SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 3
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG
Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch
Auf den Punkt gebracht: Die Wertschöpfungskette
	 „Jedes Unternehmen ist eine Ansammlung von Tätigkeiten,
durch die sein Produkt [und seine Dienstleistung sowie
entsprechende Kombinationen, kurz seine
Bedürfnislösungen] entworfen, hergestellt, vertrieben,
ausgeliefert und unterstützt wird. All diese Tätigkeiten
lassen sich in einer Wertkette darstellen.”
M.E. Porter
Unternehmungen antworten auf unterschiedliche Nachfragen mit der Bereitstellung von
Waren und Dienstleistungen. Dabei wird in deren Herstellung, Veredelung und dem Handel
der Leistungswert gesteigert. Diese Steigerung wird als Wertschöpfung bezeichnet.1
Somit
ist die „[...] Differenz zwischen dem Wert der eingesetzten Waren oder Dienstleistungen
(Vorleistungen) sowie dem Ertrag der erstellten und verkauften Leistungen [...] die
Wertschöpfung des Unternehmens.“2
Abbildung 1: Wert(schöpfungs)kette
3
																																																								
1
vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 21
2
Capaul/Steingruber (2010), S. 21
3
Quelle: Porter (1986), S. 62 ff.; modifizierte Darstellung
Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG
Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch
Kurzbeschreibung:
Unter Wertschöpfung sind Leistungen der Unternehmung zu verstehen, aus welchen sich
Einnahmen ergeben, mittels derer am Prozess beteiligte Stakeholder für ihre Leistungen
entschädigt werden (Löhne für Arbeitnehmer, Zinsen für Kapitalgeber, Steuerleistungen für
den Staat etc.). Gewissermassen beschreibt die Wertschöpfungskette somit das
Geschäftsmodell, nach Bleicher (6
2001) das „Business System“, der Unternehmung.4
Als
wesentlicher Treiber der Wertschöpfung ist die Produktion (auch von Dienstleistungen) zu
bezeichnen. Dabei werden unterschiedlichste Inputfaktoren zu absatzfertigem Output
kombiniert, veredelt oder transformiert.5
Die damit in Verbindung stehenden sogenannten
Primäraktivitäten (Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Marketing und Vertrieb
sowie Service und Kundendienst etc.) werden durch Sekundäraktivitäten (Beschaffung,
Technologie-Entwicklung, Human Resources Management, Unternehmungs-Infrastruktur
etc.) entsprechend unterstützt. Nur hingewiesen werden soll, dass die Wertkette in Abb. 1
nur eine idealtypische repräsentiert und die Wertschöpfung unterschiedlicher
Unternehmungen in der Realität sehr spezifisch und individuell sein kann.
Zielsetzung:
Das Modell der Wertschöpfungskette dient der Verdeutlichung des eigenen Business
Modells, der Zieldefinition auf normativer Ebene (welche Leistungen erbringt die
Unternehmung für die Gesellschaft) als auch der Feststellung und Analyse
unterschiedlichster Optimierungsmöglichkeiten im Prozess eigener Leistungserstellung. Im
Denkrahmen der St. Galler Schule geht es in diesem Kontext auch um die Etablierung einer
gesellschaftlich sinnvollen Wertschöpfung, welche Mehrwert für Stakeholdergruppen schafft
(systemtheoretischer Ansatz)6
sowie um ein adäquates und somit kybernetisches Supply
Chain Management.
Anwendung:
Kernkompetenzen sind als Ursprung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit zu
betrachten.7
Somit kommt der Identifikation von Kernkompetenzen und einer entsprechenden
Konzentration auf selbige eine wesentliche Rolle zu, welche Tatsache komplexe
Wertschöpfungsstrukturen und Vernetzungen bedingt.8
Die Unternehmung soll sich folglich
exklusiv auf ihre Stärken – also ihre massgeblichen Fähigkeiten zur Wertschöpfung
																																																								
