Folien der Lehrveranstaltung Gesundheitspsychologie an der Sigmund Freud Universität im Wintersemester 2014, Lehrveranstaltungsleiter Mag. Dr. Mario Lehenbauer-Baum
2. Ernährungsgewohnheiten
Warum ernähren sich Menschen falsch?
Wie haben sich Menschen das Wissen über
Nährstoffe angeeignet?
Wie kann man Menschen motivieren
geeignete Nahrung auszuwählen?
7. Reduzierung des
Körpergewichts
Motivation:
gesundheitliche Motivation: Risikowahrnehmung
Ästhetik: Gewichtsverringerung
Prinzip der Gesundheitsförderung wirkt weniger
Interventionen:
Lebensstiltechnik
Technik für körperliche Aktivitäten
Einstellungstechnik
Beziehungstechnik
Ernährungstechnik
(Schwarzer,2014)
8. Körperliche Aktivität
Sportlich-körperliche Aktivität = Bewegung der
Skelettmuskulatur (verbraucht Energie)
Vordergründiges Ziel: physiologische Effekte
Aerobes Training: körperliche Aktivität, die
über längere Zeit hinweg Sauerstoff
verbraucht
(Schwarzer, 2004)
9. Effekte
Psychische Effekte:
Im Durchschnitt bewirkt körperliche Aktivität eine
Verminderung von Angst und Depression (sowie eine
Steigerung des Selbstwertgefühls)
-> Kritik: andere Ursachen?
Physische Effekte:
Körperliche Aktivität ist weniger wirksam bei
degenerativen chronischen Leiden, verbessert aber
den Allgemeinzustand und ermöglicht mehr Genuss.
(Schwarzer,2004)
11. Motivation und Partizipation
Motivation & Volition:
→ 3 Faktoren: Merkmale in der Person, in der Umwelt
oder in der Aktivität selbst (Dishman, 1990)
→ BRAHMS-Studie (Renner, Knoll & Schwarzer
2000)
→ Barrieren und Barrieremanagement im Prozess der
Sportteilnahme (Krämer & Fuchs, 2010)
+ Barrierebezogene Strategieplanung
(zitiert nach Schwarzer, 2004)
12. Diabetes mellitus
=
eine chronische Störung des Stoffwechsels
ist als Zuckerkrankheit bekannt
lange Zeit frei von Beschwerden
Durst ist meist das erste Symptom
(Diabetes Artikel; siehe Quellenverzeichnis)
13. Diabetes Typ 1- Eckdaten
kommt eher selten vor
betrifft eher jüngere Menschen
5-10% der Diabetiker haben den Typ 1 der
Erkrankung
in Österreich betrifft das 50.000 Personen
14. Diabetes Typ 1 Ursache &
Therapie
genetische Faktoren → spielen eine große
Rolle
Virusinfektionen beteiligt
Infekt kann Autoimmunerkrankung auslösen
Immunsystem zerstört Betazellen in der
Bauchspeicheldrüse → Mangel an Insulin
Zellen können nur wenig Glukose aufnehmen
tägliche Verabreichung von Insulin mittels
Spitze → diese Therapie ist lebenslang
15. Diabetes Typ 2- Eckdaten &
Ursache
Altersdiabetes
bis zu 500.000 Personen betroffen
entsteht durch ungesunden Lebensstil →
Übergewicht
durch hohen Körperfettanteil werden
Körperzellen resistent auf Insulin
Bauchspeicheldrüse produziert mehr Insulin
Ausdauersport und gesunde Ernährung
vermeiden Diabetes Typ 2
16. Diabetes Typ 2- Therapie
Je früher die Therapie einsetzt, umso besser
stehen die Chancen auf ein normales,
beschwerdefreies Leben
Eine Heilung gibt es nicht → Werte lassen sich
auf Normalbereich senken
Im Frühstadium lässt sich Blutzucker durch
Sport und gesunde Ernährung gut
normalisieren
Bei fortgeschrittenem Typ 2 müssen
Medikamente eingenommen werden
Insulin – unabhängiger Diabetes
17. Studie "Prävention kindlicher Adipositas:
Was verhindert & erleichtert Eltern den Zugang zur
Präventionsangeboten?"
