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Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation
2. Betriebswirtschaftliches Handeln
2.2. Aufbauorganisation
von
Markus Hammele
Industriemeister
Flugzeugbau
0707TYPF16A
IHK Schwaben
Augsburg
„Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts.“
Sören Kierkegaard
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2.2.1. Begriff Aufbauorganisation
Quelle:
http://www.bayer04.de/bilder/pdf/2014-10-01_Organigramm_deutsch
_1415.pdf
Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm
Ablauforganisation
Aufbauorganisation
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2.2.1.1. Begriff und Aufgaben der Organisation
Verschiedene Definitionen:
- heißt dauerhafte Regelungen zu schaffen
- planmäßige Gestaltung, z. B. eines Staats oder Unternehmens
- Biologie: die den Lebensanforderungen entsprechende Gestaltung und
Anordnung der Teile
- Strukturierung von Systemen zur Erfüllung von Daueraufgaben
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2.2.1.1. Begriff und Aufgaben der Organisation
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- Arbeitsteilung (mengenmäßige und artmäßige (Spezialisierung))
- Koordination der Teilaufgaben
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Beispiel Brief:
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- 1 MA: falten; 1 MA: kuvertieren; 1 MA: Briefmarke kleben
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- Unterschrift
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2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation
Aufbauorganisation:
- Gesamtaufgabe (Aufgabenanalyse: Analysieren und Zerlegen der
Gesamtaufgabe in Teilaufgaben)
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Zentrale und dezentrale Aufgabenverteilung
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2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation
Ablauforganisation
Unmittelbare Gestaltung des Arbeitsablaufes (Ordnung von Arbeitsinhalt, -zeit
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a) Grundsätzliche Regelungen
- Ausführung aller Arbeiten
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- der Arbeitsdurchlauf durch einzelne Stellen, Abteilungen und den
gesamten Betrieb
- die Überwachung bzw. Selbstkontrolle beim Arbeitsablauf
 optimale Auslastung der Kapazitäten (Personal und Arbeitsmittel) und
schnelle Durchlaufzeiten
 Regelungen hinsichtlich Zeit und Ort
b) Ordnungselemente des Arbeitsablaufs
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- Arbeitsort
- Arbeitszuordnung
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2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation
c) Arbeitsanweisungen
1.) Arbeitsanweisungen für Arbeitsvorgänge
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d) Darstellungsmöglichkeiten von Arbeitsabläufen
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e) Informations- und Kommunikationstechnik
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2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation
Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm
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2.2.1.3. Ursachen für verschiedene Aufbauorganisationen
- Größe des Unternehmens
- Sortimentbreite und –tiefe
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- Führungsstil u.a.
Organisationsgrundsätze:
- Zielorientierung
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- Organisatorisches Gleichgewicht (zwischen Organisation und
Improvisation)
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2.2.2. Bildung der Aufbauorganisation
2.2.2.1. Aufgabenanalyse
2.2.2.2. Aufgabensynthese
2.2.2.3. Stellenbildung
2.2.2.4. Stellenbeschreibung
2.2.3. Rangordnung
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2.2.2.1. Aufgabenanalyse
Gesamtaufgabe wird in Teilaufgaben zerlegt.
Merkmale der Gliederung
● Verrichtung (Tätigkeiten, Funktionen)
● Objekte (Güter, Leistungen)
● Verantwortungsbereiche und Handlungsbefugnisse
● Weisungsbefugnisse (Über- bzw. Unterstellung)
● Zuordnung der Aufgaben (Stellenbildung)
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2.2.2.2. Aufgabensynthese
Teilaufgaben werden zu einer Stelle gebündelt.
Kernbereiche:
● Stellenbildung
● Stellenbeschreibung
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● Instanzen- und Abteilungsbildung
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2.2.2.3. Stellenbildung
Stelle ist die kleinste Organisationseinheit.
 Grundelement der Aufbauorganisation
Alle Stellen befinden sich in einem Stellenplan.
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2.2.2.4. Stellenbeschreibung
Inhalte einer Stellenbeschreibung (PIA)
- Eingliederung in die Organisation
Instanzenbild
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2.2.2.4. Stellenbeschreibung
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Verwendungszweck von Stellenbeschreibungen und Beispiel (IHK Skript S. 18)
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2.2.2.4. Stellenbeschreibung
Kompetenzen
Soziale Kompetenz (z.B. Teamfähigkeit)
Personalkompetenz (z.B. Mobilität)
 ‚soft skills‘
Methodenkompetenz (z.B. Moderation)
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 ‚hard skills‘
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2.2.3. Bedeutung und Wesen der Rangordnung
(Leitungshierarchie)
Leitungsebenen
Wie arbeitsteilig wird eine Gesamtaufgabe erledigt und wie werden die
Stellen hierarchisch miteinander verbunden (Vorstand, Abteilungsleiter,
Teamleiter).