4
vgl. Bleicher (6
2001), S. 305
5
vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 23 ff.
6
vgl. Maak/Ulrich (2007), S. 213
7
vgl. Hamel/Prahalad (1991), S. 66 ff.
8
vgl. Albach/Kaluza/Kersten (2002), S. 2
Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG
Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch
konzentrieren und so der Konkurrenz überlegenen Nutzen für ihre Stakeholder schaffen.9
Entsprechende Änderungsprozesse, Verbesserungen und Managementansätze beruhen
dabei auf Analysen des eigenen Geschäftsmodells und somit der Wertschöpfungskette.
In der Praxis:
Die Unternehmung X setzt sich Ziele, die es zu erreichen gilt. Neben ökonomischen spielen
v.a. Zielsetzungen, welche die Existenz der Unternehmung begründen, eine zentrale Rolle.
Hierbei geht es um die Definition von Leistungen, die die Unternehmung X für die
Gesellschaft erbringt und wie diese auf welche Art und Weise erbracht werden (Business
Model, Wertschöpfungskette). Dabei soll sich die Unternehmung exklusiv auf ihre Stärken
(Kernkompetenzen) konzentrieren und andere Wertschöpfungsprozesse anderen, ganz nach
dem Grundsatz „Do what you do best – outsource the rest!“, überlassen (Make or Buy
Entscheidungen).10
Von diesen Entscheidungen hängt die Architektur der eigenen Wertkette
(Primäraktivitäten und Unterstützungsaktivitäten) ab.
Die Wertschöpfungskette liegt verschiedensten Modellen der Betriebswirtschaft,
Volkswirtschaft und einer Reihe von Managementkonzeptionen zu Grunde und wird, vor dem
Hintergrund aktueller Entwicklungen, mittlerweile verstärkt im Sinne von
Wertschöpfungsnetzwerken diskutiert.
Die Wertschöpfungskette bildet somit den Kombinationsprozess von Produktionsfaktoren
(Input) zu absatzreifen Bedürfnislösungen (Output) sowie entsprechende
Unterstützungsprozesse integriert ab11
und skizziert somit wesentliche Teile des Geschäfts-
modells der Unternehmung. Aufgrund aktueller Entwicklung gilt es das Modell der Wertkette
entsprechend zu erweitern, Wertschöpfungsketten unterschiedlicher Stakeholder in den
Prozess miteinzubeziehen und somit Wertschöpfungsnetzwerke ins Zentrum von Analysen,
Optimierungsmassnahmen und Managementagenden zu stellen.
Wertschöpfung ist Basis sämtlicher betriebswirtschaftlicher Ansätze. Insbesondere in der system-
ischen St. Galler Schule steht dabei das Lösen von Bedürfnissen der Gesellschaft im Fokus. Diesem
Faktum tragen alle Seminare, Zertifikats- und Diplomlehrgänge sowie Master Programme Rechnung.
																																																								
9
vgl. Freiling (2001) zit. nach Burmann/Meffert (2a
2005), S. 41
10
vgl. Kern (2002), S. 14
11
vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 23

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Tableau Partner Sales Accreditation
Tableau Partner Sales AccreditationTableau Partner Sales Accreditation
Tableau Partner Sales Accreditation
lous2010
 
03 seigneurs et paysans
03 seigneurs et paysans03 seigneurs et paysans
03 seigneurs et paysans
Salle 212
 
Syed, Sanaullah - MBA degree certificate
Syed, Sanaullah - MBA degree certificateSyed, Sanaullah - MBA degree certificate
Syed, Sanaullah - MBA degree certificate
Sanaullah Syed
 
Farm e pergj ok
Farm e pergj okFarm e pergj ok
Farm e pergj ok
MedShqip
 

Andere mochten auch (14)

Tableau Partner Sales Accreditation
Tableau Partner Sales AccreditationTableau Partner Sales Accreditation
Tableau Partner Sales Accreditation
 
03 seigneurs et paysans
03 seigneurs et paysans03 seigneurs et paysans
03 seigneurs et paysans
 
Navigating Provider Directory Accuracy Regulations
Navigating Provider Directory Accuracy RegulationsNavigating Provider Directory Accuracy Regulations
Navigating Provider Directory Accuracy Regulations
 
Uso consciente das redes sociais
Uso consciente das redes sociaisUso consciente das redes sociais
Uso consciente das redes sociais
 
Syed, Sanaullah - MBA degree certificate
Syed, Sanaullah - MBA degree certificateSyed, Sanaullah - MBA degree certificate
Syed, Sanaullah - MBA degree certificate
 
projekti-spss
projekti-spssprojekti-spss
projekti-spss
 
What do you know about poland dobry
What do you know about poland dobryWhat do you know about poland dobry
What do you know about poland dobry
 
Opensource將如何對第五代行動通訊(5g)造成革命性的改變
Opensource將如何對第五代行動通訊(5g)造成革命性的改變Opensource將如何對第五代行動通訊(5g)造成革命性的改變
Opensource將如何對第五代行動通訊(5g)造成革命性的改變
 
L'eau, ressource essentielle
L'eau, ressource essentielleL'eau, ressource essentielle
L'eau, ressource essentielle
 
Master Thesis Proposal: Business Models for Mobile-broadband Media Services –...
Master Thesis Proposal: Business Models for Mobile-broadband Media Services –...Master Thesis Proposal: Business Models for Mobile-broadband Media Services –...
Master Thesis Proposal: Business Models for Mobile-broadband Media Services –...
 
