In diesem Vortrag werden zunächst die wichtigsten Lizenzierungsgrundlagen vorgestellt und nachfolgend die Änderungen der Lizenzierungsregeln und der Business Practices der vergangenen zwölf bis 15 Monate dargelegt. Dort, wo es besonders relevant ist, werden auch neue Produkte bzw. Änderungen der Bündelungen und Suiten vorgestellt.
OPITZ CONSULTING Direktor Lizenzmanagement-Beratung und DOAG Vorstandsmitglied Michael Paege hielt diesen Vortrag im Rahmen der DOAG Konferenz 2011 in Nürnberg.
Neues zur Oracle Lizenzierung - DOAG Konferenz 2011 - OPITZ CONSULTING - Michael Paege
1. Neues zur Oracle Lizenzierung
Michael Paege, Competence Center
Lizenzierung, DOAG
2. Vorstellung
Michael Paege
Hauptamtlich: bei OPITZ CONSULTING
Direktor Lizenzmanagement-Beratung
Lizenzberatung
qualifizierter LMS Auditor
Ehrenamtlich: DOAG
Vorstand
Leiter Competence Center Lizenzfragen
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 2
3. Vorstellung
Competence Center Lizenzfragen
Informiert über Lizenzierungsregeln und -praktiken bei Oracle
Bündelt und kommuniziert die Interessen der Mitglieder in Richtung
Oracle
Neu: Arbeitskreis Lizenzierung
Mitarbeit und Engagement erwünscht !!!
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 3
4. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 4
5. Lizenzmetriken
Named User Plus Prozessor
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 5
6. Lizenzmetriken: Named User Plus
NAMED USER PLUS
Beispiel
Ein Einzelbenutzer, der zur Verwendung der
Oracle Programme berechtigt ist, die auf einem 12
HP
einzelnen oder mehreren Servern installiert sind,
unabhängig davon, ob der Benutzer die 10
Programme jemals aktiv verwendet.
Sun
40
Ein nicht-benutzerbedientes Gerät zählt ebenfalls
als Named User Plus. Linux
18
Die Ermittlung der NUP-Anzahl erfolgt am
Multiplexing-Frontend. 80 Benutzer
unabhängig vom Hardwarehersteller
unabhängig vom Betriebssystem
unabhängig von der Anzahl der Server
(mit Ausnahme der Mindestvorgaben)
unabhängig vom Release
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7. Lizenzmetriken: Named User Plus
Nur verwendbar, wenn die Benutzeranzahl ermittelt werden kann
Automatische Stapelverarbeitung (Batching) zulässig
Alle Personen und nicht-benutzerbetriebenen Geräte mit
Programmzugriff müssen lizenziert werden
Die Ermittlung der Anazhl der tatsächlichen Beutzer erfolgt am
Multiplexing-Frontend
Anzahl der erforderlichen Lizenzen: Mindestanzahl oder
Gesamtanzahl der tatsächlichen Benutzer mit Datenbankzugriff
(Ausschlag gebend ist die größere Zahl)
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8. Lizenzmetriken: Prozessor
Zu lizenzieren sind:
alle Prozessoren, auf denen die Oracle Programme Beispiel
installiert sind und/oder ausgeführt werden
Der Zugriff auf Programme, die auf Prozessorbasis
lizenziert sind, kann durch interne Benutzer (einschl.
freie Mitarbeiter und Auftragnehmer) und Dritte
erfolgen.
Ein Prozessor Zwei Prozessoren
unabhängig vom Hardwarehersteller
3 Prozessoren
unabhängig vom Betriebssystem
(Gesamtanzahl in dieser Konfiguration)
unabhängig von der Anzahl der Server
(mit Ausnahme der Mindestvorgaben)
unabhängig vom Release Unbeschränkte Anzahl von
Multicore-Prozessoren: siehe gesonderter Vortrag Benutzern
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9. Lizenzmetriken: Prozessor
Unabhängig von Benutzeranzahl
Sinnvoll, wenn wirtschaftlicher als Named-User-Plus-Metrik
Automatische Stapelverarbeitung zulässig
(de facto hier nicht relevant)
Mindestvorgaben für Oracle10/11g Database SE One,
SE und EE: 1 Prozessor je Server
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16. Batching
Datentransfer von einer
relationalen DB zu einer
anderen relationalen DB.