Leitungsspanne
Unter Leitungsspanne versteht man die Anzahl der Stellen, die einer
Leitungsstelle (Instanz) direkt untergeordnet sind.
(eng  wenige; je tiefer die Aufgabengliederung desto enger ist die
Leitungsspanne)
Vorteile einer breiten Leitungsspanne
➢ kürzere Dienstwege
➢ Informationsfilter
➢ mehr Flexibilität
➢ mehr Autonomie für die unteren Hierarchieebenen
➢ kundennahe Entscheidungen sind möglich
Vorteile einer engen Leitungsspanne
➢ straffere Führung möglich
➢ leichtere Beherrschbarkeit der unteren Stellen für die Instanzen
➢ leichtere Koordination
➢ guter Informationsfluss innerhalb der Hierarchieebene
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2.2.3.1. formale Organisationseinheiten und
Rangordnung
Gruppenarbeit: Organisationssysteme mit ihren Vor- und Nachteilen
1) Einliniensystem
2) Stabliniensystem
3) Mehrliniensystem
4) Matrixorganisation
5) Funktionale Organisation
6) Divisionale Organisation
2016 Markus Hammele
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2.2.3.1. formale Organisationseinheiten und
Rangordnung
Organisationssysteme:
Einliniensystem
Funktionalsystem
Stabliniensystem
Matrixsystem
Formale Organisation
Die organisatorisch bewusst geplanten und auf Anordnung des
Managements beruhenden Beziehungen zwischen den Mitarbeitern eines
Unternehmens.
informale Organisation
Das Netz der ungeplanten persönlichen Beziehungen zwischen den
Mitarbeitern eines Unternehmens bildet die informale Organisation. Sie ist
nicht organisierbar.
2016 Markus Hammele
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2.2.3.2. Instanz
Begriff:
„in der Betriebswirtschaft eine Abteilung mit Leitungsverantwortung und
Entscheidungsbefugnis“
www.wikipedia.de
Befugnisse (Kompetenzen)
- ein Stelleninhaber erhält zur Bewältigung der gestellten Aufgaben
Kompetenzen (Rechte oder Befugnisse)
- Befugnisse: Befugnis ist das Recht zu einer bestimmten Handlung.
Befugnisse können absolut bestehen, z.B. hat die Geschäftsführung qua
Amt alle Befugnisse innerhalb des Unternehmens. Befugnisse können
auch aus Übernahme der Verantwortung für eine Aufgabe erwachsen.
Nach dem Kongruenzprinizip muss eine Person oder
Organisationseinheit mit Erteilung einer Aufgabe auch die dafür
erforderlichen Befugnisse (z.B. Zeichnungsrecht) erhalten
- Rechte: Weisungsrecht, Zeichnungsrecht usw.
- Pflicht: Aufgabe erfüllen
Zusammenhang zwischen Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung einer
Stelle (Instanz)
Summe aus rang niedrigeren Stellen und Instanz ergibt eine Abteilung
2016 Markus Hammele
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2.2.3.3. Organisationsplan
Beispiel: Bundesministerium für Gesundheit (
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/O/Organisationsplan/150306_Organigramm.pdf)
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2.2.3.4. Auswirkungen der Arbeitsstrukturierung auf die
Aufbauorganisation
Entwicklung der menschlichen Bedürfnisse
Aufgabenerweiterung/-bereicherung (job enlargement; job enrichment)
- Mehrere Tätigkeiten (horizontal – sitzend/stehend)
- Planungs-, Kontroll- und Entscheidungsaufgaben hinzufügen (vertikal)
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Aufbauorganisation

  • 1. 2016 Markus Hammele www.let-online.de Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation 2. Betriebswirtschaftliches Handeln 2.2. Aufbauorganisation von Markus Hammele Industriemeister Flugzeugbau 0707TYPF16A IHK Schwaben Augsburg „Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts.“ Sören Kierkegaard
  • 2. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1. Begriff Aufbauorganisation Quelle: http://www.bayer04.de/bilder/pdf/2014-10-01_Organigramm_deutsch _1415.pdf Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm Ablauforganisation Aufbauorganisation
  • 3. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.1. Begriff und Aufgaben der Organisation Verschiedene Definitionen: - heißt dauerhafte Regelungen zu schaffen - planmäßige Gestaltung, z. B. eines Staats oder Unternehmens - Biologie: die den Lebensanforderungen entsprechende Gestaltung und Anordnung der Teile - Strukturierung von Systemen zur Erfüllung von Daueraufgaben
