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Die Dynamik digitaler Medien –
Nutzungsweisen, Kompetenzen und Herausforderungen für
Kita, Schule, Jugendarbeit und Eltern


                                              Jan-Hinrik Schmidt
                                                   @janschmidt


                                    Wissenschaftlicher Referent
                                  für digitale interaktive Medien
                                  und politische Kommunikation

                                                 Lübeck  24.04.2012
Was wäre, wenn es kein Internet gäbe?
[Zitate aus Gruppendiskussionen mit Jugendlichen in Hamburg und im Emsland]
• „Ich glaube, man würde damit klar kommen. Aber wenn man wüsste, dass es
  das mal gab und dann abgeschafft wird, ich glaub, dann würde ich
  durchdrehen.
  [- Warum? -] Ich müsste dann auf Youtube-Videos und so verzichten, und die
  sind schon witzig. Oder Chat und so.“ *Mädchen, 14 Jahre+
• „Bei mir ist es, ich nutze halt das Internet einerseits sehr viel zur
  Kommunikation – Messenger läuft bei mir fast 24 Stunden am Tag,
  SchülerVZ ist natürlich auch hoch frequentiert. Aber zum Zweiten nutze ich
  das auch sehr viel, um mir halt Informationen zu beschaffen, die ich
  brauche.“ *Junge, 17 Jahre+
• „Es geht auch ohne Internet, man kann ja auch was machen, was man nicht
  im Internet macht. Man kann zum Beispiel Playstation spielen, oder
  Nintendo DS, es gibt alles mögliche. Man muss nicht immer in Internet
  rennen, sonst is man n Internet-Freak.“ (Mädchen, 13 Jahre)

                                                                  Lübeck      2 von 16
Digital Natives?




                   Lübeck   3 von 16
Worüber spreche ich?
   Soziale Medien: Praktiken und Öffentlichkeiten….


   … und daraus resultierende (Heraus-)Forderungen


       Entgrenzung der Publika und Privatsphäre


       Partizipation und Teilhabe


       Macht und Machtlosigkeit


   Wer soll und kann diese Herausforderungen bewältigen?



                                                            Lübeck   4 von 16
Verbreitung ausgewählter Anwendungen nach Alter
  100              94                                95
                                                                                                                                  Ges.
    90                 86                                                              87
                                                         83                                                                       14-19
    80                                                                                                                            20-29
                           73                                                             71
               70                                                                                                                 30- 39
    70                                                       65
                               63                                                                                                 40- 49
                                 59              58
    60                                                                                                                            50- 59
    50                                 47                        47                           48                                  60+
                                                                                   43
                                                                   40
    40
                                                                                                  31
    30
                                                                         23                           22
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                                                                                                          10
    10                                                                                                                   7
                                                                                                                     3       4 2 2 4
                                                                                                                                     1
      0
                     Wikipedia                      Videoportale                       SNS gesamt                            Twitter
Erläuterung: Repräsentativ für deutsche Online-Nutzer ab 14 Jahren; Anteil der Befragten, die Angebote zumindest selten nutzen.
                          Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2011; zitiert nach Busemann/Gscheidle 2011.                       Lübeck        5 von 16
Soziale Medien und ihre Praktiken


    Identitäts-          Selbst-        „Wer bin ich?“
   management         auseinander-
                        setzung




   Beziehungs-           Sozial-       „Welchen Platz
   management         auseinander-     habe ich in der
                        setzung        Gesellschaft?“



   Informations-         Sach-     „Wie orientiere ich
   management         auseinander- mich in der Welt?“
                        setzung

                                     Lübeck     6 von 16
Persönliche Öffentlichkeiten (1/2)
 Social Web lässt persönliche Öffentlichkeiten entstehen, in denen Nutzer
 (a) Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz auswählen,
                                   [anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]
 (b) sich an (intendiertes) Publikum richten, das aus sozialen Kontakten besteht,
   [anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien]
 (c) und sich im Kommunikationsmodus des „Konversation Betreibens“ befinden.
                                                *anstatt im Modus des „Publizierens“+




