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Meinungen, Analysen, Fakten
Nr. 14 / 15.12.2016
Volkswirtschaft special
Meinungen, Analysen, Fakten
Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken · BVR · Volkswirtschaft/Mittelstandspolitik
Verantwortlich: Dr. Andreas Bley · Schellingstraße 4 · 10785 Berlin · Telefon: (030) 20 21 – 15 00
Telefax (030) 20 21 – 1904 · Internet: http://www.bvr.de · volkswirtschaft@bvr.de
Deutsche Konjunktur: Aufschwung hält trotz weltwirtschaftlicher Risiken an
- Zum Ende des Jahres 2016 ist die gesamtwirtschaftliche Grundtendenz in Deutschland weiter-
hin aufwärtsgerichtet. Die Folgen der hohen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten (Stichworte:
Wachstumsschwäche in den Schwellenländern, Brexit-Votum, Regierungswechsel in den USA,
italienisches Verfassungsreferendum) scheinen die konjunkturelle Entwicklung hierzulande bis-
lang nur wenig zu dämpfen.
- Im kommenden Jahr 2017 wird die Wachstumsrate des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts
(BIP) voraussichtlich mit 1,3 % deutlich niedriger ausfallen als in 2016 mit prognostizierten 1,8 %.
Dies resultiert jedoch nicht aus einem grundsätzlichen Wechsel der Wirtschaftslage, sondern vor
allem aus einem Kalendereffekt. Der wichtigste Wachstumstreiber dürften 2017 weiterhin die
solide steigenden Konsumausgaben sein. Vom Außenhandel und den Investitionen sind hinge-
gen nur begrenzt Impulse zu erwarten.
- Die Chancen beziehungsweise Risiken dieser Prognose sind eher abwärts- als aufwärtsgerichtet.
Sollte das globale Wirtschaftswachstum schwächer ausfallen als erwartet – etwa weil die chine-
sische Konjunktur eine „harte Landung“ erfährt, in Europa erneut eine Staatsschuldenkrise auf-
flammt oder die Politik des künftige US-Präsidenten ernste Handelskonflikte nach sich zieht –
wäre auch in Deutschland mit einem geringeren BIP-Anstieg zu rechnen.
- Allerdings könnte auch der Fall eintreten, dass die globalen Unsicherheiten schneller zurückge-
hen als erwartet. Im Zuge dessen könnte das weltweite Wirtschaftswachstum merklich stärker
ausfallen, als in der Prognose angenommen. In einem solchen Fall könnte das Exportgeschäft
der deutschen Wirtschaft deutlicher expandieren, was zusätzliche Investitionsausgaben nach
sich ziehen dürfte und zu einem höheren BIP-Wachstum führen würde.
Meinung
2
Deutsche Konjunktur: Aufschwung hält trotz
weltwirtschaftlicher Risiken an
Obwohl die weltwirtschaftlichen Unsicherheiten
zuletzt deutlich zugenommen haben (Stichworte:
Wachstumsschwäche in den Schwellenländern,
Brexit-Votum, Regierungswechsel in den USA,
italienisches Verfassungsreferendum), dürfte der
konjunkturelle Aufschwung in Deutschland im
kommenden Jahr intakt bleiben. Zwar wird sich
das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlands-
produkts (BIP) voraussichtlich von prognostizierten
1,8 % in 2016 auf 1,3 % in 2017 vermindern. Dies
resultiert jedoch nicht aus einem grundsätzlichen
Wechsel der Wirtschaftslage, sondern vor allem aus
einem Kalendereffekt.
Wachstum dürfte zum Jahresende anziehen
Zum Ende des Jahres 2016 ist die gesamtwirt-
schaftliche Grundtendenz in Deutschland weiterhin
aufwärtsgerichtet. Die Folgen des Brexit-Votums
und der insgesamt hohen weltwirtschaftlichen
Unsicherheiten scheinen die konjunkturelle Ent-
wicklung hierzulande bislang nur wenig zu dämp-
fen. So ist das preis-, kalender- und saisonbereinig-
te BIP Deutschlands nach aktuellen amtlichen
Angaben im dritten Quartal gegenüber dem Vor-
quartal um 0,2 % expandiert und damit nur leicht
schwächer als im zweiten Quartal (0,4 %, siehe
Abbildung 1).
Für das vierte Quartal lassen konjunkturelle Frühin-
dikatoren wie der ifo Geschäftsklimaindex und der
Industrie-Auftragseingang eine leichte Beschleuni-
gung des Wirtschaftswachstums erwarten. Wie im
hinteren Teil dieser Ausgabe von „Volkswirtschaft
special“ gezeigt, befindet sich der ifo Geschäfts-
klimaindex für die gewerbliche Wirtschaft mit zu-
letzt 110,4 Punkten im November nach wie vor auf
einem vergleichswiese hohen Niveau. Der industri-
elle Auftragseingang hat zu Beginn des Jahresend-
0,6
-0,1
0,3
0,8
0,2 0,5
0,2 0,4
0,7
0,4
0,2 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4
-1
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2
3
4
5
101
103
105
107
109
111
113
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
2014 2015 2016 2017
Wachstum zum Vorquartal (%, rechte Skala) BIP (Kettenindex 2010 = 100) Jahresdurchschnitt
Quelle: Destatis, abdem vierten Quartal 2016: Prognose des BVR
Wirtschafts dürfte auf Wachstumskurs bleiben
preis-, saison- und kalenderbereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Abbildung 1
Meinung
3
quartals mit einer Monatsrate von 4,9 % recht
kräftig zugelegt. Gemäß modellbasierten Schät-
zungen des BVR ist im vierten Quartal mit einem
BIP-Anstieg um 0,3 % zu rechnen.
Prognosewert für 2016 leicht angehoben
Angesichts der günstigen Perspektiven für das
vierte Quartal und des stärker als erwartet ausge-
fallen BIP-Anstiegs vom Sommerhalbjahr nimmt
der BVR eine Aufwärtsrevision seiner Wachstums-
prognose für 2016 vor. Nach aktuellen Schätzun-
gen des BVR ist im laufenden Jahr mit einen An-
stieg des preisbereinigten BIP von 1,8 % zu rech-
nen (Prognosewert vom Sommer: 1,5 %). In Hin-
blick auf das kommende Jahr hält der BVR aber
an seiner im Sommer vorgelegten Einschätzung
fest. Demnach dürfte das preisbereinigte BIP in
2017 um 1,3 % steigen und damit weniger stark
als in 2016. Das schwächere Wachstum resultiert
vor allem aus einer geringeren Anzahl von Arbeits-
tagen. Die konjunkturelle Grunddynamik bleibt
hingegen im Vergleich zu 2016 weitgehend unver-
ändert.
Geringerer BIP-Anstieg im kommenden Jahr
Die spürbaren Auswirkungen des Kalendereffekts
sind darauf zurück zu führen, dass in 2017 deutlich
weniger Feiertage auf ein Wochenende fallen als
im Vorjahr. Im Zuge des Lutherjahres ist zudem
der 31. Oktober, der Reformationstag, einmalig
ein bundesweiter Feiertag. Der Kalendereffekt
dürfte in 2016 zu einem um 0,1 Prozentpunkte
höheren BIP-Zuwachs, in 2017 hingegen zu einem
um 0,3 Prozentpunkte niedrigen Anstieg führen.
Zudem wird das Wachstum durch die Folgen des
Brexit-Votums beeinträchtigt. Die Dämpfungsef-
fekte, die von den Folgen des Referendums über
den Außenhandels- und Investitionskanal auf das
deutsche BIP ausgehen, werden vom BVR für 2017
auf -0,25 Prozentpunkte veranschlagt.
Welche wirtschaftlichen Folgen der Sieg von Do-
nald Trump in der US-Präsidentschaftswahl haben
wird ist derzeit noch offen. Erste Schätzungen der
OECD lassen erwarten, dass die Umsetzung der
von Trump angekündigten fiskalpolitischen Maß-
nahmen in 2017 das Wachstum der Weltprodukti-
on und des Welthandels um etwa 0,1 Prozent-
punkte bzw. 0,25 Prozentpunkte erhöhen wird.
Der Einfluss, der von diesen fiskalischen Impulsen
auf die deutsche Wirtschaft ausgeht, dürfte daher
überschaubar bleiben. Dies gilt zumal ein Teil der
erwarteten Wachstumseffekte durch die von
Trump ebenfalls angekündigten protektionisti-
schen Maßnahmen neutralisiert werden könnte.
Auch die unklare politische Entwicklung in Italien
nach dem abgelehnten Verfassungsreferendum
dürfte das Wirtschaftswachstum hierzulande
kaum beeinträchtigen. Dies trifft aber nur für den
in dieser Prognose unterstellten Fall zu, dass die
politischen Friktionen kein erneutes Aufflammen
der europäischen Staatschuldenkrise nach sich
ziehen.
Zu den weiteren Annahmen dieser Prognose ge-
hört, dass die weltwirtschaftlichen Auftriebskräfte
allmählich an Fahrt aufnehmen. Ferner wird ange-
nommen, dass die Unsicherheit über die wirtschaft-
Meinung
4
liche und wirtschaftspolitische Entwicklung des
Euroraums und der Welt allmählich zurückgeht,
dass sich der Brent-Rohölpreis leicht über der Mar-
ke von 50 US-Dollar stabilisiert und dass der Wech-
selkurs des Euro gegenüber den Währungen wich-
tiger Partnerländer im Wesentlichen unverändert
bleibt.
Der wichtigste Treiber der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung in Deutschland werden der Prognose
zufolge weiterhin die solide steigenden Konsum-
ausgaben sein (siehe Abbildung 2). Vom Außen-
handel und den Investitionen sind hingegen nur
begrenzt Impulse zu erwarten.
Verhaltenes Außenhandelsgeschäft
Ungeachtet des eher schwierigen internationalen
Umfeldes sind die Exporte der deutschen Wirt-
schaft in den ersten beiden Quartalen von 2016
noch mit Verlaufsraten von 1,4 % bzw. 1,2 % ge-
stiegen. Im dritten Quartal gaben sie jedoch etwas
nach (-0,4 %). Auch für das Jahresendquartal zeich-
net sich eine gedämpfte Entwicklung ab. Die bele-
bende Wirkung der Abwertung des Euro vom Jahr
2015 auf die Exporte wird voraussichtlich auslau-
fen. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Export-
nachfrage aus Großbritannien wegen des Brexit-
Votums nachlässt. Insgesamt dürfte der Exportzu-
wachs auf Jahressicht leicht unter dem Anstieg der
Importe liegen.
Im kommenden Jahr wird der Außenhandel im
Zuge der erwarteten Belebung der Weltkonjunktur
voraussichtlich etwas an Fahrt aufnehmen. Aller-
dings dürfte das Wachstum des Welthandels weiter
hinter der globalen Produktion zurückbleiben,
sodass die Zuwachsraten im Außenhandelsge-
schäft vergleichsweise verhalten bleiben werden.
Ferner ist angesichts der robusten Binnenkonjunk-
tur davon auszugehen, dass die Importe deutlicher
steigen werden als die Exporte. Der Außenbeitrag
-8
-6
-4
-2
0
2
4
6
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Außenbeitrag Bruttoinvestitionen Konsumausgaben
*Die Beiträge berechnen sich aus dem Vorjahresanteil der Verwendungskomponente amBIP (auf Basis jeweiliger Preise)
multipliziert mit der jeweiligen Veränderungsrate (auf Basis preisbereinigter Angaben).
Quelle: Destatis, 2016 und2017: Prognose des BVR
Konsum dürfte weiterhin starke Wachstumsimpulse liefern
Beiträge der Verwendungskomponenten zum Anstiegdes preisbereinigten BIP in Prozentpunkten*
Abbildung 2
Meinung
5
dürfte daher, anders als noch im Vorjahr, den BIP-
Anstieg leicht dämpfen.
