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Körperlichke
digitalen Spi
Session am 23. Juni 2013
GameCamp MUNICH #gcmuc
follow @benflavor now
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Inhalte
• Zum Begriff der Körperlichkeit
• Die Gamifizierung des Körpers
• ExerGames & HealthGames
• Die Konstruktion des Körpers
• Die Dekonstruktion des Körpers
Körperlichkeit
• Körperlichkeit ist ein zentrales Element digitaler Spiele durch
„Verkörperlichung“
• Körperlichkeitsdiskurse haben sich innerhalb der Spiele-Industrie
potenziert (in etwa: Sexismus-Debatte)
• Anhand der vier Themenfelder
 Gamification
 Fitness-Spiele
 Charakter-Editor
 Lust an Zerstörung
soll sich an den Begriff der Körperlichkeit angenähert werden
Gamifizierung des Körpers
• Körper in Bewegung: Mobiles Spielen via portablen
Konsolen
• Neue Eingabe-Geräte sorgen für ungewohnte Bewegung
• Neue Eingabe-Geräte sorgen für ungewohnte „Spiel-
Organe“
• Überschwappen von Spielen in physische Welt
• AR-Games
• Metafrage: Spielt der Avatar oder spiele ich?
• Offene Fragen: Wer bleibt draußen? Wer ist neuerdings
In einem gesunden Spieler,
steckt ein gesunder Mensch?
• Vorreiter für Massenbewegung – Eye Toy
• Endgültiger Massenmarkt mit Wii Fit Plus / Wii Sports
• Praxis: Projekt „Schnecke“ und der Gleichgewichtssinn
• Praxis: Hindernislauf im Sportunterricht
Charakter-Editoren
• Charakter-Editoren sind Spielwiesen körperlicher Konstrukte
• Traditioneller Auftakt von analogen und digitalen
Rollenspielen
• Imitation VS. Eskaspismus / Gender bending
• „Fremdgenres“ bedienen sich zunehmend (Actionspiele,
Rennspiele)
Körperliche Konstrukte
Smash that body!
Als hätten sie selbst gespielt: Adorno und Horkheimer haben
das "Interesse am Körper" als ein todbringendes bezeichnet –
dazu passend eine Bilderserie.
Gears of War (2006)
Dead Space (2008)
Dead Island (2011)
Okay, okay verstanden!
• Multiple Trefferzonen, Blutfontänen und dampfende
Innereien – bestimmte Vertreter digitaler Spiel frönen
einer regelrechten Lust am Dekonstruieren der
Körperlichkeit.
• Zynische Bedürfnisbefriedigung des Marketing-
Auswertung?
• Grafische Konfrontation mit dem eigenem
Todesbewusstsein?
• Spiel als affirmative Kraft, dem Leben einen Wert im
Angesicht des durch den Tod verursachten Elends zu
geben?
Das zentrale Thema
Schmerz
• Schmerz als anthropologisches Argument
• Entwickler wollen packende Beziehungen
zwischen SpielerInnen und Spielerlebnis
schaffen (Immersion, Flow)
• Beziehungen verdichten sich bei
Nachvollziehbarkeit des Erlebten
• Vermittlung der Schmerzerfahrung im digitalen
Spiel auf unterschiedlichen Ebenen
Schmerz mit allen
Sinnen wahrnehmen...
• Optische Ebene – auf das Leiden starren
• Audio-Ebene – dem Unheilvollen lauschen
• Haptik-Ebene – das Schmervolle erleiden
• Kognitive Ebene – Can you, uhm, „feel“ it?
Optische Ebene
Veränderung der Kamerawinkel
Umstellen der Farbgebung (Farbe VS s/w)
Optische Effekte (Tunnelblick, Verwischung)
Audio-Ebene
Schmerzlaute
Fiepton
Assoziation (z.B. Maschinengewehr – Schmerz in
spe)
Haptik-Ebene
Pads geben haptisches Feedback
Kuriose Feedbackschleifen (z.B. Körperwesten,
PainStation)
Kognitive Ebene
Spiegelneuronen-Debatte
Ausblick: Gedankensteuerung
...es geht aber auch
so...