                                                                    Lübeck      7 von 16
Persönliche Öffentlichkeiten (2/2)
                 Trennung zwischen „Sender“- und
                  „Empfänger“-Rollen der Massenkommu-
                  nikation löst sich weiter auf; in persön-
                  licher Öffentlichkeit ist man beides
                 Persönliche Öffentlichkeiten bestehen
                  aus „Microcontent“, der aus anderen
                  Angeboten gelöst („entbündelt“) und
                  durch soziale Beziehungen gefiltert wird
                 „Re-Bündelung“ findet nicht in
                  abgeschlossenen / linearen Produkten
                  („Ausgabe“; „Sendung“) statt, sondern
                  im konstanten Informationsfluss der
                  „streams“ bzw. „feeds“
                 Professionell-journalistische Inhalte oder
                  kommerzielle Botschaften sind genauso
                  Teil dieser vernetzten Öffentlichkeiten
                  wie das Persönliche und Private
                                         Lübeck    8 von 16
(Heraus-)Forderungen an (Medien-)Bildung
                  Gesellschaftliche Verantwortung bleibt
                   bestehen, Jugendliche (aber nicht nur
                   die…) zu einem verantwortungsvollen
                   und reflektierten Umgang mit der
                   „Universaltechnologie“ Internet zu
                   befähigen, z.B. um …
                  1.   … grundlegende Kompetenzen für
                       den Umgang in vernetzten
                       Öffentlichkeiten zu lernen;
                  2.   … informationelle Selbstbestimmung
                       ausüben zu können;
                  3.   … Werkzeuge des Internet nutzen zu
                       können, um an gesellschaftlichen
                       Debatten teilzuhaben und sich für
                       die eigenen Belange und Rechte im
                       Internet einsetzen zu können

                                           Lübeck    9 von 16
#1: Neue/Alte Medienkompetenzen
 Digitale Medien schaffen Kommunikationsräume, die bestehende Grenzen
  zwischen Angeboten, Gattungen und Modi von (massen-)medialer
  Kommunikation verschwimmen lassen
 Sie erfordern daher eigene Medienkompetenzen, z.B. …
… sich in vernetzten              … strategische Kommunikation     … situationsgerecht
Öffentlichkeiten                  erkennen und einordnen, z.B.     kommunizieren, d.h.
orientieren, relevante            kommerzielle Markenbotschaften   Argumente
Informationen filtern und aktiv   oder „Fakes“/Fiktives von        artikulieren, bewerten und
Informationen und Inhalte         Authentischem unterscheiden      abwägen sowie Reichweite
bereitstellen sowie bearbeiten    können                           und Folgen abschätzen
können                                                             können




                                                                          Lübeck      10 von 16
#2: Prekäre informationelle Selbstbestimmung (1/2)

Merkmale der Kommunikationsarchitektur(1) erschweren inf. Selbstbestimmung

         Persistenz      Kopierbarkeit   Skalierbarkeit     Durchsuchbarkeit


                                                               
     a) Intendiertes Publikum: Welches                c) Empirisches Publikum:
     Publikum habe ich ganz allgemein                Welches Publikum nimmt
   im Sinn, wenn ich einen bestimmten             tatsächlich Kenntnis von einer
            Internetdienst nutze?                  Äußerung bzw. Information?
    b) Adressiertes Publikum: Welchem            d) Potentielles Publikum: Wie ist
        Publikum mache ich in einer              die „technische Erreichbarkeit” –
     spezifischen Situation bestimmte            welches Publikum hat technisch
         Äußerungen/Informationen                  die Möglichkeit, irgendwann
           tatsächlich zugänglich?                 irgendwie Zugang zu haben?