Negara Turki (Turkey)
Negara Turki (Turkey)Negara Turki (Turkey)
Negara Turki (Turkey)
 
Farm e pergj ok
Farm e pergj okFarm e pergj ok
Farm e pergj ok
 
Best Farm Tractors in the World
Best Farm Tractors in the WorldBest Farm Tractors in the World
Best Farm Tractors in the World
 
Les entreprises transnationales
Les entreprises transnationalesLes entreprises transnationales
Les entreprises transnationales
 

Ähnlich wie Die Wertschöpfungskette auf den Punkt gebracht

Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
Florian Lüdeke-Freund
 
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
Uwe Weng
 
2 - Einführung ökonomisches Denken
2 - Einführung ökonomisches Denken2 - Einführung ökonomisches Denken
2 - Einführung ökonomisches Denken
Tobias Illig
 
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbarSo werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
microTOOL GmbH
 
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
Remy Schraner
 
Kapitel 1 Grundlagen Des Marketing
Kapitel 1   Grundlagen Des MarketingKapitel 1   Grundlagen Des Marketing
Kapitel 1 Grundlagen Des Marketing
guestdf7ec4b
 

Ähnlich wie Die Wertschöpfungskette auf den Punkt gebracht (20)

EffizienzCluster Management - Die Innovationsprozessbegleiter
EffizienzCluster Management - Die InnovationsprozessbegleiterEffizienzCluster Management - Die Innovationsprozessbegleiter
EffizienzCluster Management - Die Innovationsprozessbegleiter
 
Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
Nachhaltige Geschäftsmodelle - Unternehmen in der Transformation - Florian Lü...
 
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
Das agile Unternehmen - Sind Sie bereit für die digitale Zukunft?
 
Von der Geschäftsidee zum tragfähigen Geschäftsmodell, Entrepreneurship Summi...
Von der Geschäftsidee zum tragfähigen Geschäftsmodell, Entrepreneurship Summi...Von der Geschäftsidee zum tragfähigen Geschäftsmodell, Entrepreneurship Summi...
Von der Geschäftsidee zum tragfähigen Geschäftsmodell, Entrepreneurship Summi...
 
Industrie 4.0 – die Rolle von Cluster-Initiativen im Wandel der Wertschöpfung...
Industrie 4.0 – die Rolle von Cluster-Initiativen im Wandel der Wertschöpfung...Industrie 4.0 – die Rolle von Cluster-Initiativen im Wandel der Wertschöpfung...
Industrie 4.0 – die Rolle von Cluster-Initiativen im Wandel der Wertschöpfung...
 
Dr. Christan Lüdtke: Von der Idee zum Geschäftsmodell
Dr. Christan Lüdtke: Von der Idee zum GeschäftsmodellDr. Christan Lüdtke: Von der Idee zum Geschäftsmodell
Dr. Christan Lüdtke: Von der Idee zum Geschäftsmodell
 
Vertrieb als Befähiger für dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle
Vertrieb als Befähiger für dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle Vertrieb als Befähiger für dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle
Vertrieb als Befähiger für dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle
 
Zukunftswerkstatt 4.0
Zukunftswerkstatt 4.0Zukunftswerkstatt 4.0
Zukunftswerkstatt 4.0
 
Innovation basics
Innovation basicsInnovation basics
Innovation basics
 
Gewinnpotenziale eigener Stärken
Gewinnpotenziale eigener StärkenGewinnpotenziale eigener Stärken
Gewinnpotenziale eigener Stärken
 
Business Model Course Day 1 (in German)
Business Model Course Day 1 (in German)Business Model Course Day 1 (in German)
Business Model Course Day 1 (in German)
 
Innovative Geschäftsmodelle - eine kurze Einführung
Innovative Geschäftsmodelle - eine kurze EinführungInnovative Geschäftsmodelle - eine kurze Einführung
Innovative Geschäftsmodelle - eine kurze Einführung
 
2 - Einführung ökonomisches Denken
2 - Einführung ökonomisches Denken2 - Einführung ökonomisches Denken
2 - Einführung ökonomisches Denken
 
Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht
Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebrachtDas Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht
Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht
 
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbarSo werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
So werden Change Projekte durch agile Business Analyse beherrschbar
 
Der Controlling Berater Kennzahlen optimal nutzen: Balanced Scorecard als gan...
Der Controlling Berater Kennzahlen optimal nutzen: Balanced Scorecard als gan...Der Controlling Berater Kennzahlen optimal nutzen: Balanced Scorecard als gan...
Der Controlling Berater Kennzahlen optimal nutzen: Balanced Scorecard als gan...
 