  • 4. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.1. Begriff und Aufgaben der Organisation Aufgaben der Organisation: - Arbeitsteilung (mengenmäßige und artmäßige (Spezialisierung)) - Koordination der Teilaufgaben - Regelung der Kompetenzverteilung Beispiel Brief: - 900 Briefe / 3 Mitarbeiter = 300 Briefe/Mitarbeiter - 1 MA: falten; 1 MA: kuvertieren; 1 MA: Briefmarke kleben - Drucken – Fertigstellen – zur Post bringen - Unterschrift
  • 5. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation Aufbauorganisation: - Gesamtaufgabe (Aufgabenanalyse: Analysieren und Zerlegen der Gesamtaufgabe in Teilaufgaben) - Stellen/Stellenbildung (Aufgabensynthese: Teilaufgaben bündeln) - Stellenbeschreibungen (detaillierte Aufgabenbeschreibung der Stelle) - Organigramm (Organisationsschaubild, Stellenplan) Zentrale und dezentrale Aufgabenverteilung
  • 6. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation Ablauforganisation Unmittelbare Gestaltung des Arbeitsablaufes (Ordnung von Arbeitsinhalt, -zeit und –raum) a) Grundsätzliche Regelungen - Ausführung aller Arbeiten - Einsatz der Arbeitsmittel - der Arbeitsdurchlauf durch einzelne Stellen, Abteilungen und den gesamten Betrieb - die Überwachung bzw. Selbstkontrolle beim Arbeitsablauf  optimale Auslastung der Kapazitäten (Personal und Arbeitsmittel) und schnelle Durchlaufzeiten  Regelungen hinsichtlich Zeit und Ort b) Ordnungselemente des Arbeitsablaufs - Arbeitsinhalt - Arbeitszeit - Arbeitsort - Arbeitszuordnung
  • 7. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation c) Arbeitsanweisungen 1.) Arbeitsanweisungen für Arbeitsvorgänge (z.B. Briefeingang Poststelle  Ablage Registratur) 2.) arbeitsplatzbezogene Arbeitsanweisungen (z.B. Info: Kunde am Telefon vor Schalter  Beratungsplatz: Kunde am Beratungsplatz vor Telefon) d) Darstellungsmöglichkeiten von Arbeitsabläufen - Arbeitsablaufdiagramm Arbeitsschrittliste (Zerlegung des Arbeitsvorganges in verschiedene Arbeitsschritte) (1.;2.;3.;.... oder a); b); c);... oder -;-;-;...) - Datenflussdiagramme (siehe nächste Folie) e) Informations- und Kommunikationstechnik - Verbesserung der Planungs-, Steuerungs- und Entscheidungssituation - schnellere Reaktionsmöglichkeiten - verbesserten Überblick - Zeitgewinn für Führungsaufgaben
  • 8. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.2. Aufbau- und Ablauforganisation Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm
  • 9. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.1.3. Ursachen für verschiedene Aufbauorganisationen - Größe des Unternehmens - Sortimentbreite und –tiefe - Rechtsform - Führungsstil u.a. Organisationsgrundsätze: - Zielorientierung - Zweckmäßigkeit - Organisatorisches Gleichgewicht (zwischen Organisation und Improvisation) - Koordination (Arbeitsteilung) - Wirtschaftlichkeit (Input/Output) - Eindeutigkeit
  • 10. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2. Bildung der Aufbauorganisation 2.2.2.1. Aufgabenanalyse 2.2.2.2. Aufgabensynthese 2.2.2.3. Stellenbildung 2.2.2.4. Stellenbeschreibung 2.2.3. Rangordnung
  • 11. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.1. Aufgabenanalyse Gesamtaufgabe wird in Teilaufgaben zerlegt. Merkmale der Gliederung ● Verrichtung (Tätigkeiten, Funktionen) ● Objekte (Güter, Leistungen) ● Verantwortungsbereiche und Handlungsbefugnisse ● Weisungsbefugnisse (Über- bzw. Unterstellung) ● Zuordnung der Aufgaben (Stellenbildung)
  • 12. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.2. Aufgabensynthese Teilaufgaben werden zu einer Stelle gebündelt. Kernbereiche: ● Stellenbildung ● Stellenbeschreibung ● Vergabe von Kompetenz und Verantwortung ● Instanzen- und Abteilungsbildung ● Entscheidung über Zentralisierung und Dezentralisierung
  • 13. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.3. Stellenbildung Stelle ist die kleinste Organisationseinheit.  Grundelement der Aufbauorganisation Alle Stellen befinden sich in einem Stellenplan.
