Konflikt-Berichterstattung konzentriert sich meist auf Gewalt und Krieg, während Friedensarbeit und zivile Konfliktbearbeitung dagegen kaum mediales Echo finden. Und während die Münchner Sicherheitskonferenz und der darin geführte außen- und sicherheitspolitische Eliten-Diskurs starke mediale Beachtung finden, werden die Proteste und die alternative Münchner Friedenskonferenz ignoriert, marginalisiert oder delegitimiert.
Dieser Vortrag präsentiert 1.) empirische Daten zur journalistischen Wahrnehmung der Münchner Sicherheitskonferenz und ihrer Gegner, 2.) theoretische Ansätze zur Erklärung dieses Phänomens (Power-Indexing, Protest-Paradigma, soziale Netzwerke von Journalisten im Elitenmilieu und journalistische Selektionskriterien laut Nachrichtenwert-Theorie) und 3.) Lösungsmöglichkeiten, wie zivile Konfliktbearbeitung und -prävention stärker in den Fokus von Journalisten rücken könnten: z.B. durch das Einfordern von lösungsorientiertem bzw. konfliktsensitivem Journalismus ("Friedensjournalismus") und durch die Stärkung von ziviler Konfliktbearbeitung in der Politik (Bundestags-Unterausschuss).
Die empirischen Daten des ersten Teils stammen aus dem Buch von Uwe Krüger "Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse“ (Herbert von Halem Verlag, Köln 2013).
Warum spielt die Friedensbewegung keine Rolle in den Leitmedien?
1. Seite 1
Dr. Uwe Krüger
Warum spielt die Friedensbewegung
keine Rolle in den Leitmedien?
13. Internationale
Münchner
Friedenskonferenz
5.-8. Februar 2015
2. Seite 2
• Studie: Münchner Sicherheitskonferenz und ihre Gegner in
den Medien
• Erklärungsansätze: Power-Indexing, Protest-Paradigma,
soziale Netzwerke von Journalisten, Nachrichtenwert-
Theorie
• Lösungsansätze
Gliederung
3. Seite 3
MSC und Gegner in den Medien (Krüger 2013)
Problem LösungsansätzeUrsachen
• Inhaltsanalyse die Berichterstattung von fünf
überregionalen Tageszeitungen (Welt, FAZ, SZ, FR und
taz) über die MSC und die Proteste aus den Jahren 2007
bis 2010 untersucht
• Untersuchungszeitraum: von Samstag vor der MSC bis
Freitag nach der MSC
• Von der SZ wurde die Bundesausgabe untersucht, inkl.
der Lokal- bzw. Regionalseite „München/Bayern“
• Erfasst wurden u.a. Umfang und Perspektive: von außen
(„technische“ Nachrichten), von innen (Diskurs, Szenen),
von oben (Reflexion und Einordnung der Institutionen)
4. Seite 4
0 50000 100000 150000 200000 250000 300000 350000 400000 450000
taz
FR
SZ
FAZ
Welt
MSC Proteste sonstiges
Umfang der Berichterstattung (Text in Zeichen)
Verhältnis
Proteste zu
MSC:
taz 1:3
FR 1:8
SZ 1:11
FAZ 1:36
Welt 1:58
Problem LösungsansätzeUrsachen
8. Seite 8
Platzierung der Beiträge über Proteste
• Die umfangreichste Protestberichterstattung findet sich in
der SZ auf, sie erwähnt die Proteste in 16 der 87 Beiträge.
Durch Platzierung wird den Protesten eindeutig der Rang
eines lokalen Phänomens zugewiesen
• Im Vergleich behandeln somit die FR und die taz die
Proteste höherrangig: die Berichterstattung ist zwar vom
Umfang her geringer, findet aber im Politikteil statt.