Transform Your Business with Digital Learning
Transform Your Business with Digital LearningTransform Your Business with Digital Learning
Transform Your Business with Digital Learning
 
Organisatorische Belastbarkeit durch Design
Organisatorische Belastbarkeit durch DesignOrganisatorische Belastbarkeit durch Design
Organisatorische Belastbarkeit durch Design
 
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
PRIVATE_Geschaeftsmodelle_Artikel_2015-03
 
Kapitel 1 Grundlagen Des Marketing
Kapitel 1   Grundlagen Des MarketingKapitel 1   Grundlagen Des Marketing
Kapitel 1 Grundlagen Des Marketing
 

Mehr von Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG

Mehr von Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG (8)

St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Junior Manager im Schwerpun...
St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Junior Manager im Schwerpun...St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Junior Manager im Schwerpun...
St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Junior Manager im Schwerpun...
 
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Junior Manager
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Junior ManagerSt. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Junior Manager
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Junior Manager
 
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Senior Executives
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Senior ExecutivesSt. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Senior Executives
St. Galler Kompetenznachweis in Digital Marketing für Senior Executives
 
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Senior Executives
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Senior ExecutivesSt. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Senior Executives
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Senior Executives
 
St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Senior Executives im Schwer...
St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Senior Executives im Schwer...St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Senior Executives im Schwer...
St. Galler Angewandtes Management Zertifikat für Senior Executives im Schwer...
 
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Junior Manager
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Junior ManagerSt. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Junior Manager
St. Galler Diplom im Angewandten Digital Management für Junior Manager
 
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Senior Executives
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Senior ExecutivesSt. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Senior Executives
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Senior Executives
 
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Junior Manager
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Junior ManagerSt. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Junior Manager
St. Galler Diplom im Angewandten Change Management fuer Junior Manager
 

