Mit Hilfe dieser Case Study wird vermittelt, wie die Szenario-Technik im unternehmerischen Kontext angewendet werden kann. Dafür werden die Inhalte der Szenariostudie Wertschöpfung 2040 zusammenfassend dargestellt.
Mehrwert durch Konnektivität und Interoperabilität - Interview technik report...
Beispiele aus der Szenario-Praxis - Wertschöpfung 2040
1. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Beispiele aus der Szenario-Praxis: Wertschöpfung 2040
Dozent: Priv.-Doz. Dr. habil. Heiko von der Gracht
Bild: hgtrans
Illustration:
KPMG (2016) Energy – Quo Vadis?
Erfolgreich die Zukunft planen und managen: Mit den Methoden der
Zukunftsforschung zu besseren Entscheidungen finden
2. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
2
Beispiel: „Szenarioprojekt Wertschöpfung 2040“
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
Beispiel
3. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
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Überblick der Business- und Trend-Cases zur Untersuchung der Auswirkung von KI auf die Wirtschaftswelt
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
Beispiel
Veröffentlichungszeiträume Aufteilung auf Wertschöpfungsstufen
Einsatz versch. KI Anwendungen KI Anwendungsbereiche B2B vs. B2C
Wertschöpfungsstufen:
Entwicklung & Innovation
Einkauf
Produktion
Supply Chain
Finanzabteilung
Kundenservice
4. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
4
Business- und Trend-Cases zur Untersuchung der Auswirkung von KI auf die Wirtschaftswelt
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
Entwicklung & Innovation
Beispiel
Analyse von
Molekular-
strukturen für
neue Medikamente
- Nutzung von
Deep-Learning
Software durch
das Startup
Atomwise
- Analyse von
großen
Datenmengen
- Reduktion von
Forschungs-
kosten
Ein Bier nach
individuellem
Geschmack
- Rezeptur neuer
Biersorten mithilfe
Künstlicher
Intelligenz
entwickelt
- Chatbot befragt
Kunden via
Facebook zu
ihrem Geschmack
- Algorithmus wertet
Daten aus
Materialsparendes
Design des Stuhls
„Elbo“
- KI unterstützt
Designer beim
Entwerfen neuer
Stühle
- Auf Basis eines
3D Modells erstellt
die KI Hunderte
von Entwürfen
- Reduktion von
Materialkosten
Ausblick:
- KI unterstützt den gesamten
Entwicklungsprozess
- Gezielte Ansprache von
Kunden, die durch KI
identifiziert werden, anstelle
aufwendiger und
kostenintensiver Marktanalysen
- Aktive Interaktion zwischen
Kunden und Unternehmen
mittels Customer Drive
Innovation über die Social
Media Kanäle
- Die Konstruktion wird von
Algorithmen durchgeführt
- Durch die Stimulation
hunderter oder sogar
tausender möglicher Lösungen
kann das optimale Konzept
ermittelt werden
5. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
5
Business- und Trend-Cases zur Untersuchung der Auswirkung von KI auf die Wirtschaftswelt
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
Supply Chain
Beispiel
Selbstlernende
Logistiksoftware
- Amazon Develop-
ment Center
entwickelt KI, die
Logistikprozesse
erleichtert und
dabei selbst-
ständig Routine-
aufgaben erkennt
und erlernt
- Mögliche Einsatz-
gebiete: effiziente
Verpackung und
Erstellung von
Prognosen
Effizienzsteigerung
durch KI
- Hitachi hat eine KI
entwickelt, die
Arbeitsprozesse in
Lagerhäusern
verbessert
- Analyse großer
Datenmengen
- Schwankungen
können erkannt
und Aufträge
entsprechend
angepasst werden
- Steigerung der
Effizienz um 8%
Lieferketten-
Optimierung
- Gesamte
Lieferkette des
Kunden wird mit
Sensoren
ausgestattet
- Schwachstellen,
wie Verspätungen,
können
identifiziert und
Engpässe
frühzeitig erkannt
werden
- Erhöhung der
Effizienz in
Lieferketten
Ausblick:
- Große Herausforderung innerhalb
der Logistik und Supply Chain ist
die Abhängigkeit von Zulieferern
- KI wird wesentlich dazu beitragen,
diese Unsicherheiten und Risiken
bei geringeren Kosten zu
reduzieren
- Etwaige Lieferprobleme in der
gesamten Supply Chain lassen sich
mithilfe vorausschauender Analysen
(predictive analytics) frühzeitig
erkennen
- Künftig werden die gesamten
Logistikprozesse (Auslieferung,
Einlagerung, Kommissionierung
etc.) autonom ablaufen und mittels
Sensoren vollständig überwacht
- Die Nutzung von KI ermöglicht es,
Ankunftszeiten präzise
vorherzusagen und die Auslieferung
falscher Waren kann verhindert
werden
6. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
6
Szenario-Logik: 2 Zukunftsfaktoren = 2 Szenario-Achsen = 4 Pole = 4 Szenarien.