Zwischen den Datenbanken muss
eine Verbindung bestehen.
Zeitlich automatisiert und ohne
Benutzereingriff
Daten müssen unverändert kopiert
werden
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18. Ermittlung der NUP-Anzahl
Berechtigte
Personen
Nicht-
benutzer-
betriebene
Geräte
Gezählt
wird vor
dem
Multiplexer
Multiplexing
mit anderen ftp
Systemen
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 18
19. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
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20. Anzahl der Prozessoren ermitteln
Anzahl der zu lizenzierenden CPUs:
DB SE1, DB SE:
Anzahl Proz. = Anzahl “gefüllte Prozessorsockets”
(unabhängig von der Anzahl Cores, Processor Core (4 way)
die Regelung gilt retroaktiv)
bei MultiChipModulen: PP PP
L2 L2
Anzahl Proz. = Anzahl Chips
DB EE sowie IAS und WebLogic:
L3 L3
Anzahl Proz. = Anzahl Cores * Faktor
Die Faktoren:
http://www.oracle.com/us/corporate/contracts/processor-core-factor-table-070634.pdf
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 20
21. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 21
22. Anzahl der zu lizenzierenden Prozessoren
SE1, SE: Anzahl CPU = Anzahl “gefüllte Prozesorsockets”
EE: Anzahl CPU = Anzahl Cores * Faktor
Die Faktoren:
0,25: Sun/FuSi UltraSPARC T1 Prozessoren 1.0 und 1.2 GHz
(nur in bestimmten Server-Modellen!),
Sun Netra T2000 1.0 und 1.2 GHz, SPARC T3
0,5: Sun/FuSi UltraSPARC T1 1.4 GHz (nur in best. Server-Modellen!),
UltraSPARC T2+, SPARC64 VII+, SPARC T4,
Intel Xeon 56XX, 65XX, 75XX, E7-28XX, E7-48XX, E7-88XX
or earlier Multicore chips,
AMD Opteron Models 13XX, 23XX, 24XX, 41XX, 61XX, 83XX, 84XX
or earlier Multicore chips,
Intel Itanium Series 93XX or earlier Multicore chips
(For servers purchased prior to Dec 1st, 2010),
Intel or AMD Desktop, Laptop/Notebook, or Netbook Multicore chips
0,75 und 1,0: siehe nächste Folie
Siehe: http://www.oracle.com/us/corporate/contracts/processor-core-factor-table-070634.pdf
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 22
23. Anzahl der zu lizenzierenden Prozessoren
SE1, SE: Anzahl CPU = Anzahl “gefüllte Prozesorsockets”
EE: Anzahl CPU = Anzahl Cores * Faktor
Die Faktoren (Fortsetzung):
0,75: Sun und Fujitsu SPARC64 VI, VII, Sun UltraSPARC IV, IV+ oder
frühere Multicore Proz., Sun UltraSPARC T2, HP PA-RISC, IBM
Power5+ oder frühere Multicore Proz.
1,0: IBM Power6,
IBM Power7 (Achtung: TurboCore Mode),
IBM System z (z10 oder früher),
Intel Itanium Series 93XX
(For servers purchased on or after Dec 1st,2010),
alle Single-Core Prozessoren,
alle anderen Multicore Prozessoren
SPARC Enterprise T1000 and SPARC Enterprise T2000 Servers
may be sold and branded by Oracle, Sun Microsystems, Fujitsu
or Fujitsu Siemens.
Siehe: http://www.oracle.com/us/corporate/contracts/processor-core-factor-table-070634.pdf
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24. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
24
25. Virtualisierung: Lizenz-Hintergrund
Partitionierung
Partitionierung bedeutet die Segmentierung eines Servers in einzelne unabhängige
Sektionen, denen System-Ressourcen zugewiesen werden
Lizenzierung (http://www.oracle.com/us/corporate/pricing/partitioning-070609.pdf)
Oracle unterscheidet zwischen Hard- und Software-Partitionierung
Bei Software-Partitionierung (=Segmentierung durch Betriebssystem-Ressource-
Manager) müssen alle vorhandenen Prozessoren des Servers bzw.
des Serververbunds lizenziert sein (Beispiele für SW-Partitionierung: Solaris 9
Resource Containers, AIX Workload Manager, HP Process Ressource
Manager, Affinity, OracleVM, VMware …)
Bei Hardware-Partionierung werden nur die zugewiesenen Prozessoren lizenziert.