Konsumausgaben legen deutlich zu
Das Wachstum des privaten Verbrauchs hat sich
im dritten Quartal beschleunigt fortgesetzt. Der
Privatkonsum legte um 0,4 % zu, nachdem er im
zweiten Quartal um 0,2 % expandiert war. Im ers-
ten Quartal war der Zuwachs mit 0,6 % allerdings
noch höher ausgefallen, wozu der erneute Rück-
gang des Rohölpreises beigetrug, der die Kaufkraft
der Privathaushalte erhöhte. Befördert wurde der
weitere Konsumanstieg durch einen anhaltenden
Beschäftigungsaufbau, die merklich steigenden
Tarifverdienste und die außergewöhnlich kräftige
Rentenanhebung vom Sommer. Im Jahresendquar-
tal dürfte die Konsumneigung hoch bleiben. Dies
lässt zumindest der Konsumklima-Indikator erwar-
ten, der nach aktueller Einschätzung der GfK von
9,7 Punkten im November auf 9,8 Punkte im De-
zember steigen dürfte.
Auch im kommenden Jahr wird die Aufwärtsbe-
wegung voraussichtlich anhalten. Dämpfende Fak-
toren wie das Auslaufen des stimulierenden Öl-
preiseffektes und die sich abzeichnende Erhöhung
des kumulierten Sozialversicherungs-Beitragssatzes
dürften die Expansion des Privatkonsums nur we-
nig vermindern. Die Konsumausgaben des Staates
wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres
noch stärker ausgeweitet wie der Privatkonsum.
Ein wichtiger Grund hierfür waren die Mehrausga-
ben für Flüchtlinge. Zum Wachstum trugen aber
auch höhere Personalausgaben im Bildungs- und
Sicherheitsbereich bei. Im kommenden Jahr ist
angesichts der abnehmenden Zuwanderungszah-
len mit einem etwas schwächeren Anstieg des
Staatsverbrauchs zu rechnen.
Investitionsklima durch Unsicherheiten belastet
Bei den Ausrüstungsinvestitionen hat die Dynamik
nach einem vergleichsweise günstigen Jahrsauftakt
(+1,1 %) im weiteren Verlauf von 2016 erheblich
nachgelassen. Die Investitionen in Maschinen, Gerä-
te und Fahrzeuge sind im zweiten und dritten
Quartal um 2,3 % bzw. 0,6 % gesunken. Für das
vierte Quartal lassen modellbasierte Schätzungen
des BVR eine stagnierende Entwicklung erwarten.
Hauptgrund für die Investitionsschwäche sind of-
fenbar die hohen Unsicherheiten über die wirt-
schaftspolitische und konjunkturelle Entwicklung
in Europa und in der Welt. Diese Unsicherheiten
veranlassen viele Unternehmen bereits geplante
Investitionsprojekte zurückzustellen. In 2017 dürfte
die Investitionsdynamik verhalten bleiben, auch
weil die anstehenden Investitionen in die Digitali-
sierung und Vernetzung offenbar weniger kapital-
intensiv sind als bei traditionellen Technologien.
Die Bauinvestitionen sind im Durchschnitt der ers-
ten drei Quartalen von 2016 gegenüber dem Vor-
jahr preisbereinigt um 3,1 % gestiegen. Sie werden
angeregt durch die nach wie vor ausgesprochen
günstigen Finanzierungsbedingungen, die gute
Arbeitsmarktlage, die aufgestockten kommunalen
Infrastrukturmittel und der erhöhte Bedarf zur
Unterbringung von Flüchtlingen. Das Expansions-
tempo dürfte im kommenden Jahr aber nicht ge-
Meinung
6
halten werden können, auch wegen der momen-
tan bereits sehr hohen Kapazitätsauslastung im
Baugewerbe.
Kräftiger Beschäftigungszuwachs
Der Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin in
einer soliden Grundverfassung. Wie auf der letzten
Seite des „Volkswirtschaft special“ gezeigt, ist die
saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl bis zuletzt
tendenziell gestiegen, während die saisonbereinig-
te Arbeitslosenquote nach unten tendierte. Die
Anzahl der Menschen, die im Inland einer Erwerbs-
tätigkeit nachgehen, dürfte im Jahresdurchschnitt
2016 gegenüber dem Vorjahr um rund 500.000
auf 43,5 Mio. steigen. In 2017 ist trotz der zuneh-
menden Fachkräfte-Knappheit mit einem weiteren
Beschäftigungszuwachs um etwa 400.000 zu rech-
nen. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahresdurch-
schnitt 2016 bei 6,1 % liegen und im kommenden
Jahr auf diesem Niveau verharren.
Zunehmender Preisauftrieb
Im bisherigen Verlauf von 2016 wurde die Ent-
wicklung der Verbraucherpreise abermals stark
durch die Energiepreise beeinflusst. Im April
hatte der Ölpreisrückgang vom Winterhalbjahr
2015/2016 die Inflationsrate sogar vorübergehend
unter die Null-Prozent-Marke sinken lassen. In den
Folgemonaten ist die Teuerungsrate aber wieder
gestiegen, da sich die dämpfende Wirkung der
Energiepreise mehr und mehr abschwächte. Der
entlastende Ölpreiseffekt dürfte Ende 2016 weit-
gehend auslaufen. Im Zuge dessen wird der durch
das Lohnwachstum und die zunehmende Kapazi-
tätsauslastung angelegte inländische Preisdruck
stärker zum Tragen kommen. Gemessen am Ver-
braucherpreisindex (VPI) dürfte die Inflationsrate
von prognostizierten 0,4 % im Jahresdurchschnitt
2016 auf gut 1 % in 2017 steigen.
Prognoserisiken überwiegen
Die Chancen beziehungsweise. Risiken dieser Prog-
nose sind eher abwärts- als aufwärtsgerichtet.
Sollte das globale Wirtschaftswachstum schwächer
ausfallen als erwartet – etwa weil die chinesische
Konjunktur eine „harte Landung“ erfährt, in Europa
erneut eine Staatsschuldenkrise aufflammt oder
die Politik des künftige US-Präsidenten Trump
ernste Handelskonflikte nach sich zieht – wäre
auch in Deutschland mit einem geringeren BIP-
Anstieg zu rechnen. Allerdings könnte auch der
Fall eintreten, dass die globalen Unsicherheiten
schneller zurückgehen als erwartet. Im Zuge des-
sen könnte das weltweite Wirtschaftswachstum
merklich stärker ausfallen, als in der Prognose an-
genommen. In einem solchen Fall könnte das Ex-
portgeschäft der deutschen Wirtschaft deutlicher
expandieren, was zusätzliche Investitionsausgaben
nach sich ziehen dürfte und zu einem höheren BIP-
Wachstum führen würde.
Autor:
Dr. Gerit Vogt
Mail: g.vogt@bvr.de
Geldmenge
7
Kreditwachstum hält an
Im Oktober blieb die Kreditvergabe an den Priva-
ten Sektor im Euroraum aufwärtsgerichtet. Gemäß
den Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB)
nahmen die um Verbriefungen und Verkäufe be-
reinigten Kredite an die privaten Haushalte gegen-
über dem entsprechenden Vorjahresmonat saison-
bereinigt um 1,8 % zu. Die Jahreswachstumsrate
hatte bereits im August und September bei 1,8 %
gelegen. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen
hat sich die Dynamik hingegen geringfügig be-
schleunigt. Die um Verbriefungen und Verkäufe
bereinigte Jahreswachstumsrate der Unterneh-
menskreditvergabe ist saisonbereinigt von jeweils
2,0 % im August und September auf 2,1 % im
Oktober gestiegen. Im Vormonatsvergleich legte
die Kreditvergabe an Privatpersonen um 10 Mrd.
zu, die an Unternehmen expandierte um 11 Mrd.
Euro.
Geringerer Geldmengenzuwachs
Der Anstieg der Geldmenge M3 hat sich im Okto-
ber erneut abgeschwächt. Die Geldmenge stieg
im Vorjahresvergleich um 4,4 %, nachdem sie im
August und September noch um 5,1 % bzw. 5,0 %
zugelegt hatte. Ausschlaggebend für das Wachs-
tum waren weiterhin die im Teilaggregats M1
zusammengefassten besonders liquiden Kompo-
nenten. Diese trugen mit 4,8 Prozentpunkten zum
Anstieg des Gesamtaggregats bei. Im August und
September war der Wachstumsbeitrag von M1
mit 5,2 Prozentpunkten bzw. 5,1 Prozentpunkten
allerdings noch höher ausgefallen. Von den weni-
ger liquiden Termin- und Spareinlagen ging hinge-
gen eine dämpfende Wirkung auf das Gesamtag-
gregat aus, die vom Umfang her mit -0,5 Prozent-
punkten ähnlich stark wie in den Vormonaten war.
Der Wachstumsbeitrag der marktfähigen Finanzin-
strumente ist schließlich mit 0,1 Prozentpunkten
etwas schwächer ausgefallen als im August und
September (+0,2 Prozentpunkte bzw. +0,3 Pro-
zentpunkte).
-5,0
0,0
5,0
10,0
01/14 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Marktfähige Finanzinstrumente (M3-M2)
Termin- und Spareinlagen (M2-M1)
Bargeld und Sichteinlagen (M1)
M3 insgesamt
Kredite an Privatsektor
Beiträge zum M3-Wachstum
in Prozentpunkten, saisonbereinigt
Quelle: Thomson Reuters Datastream, BVR
Geldpolitik und Geldmarkt
8
EZB verlängert ihr Anleihekaufprogramm
Im Rahmen seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der
Europäischen Zentralbank (EZB) am 8. Dezember
beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu belas-
sen. Bezüglich des Anleihekaufprogramms wurden
jedoch Veränderungen vereinbart. Die Laufzeit
des Kaufprogramms wird um mindestens neun
Monate bis Dezember 2017 verlängert. Das Kauf-
volumen soll jedoch ab April 2017 von derzeit mo-
natlich 80 Mrd. Euro auf 60 Mrd. Euro vermindert
werden. Durch die Verlängerung wird das Ge-
samtvolumen des Programms um 540 Mrd. Euro
auf 2.280 Mrd. Euro steigen. EZB-Präsident Mario
Draghi betonte allerdings, dass die Verlängerung
des Anleiheaufkaufprogramms mit geringeren
monatlichen Ankaufvolumina nicht als der Beginn
des Ausstieges aus dem Wertpapieraufkaufpro-
gramm (Tapering) verstanden werden sollte. Viel-
mehr wurde im Rat sogar diskutiert, dass die Käu-
fe auch erhöht werden könnten, falls sich der Infla-
tions- und Wachstumsausblick im Euroraum ver-
schlechtern sollte. Um weiterhin genügend Anlei-
hen kaufen zu können, beschloss der EZB-Rat,
auch Papiere mit einer Laufzeit ab einem Jahr oder
mit einer Rendite von unter -0,4 % zu kaufen. Me-
dienberichten zufolge soll Bundesbank-Präsident
Jens Weidmann gegen eine Verlängerung des Pro-
gramms gewesen sein. Die Notenbank legte auch
neue Prognosen zum makroökonomischen Umfeld
vor. Gemäß den Prognosen wird sich die Wachs-
tumsrate des preisbereinigten Bruttoinlandspro-
dukts des Euroraums von 1,7 % in 2016 geringfü-
gig auf 1,6 % in 2017 und 2018 vermindern. Für
die Inflationsrate, gemessen an der Jahresrate des
Harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI),
wird ein Anstieg von 0,2 % in 2016 auf 1,3 % in
2017, 1,5 % in 2018 und 1,7 % in 2019 erwartet.
Die Prognosewerte blieben damit gegenüber der
letzten Prognose vom September 2016 im Wesent-
lichen unverändert.
Okt 16 Nov 16 Dez 16
BVR Zins-Tacho 50 51 51
Konjunktur (50 %) 59 60 60
Preise/Kosten (40 %) 40 40 39
Liquidität (10 %) 50 49 47
BVR Zins-Tacho
Der BVR Zins-Tacho ist ein Indikator für die Inflationsrisiken im Euroraum. Ein Anstieg des BVR Zins-Tachos zeigt steigende,
eine Abnahme sinkende Inflationsrisiken an. Eine detaillierte Beschreibung des BVR Zinstachos befindet sich im
BVR Volkswirtschaft special Nr. 13/2007
0
10
20
30 40 60
70
80
90
100
50
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
4,50
5,00
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
99 01 03 05 07 09 11 13 15
BVR Zins-Tacho EZB-Leitzins in % (rechte Skala)
Geldpolitik und Geldmarkt
9
Inflationsrisiken bleiben moderat
Der BVR Zins-Tacho signalisiert weiterhin ein aus-
geglichenes mittelfristiges Inflationsrisiko für den
Euroraum. Für den Dezember liegt der Zins-Tacho
bei 51 von 100 möglichen Punkten. Er bestätigte
damit sein Niveau aus dem Vormonat. Im Vergleich
zum Vorjahr liegt das Barometer zur Messung des
Inflationsrisikos nur unwesentlich um rund 2 Zähler
höher. Der größte Preisdruck geht aktuell von der
deutlich besseren konjunkturellen Lage im Wäh-
rungsraum aus. Insbesondere wichtige Frühindika-
toren, wie die Einkaufsmanagerindizes der Dienst-
leister und Industrie signalisierten zuletzt einen
deutlichen Aufwärtstrend der Euro-Konjunktur.