Problem LösungsansätzeUrsachen
9. Seite 9
Sprachliche Marginalisierung der Proteste
• Kommentar auf SZ-Lokalseite stellt fest, dass „man fast
jeden einzeln kennt“ (SZ vom 12.2.2007)
• falsche Zahl der Demonstranten: „Das Treffen von 300 Außen-
und Sicherheitspolitikern hat in den vergangenen Jahren an
Reibungsfläche verloren. Im vergangenen Jahr waren lediglich 500
Demonstranten auf der Straße.“ (Stefan Kornelius, SZ vom 3.2.2010)
laut SZ vom 9.2.2009 waren es 3.500
• „Auch Demos sind nicht mehr, was sie mal waren. Auf dem Stachus
am nasskalten Vorabend ein Häuflein Demonstranten, deren
Einpeitscher mehrfach den Faden verliert, als er gegen die
Kriegskonferenz wettert. Die Polizei ist in der Überzahl.“ (Michael
Stürmer, Welt vom 15.2.2007) Hauptdemo nicht erwähnt
Problem LösungsansätzeUrsachen
10. Seite 10
Diskurs und Argumente der Gegner
• SZ, FR und taz erwähnen Parolen und Forderungen
(Rückzug aus Afghanistan, Auflösung der Nato) und
interne Querelen (MSC-Beobachtung durch Thomas Mohr)
• Friedenskonferenz wird von der SZ und der FR zweimal
und von der taz einmal erwähnt, inhaltlich wird es nur
einmal über eine Podiumsdiskussion 2007:
• „Friedensforscher Jan Oberg aus Schweden, Wolfgang Lohbeck von
Greenpeace und Professor Hans-Peter Dürr, Träger des alternativen
Nobelpreises 1987, sprachen sich für absolute Gewaltlosigkeit im
Umgang mit Konflikten aus. Was man tun solle, wenn Verhandlungen
scheitern? ‚Weiterverhandeln.’ Es gebe nirgendwo und niemals einen
Grund für einen ‚gerechten Krieg’, wie ihn etwa die USA führten.“ (SZ
vom 12.2.2007)
Problem LösungsansätzeUrsachen
11. Seite 11
Bewertung der MSC und der Proteste
Wertung Welt FAZ SZ FR taz
MSC positiv 1 2 12 0 0
MSC negativ 0 0 0 4 3
Proteste positiv 0 0 0 0 1
Proteste negativ 1 2 4 0 0
Problem LösungsansätzeUrsachen
Wasserscheide zwischen Eliten-näheren Blättern
(Welt, FAZ, SZ) und Eliten-ferneren Blättern (FR, taz)
12. Seite 12
Wie die SZ die Gegner delegitimiert
„Natürlich ist es völlig legitim, gegen die Politik einzelner, auch vieler
Teilnehmer zu protestieren. Diesen Unmut gegen die Konferenz
selber zu richten, ist dagegen unsinnig. Sogar ihre Gegner müssten
sie begrüßen – als willkommenen Anlass, den dort vertretenen
Mächtigen eigene Positionen entgegenzustellen und dafür
Aufmerksamkeit zu bekommen wie selten.“ (Jan Bielicki: Die Welt zu
Gast bei Grantlern, SZ vom 6.2.2009)
Problem LösungsansätzeUrsachen
13. Seite 13
Wie die SZ die Gegner delegitimiert
„Sie [die Demonstranten] haben aber ihrerseits, jedenfalls die üblichen
Verdächtige [sic!] unter ihnen, seit Jahren erfolgreich jedes
Nachdenken darüber eingestellt, ob es wirklich so schlecht ist, wenn
Amerikaner, Russen, Israelis und Iraner direkt miteinander sprechen
statt übereinander zu reden. Als die Friedensbewegung noch Anhänger
und politischen Verstand in messbaren Größen besaß, gehörte die
Forderung nach Verhandlungen statt Konfrontation zu ihrem festen
Repertoire. (...) Das aber ist lang vorbei. Die ‚Siko’ ist das Werk
finsterer Mächte, Nato ist Krieg, Polizei ist Gewalt. Das Schöne an der
Freiheit ist halt, dass jedermann das Recht hat, seine lieb gewordenen
Rituale öffentlich zu pflegen.“ (Joachim Käppner: Rituale statt
Denken, SZ vom 12.2.2007)
Problem LösungsansätzeUrsachen
14. Seite 14
Wie die SZ die Gegner delegitimiert
„Die meisten Punkte sammelte Ischinger [der MSC-Organisator – UK] im
vergangenen Juli, als eine Attac-Veranstaltung von einer linken Gruppe
gesprengt und Ischinger bedrängt und am Reden gehindert wurde. Wer
so viel Intoleranz zeigt, der darf für sich keine höhere Moral in
Anspruch nehmen, zumal die Sache mit der Moralkeule allemal
schwierig wird, wenn man die bisunter grobe Rhetorik durchleuchtet:
Noch immer nennt sich ein Gegnerkreis ‚Aktionsbündnis gegen die
Nato-Sicherheitskonferenz’, obwohl die Nato mit der Konferenz nichts
zu tun hat.“ (Stefan Kornelius: Neue Töne aus dem Bayerischen Hof,
SZ vom 3.2.2010)
Problem LösungsansätzeUrsachen
15. Seite 15
Wie die SZ die Gegner delegitimiert
„’Give Peace a Tschäns’ fordern Tiziana und Sophi auf einem