...oder so...
...zu bunt? Zu ...
fröhlich gar?
Mehr dazu...
Vielen Dank!
Q & A

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  • 1. Körperlichke digitalen Spi Session am 23. Juni 2013 GameCamp MUNICH #gcmuc follow @benflavor now read firstpersonwriter.com afterwards
  • 2. Inhalte • Zum Begriff der Körperlichkeit • Die Gamifizierung des Körpers • ExerGames & HealthGames • Die Konstruktion des Körpers • Die Dekonstruktion des Körpers
  • 3. Körperlichkeit • Körperlichkeit ist ein zentrales Element digitaler Spiele durch „Verkörperlichung“ • Körperlichkeitsdiskurse haben sich innerhalb der Spiele-Industrie potenziert (in etwa: Sexismus-Debatte) • Anhand der vier Themenfelder  Gamification  Fitness-Spiele  Charakter-Editor  Lust an Zerstörung soll sich an den Begriff der Körperlichkeit angenähert werden
  • 4. Gamifizierung des Körpers • Körper in Bewegung: Mobiles Spielen via portablen Konsolen • Neue Eingabe-Geräte sorgen für ungewohnte Bewegung • Neue Eingabe-Geräte sorgen für ungewohnte „Spiel- Organe“ • Überschwappen von Spielen in physische Welt • AR-Games • Metafrage: Spielt der Avatar oder spiele ich? • Offene Fragen: Wer bleibt draußen? Wer ist neuerdings
  • 5. In einem gesunden Spieler, steckt ein gesunder Mensch? • Vorreiter für Massenbewegung – Eye Toy • Endgültiger Massenmarkt mit Wii Fit Plus / Wii Sports • Praxis: Projekt „Schnecke“ und der Gleichgewichtssinn • Praxis: Hindernislauf im Sportunterricht
  • 6. Charakter-Editoren • Charakter-Editoren sind Spielwiesen körperlicher Konstrukte • Traditioneller Auftakt von analogen und digitalen Rollenspielen • Imitation VS. Eskaspismus / Gender bending • „Fremdgenres“ bedienen sich zunehmend (Actionspiele, Rennspiele)
  • 8. Smash that body! Als hätten sie selbst gespielt: Adorno und Horkheimer haben das "Interesse am Körper" als ein todbringendes bezeichnet – dazu passend eine Bilderserie.
  • 9. Gears of War (2006)
  • 12. Okay, okay verstanden! • Multiple Trefferzonen, Blutfontänen und dampfende Innereien – bestimmte Vertreter digitaler Spiel frönen einer regelrechten Lust am Dekonstruieren der Körperlichkeit. • Zynische Bedürfnisbefriedigung des Marketing- Auswertung? • Grafische Konfrontation mit dem eigenem Todesbewusstsein? • Spiel als affirmative Kraft, dem Leben einen Wert im Angesicht des durch den Tod verursachten Elends zu geben?
  • 13. Das zentrale Thema Schmerz • Schmerz als anthropologisches Argument • Entwickler wollen packende Beziehungen zwischen SpielerInnen und Spielerlebnis schaffen (Immersion, Flow) • Beziehungen verdichten sich bei Nachvollziehbarkeit des Erlebten • Vermittlung der Schmerzerfahrung im digitalen Spiel auf unterschiedlichen Ebenen
  • 14. Schmerz mit allen Sinnen wahrnehmen... • Optische Ebene – auf das Leiden starren • Audio-Ebene – dem Unheilvollen lauschen • Haptik-Ebene – das Schmervolle erleiden • Kognitive Ebene – Can you, uhm, „feel“ it?
  • 15. Optische Ebene Veränderung der Kamerawinkel Umstellen der Farbgebung (Farbe VS s/w) Optische Effekte (Tunnelblick, Verwischung)
  • 17. Haptik-Ebene Pads geben haptisches Feedback Kuriose Feedbackschleifen (z.B. Körperwesten, PainStation)
  • 19. ...es geht aber auch so...
  • 21. ...zu bunt? Zu ... fröhlich gar?