Der Liquiditätsindikator folgt angesichts des etwas
nachlassenden Geldmengenwachstums und einer
stagnierenden Kreditvergabe einem rückläufigen
Trend. Der Preisindikator blieb hingegen weitest-
gehend unverändert.
Dreimonatszins weiter bei -0,08 %
Die Geldmarktzinsen haben sich in der ersten De-
zemberhälfte nicht von der Stelle bewegt. Der
3-Monats-Euribor fiel im Vergleich zum Vormo-
natsultimo leicht um 1 Basispunkt und notierte
am Mittwoch, dem 14. Dezember, bei -0,32 %. Der
12-Monats-Euribor blieb hingegen weitestgehend
unverändert. Mit rund -0,08 % bestätigte der Zions
für Jahresgelder seinen Wert vom Vormonatsende.
Der Tagesgeldsatz bewegte sich ebenfalls kaum
von der Stelle. In der ersten Dezemberhälfte lag
der EONIA im Schnitt bei -0,35 % und damit auf
dem gleichen Niveau wie im Monat zuvor.
-0,5
0,0
0,5
D J F M A M J J A S O N D
Wichtige Zinsen im Euroraum
Zinssätze in %
Spitzenrefinanzierungssatz
Tagesgeld(EONIA)
Hauptrefinanzierungssatz
Einlagenfazilität
-0,25
0,00
0,25
0,50
0,75
D J F M A M J J A S O N D
Notenbankzinseninternational
in %
Japan**
USA*
Eurozone
*Die Federal Reserve hat seit 16.12.2008einen Zielbereich
von 0-0,25 % für die Federal Funds Target Rate festge-
setzt. **Die Bank of Japan hat seit 19.12.2008 ein Tages-
geld-Zielbereich von rund 0,1 % festgesetzt.
-0,5
0,0
0,5
1,0
D J F M A M J J A S O N D
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Geld- und Kapitalmarkt
Zinssätze in %
Umlaufsrendite
EZB-Hauptrefinan-
zierungssatz
3-Monatsgeld
Rentenmarkt
10
Renditeanstieg bei Bundesanleihen
Bundesanleihen waren in der ersten Dezember-
hälfte unterm Strich weniger stark gefragt. Grund
für diese Entwicklung war in erster Linie der starke
Renditeanstieg in den USA, welcher vor allem am
langen Ende der Renditestrukturkurve auf die
Bundesanleihen ausstrahlte. Die im Zuge des ge-
scheiterten Verfassungsreferendums in Italien ge-
stiegene Unsicherheit über die wirtschaftliche und
politische Stabilität Italiens und mit ihm des gesam-
ten Währungsraumes konnte sich gegen den star-
ken Trend aus Übersee hingegen nicht durchset-
zen. Treibende Kraft der steigenden US-Renditen
waren vor allem günstige Konjunkturnachrichten.
So war das Wirtschaftswachstum in den USA im
dritten Quartal mit einer aufs Jahr hochgerechnete
Wachstumsrate von 3,2 % stärker ausgefallen als
erwartet worden war. Zudem fielen die jüngsten
Arbeitsmarktdaten für die USA überwiegend posi-
tiv aus. Auch die allgemein steigenden Verbrau-
cherpreise gaben den Renditen Auftrieb. Vor die-
sem Hintergrund verfestigte sich die Erwartung an
den Finanzmärkten, dass die Fed im Dezember den
Leitzins erneut anheben wird, was sie dann auch
am 14. Dezember tat. In der ersten Dezemberhälf-
te verzeichnete die Umlaufsrendite börsennotierter
Bundeswertpapiere einen Renditeanstieg von
10 Basispunkten auf 0,14 %. Die Rendite von Bun-
desanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit stieg im
gleichen Zeit-raum um 7 Basispunkte auf 0,31 %.
Die Renditen von US-Treasuries mit einer Restlauf-
zeit von zehn Jahren kletterten im gleichen Zeit-
raum um 16 Basispunkten auf 2,52 %.
0,25
0,50
0,75
1,00
1,25
D J F M A M J J A S O N D
Zinsstruktur am Rentenmarkt
SpreadBundesanleihen mit Restlaufzeiten 10/1 Jahr, in %
-1,0
0,0
1,0
2,0
3,0
D J F M A M J J A S O N D
Bedeutende Benchmarkanleihen
Renditen in %, Staatsanleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit
USA
Deutschland
Japan
0,0
1,0
2,0
3,0
D J F M A M J J A S O N D
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Ausgewählte Staatsanleihen desEuroraums
Renditen in %, Staatsanleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit
Spanien
Frankreich
Italien
Devisenmarkt
11
Euro verliert an Wert gegenüber Dollar
Der Euro hat sich im Dezember nicht von seinen
Verlusten gegenüber dem US-Dollar erholen kön-
nen. Im November war der Euro ins Hintertreffen
zum Greenback geraten. Ausschlaggebend sind die
weiter auseinanderlaufenden Geldpolitiken in den
USA und dem europäischen Währungsraum. Wäh-
rend in den USA die Leitzinserwartungen zulegten,
signalisiert die EZB mit der Verlängerung ihres
Wertpapieraufkaufprogramms bis Ende Dezember
2017 ihren Willen zu einer ultra-lockeren Zinspolitik.
So hatte die Gemeinschaftswährung auch im An-
schluss an die EZB-Ratssitzung gegenüber dem US-
Dollar merklich nachgegeben. In den USA ging
hingegen die überwältigende Mehrheit an den
Finanzmärkten von einem restriktiveren geldpoliti-
schen Kurs der US-Notenbank aus. Im Vorfeld der
geldpolitischen Entscheidung der Fed hatten die
Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung
gesehen. Mit ihrer Entscheidung vom 14. Dezem-
ber, das Zielband des US-Leitzinses um 25 Basis-
punkte auf 0,5 bis 0,75 % anzuheben, entsprach
die Fed den Markterwartungen vollumfänglich.
Der Euro-Dollar Kurs notierte am 14. Dezember bei
1,06 US-Dollar je Euro. Im Vergleich zum Vorabend
der US-Wahl waren das knapp 4 US-Cent weniger.
110
120
130
140
150
160
0,6
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1,0
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1,4
D J F M A M J J A S O N D
Euro-Wechselkurs (I)
AusländerwährungproEuro
US-Dollar
Japanischer Yen (rechte Skala)
0,6
0,8
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1,2
1,4
D J F M A M J J A S O N D
Euro-Wechselkurs (II)
Auslandswährungpro Euro
Schweizer Franken
Britisches Pfund
85
90
95
100
N D J F M A M J J A S O N
Effektiver Wechselkurs desEuro*
in EUR, Quartal 1, 1999 = 100
*Nominale Wertentwicklungdes Eurogegenüber den 19
wichtigsten Handelspartnern des Euroraums. Eine Bewe-
gung nach oben entspricht einer Aufwertungdes Euro
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Aktienmarkt
12
Aktienmärkte im Aufwind
Der DAX zeigte sich zu Beginn des Monats zu-
nächst von seiner zurückhaltenden Seite. Die
Stimmung unter den Investoren hat sich im Vor-
feld des Referendums über eine Verfassungsände-
rung in Italien eingetrübt. Besonders italienische
Bankaktien büßten an Wert ein, da Investoren be-
fürchteten, dass mit einer möglichen Regierungs-
krise auch die Sanierung italiensicher Banken
schwieriger werden würde. Die Unsicherheit
strahlte negativ auf den DAX aus, der in der
ersten Dezemberwoche leicht nachgab.
In der zweiten Woche präsentierte sich der DAX
allerdings wieder von seiner optimistischen Seite.
Der Dow Jones befand sich ebenfalls deutlich im
Aufwind. Grund für die gestiegene Kauflaune an
den Aktienmärkten dies- wie jenseits des Atlantiks
waren spürbar gestiegene Inflations- und Konjunk-
turerwartungen in den USA. Viele Anleger ver-
sprechen sich von dem von Donald Trump ange-
kündigten Konjunkturprogramm zumindest in der
kurzen Frist ein deutlich höheres Wirtschaftswachs-
tum. In Europa stützte das Bekenntnis der EZB zu
einer anhaltend ultra-lockeren Geldpolitik die Ak-
tienmärkte. Im Vergleich zum Vormonatsultimo
stieg der DAX um 5,7 % und notierte zum Wo-
chenultimo bei 11.245 Punkten. Der Dow Jones
kletterte im gleichen Zeitraum um 3,5 % auf
19.793 Punkte. Mit mehr als 19.900 Punkten hatte
der DAX im Dezember zwischenzeitlich sogar ein
neues Allzeithoch erreicht.
8.000
9.000
10.000
11.000
12.000
D J F M A M J J A S O N D
Deutscher Aktienmarkt
Dax, 40-/200-Tagesschnitt
2.600
2.800
3.000
3.200
3.400
3.600
D J F M A M J J A S O N D
Aktien im Euroraum
Euro-Stoxx 50, 40-/200-Tagesschnitt
15.500
16.500
17.500
18.500
19.500
20.500
D J F M A M J J A S O N D
Aktienmarkt USA
Dow Jones, 40-/200-Tagesschnitt
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Eurokonjunktur
13
Angaben zum BIP-Wachstum bestätigt
Eurostat hat inzwischen detaillierte Angaben
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Euro-
raums für das dritte Quartal veröffentlicht. Gemäß
den Daten ist das preis- und saisonbereinigte Brut-
toinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegen-
über dem Vorquartal um 0,3 % gestiegen. Das
Statistikamt hat damit das zentrale Ergebnis seiner
Schnellschätzung von Mitte November bestätigt.
Zuvor, im Frühjahrsquartal, war das BIP ebenfalls
mit einer Verlaufsrate von 0,3 % expandiert. Zu
den wichtigsten Triebkräften des gesamtwirt-
schaftlichen Wachstums gehören weiterhin die
privaten und staatlichen Konsumausgaben, die im
Sommerquartal um 0,3 % bzw. 0,5 % ausgeweitet
wurden. Darüber hinaus gingen von den Bruttoan-
lageinvestitionen (+0,2 %) leichte Wachstumsim-
pulse aus. Lediglich der Außenhandel hat den BIP-
Zuwachs etwas vermindert, da einem minimalen
Anstieg der Exporte (+0,1 %) ein geringfügig stär-
keres Importwachstum (+0,2 %) gegenüberstand.
Für die nahe Zukunft lassen Konjunkturindikatoren
wie der Wirtschaftsklimaindex erwarten, dass der
Euroraum auf Wachstumskurs bleiben wird.
Wirtschaftsklima legt minimal zu
Der Wirtschaftsklimaindex ist im November gegen-
über dem Vormonat geringfügig um 0,1 Punkte
auf 106,5 Punkte gestiegen. Er befindet sich damit
nach wie vor deutlich über seinem langjährigen
Mittelwert von 100 Punkten. Im November hat
sich das Klima in der Industrie leicht eingetrübt,
was jedoch durch eine moderate Stimmungsauf-
hellung im Baugewerbe, im Einzelhandel und bei
den Verbrauchern ausgeglichen wurde.
Industrieproduktion gibt etwas nach
Im Euroraum ist die industrielle Erzeugung im Ok-
tober minimal gesunken. Sie ging gegenüber dem
1) Euroraum, in Punkten - Gewichtung: 40 % Industrievertrauen, 30 % Dienstleistungsvertrauen,
20 % Verbrauchervertrauen, 5 % Einzelhandelsvertrauen, 5 % Bauvertrauen
2) Saldo in Prozentpunkten (= Differenz aus positiven und negativen Antworten)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Wirtschaftsklima im Euroraum
60
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100
110
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07/14
01/15
07/15
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07/14
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07/16
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-10
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07/14
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07/15
01/16
07/16
Gesamt1 Dienstleister2 Verbraucher2 Einzelhandel2 Bau2Industrie2
07/14
01/15
07/15
01/16
07/16
07/14
01/15
07/15
01/16
07/16
07/14
01/15
07/15
01/16
07/16
Eurokonjunktur
14
Vormonat saisonbereinigt um 0,1 % zurück. Zum
Jahresende dürfte die Industriekonjunktur leicht
anziehen. Dies lässt zumindest der Order-Indikator
erwarten, der im November gegenüber dem Vor-
monat zwar leicht um 0,5 Punkte gesunken ist, sich
mit -9,1 Punkten aber weiterhin deutlich über sei-
nem Vorjahresniveau befindet.