 (1) boyd 2008                                                 Lübeck     11 von 16
#1: Prekäre informationelle Selbstbestimmung (2/2)

 „Informationelle Selbstbestimmung“ ist…
                        1. … normatives Konzept: Bestandteil der verfassungs-

  Sollen                   mäßigen Ordnung (und in Datenschutzregelungen
                           etc. näher spezifiziert); liegt zudem als zumindest
                           diffuse Erwartung bei vielen Nutzern vor;
                        2. … ausgeübte Praxis: Nutzer üben sie (mehr oder
                           weniger kompetent, reflektiert, evtl. auch
     Tun                   scheiternd) aus, wenn sie sich in den vernetzten
                           persönlichen Öffentlichkeiten des Social Web
                           bewegen;
                        3. … notwendige Kompetenz: das eigenständige
                           Wahrnehmen des „Rechts auf Privatheit”, die
 Können                    informierte Einwilligung in Datenverarbeitung oder
                           auch die informationelle Autonomie setzt
                           Wissensformen und Fertigkeiten voraus.

                                                              Lübeck    12 von 16
#3: Facetten von Beteiligung
• Soziale Medien können Werkzeug wie Gegenstand von
  Partizipation sein
• Nutzung der sozialen Medien umfasst unterschiedliche
  Grade von Teilhabe(1)
1.       Mitwirkung an Konversationen, dem Bereitstellen und
         Teilen von Inhalten, etc.;
2.       Mitbestimmung über Ausrichtung, Gestaltung oder
         Moderation der Angebote;
3.       Selbstbestimmung in eigenen, nicht bzw. kaum
         vorstrukturierten Kommunikationsräumen.
•        Soziale Medien fördern Mitwirkung, teilweise auch
         Mitbestimmung
•        Selbstbestimmte Räume sind allerdings gerade auf den
         großen Plattformen eher selten

    (1) Wagner/Gerlicher/Brüggen 2011                            Lübeck   13 von 16
#3: Imbalance von Macht und Partizipation
                         Viele Plattformen und Dienste
                          werden von Betreibern
                          kontrolliert, die Aufmerksamkeit
                          nach ökonomischen und/oder
                          technischen Kriterien kanalisieren
                         Plattformen räumen Nutzern
                          höchstens als „Kunden“, nicht aber
                          als „Bürger“ Mitspracherechte bei
                          der Verwendung der Werke und
                          Daten ein
                         Formalisierte Verfahren der
                          Nutzeranhörung existieren nur in
                          Ansätzen
                         Auf Nutzerseite fehlt
                          Bewusstsein, durch kollektives
                          Handeln auch Mitbestimmung
                          einzufordern
                                           Lübeck    14 von 16
Fazit: Wer kann all dies leisten? Sie! 
   Soziale Medien verändern das Umfeld, in dem Menschen alltägliches
    Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement betreiben
   Dieser Wandel wirft eine Reihe von Herausforderungen auf, darunter…
       … die Bestimmung und Vermittlung von Kompetenzen für eine
        verantwortungsvolle Teilhabe an den Kommunikationsräumen
       … die Gewährleistung von informationeller Selbstbestimmung
       … das Einfordern von Mit- & Selbstbestimmung gegenüber machtvollen Akteuren
   Diese gesellschaftlichen Aufgaben dürfen nicht auf eine Gruppe („die
    Politik“, „die Eltern“, „die Schulen“, etc.) abgewälzt werden – aber keine
    dieser Gruppen sollte sich ihrer Bearbeitung entziehen dürfen
   Entscheidend ist die Erkenntnis, dass Medientechnologien gesellschaftliche
    Produkte sind, und daher auch der durch sie angestossene (aber nicht:
    determinierte) Wandel gesellschaftlich gestaltet werden kann
   Daher sind Veranstaltungen wie diese 7. Lübecker Bildungskonferenz so
    eminent wichtig!
                                                                  Lübeck    15 von 16
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!