(Beispiele für HW-Partitionierung: Solaris 10 Container (capped), Dynamic
Reconfiguration DR, LPAR (sowie DLPAR bei AIX 5.2), Micro Partitions
(capped), vPar, nPar, Integrity Virtual Machine (capped), Secure Ressource Partitions
(capped),
Fujitsu„s PPAR, OracleVM (!) …)
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 25
26. Beispiel 1
Beispiel 1:
1 Server, 8 Quadcore Prozessoren Intel, VMWare, 2 Prozessoren mit Oracle
DB Enterprise Edition lizenztechnisch notwendig
8 * 4 * 0,5 = 16 Prozessoren zu lizenzieren
bzw. mindestens 16 * 25 = 400 NUP
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 26
27. Beispiel 2
Beispiel 2:
5 Server, je 2 Quadcore Prozessoren Intel, VMWare, 2 Prozessoren mit Oracle
Standard Edition One lizenztechnisch möglich
2 * 5 = 10 Prozessoren zu lizenzieren, bzw. mindestens 5 NUP
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 27
28. Oracle VM
Hardware-Partitionierung möglich
Siehe: http://www.oracle.com/technetwork/topics/virtualization/ovm-hardpart-
167739.pdf
Regel bei Softpartitionierung (leider nirgends dokumentiert)
Bei einer Oracle VM mit Oracle Software muss nur der größte physikalische Server
lizenziert werden, da sichergestellt ist, dass diese eine VM niemals auf mehreren
phys. Servern gleichzeitig laufen kann.
Bei zwei Oracle VMs mit Oracle Software müssen nur die zwei größten physikalischen
Server lizenziert werden.
Bei drei Oracle VMs mit Oracle Software müssen nur die drei größten physikalischen
Server lizenziert werden.
Und so weiter …
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 28
29. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 29
31. Failover (10-Tages-Regel)
Achtung !
Aus einer Failover-
Architektur wird durch
Spiegelung der Storage
Unit (SAN) eine Remote Mirroring Architektur !
Oracle macht KEINE Unterscheidung zwischen Mirroring und Remote
Mirroring.
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 31
32. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues ?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung - Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 und sonst noch…
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 32
33. Lizenzmigration
Migration von einer Metrik zur anderen, Upgrades, Nachfolgeprodukte
Bisherige Migrationsarten:
Ratio (bspw. NUP -> Prozessor)
List-List
Net-Net
Jetzt:
Ratio bleibt
Sonstige: enhanced net-net:
Zu zahlender Preis = Listenpreis Neuprodukt
Discount (Standard E-Business Discount und/oder Approvals)
4 x aktuelle jährliche Supportrate für das Produkt
aber mindestens 10% vom Produktlistenpreis
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 33
34. Lizenzmigration Beispiel
Bestand: 2 Proz. DB Standard Edition, jährlicher Supportbetrag aktuell: 5.500 EUR
Ziel: 2 Proz. DB Enterprise Edition
Weg:
Lizenzbetrag: 2 x 37.492,-- = 74.984,00
abzgl. E-Business Discount (hier 15%) - 11.247,60
abzgl. migrierte DB-SE (4 x 5.500,--) - 22.000,00
-----------------------
zu zahlen für Lizenz = 41.736,40
Supportbetrag: 2 x 8.248,19 = 16.496,38
abzgl. E-Business Discount (hier15%) = - 2.474,46
abzgl. nicht-genutzer Support - ????????
(hängt vom Migrationsstichtag ab)
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 34
35. Agenda
1 Grundlagen
1.1 Lizenzmetriken
1.2 Datentransfer
2 Was gibt„s Neues?
2.1 Processor Core Factor Table
2.2 Virtualisierung – Oracle VM
2.3 Mirroring – Remote Mirroring
2.4 Lizenzmigration
2.5 Und sonst noch …
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 35
36. Dies und das
SQL Developer Data Modeler kostenfrei
Ab Nov. 2010 in den DB Editionen SE1, SE, EE und PE enthalten
und damit im Support
Und kostenfrei verfügbar ohne Support
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 36
37. Noch Fragen ?
FRAGEN
A N TWORTEN
michael.paege@doag.org
16.11.2011 DOAG 2011 Konferenz: Michael Paege: Neues zur Oracle-Lizenzierung 37