Inflationsrate auf 0,6 % gestiegen
Im Euroraum ist die Inflationsrate leicht gestiegen.
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI)
lag im November um 0,6 % über seinem Vorjah-
reswert. Im Oktober hatten sich die Verbraucher-
preise noch um 0,5 % verteuert. Für den Anstieg
der Gesamtrate waren insbesondere die Nah-
rungsmittel verantwortlich, die im November
stärker zulegten als zuvor (+0,7 % gegenüber
+0,4 %). Der steigernde Effekt der Nahrungsmit-
telpreise wurde jedoch teilweise durch die wieder
stärker nachgebenden Energiepreise ausgeglichen.
In Hinblick auf die Erzeugerpreise liegen noch keine
November-Angaben vor. Ihr Rückgang hat sich
zuletzt von -1,5 % im September auf -0,4 % im
Oktober abgeschwächt.
Weitere Entspannung der Arbeitsmarktlage
Die Arbeitslosenzahl hat im Währungsraum
erneut nachgegeben. Sie ist im Zuge der allgemei-
nen Herbstbelebung von knapp 16,1 Mio. Men-
schen im September auf rund 15,9 Mio. im Okto-
ber gesunken. Die um die üblichen jahreszeitlichen
Effekte bereinigte Arbeitslosenquote ist zeitgleich
um 0,1 Prozentpunkte auf 9,8 % zurückgegangen.
-80
-60
-40
-20
0
20
90
100
110
120
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Aufträge und Produktion
Euroraum, 2010=100, saisonbereinigt
Produktion
Aufträge*
*rechte Skala, Order-Indikator der EU-Kommission,
Saldenwerte
9,0
10,0
11,0
12,0
13,0
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Arbeitslosenquote
Euroraum, in %, saisonbereinigt
Quelle: Thomson Reuters Datastream
-6,0
-4,0
-2,0
0,0
2,0
4,0
6,0
-2,0
-1,0
0,0
1,0
2,0
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Verbraucher- undErzeugerpreise
Euroraum, in % gg. Vorjahr
Kerninflation*
Erzeugerpreise (rechte Skala)
Verbraucherpreise
*ohne Energie undunbearbeitete Lebensmittel
Deutsche Konjunktur
15
BIP zuletzt um 0,2 % gestiegen
Neben Eurostat hat auch das Statistische Bundes-
amt detaillierte Angaben zur gesamtwirtschaftli-
chen Entwicklung im dritten Quartal vorgelegt.
Das zentrale Ergebnis seiner Schnellmeldung von
Mitte November wurde dabei bestätigt. So ist
das preis-, kalender- und saisonbereinigte Brutto-
inlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal
um 0,2 % expandiert. Die Wachstumsrate hat sich
damit gegenüber dem zweiten Quartal (+0,4 %)
halbiert. Maßgeblich für den Rückgang der BIP-
Rate dürften in erster Linie die schwierigen globa-
len Rahmenbedingungen gewesen sein, die den
Außenhandel und die Investitionen dämpften. Der
grenzüberschreitende Handel hat den BIP-Anstieg
insgesamt um 0,3 Prozentpunkte vermindert, da
die Exporte leicht zurückgingen (-0,4 %), während
die Importe geringfügig zulegten (+0,2 %). Auch
die Ausrüstungsinvestitionen sind angesichts des
schwierigen internationalen Umfelds gesunken
(-0,6 %), wenn auch weniger stark als im Vorquar-
tal (-2,3 %). In Bauten wurde allerdings etwas
mehr investiert (+0,3 %). Der Konsum erwies
sich erneut als Stütze des gesamtwirtschaftlichen
Wachstums. Sowohl die privaten als auch die
staatlichen Konsumausgaben wurden weiter aus-
geweitet (+0,4 % bzw. +1,0 %).
Für das das gesamte Jahr 2016 zeichnet sich
gemäß der in diesem „Volkswirtschaft special“
skizzierten Konjunkturprognose des BVR ein
Anstieg des preisbereinigten BIP um 1,8 % ab.
In 2017 ist mit einem BIP-Zuwachs um 1,3 % zu
rechnen. Der BVR liegt mit seiner Einschätzung
zum Wirtschaftswachstum Deutschlands in 2017
im Mittelfeld des aktuellen Prognosespektrums,
das sich derzeit überwiegend in einem Intervall
von 1,0 % bis 1,5 % erstreckt.
IWH
OECD
IfW
DIW
IMF; REG
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
Sep 16 Okt 16 Nov 16 Dez 16
Quelle: BVR
GD; HWWI; RWI
KOM
BVR; SVR
Bbk - Deutsche Bundesbank
DIW - Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung, Berlin
GD - Gemeinschaftsdiagnose
(Frühjahrs- bzw. Herbstprognose)
HWWI - Hamburger WeltWirtschaftsInstitut
ifo - Institut für Wirtschaftsforschung,
München
IfW - Institut für Weltwirtschaft, Kiel
IMF - Internationaler Währungsfonds
IMK - Institut für Makroökonomie und
Konjunkturforschung
IW - Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
IWH - Institut für Wirtschaftsforschung, Halle
KOM - Europäische Kommission
OECD - Organisation für Wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
REG - Bundesregierung
RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wirtschaftsforschung, Essen
SVR - Sachverständigenrat
Bbk
BVR
HWWI
OECD
IW
Konjunktur 2017 - Prognosen für Deutschland
Jahreswachstumsratedes BIP in %, preisbereinigt
DIW
Deutsche Konjunktur
16
Kräftiges Auftragsplus in der Industrie
Zu Beginn des vierten Quartals haben die Indust-
riebetriebe in Deutschland ihre Produktion etwas
ausgeweitet und zudem deutlich mehr Aufträge
erhalten. Gemäß den vorläufigen amtlichen An-
gaben ist die Industrieproduktion im Oktober
gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und
saisonbereinigt um 0,1 % gestiegen. In dem von
kurzfristigen Schwankungen weniger stark be-
troffenen und daher für konjunkturelle Analyse-
zwecke besser geeigneten Zweitmonatsvergleich
Juli/August gegenüber September/Oktober legte
der Ausstoß ebenfalls zu (+0,3 %). Auch im Bau-
gewerbe wurde die Produktion im Zweimonats-
vergleich etwas erhöht (+0,4 %). Der industrielle
Auftragseingang ist im Oktober um kräftige 4,9 %
gestiegen, nachdem er im Vormonat noch leicht
zurückgegangen war (-0,3 %). Im Zweimonatsver-
gleich erhöhten sich die Bestellungen um merkli-
che 2,6 %. Die Impulse gingen dabei vor allem aus
dem Inland aus (+3,3 %). Die ausländischen Orders
legten demgegenüber weniger dynamisch zu
(+2,0 %). Insgesamt deutet die jüngste Entwick-
lung des Auftragseingangs zusammen mit der
nach wie vor guten Wirtschaftsstimmung darauf
hin, dass die Industriekonjunktur im Jahresend-
quartal an Schwung gewinnen wird.
Leichter Exportzuwachs
Trotz des eher schwierigen globalen Umfelds
fielen die jüngsten Monatsdaten zum Außenhan-
del der deutschen Wirtschaft überwiegend positiv
aus. In saison- und kalenderbereinigter Rechnung
90
100
110
120
130
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Aufträge
2010=100, preis-und saisonbereinigt
Aufträge aus dem Inland
Aufträge aus dem Ausland
90
100
110
120
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Produktion
2010=100, preis-und saisonbereinigt
Baugewerbe
Industrie
70
80
90
100
110
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Außenhandel
in Mrd. Euro, saisonbereinigt
Ausfuhren
Einfuhren
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Deutsche Konjunktur
17
legten die Ausfuhren im Oktober gegenüber dem
Vormonat leicht um 0,5 % zu, nachdem sie im
September um 1,0 % nachgegeben hatten. Bei
den Einfuhren war im Oktober ein Anstieg um
1,3 % zu verzeichnen. Sie hatten sich im Septem-
ber um 0,7 % vermindert.
Konjunkturerwartungen unverändert positiv
Ungeachtet der Unwägbarkeiten über die Folgen
des italienischen Verfassungsreferendums und der
US-Präsidentschaftswahl werden die wirtschaftli-
chen Perspektiven Deutschlands von Finanzmarkt-
fachleuten nach wie vor überwiegend günstig
beurteilt. Darauf deuten zumindest die jüngsten
Ergebnisse der monatlichen Umfrage des ZEW hin.
So sind die ZEW-Konjunkturerwartungen für
Deutschland im Dezember gegenüber dem Vor-
monat unverändert bei 13,8 Punkten geblieben.
Der entsprechende Lageindikator hat sich sogar
leicht verbessert. Er ist gegenüber November um
4,7 Punkte auf 63,5 Punkte gestiegen. Angaben
zum Entwicklung des ifo Geschäftsklimaindexes
im Dezember werden voraussichtlich erst am
19. Dezember verfügbar sein. Zuletzt, im Novem-
ber, verharrte der auf einer regelmäßigen Unter-
nehmensbefragung basierende Frühindikator auf
seinem Vormonatsstand von 110,4 Punkten,
nachdem er im September und Oktober noch
gestiegen war.
Inflationsrate noch immer bei 0,8 %
Im November lag die Inflationsrate, basierend auf
der jährlichen Veränderung des Verbraucherpreis-
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Verbraucher
Unternehmen
Insolvenzen
Monatliche Fallzahlen
Quelle: Thomson Reuters Datastream
-10
-8
-6
-4
-2
0
2
4
-1
0
1
2
3
4
5
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Verbraucherpreise
Kerninflation*
Erzeugerpreise (rechte Skala)
Verbraucher- undErzeugerpreise
gg. Vorjahr in %
*ohne Energie undLebensmittel
95
100
105
110
115
120
-20
0
20
40
60
80
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Wirtschaftliche Einschätzung
Saldenwerte, saisonbereinigt
ZEW-Konjunkturerwartungen
ifo Geschäftsklimaindex*
*rechte Skala, 2010=100
Deutsche Konjunktur
18
indexes (VPI), bei 0,8 %. Der Preisanstieg ist damit
gegenüber Oktober konstant geblieben. Wie be-
reits in den Vormonaten wirkten die Energiepreise
weiterhin dämpfend auf die Inflationsrate. Energie
hat sich im November gegenüber dem Vorjah-
resmonat um 2,7 % verbilligt. Die Nahrungsmittel-
preise haben sich hingegen um 1,2 % verteuert.
Insbesondere für Speiseöle und Fette (+13,3 %)
mussten die Verbraucher mehr Geld aufwenden.
Bei den Erzeugerpreisen hat sich der Rückgang
weiter abgeschwächt. Die Erzeugerpreise sind im
Oktober um 0,4 % gesunken, nachdem sie im
September noch um 1,4 % nachgegeben hatten.
Angaben zur Erzeugerpreisentwicklung im No-
vember werden voraussichtlich am 20. Dezember
veröffentlicht.
Insolvenzdaten tendieren weiter abwärts
Das Insolvenzgeschehen hat sich in Deutschland
im bisherigen Jahresverlauf weiter entspannt. Im
Zeitraum von Januar bis September wurden von
den Amtsgerichten 16.480 Unternehmens- und
58.619 Verbraucherinsolvenzen gemeldet. Die
Anzahl der Firmenpleiten ist damit gegenüber
dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,2 %
gesunken, die der Verbraucherpleiten gab um
1,9 % nach. Im September haben sich die Insol-
venzzahlen allerdings entgegen dem allgemeinen
Trend etwas erhöht (+3,6 % bzw. +1,9 % gegen-
über September 2015).