      Dr. Jan-Hinrik Schmidt


      Hans-Bredow-Institut
 Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg
j.schmidt@hans-bredow-institut.de
  www.hans-bredow-institut.de
     www.schmidtmitdete.de
      www.dasneuenetz.de


                                    Lübeck   16 von 16
Quellennachweise Abbildungen
Folie 6:
     [Identität] © Hapf2, http://www.flickr.com/photos/44029537@N00/12760664
     [Beziehung] CC BY-NC-SA-2.0, Myles!, http://flickr.com/photos/mylesdgrant/495698908
     [Information] CC BY-NC-ND-2.0, Axel V, http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/126700804
Folie 9
•     CC BY-SA 2.0, Jan Schmidt, http://www.flickr.com/photos/42154456@N00/6244029345
Folie 10
     [Strand] CC BY-NC-ND 2.0, Fozzman, http://www.flickr.com/photos/mrbeany/3823127547/
     [Mall] CC BY-NC-ND 2.0, Cooky Yoon, http://www.flickr.com/photos/designrecipe/4283634289/
     [Speakers Corner] CC BY-NC-ND 2.0, vkotis, http://www.flickr.com/photos/9214515@N07/3128983356/
Folie 13

•     [Foto] CC BY-NC-ND 2.0, Stephen Desroches, http://www.flickr.com/photos/focusedonlight/2795746704/

•     [Demo] CC BY-NC-ND 2.0, Dom Dada, http://www.flickr.com/photos/ogil/1842123447/

•     [Barcamp] CC BY-NC-ND 2.0, Nathanael Boehm, http://www.flickr.com/photos/purecaffeine/1226101959/




                                                                                                     Lübeck   17 von 16
Literatur
– boyd, danah (2008): Taken out of context. American teen sociality in networked
  publics. Ph.D. Dissertation an der University of California, Berkeley. Online
  verfügbar: http://www.danah.org/papers/TakenOutOfContext.pdf.
– Münker, Stefan (2009): Emergenz digitaler Öffentlichkeiten – Die Sozialen Medien
  im Web 2.0. Frankfurt a.M.
– Palfrey, John / Gasser, Urs / Reinhart, Franka / Topalova, Violeta (2008): Generation
  Internet: Die Digital Natives. Stuttgart
– Schmidt, Jan (2011): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Konsequenzen des
  Web 2.0. Konstanz.
– Schmidt, Jan/Ingrid Paus-Hasebrink/Uwe Hasebrink (Hrsg.) (2009): Heranwachsen
  mit dem Social Web. Berlin.
– Stöcker, Christian (2011): Nerd Attack. München
– Wagner, U. / Gerlicher, P. / Brüggen, N. (2011): Partizipation in und mit dem Social
  Web – Herausforderungen für die politische Bildung. München




                                                                      Lübeck     18 von 16

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Die Dynamik digitaler Medien