  • 14. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.4. Stellenbeschreibung Inhalte einer Stellenbeschreibung (PIA) - Eingliederung in die Organisation Instanzenbild - Ziele und Aufgaben der Stelle Arbeitsbild - Anforderungen an die Person des Stelleninhabers Personenbild
  • 15. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.4. Stellenbeschreibung Instanzenbild - Stellenbezeichnung - Dienstrang des Stelleninhabers - Unterstellung - Überstellung - spezielle Vollmachten und Berechtigungen Arbeitsbild - Stellenziele/Beitrag zu den Unternehmenszielen - Aufgaben im einzelnen gegliedert nach: ● Vorrangigkeit ● laufende oder periodische Aufgaben ● Sachgebieten ● Tätigkeiten und Befugnissen Personenbild - erforderliche Grundausbildung - erforderliche Sonderkenntnisse - persönliche Eigenschaften - gewünschte Altersgruppe - Einstufung in Tarifvertrag - Eignung der Stelle für Schwerbehinderte Verwendungszweck von Stellenbeschreibungen und Beispiel (IHK Skript S. 18)
  • 16. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.2.4. Stellenbeschreibung Kompetenzen Soziale Kompetenz (z.B. Teamfähigkeit) Personalkompetenz (z.B. Mobilität)  ‚soft skills‘ Methodenkompetenz (z.B. Moderation) Fachkompetenz (z.B. Diplom)  ‚hard skills‘
  • 17. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3. Bedeutung und Wesen der Rangordnung (Leitungshierarchie) Leitungsebenen Wie arbeitsteilig wird eine Gesamtaufgabe erledigt und wie werden die Stellen hierarchisch miteinander verbunden (Vorstand, Abteilungsleiter, Teamleiter). Leitungsspanne Unter Leitungsspanne versteht man die Anzahl der Stellen, die einer Leitungsstelle (Instanz) direkt untergeordnet sind. (eng  wenige; je tiefer die Aufgabengliederung desto enger ist die Leitungsspanne) Vorteile einer breiten Leitungsspanne ➢ kürzere Dienstwege ➢ Informationsfilter ➢ mehr Flexibilität ➢ mehr Autonomie für die unteren Hierarchieebenen ➢ kundennahe Entscheidungen sind möglich Vorteile einer engen Leitungsspanne ➢ straffere Führung möglich ➢ leichtere Beherrschbarkeit der unteren Stellen für die Instanzen ➢ leichtere Koordination ➢ guter Informationsfluss innerhalb der Hierarchieebene
  • 18. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3.1. formale Organisationseinheiten und Rangordnung Gruppenarbeit: Organisationssysteme mit ihren Vor- und Nachteilen 1) Einliniensystem 2) Stabliniensystem 3) Mehrliniensystem 4) Matrixorganisation 5) Funktionale Organisation 6) Divisionale Organisation
  • 19. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3.1. formale Organisationseinheiten und Rangordnung Organisationssysteme: Einliniensystem Funktionalsystem Stabliniensystem Matrixsystem Formale Organisation Die organisatorisch bewusst geplanten und auf Anordnung des Managements beruhenden Beziehungen zwischen den Mitarbeitern eines Unternehmens. informale Organisation Das Netz der ungeplanten persönlichen Beziehungen zwischen den Mitarbeitern eines Unternehmens bildet die informale Organisation. Sie ist nicht organisierbar.
  • 20. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3.2. Instanz Begriff: „in der Betriebswirtschaft eine Abteilung mit Leitungsverantwortung und Entscheidungsbefugnis“ www.wikipedia.de Befugnisse (Kompetenzen) - ein Stelleninhaber erhält zur Bewältigung der gestellten Aufgaben Kompetenzen (Rechte oder Befugnisse) - Befugnisse: Befugnis ist das Recht zu einer bestimmten Handlung. Befugnisse können absolut bestehen, z.B. hat die Geschäftsführung qua Amt alle Befugnisse innerhalb des Unternehmens. Befugnisse können auch aus Übernahme der Verantwortung für eine Aufgabe erwachsen. Nach dem Kongruenzprinizip muss eine Person oder Organisationseinheit mit Erteilung einer Aufgabe auch die dafür erforderlichen Befugnisse (z.B. Zeichnungsrecht) erhalten - Rechte: Weisungsrecht, Zeichnungsrecht usw. - Pflicht: Aufgabe erfüllen Zusammenhang zwischen Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung einer Stelle (Instanz) Summe aus rang niedrigeren Stellen und Instanz ergibt eine Abteilung
  • 21. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3.3. Organisationsplan Beispiel: Bundesministerium für Gesundheit ( http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/O/Organisationsplan/150306_Organigramm.pdf)
  • 22. 2016 Markus Hammele www.let-online.de 2.2.3.4. Auswirkungen der Arbeitsstrukturierung auf die Aufbauorganisation Entwicklung der menschlichen Bedürfnisse Aufgabenerweiterung/-bereicherung (job enlargement; job enrichment) - Mehrere Tätigkeiten (horizontal – sitzend/stehend) - Planungs-, Kontroll- und Entscheidungsaufgaben hinzufügen (vertikal) Aufgabenwechsel (job rotation)