Arbeitslosigkeit nach wie vor rückläufig
In Deutschland hat sich der Abwärtstrend in den
monatlichen Angaben zur Arbeitslosigkeit im
November fortgesetzt. Nach Angaben der Bunde-
sagentur für Arbeit (BA) ist die Zahl der registrier-
ten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um
8.000 auf 2,532 Mio. Menschen gesunken. Auch in
saisonbereinigter Rechnung war ein Rückgang zu
verzeichnen, der mit -5000 Personen allerdings
etwas schwächer ausfiel als im Oktober (-13.000).
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb im
Vormonatsvergleich unverändert bei 6,0 %. Positiv
stimmt auch, dass die Erwerbstätigkeit weiter
zunimmt, wenn auch zuletzt etwas weniger dy-
namisch als zuvor. Gemäß den aktuellen Schät-
zungen des Statistischen Bundesamtes ist die sai-
sonbereinigte Erwerbstätigenzahl im Oktober um
13.000 Personen gestiegen, nachdem sie im Sep-
tember um kräftige 28.000 zugelegt hatte. Im
Vorjahresvergleich kletterte die Erwerbstätigen-
zahl um 352.000 auf 43,84 Mio. Menschen.
42.000
42.500
43.000
43.500
44.000
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
Arbeitslosenquote undErwerbstätige
in %, saisonbereinigt
Arbeitslosenquote
Erwerbstätige*
*rechte Skala, in Tsd.
Quelle: Thomson Reuters Datastream

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BVR Volkswirtschaft Special Nr.14 - Konjunkturprognose 2017

  • 1. Meinungen, Analysen, Fakten Nr. 14 / 15.12.2016 Volkswirtschaft special Meinungen, Analysen, Fakten Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken · BVR · Volkswirtschaft/Mittelstandspolitik Verantwortlich: Dr. Andreas Bley · Schellingstraße 4 · 10785 Berlin · Telefon: (030) 20 21 – 15 00 Telefax (030) 20 21 – 1904 · Internet: http://www.bvr.de · volkswirtschaft@bvr.de Deutsche Konjunktur: Aufschwung hält trotz weltwirtschaftlicher Risiken an - Zum Ende des Jahres 2016 ist die gesamtwirtschaftliche Grundtendenz in Deutschland weiter- hin aufwärtsgerichtet. Die Folgen der hohen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten (Stichworte: Wachstumsschwäche in den Schwellenländern, Brexit-Votum, Regierungswechsel in den USA, italienisches Verfassungsreferendum) scheinen die konjunkturelle Entwicklung hierzulande bis- lang nur wenig zu dämpfen. - Im kommenden Jahr 2017 wird die Wachstumsrate des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) voraussichtlich mit 1,3 % deutlich niedriger ausfallen als in 2016 mit prognostizierten 1,8 %. Dies resultiert jedoch nicht aus einem grundsätzlichen Wechsel der Wirtschaftslage, sondern vor allem aus einem Kalendereffekt. Der wichtigste Wachstumstreiber dürften 2017 weiterhin die solide steigenden Konsumausgaben sein. Vom Außenhandel und den Investitionen sind hinge- gen nur begrenzt Impulse zu erwarten. - Die Chancen beziehungsweise Risiken dieser Prognose sind eher abwärts- als aufwärtsgerichtet. Sollte das globale Wirtschaftswachstum schwächer ausfallen als erwartet – etwa weil die chine- sische Konjunktur eine „harte Landung“ erfährt, in Europa erneut eine Staatsschuldenkrise auf- flammt oder die Politik des künftige US-Präsidenten ernste Handelskonflikte nach sich zieht – wäre auch in Deutschland mit einem geringeren BIP-Anstieg zu rechnen. - Allerdings könnte auch der Fall eintreten, dass die globalen Unsicherheiten schneller zurückge- hen als erwartet. Im Zuge dessen könnte das weltweite Wirtschaftswachstum merklich stärker ausfallen, als in der Prognose angenommen. In einem solchen Fall könnte das Exportgeschäft der deutschen Wirtschaft deutlicher expandieren, was zusätzliche Investitionsausgaben nach sich ziehen dürfte und zu einem höheren BIP-Wachstum führen würde.
  • 2. Meinung 2 Deutsche Konjunktur: Aufschwung hält trotz weltwirtschaftlicher Risiken an Obwohl die weltwirtschaftlichen Unsicherheiten zuletzt deutlich zugenommen haben (Stichworte: Wachstumsschwäche in den Schwellenländern, Brexit-Votum, Regierungswechsel in den USA, italienisches Verfassungsreferendum), dürfte der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland im kommenden Jahr intakt bleiben. Zwar wird sich das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlands- produkts (BIP) voraussichtlich von prognostizierten 1,8 % in 2016 auf 1,3 % in 2017 vermindern. Dies resultiert jedoch nicht aus einem grundsätzlichen Wechsel der Wirtschaftslage, sondern vor allem aus einem Kalendereffekt. Wachstum dürfte zum Jahresende anziehen Zum Ende des Jahres 2016 ist die gesamtwirt- schaftliche Grundtendenz in Deutschland weiterhin aufwärtsgerichtet. Die Folgen des Brexit-Votums und der insgesamt hohen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten scheinen die konjunkturelle Ent- wicklung hierzulande bislang nur wenig zu dämp- fen. So ist das preis-, kalender- und saisonbereinig- te BIP Deutschlands nach aktuellen amtlichen Angaben im dritten Quartal gegenüber dem Vor- quartal um 0,2 % expandiert und damit nur leicht schwächer als im zweiten Quartal (0,4 %, siehe Abbildung 1). Für das vierte Quartal lassen konjunkturelle Frühin- dikatoren wie der ifo Geschäftsklimaindex und der Industrie-Auftragseingang eine leichte Beschleuni- gung des Wirtschaftswachstums erwarten. Wie im hinteren Teil dieser Ausgabe von „Volkswirtschaft special“ gezeigt, befindet sich der ifo Geschäfts- klimaindex für die gewerbliche Wirtschaft mit zu- letzt 110,4 Punkten im November nach wie vor auf einem vergleichswiese hohen Niveau. Der industri- elle Auftragseingang hat zu Beginn des Jahresend- 0,6 -0,1 0,3 0,8 0,2 0,5 0,2 0,4 0,7 0,4 0,2 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 -1 0 1 2 3 4 5 101 103 105 107 109 111 113 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2014 2015 2016 2017 Wachstum zum Vorquartal (%, rechte Skala) BIP (Kettenindex 2010 = 100) Jahresdurchschnitt Quelle: Destatis, abdem vierten Quartal 2016: Prognose des BVR Wirtschafts dürfte auf Wachstumskurs bleiben preis-, saison- und kalenderbereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP) Abbildung 1
  • 3. Meinung 3 quartals mit einer Monatsrate von 4,9 % recht kräftig zugelegt. Gemäß modellbasierten Schät- zungen des BVR ist im vierten Quartal mit einem BIP-Anstieg um 0,3 % zu rechnen. Prognosewert für 2016 leicht angehoben Angesichts der günstigen Perspektiven für das vierte Quartal und des stärker als erwartet ausge- fallen BIP-Anstiegs vom Sommerhalbjahr nimmt der BVR eine Aufwärtsrevision seiner Wachstums- prognose für 2016 vor. Nach aktuellen Schätzun- gen des BVR ist im laufenden Jahr mit einen An- stieg des preisbereinigten BIP von 1,8 % zu rech- nen (Prognosewert vom Sommer: 1,5 %). In Hin- blick auf das kommende Jahr hält der BVR aber an seiner im Sommer vorgelegten Einschätzung fest. Demnach dürfte das preisbereinigte BIP in 2017 um 1,3 % steigen und damit weniger stark als in 2016. Das schwächere Wachstum resultiert vor allem aus einer geringeren Anzahl von Arbeits- tagen. Die konjunkturelle Grunddynamik bleibt hingegen im Vergleich zu 2016 weitgehend unver- ändert. Geringerer BIP-Anstieg im kommenden Jahr Die spürbaren Auswirkungen des Kalendereffekts sind darauf zurück zu führen, dass in 2017 deutlich weniger Feiertage auf ein Wochenende fallen als im Vorjahr. Im Zuge des Lutherjahres ist zudem der 31. Oktober, der Reformationstag, einmalig ein bundesweiter Feiertag. Der Kalendereffekt dürfte in 2016 zu einem um 0,1 Prozentpunkte höheren BIP-Zuwachs, in 2017 hingegen zu einem um 0,3 Prozentpunkte niedrigen Anstieg führen. Zudem wird das Wachstum durch die Folgen des Brexit-Votums beeinträchtigt. Die Dämpfungsef- fekte, die von den Folgen des Referendums über den Außenhandels- und Investitionskanal auf das deutsche BIP ausgehen, werden vom BVR für 2017 auf -0,25 Prozentpunkte veranschlagt. Welche wirtschaftlichen Folgen der Sieg von Do- nald Trump in der US-Präsidentschaftswahl haben wird ist derzeit noch offen. Erste Schätzungen der OECD lassen erwarten, dass die Umsetzung der von Trump angekündigten fiskalpolitischen Maß- nahmen in 2017 das Wachstum der Weltprodukti- on und des Welthandels um etwa 0,1 Prozent- punkte bzw. 0,25 Prozentpunkte erhöhen wird. Der Einfluss, der von diesen fiskalischen Impulsen auf die deutsche Wirtschaft ausgeht, dürfte daher überschaubar bleiben. Dies gilt zumal ein Teil der erwarteten Wachstumseffekte durch die von Trump ebenfalls angekündigten protektionisti- schen Maßnahmen neutralisiert werden könnte. Auch die unklare politische Entwicklung in Italien nach dem abgelehnten Verfassungsreferendum dürfte das Wirtschaftswachstum hierzulande kaum beeinträchtigen. Dies trifft aber nur für den in dieser Prognose unterstellten Fall zu, dass die politischen Friktionen kein erneutes Aufflammen der europäischen Staatschuldenkrise nach sich ziehen. Zu den weiteren Annahmen dieser Prognose ge- hört, dass die weltwirtschaftlichen Auftriebskräfte allmählich an Fahrt aufnehmen. Ferner wird ange- nommen, dass die Unsicherheit über die wirtschaft-
  • 4. Meinung 4 liche und wirtschaftspolitische Entwicklung des Euroraums und der Welt allmählich zurückgeht, dass sich der Brent-Rohölpreis leicht über der Mar- ke von 50 US-Dollar stabilisiert und dass der Wech- selkurs des Euro gegenüber den Währungen wich- tiger Partnerländer im Wesentlichen unverändert bleibt. Der wichtigste Treiber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland werden der Prognose zufolge weiterhin die solide steigenden Konsum- ausgaben sein (siehe Abbildung 2). Vom Außen- handel und den Investitionen sind hingegen nur begrenzt Impulse zu erwarten. Verhaltenes Außenhandelsgeschäft Ungeachtet des eher schwierigen internationalen Umfeldes sind die Exporte der deutschen Wirt- schaft in den ersten beiden Quartalen von 2016 noch mit Verlaufsraten von 1,4 % bzw. 1,2 % ge- stiegen. Im dritten Quartal gaben sie jedoch etwas nach (-0,4 %). Auch für das Jahresendquartal zeich- net sich eine gedämpfte Entwicklung ab. Die bele- bende Wirkung der Abwertung des Euro vom Jahr 2015 auf die Exporte wird voraussichtlich auslau- fen. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Export- nachfrage aus Großbritannien wegen des Brexit- Votums nachlässt. Insgesamt dürfte der Exportzu- wachs auf Jahressicht leicht unter dem Anstieg der Importe liegen. Im kommenden Jahr wird der Außenhandel im Zuge der erwarteten Belebung der Weltkonjunktur voraussichtlich etwas an Fahrt aufnehmen. Aller- dings dürfte das Wachstum des Welthandels weiter hinter der globalen Produktion zurückbleiben, sodass die Zuwachsraten im Außenhandelsge- schäft vergleichsweise verhalten bleiben werden. Ferner ist angesichts der robusten Binnenkonjunk- tur davon auszugehen, dass die Importe deutlicher steigen werden als die Exporte. Der Außenbeitrag -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Außenbeitrag Bruttoinvestitionen Konsumausgaben *Die Beiträge berechnen sich aus dem Vorjahresanteil der Verwendungskomponente amBIP (auf Basis jeweiliger Preise) multipliziert mit der jeweiligen Veränderungsrate (auf Basis preisbereinigter Angaben). Quelle: Destatis, 2016 und2017: Prognose des BVR Konsum dürfte weiterhin starke Wachstumsimpulse liefern Beiträge der Verwendungskomponenten zum Anstiegdes preisbereinigten BIP in Prozentpunkten* Abbildung 2