  • 1. Die Dynamik digitaler Medien – Nutzungsweisen, Kompetenzen und Herausforderungen für Kita, Schule, Jugendarbeit und Eltern Jan-Hinrik Schmidt @janschmidt Wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation Lübeck  24.04.2012
  • 2. Was wäre, wenn es kein Internet gäbe? [Zitate aus Gruppendiskussionen mit Jugendlichen in Hamburg und im Emsland] • „Ich glaube, man würde damit klar kommen. Aber wenn man wüsste, dass es das mal gab und dann abgeschafft wird, ich glaub, dann würde ich durchdrehen. [- Warum? -] Ich müsste dann auf Youtube-Videos und so verzichten, und die sind schon witzig. Oder Chat und so.“ *Mädchen, 14 Jahre+ • „Bei mir ist es, ich nutze halt das Internet einerseits sehr viel zur Kommunikation – Messenger läuft bei mir fast 24 Stunden am Tag, SchülerVZ ist natürlich auch hoch frequentiert. Aber zum Zweiten nutze ich das auch sehr viel, um mir halt Informationen zu beschaffen, die ich brauche.“ *Junge, 17 Jahre+ • „Es geht auch ohne Internet, man kann ja auch was machen, was man nicht im Internet macht. Man kann zum Beispiel Playstation spielen, oder Nintendo DS, es gibt alles mögliche. Man muss nicht immer in Internet rennen, sonst is man n Internet-Freak.“ (Mädchen, 13 Jahre) Lübeck 2 von 16
  • 3. Digital Natives? Lübeck 3 von 16
  • 4. Worüber spreche ich?  Soziale Medien: Praktiken und Öffentlichkeiten….  … und daraus resultierende (Heraus-)Forderungen  Entgrenzung der Publika und Privatsphäre  Partizipation und Teilhabe  Macht und Machtlosigkeit  Wer soll und kann diese Herausforderungen bewältigen? Lübeck 4 von 16
  • 5. Verbreitung ausgewählter Anwendungen nach Alter 100 94 95 Ges. 90 86 87 83 14-19 80 20-29 73 71 70 30- 39 70 65 63 40- 49 59 58 60 50- 59 50 47 47 48 60+ 43 40 40 31 30 23 22 20 10 10 7 3 4 2 2 4 1 0 Wikipedia Videoportale SNS gesamt Twitter Erläuterung: Repräsentativ für deutsche Online-Nutzer ab 14 Jahren; Anteil der Befragten, die Angebote zumindest selten nutzen. Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2011; zitiert nach Busemann/Gscheidle 2011. Lübeck 5 von 16
  • 6. Soziale Medien und ihre Praktiken Identitäts- Selbst- „Wer bin ich?“ management auseinander- setzung Beziehungs- Sozial- „Welchen Platz management auseinander- habe ich in der setzung Gesellschaft?“ Informations- Sach- „Wie orientiere ich management auseinander- mich in der Welt?“ setzung Lübeck 6 von 16
  • 7. Persönliche Öffentlichkeiten (1/2)  Social Web lässt persönliche Öffentlichkeiten entstehen, in denen Nutzer  (a) Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz auswählen, [anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]  (b) sich an (intendiertes) Publikum richten, das aus sozialen Kontakten besteht, [anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien]  (c) und sich im Kommunikationsmodus des „Konversation Betreibens“ befinden. *anstatt im Modus des „Publizierens“+ Lübeck 7 von 16
  • 8. Persönliche Öffentlichkeiten (2/2)  Trennung zwischen „Sender“- und „Empfänger“-Rollen der Massenkommu- nikation löst sich weiter auf; in persön- licher Öffentlichkeit ist man beides  Persönliche Öffentlichkeiten bestehen aus „Microcontent“, der aus anderen Angeboten gelöst („entbündelt“) und durch soziale Beziehungen gefiltert wird  „Re-Bündelung“ findet nicht in abgeschlossenen / linearen Produkten („Ausgabe“; „Sendung“) statt, sondern im konstanten Informationsfluss der „streams“ bzw. „feeds“  Professionell-journalistische Inhalte oder kommerzielle Botschaften sind genauso Teil dieser vernetzten Öffentlichkeiten wie das Persönliche und Private Lübeck 8 von 16
