nur Beweidung
Verbesserung ertragsarmer Berg-Ödlandweiden in Wales
QUELLE: KLAPP, 1971BAUERNZEITUNG
Beste Wirkung mit Variante 4:
Einsaat + Beweidung + Kalkung + Düngung
KALK ALS „GRÜNLANDTURBO“
n nur geregelte Beweidung,
n nur Kalkung und Düngung,
n eine geregelte Beweidung plus
Kalkung plus Düngung, sowie
n eine geregelte Beweidung mit
Kalkung, Düngung und Einsaat.
Besonders auffallend war die enor-
me Verbesserung der Grasnarbe
(+300 %) in der Einsaatvariante 4
mit Beweidung, Kalkung und Dün-
gung bereits in den ersten Versuchs-
jahren.
Verzichtet man auf die Einsaat,
dann ist mit einer Kombination von
Beweidung, Kalkung und Düngung
(Variante 3) zwar ebenfalls eine Ver-
besserung der Grasnarbe möglich,
es braucht aber annähernd zwei Jahr-
zehnte, bis der Effekt spürbar wird.
In den Versuchen von Klapp war dies
die zweitbeste Variante.
Auch „Hufkultivierung“ wirkt
Nur noch halb so hoch war der
Verbesserungserfolg in der Variante
2 mit ausschließlich Kalkung und
Düngung. Dies bedeutet, dass Be-
weidung den Einsaaterfolg etwa um
die Hälfte verbessert. „Hufkultivie-
rung“, ist dazu der Begriff, den einst
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bestimmung bei
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2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
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2018 KLIMARESILIENTE WIESENMISCHUNGEN Grünland stressfest machen, HUMER BZ 3606
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Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29

  • 1. PRODUKTIONSEITE 6 NR. 40 | 1. OKTOBER 2020 | BauernZeitung D ass Kalkdüngung eine elemen- tarer Voraussetzung für wüch- siges Grünland ist, gehört zum landwirtschaftlichen Grundlagenwis- sen. Es gilt folgende Formel: Einsaat +Beweidung +Kalk + Düngung = beste Wirkung. Viel zu wenig im Bewusstsein vie- ler Grünlandbauern ist dagegen, dass Kalk auch für erfolgreiche Einsaaten eine wichtige Rolle spielt. Die fachlichen Grundlagen hierfür lieferte der deutsche Agrarwissen- schaftler Ernst Klapp bereits vor etwa 60 Jahren mit seinen Untersuchungen dazu in Wales in Großbritannien. Der Professor konnte dort beobachten, dass sich die Grasnarben selbst auf schwie- rigen, sauren Bergwiesen durch Ein- saat und Kalkung überraschend schnell verbessern ließen. Beobachtet wurde die Wirkung von Einsaat, ge- regelter Beweidung, Düngung und Kalkung. Im Detail führte Klapp seine Unter- suchungen über einen Zeitraum von 20 Jahren in mehreren Varianten durch: FOTOS(3):HUMER Auf mageren und ausgehungerten Wiesenstandorten können Einsaat rasch zur Verbesserungen der Grasnarbe führen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Regulierung des pH-Werts durch gezielte Kalkgaben. JOHANN HUMER Einsaaten brauchen Kalk 8 8 8 8 7 7 7 8 7 5 5 4 1 DeutschesWeidegras Wiesenschwingel Wiesenrispe Wiesenlieschgras Wiesenfuchsschwanz Knaulgras Glatthafer Weißklee Goldhafer Jährige Rispe Rotschwingel Wolliges Honiggras Seggenarten 4 5 6 7pH FutterwertzahlnachKlapp(-1bis8) KOMFORTZONE FÜR GRÄSER Am besten gedeiden Futtergräser bei pH-Werten von 5 bis 6 QUELLE: HUMERBAUERNZEITUNGReagens zeigt sauren Boden mit starkem/sehr starkem Kalkbedarf an. Grünlandprofessor Schechner ge- prägt hat. Mit Variante 1 zeigte Klapp auf, daß geregelte Beweidung allein auch die Grasnarbe um 50 Prizent verbes- sern kann, im Vergleich zur besten Variante erreicht man mit ihr aber nur etwa 20 % des Maximalerfolgs. Was den Erfolg der