  • 5. Meinung 5 dürfte daher, anders als noch im Vorjahr, den BIP- Anstieg leicht dämpfen. Konsumausgaben legen deutlich zu Das Wachstum des privaten Verbrauchs hat sich im dritten Quartal beschleunigt fortgesetzt. Der Privatkonsum legte um 0,4 % zu, nachdem er im zweiten Quartal um 0,2 % expandiert war. Im ers- ten Quartal war der Zuwachs mit 0,6 % allerdings noch höher ausgefallen, wozu der erneute Rück- gang des Rohölpreises beigetrug, der die Kaufkraft der Privathaushalte erhöhte. Befördert wurde der weitere Konsumanstieg durch einen anhaltenden Beschäftigungsaufbau, die merklich steigenden Tarifverdienste und die außergewöhnlich kräftige Rentenanhebung vom Sommer. Im Jahresendquar- tal dürfte die Konsumneigung hoch bleiben. Dies lässt zumindest der Konsumklima-Indikator erwar- ten, der nach aktueller Einschätzung der GfK von 9,7 Punkten im November auf 9,8 Punkte im De- zember steigen dürfte. Auch im kommenden Jahr wird die Aufwärtsbe- wegung voraussichtlich anhalten. Dämpfende Fak- toren wie das Auslaufen des stimulierenden Öl- preiseffektes und die sich abzeichnende Erhöhung des kumulierten Sozialversicherungs-Beitragssatzes dürften die Expansion des Privatkonsums nur we- nig vermindern. Die Konsumausgaben des Staates wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres noch stärker ausgeweitet wie der Privatkonsum. Ein wichtiger Grund hierfür waren die Mehrausga- ben für Flüchtlinge. Zum Wachstum trugen aber auch höhere Personalausgaben im Bildungs- und Sicherheitsbereich bei. Im kommenden Jahr ist angesichts der abnehmenden Zuwanderungszah- len mit einem etwas schwächeren Anstieg des Staatsverbrauchs zu rechnen. Investitionsklima durch Unsicherheiten belastet Bei den Ausrüstungsinvestitionen hat die Dynamik nach einem vergleichsweise günstigen Jahrsauftakt (+1,1 %) im weiteren Verlauf von 2016 erheblich nachgelassen. Die Investitionen in Maschinen, Gerä- te und Fahrzeuge sind im zweiten und dritten Quartal um 2,3 % bzw. 0,6 % gesunken. Für das vierte Quartal lassen modellbasierte Schätzungen des BVR eine stagnierende Entwicklung erwarten. Hauptgrund für die Investitionsschwäche sind of- fenbar die hohen Unsicherheiten über die wirt- schaftspolitische und konjunkturelle Entwicklung in Europa und in der Welt. Diese Unsicherheiten veranlassen viele Unternehmen bereits geplante Investitionsprojekte zurückzustellen. In 2017 dürfte die Investitionsdynamik verhalten bleiben, auch weil die anstehenden Investitionen in die Digitali- sierung und Vernetzung offenbar weniger kapital- intensiv sind als bei traditionellen Technologien. Die Bauinvestitionen sind im Durchschnitt der ers- ten drei Quartalen von 2016 gegenüber dem Vor- jahr preisbereinigt um 3,1 % gestiegen. Sie werden angeregt durch die nach wie vor ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen, die gute Arbeitsmarktlage, die aufgestockten kommunalen Infrastrukturmittel und der erhöhte Bedarf zur Unterbringung von Flüchtlingen. Das Expansions- tempo dürfte im kommenden Jahr aber nicht ge-
  • 6. Meinung 6 halten werden können, auch wegen der momen- tan bereits sehr hohen Kapazitätsauslastung im Baugewerbe. Kräftiger Beschäftigungszuwachs Der Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin in einer soliden Grundverfassung. Wie auf der letzten Seite des „Volkswirtschaft special“ gezeigt, ist die saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl bis zuletzt tendenziell gestiegen, während die saisonbereinig- te Arbeitslosenquote nach unten tendierte. Die Anzahl der Menschen, die im Inland einer Erwerbs- tätigkeit nachgehen, dürfte im Jahresdurchschnitt 2016 gegenüber dem Vorjahr um rund 500.000 auf 43,5 Mio. steigen. In 2017 ist trotz der zuneh- menden Fachkräfte-Knappheit mit einem weiteren Beschäftigungszuwachs um etwa 400.000 zu rech- nen. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahresdurch- schnitt 2016 bei 6,1 % liegen und im kommenden Jahr auf diesem Niveau verharren. Zunehmender Preisauftrieb Im bisherigen Verlauf von 2016 wurde die Ent- wicklung der Verbraucherpreise abermals stark durch die Energiepreise beeinflusst. Im April hatte der Ölpreisrückgang vom Winterhalbjahr 2015/2016 die Inflationsrate sogar vorübergehend unter die Null-Prozent-Marke sinken lassen. In den Folgemonaten ist die Teuerungsrate aber wieder gestiegen, da sich die dämpfende Wirkung der Energiepreise mehr und mehr abschwächte. Der entlastende Ölpreiseffekt dürfte Ende 2016 weit- gehend auslaufen. Im Zuge dessen wird der durch das Lohnwachstum und die zunehmende Kapazi- tätsauslastung angelegte inländische Preisdruck stärker zum Tragen kommen. Gemessen am Ver- braucherpreisindex (VPI) dürfte die Inflationsrate von prognostizierten 0,4 % im Jahresdurchschnitt 2016 auf gut 1 % in 2017 steigen. Prognoserisiken überwiegen Die Chancen beziehungsweise. Risiken dieser Prog- nose sind eher abwärts- als aufwärtsgerichtet. Sollte das globale Wirtschaftswachstum schwächer ausfallen als erwartet – etwa weil die chinesische Konjunktur eine „harte Landung“ erfährt, in Europa erneut eine Staatsschuldenkrise aufflammt oder die Politik des künftige US-Präsidenten Trump ernste Handelskonflikte nach sich zieht – wäre auch in Deutschland mit einem geringeren BIP- Anstieg zu rechnen. Allerdings könnte auch der Fall eintreten, dass die globalen Unsicherheiten schneller zurückgehen als erwartet. Im Zuge des- sen könnte das weltweite Wirtschaftswachstum merklich stärker ausfallen, als in der Prognose an- genommen. In einem solchen Fall könnte das Ex- portgeschäft der deutschen Wirtschaft deutlicher expandieren, was zusätzliche Investitionsausgaben nach sich ziehen dürfte und zu einem höheren BIP- Wachstum führen würde. Autor: Dr. Gerit Vogt Mail: g.vogt@bvr.de
  • 7. Geldmenge 7 Kreditwachstum hält an Im Oktober blieb die Kreditvergabe an den Priva- ten Sektor im Euroraum aufwärtsgerichtet. Gemäß den Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die um Verbriefungen und Verkäufe be- reinigten Kredite an die privaten Haushalte gegen- über dem entsprechenden Vorjahresmonat saison- bereinigt um 1,8 % zu. Die Jahreswachstumsrate hatte bereits im August und September bei 1,8 % gelegen. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen hat sich die Dynamik hingegen geringfügig be- schleunigt. Die um Verbriefungen und Verkäufe bereinigte Jahreswachstumsrate der Unterneh- menskreditvergabe ist saisonbereinigt von jeweils 2,0 % im August und September auf 2,1 % im Oktober gestiegen. Im Vormonatsvergleich legte die Kreditvergabe an Privatpersonen um 10 Mrd. zu, die an Unternehmen expandierte um 11 Mrd. Euro. Geringerer Geldmengenzuwachs Der Anstieg der Geldmenge M3 hat sich im Okto- ber erneut abgeschwächt. Die Geldmenge stieg im Vorjahresvergleich um 4,4 %, nachdem sie im August und September noch um 5,1 % bzw. 5,0 % zugelegt hatte. Ausschlaggebend für das Wachs- tum waren weiterhin die im Teilaggregats M1 zusammengefassten besonders liquiden Kompo- nenten. Diese trugen mit 4,8 Prozentpunkten zum Anstieg des Gesamtaggregats bei. Im August und September war der Wachstumsbeitrag von M1 mit 5,2 Prozentpunkten bzw. 5,1 Prozentpunkten allerdings noch höher ausgefallen. Von den weni- ger liquiden Termin- und Spareinlagen ging hinge- gen eine dämpfende Wirkung auf das Gesamtag- gregat aus, die vom Umfang her mit -0,5 Prozent- punkten ähnlich stark wie in den Vormonaten war. Der Wachstumsbeitrag der marktfähigen Finanzin- strumente ist schließlich mit 0,1 Prozentpunkten etwas schwächer ausgefallen als im August und September (+0,2 Prozentpunkte bzw. +0,3 Pro- zentpunkte). -5,0 0,0 5,0 10,0 01/14 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Marktfähige Finanzinstrumente (M3-M2) Termin- und Spareinlagen (M2-M1) Bargeld und Sichteinlagen (M1) M3 insgesamt Kredite an Privatsektor Beiträge zum M3-Wachstum in Prozentpunkten, saisonbereinigt Quelle: Thomson Reuters Datastream, BVR
  • 8. Geldpolitik und Geldmarkt 8 EZB verlängert ihr Anleihekaufprogramm Im Rahmen seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am 8. Dezember beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu belas- sen. Bezüglich des Anleihekaufprogramms wurden jedoch Veränderungen vereinbart. Die Laufzeit des Kaufprogramms wird um mindestens neun Monate bis Dezember 2017 verlängert. Das Kauf- volumen soll jedoch ab April 2017 von derzeit mo- natlich 80 Mrd. Euro auf 60 Mrd. Euro vermindert werden. Durch die Verlängerung wird das Ge- samtvolumen des Programms um 540 Mrd. Euro auf 2.280 Mrd. Euro steigen. EZB-Präsident Mario Draghi betonte allerdings, dass die Verlängerung des Anleiheaufkaufprogramms mit geringeren monatlichen Ankaufvolumina nicht als der Beginn des Ausstieges aus dem Wertpapieraufkaufpro- gramm (Tapering) verstanden werden sollte. Viel- mehr wurde im Rat sogar diskutiert, dass die Käu- fe auch erhöht werden könnten, falls sich der Infla- tions- und Wachstumsausblick im Euroraum ver- schlechtern sollte. Um weiterhin genügend Anlei- hen kaufen zu können, beschloss der EZB-Rat, auch Papiere mit einer Laufzeit ab einem Jahr oder mit einer Rendite von unter -0,4 % zu kaufen. Me- dienberichten zufolge soll Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gegen eine Verlängerung des Pro- gramms gewesen sein. Die Notenbank legte auch neue Prognosen zum makroökonomischen Umfeld vor. Gemäß den Prognosen wird sich die Wachs- tumsrate des preisbereinigten Bruttoinlandspro- dukts des Euroraums von 1,7 % in 2016 geringfü- gig auf 1,6 % in 2017 und 2018 vermindern. Für die Inflationsrate, gemessen an der Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI), wird ein Anstieg von 0,2 % in 2016 auf 1,3 % in 2017, 1,5 % in 2018 und 1,7 % in 2019 erwartet. Die Prognosewerte blieben damit gegenüber der letzten Prognose vom September 2016 im Wesent- lichen unverändert. Okt 16 Nov 16 Dez 16 BVR Zins-Tacho 50 51 51 Konjunktur (50 %) 59 60 60 Preise/Kosten (40 %) 40 40 39 Liquidität (10 %) 50 49 47 BVR Zins-Tacho Der BVR Zins-Tacho ist ein Indikator für die Inflationsrisiken im Euroraum. Ein Anstieg des BVR Zins-Tachos zeigt steigende, eine Abnahme sinkende Inflationsrisiken an. Eine detaillierte Beschreibung des BVR Zinstachos befindet sich im BVR Volkswirtschaft special Nr. 13/2007 0 10 20 30 40 60 70 80 90 100 50 -0,50 0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 99 01 03 05 07 09 11 13 15 BVR Zins-Tacho EZB-Leitzins in % (rechte Skala)