selbstgemalten Transparent, das sie hochhalten, als der Zug am
Gärtnerplatz vorbeizieht. Die beiden Mädchen sind neun, und damit
wohl die jüngsten Demonstrantinnen des Wochenendes. Ein breites
Spektrum von Kritikern der Sicherheitskonferenz hatte sich auch in
diesem Jahr in München versammelt – wobei friedensbewegte Christen
und Globalisierungskritiker von Attac bei der Demonstration am
Samstagnachmittag eher schwach vertreten waren; dafür folgten
auffällig viele und auffällig junge Demonstranten den Fahnen radikal
linker Organisationen.“ (Claudia Wessel, Monika Maier-Albang: 46
Festnahmen bei der Friedens-Demo, SZ vom 12.2.2007)
Problem LösungsansätzeUrsachen
16. Seite 16
Wie die FAZ die Gegner delegitimiert
„So werden die Demonstranten auf dem Münchner Marienplatz im
nächsten Jahr wieder Anlass haben, die Sicherheitskonferenz als
Versammlung der ‚Kriegstreiber’ und ‚Wettrüster’ zu
beschimpfen. Von dieser treuen Protestler-Truppe hätten die
Teilnehmer kaum etwas gehört, wenn nicht der Münchner
Oberbürgermeister Ude der Konferenz beim Abendessen in einer für
einen Gastgeber ungewohnt deutlichen Weise zu verstehen gegeben
hätte, dass er das Treiben vor seinem Rathaus nicht für eine reine
Spinnerveranstaltung hält. (...) An diesem Abend hat der
Oberbürgermeister das Glück, dass nach ihm noch der Iraner spricht.“
(Berthold Kohler, FAZ vom 8.2.2010)
Problem LösungsansätzeUrsachen
17. Seite 17
• Studie: Münchner Sicherheitskonferenz und ihre Gegner in
den Medien
• Erklärungsansätze: Power-Indexing, Protest-Paradigma,
soziale Netzwerke von Journalisten, Nachrichtenwert-
Theorie
• Lösungsansätze
Gliederung
18. Seite 18
Erklärungsansatz I: Power-Indexing
• Indexing-Hypothese: Diskurs in den Leitmedien
reflektiert in der Regel nur die Debatte innerhalb der
politischen Elite – Journalisten-Kritik hängt ab von Kritik
innerhalb des Establishments
• „Mass media news professionals, from the boardroom to the beat,
tend to ‚index‘ the range of voices and viewpoints in both news and
editorials according to the range of views expressed in mainstream
government debate about a given topic.“ (Bennett 1990)
• Indexing-Norm greift umso stärker, je wichtiger das
Thema für die politische und wirtschaftliche Ordnung ist.
Grund: Druck und Kritik vermeiden
Problem LösungsansätzeUrsachen
19. Seite 19
Erklärungsansatz I: Power-Indexing
• „Non-official voices“ oder „social voices“ schaffen es nur
dann in die Leitmedien, wenn sie Meinungen und Ideen
artikulieren, die bereits in „official circles“ kursieren,
oder in einem negativen, delegitimierenden Kontext
(Protest, Gesetzesbrüche, Gewalt)
• Variante von Indexing ist „Power Indexing“: Journalisten
heben jene Akteure und Informationen hervor, die die
mutmaßlich größte Wirkung auf unmittelbare
Folgeereignisse haben, und ignorieren solche, die die
handelnden Politiker selbst als irrelevant einstufen
(Zaller/Chiu 2000)
Problem LösungsansätzeUrsachen
20. Seite 20
Erklärungsansatz II: Protest-Paradigma
• Große Medien sind integraler Bestandteil „des Systems“
mit Verbindungen zu politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Institutionen
• Werden von systemischer Kontrolle geformt und sind
selbst Agenten/Instrumente sozialer Kontrolle, schützen
den Status quo besonders offensichtlich bei
Behandlung von Protestgruppen
• „When protesters challenge the system, they often get a
hostile response from authorities, the public and the mass
media (McLeod/Hertog 1999)
Problem LösungsansätzeUrsachen
21. Seite 21
Erklärungsansatz II: Protest-Paradigma
• Medien zeigen die Grenzen des „Marktplatzes der Ideen
auf und reagieren nach dem Muster des „Protest-
Paradigma“
• Je radikaler die Protestgruppen (in der Wahrnehmung der
Journalisten), desto stärker halten sich Journalisten an das
„Protest-Paradigma“
• Folgende Elemente:
Problem LösungsansätzeUrsachen
22. Seite 22
Erklärungsansatz II: Protest-Paradigma
• Fokussierung nicht auf Gründe für Protest, sondern auf
Gewalt und Sachbeschädigung („Violent Crime Story
Frame“) oder auf Aussehen und Theatralik der