▪ Soziale Akzeptanz
▪ Erfolg
▪ Positive Erfahrungen
▪ Gewohnheit und
Routine
▪ Sicherheit
▪ Sozialisierung
▪ Naivität
▪ Soziale Ablehnung
▪ Niedrige Akzeptanz
▪ Egoismus
▪ Angst und Ohnmacht
▪ Unsicherheit
▪ Scheitern
▪ Dämonisierung
Vertrauen der Menschen in die künstliche Intelligenz
Vertrauen Misstrauen2040+
Autonomie des KI-Denkens und -Handelns
Reguliert Autonom2040+
▪ „Notausschalter“
▪ Systeme und Regeln
▪ „Angeleitetes“ Lernen
▪ Gesetzgebung, Strafen
▪ Dominanz des
Menschen
▪ Kontrollmechanismen
▪ Selbstbestimmt
▪ Eigenes „Bewusstsein“
der KI
▪ Eigene
Weiterentwicklung
▪ Selbstoptimierung
▪ Reproduktion
▪ Eigene
Entscheidungen
▪ Dominanz der KI
▪ Mensch-Maschine-
Schnittstelle
#1 #2
#3 #4
Beispiel
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
7. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
7
Welchen Einfluss werden Humanoiden, KIs und Roboter-Kollegen auf die Wertschöpfung der Zukunft haben?
Szenario I: Neues Schlaraffenland Szenario II: Denken ohne Grenzen
Szenario III: Red-Button Ära Szenario IV: Machtlose Gesellschaft
I
Reguliertes KI-
Denken und -
Handeln
„Notausschalter“
Systeme und
Regeln,
„Angeleitetes“
Lernen,
Gesetzgebung,
Strafen,
Dominanz des
Menschen,
Kontroll-
mechanismen
Autonomes KI-
Denken und
Handeln
Selbstbestimmt,
Eigenes
„Bewusstsein“ der
KI, Eigene
Weiterentwicklung,
Selbstoptimierung,
Reproduktion,
Eigene
Entscheidungen,
Dominanz der KI,
Mensch-Maschine-
Schnittstelle
Vertrauen der Menschen in die KI
Soziale Akzeptanz, Erfolg, Positive Erfahrungen, Gewohnheit
und Routine, Sicherheit, Sozialisierung, Naivität
Misstrauen der Menschen in die KI
Soziale Ablehnung, Niedrige Akzeptanz, Egoismus, Angst und
Ohnmacht, Unsicherheit, Scheitern, Dämonisierung
II
IVIII
Beispiel
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
8. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
8
Szenario I: Neues Schlaraffenland (Vertrauen der Menschen in KI & Reguliertes KI)
Beispiel
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
9. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
9
Szenario I: Neues Schlaraffenland – Zusammenfassung
Reguliertes KI Autonomes KI
Misstrauen der Menschen in KI
Zeitalter der Algorithmen
KIs und Roboter haben es den Menschen
ermöglicht, ihre Arbeitszeit auf
20 Std./Woche zu reduzieren
Finanziert wird die Freizeitgesellschaft über das bedingungslose
Grundeinkommen und die Robotersteuer
Roboter und KIs sind Massenprodukte geworden
Innovationszyklen sind extrem verkürzt, viele technologische
Komponenten entwickeln sich eigenständig weiter
Geschwindigkeit ist der neue überragende Wettbewerbsvorteil: wer
die besseren Algorithmen hat, gewinnt am Markt
Losgröße 1 ist Produktionsstandard dank dezentraler 3D-Druck-
Fabriken
Szenario I:
Beispiel
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
10. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
10
Szenario I: Neues Schlaraffenland – Futuregram
Beispiel
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
07:00
Mia steht auf.
Der frisch
gebrühte Kaffee
steht schon
bereit.
Mia analysiert
die von der KI
vorbereiteten
Sales-
Reportings.
08:30
09:30
Die KI verfasst den Text für eine
neue Produktlinie. Mia muss
lediglich Schlagwörter,
Zeichenanzahl und Tonalität
vorgeben.
Tagesablauf eines Artificial Coworkers
Aufgrund der Unzufriedenheit mit einem
neuen Artificial Coworker in der
Marketingabteilung, werden im Rahmen
einer Holokonferenz die neuen
Persönlichkeitsparameter bestimmt
11:00
12:00
Für Mia geht es in den
Feierabend. Für den
Nachmittag ist ein Treffen
mit dem Freizeitberater
geplant.
11. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Wertschöpfung 2040
11
Zukunftsradar: Chancen rechtzeitig antizipieren
Quelle: KPMG (2018) Wertschöpfung neu gedacht
Dienstleistungen
Produkte
Prozesse
Systeme
12. Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann, Lehrstuhl für Supply Chain Management
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Supply Chain Management
Lange Gasse 20
D-90403 Nürnberg
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Priv.-Doz. Dr. habil. Heiko von der Gracht
Tel.: + 49 911 / 5302-444
E-Mail: heiko.vd.gracht@fau.de