  • 9. Geldpolitik und Geldmarkt 9 Inflationsrisiken bleiben moderat Der BVR Zins-Tacho signalisiert weiterhin ein aus- geglichenes mittelfristiges Inflationsrisiko für den Euroraum. Für den Dezember liegt der Zins-Tacho bei 51 von 100 möglichen Punkten. Er bestätigte damit sein Niveau aus dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Barometer zur Messung des Inflationsrisikos nur unwesentlich um rund 2 Zähler höher. Der größte Preisdruck geht aktuell von der deutlich besseren konjunkturellen Lage im Wäh- rungsraum aus. Insbesondere wichtige Frühindika- toren, wie die Einkaufsmanagerindizes der Dienst- leister und Industrie signalisierten zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend der Euro-Konjunktur. Der Liquiditätsindikator folgt angesichts des etwas nachlassenden Geldmengenwachstums und einer stagnierenden Kreditvergabe einem rückläufigen Trend. Der Preisindikator blieb hingegen weitest- gehend unverändert. Dreimonatszins weiter bei -0,08 % Die Geldmarktzinsen haben sich in der ersten De- zemberhälfte nicht von der Stelle bewegt. Der 3-Monats-Euribor fiel im Vergleich zum Vormo- natsultimo leicht um 1 Basispunkt und notierte am Mittwoch, dem 14. Dezember, bei -0,32 %. Der 12-Monats-Euribor blieb hingegen weitestgehend unverändert. Mit rund -0,08 % bestätigte der Zions für Jahresgelder seinen Wert vom Vormonatsende. Der Tagesgeldsatz bewegte sich ebenfalls kaum von der Stelle. In der ersten Dezemberhälfte lag der EONIA im Schnitt bei -0,35 % und damit auf dem gleichen Niveau wie im Monat zuvor. -0,5 0,0 0,5 D J F M A M J J A S O N D Wichtige Zinsen im Euroraum Zinssätze in % Spitzenrefinanzierungssatz Tagesgeld(EONIA) Hauptrefinanzierungssatz Einlagenfazilität -0,25 0,00 0,25 0,50 0,75 D J F M A M J J A S O N D Notenbankzinseninternational in % Japan** USA* Eurozone *Die Federal Reserve hat seit 16.12.2008einen Zielbereich von 0-0,25 % für die Federal Funds Target Rate festge- setzt. **Die Bank of Japan hat seit 19.12.2008 ein Tages- geld-Zielbereich von rund 0,1 % festgesetzt. -0,5 0,0 0,5 1,0 D J F M A M J J A S O N D Quelle: Thomson Reuters Datastream Geld- und Kapitalmarkt Zinssätze in % Umlaufsrendite EZB-Hauptrefinan- zierungssatz 3-Monatsgeld
  • 10. Rentenmarkt 10 Renditeanstieg bei Bundesanleihen Bundesanleihen waren in der ersten Dezember- hälfte unterm Strich weniger stark gefragt. Grund für diese Entwicklung war in erster Linie der starke Renditeanstieg in den USA, welcher vor allem am langen Ende der Renditestrukturkurve auf die Bundesanleihen ausstrahlte. Die im Zuge des ge- scheiterten Verfassungsreferendums in Italien ge- stiegene Unsicherheit über die wirtschaftliche und politische Stabilität Italiens und mit ihm des gesam- ten Währungsraumes konnte sich gegen den star- ken Trend aus Übersee hingegen nicht durchset- zen. Treibende Kraft der steigenden US-Renditen waren vor allem günstige Konjunkturnachrichten. So war das Wirtschaftswachstum in den USA im dritten Quartal mit einer aufs Jahr hochgerechnete Wachstumsrate von 3,2 % stärker ausgefallen als erwartet worden war. Zudem fielen die jüngsten Arbeitsmarktdaten für die USA überwiegend posi- tiv aus. Auch die allgemein steigenden Verbrau- cherpreise gaben den Renditen Auftrieb. Vor die- sem Hintergrund verfestigte sich die Erwartung an den Finanzmärkten, dass die Fed im Dezember den Leitzins erneut anheben wird, was sie dann auch am 14. Dezember tat. In der ersten Dezemberhälf- te verzeichnete die Umlaufsrendite börsennotierter Bundeswertpapiere einen Renditeanstieg von 10 Basispunkten auf 0,14 %. Die Rendite von Bun- desanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit stieg im gleichen Zeit-raum um 7 Basispunkte auf 0,31 %. Die Renditen von US-Treasuries mit einer Restlauf- zeit von zehn Jahren kletterten im gleichen Zeit- raum um 16 Basispunkten auf 2,52 %. 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 D J F M A M J J A S O N D Zinsstruktur am Rentenmarkt SpreadBundesanleihen mit Restlaufzeiten 10/1 Jahr, in % -1,0 0,0 1,0 2,0 3,0 D J F M A M J J A S O N D Bedeutende Benchmarkanleihen Renditen in %, Staatsanleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit USA Deutschland Japan 0,0 1,0 2,0 3,0 D J F M A M J J A S O N D Quelle: Thomson Reuters Datastream Ausgewählte Staatsanleihen desEuroraums Renditen in %, Staatsanleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit Spanien Frankreich Italien
  • 11. Devisenmarkt 11 Euro verliert an Wert gegenüber Dollar Der Euro hat sich im Dezember nicht von seinen Verlusten gegenüber dem US-Dollar erholen kön- nen. Im November war der Euro ins Hintertreffen zum Greenback geraten. Ausschlaggebend sind die weiter auseinanderlaufenden Geldpolitiken in den USA und dem europäischen Währungsraum. Wäh- rend in den USA die Leitzinserwartungen zulegten, signalisiert die EZB mit der Verlängerung ihres Wertpapieraufkaufprogramms bis Ende Dezember 2017 ihren Willen zu einer ultra-lockeren Zinspolitik. So hatte die Gemeinschaftswährung auch im An- schluss an die EZB-Ratssitzung gegenüber dem US- Dollar merklich nachgegeben. In den USA ging hingegen die überwältigende Mehrheit an den Finanzmärkten von einem restriktiveren geldpoliti- schen Kurs der US-Notenbank aus. Im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der Fed hatten die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung gesehen. Mit ihrer Entscheidung vom 14. Dezem- ber, das Zielband des US-Leitzinses um 25 Basis- punkte auf 0,5 bis 0,75 % anzuheben, entsprach die Fed den Markterwartungen vollumfänglich. Der Euro-Dollar Kurs notierte am 14. Dezember bei 1,06 US-Dollar je Euro. Im Vergleich zum Vorabend der US-Wahl waren das knapp 4 US-Cent weniger. 110 120 130 140 150 160 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 D J F M A M J J A S O N D Euro-Wechselkurs (I) AusländerwährungproEuro US-Dollar Japanischer Yen (rechte Skala) 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 D J F M A M J J A S O N D Euro-Wechselkurs (II) Auslandswährungpro Euro Schweizer Franken Britisches Pfund 85 90 95 100 N D J F M A M J J A S O N Effektiver Wechselkurs desEuro* in EUR, Quartal 1, 1999 = 100 *Nominale Wertentwicklungdes Eurogegenüber den 19 wichtigsten Handelspartnern des Euroraums. Eine Bewe- gung nach oben entspricht einer Aufwertungdes Euro Quelle: Thomson Reuters Datastream
  • 12. Aktienmarkt 12 Aktienmärkte im Aufwind Der DAX zeigte sich zu Beginn des Monats zu- nächst von seiner zurückhaltenden Seite. Die Stimmung unter den Investoren hat sich im Vor- feld des Referendums über eine Verfassungsände- rung in Italien eingetrübt. Besonders italienische Bankaktien büßten an Wert ein, da Investoren be- fürchteten, dass mit einer möglichen Regierungs- krise auch die Sanierung italiensicher Banken schwieriger werden würde. Die Unsicherheit strahlte negativ auf den DAX aus, der in der ersten Dezemberwoche leicht nachgab. In der zweiten Woche präsentierte sich der DAX allerdings wieder von seiner optimistischen Seite. Der Dow Jones befand sich ebenfalls deutlich im Aufwind. Grund für die gestiegene Kauflaune an den Aktienmärkten dies- wie jenseits des Atlantiks waren spürbar gestiegene Inflations- und Konjunk- turerwartungen in den USA. Viele Anleger ver- sprechen sich von dem von Donald Trump ange- kündigten Konjunkturprogramm zumindest in der kurzen Frist ein deutlich höheres Wirtschaftswachs- tum. In Europa stützte das Bekenntnis der EZB zu einer anhaltend ultra-lockeren Geldpolitik die Ak- tienmärkte. Im Vergleich zum Vormonatsultimo stieg der DAX um 5,7 % und notierte zum Wo- chenultimo bei 11.245 Punkten. Der Dow Jones kletterte im gleichen Zeitraum um 3,5 % auf 19.793 Punkte. Mit mehr als 19.900 Punkten hatte der DAX im Dezember zwischenzeitlich sogar ein neues Allzeithoch erreicht. 8.000 9.000 10.000 11.000 12.000 D J F M A M J J A S O N D Deutscher Aktienmarkt Dax, 40-/200-Tagesschnitt 2.600 2.800 3.000 3.200 3.400 3.600 D J F M A M J J A S O N D Aktien im Euroraum Euro-Stoxx 50, 40-/200-Tagesschnitt 15.500 16.500 17.500 18.500 19.500 20.500 D J F M A M J J A S O N D Aktienmarkt USA Dow Jones, 40-/200-Tagesschnitt Quelle: Thomson Reuters Datastream
  • 13. Eurokonjunktur 13 Angaben zum BIP-Wachstum bestätigt Eurostat hat inzwischen detaillierte Angaben zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Euro- raums für das dritte Quartal veröffentlicht. Gemäß den Daten ist das preis- und saisonbereinigte Brut- toinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegen- über dem Vorquartal um 0,3 % gestiegen. Das Statistikamt hat damit das zentrale Ergebnis seiner Schnellschätzung von Mitte November bestätigt. Zuvor, im Frühjahrsquartal, war das BIP ebenfalls mit einer Verlaufsrate von 0,3 % expandiert. Zu den wichtigsten Triebkräften des gesamtwirt- schaftlichen Wachstums gehören weiterhin die privaten und staatlichen Konsumausgaben, die im Sommerquartal um 0,3 % bzw. 0,5 % ausgeweitet wurden. Darüber hinaus gingen von den Bruttoan- lageinvestitionen (+0,2 %) leichte Wachstumsim- pulse aus. Lediglich der Außenhandel hat den BIP- Zuwachs etwas vermindert, da einem minimalen Anstieg der Exporte (+0,1 %) ein geringfügig stär- keres Importwachstum (+0,2 %) gegenüberstand. Für die nahe Zukunft lassen Konjunkturindikatoren wie der Wirtschaftsklimaindex erwarten, dass der Euroraum auf Wachstumskurs bleiben wird. Wirtschaftsklima legt minimal zu Der Wirtschaftsklimaindex ist im November gegen- über dem Vormonat geringfügig um 0,1 Punkte auf 106,5 Punkte gestiegen. Er befindet sich damit nach wie vor deutlich über seinem langjährigen Mittelwert von 100 Punkten. Im November hat sich das Klima in der Industrie leicht eingetrübt, was jedoch durch eine moderate Stimmungsauf- hellung im Baugewerbe, im Einzelhandel und bei den Verbrauchern ausgeglichen wurde. Industrieproduktion gibt etwas nach Im Euroraum ist die industrielle Erzeugung im Ok- tober minimal gesunken. Sie ging gegenüber dem 1) Euroraum, in Punkten - Gewichtung: 40 % Industrievertrauen, 30 % Dienstleistungsvertrauen, 20 % Verbrauchervertrauen, 5 % Einzelhandelsvertrauen, 5 % Bauvertrauen 2) Saldo in Prozentpunkten (= Differenz aus positiven und negativen Antworten) Quelle: Thomson Reuters Datastream Wirtschaftsklima im Euroraum 60 70 80 90 100 110 120 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 -40 -30 -20 -10 0 10 20 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Gesamt1 Dienstleister2 Verbraucher2 Einzelhandel2 Bau2Industrie2 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16