41 Eltern von 3-6 jährigen Kindern mittels
halbstandardisierten Interview
weitere 219 Mütter – Fragebogenstudie
Testpersonen waren Mütter, deren Kinder
erhöhtes Risiko für die Entwicklung von
Übergewicht bzw. Adipositas aufweisen
18. Ergebnisse
Kinder wurden als "stark" bezeichnet
Nur 48% → Übergewicht als Risiko für körperliche
Erkrankungen
Nur 38% meinten → Risiko für seelische Erkrankungen
Geringere Bildung der Mütter → Unterschätzung des
Problems
Gewichtsstatus → 70% unterschätzt
Teilnahmebereitschaft → 80% würden aktuell kein
Präventionsprogramm in Anspruch nehmen
Gewichtszustand → kaum Einfluss auf Ergebnisse
Müttern fällt es schwer anhand der körperlichen Erscheinung
Übergewicht zu erkennen
19. Diabetes Prävention Program
Prävention für Prädiabetes
Änderungen des Lebensstils → positive
Ergebnisse
Group lifestyle balance program
12 Sitzungen → Hausaufgaben
Gewichtsverlust und das Risiko wurde stark
reduziert
21. Zielgruppe: beschwerdefreie Menschen
Kosten-Nutzen Analyse
Randomisiert-kontrollierte Studien; RCTs
wirkungsvolle Präventionen auf der einen
Seite – nutzlose / schädliche auf der anderen
Seite
Die Arroganz der präventiven Medizin
(Desaster: Hormonbehandlung in der
Menopause)
(Mühlhauser, 2013)
23. Wie beurteil ich eine Präventionsmaßnahme?
(WHO Kriterien, Checkliste der UK Kriterien)
Diabetes Typ 2 Beispiel > die Absenkung von
Normgrenzen, über 65 Jahren keine/geringe
lebensverkürzende Bedeutung
Addition Studie: Dänemark, Niederlanden, UK
Effekte von Diabetes-Screening und intensiver
Risikofaktoren Behandlung
40-69jährige Hochrisikopatienten
24. Ergebnisse
Kein genereller Nutzen von Health Checks
Keine RCTs und keine Evidenz
Schaden überwiegt
Auch Änderung des Lebensstils nicht klinisch
relevante Auswirkungen
Nutzen überschätzt – Schaden unterschätzt
>> Kosten – Nutzen <<
27. Diskussion
Welche Erfahrungen und Kenntnisse haben Sie
über das Thema?
Finden Sie gezielte Prävention- und
Behandlungspläne hilfreich?
Glauben Sie, dass eine psychosoziale Betreuung
alleine ausreicht um die Ursachen für
Esstörungen effizient zu behandeln?
Eine Studie hat ergeben, dass Patienten mit
Essstörungen in ihrer
Emotionserkennungsfähigkeit fast auf der Ebene
wie erfahrene Körpersprache- Trainer stehen,
warum glauben Sie ist das so?
28. Diskussion
Reflektieren Sie den Vortrag und die Übung für
sich – was fanden sie effizient? Würden Sie
ähnliche Interventionen anwenden?
Was glauben Sie braucht ein
Gesundheitspsychologe an Kompetenzen um
effizient mit den Störungsmustern umzugehen
– und wie soll er vorgehen?
29. Quellen
Mühlhauser, I. (2013) Zur Überschätzung des Nutzens von
Prävention. ScienceDirect
Schwarzer, R. (2004). Psychologie des
Gesundheitsverhaltens: Einführung in die
Gesundheitspsychologie. Göttingen: Hogrefe.
Warschburger, P. (2010) Prävention kindlicher Adipositas:
Was beeinflusst die Inanspruchnahme von
Präventionsangeboten? Public Health Forum 18 Heft 69.
Kaye Kramer,M., Miller, R.G., Siminero M.L. (2014).
Evaluation of a community Diabetes Prevention Program
delivered by diabetes educators in the United States: One-
year follow up. Article in press.
http://www.diabetesdesk.de/information/was-ist-diabetes
Stand am 06.12.2014
http://www.oedg.org/diabetes.html
Stand am 06.12.2014