Demonstranten („Carnival Frame“, „Freak Show“)
• Journalisten verlassen sich auf staatliche bzw. offizielle
Quellen, um der Story mehr Prestige zu verleihen und den
Anschein von Objektivität aufrechtzuerhalten
• Anrufung der öffentl. Meinung, ungünstige Meinungs-
umfragen und kopfschüttelnde Passanten werden zitiert
• Gänsefüßchen bei Protest-Begriffen, Gefährlichkeit wird
übertrieben, Zurechnungsfähigkeit angezweifelt
Problem LösungsansätzeUrsachen
23. Seite 23
Erklärungsansatz III: Soziale Netzwerke
• Alpha-Journalisten von Leitmedien sind persönlich
verbunden mit Quellen aus dem Eliten-Milieu bzw. involviert
in Organisationen des außen- und sicherheitspolitischen
Establishments (Krüger 2013)
• Netzwerke bringen den Journalisten Sozialkapital (exklusive
Informationen, hochrangige Interviewpartner), es geht aber
auch eine Eliten-nahe Sicht des Geschehens und der aktuellen
Probleme damit einher
• Netzwerkanalyse im Untersuchungszeitraum 2002-2009
Problem LösungsansätzeUrsachen
29. Seite 29
Erklärungsansatz IV: Nachrichtenwert-Theorie
• Journalisten sind „Gatekeeper“ und müssen selektieren: aus
einem überkomplexen Angebot an Ereignissen sollen
relevante Nachrichten für Rezipienten ausgewählt werden,
anhand von Nachrichtenfaktoren:
Nähe
Unmittelbarkeit
Prominenz
Ungewöhnlichkeit
Konflikt
Bedeutung/Konsequenzen
Nachrichten-
wert eines
Beitrags
(Platzierung,
Umfang,
Präsentation)
Problem LösungsansätzeUrsachen
30. Seite 30
Erklärungsansatz IV: Nachrichtenwert-Theorie
• Nachrichtenfaktoren nach Galtung/Ruge (1965):
• Kulturunabhängige: Frequenz (Dauer passend zum Medium),
Intensität, Eindeutigkeit, Bedeutsamkeit (Relevanz und
Nähe), Konsonanz (Übereinstimmung mit Erwartungen und
Wünschen), Überraschung, Kontinuität (eingeführte Themen)
und Variation (bunte Themenmischung)
• Kulturabhängige (Nordwestl. Hemisphäre): Eliteperson,
Elitenation, Personalisierung und Negativität
Problem LösungsansätzeUrsachen
31. Seite 31
Erklärungsansatz IV: Nachrichtenwert-Theorie
• Nachrichtenfaktoren entsprechen allgemein-menschlichen
wahrnehmungspsychologischen Mustern
• Konsequenzen der Nachrichtenfaktoren nach Östgaard
(1965): Die Massenmedien neigen dazu, den Status quo zu
erhalten und die Bedeutung der Handlungen von politischen
Eliten zu überhöhen
• Die Massenmedien stellen die Welt konfliktreicher dar,
betonen eher Gewaltmittel zur Lösung von Konflikten als
friedliche und vermitteln so den Eindruck, dass Gewalt
effizienter ist als friedliche Lösungsansätze
Problem LösungsansätzeUrsachen
32. Seite 32
• Studie: Münchner Sicherheitskonferenz und ihre Gegner in
den Medien
• Erklärungsansätze: Power-Indexing, Protest-Paradigma,
soziale Netzwerke von Journalisten, Nachrichtenwert-
Theorie
• Lösungsansätze
Gliederung
33. Seite 33
„Friedensjournalismus“ einfordern
Kriegs- bzw. Gewaltjournalismus Friedens- bzw. Konfliktjournalismus
Kriegs- bzw. gewaltorientiert:
Beschreibt die Konfliktarena, Fokus
darauf, wer die Oberhand gewinnt
Friedens- bzw. konfliktorientiert:
erforscht die Konfliktformation und
deren tiefere Ursachen
Propagandaorientiert: entlarvt die
Unwahrheiten der anderen, unterstützt
unsere Lügen
Wahrheitsorientiert: entlarvt
Unwahrheiten auf allen Seiten
Eliteorientiert: fokussiert unser Leid,
benennt ihre Übeltäter, betont, dass nur
die Elite Frieden schließen kann
Menschenorientiert: fokussiert
jegliches Leid, betont
Friedenstendenzen in der Bevölkerung
Siegorientiert: Frieden = Sieg +
Waffenstillstand, wendet sich nach
Kriegsende dem nächsten Konfliktherd
zu
Lösungsorientiert: Frieden =
Gewaltfreiheit + Kreativität, zeigt
Friedensinitiativen und Kreativität,
berichtet über Nachkriegsphase
Problem LösungsansätzeUrsachen
(Galtung 1998)
34. Seite 34
„Friedensjournalismus“ einfordern
• Inzwischen spricht man von deeskalierendem Journalismus
oder konfliktsensitivem Journalismus
• kein Lobbying bzw. keine PR für Friedensaktivisten und –
vermittler, sondern strikt überparteilicher und an den
Grundsätzen der Gewaltprävention, des Gemeinwohls und
der Menschenrechte ausgerichteter Qualitätsjournalismus.