  • 14. Eurokonjunktur 14 Vormonat saisonbereinigt um 0,1 % zurück. Zum Jahresende dürfte die Industriekonjunktur leicht anziehen. Dies lässt zumindest der Order-Indikator erwarten, der im November gegenüber dem Vor- monat zwar leicht um 0,5 Punkte gesunken ist, sich mit -9,1 Punkten aber weiterhin deutlich über sei- nem Vorjahresniveau befindet. Inflationsrate auf 0,6 % gestiegen Im Euroraum ist die Inflationsrate leicht gestiegen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im November um 0,6 % über seinem Vorjah- reswert. Im Oktober hatten sich die Verbraucher- preise noch um 0,5 % verteuert. Für den Anstieg der Gesamtrate waren insbesondere die Nah- rungsmittel verantwortlich, die im November stärker zulegten als zuvor (+0,7 % gegenüber +0,4 %). Der steigernde Effekt der Nahrungsmit- telpreise wurde jedoch teilweise durch die wieder stärker nachgebenden Energiepreise ausgeglichen. In Hinblick auf die Erzeugerpreise liegen noch keine November-Angaben vor. Ihr Rückgang hat sich zuletzt von -1,5 % im September auf -0,4 % im Oktober abgeschwächt. Weitere Entspannung der Arbeitsmarktlage Die Arbeitslosenzahl hat im Währungsraum erneut nachgegeben. Sie ist im Zuge der allgemei- nen Herbstbelebung von knapp 16,1 Mio. Men- schen im September auf rund 15,9 Mio. im Okto- ber gesunken. Die um die üblichen jahreszeitlichen Effekte bereinigte Arbeitslosenquote ist zeitgleich um 0,1 Prozentpunkte auf 9,8 % zurückgegangen. -80 -60 -40 -20 0 20 90 100 110 120 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Aufträge und Produktion Euroraum, 2010=100, saisonbereinigt Produktion Aufträge* *rechte Skala, Order-Indikator der EU-Kommission, Saldenwerte 9,0 10,0 11,0 12,0 13,0 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Arbeitslosenquote Euroraum, in %, saisonbereinigt Quelle: Thomson Reuters Datastream -6,0 -4,0 -2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 -2,0 -1,0 0,0 1,0 2,0 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Verbraucher- undErzeugerpreise Euroraum, in % gg. Vorjahr Kerninflation* Erzeugerpreise (rechte Skala) Verbraucherpreise *ohne Energie undunbearbeitete Lebensmittel
  • 15. Deutsche Konjunktur 15 BIP zuletzt um 0,2 % gestiegen Neben Eurostat hat auch das Statistische Bundes- amt detaillierte Angaben zur gesamtwirtschaftli- chen Entwicklung im dritten Quartal vorgelegt. Das zentrale Ergebnis seiner Schnellmeldung von Mitte November wurde dabei bestätigt. So ist das preis-, kalender- und saisonbereinigte Brutto- inlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 % expandiert. Die Wachstumsrate hat sich damit gegenüber dem zweiten Quartal (+0,4 %) halbiert. Maßgeblich für den Rückgang der BIP- Rate dürften in erster Linie die schwierigen globa- len Rahmenbedingungen gewesen sein, die den Außenhandel und die Investitionen dämpften. Der grenzüberschreitende Handel hat den BIP-Anstieg insgesamt um 0,3 Prozentpunkte vermindert, da die Exporte leicht zurückgingen (-0,4 %), während die Importe geringfügig zulegten (+0,2 %). Auch die Ausrüstungsinvestitionen sind angesichts des schwierigen internationalen Umfelds gesunken (-0,6 %), wenn auch weniger stark als im Vorquar- tal (-2,3 %). In Bauten wurde allerdings etwas mehr investiert (+0,3 %). Der Konsum erwies sich erneut als Stütze des gesamtwirtschaftlichen Wachstums. Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben wurden weiter aus- geweitet (+0,4 % bzw. +1,0 %). Für das das gesamte Jahr 2016 zeichnet sich gemäß der in diesem „Volkswirtschaft special“ skizzierten Konjunkturprognose des BVR ein Anstieg des preisbereinigten BIP um 1,8 % ab. In 2017 ist mit einem BIP-Zuwachs um 1,3 % zu rechnen. Der BVR liegt mit seiner Einschätzung zum Wirtschaftswachstum Deutschlands in 2017 im Mittelfeld des aktuellen Prognosespektrums, das sich derzeit überwiegend in einem Intervall von 1,0 % bis 1,5 % erstreckt. IWH OECD IfW DIW IMF; REG 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Sep 16 Okt 16 Nov 16 Dez 16 Quelle: BVR GD; HWWI; RWI KOM BVR; SVR Bbk - Deutsche Bundesbank DIW - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin GD - Gemeinschaftsdiagnose (Frühjahrs- bzw. Herbstprognose) HWWI - Hamburger WeltWirtschaftsInstitut ifo - Institut für Wirtschaftsforschung, München IfW - Institut für Weltwirtschaft, Kiel IMF - Internationaler Währungsfonds IMK - Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IW - Institut der deutschen Wirtschaft, Köln IWH - Institut für Wirtschaftsforschung, Halle KOM - Europäische Kommission OECD - Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung REG - Bundesregierung RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen SVR - Sachverständigenrat Bbk BVR HWWI OECD IW Konjunktur 2017 - Prognosen für Deutschland Jahreswachstumsratedes BIP in %, preisbereinigt DIW
  • 16. Deutsche Konjunktur 16 Kräftiges Auftragsplus in der Industrie Zu Beginn des vierten Quartals haben die Indust- riebetriebe in Deutschland ihre Produktion etwas ausgeweitet und zudem deutlich mehr Aufträge erhalten. Gemäß den vorläufigen amtlichen An- gaben ist die Industrieproduktion im Oktober gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,1 % gestiegen. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger stark be- troffenen und daher für konjunkturelle Analyse- zwecke besser geeigneten Zweitmonatsvergleich Juli/August gegenüber September/Oktober legte der Ausstoß ebenfalls zu (+0,3 %). Auch im Bau- gewerbe wurde die Produktion im Zweimonats- vergleich etwas erhöht (+0,4 %). Der industrielle Auftragseingang ist im Oktober um kräftige 4,9 % gestiegen, nachdem er im Vormonat noch leicht zurückgegangen war (-0,3 %). Im Zweimonatsver- gleich erhöhten sich die Bestellungen um merkli- che 2,6 %. Die Impulse gingen dabei vor allem aus dem Inland aus (+3,3 %). Die ausländischen Orders legten demgegenüber weniger dynamisch zu (+2,0 %). Insgesamt deutet die jüngste Entwick- lung des Auftragseingangs zusammen mit der nach wie vor guten Wirtschaftsstimmung darauf hin, dass die Industriekonjunktur im Jahresend- quartal an Schwung gewinnen wird. Leichter Exportzuwachs Trotz des eher schwierigen globalen Umfelds fielen die jüngsten Monatsdaten zum Außenhan- del der deutschen Wirtschaft überwiegend positiv aus. In saison- und kalenderbereinigter Rechnung 90 100 110 120 130 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Aufträge 2010=100, preis-und saisonbereinigt Aufträge aus dem Inland Aufträge aus dem Ausland 90 100 110 120 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Produktion 2010=100, preis-und saisonbereinigt Baugewerbe Industrie 70 80 90 100 110 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Außenhandel in Mrd. Euro, saisonbereinigt Ausfuhren Einfuhren Quelle: Thomson Reuters Datastream
  • 17. Deutsche Konjunktur 17 legten die Ausfuhren im Oktober gegenüber dem Vormonat leicht um 0,5 % zu, nachdem sie im September um 1,0 % nachgegeben hatten. Bei den Einfuhren war im Oktober ein Anstieg um 1,3 % zu verzeichnen. Sie hatten sich im Septem- ber um 0,7 % vermindert. Konjunkturerwartungen unverändert positiv Ungeachtet der Unwägbarkeiten über die Folgen des italienischen Verfassungsreferendums und der US-Präsidentschaftswahl werden die wirtschaftli- chen Perspektiven Deutschlands von Finanzmarkt- fachleuten nach wie vor überwiegend günstig beurteilt. Darauf deuten zumindest die jüngsten Ergebnisse der monatlichen Umfrage des ZEW hin. So sind die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Dezember gegenüber dem Vor- monat unverändert bei 13,8 Punkten geblieben. Der entsprechende Lageindikator hat sich sogar leicht verbessert. Er ist gegenüber November um 4,7 Punkte auf 63,5 Punkte gestiegen. Angaben zum Entwicklung des ifo Geschäftsklimaindexes im Dezember werden voraussichtlich erst am 19. Dezember verfügbar sein. Zuletzt, im Novem- ber, verharrte der auf einer regelmäßigen Unter- nehmensbefragung basierende Frühindikator auf seinem Vormonatsstand von 110,4 Punkten, nachdem er im September und Oktober noch gestiegen war. Inflationsrate noch immer bei 0,8 % Im November lag die Inflationsrate, basierend auf der jährlichen Veränderung des Verbraucherpreis- 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Verbraucher Unternehmen Insolvenzen Monatliche Fallzahlen Quelle: Thomson Reuters Datastream -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 -1 0 1 2 3 4 5 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Verbraucherpreise Kerninflation* Erzeugerpreise (rechte Skala) Verbraucher- undErzeugerpreise gg. Vorjahr in % *ohne Energie undLebensmittel 95 100 105 110 115 120 -20 0 20 40 60 80 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Wirtschaftliche Einschätzung Saldenwerte, saisonbereinigt ZEW-Konjunkturerwartungen ifo Geschäftsklimaindex* *rechte Skala, 2010=100
  • 18. Deutsche Konjunktur 18 indexes (VPI), bei 0,8 %. Der Preisanstieg ist damit gegenüber Oktober konstant geblieben. Wie be- reits in den Vormonaten wirkten die Energiepreise weiterhin dämpfend auf die Inflationsrate. Energie hat sich im November gegenüber dem Vorjah- resmonat um 2,7 % verbilligt. Die Nahrungsmittel- preise haben sich hingegen um 1,2 % verteuert. Insbesondere für Speiseöle und Fette (+13,3 %) mussten die Verbraucher mehr Geld aufwenden. Bei den Erzeugerpreisen hat sich der Rückgang weiter abgeschwächt. Die Erzeugerpreise sind im Oktober um 0,4 % gesunken, nachdem sie im September noch um 1,4 % nachgegeben hatten. Angaben zur Erzeugerpreisentwicklung im No- vember werden voraussichtlich am 20. Dezember veröffentlicht. Insolvenzdaten tendieren weiter abwärts Das Insolvenzgeschehen hat sich in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf weiter entspannt. Im Zeitraum von Januar bis September wurden von den Amtsgerichten 16.480 Unternehmens- und 58.619 Verbraucherinsolvenzen gemeldet. Die Anzahl der Firmenpleiten ist damit gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,2 % gesunken, die der Verbraucherpleiten gab um 1,9 % nach. Im September haben sich die Insol- venzzahlen allerdings entgegen dem allgemeinen Trend etwas erhöht (+3,6 % bzw. +1,9 % gegen- über September 2015). Arbeitslosigkeit nach wie vor rückläufig In Deutschland hat sich der Abwärtstrend in den monatlichen Angaben zur Arbeitslosigkeit im November fortgesetzt. Nach Angaben der Bunde- sagentur für Arbeit (BA) ist die Zahl der registrier- ten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 8.000 auf 2,532 Mio. Menschen gesunken. Auch in saisonbereinigter Rechnung war ein Rückgang zu verzeichnen, der mit -5000 Personen allerdings etwas schwächer ausfiel als im Oktober (-13.000). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb im Vormonatsvergleich unverändert bei 6,0 %. Positiv stimmt auch, dass die Erwerbstätigkeit weiter zunimmt, wenn auch zuletzt etwas weniger dy- namisch als zuvor. Gemäß den aktuellen Schät- zungen des Statistischen Bundesamtes ist die sai- sonbereinigte Erwerbstätigenzahl im Oktober um 13.000 Personen gestiegen, nachdem sie im Sep- tember um kräftige 28.000 zugelegt hatte. Im Vorjahresvergleich kletterte die Erwerbstätigen- zahl um 352.000 auf 43,84 Mio. Menschen. 42.000 42.500 43.000 43.500 44.000 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 07/14 01/15 07/15 01/16 07/16 Arbeitslosenquote undErwerbstätige in %, saisonbereinigt Arbeitslosenquote Erwerbstätige* *rechte Skala, in Tsd. Quelle: Thomson Reuters Datastream