  • 9. (Heraus-)Forderungen an (Medien-)Bildung  Gesellschaftliche Verantwortung bleibt bestehen, Jugendliche (aber nicht nur die…) zu einem verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit der „Universaltechnologie“ Internet zu befähigen, z.B. um … 1. … grundlegende Kompetenzen für den Umgang in vernetzten Öffentlichkeiten zu lernen; 2. … informationelle Selbstbestimmung ausüben zu können; 3. … Werkzeuge des Internet nutzen zu können, um an gesellschaftlichen Debatten teilzuhaben und sich für die eigenen Belange und Rechte im Internet einsetzen zu können Lübeck 9 von 16
  • 10. #1: Neue/Alte Medienkompetenzen  Digitale Medien schaffen Kommunikationsräume, die bestehende Grenzen zwischen Angeboten, Gattungen und Modi von (massen-)medialer Kommunikation verschwimmen lassen  Sie erfordern daher eigene Medienkompetenzen, z.B. … … sich in vernetzten … strategische Kommunikation … situationsgerecht Öffentlichkeiten erkennen und einordnen, z.B. kommunizieren, d.h. orientieren, relevante kommerzielle Markenbotschaften Argumente Informationen filtern und aktiv oder „Fakes“/Fiktives von artikulieren, bewerten und Informationen und Inhalte Authentischem unterscheiden abwägen sowie Reichweite bereitstellen sowie bearbeiten können und Folgen abschätzen können können Lübeck 10 von 16
  • 11. #2: Prekäre informationelle Selbstbestimmung (1/2) Merkmale der Kommunikationsarchitektur(1) erschweren inf. Selbstbestimmung Persistenz Kopierbarkeit Skalierbarkeit Durchsuchbarkeit     a) Intendiertes Publikum: Welches c) Empirisches Publikum: Publikum habe ich ganz allgemein Welches Publikum nimmt im Sinn, wenn ich einen bestimmten tatsächlich Kenntnis von einer Internetdienst nutze? Äußerung bzw. Information? b) Adressiertes Publikum: Welchem d) Potentielles Publikum: Wie ist Publikum mache ich in einer die „technische Erreichbarkeit” – spezifischen Situation bestimmte welches Publikum hat technisch Äußerungen/Informationen die Möglichkeit, irgendwann tatsächlich zugänglich? irgendwie Zugang zu haben? (1) boyd 2008 Lübeck 11 von 16
  • 12. #1: Prekäre informationelle Selbstbestimmung (2/2)  „Informationelle Selbstbestimmung“ ist… 1. … normatives Konzept: Bestandteil der verfassungs- Sollen mäßigen Ordnung (und in Datenschutzregelungen etc. näher spezifiziert); liegt zudem als zumindest diffuse Erwartung bei vielen Nutzern vor; 2. … ausgeübte Praxis: Nutzer üben sie (mehr oder weniger kompetent, reflektiert, evtl. auch Tun scheiternd) aus, wenn sie sich in den vernetzten persönlichen Öffentlichkeiten des Social Web bewegen; 3. … notwendige Kompetenz: das eigenständige Wahrnehmen des „Rechts auf Privatheit”, die Können informierte Einwilligung in Datenverarbeitung oder auch die informationelle Autonomie setzt Wissensformen und Fertigkeiten voraus. Lübeck 12 von 16
  • 13. #3: Facetten von Beteiligung • Soziale Medien können Werkzeug wie Gegenstand von Partizipation sein • Nutzung der sozialen Medien umfasst unterschiedliche Grade von Teilhabe(1) 1. Mitwirkung an Konversationen, dem Bereitstellen und Teilen von Inhalten, etc.; 2. Mitbestimmung über Ausrichtung, Gestaltung oder Moderation der Angebote; 3. Selbstbestimmung in eigenen, nicht bzw. kaum vorstrukturierten Kommunikationsräumen. • Soziale Medien fördern Mitwirkung, teilweise auch Mitbestimmung • Selbstbestimmte Räume sind allerdings gerade auf den großen Plattformen eher selten (1) Wagner/Gerlicher/Brüggen 2011 Lübeck 13 von 16