• Fokus liegt aber durchaus auch auf konstruktiven
Bearbeitungs- und Lösungsansätzen (Bilke 2008)
Problem LösungsansätzeUrsachen
39. Seite 39
Zivile Konfliktbearbeitung im Bundestag stärken
seit März 2014 Unterausschuss des Auswärtigen Ausschusses
Problem LösungsansätzeUrsachen
40. Seite 40
Was ist zu tun?
• von Redaktionen lösungs- und friedensorientierten
Journalismus einfordern
• sich selbst interessieren für Geschichten über
Friedensvermittler (z.B. Bücher: Ute Scheub „Gute
Nachrichten“, Michael Gleich/Petra Gerster „Die
Friedensmacher“, Dokfilm „Miles & War“ v. Anne Thoma)
• die eigenen MdBs für das Thema sensibilisieren
• den offiziellen Sicherheitsdiskurs (und die zugrundeliegende
Angst) akzeptieren und transzendieren, Eliten in den
Alternativdiskurs einbeziehen
Problem LösungsansätzeUrsachen
41. Seite 41
Quellen (1)
Bennett, W. Lance (1990): Toward a Theory of Press-State Relations in the
United States. In: Journal of Communication, Jg. 40, Heft 2, S. 103-125
Bilke, Nadine (2008): Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung. Ein
Modell für einen konfliktsensitiven Journalismus. Wiesbaden: VS Verlag
Galtung, Johan/Ruge, Mari Halmboe (1965): The Structure of Foreign News:
The Presentation of the Congo, Cuba and Cyprus Crisis in Four Norwegian
Newspapers. In: Journal of Peace Research, Jg. 2, Heft 1, S. 64-91
Galtung, Johan (1998): Friedensjournalismus: Was, warum, wer, wie, wann,
wo? In: Kempf, Wilhelm/Schmidt-Regener, Irena (Hrsg.): Krieg,
Nationalismus, Rassismus und die Medien. Münster: Lit
Krüger, Uwe (2013): Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien
und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. Köln: Herbert
von Halem Verlag
42. Seite 42
Quellen (2)
Krüger, Uwe/Gassner, Nadine (2014): Abschied von den Bad News. In:
Message, o. Jg., Heft 1, S. 20-25
McLeod, Douglas M./Hertog, James K. (1999): Social Control, Social Change
and the Mass Media’s Role in the Regulation of Protest Groups. In:
Demers, David/Viswanath, K. (Hrsg.): Mass Media, Social Control, And
Social Change: A Macrosocial Perspective. Ames: Iowa State University
Press, S. 305-330
Östgaard, Einar (1965): Factors influencing the flow of news. In: Journal of
Peace Research, Jg. 2, Heft 1, S. 39-66
Zaller, John/Chiu, Dennis (2000): Government’s Little Helper. U.S. Press
Coverage of Foreign Policy Crises, 1946-1999. In: Nacos, Brigitte
L./Shapiro, Robert Y./Isernia, Pierangelo (Hrsg.): Decisionmaking in a
Glass House. Mass Media, Public Opinion, and American and European
Foreign Policy in the 21st Century. Lanham/Oxford: Rowman &
Littlefield, S. 61-84