Die Wertschöpfungskette auf den Punkt gebracht

  • 1. Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch Auf den Punkt gebracht: Die Wertschöpfungskette „Jedes Unternehmen ist eine Ansammlung von Tätigkeiten, durch die sein Produkt [und seine Dienstleistung sowie entsprechende Kombinationen, kurz seine Bedürfnislösungen] entworfen, hergestellt, vertrieben, ausgeliefert und unterstützt wird. All diese Tätigkeiten lassen sich in einer Wertkette darstellen.” M.E. Porter Unternehmungen antworten auf unterschiedliche Nachfragen mit der Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen. Dabei wird in deren Herstellung, Veredelung und dem Handel der Leistungswert gesteigert. Diese Steigerung wird als Wertschöpfung bezeichnet.1 Somit ist die „[...] Differenz zwischen dem Wert der eingesetzten Waren oder Dienstleistungen (Vorleistungen) sowie dem Ertrag der erstellten und verkauften Leistungen [...] die Wertschöpfung des Unternehmens.“2 Abbildung 1: Wert(schöpfungs)kette 3 1 vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 21 2 Capaul/Steingruber (2010), S. 21 3 Quelle: Porter (1986), S. 62 ff.; modifizierte Darstellung
  • 2. Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch Kurzbeschreibung: Unter Wertschöpfung sind Leistungen der Unternehmung zu verstehen, aus welchen sich Einnahmen ergeben, mittels derer am Prozess beteiligte Stakeholder für ihre Leistungen entschädigt werden (Löhne für Arbeitnehmer, Zinsen für Kapitalgeber, Steuerleistungen für den Staat etc.). Gewissermassen beschreibt die Wertschöpfungskette somit das Geschäftsmodell, nach Bleicher (6 2001) das „Business System“, der Unternehmung.4 Als wesentlicher Treiber der Wertschöpfung ist die Produktion (auch von Dienstleistungen) zu bezeichnen. Dabei werden unterschiedlichste Inputfaktoren zu absatzfertigem Output kombiniert, veredelt oder transformiert.5 Die damit in Verbindung stehenden sogenannten Primäraktivitäten (Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Marketing und Vertrieb sowie Service und Kundendienst etc.) werden durch Sekundäraktivitäten (Beschaffung, Technologie-Entwicklung, Human Resources Management, Unternehmungs-Infrastruktur etc.) entsprechend unterstützt. Nur hingewiesen werden soll, dass die Wertkette in Abb. 1 nur eine idealtypische repräsentiert und die Wertschöpfung unterschiedlicher Unternehmungen in der Realität sehr spezifisch und individuell sein kann. Zielsetzung: Das Modell der Wertschöpfungskette dient der Verdeutlichung des eigenen Business Modells, der Zieldefinition auf normativer Ebene (welche Leistungen erbringt die Unternehmung für die Gesellschaft) als auch der Feststellung und Analyse unterschiedlichster Optimierungsmöglichkeiten im Prozess eigener Leistungserstellung. Im Denkrahmen der St. Galler Schule geht es in diesem Kontext auch um die Etablierung einer gesellschaftlich sinnvollen Wertschöpfung, welche Mehrwert für Stakeholdergruppen schafft (systemtheoretischer Ansatz)6 sowie um ein adäquates und somit kybernetisches Supply Chain Management. Anwendung: Kernkompetenzen sind als Ursprung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit zu betrachten.7 Somit kommt der Identifikation von Kernkompetenzen und einer entsprechenden Konzentration auf selbige eine wesentliche Rolle zu, welche Tatsache komplexe Wertschöpfungsstrukturen und Vernetzungen bedingt.8 Die Unternehmung soll sich folglich exklusiv auf ihre Stärken – also ihre massgeblichen Fähigkeiten zur Wertschöpfung 4 vgl. Bleicher (6 2001), S. 305 5 vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 23 ff. 6 vgl. Maak/Ulrich (2007), S. 213 7 vgl. Hamel/Prahalad (1991), S. 66 ff. 8 vgl. Albach/Kaluza/Kersten (2002), S. 2
  • 3. Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | studium@amwsg.ch konzentrieren und so der Konkurrenz überlegenen Nutzen für ihre Stakeholder schaffen.9 Entsprechende Änderungsprozesse, Verbesserungen und Managementansätze beruhen dabei auf Analysen des eigenen Geschäftsmodells und somit der Wertschöpfungskette. In der Praxis: Die Unternehmung X setzt sich Ziele, die es zu erreichen gilt. Neben ökonomischen spielen v.a. Zielsetzungen, welche die Existenz der Unternehmung begründen, eine zentrale Rolle. Hierbei geht es um die Definition von Leistungen, die die Unternehmung X für die Gesellschaft erbringt und wie diese auf welche Art und Weise erbracht werden (Business Model, Wertschöpfungskette). Dabei soll sich die Unternehmung exklusiv auf ihre Stärken (Kernkompetenzen) konzentrieren und andere Wertschöpfungsprozesse anderen, ganz nach dem Grundsatz „Do what you do best – outsource the rest!“, überlassen (Make or Buy Entscheidungen).10 Von diesen Entscheidungen hängt die Architektur der eigenen Wertkette (Primäraktivitäten und Unterstützungsaktivitäten) ab. Die Wertschöpfungskette liegt verschiedensten Modellen der Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und einer Reihe von Managementkonzeptionen zu Grunde und wird, vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, mittlerweile verstärkt im Sinne von Wertschöpfungsnetzwerken diskutiert. Die Wertschöpfungskette bildet somit den Kombinationsprozess von Produktionsfaktoren (Input) zu absatzreifen Bedürfnislösungen (Output) sowie entsprechende Unterstützungsprozesse integriert ab11 und skizziert somit wesentliche Teile des Geschäfts- modells der Unternehmung. Aufgrund aktueller Entwicklung gilt es das Modell der Wertkette entsprechend zu erweitern, Wertschöpfungsketten unterschiedlicher Stakeholder in den Prozess miteinzubeziehen und somit Wertschöpfungsnetzwerke ins Zentrum von Analysen, Optimierungsmassnahmen und Managementagenden zu stellen. Wertschöpfung ist Basis sämtlicher betriebswirtschaftlicher Ansätze. Insbesondere in der system- ischen St. Galler Schule steht dabei das Lösen von Bedürfnissen der Gesellschaft im Fokus. Diesem Faktum tragen alle Seminare, Zertifikats- und Diplomlehrgänge sowie Master Programme Rechnung. 9 vgl. Freiling (2001) zit. nach Burmann/Meffert (2a 2005), S. 41 10 vgl. Kern (2002), S. 14 11 vgl. Capaul/Steingruber (2010), S. 23