Variante 4 be- trifft, also der Kombination von Ein- saat, geregelter Beweidung, Düngung und Kalkung, so ist besonders her- vorzuheben, welche wichtige Rolle für die Narbenverbesserung der Kalk spielt. So haben Grünlandbegehun- gen in Niederösterreich oder in der Steiermark gezeigt, dass Prob- lemstandorte oft pH-Werte unter 4 aufweisen, also stark sauer. Damit auf solchen Standorten Einsaaten gelingen, muss man Kalk ergänzen. Denn insbesondere hochwertige Fut- tergräser wie Raygräser, Timothe, Wiesenrispe, Englisches Raygras und Kleearten brauchen für gutes Wachs- tum höhere Boden pH-Werte. Damit die Einsaaten richtig „an- springen“, braucht es also eine vor- ausschauende Strategie. Die Kalkung sollte bereits im Jahr vor der Einsaat erfolgen, damit sich das passende Bodenmilieu einregulieren kann. Die rechtzeitige Kalkung verbessert die Keimbedingungen für die Kulturgrä- ser und Kleearten. So können sich die Futtergräser gegen Unkräuter und -gräser besser durchsetzen. Als weitere positive Wirkung einer Kalkgabe zu nennen ist die verbes- serte Bodenstruktur mit erosionss- tabilen Krümeln und Poren. Der Bo- den wird besser durchlüftet. Gekalk- ter Boden kann Regengüsse schneller aufnehmen und das Wasser besser speichern. Es fördert auch das Bo- denleben. Mehr Regenwürmer in neutralen und kalkreichen Böden sorgen für eine bessere Bereitstellung von Nährstoffen. Kohlensaurer Kalk Was die Höhe der erforderlichen Kalkgabe betrifft, so reicht für den bestmöglichen Anwuchs eingesäter Arten im Regelfall eine Gabe von Kohlensaurem Kalk in der Höhe von 1.500 bis 2.500 kg/ha, eventuell auch mit einer Schwefel-Dotierung. Ist der generelle Kalkstatus des Standortes nicht bekannt, ist jeden- falls eine Bodenuntersuchung zu empfehlen. So lässt sich auch erken- nen, ob zudem Magnesium benötigt wird. Bei Magnesiumbedarf ist Koh- lensaurer Magnesiumkalk mit Schwe- fel der Kalkdünger der Wahl. | DI Johann Humer ist Berater für Futterwiesen- und Grünlandmanagement | 0 100 200 300 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 (4) (3) (2) (1) Narbenverbesserung(%) Jahre (4) Einsaat + Beweidung + Kalkung + Düngung (3) Beweidung + Kalkung + Düngung (2) Nur Kalkung und Düngung (1) Nur Beweidung Verbesserung ertragsarmer Berg-Ödlandweiden in Wales QUELLE: KLAPP, 1971BAUERNZEITUNG Beste Wirkung mit Variante 4: Einsaat + Beweidung + Kalkung + Düngung KALK ALS „GRÜNLANDTURBO“ n nur geregelte Beweidung, n nur Kalkung und Düngung, n eine geregelte Beweidung plus Kalkung plus Düngung, sowie n eine geregelte Beweidung mit Kalkung, Düngung und Einsaat. Besonders auffallend war die enor- me Verbesserung der Grasnarbe (+300 %) in der Einsaatvariante 4 mit Beweidung, Kalkung und Dün- gung bereits in den ersten Versuchs- jahren. Verzichtet man auf die Einsaat, dann ist mit einer Kombination von Beweidung, Kalkung und Düngung (Variante 3) zwar ebenfalls eine Ver- besserung der Grasnarbe möglich, es braucht aber annähernd zwei Jahr- zehnte, bis der Effekt spürbar wird. In den Versuchen von Klapp war dies die zweitbeste Variante. Auch „Hufkultivierung“ wirkt Nur noch halb so hoch war der Verbesserungserfolg in der Variante 2 mit ausschließlich Kalkung und Düngung. Dies bedeutet, dass Be- weidung den Einsaaterfolg etwa um die Hälfte verbessert. „Hufkultivie- rung“, ist dazu der Begriff, den einst pH-Schnell- bestimmung bei der Bodenprobe. Am Beginn einer Wiesensanierung steht die Analyse des Pflanzen- bestands und des Bodens.