  • 14. #3: Imbalance von Macht und Partizipation  Viele Plattformen und Dienste werden von Betreibern kontrolliert, die Aufmerksamkeit nach ökonomischen und/oder technischen Kriterien kanalisieren  Plattformen räumen Nutzern höchstens als „Kunden“, nicht aber als „Bürger“ Mitspracherechte bei der Verwendung der Werke und Daten ein  Formalisierte Verfahren der Nutzeranhörung existieren nur in Ansätzen  Auf Nutzerseite fehlt Bewusstsein, durch kollektives Handeln auch Mitbestimmung einzufordern Lübeck 14 von 16
  • 15. Fazit: Wer kann all dies leisten? Sie!   Soziale Medien verändern das Umfeld, in dem Menschen alltägliches Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement betreiben  Dieser Wandel wirft eine Reihe von Herausforderungen auf, darunter…  … die Bestimmung und Vermittlung von Kompetenzen für eine verantwortungsvolle Teilhabe an den Kommunikationsräumen  … die Gewährleistung von informationeller Selbstbestimmung  … das Einfordern von Mit- & Selbstbestimmung gegenüber machtvollen Akteuren  Diese gesellschaftlichen Aufgaben dürfen nicht auf eine Gruppe („die Politik“, „die Eltern“, „die Schulen“, etc.) abgewälzt werden – aber keine dieser Gruppen sollte sich ihrer Bearbeitung entziehen dürfen  Entscheidend ist die Erkenntnis, dass Medientechnologien gesellschaftliche Produkte sind, und daher auch der durch sie angestossene (aber nicht: determinierte) Wandel gesellschaftlich gestaltet werden kann  Daher sind Veranstaltungen wie diese 7. Lübecker Bildungskonferenz so eminent wichtig! Lübeck 15 von 16
  • 16. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Jan-Hinrik Schmidt Hans-Bredow-Institut Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg j.schmidt@hans-bredow-institut.de www.hans-bredow-institut.de www.schmidtmitdete.de www.dasneuenetz.de Lübeck 16 von 16
  • 17. Quellennachweise Abbildungen Folie 6:  [Identität] © Hapf2, http://www.flickr.com/photos/44029537@N00/12760664  [Beziehung] CC BY-NC-SA-2.0, Myles!, http://flickr.com/photos/mylesdgrant/495698908  [Information] CC BY-NC-ND-2.0, Axel V, http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/126700804 Folie 9 • CC BY-SA 2.0, Jan Schmidt, http://www.flickr.com/photos/42154456@N00/6244029345 Folie 10  [Strand] CC BY-NC-ND 2.0, Fozzman, http://www.flickr.com/photos/mrbeany/3823127547/  [Mall] CC BY-NC-ND 2.0, Cooky Yoon, http://www.flickr.com/photos/designrecipe/4283634289/  [Speakers Corner] CC BY-NC-ND 2.0, vkotis, http://www.flickr.com/photos/9214515@N07/3128983356/ Folie 13 • [Foto] CC BY-NC-ND 2.0, Stephen Desroches, http://www.flickr.com/photos/focusedonlight/2795746704/ • [Demo] CC BY-NC-ND 2.0, Dom Dada, http://www.flickr.com/photos/ogil/1842123447/ • [Barcamp] CC BY-NC-ND 2.0, Nathanael Boehm, http://www.flickr.com/photos/purecaffeine/1226101959/ Lübeck 17 von 16
  • 18. Literatur – boyd, danah (2008): Taken out of context. American teen sociality in networked publics. Ph.D. Dissertation an der University of California, Berkeley. Online verfügbar: http://www.danah.org/papers/TakenOutOfContext.pdf. – Münker, Stefan (2009): Emergenz digitaler Öffentlichkeiten – Die Sozialen Medien im Web 2.0. Frankfurt a.M. – Palfrey, John / Gasser, Urs / Reinhart, Franka / Topalova, Violeta (2008): Generation Internet: Die Digital Natives. Stuttgart – Schmidt, Jan (2011): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Konsequenzen des Web 2.0. Konstanz. – Schmidt, Jan/Ingrid Paus-Hasebrink/Uwe Hasebrink (Hrsg.) (2009): Heranwachsen mit dem Social Web. Berlin. – Stöcker, Christian (2011): Nerd Attack. München – Wagner, U. / Gerlicher, P. / Brüggen, N. (2011): Partizipation in und mit dem Social Web – Herausforderungen für die politische Bildung. München Lübeck 18 von 16